Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Anime amare - Accusatio

von lütfen

Zu sagen, Harry und Ron waren neugierig, wäre eine Untertreibung gewesen. Wieder und wieder versuchten sie Hermine mit ihren Fragen zu überrumpeln, doch Hermine blieb stark und erzählte nichts. „Komm schon Hermine, wir wissen, du hast was vor. Wieso sonst hast du meine Hand fotografiert, nachdem diese Verrückte mich mit ihrer Höllenfeder gefoltert hat.“ Hermine lächelte nur. Harry war nicht der einzige, der sich das fragte.

Sie hatte sich umgehört, hatte herausgefunden, wer bei Umbridge nachsitzen musste und sie gebeten ihre Namen und das Datum des Nachsitzens in Listen einzutragen und ein Foto machen zu lassen. Manche hatten zugestimmt, besonders nachdem Hermine sie mit Murtlap- Essenz versorgt hatte, manche nicht. Es war eine erstaunliche Menge an Betroffenen zusammen gekommen.

„Hört mal Jungs, ich weiß, es ist blöd für euch, nicht zu wissen, was vor sich geht, aber es ist besser so. Authentischer könnte man sagen.“ Ron und Harry sahen sich verwirrt an. „Authentischer? Was ist authentischer?“ Hermine zuckte die Schultern. „Ihr werdet schon sehen.“

Die nächsten Tage waren ruhig. Kaum ein Schüler musste bei Umbridge nachsitzen und wenn doch, zwang sie sie zu normalen Strafarbeiten. Hermine hatte lediglich einen Brief erhalten, in dem ihr die Rechtsabteilung des Ministeriums mitteilte, sie würden sich um ihr Anliegen kümmern. Allerdings sorgte sich Hermine, dass zu viel Zeit verstrich und das Entsetzen der Schüler über Umbridges grausame Methoden schwächer werden würde.

Sie versuchte diese Sache vorerst zur Seite zu schieben und lächelte nur, wenn Umbridge ihr einen skeptischen Blick zuwarf oder sie spöttisch anlächelte, wie um zu sagen, dass ihr Versuch gegen sie vorzugehen, gescheitert war. Trotzdem holte sie die Folter Feder nicht mehr raus. Wenigstens das hielt Hermine für einen Sieg.

Ein paar Tage nach ihrem Gespräch mit Umbridge hatte Hermine Vertrauensschüler Pflichten. Ron erzählte ihr immer wieder von Quidditch und seinen Fähigkeiten als Torhüter, als Cedric zu ihnen stieß. „Hey Granger. Weasley.“ Er nickte ihnen freundlich zu und schenkte Hermine ein schiefes Grinsen. Hermine lächelte zurück. „Hey Diggory. Stalkst du mich wieder?“ Cedric lachte. Also wirklich Granger, ich bin entsetzt! Weißt du wie viele Mädchen praktisch alles geben würden, damit ich überhaupt mit ihnen spreche? Und du? Du wertschätzt noch nicht mal die Aufmerksamkeit, die ich dir schenke.“


Hermine lachte nur und bot Cedric an, sie auf ihren Runden zu begleiten. „Gerne, wenn Weasley nichts dagegen hat.“ Ron zuckte nur hilflos mit den Schultern. Nach einer Weile fragte Cedric Hermine nach ihren Plänen. „Komm schon Granger, jeder kann sehen dass du irgendwas ausheckst. Und ich habe seit Tagen keine Murtlap Essenz mehr vergeben müssen. Irgendwas hast du angestellt.“ Hermine lächelte nur. „Hört mal, ich weiß, ihr wollte alle wissen, was vor sich geht, aber solange ich selbst nicht weiß, ob das...klappt, sage ich gar nichts.“

Weder Ron noch Cedric versuchten sie weiter zu drängen. „Übrigens ihr zwei, was haltet ihr von ein bisschen Nachhilfe in Verteidigung? Ich weiß ja nicht genau, aber in meinem Jahr lässt Umbridge uns nur irgendwelche theoretischen Texte lesen.“ Ron und Hermine nickten. „Bei uns auch. Wir holen mittlerweile nicht einmal mehr unsere Zauberstäbe raus.“ Cedric überlegte. „Also wäre es nicht verkehrt, wenn wir Nachhilfe anbieten würden, zumindest für die siebten und fünften. Wir haben nämlich sowohl Theorie als auch Praxis in den Prüfungen.“
„Und wer soll uns Nachhilfe geben Diggory?“ Cedric zuckte mit den Schultern. Ron kratzte sich am Kinn. „Wie wäre es mit einem der Lehrer? McGonnagal! Vielleicht sogar Dumbledore!“ Hermine und Cedric schüttelten gleichzeitig die Köpfe. „Das geht nicht Ron, du kannst von den Lehrern nicht verlangen, dass sie sich gegen Umbridge und damit gegen das Ministerium stellen. Schon gar nicht Dumbledore und McGonnagal.“ Er ließ den Kopf sinken und die drei überlegten weiter.

Hermines Stimme klang unsicher, als sie das Wort ergriff. „Und wenn wir die Nachhilfe unter uns Schülern lassen?“ Cedric nickte langsam. „Du meinst, die Schüler bringen den anderen Schülern was bei. Nachhilfe im eigentlichen Sinn?“ Hermine nickte wieder, Ron sah nicht überzeugt aus. „Und wer soll das machen? Kein Schüler hier ist so gut.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Mir fielen sogar zwei ein. Wenn die beiden zusammen arbeiten würden, könnten wir alle wirklich was lernen.“

Cedric sah sie fassungslos an. „Vergiss es Granger. Das ist eine dumme Idee.“ Hermine grinste. „Angst vor dem eigenen Ego, Diggory? Du bist doch derjenige, der immer damit prahlt, wie toll er ist. Also, jetzt kannst du es beweisen.“
Ron runzelte die Stirn. „Diggory? Er soll uns unterrichten? Und wer ist der andere?“
„Harry natürlich. Er ist wirklich gut in Verteidigung und mit Cedric zusammen bestimmt unschlagbar. Und überleg mal, was die anderen sagen werden, wenn sie hören, die Hogwartschampion und Gewinner des Trimagischen Turniers arbeiten Hand in Hand zusammen.“

Ron nickte langsam. „Schön, aber ich bin mir fast sicher, Harry wird da nicht mitmachen. Du kennst ihn, er steht nicht gerne im Mittelpunkt und er ist unheimlich unsicher, wenn es um seine Fähigkeiten geht.“ Hermine schüttelte den Kopf. „Harry wird das machen. Ihm ist die Zukunft der Schüler nicht egal. Er weiß, was draußen vor sich geht. Und er macht es ja nicht alleine.“

Die drei diskutierten eine Weile über ihren Plan und trennten sich, mit dem Versprechen, mit Harry zu reden und mit ein paar Leuten zu sprechen, die an dieser Art der Nachhilfe Interesse haben könnten.

XXXXX

Harry stimmte tatsächlich nach vielem hin und her zu. Vor allem, weil er wusste, Cedric befand sich in der gleichen Situation wie er. In den nächsten zwei Tagen sah man besonders Hermine und Cedric immer häufiger über Pergamenten hocken und aufgeregt flüstern. Das schien besonders Umbridge nervös zu machen, was ihr das falsche Lächeln jedoch nicht vom Gesicht wischte. Erst als Hermine eines Morgens einen sehr offiziell wirkenden Brief erhielt und wie verrückt grinste nachdem sie ihn geöffnet hatte, ersetzte eine verzerrte Grimasse und kalter Schweiß Umbridges klein-mädchen Mine.

Hermine überflog wieder und wieder den Brief. Die Ministeriumsmitarbeiter hatten sich für den nächsten Tag angekündigt und Hermine hätte froher nicht sein können. Gerade an diesem Morgen hatte Hermine von einigen Schülern gehört, wie sie sich wieder über Umbridges Folter Feder beschwert hatten. Sie machte es Hermine beinahe zu einfach.

Sie zog sich den restlichen Tag zurück, außer zu den Unterrichtsstunden und bereitete sich auf die Ankunft des Ministeriums vor.
Der nächste Tag war ein Samstag, doch ans Ausschlafen war bei Hermine nicht zu denken. Sie stand gegen halb acht auf, ging ins Bad, duschte, putzte sich die Zähne und band ihr Haar in einen Pferdeschwanz und zog sich extra ordentlich an. Dann schulterte sie ihre Tasche, in der sich ihre Unterlagen und ein paar Bücher, leichte Kost, befanden und machte sich auf den Weg in die große Halle.

Sie war fast leer, was wenig verwunderlich war, bedachte man, dass Samstag war. Hermine setzte sich an den Gryffinsortisch und zog ein Buch aus ihrer Tasche. „Na Granger, Bibliothek geplündert?“ Hermine sah fragend auf. „Guten Morgen Diggory. Sprichst du jetzt nur noch das Nötigste?“ Cedric lachte. „Verzeihung Miss, ich meine natürlich: Wunderschönen guten Morgen. Bist du so früh schon am Lesen?“ Hermine lächelte leicht. „Offensichtlich schon. Was machst du so früh hier?“ Cedric zuckte die Schultern und glitt neben ihr auf die Bank.

„Ich konnte nicht mehr schlafen. Irgendwas sagt mir, der Tag heute wird sehr ereignisreich.“ Bevor Hermine mehr sagen konnte, erklang hinter ihr eine Frauenstimme. „Miss Granger?“ Sie klang sachlich und dennoch freundlich. Hermine drehte sich mit einem freundlichen Lächeln um. „Ja?“ Hermine stand auf und nahm die ausgestreckte Hand entgegen.
Die Frau war um die vierzig, hatte ihre roten Haare in einen strengen Zopf gebunden und lächelte professionell. „Wie erfreulich, dass Sie bereits wach sind. Wenn Sie mir bitte folgen würden. Man erwartet Sie bereits.“

Hermine nickte, steckte ihr Buch weg und folgte der Frau aus der großen Halle hinaus. Sie drehte sich schnell um und winkte Cedric zu, der ihr verdutzt nachschaute. Hermine ging knapp hinter der Frau, die sich ihr nicht mit Namen vorgestellt hatte und spürte die Aufregung in ihr aufsteigen. Als hätte sie Hermines plötzliche Unsicherheit gespürt, drehte sich die Frau in Hermines Richtung und lächelte sie freundlich an. „Keine Sorge Miss Granger, sie stehen in keinerlei Weise vor Gericht oder müssen sich rechtfertigen. Wir würden nur gerne noch einmal hören, was sie zu sagen haben.“

Hermine nickte. Nach einem kurzen Fußmarsch kamen sie an einer Tür an und betraten den Raum. Zu Hermines größter Bestürzung befand sich unter den anwesenden Personen auch Fudge und drei Hexen, von der Zeitung wahrscheinlich, die mit Feder und Pergament bewaffnet warteten. Sie wusste, was Fudge über sie dachte. Sie war mit Harry Potter befreundet ergo, sie glaubte Harry und nicht den Lügen des Ministeriums. Was stimmte, ihr aber in ihrem Anliegen nicht half.

Fudge hielt sich gar nicht erst mit einem höflichen Lächeln, wie der Rest der Anwesenden, auf. „Setzen Sie sich Miss Granger!“ Hermine sah sich im Saal um. Ihr Blick fiel sofort auf den Stuhl, der sich in der Mitte des Halbkreises befand, den die Ministerialen gebildet hatten. Hermine wollte schon darauf zugehen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie drehte sich zur Seite und blickte die Frau an, die sich ihr noch immer nicht vorgestellt hatte. Sie zog ihren Zauberstab und ließ den Stuhl neben den anderen einzig leeren Stuhl schweben. Dann ließ sie Hermine los und setzte sich auf eben diesen. Hermine setzte sich neben sie.

Die Anwesenden Hexen und Zauberer, Hermine eingeschlossen, saßen in einem Kreis und schauten Hermine an. Die meisten freundlich, manche nicht. Die Frau räusperte sich, doch bevor sie etwas sagen konnte, unterbrach Fudge sie. „Miss Granger, uns ist zu Ohren gekommen, Sie würden eine Ministeriumsangestellte beschuldigen, die Schüler dieser Schule körperlich zu bestrafen.“

Hermine schüttelte den Kopf. „Eigentlich habe ich die magische Rechtsabteilung lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass eine Professorin zu unorthodoxen Methoden der Disziplinierung greift.“ Fudge lächelte spöttisch. „Ungerechtfertigt, wenn Sie mich fragen.“ Die Frau neben ihr schaute scharf zu Fudge. „Man fragt Sie aber nicht, Cornelius. Weder die junge Frau, noch ich oder ein anderes Mitglied der Abteilung für magisches Recht Minderjähriger Hexen und Zauberer haben Sie um Ihre Anwesenheit gebeten, oder um eine Änderung der Zeit, zu der wir hier einzutreffen gedachten. Und ob Miss Grangers Anliegen gerechtfertigt ist, oder nicht, das liegt nicht in ihrer Macht zu entscheiden.“

Das erntete von allen Anwesenden ein zustimmendes Nicken. Fudge verzog sein Gesicht zu einer empörten Mine. „Mrs. Bode, ich bin der Minister, alle Abteilungen stehen unter meinem wachsamen Auge.“ Ein junger Mann, in seinen späten Zwanzigern vielleicht, sah den Minister durchdringend an. „Minister, so ungern ich Ihnen widerspreche“ er klang kein bisschen bedauernd. „so muss ich doch Alice recht geben. Die Rechtsabteilung liegt bis ein Fall vor das Zaubergamot kommt, nicht in ihren Händen. Vielleicht sollten wir uns jetzt weniger mit den Gewalten unseres Systems auseinandersetzen, als mit Miss Grangers Problem.“

Die Anwesenden nickten. Der Mann nahm die Wortführung in die Hand und lächelte sie aufmunternd an. „Guten Morgen Miss Granger. Mein Name ist Herold Winchester. Würden Sie vielleicht noch einmal den Grund vorbringen, weswegen Sie sich an uns gewendet haben?!“ Hermine nickte. „Vor einigen Wochen erhielt ich einer unüberlegten Äußerung wegen eine Strafarbeit bei Professor Umbridge. Als ich diese verrichten wollte, erzählte mir Professor Umbridge ausführlich, welche Fehler ich begangen habe und ich sehe nach wie vor ein, dass ich falsch gehandelt habe.“

Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. „Nach diesem Gespräch gab die Professorin mir die Aufgabe, einen Strafsatz wiederholt aufzuschreiben. Ich war überrascht, da ich keine Tinte bekommen hatte, doch Professor Umbridge versicherte mir nur, dass ich keine benötigte. Ich begann also wieder und wieder den Satz mit leerer Feder niederzuschreiben und bereits nach den ersten zwei Sätzen spürte ich ein unangenehmes Stechen in meinem linken Handrücken. Ich dachte mir nichts dabei, auch nicht, als ich die Rötungen darauf sah. Ich hielt es für irgendeine Reaktion und schrieb weiter.

Nach kurzer Zeit verstärkten sich die Schmerzen und als ich das nächste Mal auf meine Hand schaute, sah ich deutlich den Satz darauf abgezeichnet, den ich wieder und wieder schreiben sollte.“ Ungläubige Blicke trafen sie und eine der Frauen bat, sie, ihr die Hand zu zeigen. Und obwohl bereits einige Wochen vergangen waren, seit ihrem letzten Nachsitzen, erkannte man klar und deutlich die narbige Schrift darauf.

„Ich bitte Sie Miss Granger. Denken Sie bloß nicht, dass wir nicht genau wissen, was Sie vor haben.“ Hermine sah ihn neugierig und leicht verwirrt an. „Was ich vorhabe, Sir?“
„Tun Sie nicht so, Miss Granger. Wir alle wissen, Sie und Mister Potter sind enge Freunde. Das ist nur ein weiterer Zug dieses Jungen, Aufmerksamkeit zu erlangen. Genau wie die Lügen, die er der Welt auftischen will. Ich sage es Ihnen gerne nochmal, Miss Granger, Er, dessen Name nicht genannt werden darf ist nicht wiedergekehrt.“

Hermine runzelte die Stirn. „Sir? Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet. Das hat nichts mit Harry zu tun, obwohl er ebenfalls bei Professor Umbridge nachsitzen musste. Er hat ähnliche Narben vorzuweisen.“ Fudge lächelte hochnäsig. „Mister Potter, ja? Tja, wer sagt uns denn, dass Sie und ihre kleinen Freunde sich diese Narben nicht selbst zugefügt haben?“ Hermine blinzelte. „Ich..Ich weiß nicht, Sir. Ich würde so was nie tun. Ich hielt es für meine Pflicht, als Mitglied der magischen Gesellschaft, derartige Dinge zu melden. Und Professor Umbridge selbst hat mir wieder und wieder klargemacht, wie wichtig es ist, dass ich mit meinem Stand, die Obrigkeit zu respektieren habe. Ich habe mich lediglich an das gehalten, was sie mir gesagt hat.“

Fragende Blicke trafen sie von allen Seiten und Hermine fummelte absichtlich immer nervöser mit ihren Fingern herum. „Miss Granger...“ wieder sprach Fudge sie in dieser hochmütigen Art an. „Wollen Sie uns ernstlich weiß machen, Dolores Umbridge wäre zu solchen Dingen fähig?“ Hermine nickte. „Dann haben Sie sicherlich mehr Beweise, als nur ihre Hand und Mister Potters Aussage.“ So viel dazu, dass sie nicht vor Gericht stand.

Mrs. Bode unterbrach an dieser Stelle. „Cornelius, das Mädchen ist hier nicht zu einem Verhör. Dass sie uns von diesen Missständen erzählt hat, war sehr richtig und dafür sollte sie sich nicht schämen müssen.“
Fudge schnaubte. „Welche Missstände. Glauben Sie wirklich diesen Unsinn? Eine Ministeriale, die zu solchen Methoden greift? Ich denke, dazu sollte sie sich selbst äußern dürfen.“ Wieder sprach Mrs. Bode. „Nochmals, das hier ist kein Verhör, sie...“ Fudge unterbrach sie.

„Dolores wird sich zu diesen Unterstellungen selbst äußern!“ Der junge Mann namens Winchester nickte ruhig. „Ich stimme Ihnen vollkommen zu, Minister. Dann sollten wir an dieser Stelle auch Dumbledore hinzuziehen. Immerhin steht die Schule unter seiner Leitung.“ Er winkte kurz mit seinem Zauberstab und zwei Elfen erschienen. „Wärt ihr zwei so freundlich und würdet die Professoren Umbridge und Dumbledore her holen?“

Die Elfen nickten und verschwanden wieder. Keine fünf Minuten, die Hermine unter den bohrenden Blicken Fudges verbringen musste, erschienen die beiden Lehrer. Obwohl Dumbledore freundlich lächelte, spürte Hermine die Verärgerung, die von ihm ausging. „Guten Morgen alle zusammen. Minister. Miss Granger. Ich freue mich Sie alle im Schloss begrüßen zu können, auch wenn ich mir sicher war, dieser Termin war erst um die Mittagsstunde herum angesetzt.“

Er zwinkerte Hermine zu und ließ sich einen großen Stuhl erscheinen. Umbridge tat es ihm nach, allerdings wirkte ihr Stuhl äußerst gebrechlich. Fudge schenkte ihr das einzige Lächeln und funkelte dann wieder Hermine und Dumbledore an. „Ich wüsste nicht, wieso wir sie über derartige Dinge informieren müssten. Diese Sache hat absolut nichts mit Ihnen zu tun, Dumbledore.“ Hermine widerstand dem Drang, die Augen zu rollen. Der Mann war paranoid.

Fudge sprach freundlich Umbridge an. „Dolores, wären Sie so freundlich und würden den Anwesenden bitte erklären, dass dieses Mädchen Unsinn erzählt, damit wir mit dieser Farce aufhören können!“ Umbridge nickte mit ihrem falschen Lächeln. „Natürlich Minister. Ich habe keine Ahnung, wovon Miss Granger spricht. Vielleicht hat sie einfach Probleme mit Autoritätspersonen. Ich bin sicher, Professor Snape bestätigt Ihnen gern, dass sie kaum erträglich im Unterricht ist und dennoch habe ich mir immer die größte Mühe gegeben. Hermine meine Liebe, ich versteh wirklich nicht, was ich getan habe, solche Anschuldigen verdient zu haben.“

Hermine schaute gespielt betroffen zu Umbridge. „Professor Umbridge, ich schwöre Ihnen, ich habe nicht die Absicht, Ihnen Schwierigkeiten zu machen. Ich halte mich lediglich an Ihre Ratschläge. Es ist doch meine Pflicht, das Ministerium von Problemen zu unterrichten. Gerade, weil das Interesse an der Schule so gestiegen zu sein scheint. Ich habe noch nie gehört, dass ein Ministeriale in den Schuldienst eintrat. Ich dachte, die Schule und das Ministerium arbeiten enger zusammen, deshalb bin ich mit diesen Dingen nicht zu ihnen oder einem der anderen Professoren gekommen. Ich wollte sie nicht in einen Zwiespalt drängen.“

Dumbledores Augen funkelten wie verrückt, er lächelte Hermine anerkennend zu. Fudge schnaubte wieder. „Sparen Sie uns das Schmierentheater, Granger. Dolores, stimmt es, dass du eine Folter Feder benutzt hast, um die Schüler zu disziplinieren?“ Umbridge verzog ihr Krötengesicht zu einer mitleidigen Fratze. „Nein Minister und ich kann nur nochmals sagen, ich stehe nicht alleine mit meiner Meinung über Miss Granger.“

Mrs. Bode räusperte sich. „Ehrlich gesagt schon, Dolores. Ich habe mich mit allen Lehrern dieser Schule in Verbindung gesetzt und jeder einzelne von ihnen versicherte mir, dass Miss Granger einer außergewöhnliche Studentin ist. Sie ist zuverlässig, ordentlich und fleißig und begegnet allen Lehrern mit außerordentlichem Respekt. Ihre Noten sind tadellos und das waren sie auch in Verteidigung, bis Sie das Fach übernommen haben. Ehrlich gesagt bin ich überrascht, wie es sein kann, dass alle Schüler, die sie unterrichten, so schlechte Ergebnisse erbringen. Außer das Haus Slytherin. Ohne Ausnahme haben sich die Leistungen dort verbessert.“

Umbridge lachte nervös. „Alice, Sie denken doch nicht, ich würde irgendjemanden bevorzugen, oder?“ Fudge schoss Mrs. Bode wütende Blicke zu. „Das liegt nicht an mir zu entscheiden, Dolores.“ Fudge klatschte in die Hände. „So, da nun alles geklärt wäre...“ Mr Winchester schüttelte den Kopf. „Im Gegenteil. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Miss Granger sich die Narbe auf ihrer Hand selbst zugefügt hat...“

„Herold“ unterbrach Umbridge ihn. „Glaubst du eher einer Schülerin, die mit Harry Potter befreundet ist, oder einer Kollegin.“ Eine Zauberer, der ungewöhnliche Ähnlichkeiten mit Snape zeigte, ergriff das Wort. „Ehrlich gesagt verstehe ich den Bezug zu Mister Potter nicht. Nicht er spricht hier zu uns, sondern Miss Granger.“ Er wandte sich direkt an Hermine. „Miss Granger, Boldwin Grolstin, sie stehen hier keinesfalls unter Verdacht, allerdings haben Sie eine ziemlich schwerwiegende Unterstellung geäußert. Können Sie die vielleicht noch anders unterstützen, als mit ihrer Aussage über Mister Potter?“

Hermine nickte und griff in ihre Tasche. Sie reichte eine Mappe mit Fotos und einer Liste der „Opfer“ an ihre Nachbarin weiter. „Das sind einige der Schüler, die ebenfalls bei Professor Umbridge nachsitzen mussten. Auf der Liste stehen die Namen, Daten und Nummern der zugehörigen Fotos.“ Die Fotos gingen herum und mehr als einmal hörte Hermine die Anwesenden erschrocken nach Luft schnappen. „Wenn das hier deine Unterrichtsmethoden sind, Dolores, kann ich nur mein Entsetzen ausdrücken.“ Mrs. Bode wurde Hermine immer sympathischer.

Hermine sah das erste Mal wieder zu den Journalisten rüber. Für die schien es ein Festtag zu sein. Mit breiten Lächeln und aufgeregter Mine schrieben die sich die Finger wund.
„Alice, diese Bilder oder deren Inhalt könnten gefälscht sein. Du hast selbst gehört, dass die Noten der Schüler in ihrem Unterricht schlechter geworden sind. Siehst du nicht, dass das eine Verschwörung ist, eine ungeliebte Lehrerin zu vergraulen?“ Fudge redete beschwichtigend auf die taffe Hexe neben Hermine ein. „Cornelius, es fällt mir schwer das zu glauben. So etwas hat es noch nie gegeben und wenn ja, dann wäre Severus Snape schön seit vielen Jahren nicht mehr an dieser Schule tätig.“

Umbridge verzog ihren krötenartigen Mund zu einem Schmollmund. „Ich kann nur sagen, ich bin mir keiner Schuld bewusst.“ Fudge nickte ihr zu. „Keine Sorge Dolores, ich nehme das Wort einer Horde Schüler nicht für gegeben, wenn eine enge Vertraute mir ihre Unschuld versichert. Solange es keinen anderen Beweis gibt, halte ich dieses Gespräch für beendet.“

Es war das erste Mal, dass Dumbledore sich einmischte. „Minister, es gibt tatsächlich noch jemanden, der zu den Zeitpunkten der Strafarbeiten anwesend war.“ Umbridges Augen weiteten sich. „In jedem Klassenzimmer hängen Portraits. Ich bin mir sicher, wenigstens eines hat die Vorfälle beobachtet und ist bereit, eine Aussage zu machen.“ Fudge schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall Dumbledore, wer weiß, ob die Bilder nicht ebenfalls in diesen Komplott verstrickt sind.“

Hermine hob zögerlich ihre Hand. „Minister, darf ich was sagen?“ Fudge nickte hochmütig. „In „magische Gegenstände vor unserer Zeit“ steht geschrieben, dass Personen in Gemälden nicht lügen können. Sie sind nur ein Abbild der eigentlichen Personen und in sofern nicht fähig, sich solche Dinge auszudenken. Aber wenn Ihnen die Aussage nicht reicht, bin ich gerne bereit, Ihnen meine Erinnerung zu geben oder auch unter Einfluss von Veritaserum zu antworten.“

Dazu wusste Fudge nichts zu sagen. Die Ministerialen entschieden sich tatsächlich für die Befragung der Gemälde und kurze Zeit später stand fest, dass Hermine die Wahrheit gesagt hatte. Zu sagen, sie waren ungehalten wäre eine starke Untertreibung gewesen. „Minister, ich weigere mich, meine Tochter weiterhin auf dieser Schule zu lassen, solange solche Zustände herrschen. Ich bin wirklich froh, dass wenigstens eine Schülerin den Mut zur Wahrheit hatte.“ Das war das erste Mal, dass jemand von der Presse gesprochen hatte. „Vielleicht hat der magische Spiegel nicht eine so hohe Auflage, wie der Tagesprophet, aber ich verspreche Ihnen, dass wird nicht totgeschwiegen werden. Ich frage mich übrigens ernsthaft, wo die Vertreter des Tagespropheten sind, oder schreiben sie mittlerweile deren Artikel?“

Fudge wurde rot vor Wut. „Dolores Umbridge hat lediglich im Interesse der Schule gehandelt. Ist Ihnen nicht klar, was hier in den letzten Jahren vorging. Es wird Zeit, dass wieder Ordnung hier einkehrt.“ Herold Winchester räusperte sich. „Ich werde mich darum kümmern, dass der Unterricht hier in Hogwarts einmal kräftig durchleuchtet wird. Das liegt wohl in unser aller Interesse.“

Hermine sah erfreut zu, wie die Ministerialen, mit Ausnahme von Fudge und Umbridge, zustimmend nickten. Fudge erhob sich zu seiner wenig eindrucksvollen Größe. „Ich glaube, Sie überschätzen Ihre Kompetenzen, Winchester. Das liegt nicht in ihrer...“ Winchester lächelte. „In meiner Macht nicht, in ihrer aber auch nicht. Mein Bruder sitzt im Schulrat und mein Vater im Zaubergamot. Ich bin sicher, sie werden begeistert über die Misshandlung Minderjähriger Schüler durch eine Ministeriale sein. Ich denke JETZT ist das Treffen tatsächlich beendet.“

Hermine schaute zu, wie Fudge und Umbridge in Richtung ihrer Räume stürmten, wobei Umbridge eindringlich auf Fudge einredete. Auch die anderen vom Ministerium verließen den Klassenraum bis nur noch die Presse, Winchester, Bode, Dumbledore und Hermine anwesend waren.

Die Journalisten stürmten sofort zu Hermine und begannen ihr Fragen zu stellen. „Miss Granger...“ Hermine lächelte freundlich. „Sie können Hermine sagen.“ Begeistert über ihre Kooperation nickten die drei Frauen. „Hermine, wieso bist du die einzige, die sich getraut hat, etwas gegen Umbridges Schikane zu unternehmen?“ Hermine seufzte. „Professor Umbridge hatte ja keinesfalls Unrecht damit, uns zu bestrafen, allerdings schien sie die Regeln in Hogwarts nicht zu kennen. Ansonsten traf sie keine Schuld. Wahrscheinlich sahen das meine Mitschüler auch so und sie wollten der Professorin keine Probleme bereiten.“
„Sie schon?“ Hermine schüttelte entsetzt den Kopf. „Keinesfalls. Allerdings bestärkte mich Professor Umbridge, meinen Respekt dem Ministerium zu zollen und das sie nicht mehr dort arbeitet, sah ich es als meine Pflicht, das Ministerium zu informieren. Nicht das noch mehr Lehrer solche Fehler machen, verstehen Sie?“

Die Reporter sahen sich an. Hermine konnte praktisch ihre Fassungslosigkeit sehen. Sie grinste innerlich. Vielleicht war sie ein wenig hinterhältig, aber als Minderjährige hatte sie nun einmal die meisten Chancen angehört zu werden, wenn man sie für manipulierbar, naiv und brav hielt. Die Fragerei ging eine Weile weiter, bis Dumbledore sie unterbrach. „Ich denke, das genügt. Alice, Herold, ich würde mich freuen, Sie heute bei uns zum Abendessen einzuladen. Schauen Sie sich ruhig um alter Zeiten willen um, ich möchte einen Moment mit Hermine sprechen.“

Hermine und Dumbledore verließen den Raum und gingen direkt zum Büro des Schulleiters. Dumbledore setzte sich und bedeutete Hermine, es ihm gleichzutun. „Zitronenbonbon?“ Hermine nickte und nahm es entgegen. „Du hast ja ganz schön was aufgewirbelt, Hermine.“ Hermine schaute ihn schuldbewusst an. „Oh nein nein, keine Sorge. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, die Schüler hätten sich mir oder ihren Professoren anvertraut, so bin ich dir nicht böse.“

Hermine kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Es tut mir leid Professor. Ich weiß, ich hätte zu Professor McGonnagal oder Ihnen kommen sollen, aber ...“ Sie wusste nicht ganz, wie sie es ausdrücken sollte, doch Dumbledore nickte ihr aufmunternd zu. „Sie wissen, dass Fudge versucht, Hogwarts zu kontrollieren und er weiß, solange Sie oder andere Lehrer, die Ihnen treu sind, hier unterrichten, wird er das nie können. Jeder Grund, Ihnen den Posten als Schulleiter zu nehmen, ist ihm mehr als recht. Er hat Ihnen schon den Sitz im Zaubergamot genommen. Ich wollte Sie und Professor McGonnagal nicht in Gefahr bringen, Ihre Jobs zu verlieren.“

Dumbledore lächelte. „Ach Hermine, wie ich es bedaure, euch Kinder so früh so viel leisten sehen zu müssen. So dankbar ich dir bin, solange ihr hier im Schloss sicher seid, seid Kinder.“ Hermine schluckte. „Professor, ich will wirklich nicht unverschämt wirken, aber na ja, denken Sie wirklich, wir können unsere Augen vor allem verschließen und unsere Kindheit genießen?“ Dumbledore lächelte. Ein trauriges, müdes Lächeln. „Nein, wohl nicht. Dazu sind du und deine Freunde einfach zu intelligent.“

Hermine wurde ein wenig rot. „Nicht, dass ich mich heute besonders intelligent benommen habe.“ Dumbledore gluckste. „Ich muss zugeben, ich war sehr beeindruckt von deinen schauspielerischen Fähigkeiten.“ Hermine kicherte. „Es fiel mir unheimlich schwer, so zu tun, als wäre ich mit Professor Umbridges in manchen Punkten einer Meinung.“ Dumbledore nickte mitfühlend. „Ein kluges Mädchen wie du hat sicher Probleme, die eigene Meinung zu unterdrücken, aber du hast deine Sache gut gemacht. Nur, versprich dir nicht zu viel. Auch wenn es viele gibt, die mit Fudge nicht einer Meinung sind, ist er doch der Minister und hat eine Menge Einflüsse. Vielleicht hast du etwas gegen die Strafarbeiten getan, die Dolores euch gezwungen hat, zu machen, aber sie wird nicht verschwinden.“

Hermine nickte. „Das habe ich mir gedacht. Wenigstens weiß sie jetzt, dass wir nicht alles mit uns machen lassen. Obwohl ich jetzt wahrscheinlich ihr Staatsfeind Nr.1 bin.“ Dumbledore schaute sie mitfühlend an. „Mach dir keine Sorgen Hermine. Du hast heute gezeigt, das du einiges schaffen kannst und ich bin sicher, solange deine Freunde hinter dir stehen, wird alles gut. Apropo, vielleicht solltest du ihnen zeigen, dass es dir gut geht und erzählen, was du so früh am Samstag schon vollbracht hast.“

Hermine lächelte ihm ein letztes Mal zu und verließ dann sein Büro.

TBC


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich glaube Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson lieferten alle drei ihre bisher beste Darstellung.
Joanne K. Rowling über den dritten Harry-Potter-Film