von lütfen
Halli hallo alle miteinander. Ich muss sagen, ich war wirklich erschüttert, dass J.K. Rowling Cedric Diggory einfach so um die Ecke bringen konnte. Ich meine, ernsthaft. Ich liebe Cedric. Ich war am Boden zerstört, als ich das gelesen habe. Tja und wie das manchmal so ist, verdränge ich die Tatsache seines Todes komplett. Für mich lebt er!
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Also, Cedric lebt, die Geschichte setzt nach dem vierten Schuljahr ein und ist von da an ein Produkt meiner Phantasie. Das Trimagische Turnier hat stattgefunden und Cedric und Harry sind auch beide zum Friedhof portiert worden, allerdings wurde Cedric ´nur´ schwer verletzt. Voldemort ist zurückgekehrt, und auch ansonsten gibt es keine Veränderungen bis zum vierten Schuljahr...glaub ich.
Disclaimer: Mir gehört absolut nichts, ich verdiene kein Geld mit der Geschichte und wünsche allen Lesern viel Spaß.
Es war erleichternd, zurück nach Hogwarts zu kommen. Grimmauldplatz war düster gewesen und sie war froh dem trübsinnigen Sirius zu entfliehen, dessen Launen immer schlimmer wurden, umso näher Harrys Abreise kam. Immerhin war das Geheimversteck des Ordens des Phönix besser gewesen, als ihr Zuhause.
Abgesehen davon, dass sie ihren Eltern keine verharmlosten Geschichten über die Schule und den Situation der Zaubererwelt mehr erzählen musste, war es auch schön, der gespannten Stimmung von zu Hause zu entfliehen. Sie wusste, ihre Eltern gaben sich Mühe, ihr bei ihren kurzen Besuchen nicht zu zeigen, dass es Probleme zwischen ihnen gab, aber Hermine war kein Idiot.
Die frühere Zärtlichkeit, die ihre Eltern früher immer füreinander gezeigt hatten, hatte sich in ein zaghaftes Miteinander gewandelt, bei dem sowohl ihre Mum, als auch ihr Dad deutlich zeigten, wie verunsichert und unwohl sie sich in der Gegenwart des anderen fühlten. Hermine hatte die Spannung während ihrer letzten Besuche immer deutlicher wahrgenommen und anfangs hatte sie es sehr traurig gemacht und es nicht verstanden. Es machte sie immer noch traurig, aber sie konnte damit inzwischen besser umgehen und verstand, dass sich Gefühle veränderten.
Es war nicht das selbe, aber besonders die Situation mit Ron hatte ihr das gezeigt. Seit ihrem dritten Jahr in Hogwarts war Hermine unheimlich verliebt in Ron gewesen und es hatte sie unglaublich verletzt, dass er sie nicht wahrnahm. Jedenfalls nicht so, wie sie es sich wünschte. Sie war froh gewesen, dass Viktor sie im letzten Jahr zum Weihnachtsball gebeten hatte, ansonsten hätte sie ewig auf Rons Einladung gewartet und wäre dann sein letzter Ausweg gewesen, bevor er alleine hätte gehen müssen.
Inzwischen war sie über ihre Schwärmerei für ihn hinweg. Sie verband nichts und jede Minute, die sie mehr mit ihm verbracht hatte, zeigte es ihr deutlicher.
Sie war gerade einen Monat bei ihren Eltern gewesen, als Dumbledore plötzlich vor ihrer Haustür stand und sie abgeholt hatte. Ihre Eltern waren überhaupt nicht glücklich gewesen, zumal sie nicht verstanden, wieso Hermine sie so plötzlich verließ, schließlich hatte ihnen ihre Tochter nichts von ihrem letzten Schuljahr erzählt, dass in irgendeiner Weise zeigen würde, dass die magische Welt keine friedliche mehr war.
Hermine hatte ihnen erklärt, dass es um ein Projekt für die Schule ging, dass sie unter keinen Umständen verpassen wollte, da das kommende Schuljahr sehr entscheidende Prüfungen beinhaltete, die für ihre Zukunft wichtig waren. Das hatten sie widerstrebend akzeptiert und Hermine durfte gehen.
Am Grimmauldplatz hatte sie erst wirklich bemerkt, wie anders ihre Beziehung zu Ron im Vergleich zu Harry war. Mit Harry konnte sie stundenlang reden, lachen sogar schweigen, wenn es nötig war. Sie war lockerer mit ihm. Mit Harry konnte sie Zeit allein verbringen und sich trotzdem wohlfühlen. Nicht so mit Ron. Ron war...Ron.
Er war launenhaft und uneinsichtig und ein Kleinkind. Hey, niemand sagte etwas darüber, dass man nicht ab und zu ein wenig kindisch sein konnte, aber Ron war in dieser Sache wirklich extrem. Und er war unglaublich beleidigend. Ein Trampel, gerade wenn es sich um ihre Gefühle handelte. Er beschimpfte ihre Strebsamkeit und machte sich über sie lustig. Es war wirklich verletzend. Erst da bemerkte Hermine, dass Harry wie ein Puffer zwischen ihnen wirkte.
Sie bezweifelte, dass sie sich mit Ron angefreundet hätte, wenn es Harry nicht gäbe. Nicht, dass sie Ron als Freund nicht mochte, nein. Ron war ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und trotz all seiner Macken hatte sie ihn lieb. Schließlich wusste sie, dass sie selbst auch mehr als anstrengend war und wer wusste schon, ob sich ihr Verhältnis in den nächsten Jahren nicht änderte und sie auch ohne Harry eine tolle Freundschaft haben konnten.
Während sie ihre Gedanken so schweifen ließ, überprüfte sie ein paar Nischen in dem Gang, in dem sie gerade patrouillierte. Als Vertrauensschülerin musste sie jeden dritten Tag eine Nacht ihre Runden drehen, um zu kontrollieren, ob sich jemand nach der Sperrstunde außerhalb seines Gemeinschaftsraum aufhielt. Normalerweise musste sie gemeinsam mit Ron gehen, aber der hatte beim Abendessen so viel gegessen, dass er Bauchschmerzen bekommen hatte und nicht hatte mit ihr gehen können. Was für ein Mist.
Und das, obwohl sie die Streitereien mit ihm so liebte. In ihrer ersten Nacht hatten sie einen Viertklässler aus Gryffindor gefunden. Sie waren neue Vertrauensschüler und hatten ihn ohne Konsequenzen ins Bett geschickt. Mal ehrlich, es war merkwürdig, anderen Schülern Punkte abzuziehen. Da waren sie sich einig gewesen.
In der selben Nacht, vielleicht eine Stunde danach, hatten sie einen Slytherinschüler aus der zweiten entdeckt. Hermine hatte gerade den Mund geöffnet, um ihn ins Bett zu schicken, als Ron ihm ohne zu blinzeln, zehn Punkte abgezogen hatte. Zehn Punkte für nächtliches Herumstreunen war absolut ungerechtfertigt, zumal der Junge davor kein einziger Punkt abgezogen worden war. Als der Slytherin missmutig abgezogen war, hatte sich Hermine zu Ron gedreht. „Was sollte das denn?“
„Was?“
„Na das gerade. Du hast ihm zehn Punkte abgezogen. Dem anderen hast du keinen weggenommen.“
Ron hatte sie angelächelt, als hätte sie einen Dachschaden. „Natürlich nicht, Hermine. Das war ja auch ein Gryffindor.“
„Na und?“
„Das gerade war ein Slytherin.“ Mehr hatte er nicht gesagt, als würde das alles erklären. „Willst du mir erzählen, du hast ihm nur Punkte abgezogen, weil er ein Slytherin ist?“
Ron hatte nur den Kopf geschüttelt. „Nö, hätte ich auch bei Ravenclaw und Hufflepuff gemacht.“ Bei Hermines fassungslosem, mittlerweile auch leicht wütendem Gesichtsausdruck hatte er die Stirn gerunzelt. „Was ist los? Du weißt schon, dass wir im Rennen um den Hauspokal gegen diese Häuser antreten, oder? Ich verschaffe uns nur die selben Vorteile, die die anderen Häuser auch haben.“
Hermine schüttelte in Erinnerung daran den Kopf. Gott, ihre Standpauke war wirklich gepfeffert gewesen. Sie glaubte, Ron war deswegen immer noch wütend auf sie. Aber Hermine war das egal. Das war einfach unfair gewesen. Sogar Harry hatte ihr das zugestimmt und seine Antipathie den Slytherins gegenüber war mehr als deutlich.
Hermine schreckte aus ihren Gedanken, als sie leise Stimmen hörte. Sie näherte sich der Richtung, aus der die Geräusche kamen und stand plötzlich vor einem Wandteppich. Sie schob ihn vorsichtig zur Seite und späte dahinter. „Urgh“ Sie ließ den Stoff schnell wieder vor den Durchgang fallen. Hinter dem Teppich befand sich ein knutschendes Paar. Nicht das das ungewöhnlich war. Sie fand öfter Schüler, die sich Nischen im Schloss für ihre nächtlichen Treffen suchten, aber meistens waren die noch voll bekleidet.
Das Mädchen hatte nur noch ihren BH und ihren Rock an und auch das Hemd des Jungen war ziemlich weit geöffnet gewesen. Die beiden sahen vorsichtig hinter dem Wandteppich hervor.. Hermine wartete mit verschränkten Armen auf sie. Den Jungen erkannte sie als Blaise Zabini aus Slytherin und von dem Mädchen wusste sie, dass sie eine Schülerin aus Ravenclaw war, die jetzt ziemlich schuldig aussah. „Ihr wisst schon, dass es nach zehn ist? Und dass das, was ihr zwei da gemacht habt, verboten ist???“ Zabini grinste nur schief und das Mädchen nickte reumütig.
„Ein Punkt Abzug von Ravenclaw und Slytherin. Und jetzt geht in eure Schlafsäle.“ Die beiden sahen sie überrascht an. Besonders Zabini. Aber er schien es besser zu wissen, als sie auf die lächerlichen Punkte anzusprechen, die sie ihnen abgezogen hatte.
Als die beiden außer Sichtweite waren, Hermine wettete, sie waren nicht in ihre Schlafsäle gegangen, lief sie weiter. „Nett, wirklich nett. Dir ist schon klar, dass du sie so nicht davon abhältst, nachts durchs Schloss zu wandern, oder?“
Hermine drehte sich erschrocken um. „Was...Diggory?“ Auf seinen Krücken, gegen eine Wand gelehnt, stand Cedric Diggory hinter ihr. Sie wunderte sich wirklich, dass sie ihn nicht gehört hatte, aber komischerweise schien Hermine wieder und wieder in ihren Erinnerungen zu versinken.
„Ist dir klar, dass ich dir einiges an Punkten abziehen könnte, Granger? Du kommst deinen Pflichten als Vertrauensschüler nicht nach und bist alleine unterwegs, obwohl das eindeutig gegen die Regeln ist.“ Hermine zuckte die Schultern. „Ron ist krank und ich wüsste nicht, in wie fern ich meinen Pflichten nicht nachkäme. Soweit ich weiß, liegt es in meiner Entscheidung, welche Disziplinarischen Maßnahmen ich für angebracht halte bei Regelverstößen.“
Cedric lachte nur. „Und du meinst ein Punkt ist angemessen?“ Hermine nickte. „Warum nicht? Sie wissen, sie haben was falsch gemacht, nächstes Mal machen sie es besser, wieso sollte ich ihnen dafür Unmengen an Punkten abziehen?“
„Und du glaubst, sie wussten nicht vorher schon, dass sie nachts nicht durchs Schloss laufen und rummachen dürfen?“
„Eigentlich meinte ich, dass sie sich beim nächsten Mal besser verstecken.“
Cedric blinzelte. „Granger...“ Hermine verdrehte die Augen. „Ja, ja, ich weiß, ich bin Vertrauensschülerin bla bla bla. Es tut mir leid, ich sehe nun mal nichts Falsches darin, dass sich Teenager verlieben und sich gegenseitig ihre Gefühle zeigen wollen. Und hey, ich bin sicher, dass es gut ist, dass die Hogwartspolitik Jungs und Mädchen verbietet, sich auf „unsittliche Weise zu nähern.“, wer weiß wie viele Schwangerschaften sonst in „Die Geschichte Hogwarts“ verzeichnet sein würden. Aber ich überlasse es den Lehrern, sich mit diesen Dingen auseinander zu setzen. Die zwei haben nichts Gefährliches gemacht. Also, zieh mir Punkte ab und...“
Weiter kam sie nicht, denn zum zweiten Mal an diesem Abend hörte sie Stimmen. Allerdings waren diese nicht geflüstert. Hermines Augen weiteten sich, als sie die Stimmen erkannte. Snape und Umbridge. Sie zog den Wandteppich zur Seite und hielt ihn für Cedric auf. Verwirrt humpelte er dahinter. Hermine folgte ihm und ließ den Teppich vorsichtig vor die Öffnung gleiten. Sie zog ihren Zauberstab und sprach einen Stillezauber über den Wandteppich. So würden keine Geräusche nach außen vordringen. Vielleicht sollte sie Zabini den Spruch beibringen. Würde ihm sicher helfen.
„Wieso zur Hölle verstecken wir uns hier hinter? Ich bin Schulsprecher und du Vertrauensschülerin. Wir dürfen draußen sein.“ Er flüsterte verwirrt und wartete auf ihre Antwort. „Sei nicht dämlich Diggory, das sind Professor Snape und Umbridge! Du magst Witze über den Punktabzug gemacht haben, die zwei machen das wirklich. Diese Frau hasst mich und naja, Snape auch. Wer weiß, vielleicht geben sie uns Strafarbeiten, weil wir in der Gesellschaft des jeweils anderen sind, obwohl wir nicht zusammen eingeteilt sind. Oder...was weiß denn ich.“
Er gluckste und lauschte mit ihr auf die Geräusche von außen. Die Stimmen kamen immer näher, bis sie schließlich direkt vor der Wand standen. Einige Minuten hörten sie das Gespräch der beiden mit an. „Stimmen Sie mir da nicht zu, lieber Professor?“ Snapes tiefe Stimme löste Umbridges ab. „Tatsächlich gebe ich zu, dass auch ich unzufrieden mit der Leitung der Schule in den letzten Jahren bin, Madam. Gerade was bestimmte Schüler angeht.“ Hermine verdrehte die Augen.
„Ich vermute, sie meinen Potter und dieses unerträgliche Granger Mädchen.“ Hermine kniff die Augen zusammen. „Blöde alte...“ Cedric legte ihr seine Hand über den Mund. „In der Tat. Nicht zu vergessen die Weasley- Zwillinge. Zwei Unruhestifter wie sie im Buche stehen. Ich bin überrascht, dass Dumbledore keinen der beiden zu Vertrauensschülern gemacht hat. Solche Fehler für solch ehrenhaften Posten.“
„Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, Professor Snape, Severus. Ich darf sie doch Severus nennen, oder mein Lieber?“ Hermine machte ein Würggeräusch. Flirtete diese ekelhafte Frau etwa mit Professor Snape? Irgh! „Wenn es Ihnen beliebt, Madam.“ Umbridge fuhr fort. „Auch die Wahl des Schulsprechers in diesem Jahr war nicht Dumbledores beste Idee. Ein Huffelpuff. Einfach lächerlich.“ Cedrics Hand, von Hermines Mund zu ihrer Schulter gewandert, verkrampfte sich. Sie hörten Snapes Antwort darauf nicht und warteten noch, bis auch der letzte Hall ihrer Schritte verklungen war.
Hermine schaute um den Vorhang herum und hielt ihn dann wieder für Cedric auf. Cedric lief schweigend neben ihr her. „Schnell geschaltet, Granger. War eine gute Idee von dir. Ich schätze, die zwei hätten sich einige Strafen einfallen lassen. Gerade diese Frau...“ Hermine nickte und dachte an Harrys blutigen Handrücken. Und das nur, weil er die Wahrheit über Voldemort erzählt hatte. Ihr kam plötzlich ein Gedanke. „Diggory? Hast du irgendwas zu Umbridge gesagt? Wegen der Nacht ...du weißt schon.“
Er nickte. „Ich war dabei, als Harry verhört wurde. Du weißt ja, wegen der Dementoren. Ich habe seine Geschichte bestätigt und na ja, hier habe ich auch nicht unbedingt geschwiegen. Ich verstehe nicht, wieso das Ministerium so erpicht darauf ist, die ganze Sache zu verschleiern.“ Hermine lachte humorlos. „Weil das alles ignorante Wichtigtuer sind. Besonders Fudge. Er hat sich einfach zu viel Inkompetenz geleistet. Wenn herauskommt, dass Harry recht hat, dann ist er seinen Posten los.“
„Schon, aber doch nur, weil er alles daran setzt, die Sache zu verschleiern. Wenn er von Anfang an Maßnahmen ergriffen hätte...Harry hat so viele Namen genannt.“ Hermine blieb stehen und drehte sich zu ihm. Cedric stoppte ebenfalls. „Kennst du Menschen, die mit allen Mitteln Probleme verdrängen? Nach dem Motto, wenn ich es mir lange genug einrede, stimmt es auch nicht? So einer ist Futsch. Er hatte seine Amtszeit in einer Welt des Friedens. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu schwarz-magischen Vorfällen, was die magische Gemeinschaft aufgewühlt hat, aber die Rückkehr, des bösesten Magiers seit hundert Jahren würde eine Panik auslösen. Also verschweigt er es und hofft einfach, dass wenn er alle zum Schweigen bringt, tatsächlich nichts vor sich geht.“
Cedric nickte und sah sie staunend an. „Ganz schön informiert für dein Alter.“ Hermine verzog den Mund. „Ich bin nur zwei Jahre jünger als du Diggory.“ Sagte sie, als wäre das die Antwort auf alles. Er nickte. „Stimmt. Du bist trotzdem informierter als ich in deinem Alter.“ Hermine schlug ihm sacht auf den Arm. „Hey, erstens, sag das nicht so, als wärst du schön wer weiß wie alt und weise und ich noch unwissend und klein und zweitens haben wir jetzt andere Zeiten.“
Sie schwiegen beide. „Also Diggory, wie geht es dir?“ Cedric lächelte sie von der Seite an. „Abgesehen von den physischen und psychischen Verletzungen, gut.“ Hermine lächelte schwach. „Wann kannst du wieder ohne Hilfe laufen?“ Cedric verzog nachdenklich die Nase. „Die Heiler sagen in einem Monat. Bis dahin bleiben mir nur die Bücher. Kein Quidditch, kein Joggen.“ Hermine nickte verständnisvoll. „Japp, das ist wirklich hart. Pff, kaum vorstellbar.“ Cedric lachte. „Tschuldige, ich vergaß, dass ich mit der Prinzessin der Bibliothek spreche.“
Hermine lachte. „Wer ist denn die Königin? Oh und der König?“ Cedric überlegte ernsthaft. „Hm, wie wärs mit Madam Pince und Filch? Nein? Na gut, dann Dumbledore und McGonnagal. Wenn es zwei gibt, die diese Titel verdienen, dann die zwei.“ Hermine prustete und stellte sich die zwei in passenden Gewändern vor. „Gut, aber wer ist mein Prinz? Jede Prinzessin braucht auch einen Prinzen, oder?“ Cedric überlegte angestrengt. „Tja, es müsste jemand sein, der das Prinz Charming Aussehen hat und belesen ist. Ich würde ja Harry und Weasley vorschlagen, aber dazu begeben die beiden sich zu selten ins Bücherei-Schloss. Das sind eher Ritter Kandidaten. Wie wäre es mit Malfoy? Man glaubt es nicht, aber er ist wirklich häufig in der Bücherei und, so ungern ich es zugebe, er kann mir beinahe das Wasser reichen, was das Aussehen angeht. Und Oh! Da fällt mir ein, ICH wäre der ideale Prinz Charming. Um der Zeit angemessen zu sein, nennen wir mich Prinz C. und...“
Hermine stoppte seinen Redeschwall. „Stopp. Also zuerst mal danke. Vielen Dank für MALFOY! Also wirklich, wie du nur an dieses arrogante, abscheuliche, asoziale, abartige, abstoßende...“
„Okay, ich habs begriffen...oder magst du noch mit b weitermachen? Mir vielen da ein paar ein. Ähm bedauerlich...blöd, blödsinnig...“ Hermine lachte. „Blöd und blödsinnig zählt als eins. Wie wäre es mit blond?“
„Hey, ich bin auch blond, das ist nicht negativ.“ Hermine blieb stehen und zog Cedric an seiner Krawatte ein Stück nach unten. Sie betrachtete eingehend sein Haar. Dann ließ sie ihn wieder los und lief weiter. „Du bist nicht blond, du hast braunes Haar. Es ist nur sehr hell.“
Cedric folgte ihr verdutzt. Sie war ein wirklich eigenartiges Mädchen. Nicht, dass es ihn störte, aber normalerweise reagierten die Mädchen hier anders auf ihn. Besonders seit dem Vorfall auf dem Friedhof. Ob sie ihm glaubten oder nicht, sie alle fanden seine Verletzungen heldenhaft und wollten sich um ihn kümmern. Das mochte er nicht unbedingt. Die Heiler hatten sich um ihn gekümmert und seinen lädierten Körper wieder zusammengeflickt. Sie hatten ihm versichert, dass er keine Schäden davon tragen würde und obwohl er anfangs Zweifel gehabt hatte, weil er kaum alleine stehen konnte, merkte er jetzt, dass sie wahrscheinlich recht hatten. Seine Krücken brauchte er kaum noch. Er benutzte sie nur, weil es zu anstrengend und belastend war, ohne sie zu gehen.
„Warum denkst du eigentlich, du hast das Zeug zu meinem Prinzen?“ Cedric lachte. „Ist das nicht offensichtlich? Ich bin heiß und smart.“ Hermine zog ihre Brauen hoch. „Allein dieser Satz beweist das Gegenteil.“ Cedric strubbelte durch ihr lockiges Haar. „Ach Granger, du bist einfach noch zu jung, um meine Schönheit und meinen Charme zu erkennen. Wir reden weiter, wenn du alt genug bist, dann wirst du mich auf Knien anflehen, dich auf meiner Leiter mit zu einem Ritt durch das Bibliotheksreich zu nehmen.“ Hermine zog einen Schmollmund. „Pass bloß auf Diggory, Als Mädchen stehe ich auf der selben Stufe mit Behinderten und darf sie schlagen. Jedenfalls laut dem Macho-Kodex. Und außerdem lebe ich doch schon in dem Bibliotheks-Schloss. Ein Ritt auf der Leiter ist absolut nicht mehr nötig.“
Cedric grinste und schaute dann auf die Uhr. „So Kleines. Ich denke, es ist jetzt Zeit für dich, das Träumeland aufzusuchen.“ Hermine hob drohend die Faust und brachte Cedric wieder zum Lachen. „Komm ich bring dich noch zu deinem Gemeinschaftsraum.“ Hermine runzelte die Stirn. „Ich kann alleine gehen.“
„Ich hab auch nicht vorgehabt, dich zu tragen. Lass uns in einem Monat noch mal reden.“
„Du bist ein verdammter Klugscheißer, ich hoffe das weißt du.“
„Natürlich, sonst wäre der Spitzname ja nicht gerechtfertigt.“
„Du bist blöd.“
„Erst blond, dann blöd und ein Klugscheißer. Etwas widersprüchlich, Prinzessin.“
„Ich hab nie gesagt, dass du blond bist.“
Hermine drehte sich demonstrativ von ihm weg und ließ sich in den siebten Stock zu dem Portrait der fetten Dame führen. „Na so spät noch unterwegs?“ Hermine war überhaupt nicht in der Stimmung für die blöden Sprüche der fetten Dame. „Vertrauensschülerpflichten!“
„Hast du die nicht eigentlich mit dem rothaarigen Vielfraß?“
„Er hat sich überfressen. Kann ich jetzt rein?“
„Wer ist denn der charmanten junge Mann neben dir.“
„Genau, stärken sie dieses riesige Ego auch noch. Dann passt er wenigstens nicht durchs Portraitloch.“
„Du bist aber missmutig, meine Liebe. So nicht.“
„Was soll das heißen, so nicht. Ich hab das Passwort, ich will rein.“
„Hm, vielleicht, wenn du mir den Namen deines hübschen Freundes verrätst.“
„Charming! Kann ich jetzt rein.“
„So, so. Charming. Was für ein außergewöhnlicher Name.“
Hermine kochte vor Wut. „Ganz ehrlich, ich...“ Cedric legte ihr wieder einmal die Hand vor den Mund und erstickte jedes weitere unfreundliche Wort, dass eventuell daraus hervorkommen konnte.
Er zog sie ein Stück zurück und ließ dann seine Hand sinken. „Diggory, ich weiß nicht, wer dir gesagt hat, dass deine schwitzige Hand vor dem Mund zu haben, eines jeden Mädchen Traum ist, aber...“
„Sei nicht so zickig, sonst verbringst du die Nacht noch im Korridor.“ Hermine seufzte. „Tschuldigung. Ich bin nur müde und gestresst von der allgemeinen Situation. Mit Umbridge und ihren passiven Unterrichtsmethoden. Ich liebe Hogwarts, aber das ist echt...blöd.“
„Siehst du, wie mein Wissen dir von Vorteil ist? Wie oft hast du das Wort blöd in den letzten Stunden schon benutzt? Vielleicht mach ich daraus ein neues Kultwort.“ Hermine lachte ungewollte. „Du bist wirklich blöd Diggory. Aber ich danke dir, dass du mir auf meinen Runden Gesellschaft geleistet hast. Du bist nicht unnett.“
„Unnett? Potential zu neuem Kultwort? Ich denke nicht.“ Hermine verpasste ihm noch einen Schlag auf die Schulter. „Autsch, Granger! Sicher, dass Weasley nicht eher aus Furcht vor deiner Brutalität krank geworden ist? Du bist ganz schön gewalttätig.“ Hermine steckte ihm die Zunge raus. „So, ich geh jetzt. Ich bin müde. Nacht Diggory.“
„Nacht Granger. Wenn Weasley wieder mal ausfällt, leistet euer Prinz euch jederzeit gerne erneut Gesellschaft, holde Prinzessin.“ Hermine nickte. „Wie nett von Draco. Richte ihm meinen Dank aus.“ Sie flüsterte der fetten Dame schnell das Passwort zu und schlüpfte durch das Portraitloch in ihren Gemeinschaftsraum.
„Was für ein seltsames Mädchen.“
XXXX
TBC
So, das war mein erstes Kapitel.
Sagt mir, was ihr davon haltet. Lohnt es sich, die fort zu setzen oder soll ich lieber keine Zeit darauf verwenden?
Lg
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