von Hermy9
Und hier wieder der Link zu meiner Vorstellung des Erdgeschosses und ersten Stocks sowie der Außenanlagen vom Manor:
[IMG]http://www.imagenetz.de/thcd4ee13f/Meine-Manor-Vorstellung.pdf[/IMG]
Kapitel 16.2 Die Deckenfresken
Hermine und Ron, Ginny und Harry hatten in Rons Zimmer das Denkarium aufgestellt, das Harry aus dem Verlies seiner Eltern mitgenommen hatte. Die vier Freunde waren in die Erinnerung eingetaucht, in der Lily und James ihrem Sohn Potter-Manor erklären wollten.
Die Vier hatten sich bereits zusammen mit Harrys Eltern den Raum am Eingang sowie die dahinterliegenden Räume der linken Seite bis einschließlich zur Bibliothek und auch das Bad angesehen. Zuletzt hatten Lily und James, der so stolz war, dass er die Erklärung übernehmen wollte, ihrem Sohn die Türe zur Bibliothek geöffnet und ihn einen ersten Blick hineinwerfen lassen. Die vier Freunde waren überwältigt von der herrlichen Pracht, die sie hier zu sehen bekommen hatten.
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Die beiden Pottereltern wollten nun ihrem Sohn die Deckenfresken dieses wundervollen Raums zeigen und erklären. Zuvor erläuterte der junge Familienvater jedoch seinem Sohn noch: „Harry wir werden jetzt sehr lange nach oben sehen. Ich muss dir dazu fairerweise noch sagen, dass ich diese Erinnerung ein klein wenig getürkt habe. Ich hoffe, dass du mich verstehen kannst und mir das nicht übel nimmst: Damit deine Mutter und ich keine Genickstarre davontragen hab ich mehrfach unterbrochen und neu angefangen, diese Unterbrechungen jedoch aus meinem Gedankenfaden nachträglich herausgelöscht. Du wirst es merken, wenn ein kurzer Ruck entsteht. Du selbst wirst zwar durch meine Perspektive das Gefühl haben, nach oben zu sehen, in Wirklichkeit wirst du jedoch geradeaus schauen, deshalb brauchst du dir keine Sorgen um deine Nackenmuskulatur machen.“
Bei diesen Worten lachte der besorgte Vater spitzbübisch. Sein Sohn verstand zunächst nicht, was James da gerade erklärt hatte, aber Hermine und auch Ginny deuteten an, dass das für sie äußerst klar wäre, sie würden es ihm später erklären. Als Harry jedoch eine Zeitlang die Bilder bewundert hatte, wurde ihm selbst klar, was sein Dad ihm mit diesen Worten hatte sagen wollen.
Tatsächlich bemerkten die vier Freunde während der folgenden Betrachtung der Deckenfresken mehrmals ruckartige Verzerrungen in der Erinnerung, unter Nackenproblemen hatte jedoch keiner von ihnen beim Betrachten dieser Erinnerung zu leiden.
Die Decke dieses Raums war mit Stuckgemälden bedeckt. Sie war in mehrere Felder eingeteilt:
Als Hermine, Ron, Ginny und Harry an die Decke sahen, entdeckten sie, dass diese aus reich verziertem Stuckmarmor bestand, der orientalische Ornamente aufwiese. Diese Ornamente dienten jedoch nur zur Abgrenzung der einzelnen ausgemahlen Motivfelder.
James deutete nach oben und erklärte: „Harry, mein Junge! Sieh dir nur diese Decke an: Verspielte Marmorornamente, die die herrlichen Fresken umgeben. Übrigens, alle Fresken sind in Muggeltechnik gemalt, damit die Muggel, die vor allem in früherer Zeit auch des Öfteren hier hereingekommen sind, keinen Verdacht schöpfen.“ Der junge Vater erklärte weiter: „Obwohl alles auf Muggelweise gemalt wurde, scheinen die Augen der Menschen und Tiere einem immer zu verfolgen.“ Alle Vier waren begeistert. Ron wunderte sich: „Woha! Gigantisch!- Aber,“ sagte er voller Staunen gedehnt, „das mit den Augen? Das kann doch nicht sein? – Nein! So was können Muggel doch gar nicht erschaffen! Das muss doch Magie sein!“ Hermine erläuterte ihrem guten Freund kurz, dass das sehr wohl möglich wäre, genaueres wollte sie ihm und auch den anderen, denen diese Technik ebenfalls unbekannt zu sein schien, nach ihrer nächsten Rückkehr aus dem Denkarium erklären.
Der junge Vater wollte seinem Sohn offenbar Zeit geben, sich zunächst selbst ein bisschen umzusehen, bevor er zu dem Eingang beim Wintergarten zurückkehrte, durch den die Sechs eingetreten waren.
Der junge Familienvater deutete nach oben und erklärte dabei: „Hier vorne, mein Sohn, siehst du als erstes ein längliches Fresko, das lauter magische Tiere in einem Wald zeigt. - Da die Muggel entsprechende Sagen haben, vor allem aus dem antiken Griechenland, ist auch für sie ein derartiges Gemälde, die Darstellung der magischen Tiere, vor allem in einer Bibliothek, nichts besonderes, auch wenn sie nicht wissen, dass es diese Tiere tatsächlich gibt. Da du diese Tiere mit Sicherheit alle kennst, muss ich sie dir nicht erklären. Ich lasse dir deshalb Zeit, dich selbst umzusehen.“
Die vier Freunde blickten in die Richtung, in die James mit seinem Arm deutete und sahen sich dabei das erste, kleinere Fresko genauer an. Es bedeckte, wegen der Verzierungen außen herum, nicht ganz die gesamte Bereite des Raums, war jedoch nur minimal schmäler.
Das Gemälde zeigte tatsächlich einen Wald, in dem die vier Freunde mehrere Tiere erkennen konnten. Hermine erklärte, in ihrem schulmeisterlichen Ton: „Ginny, Harry und auch du, Ron!“, ermahnte sie ihren Freund streng, obwohl dieser ebenso wie die anderen ganz interessiert auf das Bild starrte, „Schaut mal, da oben sind ein Einhorn, ein Zentaur, ein Hyppogreif und ein Drache abgebildet!“, schrie sie voller Begeisterung heraus. Ginny fügte hinzu: „Und da unten schlängelt sich eine Schlange durchs Bild. - Nein,“ verbesserte sie sich schnell, „das ist keine Schlange, das ist ein Basilisk!“ Ron fügte hinzu: „Habt ihr die Eulen noch nicht entdeckt? - Ach übrigens, unter die hat sich auch ein prächtiger Phönix eingeschlichen.“ Harry fügte hinzu: „Und da hinten, aus dem Wasserloch steigen zwei Menschen. - Nein,“ musste auch er sich nach genauem Hinsehen verbessern, „das ist weder ein Wasserloch, sondern der Ausläufer eines kleinen Sees, noch sind es 'normale' Menschen, es sind ein Wassermensch und eine Nixe.“ Nach diesen Worten bewunderten alle das Fresko.
Kurz nachdem sie ihre Erklärungen zu diesem Bild beendet hatten, machte James seinen Sohn bereits auf das nächste Bild aufmerksam. Er ging ein paar Schritte nach vorne und sagte dann: „Harry, mein Sohn, hinter dieser Szene mit dem magischen Wald, siehst du nach einem Bereich mit Zierornamentik zwei, ebenfalls kleinere Fresken nebeneinander: das rechte zeigt unser Wappen.“ Die Vier blickten abermals nach oben und erkannten, dass auf diesem Bild tatsächlich das Potterwappen abgebildet war: ein Greif, ein Phönix und ein Einhorn, um die sich, wie Harry schwach wahrzunehmen glaubte, ein Band mit Zierornamenten schlängelte. Oder waren es die Ornamente, die auch den Rand der Fresken begrenzten? Der junge Mann wusste es nicht.
Nachdem er seinem Sohn kurz Zeit gegeben hatte, das wie James fälschlicherweise überzeugt war, diesem nur allzubekannte Wappen zu betrachten, zeigte James auch schon auf das links daneben gemalte Bild. Die vier Freunde wunderten sich, was darauf zu sehen wäre. Hermine äußerte den wagen Verdacht: „Könnte ägyptisch sein. Der eine sieht jedenfalls so aus, als ob er ein Pharao wär.“ Ginny stimmte ihrer Freundin zu. Die beiden anderen waren ratlos, sie wussten diese Gestallten nicht einzuordnen.
Besonders zum Glück der neugierigen Hermine erklärte James auch dieses Fresko. Er sagte: „Harry, mein Sohn, siehst du hier neben unserem Wappen“, dabei deutete er in die angegebene Richtung, „dieses Fresko mit den Personen in historischen, beinahe maskenhaften Gewändern? - Hier sind Ägypter aus dem alten Reich dargestellt: Ein Pharao der alten Dynastie“, beschämt musste er im Beisein seiner Ehefrau, die ihn am liebsten für sein Dessinteresse getadelt hätte, aber eingestehen musste: „Leider weiß auch ich nicht, wer das sein soll, aber ich werd‘s auf jeden Fall nachschlagen!“, versprach Lily, bevor sie ihren Mann bat, weiterzuerzählen.
Der verstorbene Potter erklärte das Fresko: „Neben dem Pharao steht der altägyptische Heiler, Baumeister und Gelehrte Imhotep, eine Art Universalgenie seiner Zeit. Neben diesem ist der alttestamentliche Josef zu sehen, wie du hoffentlich weißt, Harry ein Israelit, der gemäß der Bibel von seinen Brüdern aus Wut verkauft wurde, dann in Ägypten jedoch zu hohen Ehren kam und sein Volk sogar vor einer Hungersnot gerettet hat. - Ob dieser Imhotep und Josef tatsächlich zur selben Zeit gelebt haben, bezweifle ich, aber sie dürften meines Wissens zeitlich nicht zu weit auseinander gewesen sein.“ Als Harrys Dad das gesagt hatte, erklärte er seinem Sohn noch: „Diese drei altägyptisch gewandeten Persönlichkeiten stehen vor einem ägyptischen Thronsaal, im Innern eines Palasts der damaligen Zeit. Der Pharao scheint gerade auf dem Weg zu seinem Thron zu sein.“ Die vier Freunde betrachteten diese Szene mit Staunen. Das eben beschriebene hätte nicht einmal Hermine erkannt.
Nachdem die Vier sich auch dieses Deckengemälde angesehen hatten, ging James abermals ein paar Schritte weiter und zeigte dann auf das dahinterliegende Fresko, das mittlere und zugleich das größte.
Der junge Ehemann erklärte das große Bild, während er langsam mit kurzen Schritten immer weiter nach vorne schritt, damit sein Sohn das gesamte Bild betrachten konnte.
Das mittlere Fresko enthielt die Darstellung allegorischer Motive der sieben Tugenden. In der Mitte prangte eine Justitia mit Augenbinde, die eine Waage der Gerechtigkeit in einer Hand hielt und in der anderen zwei Tafeln, Hermine vermutete, dass es sich dabei um die jüdischen Gesetzestafeln handeln könnte, James und Lily bestätigten diese Vermutung.
An einer Seite des Deckengemäldes war ein Spiegel als Symbol der Klugheit zu sehen, in dem sich gerade ein tapferer Ritter in seiner Rüstung zu betrachten schien, dessen Schwert in seiner Scheide steckte, ein Symbol der Mäßigung. Neben dem Ritter saß ein weiteres Symbol der Tapferkeit, ein Löwe, auf seinen Hinterbeinen und blickte den Betrachter an. Seine Augen schienen fortwährend auf den nach oben blickenden Besucher gerichtet zu sein, ja diesem regelrecht zu folgen. Auf der anderen Seite war eine Frau mit einem kleinen Kind abgebildet, die einem Pelikan zusah, beides Symbole der Liebe, wie Hermine und James zeitgleich erklärten, sowie aufsteigende Tauben als Symbol der Hoffnung.
Als sie auch dieses Bild gebührend gewürdigt hatten, gönnte James seinem Sohn eine etwas längere Pause, bevor er nun bereits im hinteren Drittel der Bibliothek angekommen, auf die nächste Darstellung deutete und sagte: „Nun Harry, siehst du wieder zwei kleinere Fresken nebeneinander: Hier rechts kannst du einen mit einer Tunika bekleideten Mann erkennen, der unverkennbar dir bekannte Gesichtszüge aufweist: Dieses Gemälde soll den ersten Potter darstellen, wurde aber natürlich erst nachträglich gemalt. – Dazu musst du wissen Harry, dass es von unserem Gründungsvorfahren kein echtes Portrait gibt. Deshalb hat man ihn später so gemalt, wie man ihn sich zur Zeit der Entstehung dieses Bildes vorgestellt hat. Da unser Stammbaum bis vor die Zeit der Renaissance zurückgeht, hat man den ersten Potter einfach unsere unverkennbaren Gesichtszüge verpasst und ihn römisch gewandet. Ich gehe aber, ebenso wie meine Eltern, davon aus, dass das nicht der Realität entsprechen dürfte. So früh ist unsere Linie dann doch nicht bezeugt.“ Lily stimmte ihrem Mann zu.
Nachdem er das gesagt hatte, erklärte der verstorbene Pottererbe sein Sohn: „Übrigens Harry, das Gebäude, vor dem der erste Potter steht, hat zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem Haus, sieht aber doch irgendwie anders aus.“ Die vier Freunde bestätigten dies, als James auch schon erklärte: „Nach Aussage deines Großvaters, Harry, muß dieses Gebäude das alte Herrenhaus unseres Familienbesitzes sein, das bereits seit Jahrhunderten nicht mehr steht. Die Umgebung sieht ja so aus, wie die von unserem Haus.“ Hermine, Ginny, Ron und Harry blickten sich daraufhin das Gemälde genau an. Sie erkannten die Umgebung wieder, aber das riesige schlossähnliche Gebäude sah doch anders aus, als das, das sie gerade bestaunten, auch schien es ein wenig kleiner zu sein.
Als er, wie er hoffte, seinem Sohn ausgiebig Zeit zur Betrachtung gelassen hatte, ging James wenige Schritte nach links. Dort zeigte er auf das Fresko, das neben dem gerade erklärten angebracht war. Er erklärte seinem Sohn: „Und nun Harry, sieh dir auch dieses Bild genau an. Die darauf abgebildeten dürften dir ebenfalls bekannt vorkommen.“
Der junge Mann blickte entlang der Linie, die die Hand seines Vater andeutete. Er sagte, fragend: „Der eine muß Merlin sein! Aber wer sind die anderen?“ Hermine hatte gerade ihren belehrend tadelnden Blick aufgesetzt, als James erklärte: „Das, mein Sohn, ist Merlin, wie wir, aber auch die Muggel, ihn sich uns vorstellen. Er redet mit König Artus dessen Frau Guinevere. Im Hintergrund rechts ist das Schloss Camelot zu sehen, der eine Raum mit dem runden Tisch, den man durch das Fenster erkennen kann, das ist die sagenumwogene Tafelrunde. Und auf der linken Seite befindet sich eine Insel, die das mytische Avalon darstellen soll.“ Alle vier nickten zustimmend.
Auch bei diesem Fresko lies James seinem Sohn Zeit, sich alle Einzelheiten anzusehen, bevor er wenige Schritte nach vorne ging, um ihm das letzte Fresko dieses riesigen Raums zu zeigen. Er sagte: „Und hier nun, mein Sohn, zeige ich dir das letzte Bild innerhalb der Bibliothek, oder auch das erste, wenn du von der anderen Seite hereinkommst“, fügte er grinsend hinzu, bevor er das Fresko erklärte. Es zeigte Platon, wie er mit anderen griechischen Philosophen diskutierte. Die Gruppe der altgriechischen Gelehrten stand in einem antiken Theater auf der erhöht dargestellten Bühne. Die in Stein gehauenen Zuschauertribünen waren ebenfalls zu erkennen.
Nachdem der stolze Familienvater seinem Sohn auch hier Zeit gegeben hatte, alles in Ruhe zu betrachten, sagte er: „Nun Harry werden deine Mum und ich wieder zum Eingang zurückgehen, damit wir dir neben den Deckenfresken auch die Einrichtung der Bibliothek zeigen können.“
Als diese Worte gerade erst verklungen waren, schritten die Beiden, die vier Freunde unbewusst im Schlepptauch, auch schon schnellen Schrittes durch die riesige Bibliothek. Den Vieren blieb dabei keine Zeit, sich irgendetwas genauer anzusehen, außer, wenn sie Lily und James hätten aus den Augen verlieren wollen und das wäre in einem Denkarium nur für kurze Zeit möglich gewesen.
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