von Hermy9
Hallo Kati89,
(Deine Anmerkung: Kati89 schrieb am 07.11.2010 um 17:18 Uhr:
huhu! super tolles chap!! bin sehr gespannt wie es weiter geht! was er da wohl vor hat... *grübel*
gglg kati)
Antwort:
danke für Deinen Kommi.
Du wirst Dich wundern, hoffentlich bist Du nicht enttäuscht, dass es nicht soo spektakulär ist, wie Du vermutlich erhofft hast
In nem anderen Forum hat mich ein Leser darauf aufmerksam gemacht, daß Harry fast verdurstet wär: Ich hab vergessen, einzubaun, dass Pompry ihm Flüssigkeit einflöst, während er so ohnmächtig im Bett liegt.
Ich möcht mich auch wieder mal bei Lily bedanken, die mir durch ihre Korrektur und nützlichen Hinweise sehr hilft, diese Geschichte veröffentlichen zu können.
Viele Grüße
Deine/Eure Hermy
Teil II: Hogwarts nach der Schlacht
Kapitel 4. Kriegsende
4.1 Auf dem Weg zum Grabmahl
Als alle Anwesenden das Zimmer verlassen hatten, zog Harry sich rasch an, nahm den Elderstab vom Nachtkästchen und entnahm dem magischen Beutel die beiden Hälften des Stechpalmenstabs, die nach wie vor ausschließlich von einer äußerst feinen Faser einer Phönixfeder zusammengehalten wurden. Er wusste, dass das, was er nun tun wollte, nach allen bisherigen Aussagen zum Scheitern verurteilt sein musste, aber er war doch von dessen Gelingen überzeugt, deshalb war er ganz erregt, sein Herz pochte, ja, er glaubte sogar, dass es gleich zerspringen wollte, so aufgeregt war er. Er wusste, dass seine Gefühle in diesem Moment irrational waren, aber er fühlte sich, als müsse er einen guten Freund verarzten, als würde dabei von seinen auf diesem Gebiet nicht besonders entwickelten Fähigkeiten dessen Leben abhängen.
Harry fürchtete sich ein wenig davor, dass sein Vorhaben misslingen könnte, dass er seinen Zauberstab, den Stab, mit dem er Voldemorts Gedanken zurückgedrängt hatte, an dem so viele Erinnerungen hingen, nie wieder würde benutzen können. Er erinnerte sich, dass Hermine gesagt hatte, sein Phönix-Feder-Zauberstab könne nicht repariert werden, der Schaden sei zu gravierend.
Diese Gedanken verschlechterten seine Stimmung. Er wollte in ein tiefes Loch versinken, hatte Angst, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, hatte Angst zu versagen und sich lächerlich zu machen. Als er dies dachte, wurde ihm wurde, dass er sich nicht lächerlich machen konnte, weil er alleine war.
Aber, als er die beiden Stäbe sah, durchzuckte ihn plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, ein Gefühl der Vertrautheit, der Wärme. Durch dieses Gefühl wie ausgewechselt, keimte allmählich wieder Hoffnung in ihm auf, ein irrationales Gefühl der Hoffnung, wie er sich selbst eingestehen musste. Er erzitterte. Zunächst musste er sich an dem Nachtkästchen festhalten, denn er glaubte, dass seine Beine nachgeben würden. Allmählich gewann er seine Sicherheit jedoch zurück.
Er wusste, wenn sein jetziges Vorhaben nicht gelang, dann würde gar nichts helfen, dann musste er sich endgültig damit abfinden, dass sein alter, von ihm so sehr geschätzter Zauberstab verloren war, dass er sich wohl oder übel einen neuen, vermutlich nicht mehr ganz so gut zu ihm passenden Zauberstab würde besorgen müssen. Bei diesem Gedanken überkam ihn für einen Moment Trauer, bis er sich mit einem Mal all der vielen toten Freunde bewusst wurde, die für ihn gestorben waren, gestorben, damit er leben konnte.
Als er an diese Gefühle dachte, schellte er sich einen Narren, dass er so über seinen Zauberstab gedacht hatte. Er schämte sich vor sich selbst, ja er zweifelte an seinem Verstand, weil er gegenüber einem Gegenstand Empfindungen hatte, wie zu seinen toten Freunden. Harry fühlte sich schlecht, bis er daran dachte, was er alles erlebt hatte. Er überlegte, ob er seine Emotionen wirklich wieder unter Kontrollle hatte, als er sich eingestehen musste, dass er dieses mal auf jeden Fall überreagiert hatte.
Nach einer Weile glaubte er, sich vollständig erholt zu haben. Er sammelte sich noch kurz, bevor er ein Werk begann: Er legte, nun voller Zuversicht, den zerbrochenen Zauberstab auf das Nachtkästchen, berührte ihn mit der äußersten Spitze des Elderstabs und sagte „Reparo.“
Unmittelbar nach der Berührung mit dem Elderstab fügte sich zu Harrys großer Freude sein Stab wieder zusammen. Augenblicklich stoben rote Funken aus seinem Ende hervor. Harry wusste instinktiv, dass es ihm gelungen war. Er nahm den Zauberstab aus Stechpalme und Phönixfeder hoch und spürte eine plötzliche Wärme in seinen Fingern, als ob Zauberstab und Hand sich darüber freuten, dass sie wieder vereint waren. Ein Glücksgefühl durchströmte ihn. Er freute sich wie ein kleines Kind, dass der Reparaturzauber sofort und aufs Vorzüglichste gelungen war. In diesem Moment glaubte er, wenn auch nur für kurze Zeit unzweifelhaft an die magischen Fähigkeiten, die in ihm schlummerten.
Harry blickte ein paar Sekunden auf seinen neuen oder auch alten Zauberstab, er betrachtete sein Werk voller Stolz, alles hatte aufs Vortrefflichste funktioniert.
Dann, als er sich nach mehreren Minuten wieder daran erinnerte, dass seine Freunde auf ihn warteten, steckte er beide Stäbe ein.
Anschließend trat er vor sein Zimmer, wo seine Freunde bereits ungeduldig auf ihn warteten. Sie hatten schon beratschlagt, ob sie Ron ins Zimmer zurückschicken sollten, damit er nachsehen konnte, ob es Harry wirklich gut ginge oder ob dieser vielleicht einen Schwächeanfall erlitten hatte. Der gesuchte beschwichtigte jedoch, dass er eben etwas Zeit für sich gebraucht hätte.
Als sie sich wieder beruhigt hatten, beschlossen die Vier, sich endlich auf den Weg zu machen. Harry glaute jetzt, dass er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte.
Seine Freunde ermahnten ihn, auf dem Weg den Tarnumhang zu tragen, damit er von den anderen derzeitigen Schlossbewohnern nicht bestürmt werden konnte. Er wollte sich zunächst weigern, Hermine schmiss ihm jedoch resolut den Umhang einfach über den Kopf. Da er einsehen musste, dass er wohl von allen begafft werden würde, wehrte er sich nun nicht mehr dagegen.
Alle vier verließen das Schloss, das im Eingangsbereich ziemlich beschädigt war. An einigen Stellen war sogar das bloße Mauerwerk zu sehen, eine Stelle war so dünn, dass das Sonnenlicht durchschien, an einer anderen klaffte ein Loch, die Fenster waren ebenfalls größtenteils zersplittert. Und zu Harrys besonderem Schrecken entdeckte er auch Blutspritzer an den Wänden und ebenso am Boden.
Harry war von diesem Anblick ganz entsetzt, eine derartige Zerstörung hatte er nicht für möglich gehalten. Seine Freunde versuchten, ihn möglichst zügig nach draußen zu befördern, sie hatten ja versprochen, dafür zu sorgen, dass er sich nicht aufregen musste.
Als sie jedoch an der Eingangstür vorbeikamen, musste Harry auch hier entdecken, dass der Kampf große Schäden angerichtet hatte: die Feinde hatten offenbar versucht, das Holz aufzusprengen. Falls Harry es richtig gesehen hatte, war der Verschluss ebenfalls erheblich beschädigt. Harry erschrak beim Anblick dieser brutalen Zerstörung noch mehr als zuvor.
Seine Freunde drängten ihn möglichst schnell nach draußen, geradewegs Richtung See. Sie waren froh, dass sie niemandem begegnet waren.
Weil das Gelände wie ausgestorben wirkte, nahm Harry seinen Tarnumhang wieder ab, während alle vier weitergingen. Unbewusst lenkten sie ihre Schritte in die Nähe von Dumbledores Grabmahl.
Als die drei bemerkten, wohin sie ihr Weg führen würde, versuchten sie, Harry wegzudrängen und eine andere Richtung einzuschlagen, aber er erklärte: „Lasst uns ruhig da rüber gehn.“
Die drei Freunde versuchten nun mit sanftem Druck, ihre Richtung zu ändern, aber Harry fügte überzeugt hinzu, als er das Unbehagen seiner Freunde spürte: „Doch, bitte, laßt uns doch dort rüber gehen. Ihr habt wohl Angst, ich könnte mich über Professor Dumbldeore ärgern, wenn wir uns an sein Grab setzen? Nein, das wird nicht passieren.“ „Wirklich nicht,“ bekräftigte er als seine Freunde ihn skeptisch anblickten. „Ja, ich freu mich sogar drauf, hier an diesem Ort zu verweilen. Ich schätze Dumbledore wieder sehr!“ ergänzte er. Hermine erwiderte stellvertretend für die anderen beiden: „Aber Harry, nachdem, wie Du zuletzt auf Dumbledore zu sprechen warst? - Wir haben versprochen, dafür zu sorgen, dass Du Dich nicht aufregen musst. Du bist wirklich noch schwach und musst Dich schonen.“ Ginny bekräftigte diese Aussage noch: „Wenn Du dieses mal nicht auf uns hörst, darfst Du die nächsten Tage Dein Zimmer mit Sicherheit nicht mehr verlassen, hörst Du!“ Ron hielt sich aus diesem Streit heraus.
Harry erwiderte: „Hört mir mal zu, ihr beiden: Ihr wisst ja gar nicht, was ich alles erlebt hab. Ich freu mich wirklich drauf, in Dumbledores Nähe zu sein, auch wenn ich traurig darüber bin, dass er sterben musste. Aber, ich hab mich mit ihm ausgesprochen, mein Zorn ist verraucht.“ Als alle drei ihn entgeistert ansahen bekräftigte er: „Doch, mein Zorn auf Professor Dumbledore ist wirklich verraucht. Glaubt mir doch!“ fügte er ein wenig verzweifelt hinzu.
Die drei steckten ihre Köpfe zusammen und tuschelten halblaut: „Ist er jetzt verrückt geworden? Mit Dumbledore ausgesprochen? Wie denn? Das ist doch gar nicht möglich! Das geht doch nicht! Der ist doch tot! Und Harry hat sonst auch keine magischen Hilfsmittel gehabt, um sich mit ihm zu unterhalten. Er konnte nicht mal mit einem Bild von ihm reden.“
Hermine wurde dabei nachdenklich und fragte: „Oder hat er etwa den Ring der Auferstehung benutzt?“ – „Nein, das würde er nicht machen, nicht um mit Dumbledore zu reden. Falls er ihn wirklich benutzt hat, dann zu allererst, um mit seinen Eltern oder mit Sirius zu reden,“ antwortete sie sich selbst. „Der ist wohl noch nicht ganz wieder da, war wohl doch alles zu viel für ihn.“ „Ist ja kein Wunder, nach dem, was er alles erleben musste,“ fügte sie umgehend mehr zu sich selbst redend hinzu.
Nach kurzem erklärte Ginny jedoch: „Aber wenn er glaubt, dass er sich nicht mehr über Dumbledore aufregen muss, sollten wir ihm seinen Willen lassen.“Sie verstand zwar weder den Sinn von Harrys Worten, noch den von Hermines Disput mit sich selbst, hielt es jedoch für das Beste, ihren Freund zunächst erklären zu lassen, was er erlebt hatte, bevor sie über seinen geistigen Zustand urteilen wollte.
Harry war kurz davor, wütend zu werden. Er hasste es, wenn in seiner Gegenwart in der dritten Person über ihn gesprochen wurde, so als wäre er abwesend.
Da die anderen beiden Ginny nun zustimmten, setzten sich die vier Freunde tatsächlich in der Nähe des Grabmals ins Gras. Die drei sahen Harry entschuldigend an und dieser beruhigte sich wieder, ohne seinen Unmut geäußert zu haben. Er betrachtete nun Ginny intensiv. Er versuchte, sie unbemerkt von allen Seiten in Augenschein zu nehmen.
Nachdem sich alle vier gesetzt hatten, entwickelte sich ein Kloß in Harrys Hals. Er sah Ginny an und fragte sich, ob sie ihn nach seiner Abfuhr bei Dumbledores Beerdigung überhaupt noch als Freund haben wollte, oder ob sie ihn inzwischen ablehnte, vielleicht sogar hasste. Möglicherweise hatte sie in diesem einen Jahr, als sie sich nicht gesehen hatten, ja bereits einen neuen Freund gefunden?
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