von Minerva1977
Der 1.September 2013 war ein ungewöhnlich warmer Spätsommertag.
Eine Familie schob mehrere Gepäckwagen über die Straße auf den Bahnhof Kings Cross zu.
Die großen Schrankkoffer und die Eulen in den Käfigen erregten einiges an Aufsehen, wodurch die Familie etwas Mühe hatte unbemerkt durch die Absperrung zum Gleis 9 ¾ zu gelangen. Die sechs Erwachsenen warteten, bis die größeren Kinder durch die Absperrung gelangt waren und kamen dann mit den kleineren Geschwistern nach.
Helena Potter, die 16 jährige Tochter von Harry und Ginny Potter verabschiedete sich ziemlich schnell von ihrer Familie und schloss sich ihren Freundinnen an, die sich schon einmal ein Abteil gesichert hatten.
Helena Molly Potter war in Gryffindor und mittlerweile in ihrem letzten Jahr. Eine allseits beliebte Schülerin, Schulsprecherin und Sucherin im Quidditch-Team. Hatte das Talent ihres Dads geerbt. Sämtliche Jungs der Schule waren hinter dem hübschen Mädchen her, doch Helena hatte nur Augen für ihren Freund David McCullen. (16). Zweiter Schulsprecher für Gryffindor und Kapitän der Quidditchmannschaft. Er umgarnte sie seit einem Jahr, aber Helena hatte ihn bis jetzt abblitzen lassen. Darum hatte er ihr den Spitznamen „Eisprinzessin“ gegeben.
Aber er hatte nicht locker gelassen und Ende des letzten Schuljahres, auf der Party zum Gewinn des Quidditchpokals hatte es dann doch heftig gefunkt. Seitdem waren sie zusammen. Zuhause hatte Helena davon aber nichts erzählt.
Auch Julian und Joshua Potter, die 15 jährigen Zwillinge von Severus und Hannah Potter waren kaum zu halten, als sie ihre Freunde im Zug entdeckten. Sie kamen bereits ins fünften Jahr, genau wie ihr Cousin Hugo Weasley, der 15-jährige Sohn von Ron und Hermine.
Gavin und Albus Potter, die beiden 13-jährigen Cousins begannen ihr 4 Jahr in Hogwarts. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verging. Severus und Harry Potter folgten ihren Söhnen um ihnen mit den Koffern zu helfen.
Neben ihrer Mutter standen die Zwillinge James und Lilly Potter, die jüngsten Sprößlinge von Harry und Ginny. Sie begannen nun ihr erstes Jahr in Hogwarts und waren tierisch aufgeregt. So erging es auch Jessica Potter, dem Nesthäkchen von Hannah und Severus. Und auch ihrer Cousine Rose Waeasley, der Tochter von Ron und Hermine. Die Vier freuten sich auf ihr erstes Jahr in Hogwarts und hofften alle zusammen nach Gryffindor zu kommen. So wie ihre großen Geschwister.
Ginny Potter seufzte. Die Kinder wurden so schnell groß.
Auf dem Bahnsteig trafen sie Bill und Fleur mit ihren drei Kindern.
Deren jüngste Tochter Dominique (11) kam ebenfalls nach Hogwarts. Victoire war bereits 16 und kam ebenso wie Helena in ihr letztes Hogwartsjahr. Sie war allerdings in Ravenclaw. Louis (13) dagegen war ein Gryffindor und im selben Jahrgang wie Gavin und Albus.
Auch Remus und Tonks Lupin warteten bereits am Zug. Teddy war 15 und ebenfalls im 5.Schuljahr. Ein Hufflepuff, genau wie Tonks es gewesen war.
Remus Lupin stieg nicht in den Hogwarts Express.
Er würde wenig später vor die Tore Hogwarts apparieren. Er war nach dem Tod von Minerva McGonagall Schulleiter geworden, da Pomona Sprout und Filius Flitwick in den Ruhestand treten wollten.
Daher war Platz für „die neue Generation“. Remus Lupin war wie gesagt Schulleiter geworden und hatte niemand anderen als seinen besten Freund Sirius Black zum Co-Direktor ernannt.
Sirius unterrichtete nach wie vor Verwandlung.
Harry hatte Verteidigung gegen die dunklen Künste von Remus übernommen und bot nach wie vor die DA als Freizeitangebot an. Allerdings hieß es mittlerweile einfach nur „Duellierclub“.
Neville Longbottom war Professor für Kräuterkunde und Parvati Patil unterrichtete Astronomie.
Severus hatte nach langen Disskussionen mit Hannah, Harry und Remus wieder die Stelle des Zaubertrankmeisters übernommen. Er war einfach der Beste auf diesem Gebiet und sollte den begabten Schüler David McCullen „in die Lehre“ nehmen, um aus ihm den zukünftigen Professor für Zaubertränke zu machen.
Eine Aufgabe, die Severus mit leichtem Unbehagen annahm.
Aber nach seinem Unfall bei der Sicherheitstruppe, bei dem ihm ein Fluch die linke Gesichtshälfte verbrannt und sein linkes Auge gekostet hatte, war Hannah froh, dass er nun einen weniger gefährlichen Job hatte. Vor allem wegen den Kindern.
Auf jeden Fall sah Severus nun noch furchterregender aus als zu Harrys und Hannahs Schulzeiten und er konnte immer noch eine Klasse ohne Mühe ruhig halten.
Allerdings war er nicht mehr so gemein und sarkastisch. Dank seiner eigenen Kinder war er auch wesentlich geduldiger und die Schüler dankten es ihm mit freundlichem Respekt.
Hannah hatte nun, da alle Kinder in Hogwarts waren die Zeit, ihre Ausbildung nach zu holen.
Sie war jetzt 33 Jahre alt und es war noch nicht zu spät. Sie hatte bereits das 2jährige Heiler-Studium in London absolviert und wollte nun ihr Jahrespraktikum bei Madam Pomfrey in Hogwarts anschließen.
Die alte Krankenschwester war froh darüber, denn sie war nicht mehr die Jüngste und freute sich auf Hannah. Sie würde ihr ein gutes Praktikum bieten, bei dem Hannah viel lernen konnte.
Ron hatte seinen Job bei der magischen Polizei an den Nagel gehängt und war nach dem tragischen Unfalltod seiner Zwillingsbrüder Fred und George nun seit 3 Jahren alleiniger Inhaber von Weasleys zauberhaften Zauberscherzen. Mit Erfolg!
Hermine hatte ebenfalls 2 Jahre Studium hinter sich. Allerdings nicht mehr magisches Recht sondern Pädagogik. Und nun bekam sie das erste Jahr die Chance als Praktikantin bei Professor Clark Alte Runen zu unterrichten. Arithmantik wurde nach wie vor von Professor Vector unterrichtet. Zauberkunstunterricht gab es von Seamus Finnigan und Muggelkunde unterrichtete Dean Thomas.
Pflege magischer Geschöpfe gab seit einem Jahr wieder Charlie Weasley, der nun auch Hagrid's Stelle als Wildhüter übernahm.
Hagrid ging es nicht gut in den letzten drei Jahren und er war vor einem Jahr unerwartet verstorben. Harry, Ron, Hannah und Hermine hatte das sehr mitgenommen. Hogwarts ohne Hagrid war nicht dasselbe.
Jetzt, wo Harry auf dem Bahnsteig stand und seinen Kindern half das Gepäck in den Zug zu bringen, musste er an seine erste Reise nach Hogwarts denken und grinste verschmitzt.
Severus sah seinen Schwager neugierig an. „Woran denkst Du?“
„An mein erstes Mal mit dem Hogwarts Express...Ist das echt schon 22 Jahre her?“
„Ja, erschreckend wie die Zeit vergeht, nicht? Das sieht man ja allein schon an Helena..." "Was meinst Du?" "Dort drüben am ersten Waggon...Helena und ihr Freund..."
Harry drehte sich um und entdeckte Helena, händchenhaltend mit David McCullen, dem Quidditchkaptän von Gryffindor...
Seine Helena hatte einen Freund!!!
Harry drehte sich der Magen um, als er sah, wie die beiden sich küssten. Es sah nicht so aus, als wenn sich die beiden weiterhin mit Händchenhalten und Kuscheln zufrieden geben würden.
Und Harry war nicht wohl bei dem Gedanken. Waren Ginny und er nicht auch so alt gewesen, als Helena sich ankündigte?
Entschlossen steuerte Harry auf die beiden Turteltauben zu, noch bevor Severus ihn davon abhalten konnte.
„Helena Molly...“
„Oh, hi, Dad!“
„Möchtest Du mir diesen jungen Mann nicht vorstellen?“
„Oh, entschuldige, Dad. Das ist David McCullen. David..., mein Dad!“
Der junge Mann wurde blass und nervös. Er war genauso wie Helena Sechsklässler und hatte immer schon einen Riesenrespekt vor Harry gehabt . Das dieser ihn jetzt knutschend mit Helena gesehen hatte, war ihm mehr als peinlich.
„Guten Tag Professor Potter...“
„Guten Tag, David! Sie sind also der Freund meiner Tochter?“
„Ja, Sir!“
„Dad...!“
Harry hob die Hand um Helena zu deuten, dass er jetzt keinen Einwand duldete.
„Ich habe nichts dagegen, dass Sie mit meiner Tochter händchenhalten, sie meinetwegen auch küssen, aber Sie wissen hoffentlich, dass Helena erst 16 ist?“
„Sir, ich bin mir dessen bewusst und werde dieser Verantwortung gerecht werden.“
„Dann haben wir uns also verstanden?“
„Ja, Sir!“
Helena funkelte ihren Vater wütend an und hatte schon tausend Einwände bereit.
„Wir sehen uns nachher in der großen Halle.“
David, der froh war so glimpflich davon gekommen zu sein, atmete tief durch. Es war immer heikel den Vätern von Freundinnen zu begegnen, aber Harry Potter war schließlich nicht irgendein Vater. Es war Harry Potter, ein Nationalheld.
„Mein Gott, mein Dad stellt sich an. Gut dass der nicht weiß, dass Mum mir schon heimlich Verhütungszauber beigebracht hat. Außerdem war Mum selbst erst 15, als sie mich bekam. Also werden sie kaum nur Händchen gehalten haben.“
„Wahrscheinlich nicht, aber Dein Dad hat Recht, wir sollten damit warten...“
Helena verdrehte die Augen, sagte aber nichts mehr und küsste David stattdessen hingebungsvoll. David seufzte innerlich. Wie sollte er bei Helena klarem Verstand behalten – sie machte ihn wahnsinnig.
Harry kehrte zu Ginny und den jüngsten Kindern zurück.
„Alles in Ordnung, Schatz? Was ist Dir über die Leber gelaufen“
„Helena und ihr Freund David, knutschend vor dem Zug...Habe Ihnen die Grenzen deutlich gemacht.“
Ginny schmunzelte.
„Keine Angst, Helena beherrscht Verhütungszauber – ich fand es in ihrem Fall für wichtig.“ „Ist das Dein Ernst? Sie ist erst 16!“
„Harry, das ist eine andere Generation. Und besser sie kann es, als das sie uns bald zu Großeltern macht. Nicht jetzt wo wir nochmal...“
Harry sah seine Frau ungläubig an und wurde mit einem Mal ganz aufgeregt. „Ich werde wirklich nochmal Vater?“ Ginny nickte. Zärtlich strich er über Ginnys kleinen Bauch. „Wissen es die Kinder schon?“ „Nein, ich wollte es zuerst Dir sagen.“
Harry küsste seine Frau zärtlich und nahm sie in den Arm. „Weißt Du wie schwer mir jetzt die Fahrt nach Hogwarts fällt?“ „Ich ahne es, aber sei beruhigt. Ich komme klar!“ „Pass auf Euch auf, ja“ „Ja, mein Schatz.“ „Ich liebe Dich!“ „Ich liebe Dich auch, Harry!“
Sie küssten sich innig, bis James und Lilly sich räusperten.
„Dad, wenn wir uns nicht beeilen, fährt der Zug ohne uns!“
„Oh, ja Ihr habt Recht. Ich komme!“
Er verabschiedete sich von Ginny und flüsterte Ihr zu, dass er sie vermissen würde. Er packte das Gepäck seiner jüngsten Sprößlinge, die sich ebenfalls von Ginny verabschiedeten und stieg dann beim letzten Signalpfiff in den Hogwarts Express mit der schönen roten Dampflok.
Seit 16 Jahren war es endlich friedlich und das war gut so!
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.