von Minerva1977
Auf dem Astronomieturm saßen bereits zwei Personen, die dort Wachdienst hatten.
Severus Snape behagte dieser Ort überhaupt nicht, denn hier hatte er den Fluch auf Dumbledore gezielt. Seine Schuldgefühle kamen wieder auf, aber er wollte sich einfach nicht mit diesen schlimmen Erinnerungen quälen.
Neben ihm saß schließlich das bezauberndste Mädchen, dass er seit Lily Potter kennengelernt hatte. Hannah Lily Potter, Harrys Zwillingsschwester. Die Liebe seines Lebens. Das war ihm während der Flucht mit Arthur, Molly, Narzissa und dem Minister klar geworden. Hannah saß neben ihm in eine warme Decke gewickelt und schien mit offenen Augen zu träumen. Er legte seinen Arm um Hannah und spielte mit ihrem schwarzen Haar, dass sie im Nacken locker zu einem Zopf zusammengebunden hatte.
Davon aus ihren Gedanken gerissen, spürte sie Severus Atem an ihrem linken Ohr. „Du siehst sehr hübsch aus“ flüsterte er in ihr Ohr. Hannah wurde aus Verlegenheit ein bisschen rot und bedankte sich für das Kompliment. Severus zeigte sein seltenes Lächeln und sah Hannah tief in ihre smaragdgrünen Augen. Bevor Hannah begriff, was geschah, spürte sie schon Severus’ warmen Atem auf ihren Wangen und roch seinen vertrauten Duft. Er hatte sie auf seinen Schoß gezogen. Sie öffnete leicht die Lippen und küsste ihn leidenschaftlich. Er erwiderte den Kuss, legte noch mehr Intensität hinein und brachte sie schnell außer Atem. Ihr Herz begann zu rasen, während seine Lippen sich heftig auf ihren bewegten und er ihren Mund erkundete. Seine Hände wanderten unentwegt über ihre Schultern und glitten langsam weiter nach unten, auf ihre Taille. Sie schloss die Augen und genoss seine Berührungen. Natürlich spürte sie, wie wahnsinnig sie ihn machte und prompt spürte sie auch seine Reaktion an ihrem Schoß. Wahnsinn, so nahe waren sie sich bisher noch nie gekommen.
Severus zögerte einen Moment und sah sie prüfend an. „Bist Du Dir sicher, dass Du das willst?“, fragte er leicht keuchend. „Ja, ich bin mir sicher“, flüsterte Hannah atemlos. Sie sah das Verlangen und die Leidenschaft in Severus Augen. Der Nervenkitzel hier erwischt zu werden, machte Hannah fast noch kribbeliger, als sie es eh schon war. Er legte sie auf den warmen Schlafsack, den er mitgebracht hatte und legte einen Wärmezauber um sie herum. Dann zogen sie sich gegenseitig Stück für Stück aus und liebkosten jeden Zentimeter Haut den sie entblößten.
So viel Leidenschaft und gleichzeitig Zärtlichkeit hatte sie Severus nie und nimmer zugetraut. Hannah wurde ganz schwindlig, als er mit dem Finger ihre empfindlichste Stelle streichelte. So intim war sie noch nie mit einem Mann gewesen. Sie konnte seine Reaktion in ihrer Hand fühlen. Es war wunderschön von ihm verwöhnt zu werden. Und sie genoss es Severus zu verwöhnen. Severus sah sie liebevoll an und legte sich dann auf sie. Langsam und behutsam drang er in sie ein.
Irgendetwas sagte ihm, dass er vorsichtig sein musste und als er Hannahs kurzes Zucken spürte, wusste er, dass er richtig gelegen hatte. Es war das erste Mal für sie. Als er in ihr war, hielt er für einen Moment inne, so dass Hannah sich an das Gefühl gewöhnen konnte. Hannah sah vollkommen glücklich aus. Und als sie ihm „liebe mich, Severus“ ins Ohr hauchte, konnte Severus sich kaum mehr beherrschen.
Langsam fanden sie einen gemeinsamen Rhythmus, der sie beide Stück für Stück dem Höhepunkt näher brachte. Und als sie den Gipfel erreichten, waren beide vollkommen von dem Gefühl überwältigt. Vor allem Hannah.
Erschöpft blieben beide eine Zeit lang so liegen, nur mit einer Decke bedeckt.
Dann hörten sie plötzlich Schritte auf der Treppe und erstarrten vor Schreck, als Harry und Ron auf dem Astronomieturm erschienen.
Sie konnten sich nicht herausreden, denn die Situation war eindeutig. Hannah war knallrot im Gesicht und sah ihren Bruder nicht an. Das war so peinlich!
Harry war das Ganze ebenso peinlich und Ron starrte mit offenen Mund auf das Szenario.
„Meine Fresse!“ „Halt die Klappe, Ron“, zischte Harry und wand sich zum Gehen.
Zu wissen, dass Severus Snape und Hannah ein Paar sind war die eine Sache, aber seine eigene Schwester beim Sex zu erwischen eine ganz andere Dimension. Es ging ihm nicht darum, dass sie Sex hatte, denn den hatte er schließlich mit Ginny auch. Und noch nicht einmal folgenlos. Harry war der Letzte, der den beiden eine Moralpredigt halten durfte, vor allem, wenn er an die Nacht in Hagrids Hütte dachte.
Er drehte sich wieder um und sagte so ruhig wie er konnte: „Wir wollten Euch eigentlich nur sagen, dass Minerva die Wachen aufgehoben hat. Voldemort hat das Ultimatum aufgehoben! Er will in einer Stunde die Schule angreifen lassen, wenn Ihr mich bis dahin nicht ausliefert.“ „Was? Warum haben wir das nicht mitbekommen?“ Und dann grinsten beide beide. „Naja, als ihr nicht runter gekommen seid, wo man seine Stimme doch in der kompletten Umgebung hören konnte, da dachten wir, wir schauen besser nach dem Rechten…“
„Danke“, presste Severus zwischen den Zähnen hervor und wagte nicht sich zu bewegen. Sein Körper war nur für die Augen von Hannah bestimmt.
„Würdet Ihr jetzt bitte so freundlich sein und uns allein lassen, damit wir…“ „Oh, natürlich, entschuldigung, Schwesterherz…Severus…“ Harry ging zurück zur Treppe und zog den immer noch fassungslosen Ron hinter sich her.
Als Harry und Ron endlich weg waren, lösten sich Severus und Hannah voneinander und standen auf, um sich wieder anzuziehen. Einen Moment lang sagten die beiden kein Wort, dann sahen sie sich an und mussten angesichts der Situation doch lachen.
„Wir sind schlimmer als Harry und Ginny, oder?!“
„Ich fürchte ja, mein Schatz! Das Gesicht von Ron war aber einfach zu göttlich!“
„Und Harry hat irgendwie doch ganz cool reagiert.“
„Ja, da war ich echt froh. Im ersten Moment dachte ich, Harry tut mich vierteilen, weil ich seine Schwester verführt habe…“
„Ich glaube Harry wäre der Letzte, der uns dafür eine Moralpredigt hält. Auch wenn es für ihn im ersten Moment sicher ein Schock war seinen langjährigen Lehrer und seine Schwester beim Sex zu erwischen.“
„Ja, dass kann ich nachvollziehen.“
Und dann wurde es Severus heiß und kalt.
„Schatz, wir haben nicht…verhütet.“
„Doch haben wir! Ich nehme seit Weihnachten regelmäßig die Tränke.“
Einerseits war Severus erleichtert, aber in Gedanken war er bei der kleinen Helena und stellte sich einen Moment vor so ein süßes Baby mit Hannah zu haben. Und entgegen aller Erwartungen gefiel ihm dieser Gedanke sehr gut. Er wischte die Gedanken jedoch schnell wieder weg und küsste Hannah ein letztes Mal, bevor sie sich zu den anderen Kämpfern in die große Halle begaben.
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