von Minerva1977
Und noch ein kleineres Chap, bevor es spannend wird...
10. Dumbledores Armee reloaded
Bisher hatte Dumbledore in seinen Privatstunden den Schwerpunkt auf Zauberflüche, Zauberbanne und Okklumentik gelegt. Zwar sei Harry in Verteidigung fit genug, aber ein paar Überraschungsmomente seien ja niemals falsch.
Ginny, Ron, Hermine und Hannah waren ganz neugierig und ließen sich den ein oder anderen Zauber von Harry zeigen. Harry war wieder ganz in seinem Element. Es war wie im letzten Jahr in den DA-Stunden und Hannah meinte scherzhaft, ob es vielleicht an der Zeit war die DA wieder zum Leben zu erwecken. „Dumbledores Armee reloaded“, rief Ron euphorisch. Auch Ginny und Hermine waren von dem Gedanken angetan. Zumal es diesmal einfacher sein würde, weil die DA diesmal legal wäre.
Noch am gleichen Abend während dem Privatstunterricht bei Dumbledore sprach Harry seinen Mentor auf die Idee mit der DA an. Albus Dumbledore fand die Idee sehr gut. Allerdings schlug Dumbledore vor, dass Harry einen freiwilligen Verteidigungsunterricht für alle Schüler anbot.. Er setzte als festen Termin den Samstagnachmittag an, da dort alle frei hatten und sie nicht auf die allabendliche Sperrstunde Rücksicht nehmen mussten. Der Übungsraum würde diesmal allerdings die große Halle sein. Professor Flitwick erklärte sich bereit den Schülern die große Halle entsprechend einzurichten und Harry und Hermine die Zauber zu zeigen, so dass sie dies in den folgenden Wochen selbst verändern konnten. Harry war etwas nervös und stöberte in seiner Bücherreihe für Verteidigung nach Lektionen, die er mit mit den Schülern durchgehen konnte.
Jeden Samstagmittag gab Harry nun in der Großen Halle Verteidigungsunterricht. Die alten DA-Mitglieder freuten sich, aber auch einige neue Gesichter fanden sich zur ersten Stunde ein. In den ersten Stunden wiederholte Harry einmal alles, was er im letzten Jahr schon mit der DA geübt hatte. Und das war gut so, dass er nochmal die Grundlagen übte. Denn nicht allen gingen die Zauber leicht von der Hand. Auch wenn der ein oder andere Siebtklässler gemeutert hatte, wieso sie sich mit so banalen Sprüchen wie „Expelliarmus“ beschäftigten, kannte Harry kein Pardon. „Dieser simple Entwaffnungszauber hat mir im vierten Schuljahr gegen Voldemort geholfen zu entkommen!“ Erst nach 5 Übungstunden ging Harry zu den schwierigeren Zaubern wie dem „Expecto Patronum“ über. In der Euphorie über seinen ersten gestaltlichen Patronus schwärmte Roger Davies aus Ravenclaw von Harrys‘ Lehrkünsten. „Also, wenn Dumbledore niemanden mehr für dieses verfluchte Fach findet, dann macht eben Harry weiter. Du würdest einen sehr guten Lehrer abgeben. Hätte ich Dir übrigens gar nicht zugetraut. Ich meine, …es ist Wahnsinn. Du hast es geschafft, dass ich endlich einen gestaltlichen Patronus hinbekomme. Und ich habe gehört, dass Du das schon im dritten Schuljahr konntest...“ „Warum eigentlich?“, fragte Susan Bones aus Hufflepuff. Das ist doch gar kein Unterrichtsstoff für Drittklässler.“
„Professor Lupin hat es mir damals beigebracht, weil die Dementoren mir mehr zusetzten als allen anderen Schülern. Ich habe dann immer meine Mutter schreien gehört, als sie von Voldemort ermordet wurde...“
Abrupt war es still. Noch nie hatte Harry mit jemand anderem als seinen engsten Freunden darüber gesprochen. Ginny und Hannah hatten Tränen in den Augen.
„Das wussten wir nicht, Harry. Ich weiß nur noch, dass Du während eines Quidditchspiel wegen den Dementoren abgestürzt bist“, meinte Colin Creevey traurig. „ Aber warum hatten sie nur auf dich diese extreme Wirkung?“, fragte Dean Thomas. „Das konnte Professor Lupin sich auch nicht so genau erklären. Wahrscheinlich, weil ich in meinem Leben schon so viele schreckliche Dinge erlebt habe.“ Eine kurze Stille trat ein. Einige Schüler, die damals noch nicht zur DA gehört hatten, sahen Harry betreten an. Und ein großer, dunkelhaariger Ravenclaw, dessen Name Harry nicht kannte, stellte die entscheidene Frage, die allen auf den Nägeln brannte, die noch nie mit Voldemort und den Todessern in Berührung gekommen waren.
„Wie ist es, gegen IHN zu kämpfen, gegen seine Todesser zu kämpfen? Wie war das mit dem Kampf im Ministerium? Du bist ihm so oft entkommen...ich meine, stimmt es, was alle sagen?“ Harry atmete tief durch. Er hatte diese Fragen schon viel eher erwartet und er überlegte sich seine Antwort genau.
„Ich habe es schon im letzten Jahr gesagt und ich sage es wieder. Niemand weiß, wie das ist, wenn man Voldemort gegenüber steht. Wenn man weiß, dass man jeden Moment getötet werden wird. Man hat keinen zweiten, dritten, vierten Versuch so wie im Unterricht. Vieles ist Zufall und Glück im richtigen Moment das Richtige zu tun. Ich habe mich nie darum gerissen, gegen IHN zu kämpfen, oft bin ich da einfach reingerutscht, mir blieb meist keine Wahl. Es hört sich immer so heldenhaft an, wenn ihr aufzählt, wie oft ich gegen ihn gekämpft habe und entkommen bin. Aber das ist es nicht! Es ist ein immer wiederkehrender Albtraum.“ Harry seufzte tief.
„Zu der zweiten Frage, ob ich der Auserwählte bin...Sagen wir es mal so. Die Prophezeihung in der Mysteriumsabteilung ist kaputt gegangen und niemand hat gehört, wie sie genau lautet. Aber das war nur eine Kopie. Ich kenne jetzt den Wortlaut und scheinbar habe ich damals als Baby überlebt, weil Voldemort eben nicht die ganze Prophezeihung kannte. Er hat sich mich als Feind selbst geschaffen. Und am Ende sieht es so aus, dass der eine den anderen töten muss, um zu überleben. Keiner kann leben, während der andere überlebt...“
Stille herrschte in der Halle, denn allen war klar, was das bedeutete. „Und Du hast keine Angst, Harry?“ „Ich würde lügen, wenn ich nein sage. Aber ich vertraue Dumbledore, das er weiß, was er tut. Er hilft mir einen Weg zu finden, Voldemort zu besiegen. Und ich möchte Euch beibringen, dass ihr euch alle gut genug verteidigen könnt. Am liebsten würde ich ein großes Protego-Schild um Euch alle legen, damit Euch nichts passiert. Aber das ist ja leider nicht möglich. Wenn es soweit ist, werde ich alles tun, damit der Krieg endlich ein Ende hat. Vielleicht werde ich sterben, wer weiß das schon.
Einige Schüler, die Harry nur vom Sehen her kannten, staunten nicht schlecht bei diesen Worten. Sie hatten immer gedacht Harry wäre wirklich dieser durchgeknallte Junge, der nur Aufmerksamkeit bekommen will. Aber was sie jetzt hörten, haute alle vom Hocker. Das Harry sich allein dem dunklen Lord stellen würde, um seine Freunde, Lehrer und Mitschüler vor Voldemort zu beschützen, hatten sie jetzt am wenigsten erwartet. Es gab Einiges, dass sie von Harry nicht wussten.
Harry starrte verlegen auf seine Armbanduhr. Dabei stellte er erschrocken fest, dass es bereits Zeit war die Große Halle für das Abendessen zu räumen.
Am Ende der Halle standen ein paar Schüler, die bisher nie dabei gewesen waren und auch ein paar Lehrer, die auf das Abendessen warteten. Sie hatten ebenso zugehört wie alle anderen und schauten ebenso berührt.
„Okay Leute, unsere Zeit ist für heute leider um. Wir müssen die Halle zurückverwandeln, damit ihr gleich zum Abendessen gehen könnt."
Als alle die Halle vorerst geräumt hatten, verwandelten Harry und Hermine die große Halle in ihren Ursprung zurück und blieben dann auch gleich zum Abendessen.
Dumbledore kam an ihm vorbei und klopfte ihm stolz auf die Schulter. „Mr. Davies hatte recht. Wenn Du nächstes Jahr fertig bist, könnte ich mich Dich sehr gut als Lehrer vorstellen, Professor Potter...“ Sein Schulleiter zwinkerte ihm aufmunternd zu.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel