von Roya
Huhu!
So ich machs schnell hab nämlich leider wenig Zeit.
Danke an Isabelle für das einzige Review für das letzte Kapitel (hat sie euch eingeschüchtert wegen der Länge?^^)
Daher:
@Isabelle:
Na klar hab ich gesehen bin nicht sauer im Gegenteil: Freu mich, dass du wieder da bist :)
Tja leider nur noch tut mir Leid ;) Aber hab ja ne neue FF :)
Ja, Remus hat es leider nicht leicht.
Ich finde Joey und Charles auch sehr toll ^^
Klar weiß ich was du meinst, dass, was George und Fred am laufenden Band machen ^^
Oh ja Remus ist super toll ^^
Freut mich, dass ich alle gut getroffen hab ich geb mir auch Mühe :)
Ich musste auch lachen, als ich diese Szene geschrieben hab ^^
Ginny ist wirklich super, auch viel lockerer seitdem sie Harry "abgeschrieben" hat ^^
Hahaha die Gnome ^^ ich musste mri einfach was gutes überlegen, ich meine, nur mit den Tischen rammen wäre ja langweilig :)
Danke für dein meg alanges Review ich glaube echt du hast die anderen eingeschüchtert ^^ aber mach das ruhig weiter so ;)
Schreibst du auch im Moment an einer FF?
So weiter gehts!
Wir wollen ja schließlich wissen, wie es bei der WM wird, was? :)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Kapitel 38: Auf zum Finale der Quidditch-Weltmeisterschaft!
Die Tage vergingen im Nu. Charlie wusste gar nicht, wie ihr geschah, denn schon war nicht nur Vollmond vorbei, sondern auch die ganze Woche und sie bekamen Besuch von Hermine Granger. Zu ihrem Bedauern musste Charlie feststellen, dass sie es bisher nicht einmal geschafft hatte, mit Fred länger als fünf Minuten alleine in einem Raum zu verbringen. Percy war arbeiten, genau wie Arthur. Ginny, Charlie und Hermine bereiteten das Abendessen mit Molly vor.
„Kannst du mir eben die Schüssel reichen, Liebes?“
Ginny gab ihrer Mum die Salatschüssel, während Hermine und Charlie Kartoffeln und Möhren schnitten und in einen Topf warfen. Molly war ein wenig nervös, denn in zwei Tagen war das Finale und sie würde als einzige zurück bleiben. Nicht, dass sie Angst allein zu Hause hatte, aber immerhin war ihre gesamte Familie dann an einem Ort, an dem viel passieren konnte. Doch sie war die einzige mit dieser Sorge.
Das Abendessen verlief wie immer lustig dank Fred und George, die es nicht unterlassen konnten, Percy zu ärgern. Nach dem Nachtisch (Eis mit Sahne) verscheuchte Molly die Jugendlichen aus dem Garten und sie setzten sich zu Viert ins Zimmer der Zwillinge. Charlie fand sich zu ihrer großen Freude neben Fred auf dessen Bett wieder, während George und Ginny es sich auf dem anderen bequem gemacht hatten.
„So, was machen wir jetzt?“
„Mal wieder Flaschendrehen?“
Sie verzogen alle das Gesicht und lachten dann, als sie an das letzte Mal dachten. George sah Charlie grinsend an und sagte:
„Hast du uns noch irgendetwas aus deinem Leben zu berichten, mit dem du nur unter Zwang rausrücken willst?“
Sie lachte und sagte nachdenklich:
„Wer weiß?“
„Raus damit!“
Fred stieß ihr leicht in die Seite und grinste sie an, was einen leichten Schauer bei ihr hervorrief. Auch ihr Herz schlug schneller als sonst, aber sie überspielte den Moment geschickt und sagte herablassend:
„Euch sag ich das doch nicht.“
Damit hatte sie einen Kleinkrieg herauf beschworen und kurz darauf klatschte auch schon das erste Kissen in ihr Gesicht. Eine wilde Kissenschlacht begann und lachend schmiss Charlie das nächstbeste zurück zu George, der sie gerade getroffen hatte. Als sie keine Kissen mehr auf ihrer Seite des Bettes hatten, grinste Fred die Schwarzhaarige an.
„Bedingungslose Kapitulation?“
„Niemals!“
Lachend sprangen sie zu den beiden anderen aufs Nachbarbett und erkämpften sich ein paar Kissen wieder.
So sah in etwa jeder Abend im Fuchsbau aus und es machte Charlie sehr glücklich, mit ihren Freunden zusammen zu sein, auch wenn sie es vermisste, in Freds Armen zu liegen. Oh je, dachte sie bei sich. Da hatte es aber jemanden ganz schön getroffen.
Am nächsten Tag holten sie Harry bei seiner Familie in Little Whinging ab, per Flohpulver. Fred und George konnten ihre Eltern überreden, dass sie mit durften und so verschwanden sie nach Ron und Arthur im grün lodernden Kamin.
„Ich hätte auch gern mal Harrys Verwandten kennen gelernt.“
Ginny starrte sehnsüchtig auf den Kamin und Charlie kicherte.
„Du willst doch nur Harry sehen.“
Ein klein wenig rot wurde die Dreizehnjährige jetzt schon, aber sie schüttelte energisch den Kopf.
„Gar nicht wahr. Das ist vorbei.“
Charlie nickte, dachte aber etwas ganz anderes. Sie saß neben der Rothaarigen auf der Couch und starrte nun selber auf den Kamin. Ihre Gedanken waren ebenfalls bei einem der Anwesenden drüben in Little Whinging. Hoffentlich würden sie während der WM mal ein paar Minuten allein sein können. Gleich darauf schnaubte sie innerlich, das würde wohl kaum passieren, immerhin schliefen sie in verschiedenen Zelten.
Grünes Feuer loderte auf und kurz hintereinander erschienen Ron und die Zwillinge, doch in ihren Gesichtern funkelte Vorfreude auf und Charlie beschlich das Gefühl, dass sie etwas angestellt hatten. Gut, dass Molly grad nicht im Wohnzimmer war, sondern die Zeit dazu nutzen wollte, Wäsche zu waschen.
„Was habt ihr getan?“
Belustigt sahen sie die Zwillinge an, die wie immer identisch grinsten, dann sagte George:
„Wir haben eine unserer Würgezungen-Toffees an Harrys Cousin ausprobiert.“
Sie lachten lauthals, denn sie hatten alle noch gut in Erinnerung, wie Percy darauf herein gefallen war vor ein paar Tagen. Dann sahen sie noch interessierter und mit erhöhter Spannung auf den Kamin. Endlich loderte er grün auf, Harry erschien torkelnd und fiel auf den Boden.
„Hat er angebissen?“
Charlie konnte die gleiche Erwartungsfreude und Anspannung in Freds Gesicht in sich selber spüren, als dieser Harry hoch half. Der sagte:
„Jahh. Was war das denn?“
„Würzzungen-Toffee.“
Fred strahlte ihn an.
„Haben George und ich selber erfunden, und den ganzen Sommer schon suchen wir jemanden, an dem wir es ausprobieren können. Mit Percy war es irgendwie langweilig.“
Alle brachen wieder in lautes Gelächter auf und Harry sah sich erstaunt um. Charles ging auf ihn zu und schüttelte ihm die Hand. Laut seines Gesichtsausdrucks kannte Harry ihn wohl nicht.
„Wie geht’s, Harry?“
Bill stand ebenfalls von der Couch auf und streckte seine Hand aus, die Harry entgegennahm.
In dem Moment ploppte es und Arthur erschien auf dem Teppich mitten im Wohnzimmer, anscheinend war er disappariert. Sein Gesicht war voll Wut verzogen und Charlie machte sich auf ein Unwetter gefasst, da sie Arthur noch nie so erlebt hatte.
„Das war überhaupt nicht komisch, Fred!“
Der sah ihn perplex an, bevor sein Vater weiter schrie.
„Was zum Teufel hast du dem Muggel-Jungen gegeben?“
Fred hatte sich wieder gefasst und sagte mit hinterhältigem Grinsen:
„Ich hab ihm gar nichts gegeben. Ich hab nur was fallen lassen… ist doch sein Problem, wenn er es aufhebt und isst, ich habe ihm jedenfalls nichts angeboten.“
Charlie wartete gespannt auf Arthurs Reaktion, und die ließ nicht lange auf sich warten. Immer noch laut rufend sagte er:
„Du hast es absichtlich fallen lassen! Du wusstest, dass er es essen würde, du wusstest, dass er auf Diät war…“
George unterbrach den Redeschwall seines Vaters, ein Funkeln lag in seinen Augen.
„Und? Wie lang ist seine Zunge denn geworden?“
„Sie war über einen Meter lang, als die Eltern mir endlich erlaubt haben, sie schrumpfen zu lassen.“
Und schon wieder brachen alle Anwesenden mit Ausnahme von Arthur in großes Gelächter aus.
„Das ist nicht lustig! Solches Verhalten beschädigt die Zauberer-Muggel-Beziehungen aufs Schwerste! Mein halbes Leben hab ich gegen die Misshandlung von Muggeln gekämpft und da kommen meine eigenen Söhne…“
„Wir haben es ihm nicht gegeben, weil er ein Muggel ist.“
Freds Mundwinkel zuckten veräterrisch, als George seinen Gedanken weiter führte.
„Nein, wir haben es ihm verpasst, weil er ein tyrannisches Riesenschwein ist. Stimmt doch, Harry?“
„Ja, das stimmt, Mr Weasley.“
Auch bei Harry konnte man zuckende Mundwinkel sehen, aber er zeigte ein äußerst ernstes Gesicht. Arthur wurde wieder wütender.
„Darum geht es nicht. Wartet nur, bis ich es eurer Mutter erzähle…“
„Bis du mir was erzählst?“
Molly stand im Türrahmen, sie schien die Wäsche fertig zu haben. Autsch, dachte sich Charlie. Das gibt Ärger. Sie tauschte einen Blick mit Ginny, die ihn wissend erwiderte.
„Ach nichts, Schatz. Ich hab das schon geklärt.“
Doch so einfach war Molly nicht zu besänftigen. Sie baute sich zu ihrer ganzen Größe auf und stemmte die Hände in die Seite.
„Was ist hier los? Oh, hallo Harry, mein Lieber. Schön dich zu sehen.“
Dann wandte sie sich wieder an ihren Mann, der nicht den Anschein hatte, als ob er das ganze wirklich seiner Frau erzählen wollte. Ginny zog Charlie am Arm und deutete mit den Augen nach oben; sofort sprang Charlie auf und die zwei Mädchen verschwanden aus der Küche. Sie eilten die Treppe hoch und in Ginnys Zimmer. Als die Rothaarige die Tür hinter sich ins Schloss hatte gleiten lassen, prusteten die Mädchen los und ließen sich aufs Bett fallen.
„Herrlich, hast du ihren Gesichtausdruck gesehen, als Dad losgemeckert hat?“
Charlie lachte und nickte.
„Aber stell dir das mal vor, einen Meter.“
Ginny kicherte.
„Selbst bei Percy waren es nur zwanzig Zentimeter oder so.“
„Er hats ja auch schnell entfernen können.“
Sie lachten weiter, dann verstummten sie, als unten eine laute Stimme erklang.
„Das ist Mum. Sie rastet aus.“
„Oh je, die armen Jungs.“
Ginny grinste etwas gequält.
„Ach, das ist denen egal. Die wollen unbedingt ihre Streiche und Scherze machen, also müssen sie so etwas einstecken. Bisher hat Mums Gemecker nichts bewirkt.“
Sie lachten wieder, dann horchten sie nach unten, aber man konnte hier oben kein Wort verstehen. Nach zehn Minuten hörten sie Schritte die Treppe hochkommen und kurz darauf klopfte es.
„Ja bitte.“
Ginny versteckte ihr Grinsen hinter einer Maske aus Höflichkeit, was Charlie schon wieder zum Lachen brachte. Doch auch sie unterdrückte es und Tränen traten ihr vor Anstrengung in die Augen. Die Tür öffnete sich und zwei mit ziemlich rot angelaufenen Ohren versehenen Zwillinge kamen herein. Fred ließ sich neben Charlie fallen, George neben Ginny.
„Ihr lebt noch.“
Sachlich stellte Ginny den Fakt fest und Charlie bekam noch mehr Tränen in die Augen. Es war zu herrlich, wie sie sich verstellen konnte. Die Zwillinge seufzten theatralisch.
„Ja, es war echt schwer.“
Zu ihrer Freude nahm Fred die Beine hoch und legte seinen Kopf in ihren Schoß, die Augen geschlossen. Sie legte ihren linken Arm etwas scheu auf seine Brust und spürte sofort ihr Herz hämmern. Er begann zu lächeln und legte seine Hand auf ihre.
„Und, habt ihr Strafarbeiten bekommen?“
Ginny grinste mittlerweile ein wenig und George sah sie mit erhobener Augenbraue an.
„Auch klar, dass du das lustig findest. Hab doch mal Mitleid mit uns armen Jungs.“
Jetzt brachen die beiden Mädchen in lautes Gelächter aus und Charlie hielt sich mit ihrer freien Hand die Rippen, die vom vielen Lachen verkneifen schon lange wehtaten.
Fred öffnete belustigt die Augen und Charlie wurde sofort von ihnen gefangen genommen. Leise sagte er, mit rauer Stimme:
„Du bist gemein. Sei doch mal lieb zu mir.“
Sie schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln.
„Ich bin doch immer lieb zu dir.“
Er lächelte verschmitzt und zeigte dann einen bittenden Ausdruck:
„Wirklich? Dann zeig das mal.“
Prompt lief sie knallrot an und auch seine Ohren, die sich gerade am Erholen waren, liefen rot an. Aber sein Händedruck verstärkte sich und er wandte seinen Blick nicht von ihr ab.
Es klopfte laut und energisch und sie zuckten zusammen. Jetzt erst wurde sich Charlie ihrer Umgebung wieder bewusst und sie sah zu Ginny und George, die einen enttäuschten Blick wechselten. Oder hatte Charlie sich das nur eingebildet? Bill betrat das Zimmer und grinste bei ihrem Anblick.
„Es gibt Essen. Also auf, Ginny, Charlie, geprügelte Hunde.“
Sie lachten und erhoben sich vom Bett. Auch wenn Charlie es gar nicht schön fand, jetzt gestört zu werden. Immerhin haben sie das erste Mal seit langen direkten Körperkontakt gehabt. Sie stand auf und zog Fred hoch, der sie lächelnd ansah. Sie folgten Ginny und George, Bill war weiter nach oben gewandert um den anderen Bescheid zu sagen. Charlies Herz klopfte schneller, als sie die Treppe nach unten ging. Auf einmal wurde sie von hinten festgehalten und mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt. Fred stand plötzlich ganz nah vor ihr und sah sie mit einem intensiven Blick an. Seine Hände suchten ihre Hüften und er beugte sich vor. Als sein Kopf nur noch wenige Millimeter vor ihrem war, flüsterte er stockend:
„Ich vermiss dich, Charlie.“
Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und sie vergrub ihren Kopf in seiner Halsbeuge. Sein Geruch drang ihr in die Nase und ließ sie schwindeln, seine Arme fuhren über ihren Rücken und drückten sie fest an ihn. Sie spürte sein Herz wie wild schlagen, genauso wie ihres. Am liebsten wäre sie ewig so stehen geblieben, doch über ihnen polterten Schritte die Treppe hinab und sie lösten sich voneinander. Fred nahm ihre Hand und zog sie mit sich Richtung Küche. Und er ließ sie nicht los, sondern verfestigte seinen Griff noch, als sie eintraten und von einer grimmig dreinschauenden Molly fixiert wurden.
„Hier, ihr könnt den Salat nach draußen bringen.“
Jetzt mussten sie sich loslassen, aber Fred warf ihr noch einen glühenden Blick zu und drückte ihre Hand, bevor nur noch Kälte ihre Hand berührte. Gemeinsam mit Bill, Hermine, Ron und Harry brachten sie den Salat und auch noch Besteck nach draußen in den Garten.
Das Abendessen verlief eigentlich recht friedlich, sah man von den Todesblicken ab, die Molly und die Zwillinge ab und an wechselten. Doch ausgelassen wurden die Vorzüge der beiden Quidditch Mannschaften diskutiert, die am nächsten Tag im Finale der Weltmeisterschaft gegeneinander antreten würden.
„Natürlich gewinnt Bulgarien.“
„Ach quatsch, Irland wird gewinnen.“
„Ihr seid alles Sport-Banausen.“
„Ernsthaft. Ist doch ganz klar, wie es laufen wird.“
Alle sahen zu den Zwillingen, die mal wieder ihr ich-fang-an-zu-reden-du-machst-weiter- Ding durchzogen.
„Bulgarien hat nur einen guten Spieler.“
„Und das ist Krum.“
„Irland jedoch hat sieben gute Spieler.“
„Demnach wird Irland gewinnen.“
„Aber…“
„Krum wird den Schnatz fangen…“
„…denn er ist nun mal der beste Sucher.“
„Ach so ein Blödsinn!“
So und so weiter ging die Diskussion bis es dunkel wurde. Schließlich wurden die Jugendlichen von Molly ins Bett geschickt, da sie um fünf Uhr morgens aufstehen mussten. Gähnend ging Charlie zusammen mit Ginny hoch und machte sich im Bad fertig. Als sie wieder aus dem kleinen Zimmer trat, kam ihr Fred entgegen und ein Lächeln machte sich in seinem Gesicht breit, welches sie glücklich erwiderte.
„Gute Nacht, Kleine.“
„Schlaf gut.“
Er nahm sie sanft in den Arm und sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. Mit geschlossenen Augen genoss Charlie das intensive Gefühl, dass ihr Körper ausstrahlte, seit sie hier mit dem Zwilling stand. Dann war der Augenblick vorbei und er sah sie liebevoll an.
„Bis morgen. Und träum süß. Von mir zum Beispiel.“
Er grinste sie frech an und sie piekste ihm auf die Brust. Schnell schnappte er sich ihre Hand du hielt sie fest.
„Mal sehen. Das wären dann doch eher Albträume, meinst du nicht?“
Gespielt entsetzt und beleidigt sah der Rothaarige sie an.
„Meinst du das ernst? Jetzt hast du meine Gefühle aber tief verletzt. Ich weiß nicht, ob ich mich jemals von diesem Schreck erholen werde.“
Sie kicherte leicht und sah ihn mit großen und entschuldigenden Augen an.
„Tut mir Leid. Träume von dir sind doch immer besonders schön.“
Er strahlte sie an und küsste sie auf ihre Nase, was ein Prickeln auslöste, das sich von ihrem Gesicht aus über den ganzen Körper erstreckte. Sie wollte unbedingt mehr! Ein wenig auf den Zehenspitzen stehend streckte sie sich und gab ihm einen scheuen Kuss auf die Lippen. Es war eher ein Hauch von einem Kuss, aber es ließ ihren Kopf wieder einmal rot anlaufen. Freds Augen funkelten sie an und er nahm sie fester in den Arm. Dann beugte er sich zu ihr und sie begann zu zittern. Immer näher kamen seine Augen, die sie gefangen nahmen, bis sie ihre schloss und auf den einen Moment wartete.
„Sucht euch ein Zimmer!“
Vollkommen erschrocken sprangen die Zwei auseinander und sahen zu der Quelle des Geschreis, die sich als zwei rothaarige, grinsende, ältere Geschwister herausstellte. Fred warf ihnen einen bösen Blick zu und murmelte dann nur noch mit roten Ohren:
„Gute Nacht.“
Auch Charlie antwortete genau so leise und verschwand schnell in Ginnys Zimmer. Die lag schon im Bett und sah ihre Freundin fragend an.
„Was ist los? Ich hab Bill schreiend gehört.“
Missmutig schmiss sich die Schwarzhaarige auf ihr Bett.
„Sie haben total gestört. Ich glaube, Fred wollte mich gerade küssen.“
Ginny begann zu kichern, was ihr einen bösen Blick ihrer Freundin entlockte.
„Tschuldige. Aber es ist nur so süß, wie ihr zwei es einfach nicht auf die Reihe bekommt.“
Jetzt musste auch Charlie grinsen. Sie zog sich ihren Pyjama an und kroch unter ihre kalte Bettdecke. Ein Seufzen entwich ihr, als sie an die Nacht vor ein paar Wochen dachte in Hogwarts, als sie in Freds Bett geschlafen hatte.
„Gute Nacht.“
„Nacht.“
Der nächste Morgen begann etwa fünf Stunden zu früh. Vollkommen schlaftrunken wankte Charlie ins Bad und ließ sich von der Dusche ein wenig mehr wecken. Viel half es nicht, aber wenigstens sah sie nicht mehr aus wie ein Zombie, so wie sie sich fühlte. Schlurfend ging die Schwarzhaarige in die Küche und setzte sich zu den anderen hin, die ebenfalls stumm ihr Frühstück runter würgten.
„Was ist mit Bill und Charlie?“
„Die apparieren heute Mittag zu euch, genau wie Percy.“
„Gott, manchmal hasse ich die drei.“
George versenkte seinen Kopf in den Händen, neben ihn hörte man von seinem Zwilling nur noch ein lautes Schnarchen, er war mit dem Kopf auf dem Tisch wieder eingeschlafen. Auch Ron, Hermine und Harry sahen sehr verschlafen aus, nur Molly wirbelte umher, munter wie eh und je. Als sie endlich fertig waren, zogen sie sich Jacken und Schuhe an und wollten gerade los, als Molly anfing:
„Passt auf euch auf, Kinder. Und du, Arthur, sei ja streng zu ihnen. Ansonsten stellen sie wieder was an.“
Ihr Blick galt den Zwillingen, die sehr – beinahe schon zu sehr – lieb und unschuldig drein schauten. Charlie konnte sich schon fast denken, was die beiden vorhatten. Molly umarmte ihre Kinder der Reihe nach, dann noch Hermine, Harry und Charlie. Als letztes gab sie ihrem Mann einen Kuss und wollte gerade wieder ins Haus, da stockte sie und sah misstrauisch zu George, der gerade leise mit Fred am Sprechen war und nun schnell eine Unschuldsmiene aufsetzte. Seine hand zuckte zu seiner Hosentasche und auch wenn das nur eine winzige Bewegung war, Molly entging sie nicht.
„Was hast du da in der Tasche, George?“
„Nichts.“
Man hörte sofort, dass „nichts“ in diesem Fall ziemlich viel sein musste und auch die sonst so gutmütige Molly baute sich mal wieder vor den Zwillingen auf.
„Leert eure Taschen aus, auf der Stelle.“
Ohne Chance auf eine Flucht holten die beiden murrend ein paar Bonbons aus ihren Taschen. Molly lief knallrot an und fing an zu rufen:
„Fred und George Weasley! Wie oft habe ich schon gesagt, dass ihr mit diesem Unfug aufhören sollt! Alles aus den Taschen, sofort!“
Mittlerweile vollkommen wütend holten die beiden aus ihren Taschen und überall her Bonbons und Juxzauberstäbe, die sie anscheinend auf der WM verkaufen wollten. Molly schwoll zu ihrer gesamten Größe an und bevor sie anfing zu schreien, verschwanden die anderen Weasleys aus der Küche. Charlie murmelte schnell eine Entschuldigung und rannte nach oben.
Sie mussten ziemlich lange wandern und Charlie taten schon die Füße weh, als Arthur verkündete, sie müssten noch etwa eine Stunde gehen. Neben ihr ging Ginny, aber mittlerweile waren die beiden Mädchen schon wacher und unterhielten sich aufgeregt über das kommende Spiel am Abend. Die Zwillinge gingen als letzte, mit immer noch roten Ohren und bösen Gesichtsausdrücken. Um Charlies Oberkörper baumelte eine Tasche und sie summte ein wenig vor sich hin, als sie weiter vorne auf einer Lichtung zwei Gestalten sahen. Als sie sich ihnen näherten, erkannte das Mädchen in ihnen einen Mitschüler aus Hogwarts, soweit sie wusste hieß er Cedric. Der Mann neben ihn war wohl sein Vater, vermutete sie und diese Vermutung wurde ein paar Sekunden später durch Arthur bestätigt.
„Ah, Amos. Kinder, das hier ist Amos Diggory. Seinen Sohn, Cedric, kennt ihr bestimmt aus der Schule.“
Sie nickten dem gut aussehendem Jungen zu und er grinste in Richtung Ginny und Charlie zurück. Während sich Arthur und Mr Diggory unterhielten und mit Hermine, Harry und Ron voraus gingen, gesellte sich Cedric zu den beiden Mädchen.
„Na, freut ihr euch auf das Finale?“
Seine Stimme klang sehr freundlich und Charlie überlegte, was sie über ihn wusste. Er war aus Hufflepuff, Sucher und Kapitän der Quidditch Mannschaft und nicht zu vergessen der süßeste und beliebteste Schüler der Stufe. Charlie konnte dem nicht ganz zupflichten, denn er war ihr eine Spur zu schnöde und makellos, fast schon nervig. Aber nett war er ja anscheinend und sie vertieften sich in ein Gespräch über den kommenden Abend.
Schließlich blieben sie auf einem kleinen Hügel stehen und Arthur erhob seine Stimme:
„Also, Kinder. Wie müssen jetzt den Portschlüssel suchen, der uns zum Stadion bringt. Sucht alle mit, dann geht es schneller, außerdem haben wir nur noch zehn Minuten.“
Ginny begab sich mit Charlie auf die Suche, Cedric im Schlepptau. Nach fünf Minuten rief Hermine:
„Hier, das wird er wohl sein!“
Sie liefen zu der Braunhaarigen und sahen auf einen alten Stiefel hinab, der auf dem Boden lag und vor Morgentau glänzte. Arthur nickte und hieß sie alle, den Schuh zu berühren. Ein wenig dämlich kam sich Charlie schon vor, aber ihr Blick fiel auf Fred und sie lächelte. Er stand ihr gegenüber und sie suchte seinen Blick. Doch als sie ihn fand, erschreckte sie ein wenig, denn er sah sie finster an und auch ein wenig traurig. Bevor sie sich darüber Gedanken machen konnte, spürte Charlie ein Reißen in ihrer Bauchnabelgegend und alles drehte sich um sie herum.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel