von Manix
Mit schwerem Kopf legte sich Draco erneut in sein Bett und wartete auf den zweiten Geist.
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„Aufwachen Draco“, hallte es durch den Raum, doch Draco dachte nicht daran, seine Augen zu öffnen.
„Draco...Draco...Draco“, kam es wieder. Doch Draco reagierte immer noch nicht.
„Draco!“, schrie jemand neben seinem Ohr. Sofort schoss er hoch und sah sich im Zimmer um.
Doch er sah nichts. Als er sich wieder in seine Kissen fallen lassen wollte, sah er ein Gesicht vor sich. Erschrocken schrie er auf und sprang aus dem Bett, seinen Zauberstab in der einen, ein Kissen in der anderen Hand.
„Aber, aber Cousin. Warum so schreckhaft? Erinnerst du dich denn nicht an deine einzige Cousine?“, fragte niemand anderes als Tonks. Zuckersüß sah sie Draco an, der seinen Zauberstab sinken ließ, das Kissen jedoch fester umklammerte.
„Was...? Aber du bist doch...“, stammelte Draco.
„Tot. Ich weiß. Aber ich bin nicht hier, um zu spucken...obwohl...“, Tonks blickte nachdenklich drein, bevor Draco sie aus ihren Gedanken riss.
„Onkel Sev schickt dich, richtig?“, wollte er wissen.
Angesprochene nickte nur.
„Kommst du mit mir?“, fragte sie dann und reichte Draco ihre Hand. Dieser nahm sie ohne zu Zögern, wissend, dass er keine andere Wahl hatte.
Keinen Augenblick später waren sie wieder vor der Fetten Dame.
Diesmal fragte Draco nicht nach, sondern ging einfach rein.
Der Gemeinschaftsraum war so gut wie leer. Nur eine einzige Person war um diese unmenschliche Zeit noch nicht am Schlafen. Hermione Granger.
Seufzend schaute sie immer wieder ins Feuer. Sie sah so verzweifelt aus. Langsam ging Draco auf sie zu und hockte sich vor sie nieder. Suchte ihre Augen.
„Warum ist das nur so schwierig!“, verzweifelt vergrub sie ihren Kopf in ihren Händen. Draco würde ihr so gerne helfen, wusste aber nicht wie. Und warum er es wollte, war ihm auch schleierhaft.
Mione fing leise an zu weinen. Langsam hob Draco seine Hand und streichelte über ihre Wange. Natürlich spürte Mione es nicht, da Draco ja eigentlich in diesem Sinne nicht existiert.
Langsam ging die Sonne auf. Mione schreckte hoch und wischte sich die Tränen weg.
Ein paar Stunden später kamen Harry und Ron in den Gemeinschaftsraum.
„Kommst du wirklich nicht mit, Mione?“, fragte Ron hoffnungsvoll. Die beiden standen mit gepackten Koffern und abreise bereit.
Doch Mione schüttelte nur mit dem Kopf. Es war jedes Weihnachten so. Sie blieb in Hogwarts. Sie konnte es nicht ertragen, alleine in diesem großen Haus zu sein. Auch wenn sie sich freuen würde, Weihnachten mit ihren zwei besten Freunden zu verbringen, doch es wäre nicht dasselbe.
„Willst du dir das wirklich antun?“, fragte nun Harry.
Verwirrt blickte Mione auf.
„Naja“, versuchte er zu erklären, „Malfoy ist einer der wenigen, der auch bleibt. Und die Anzahl der Schüler, die hier bleiben begrenzt sich auf zwei Schüler.“
Mione war es egal. Sie würde eh den Tag mit lernen verbringen.
Tonks reichte Draco ihren Arm und die beiden machten sich auf den Weg. Erstaunlicherweise blieben sie vor dem Slytheringemeinschaftsraum stehen. Zögernd betrat Draco den Gemeinschaftsraum. Er war leer. Nein, fast leer. Jemand saß in einem Sessel und schaute ins Feuer, so, wie es Mione vorhin getan hatte.
Es war Draco selbst.
„Dray!!!!“, kreischte es. Es konnte nur eine sein: Pansy!
Beide Dracos drehten sich zur Ursache um. Pansy Parkinson kam die Treppe von den Mädchenschlafsälen runter, einen Koffer vor sich schwebend.
Überglücklich setzte sie sich auf Dracos Schoss, der sie angewidert wieder runter schuppste.
„Was ist los?“, fragte Pansy verletzt, doch Draco antwortete nicht.
„Sag mal, Dray“, fing Pansy an, „möchtest du nicht vielleicht Weihnachten bei mir verbringen?“
„Nein, verdammt noch mal!“, schrie Draco sie an, „ich sagte dir doch, dass ich keinen Bock auf diesen Scheiß habe!“
„Scheiß?“, kam es verwirrt von der Slytherin, „wie kannst du Weihnachten als Scheiß bezeichnen?“
„Weil das so ist und jetzt geh mir aus den Augen!“
Pansy sprang auf und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. Draco setzte sich wieder in den Sessel und starrte wieder ins Feuer.
„Oh man, Draco“, kam es von Tonks, „das du so etwas mal sagst.“
Der Draco neben ihr sah erschrocken auf sein eigenes ich. Das er das je sagen wird, dass bezweifelte er jetzt.
Gemeinsam verließen sie Hogwarts und standen Minuten später vor einem baufälligem Haus. Das Haus sah aus, als würde er aus mehreren Stücken bestehen.
„Wo sind wir?“, fragte Draco jetzt doch.
Doch Tonks antwortete nicht, sondern ging ins Haus. Draco folgte ihr auf dem Fuß.
Drinnen angekommen, sah er zu aller erst seine Tante. Nicht Bellatrix, die war tot. Nein, es war Andromeda, die da so unbeschwert mit Molly Weasley plauderte und ein kleiner Junge glücklich in die Runde schaute, er war vielleicht ein, maximal zwei Jahre alt. Neben ihm schniefte Tonks plötzlich.
„Was ist los, Tonks?“, fragte er verwirrt.
„Nichts. Es ist nur...das...dass das Teddy's erstes Weihnachten ist und ich es nicht miterleben werde.“
Auf einmal tat Draco der kleine Junge Leid. Er hatte keine Eltern, die sich um ihn kümmern werden. Und auch Draco kamen die Tränen. Diese Familie hatte so viele verloren und trotzdem freuten sie sich, zusammen dieses Fest feiern zu können.
Draco wollte eigentlich gehen. Er wollte sich da nicht mehr ansehen. Aber Tonks zu liebe, blieb er hier stehen.
Als es zeit für die Bescherung war, strahlten Teddy's Augen. Er bekam haufenweise Geschenke. Von seinen Großeltern, seinem Patenonkel und allen andern, die anwesend waren.
Tonks schluchzte noch mehr und konnte nicht verhindern, dass sie weinte.
Draco tat es so furchtbar Leid, doch er wusste nicht, wie er sie beruhigen konnte.
Nach einer Weile versiegten ihren Tränen und sie reichte Draco ihre Hand wieder und sie verschwanden.
Kurze Zeit später standen sie vor Malfoy Manor.
Sie gingen ins Anwesen und Draco hörte sofort ein lautes Schluchzen. Sofort ging er in Richtung des Lärms und sah seine Mutter im Salon sitzen und weinen. Aber das konnte nicht sein. Sie war eine Malfoy und Malfoys zeigten nie Gefühle!
„Da schlich sich doch die Black in ihr an die Oberfläche“, meinte Tonks.
Draco ahnte, warum seine Mutter weinte. Der Mann sitzt in Azkaban und der Sohn möchte nichts von diesem Fest wissen. Sie ist wahrscheinlich sehr einsam.
Ein lautest Plopp ertönte und Andromeda stand im Salon.
„Cizzy. Liebste Schwester. Komm mit, verbring Weihnachten nicht allein in diesem großen Haus. Das hätten unsere Eltern bestimmt nicht gewollt!“
Traurig schaute Cizzy ihre Schwester an.
„Mich will doch keiner dabei haben!“, schluchzte sie.
„Doch!“, dementierte Andromeda, „Molly konnte nur nicht mitkommen, weil wir ja bei den Weasleys feiern und es wäre ziemlich unhöflich, seine Gäste zu verlassen. Bitte Cizzy. Komm mit!“
Doch diese ließ sich nicht überreden.
„Tonks. Ich möchte gehen“, man hörte, dass Draco selbst stumm geweint hatte.
Tonks nickte und brachte ihn nach Hause, wo dieser sich wieder in sein Bett schmiss, die Tränen nicht mehr unter Kontrolle.
Er ließ sie laufen und hoffte, dass sie bald versiegten.
Seine Mutter hatte kein einsames Weihnachtsfest verdient! Er musste es verhindern!
Kurz schloss er seine Augen und wartete auf den letzten Geist.
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Also. Chap....2?^^
TBC
Manix
PS: Der letzte Geist kommt leider nicht am ersten Weihnachtstag, da der ja schon vorbei ist, sondern am ersten Januar. Bis denen^-^
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