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Fanfiction

Like A Fairytale - A Fairytale

von crazygirl

Heyhey!
Wuhu, nur ein klitzekleines bisschen länger als 2 Wochen, und schon wieder ein neues Chap! Wir fragen uns selbst, wie wir es neben Schule und allem und trotz ein paar Schreibblockaden sogar noch Kapitel fertig zu kriegen, aber, ehrlich, wir sind zur Zeit irgendwie hypermotiviert! Aber so richtig! (: DANKE!
Daran seid hauptsächlich ihr Schuld, würd ich mal sagen, und die Lust auf die NachfolgeFF! Wir können es kaum erwarten, was ihr dazu sagt, aber erstmal können wir es kaum erwarten, die ganzen Sachen in dieser FF noch zu schreiben! <3
Die Kommis sind der Wahnsinn, wirklich, ehrlich! Wir werden so ohwfhiuwbzuqbwubcfhuwiefhiubwfwfiuewbweiuhffipogerg wenn wir sehen, dass ein neuer Kommi da ist und wir werden ohwfhiuwbzuqbwubcfhuwiefhiubwfwfiuewbweiuhffipogerg² während wir ihn lesen!!! DANKE!!!
Hier die Rekommis:

@ JamesLily*:
Hey!! <3
Hä, wieso hast du das große Wunder verpasst? Sorry, ich komm irgendwie nicht drauf, haha xD
Jaa, Streite zu schreiben macht zwar auch verdammt Spaß, aber die Versöhnung ist doch irgendwie immer das Tollste (: AWW! Danke! Zuerst hatten wir es nämlich wirklich so, dass er ihr nachgegangen ist und sie sich sofort versöhnt haben, aber dann meinte Flollo, sein Verhalten gefällt ihr nicht und wir haben's noch mal gemacht, und uns hat es auch viiel besser so gefallen, weil es irgendwie... nicht ganz so zu erwarten war, obwohl sie sich natürlich trotzdem versöhnt haben, was ja irgendwie klar war ;)
Kein problem! DANKEEEE dass du trotzdem ein Kommi dagelassen hast!!!!! *liiiiebeeeee* :D
Tschüssi, wir hoffen, ich BEEEEETE du magst das Chap! Wirklich! *zitter*
Bis zum nächsten Mal! Undglaublich vielen Dank für deine Kommis! <3

@ LizzyEvans:
Hey!
Aww, danke!!! <3 Haha, ich würde fast wagen zu behaupten, dass wir uns mindestens genau so gefreut haben, als die Kommizahl um noch eins höher ging! :P ;)
Oh, wie geht's deinem PC? Darf ich ihm nen Namen geben? ... Was hälst du von JOHN? Hmm? Hmmmm? :D Also ich find John genial. Besser auf jeden Fall als Heinz-Dieter (Abkürzung: Hei-D, also Heidi.. jaah, mein Spitzer ist Zwidder, Oh Merlin .. xD), so haben wir heute in der Schule irgendwie meinen Spitzer benannt.... Naja, die beiden die ich davor hatte hießen Wanda und Carina, da passt das ja fast noch! :D Ähh, sorry. Ich schweife irgendwie ab.
Hmm, jaa, zurück zu Lily und ihren Berührungsängsten. OMS ICH KANN NICHT ERWARTEN WAS DU ZU DIESEM CHAP SAGST! :D
HA! Ja, find ich auch. James und ne kleine Zicke. Das passt echt! Danke! ;D
Wir freue uns auch schon seeeeeehhhhr über deine Meinung hierzu! Ich bin so aufgeregt haha :D Im ernst jetzt.
Grüüüüüüßelchen! Und unendlich viel Danke (ist das ne unbestimmte Menge? Oder kann man Danke zählen? 0o) Ollo <3<3<3

@ Kairi Weasley:
Haaaaaaaaallo zurück!!! *wink*
Uuuuh, tut uns Leid, dass wir dich vom Land der Träume abgehalten haben! =/ Da kann man ja echt Dinge erleben, wie ich vor ner Woche selbst festgestellt hab, als ich auf einmal aufgewacht bin, aufgesprungen, mit einer Hand (Ich hatte ein Honigglas in der Hand, ich schwöre, aber irgendwie war es plötzlich weg, als ich richtig zur Besinnung gekommen bin :() rumgefuchtelt habe und „HAU AB, FABIO!“ (So heißt mein Bruder) gebrüllt hab während ich in meiner Fantasie gegen ein Luftmatratzenmonster gekämpft hab. Ich schwör dir, es war echt so, obwohl es total verrückt klingt :D So was verrücktes hab ich im träumen auch noch nicht gemacht, vor allem bin ich danach runter zu meinem Bruder und hab mich entschuldigt weil ich ihn angeschrieen hab, und er meinte nur, er wäre nie in meinem Zimmer gewesen, genau wie mein Vater als ich mich dann bei dem entschuldigt hab :D Oh man. Träumst du auch manchmal so scheiße? Davor hab ich irgendwie geträumt dass unser Volleyballteam anstatt Volleyball zu spielen VORSINGEN musste. Das war auch... komisch xD Okay jetzt hör ich auch dich vollzuschwafeln! :D
Oh man, ich hab mich so gefreut, als ich kapiert hab, dass du ecth deine Schuhgröße reingeschrieben hast! Irgendwie hatte ich selbst gar nicht mehr damit gerechnet, weil keiner vor dir es gemacht hat, und ich war shcon fast ein bisschen traurig weil kein Kommischreiber darauf eingegangen ist... und dann kamst du! HACH! :D <3 ;)
Juhu! Das ist auch so ziemlich unser Ziel, dass man nie weiß, was geschieht. Manchmal wissen wir es selbst einfach nicht, und es entwickelt sich einfach irgendwas während dem RPG, auch wenn wir vorher nen ganz anderen Plan hatten... Es ist irgendwie so, hm, man kann die Figuren nicht zwingen, etwas zu tun, weil sie irgendwie selbst ne eigene Meinung haben! Verstehst du, was ich meine? Und nein, ich meine nicht, dass wie ne Persönlichkeitsstörung haben, NOCH nicht ... ;) :D
Film Crew? Sicher! :D Interesse mitzumachen? Awwwwww das wäre echt unglaublich hammer.
Ohh das ist so nett von dir x))) Wir freuen uns über diesen Satz jedes Mal unglaublich. Unununglaublich. YEAH! Als wir mit der FF angefangen haben hätten wir nie, NIE gedacht, dass sie so gut ankommt! Das ist echt wahnsinn! :D <3
Uii, ich sag einfach mal danke für Flollo für das Fähnchen! <3 Es hängt an meiner Tür. Naja, in meinen Gedanken zumindest. Aber ich schwöre dir, wenn ich echt eins hätte würde es da hängen! An meiner Tür und meinen Wänden hängt echt ALLES. Und damit mein ich auch ALLES. :D Ich hab in letzter Zeit das Problem, dass nicht mehr hinpasst... Tja, kommt davon wenn man so viele sinnlose Zetten und Songtexte aufhängt! :D
Freuen ist noch ein bisschen untertrieben bei deinem Bild! LIIIIIIIEEEBBEEEEE <3 :)
Juhu! Du magst Wuschel auuuch :) ich auch. Der ist irgendwie cool. :P
Haha, PADMAAAN :D Dededededäm dedededäm PADMAN! Wie diese alte Batman-Musik, weißt du? Das ist so genial! :D
Ja, ich war auch so traurig als der gestorben ist! :( Ich hab total geheult :( Das war echt ein Schock, ich hab ihn so geliebt! <3 Und seit der FF finde ich es jedes Mal wenn ich es lese NOCH schlimmer weil ich irgendwie so was wie ne bessere Beziehung jetzt zu ihm hab, hehe ;)
Ja, naja, das im Bad ertränken kann ja immer noch kommen! Sei dir da mal nicht so sicher, haha xD <3
Uuuuuuuui danke danke danke! DU MAGST MEIN WORT! Dazu sag ich nur: Wuhujuhumuhuuuu! xDD Du bist die erste (und einzige glaub ich) die das erwähnt hat! :D Du rettest meinen Tag. Ach was, mein ganzes LEBEN! xDD Sorry. Komm grad vom Volleyballtraining und du kannst dir nicht vorstellen wie LUSTIG das immer ist, und wie aufdrehend :D Wir lernen grade das Läufersystem und es ist sooo verwirrend und noch mehr lustig! :D Äh.
Waaas? Wieso sollte man als FF-Autor die Kommis nicht lesen??! Es würde echt was fehlen ohne die Rekommis, vor allem würde ich mir echt richtig mies vorkommen, wenn es im Ernst leute gibt, die sich hinsetzen und so geile Kommis schreiben und wir das nicht mal würdigen würden! O.o Außerdem macht es immer Spaß! :D Und ich persönlich mag's auch lieber, wenns bei ner FF rekommis gibt, noch lieber lange, weiil man sich da gleich viel mehr geschätzt und es einem sinnvoller vorkommt, den Kommi zu schreiben! (:
Dankeeeeeeee <3 Die Szene im Bad zu schreiben war einfach nur lustig :D Ich glaube, der nächste Charakter den ich schreibe soll Hang zu Selbstmordgedanken haben.... Hmm, nee, leider steht der schon mehr oder weniger fest und es ist nicht ganz so.. :( Egal. xD
DANKEEE DANKE DANKE <3 Ich liebe dich ! ;) Das ist so cool, dass es die gefällt, ehrlich!
Jaah, Lily ist manchmal einfach krass. Aber das mag ich an ihr, ich kann die ganze Zeit andere Gedankenfolgen schreiben, weil sie irgendwie dauernd ne andere stimmung hat (: Und wenns trotzdem langweilig werden sollte füg ich einfach irgendwas total bescheuertes ein und es macht wieder spaß ;)
Uuuuui danke! <3
Yeeeah, es ist saucool dass es dir mal wieder gefällt! Danke! Dankedankedanke!
Tjaa, mal sehen, wie weit James von seinem „Ziel“ (UNRWALDMENSCH! URWALDMENSCH! :D) noch entfernt ist ..... ;)
Kein problem! Wow, danke für den Kommi!!!! <3
Ich sags wieder, ICH KANNS NICHT ERWARTEN ZU HÖREN WAS DU HIERZU SAGST! Awwwww ich bin so nervös, haha xD
Liiiiiiebe Grüße! Ollo! <3<3<3

@ Lilygirl:
Heeey du da! :)
Das ist kein Problem? Wie geht#s mit der neuen Schule? Nette Klasse? Irgendwelche HP-Fans...? ;) Hehe.
Awwww, DANKE! DANKE! <3
Schleimbeutel Nummer 2, hey, kein schlechter Name! :D Wie ich sehe bist du keiner der Austin-Fans... :D
Tjaa, mal gucken, wie sich Freya am Ende entscheidet... Es steht echt schon lange fest, und es ist echt lustig die ganzen unterschiedlichen Meinungen zu lesen!!!!! Das ist so geil dass wirs fast so richtig geschafft haben, 2 Teams zu machen, oder so in der Art :) Danke!!!!!!!!
Haha, ja, das Sprichwort kenn ich.. Dämlich ist aber auch echt verlockend. Aber was mir immer passier, ich schreibe Danach IMMER mit 2 n! Also dannach! Das nervt echt so :D
Hmmm, mal gucken ob dir genug Herzchen LIIIIIEBEEEE Herzchen in diesem Chap ist! *muaha* Awww ich kanns nicht erwarteeeeeeen zu wissen was ihr dazu sagt! (:
Ooookay, du stehst definitiv auf James' Seite wenn es um Töten von Typen geht.... :D Er würde dich lieben! :D
Uii, das ist gut! Juhu! :D Danke!
AAAAAAAAAAAH danke danke danke! Es ist HAMMER dass es im ernst leute gibt, die mehr von unserem rein aus spaß geschreibsel lesen wollen! DANKE! Das rettet echt unser Jahrzehnt! Ich liebe dich ;) Danke!
Mmh, ich kann nix versprechen, wegen dem Ende und ihrem Tod.. Mal gucken! :)
Yaaaaaay, du magst James' Haare! Ich glaub die werden in diesem Chap ungefähr 30.000x erwähnt, ich hab irgendwie meine Liebe zu ihnen entdeckt! :D
Ohh, also, wenn du JETZT schon sagst, dass Lily craaazy wird, dann will ich gar nicht wissen, was du nach DIESEM chap sagst! Bitte bitte bitte bitte lass es uns wissen! <3 :)
Hab(en) dich auch lieb!!!!!!!! <3 Danke für das kommiiiiiiiiiii! Danke danke danke!!!!!! :)

@ Lilyflower²:
Huhu duu! :)
Juhu! (:
Mmh, jaa, die Rekommis brauchen echt immer viel Zeit, aber das ist es SO wert, weil es einfach immer total viel Spaß macht (und man nebenbei immer seine halbe Lebensgeschichte loswird, irgendwie :D) und weil, keine Ahnung - ich meine, es gibt im Ernst Leute die unser Geschreibsel lesen und dann noch so geile Kommis dazuschreiben?! Ich würde glaub ich nicht mehr leben können wenn ich nicht wüsste dass wir alles tun um euch zu danken! Ehrlich, ich glaube ihr habt keine Ahnung davon wie sehr wie uns über jeden Kommi freuen... ;) <3<3<3 Außerdem mag ich selbst und auch Flolla FFs lieber, wenn auf die Kommis eingegangen und geantwortet wird, weil man sich dann irgendwie geschätzter vorkommt und nicht das Gefühl hat, dass das was man schreibt, sinnlos ist! DENN DAS IST ES BEI MERLIN NICHT! :D
Uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuui, dankedankedankedanke! Danke! Hach! :D Ich finds echt toll dass du du das geschrieben hast weil Lily echt lustig zu schreiben ist und, und, und, also, weil wir uns da irgendwie so reinhängen in die Charaktere und es ist genial dass du sie trotzdem hasst weil es sonst ja irgendwie langweilig wäre! DANKE! :D
Ja, ja, ich finde James ja auch toll *schmacht* :P
Ha, NEIN, wehe! Du solltest dich einfach abknallen, tsss. Wenn dann solltest du dich mit Lily zusammen im Bad ertränken oder mit James zusammen vom Astronomieturm stürzen! Mir fällt grade ein dass Flollo mir heute in der Schule ca 10 wege wie James sich vom Astronomieturm stürzen könnte vorgeführt hat (mit Pad, ohne Pad, mit Lily, .... :D) aber mir fällt nicht mehr ein, warum 0o Egal. Im Notfall kannst du bestimmt mit! :D
HA! Das ist wohl Wunschdenken, uns mit nem Kommi auf die Nerven zu gehen!!!!!! Der einzige dem du damit auf die nerven gehst ist mein Bruder (ich hab die dumme angewohnheit, immer auf den tisch zu hauen und zu quietschen wenn ich kommis lese und er kommt dann immer ganz sauer in mein zimmer und sagt ich steiger mich da viel zu sehr rein und soll das lassen.. 0o :D)
Yaay! Wie cool! :D
Würd auch sagen, dass eher LILY der psycho ist :D Es ist echt lustig, sich psychozeug auszudenken. Und in dem Chap erreicht das irgendwie nen Höhepunkt... Hey also heißt das, du bist auch ein bisschen wie Lily? Wie cool! (:
xDDDD James/Sirius? Haha xD Naja, ehrlichgesagt ist mir J/L immer noch lieber!!! :D:D Aber mal Flollo fragen, vielleicht schreiben wir ja auch mal was... anderes... :D:D Obwohl, dann müsste ich nen Mann übernehmen und das kann ich glaub ich ja mal so gaar nicht.
Aww, danke!!!!!!!!!!!!!!!
Ui, NOCHMAL DANKE! Juhu! Juhuwuhumuhu! :D
Haha, oh Merlin, ich muss jedes Mal wieder lachen - tut mir leid mit dem herzbruch... =/ VERGIB UUUUUUNS :D :P Aber ich hab gestern nen neuen Kleber gekriegt (hey, der hat noch gar keinen Namen - fällt dir einer ein? Aber bitte was besseres als Heinz-Dieter, so wurde heute nämlich mein Spitzer getauft...Ja, Kindergarten :D Hey, möchtest du Teil der Elligion werden? Wir Mitglieder der Elligion geben all unseren Ellbogen einen Namen (Flollos sind am geilsten: ELLvis Presley und ELLton John! :D) und dann machen wir alle Ellbogenkuscheln! xDD Einfach bescheid sagen, wenn du einsteigen willst, dann kriegen deine Ellbogen auch namen!) äh, wo war ich... ah ja, und wenn du meinen spitzer benennen willst, einfach her mit den vorschlägen!) und jetzt.. ACH, klar, also, ich würd dir den Kleber mal ausleihen um sein Sirius/James-Herz wieder zusammenzukleben! SO! Sorry. Ich hör jetzt auf mit Sachen wie der Elligion und meinen Spitzern. Tut mir leid.
Oh xD Also ich bin überzeugter Fußbodenheizungsfan... Kann etwas damit zu tun haben, dass Lily das auch ist, ja ;) Wenn es sehr kalt ist im Winter und ich aufstehen, setze ich mich beim Zähneputzen immer unter den Heizlüfter auf die Fliesen mit der Fußbodenheizung :D Sieht dann immer sehr lustig aus für alle, die dann ins Bad kommen.
Wir stehen auch auf Drama, yaay! <3 ;) DANKE!
OMS DANKEEEEEEE! DANKE! Awwwwwww das macht so Glücklich :D Fast noch besser als die Glücksgefühle die man von der Fußbodenheizung kriegt.... ;)
OTP`? Noch nie gehört xD Obertraumpaar oder was? :D
Uuuuuuuuui :)
DAS TUT DIR NICHT LEID! Das ist nämlich TOLL! X) Das einzige was MIR leidtut, ist MEIN Gelaber... Aber, hey, falls du je so fühlst, als bräuchte dein Magen einen Namen, dann ist das kein Problem weil Flollo's heißt Oscar und meiner Marie und neben Ellbogenkuscheln gibt es auch noch Magenknuddeln (das klingt alles SEHR gestört, he? :D Ist aber ganz okay, wenn man sich dran gewöhnt... Oh Merlin hoffentlich denkst du jetzt nicht das schlimmst von uns! :D Aber alle unsere Freunde mögen uns immer noch und die haben das zeug sogar miterfunden! :D)
Kann ich gut verstehen! Bis ich nämlich auch :P
DANKE! Die allerallerbesten zurück! Danke! Danke! Danke! Danke! <3333
Olloo :)

@ LiaMalfoy:
Hey!!!
Weißt du eigentlich, wie sehr mich dein Rekommi gefreut hat? NEIN! AHH! DANKE! Danke danke danke! Irgendwie hat mich der soo gefreut, wahnsinn! Weil ich hab dauernd gesagt, ich wünschte, wir würden noch EINEN Kommi kriegen, weil 315 eine viel schönere Zahl ist als 314 und dann haben wir noch einen gekriegt kurz vor dem Onstellen! Und irgendwie sind Flolla und ich so begeistert gewesen, wir haben in der Schule ewig drüber geredet uuund ich find das mit dem Maisfeld GENIAL und liebe dich (;)) und arbeite schon an neuen Aufträgen für dich! :D HIP HIP HURRA! Danke! (:
Oh nein... Nein :( Ich kenn das leider auch. Das passiert irgendwie total oft, dass alles weg ist! Seitdem schreibe ich immer alles auf Word und kopier's dann rein. So. Ha! :P ;)
Das ist kein Problem!!!!! Hauptsache, der Kommi kam noch und irgendwie hat er mich diesmal so gefreut, unglaublich! :D <3
Also ehrlich, ich find das schon schwach. Da verlangt man einmal, EINMAL so was Lappriges von dir, und DU? Hm? Versagst mal wieder. Ehrlich. Wir. Sind. Abgrundtief. Enttäuscht. Das war's dann wohl mit unserer Beziehung als Kommischreiber-Schreiber! TS!
... xDD Sorry. Anders gesagt: OH MERLIIIIIN! DANKE! Ich find das so GEIL dass du das echt gegoogelt hast! xDDDD Danke danke danke! :D Oh man das freut mich irgendwie so x) Richtig genial. Okay, die Anzahl der Maiskörner ist ja auch schon mal nicht schlecht! :D Danke! Jaa, die Buchidee ist nicht schlecht, da darfst du dann bitte recherchieren ... ! ;)
Also, wenn das nächste mal wieder irgendwie so was bescheuertes ansteht, lass ich dich das wissen, in Ordnung? ;) <3
Ja, klar, das ist unrealistisch, aber cool wäre es auf jeden Fall! Oh man, das wäre echt hammer :D
Oh Merlin. Okay. Ich hör auf, mich zu entschuldigen. Bitte, bitte, bitte, don't stop commenting!!!!! Sorry, ich bin nur irgendwie soo im Englischen drin (: Ich liebe Englisch. Ich liebe es. Ich liebe es! Du auch? :D
Uui, danke!!! :) Tjaa, es fällt mir von Zeit zu Zeit echt schwer, es mit Lily nicht zu übertreiben weil man einfach so schön seine Phantasie spielen lassen kann, aber irgendwie gehört das ja auch zu ihr und ich hoffe mal, es ist noch halbwegs nachvollziehbar! Obwohl es in dem Chap.. Naja. Echt komisch wird irgendwie :D Oh Merliiiiiiiiin ich will wissen, was du dazu sagstttttt!
Awwwwww, DANKE!
Hmmm, bis der Tag kommt, an dem sie aufhört, über James und Black in Gedanken zu meckern... Das wird dann vermutlich der 31. Oktober sein :( Oh Gott ich find des so schlimm, dass die so früh sterben :( Beim RPG kommen die ganze Zeit irgendwelche Situationen wo Flollo und ich dauernd denken müssen „Und das werden sie auch nicht mehr überlegen... So schnell kann es gehen... Und das hätten sie auch nicht gesagt wenn sie wüssten...“ :( Naja. Wenigstens haben sie der Nachwelt Harry Potter hinterlassen!
Jaah, stimmt. Da hätte Black echt nachgeben können. Ehrlich gesagt dachte ich auch, dass er James holt und so alles gut wird, aber neiin :D Das finde ich irgendwie immer so lustig, wenn sich doch noch alles ändert, was du in Gedanken eigentlich schon geplant hattest, weil die Charaktere irgendwie so.. mehr oder weniger selbst reden! So irre das klingt :P
Hintergedanken? Was? :D Woran denkst du da? Awww ich wills wissen! Ich komm im Ernst nicht drauf! Erzähl! :D
Uuh, ja, das mit dem „Ich liebe Black“ ist ganz schön mies von Lily >.< Ich weiß. Jaah... Okay, ich versteh dich. Ich versteh euch alle, aber ich mein, ohne Konflikte wär's ja auch irgendwie langweilig, oder? ;)
Uuuuuuuuuuuuhh aaaaaaaah, danke! Danke danke danke! Huhu! Äh, ich meinte, Juhu! x) Du weißt gar nicht wie viel Mühe wir uns jedes Mal für die Enden der jeweiligen Teile geben, wie das irgendwie immer so viel über das ganze Chap aussagt... :) Danke dass dus erwähnt hast! Ich weiß sogar noch, wo ich dne Satz geschrieben hab: In Italien, mit Blick aufs Meer :D Haaach ja, das war schön, und inspirierend x)
Awwwwww, danke!
Haha, das ist irgendwie lustig, dass du das sagst: Dass Lily und James irgendwann mal beide vom Astronomieturm springen! Flollo hat heute in Mathe glaub ich nämlich plötzlich angefangen mit verschiedene Wege vorzuführen, wie sich James vom Astronomieturm stürzen könnte, und.. es war irgendwie lustig ;)
Ahaaa, du bist also auch für Freya und Black? Ich liebe es so, die ganzen Meinungen dafür zu leseeen <3
James und Lily sollen endlich nuuuuuur glücklich werden? LIES DAS CHAP LIES DAS CHAP! <3 ICH WILL WISSEN WAS DU DAZU SAGSTTTTTT!
Oh ja, wir hoffen ja mal sehr, eine noch seehr, seehr, seehr lange Kommischreiber-Schreiber-Beziehung mit dir führen zu können! Oder besser eine Kommischreiber-und-Googler-für-Fakten-die-nie-jemand-wissen-wollte-außer-uns-und-Schreiber-Beziehung! Was hälst du davon??!
Oh Gott, DANKE! Ich hüpfe fasttttt jedes mal wenn ich das lese x) Und, hey, das ist so cool! Bei mir steht LAF nämlich WIRKLICH neben den HP-Büchern! Zwischen HP und Bis(s), um ehrlich zu sein. Zu meinem letzten Geburtstag haben unsere Freunde uns doch den ersten Teil der FF drucken lassen (das geilste Geschenk meines LEBENS! (Außer das Taylor Swift Konzert ;D)) und zu meinem nächsten Geburtstag also bald, gibt's den nächsten Teil! JUHU! Ich kanns kaum erwarten!!!!!! :) Ich liebe unsere Freunde, hehe :)
Danke, danke, danke für den Kommi!!!!!!! DANKE! Euphoriiiie! :D Danke!!!!
Ganz, ganz, ganz liebe Grüße, Ollo! :) <3<3<3<3<3
PS: Wie COOL! :D Yeah, so macht man das. Super! Oh ja, Kindergarten ist immer tolllll <3 :) Wenn du so was auch noch magst, möchtest du dann vielleicht der Elligion beitreten? Also, Mitglieder der Elligion kriegen ihre Ellbogen benannt (meine heißen ELLga und ELLba und Flollos (saucool) ELLvis Presley und ELLton John :D) und dann gibt's Ellbogenkuschellln! xDDD Also, falls deine Ellbogen Namen wollen, einfach bescheid sagen!! ;) :P <3


@ginnygirl_95: Hey :D
Uiii danke danke für gleich ZWEI Kommis!! :D ich find das irgendwie immer so.... aaaaah, wenn jemand ein Kommi VORM Lesen schreibt, einfach weil er sich übers Chap freut x) Das ist irgendwie … awww. Toll. x)) Danke!! :D
Nicht so schlimm, wie schon sooooooo oft gesagt: Lieber überhaupt einen Kommi und nur kurz und knapp als GAR KEINEN!! x)) Weil so süchtig wie du nach der FF bist - das stand in deinem Kommi, deine Wortwahl, nicht meine - so abgehoben sind wir dann doch nicht ;D - - sind wir süchtig nach Kommis x))
Uund … für die FF brauchst dich nicht zu bedanken aber trotzdem bitte ;D Aber ich glaub Ollo und ich tun uns gegenseitig den größten Gefallen wenn wir dran schreiben :D Lily und James sind echt ein Teil von uns geworden =// Bah, mir grauts schon vor dem Moment, wenn … Schluss ist :((
Sooo: DANKEDANKE für den Kommi, ginnygirl x))
Für ZWEI Kommis sogar noch ein DANKDANKEDANKE!! ;)
Ganz viel Spaß jetzt beim Lesen und viele liebe Grüße :)
Flollo <333

@Hermi1990: Hey :D
Erstmal: Stell dir genau dieses Szenario vor:
James, Lily, Pad, Freya, Moony, Wormy, Leah, Holly, Finn, April, Phillip, Lucas, Bruce, Austin - ganz Hogwarts, mit McGonnagal und allen allen allen allen eben - stehen in der Großen Halle und singen. Grölen. Ganz ganz laut. Und ganz vorne Ollo und ich - damit dus dir auch vorstellen kannst, ich geh Ollo vielleicht bis zur Schulter, bin braunhaarig und Ollo blond - und wir singen alle ganz ganz laut: HAPPY BIRTHDAY TO YOUU!! HAPPY BIRTHDAY TO YOUUU!!! HAPPY BIRTHDAY LIEBE HERMI, HAPPY BIRTHDAY TO YOOOOOUUUU!!!!
Und dann fallen wir dir alle um den Hals und erdrücken dich x)
So, also: Alles alles Gute nochmal nachträglich!! :D und ich/wir freuen uns sooooo, dir ein Geburtstagsgeschenk haben machen zu können x) (Falsches Deutsch, oder? Mist xD)
Jaaahao (das soll ein Wort der Freude sein - Ollo hat in ihren letzten ReKommis auch ein Wort der Freude (oO) erfunden und ich will genauso cool sein ;D) Pad ist GENIALST. Er ist sooo toll, ich bin froh dass James so einen tollen besten Freund hat x) Und Mist, ist das eigentlich Eigenlob? Eigentlich ja nicht, schließlich war ich ihm in den Büchern schon VERFALLEN x)) Weißt du? Und und und … ich hab das erste Mal bei nem Buch geheult weil Pad starb :(((( Aber irgendwie heul ich heutzutage fast bei jeder traurigen Stelle :( Außer bei einem Buch - da ist die Person gestorben, die die Hauptperson geliebt hat, aber das Buch war SO SCHLECHT dass ich nicht mal bedrückt war. Tsss.
Naja. Also xD Weiter im Text ;D
Jaah. Lily tat mir auch Leid. Und James. Und wir, weil es sowas wie Schule gibt.
Okay, der letzte Teil hat jetzt irgendwie nicht mehr zum Rest gepasst aber ich musste es loswerden, sorry. Obwohl, Physik war voll lustig!! Wir haben Astronomie gemacht. Und rate mal, was der hellste Stern ist?! Der SIRIUSSTERN!!!! Ollo und ich haben SO einen Lachanfall gekriegt haha xD
okay. Genug aus meinem Privatleben ;D
Die Versöhnung, jaah x) was soll man zu sagen :D Sie war doch recht bald ;D
Kein Problem, ich kopier dir mal was aus dem vorherigem Kommi raus: Nicht so schlimm, wie schon sooooooo oft gesagt: Lieber überhaupt einen Kommi und nur kurz und knapp als GAR KEINEN!! x))
Und oh man ehrlich, die bauen soooo auf x) Steck grad BLÖDERWEISE irgendwie ein bisschen in ner Schreibblockade weil ich nicht mehr weiter komm, dachte ich mach zuerst die ReKommis und die bauen so auf x)
DANKEDANKEDANKEDANKE!!!! x)) IHR seid die Besten <33
Sooo und jetzt viel viel Spaß und... ganz liebe Grüße :)
Flollo <333

@xBeautifulSoul: Hallo :D
Uiii dankeee :D Oh ja, ich hab oben schon so viel von Pad geschwärmt, darf ich dir das reinkopieren? Ich mach einfach mal, ja? ;)
Jaaahao (das soll ein Wort der Freude sein - Ollo hat in ihren letzten ReKommis auch ein Wort der Freude (oO) erfunden und ich will genauso cool sein ;D) Pad ist GENIALST. Er ist sooo toll, ich bin froh dass James so einen tollen besten Freund hat x) Und Mist, ist das eigentlich Eigenlob? Eigentlich ja nicht, schließlich war ich ihm in den Büchern schon VERFALLEN x)) Weißt du? Und und und … ich hab das erste Mal bei nem Buch geheult weil Pad starb :(((( Aber irgendwie heul ich heutzutage fast bei jeder traurigen Stelle :( Außer bei einem Buch - da ist die Person gestorben, die die Hauptperson geliebt hat, aber das Buch war SO SCHLECHT dass ich nicht mal bedrückt war. Tsss.
So, der Teil mit dem Buch interessiert dich wahrscheinlich nicht, aber egal, ich lass es jetzt drin, man kürzt nichts aus ReKommis ;D Hoffe es stört dich nicht ;)
Uii dass du Padman benutzt, find ich geniiiial :D Passt doch perfekt oder? x)
AAAAAAAWWW du schreibst nen Kommi obwohl deine Freundin wartet? Dankedankedankedankedankedanke x))) Und sag deiner Freundin auch mal: Danke für die Geduld x) Und die Länge des Kommis ist nicht wichtig, die Existenz eines ist die, die zählt x))
DANKEDANKE hier nochmal uuund … grüß deine Freundin von mir ;P ;)
Viel Spaß beim Lesen :D
Ganz viele liebe Grüße
Flollo <333 :)

@Draco<3: Hey :D
Weißt du was? Immer wenn ich deine ReKommis mache oder du nen Kommi dalässt hab ich so ein Bild vor mir von einem hellblonden Mädchen :D Bist du echt blond oder kommt des nur wegen Draco? XD Wär lustig wenn du's wirklich wärst ;D
Naja egal. Nebensache ;D
Zuuu deinem Kommi:
Ich glaube, mit diesem Chap machen wir die Kürze des Anderen wett, nur mal so am Rande :D James' Teil ist … 49 Wordseiten lang und Lily's 39. Und das in … wie viel? 2 Wochen oder? Wahooou ich bin gerade selbst überrascht von unserem Erfolg ;D Aber in den letzten Wochen haben wir uns irgendwie echt reingehängt ;) Nur für euch <3 ;)
Oh, DANKE!!!! x)
Gut, dass dir James' Reaktion wenigstens ETWAS verständlicher geworden ist ;) Aber hm, jaah, ich weiß, keiner mag ihn als den Bösen - ist ja Lily's Position, haha Ollo siiiiehst du daaaaas? - (okay tut mir Leid, aber für den Fall dass sie das liest ;)) wir wollen ja irgendwie alle ja unseren eigenen Prinz Charming und so weiter …. aber James ist ja keine Märchenfigur (nur so indirekt ;D) sondern soll ja so real wie möglich sein ;) Und da ich daran arbeite muss er auch mal blöd sein :D Denn mal ehrlich - wer ist das denn mal nicht? ;)
Die Mooondbärchen ;D Ja dazu sag ich mal nichts x) Aber die habens uns sehr angetan :D Gestern war Ollo bei mir und irgendwie sind wir plötzlich auf die Frage gekommen, was Mondbärchen eigentlich SIND? Obs das Wort denn gibt oder was des sein soll :D Habens natürlich gleich gegoogelt uuund - tadaaa die gibt's wirklich!! Das ist son Viech, das aufm Mond sitzt oder so :D SOOOO SÜÜÜSS!! Ich will auch son Zahnputzbecher x)
Uii jaa Pad. Hm zu dem hab ich einem der ersten ReKommis schon so viel gesagt, ich kopiers mal, ok? :)
Jaaahao (das soll ein Wort der Freude sein - Ollo hat in ihren letzten ReKommis auch ein Wort der Freude (oO) erfunden und ich will genauso cool sein ;D) Pad ist GENIALST. Er ist sooo toll, ich bin froh dass James so einen tollen besten Freund hat x) Und Mist, ist das eigentlich Eigenlob? Eigentlich ja nicht, schließlich war ich ihm in den Büchern schon VERFALLEN x)) Weißt du? Und und und … ich hab das erste Mal bei nem Buch geheult weil Pad starb :(((( Aber irgendwie heul ich heutzutage fast bei jeder traurigen Stelle :( Außer bei einem Buch - da ist die Person gestorben, die die Hauptperson geliebt hat, aber das Buch war SO SCHLECHT dass ich nicht mal bedrückt war. Tsss.
So, der Teil mit dem Buch interessiert dich wahrscheinlich nicht, aber egal, ich lass es jetzt drin, man kürzt nichts aus ReKommis ;D Hoffe es stört dich nicht ;)
Soo, ich glaube, dieser Abteil ist jetzt fast in jedem ReKommi von mir drin, aber wenn ihr auch alle von Pad schwärmen müsst … ;)
Also ich hoffe einfach dass mir das keiner übel nimmt :)
Uiii DANKEDANKE!!! x)) <3
Uuund hey wir waren ECHT schnell? Und für die Länge waren wir sogar SUPERSCHNELL oder? Jajajaja ich will Bestääätigung x)) (Oh man James tut mir nicht gut ;D)
Okay, einfach nicht ernst nehmen bitte :D Spinne gerade ein bisschen nachdem wir nach tausend unwitzigen Witzen gesucht haben xD Wie findest du den: Spielen zwei Hochhäuser Tennis, steht bei einem der Kühlschrank offen.
Hahahaha ich find den sooo toll x) Und jap ich spinne. Liegt an Schlafmangel ;) Aber ich hab gerne Schlafmangel solange wir heute nur dieses Chap plus ReKommis fertig kriegen weiil wir das irgendwie schon seit zwei Abenden fertig kriegen wollen eigentlich x) Da siehst mal wie wir uns hier reinhängen ;D Und oh man. Einfach nicht ernst nehmen bitte :D
doch doch doch! ihr habt das gesagt. oder so ähnlich, das es dann bald zu ende ist :D ich hab einen beweis :D : "Ich sag ja mind schon seit fünf Chaps, dass es nur noch 5 Chaps dauern wrd ungefähr bis die FF zu Ende geht." ich habs nachgeguckt :D also, nicht flunkiern hier :D
Äh jap das hab ich sogar gesagt :D Aber damit war ja nicht gemeint dass es endet sobald Lily mit ihm schläft, weil so ist es definitiv nicht, so viel verrat ich dir schon mal ;) Ein paar Chaps kommen danach schon noch :D Und wir wollen eigentlich ja gar nicht dieses Thema so als … man mir fällt jetzt nur der Begriff Leitmotiv ein, auch wenns nicht passt - kannst aber irgendwie was mit anfangen auch in dem Bezug - oh man ich spinn langsam echt rum. Egaaal. Also: Wir schreiben nicht mehr nur weil wir euch darauf warten lassen wollen :D Wirklich nicht ;) Sondern weil noch so viel zu klären war/ist uund dass sie noch nicht mit ihm schläft hat nur damit zu tun dass für uns noch nicht der richtige Zeitpunkt da war ;P Bzw für Ollo bzw für Lily ;)
Naja egal :D Ich hab keine Ahnung ob du / man überhaupt was mit meinem Gelaber anfangen kannst aber … ich mach mal weiter ;)
Uiii danke, ja Spaß hatten wir :D Haben wir meistens wenn wir schreiben, außer wenn man in ner Schreibblockade steckt wie ich kurz zwischendurch für vier Tage oder so (und trotzdem ist das Chap so schnell fertig geworden. Wow, ich heb gleich ab ;D Nein Schmarn. Ich bin grad nur irgendwie leicht überdreht, sorry ;D) da ist jeder Satz ne Qual >.< Aaaber sonst … ;)
Okay, also tut mir Leid falls mein Gelaber stört uund... DANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKE für deinen TOLLEN Kommi uund … uund … ein wuhujuhumuhu zurück ;D (Aber hey, mein erfundenes Wort war cooler oder? ;D)
Naja wie auch immer: Nochmal DANKE viel Spaß beim Lesen uuund … danke :D
Ganz liebe Grüüüße :)
Eine etwas bescheuerte Flollo <333 :)

em-ily: Hey :D
Also, um deine erste Frage gleich mal zu beantworten: Jap, sind wir ;) Also bekloppt. Du hättest uns gestern mal erleben sollen. Wir lagen irgendwie in meinem Bett und - weiß eigentlich gar nicht was wir gemacht haben, aber irgendwie nuuur Blödsinn. Was dich jetzt wahrscheinlich wahnsinnig interessiert hat ;D Aber weißt du was vielleicht auch bekloppt ist? In zwei Wochen FAST 100 Seiten hinzukriegen. Plus ReKommis sinds hundert, denke ich oO Aber ich weiß nicht wie viel Wordseiten Lily's Teil hat, alsooo … keine Ahnung :D
Und weißt du, was auch bekloppt ist? Sich SO ÜBER KOMMIIIS ZU FREUEN!!! Danke danke danke danke danke danke!!
Wuiii jetzt ist alles draußen x) Und jap, ich bin überdreht und - bekloppt ;)



Oookay, das war's an Rekommis! Danke an alle noch mal, ihr seid echt ÜBERWÄLTIGEND, und toll, und inspirierend, und unglaublich motivierend! :)

Und jetzt viel Spaß mit Chap Nr 27! Hey, mir fällt grad auf dass Flollo und ich beide an einem 27 Geburtstag haben (interessiert wahrscheinlich keinen aber egaal ;)) und ... hmm, ich hoffe mal, das Chap ist dem würdig! Haha xD Viel Spaß! :)

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~*James*~

Ich hatte schlecht geschlafen.
Nein, nicht nur schlecht.
Scheiße.
Zurückblickend hatte ich das Gefühl, an die fünfzig Mal heute aufgewacht zu sein, mindestens. Nur, um immer wieder einen Blick auf meine Freundin zu werfen, auf die Uhr zu schauen - das erste Mal war es drei Uhr nachts gewesen - und fluchend erneut in einen ruhelosen Schlaf zu fallen. Dunkel erinnerte ich mich daran, dass auch Lily unruhig gewesen war, dass sie mich immer wieder aus meinem Schlaf gerissen hatte; unbewusst, unabsichtlich. Dass sie sich ständig hin und her geworfen hatte, dass sie Dinge gemurmelt hatte, die ich nicht hatte verstehen können.
Demnach konnte ich mich auch nicht an das kleinste Detail dieses Morgens erinnern. Ich hatte nicht mehr die leiseste Ahnung, wer wann aufgestanden war - wobei ich mal stark vermutete, dass ich früher aufgewacht war, weil ich komischerweise immer früher aufwachte -, wie wir nach unten gelangt waren oder was ich zu mir genommen hatte, sodass mein Magen aufgehört hatte, zu knurren. Einzig allein das Phänomen Kaffee hatte sich in meine Erinnerung festgesetzt. Der verlockende Duft, die intensive Farbe der braunen Flüssigkeit... und doch hatte er keine sofortige Wirkung gehabt. An den Beschluss, duschen zu gehen, konnte ich mich erst wieder vollkommen erinnern, als ich in der Dusche stand und den Wasserhahn anstarrte.
Das kalte Wasser, dass zu Beginn auf meinen Körper prasselte, plus die heiß ersehnte Auswirkung des Kaffees ließen mich endlich etwas wacher werden. Ich nahm meine Umgebung wieder wahr, ich nahm mich wieder war. Ich registrierte, dass mein Fuß immer noch unangenehm pochte, wenn ich ihn zu sehr belastete und dass der Kaffee einen unangenehmen Geschmack im Mund hinterlassen hatte. Na klasse, da wäre es mir ja lieber gewesen, ich hätte weiterhin nichts gepeilt.
Seufzend ließ ich mir das Shampoo aus den Haaren waschen und versuchte, nicht an gestern zu denken, was sich aber als wirklich schwierig erwies. All meine Gedanken schienen darauf fixiert zu sein, schienen mich zwingen zu wollen, all die Bilder, die, die ich miterlebt hatte und die, die wohl immer nur ein Teil meiner Fantasie bleiben würden - was aber nichts daran änderte, dass sie verdammt noch einmal wahr waren - immer und immer wieder vor mir abzuspielen, solange, bis ich meine Augen aufriss und beschloss, all diese Erinnerungen einfach mit dem heißen Wasser verschwinden, in den Abfluss fließen zu lassen, weg von mir, weg, weg, weg.
Es war nichts passiert.
Fest entschlossen, nur noch an dieser Tatsache fest zu halten, stellte ich das Wasser ab und trat aus der Dusche. Ein Blick in den Spiegel bestätigte meine Vermutung: Ich sah besser aus. Die schwarzen Ringe unter meinen Augen waren nicht mehr ganz so ausgeprägt und ich wirkte deutlich wacher. Stirnrunzelnd strich ich über meine Wange und beschloss, dass eine kurze Rasur wohl nicht schlecht wäre. Nachdem auch das erledigt war, putzte ich noch meine Zähne, nachdem ich mich mit dem Argument, dass meine Zahnbürste mich ohnehin nicht verstehen würde, davon überzeugt hatte, dass es unnötig wäre, mich dafür zu entschuldigen, dass ich sie gestern angestarrt hatte, als wäre sie Schuld an dem Verlauf des Abends.
Dann fuhr ich mir nochmals seufzend durch die nassen Haare, starrte mich an und wandte mich schließlich ab, immer darauf konzentriert, nur daran zu denken, was ich als nächstes tun sollte.
Das Handtuch um meine Hüften durch eine Jeans eintauschen. Tshirt anziehen. Pulli darüber. Mit Lily reden-
Mit Lily reden?
Ich schüttelte den Kopf, hielt dann aber mitten in der Bewegung inne. Erst durch einen zufälligen Seitenblick in den Spiegel bemerkte ich wie seltsam ich aussah und begann, darin fortzufahren, meinen Gürtel in die Jeans einzufädeln.
Meine Gedanken waren nicht mehr aufzuhalten: Wie hyperaktive rote Ameisen in einem riesigem Ameisenbau überholten sie mich, überrollten mich. Sollte ich mit Lily reden? Eigentlich war gestern ja schon alles gesagt worden. Dem war nichts mehr hinzuzufügen. Außerdem hatte sie sich - meinen sehr spärlichen Erinnerungen nach - heute nicht sehr seltsam verhalten. Sollte ich also einfach abwarten, ob sich wieder Angst vor mir zeigte? Dann musste ich mit ihr reden, keine Frage. Aber bisher... nicht.
Da fiel mir dann auch wieder ein, dass wir heute sturmfrei hatten. Meine Eltern waren beide arbeiten, Pad hatte zwei Termine (dieser ABSOLUTE Vollidiot schaute sich schon nach Wohnungen um, der Trottel) und hatte dann noch vor, bei Wormy vorbeizuschauen.
Hieß, Lily und ich waren so gut wie den ganzen Tag allein.
Mist. Also nicht Mist. Natürlich freute ich mich wahnsinnig. Mal abgesehen davon, dass meine Müdigkeit mich gerade etwas davon abhielt, mich über irgendetwas wahnsinnig freuen zu können. Aber so grundsätzlich - hallo? Seit sie mit mir die Pfannkuchen gemacht hatte, waren wir nicht mehr komplett allein gewesen.
Bis heute.
Wenn das ganze gestern noch nicht passiert wäre, dann würde sich Lily mit Sicherheit auch wahnsinnig freuen und -
Meine Gedanken stockten, stoppten, wurden durch einen anderen, einen neuen blockiert.
Warum sollte sie sich nicht auch freuen?
Bestimmt tat sie das. Sie hatte mir gestern versichert, dass sie keine Angst vor mir hatte. Natürlich nicht. Der Mann war nicht mit mir zu vergleichen. Ich halluzinierte ganz einfach. Machte mir total unnötige Sorgen. Fantasierte.
Mein Kopf verschwand einen winzigen kleinen atemlosen Moment in meinem Kapuzenpulli, doch meine Gedanken blieben blöderweise, kreisten um die Frage, wie ich mich verhalten durfte.
Wieder sah ich den Spiegel, fuhr mir abermals durch die Haare und beschloss schließlich instinktiv, alles in eine schöne kleine Schublade zu packen und den Tag nicht mit schlechter Stimmung zu ruinieren. Denn dieser Tag gehörte Lily und mir. Es war unser Tag. Und niemand konnte das kaputt machen, auch nicht so ein widerwärtiger Mann.
So.
Wahnsinnig stolz auf mich, dass ich eine Lösung gefunden hatte, trat ich den Rücktritt in mein Zimmer an. Verdrängen war doch immer die effektivste Lösung, dachte ich optimistisch und stieß die Tür zu meinem Zimmer auf - und blieb total verwundert bei dem Anblick, der sich mir bot, stehen.
Was?
Lachen oder weinen? Ich wusste es nicht. Eigentlich war es ja eher zum Verzweifeln, dass Lily - meine Freundin, sei hierbei erwähnt, nicht meine Erzfeindin wie vor einigen Jahren - vor dem jüngeren Foto von uns beiden stand und die Lily darauf anfeuerte, mir - naja, also dem James da halt - eine Ohrfeige zu geben. Sehr aufbauend.
Und doch konnte ich ein leichtes Grinsen auf meinem Gesicht nicht aushalten.
„Komm schon, ich wette, er war gerade mal wieder richtig unausstehlich. Los mach!“
Mal wieder? Was sollte das denn heißen?
Das schien sich wohl auch der Foto-James zu fragen, denn er verdrehte nur die Augen und sah meiner Meinung nach wirklich sehr unschuldig aus. Der James … naja, also ich natürlich, unausstehlich? Unmöglich.
Doch die Foto-Lily schien wohl eher Lily's Meinung zu sein. Was ja wohl auch nicht sehr verwunderlich sein sollte, natürlich. Zweifelnd ließ sie ihre Faust sinken und sah zu ihrem echten Ebenbild auf, als bräuchte sie noch mehr Ermutigung.
Das andere Ich nutzte den Moment ihres Zweifels aus, und zwar auf die genau selbe Art und Weise, auf die ich es schon des Öfteren gemacht hatte: Er beugte sich blitzschnell vor, küsste sie auf die Wange - und rannte dann mit einem lautem Lachen, das von meinem begleitet wurde, aus dem Bild, gefolgt von einer wütenden Lily, die sich überraschend schnell gefasst hatte.
Anstatt ebenfalls zu lachen, starrte Lily erst einmal einen Moment entgeistert aus das Bild. Es dauerte einen kurzen Moment, bis sie sich davon losreißen konnte, um sich zu mir umzudrehen. „Der James auf dem Bild ist genauso hinterlistig wie du“, stellte Lily finster fest.
„Hinterlistig?“, wiederholte ich betont unschuldig. Dieser Eindruck wurde allerdings von meinem aufkommendem, nicht abzuhaltendem Grinsen vernichtet. „Wann das?“, fragte ich und trat einige Schritte auf sie zu.
„Immer“, antwortete sie sofort, ebenfalls mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Ich erwarte immer das Schlimmste von dir.“ Mit diesen Worten wandte sie sich endgültig von dem mittlerweile personenfreien Bild ab - und mir zu.
„Weil du albern bist. Und nicht vertrauen kannst“, erklärte ich überzeugt und schlang meine Arme um ihre Hüfte, fest entschlossen, keinen einzigen Gedanken an gestern zu verschwenden, denn genau das wäre es: Verschwendung. Vor allem, da es Lily auch sehr gut verpackt zu haben schien, als sie dazu ansetzte, etwas zu entgegnen.
„Ich kann vertrauen.“ Ach ja? Davon bemerkte ich aber... verblüffend wenig. „Zum Beispiel vertraue ich fest darauf, dass du ein Idiot bist.“ Frech grinste sie mich an, während ich nur die Augen verdrehte. Na klasse. „Oh, und dass wir die Küche heute vollends vernichten werden“, fügte sie hinzu und im Stillen konnte ich ihr nur Recht geben: Oh ja, das würden wir wohl.
Gespielt missmutig ließ ich meinen Gesichtsausdruck verfinstern. „Na klasse. Mir vertraust du also nicht?“
Dass Lily mich nur aus reiner Liebenswürdigkeit auf die Wange küsste, was schwer zu glauben. Ich war ja der festen Überzeugung, dass Bestechung dahinter steckte. „Klar“, behauptete sie schulterzuckend, doch bei den nächsten Worten verzogen sich ihre Lippen zu einem Grinsen. „Wieso auch nicht? Es gibt in deiner Vorgeschichte ja auch keinen Grund, das nicht zu tun oder so was“, neckte sie mich. Und obwohl ja irgendwie alles auf einer spaßigen, scherzhaften Basis beruhte, hatte ich Angst, dass sie es doch ernst meinte. Irgendwie.
„Als eine Lily Evans wirklich nicht“, rechtfertigte ich mich gleich. Denn meine Vorgeschichte abzustreiten wäre sehr... dämlich. Und unehrlich.
„Tja“, ließ Lily mit einem wundervollem dramatischem Ton verlauten. Trewlaney wäre stolz auf sie, keine Frage. Vermutlich würde sie sie gleich als Nachfolgerin engagieren. Doch bevor sich das imaginäre Bild meiner Freundin, geschmückt mit tausend bunten Ketten und runden Brillengläsern, allzu sehr in meiner Netzhaut einbrennen konnte, lenkte sie mich glücklicherweise wieder ab. Nicht indem sie sich auf mich stürzte und mich in mein Bett zerrte und … naja. Die Sachen mit mir anstellte, die ich kaum noch abwarten konnte. Die, bei denen ich immer zapplig und unjameshaft und verwirrend und so... willenlos wurde. Nein, anstatt diese Dinge mit mir anzustellen, sprach sie einfach weiter. „Und da haben wir es wieder. Wir passen wirklich kein bisschen zueinander“, befand Lily grinsend, während ich erst ein erneutes Bild verscheuchen musste: Ein sehr... intimeres. Aufheizenderes.
„Also das war mir schon lange klar“, sagte ich schließlich, mit nur einer minimalen Verzögerung. Aber zum Glück gab es nicht nur das Sprichwort: „Gleich und gleich gesellt sich gern“ sondern auch „Gegenteile ziehen sich an.“ Na, wenn das so war, dann mussten Lily und ich uns ja so sehr anziehen, dass wir durch irgendeinen Magnetismus schon aus hundert Kilometern Entfernung aufeinander zufliegen müssten.
„Jaames?“, fragte Lily plötzlich, so unabhängig von unserem vorherigem, dahingedümpelten Gespräch, so instinktiv und … plötzlich, dass ich davon überzeugt war, dass gleich wieder eine bescheuerte Aktion drohen musste.
„Hm?“, machte ich deshalb wenig begeistert, misstrauisch. Doch mein Versuche, zu erraten, was sie von mir wollte, scheiterten allesamt, als sie mir das abnahm: „Ich liebe deine Zahnpasta.“ Lily grinste mich an. „Nur das. Keine Sorge. Was dachtest du denn, dass ich jetzt sage?“ Na klasse, war mein Gesichtsausdruck also nicht ganz so undurchdringlich gewesen. Ihr Lachen bestätigte meine Vermutung.
Und auch ich musste angesichts meiner dämlichen Befürchtungen grinsen. „Keine Ahnung. Bei dir weiß man ja nie.“ Ich beugte mich vor, küsste ihren Lippen, um ihr zu zeigen, dass es nicht so ernst gemeint war. „Was ist an meiner Zahnpasta denn so besonders?“, fragte ich dann neckend.
Lily überlegte einen Moment und wie sie so dastand, sich von hinten durch das bisschen Sonne beschienen ließ, mich ansah, ihren Gedanken nachhing... Mist. Da hätte ich sie am liebsten mit einem Satz auf mein Bett verfrachtet, so gut sah sie aus. So unschuldig, so anziehend, so … Ach man.
Doch ich riss mich gerade noch zusammen, wollte ich doch nicht in die Geschichte der größten Urwaldmenschen eingehen. Aber immerhin: Jegliche schlechte Laune war wie weggewischt. Wir hatten einen ganzen Tag nur für uns.
„Keine Ahnung“, sagte Lily schließlich. „Irgendwie... gefällt sie mir.“ Ich brauchte einen Moment, bis ich verstand, dass sie von der Zahnpasta sprach. Ihr Grinsen, der glückliche, überdrehte Ausdruck ihrer Augen, die Berührung ihrer Hand, die sich mit meiner verschränkte... machten mich irre. „Was machen wir heute?“, fügte sie hinzu, als ob sie ein kleines Kind wäre, das ständig beschäftigt werden wollte, werden musste.
Was für eine sinnlose Frage. „Wir haben sturmfrei“, erinnerte ich sie. „Zum ersten Mal. Also mir würde so Einiges einfallen.“ Vielsagend grinste ich sie an, darauf vertrauend, dass sie 1. mittlerweile fast genauso süchtig nach mir war wie ich nach ihr und dass sie 2. mittlerweile akzeptiert hatte, dass Urwaldmensch Urwaldmensch blieb.
„Mir auch“, fiel Lily gleich mit ein und ihr begeisterter Ton, die Tatsache, dass sie mittlerweile kaum mehr abgeneigt war, überraschte mich einen Moment, machte mich glücklich. Aber ich hätte es besser wissen sollen, ich hätte mich nicht über ihre nächsten Worte wundern dürfen. „Wir könnten alles machen. Wir könnten - zum Beispiel das Haus voller Luftballons machen und dann darin baden.“ Luftballons. „Oder wir könnten Sahnetorte machen und dann damit Dinge an die Wand zeichnen.“ Sahnetorte. „Oder den ganzen Tag Fernsehen. Und essen.“ Fernsehen. (?) Essen. „Oder wir könnten...“ Lily machte eine Pause, um zu überlegen und gab mir somit endlich Zeit, all ihre Vorschläge zu verdauen. Mal abgesehen davon natürlich die Sache, dass sie offensichtlich ganz andere Pläne als ich hatte.
Sprachlos starrte ich sie an. Nicht so ein bisschen sprachlos, wo man noch klar denken kann und eigentlich gar nicht richtig sprachlos ist, weil man noch Sätze produzieren kann und so weiter. Sondern so richtig sprachlos, so verwundert, dass das Gehirn überfordert ist und einem jeglichem Dienst verweigert, wenn es darum geht, einen klaren Satz hervorzubringen. So sprachlos, dass man höchsten noch zu einem Wort fähig ist: „Was?“
Das war klasse. Ein Wort nur und doch hatte es sehr sehr gut verdeutlicht, wie vor den Kopf gestoßen ich mich gerade fühlte.
Doch Lily schien offensichtlich nicht wirklich zu verstehen, warum es mir so ging.. Zumindest entnahm ich das mal ihrem verwirrtem Gesichtsausdruck. Und die Art und Weise, wie sie die Schulter hochzog; unsicher. Wie sie sprach, vorsichtig. So unglaublich unschuldig. „Warum nicht? Hast du was Besseres vor?“
Merlin, ja. „Ähm - naja. Also... Hm“, schloss ich mein Gestotterte etwas überfordert. Schien sie denn überhaupt nicht zu verstehen, worauf ich hinaus wollte?
Ihre Reaktion bestätigte meine Vermutung. „Was?“, fragte sie und schaute mich verwirrt an... und schien keine Ahnung zu haben, worüber wir gerade sprachen. Hm.
Oh Merlin. Zeit dafür, mal wieder ihre Urwaldtheorie zu bestätigen. „Naja“, begann ich unschlüssig, fuhr mir durch die Haare, zerstrubbelte sie noch viel viel heftiger. „Irgendwie hatte ich mehr damit gerechnet... dass wir uns einen schönen Tag ... in meinem Bett machen. Du weißt schon.“ Und raus war es.
Doch anstatt dass sie rot anlief, die Augen verdrehte, begeistert nickte, überlegte oder zögernd und vorsichtig den Kopf schüttelte, begann sie - zu lachen. Na klasse. Die einzige Reaktion, mit der ich nicht schon im Vorhinein gerechnet hatte. Was sollte ich damit anfangen?
Lily küsste mich auf die Wange, als wollte sie mich noch zusätzlich verwirren. Na vielen Dank aber auch. „James“, sagte sie, grinste mich an, und als würde dieser Wangenkuss, die Art und Weise, wie sie meinen Namen aussprach und überhaupt die ganze Situation zur absoluten Verwirrung nicht schon absolut genug beitragen, zog Lily mich auch noch zu meinem Bett. Na super klasse. Denn irgendetwas in ihrem Gesichtsausdruck sagte mir, dass sie mich nur ärgern wollte.
Egal, beschloss ich kurzerhand. Solange nur wenigstens ein bisschen was für mich heraussprang.
Plötzlich musste ich grinsen. Unsere Beziehung - war irgendwie einfach... lustig. Wir waren so lustig. Einfach nur total dämlich. „Hm?“, machte ich äußerst willig.
„Du bist so deinen Instinkten ausgeliefert. Echt lustig“, behauptete sie und küsste mich neckend. „Und es ist so lustig, was man dann alles mit dir anstellen kann“, fuhr sie breit grinsend fort, bevor sie mir durch meine Haare fuhr. So zärtlich, so leidenschaftlich, so … irgendetwas, dass es mich einfach nur verrückt machte.
Und diesen Gefühlen hätte ich mir nur zu gern hingegeben, nur zu gern nachgegeben, wenn da nicht Lily wäre, mit ihren gezielt provozierenden Bemerkungen.
Trotz regte sich in mir. Widerstand. Der Wille, ihr das Gegenteil zu beweisen, nicht so abhängig zu sein.
„Das ist nicht wahr“, verteidigte ich mich daher, sehr darum bemüht, das Verlangen nach ihr zu unterdrücken.
Denk an was total langweiliges. An Zaubererschach. An die Königin, die gerade einen Bauer zusammenschlägt. Ihm den Kopf abreißt...
Lily zuckte mit den Schultern. „Okay, gehen wir runter. Irgendwas Lustiges machen“, beschloss sie kurzerhand und zog mich wieder weg von dem Bett, meinem wunderwundervollem, großen, bequemen Bett, in Richtung Tür. Während ich ein Stöhnen nicht unterdrückten konnte, schien sie gerade etwas... sehr gut drauf zu sein, aufgedreht, hyperaktiv. Sadistisch.
„Ich hasse dich“, sagte ich missmutig und ihre so verdammt gute Laune ließ meine Stimme sogar noch missmutiger klingen. „Wusstest du das?“
Plötzlich blieb sie stehen und einen Moment kämpfte ich mit meinem Gleichgewichtssinn, darum bemüht, nicht gegen den Türrahmen zu krachen. „Wie schade. Ich dachte du freust dich auch auf heute“, bemerkte Lily und guckte betreten auf ihre Füße. Wobei ich ihr die Nummer mit dem 'betreten' nicht so ganz abkaufte. „Oh Gott, ich spüre förmlich die Wellen von Hass, die zu mir herüberschlagen“, fügte sie dann hinzu und die Tatsache, dass es ihr offensichtlich nur mit Mühe gelang, ein Lachen zu unterdrücken, bestätigte meine vorherigen Vermutungen.
Mein Gesicht verfinsterte sich unmerklich. „Du nimmst mich überhaupt nicht ernst!“, rief ich wütend aus, ignorierend, dass das 'Ich hasse dich' ja auch nicht so ganz ernst zu nehmen gewesen war. Egal. Hauptsache Frust abladen.
„Du solltest mich nicht ernst nehmen“, erklärte mir Lily. „Und außerdem bist du nicht so gut drauf“, stellte sie daraufhin fest, ein bisschen... naja, traurig nicht ganz, aber das Wort beschrieb es wohl noch am besten.
Ich wusste zunächst nicht, was ich von ihrem Tonfall halten sollte, bis ich einfach kurzerhand beschloss, ihn zu ignorieren.
„Einen ganzen Tag lang deinen Launen ausgesetzt zu sein ist auch kein Grund zur guten Laune“, erklärte ich spaßeshalber, doch da meine Stimme nach wie vor viel zu missmutig klang, hörte man das kaum heraus. Mist.
Lily runzelte die Stirn. „Meinst du das ernst?“, fragte sie bestürzt.
Ich verdrehte die Augen. „Nein.“
Als hätte ich das ernst meinen können. Doch sie schien von meiner schlechten Laune plötzlich wirklich etwas... deprimiert zu sein. Und als ich das an ihrem Gesichtsausdruck ablas, bekam ich plötzlich ein schlechtes Gewissen. Da hatten wir schon einmal einen Tag sturmfrei, nur für uns, und ich bekam ein Grinsen nicht ins Gesicht, weil wir ständig diskutieren mussten?
Ich suchte nach einer Lösung, überlegte. „Also - du bist von meiner Planung nicht so begeistert und ich nicht so wirklich von deiner. Richtig?“, fasste ich zusammen und bei der Idee, die mir plötzlich einfiel, hellte sich meine Miene schlagartig auf.
Ich war so genial. Und fair. Und einfach nur genial.
Mal abgesehen von meinen tausend anderen Vorzügen.
Das sah wohl auch Lily ein, denn einen kurzen Moment spürte ich ihre Lippen auf meinen, weich, sanft, verheißungsvoll. „Mmh“, machte sie zustimmend und doch sah sie aus, als wäre sie sich nicht so ganz sicher. Natürlich nicht - denn irgendwie wollte sie ja doch dasselbe wie ich, dessen war ich mir sicher.
„Machen wir doch einen Kompromiss“, schlug ich vor, immer noch erstaunt, wie wahnsinnig genial ich doch war. „Die Hälfte des Tages machen wir, was du willst und die andere Hälfte... was ich will. Was hältst du davon?“ Erwartungsvoll richtete ich meinen Blick auf sie und war zufrieden, als ich sah, dass sie lachen musste - sie war nicht abgeneigt. Überhaupt nicht.
„Einverstanden“, bestätigte sie das, was ich ohnehin schon wusste, und grinste mich an. „Was zuerst?“
„Meins“, sagte ich sofort und brachte Lily somit schon wieder zum Lachen.
„Urwaldmensch“, zog sie mich auf, doch mittlerweile hatte ich mich schon so an diese Bezeichnung gewohnt, dass es mir kaum noch etwas ausmachte. Was nicht hieß, dass ich das Verleugnen aufgegeben hatte.
„Gar nicht wahr“, widersprach ich deshalb. „Das ist ganz... natürlich. Dir würde es auch so gehen, wenn du wüsstest, was dir entgeht.“ Überzeugt drückte ich ihr einen Kuss auf die Lippen, zufrieden, weil ich das bekommen hatte, was ich wollte.
Perfekt.
„Mmh. Vielleicht.“ Lily drückte ihre Lippen an meinen Hals und ich wurde den Verdacht nicht los, dass sie nur kaschieren wollte, dass ihre Wangen einen leichten Rotton angenommen hatten.
Doch bevor ich sie damit aufziehen oder endlich meinen Teil des Tages umsetzen konnte, sah sie wieder auf - tatsächlich, sie war wirklich ein bisschen rot - und sagte: „Weißt du was? Wir machen doch zuerst was Anderes.“ Sie grinste und ich war davon überzeugt, dass das nur an meinem unzufriedenem Gesichtsausdruck liegen konnte. „Essen. Ich hab Hunger. Und, meintest du nicht mal, knurrende Mägen zerstören die Romantik?“ Noch einmal grinste sie mich an und hatte mich schon halb aus dem Zimmer gezogen, bevor ich wirklich die Möglichkeit hatte, zu protestieren.
Na klasse. Mist. Ich konnte sie ja schlecht hungern lassen. Fuck. Die Argumentation war zu sinnvoll.
Ich seufzte angesichts dieser Feststellung, aber dann musste ich plötzlich doch aus irgendeinem kranken, unerklärlichem Grund lachen. „Du bist echt unmöglich“, stellte ich fest, verheimlichte aber, dass ich damit so gar kein Problem hatte. Ich ging mit den Komplimenten manchmal echt zu freizügig um - ich meine, nicht dass Lily noch abhob und sich einbildete, sie könnte sich alles herausnehmen. Oh Merlin, nein. Das wäre keine Lily mehr. Nicht mehr meine Lily.
Wenn sie jetzt meine Gedanken hören könnte, haha. Dürfte ich mir gleich wieder einen Vortrag über besitzergreifende Männer anhören. Bestimmt. Dabei - war ich das ja gar nicht! Nur ganz ganz bisschen. „Was willst du denn essen?“, lenkte ich mich von meinen eigenem Geständnis ab, grinste.
Lily starrte kurz in die Ferne, schien zu überlegen.
„Smarties.“
„Smarties?“
„Smarties“, wiederholte sie überzeugt. „Kennst du die?“
„Ja, aber - das macht dich satt?“, wollte ich vollkommen verdutzt wissen. Bisher hatte ich meine Freundin nicht so eingeschätzt, dass sie nicht mehr als eine handvoll Smarties pro Mahlzeit zu sich nahm (und hey, solche Mädchen gab es wirklich! Also nicht mit Smarties. Aber mit so einer ganz ganz kleinen Schale Salat zum Mittagsessen. Halloo?!) und hoffte wirklich, dass sie jetzt nicht begann, mir zu erzählen, wie sinnvoll eine Smartiediät war. (Ja, auch das hatte ich schon erlebt. Also nein, wieder nicht mit Smarties. Aber so Allgemein. Schrecklich.)
„Naja.“ Lily legte den Kopf schief und ich war schon mal erleichtert, dass sie kein entsetztes „dich nicht?!“ von sich gegeben hatte. Und als sie weitersprach, war ich noch viel viel erleichterter. „Smarties kann man in vielerlei Hinsicht essen. Smarties auf Brot. Smarties in der Suppe.“ Absolut gleichzeitig verzogen wir das Gesicht, was sie zum Lachen brachte, mich aber - nicht. Uah, wer sollte sowas denn essen? „Smarties in der Gemüsepfanne. Smarties in einer Sahnetorte“, fuhr sie fort und guckte mich an. „Pfannkuchen mit Eis und Smarties“, schloss sie mit einem breiten Grinsen.
Jetzt siegte der Lachdrang und verdrängte den Ekel - ich prustete los. „In der Gemüsepfanne?!“, wiederholte ich ungläubig.
Meine Freundin fiel in mein Lachen mit ein. „Ich wollte dir nur mal die ganzen Möglichkeiten aufzählen. Ob Genießbare oder Ungeniesbare“, erklärte sie.
„Und wofür bist du?“
Sie lächelte mich an und einen Moment war ich so davon gefangen, dass mich erst ihre Worte wieder in die Gegenwart zurückholten. „Du darfst entscheiden.“
„Hm.“ Ich überlegte. Also Gemüsepfanne schied aus: Die armen Smarties. In der Suppe auch. Auf dem Brot ebenfalls. Blieben also nur noch zwei: „Wieder Pfannkuchen? Oder diesmal lieber Sahnetorte?“
„Ich mach was du willst.“ Sie stockte, machte eine kurze Pause. „Zumindest in der Hinsicht“, verbesserte sie sich leicht grinsend.
Als hätte ich ihre Worte je auf bare Münze genommen - sie und sich meinem Willen fügen, haha. Sie konnte mich zu allem bringen. Ich sie nicht. Zumindest nicht ganz so effektiv.
Egal. Lily wollte eine Antwort. Pfannkuchen oder Sahnetorte? Ich begann im Stillen mit den absolut kreativsten und besonderen Abzählreim 'Die Kuh macht muh und raus bist du!' auszuzählen.
„Sahnetorte?“, fragte ich schließlich.
„Okay.“ Begeistert zog sie mich in die Küche, die so blitzblank aussah, dass es mir fast leid tat, dass wir sie gleich so beschädigen würden. Ob es uns diesmal wohl gelingen würde, alles in die Luft zu sprengen? Die Reaktion meiner Eltern würde ich nur zu gerne erleben!
„Habt - habt ihr Smarties?“, holte Lily mich aus meinen Gedanken und ihr unsicherer Ton ließ mich einen Moment innehalten.
„Äh - keine Ahnung“, gestand ich und öffnete die Tür zum Schrank, in dem bei uns Potters immer die Süßigkeiten verstaut worden waren: Schön oben, damit ich nicht rankam. Also damals, als kleiner, frecher Junge. Wobei mich die Höhe nie aufgehalten hatte - ich meine, hallo? Es gab sowas wie Stühle. Nur zur Info. Kopfschüttelnd über die fehlende Logik meiner Eltern wühlte ich in den recht rar gewordenen Vorräten herum und... Mist. Entdeckte keine Smarties. „Das - sieht sehr schlecht aus.“
„Oh nein. Was machen wir jetzt?“, fragte Lily enttäuscht.
„Einkaufen gehen?“, schlug ich, die Logik in Person, vor.
„Es ist Sonntag.“
„Oh.“ Mist. Soviel zur Logik. „Siehst du? Selbst das Schicksal will, dass wir meinen Plänen nachgehen“, stellte ich dann fest und unterdrückte den Drang, ihr die Zunge rauszustrecken. Danke Merlin, dass du wenigstens einmal auf meiner Seite stehst!
Doch Lily schien nicht im Entferntestem daran zu denken, einer Person zu danken, dessen Existenz mehr als fragwürdig war, im Gegenteil, sie sah eher so aus, als würde sie mir ebenfalls nur zu gern die Zunge herausstrecken.
Na klasse. Willkommen im Kindergarten. Wie alt waren wir? Fünf?
„Schwachsinn“, befand Lily und zog mich wieder aus der Küche, in den Flur zurück. „Das Schicksal will nur, dass du endlich mal lernt, dein Gehirn praktisch zu benutzen.“ Endlich mal lernst? Was sollte das denn heißen? „Komm, wir gehen deine Nachbarn ausrauben. Irgendjemand von denen wird schon Smarties haben, oder?“, fragte Lily hoffnungsfroh, optimistisch.
Oh Merlin.
Ich verdrehte dir Augen, begann aber schließlich doch, mein Gehirn praktisch zu benutzen. „Vielleicht hat Grace - also Anna's Mum ja welche. Wenn wir ganz viel Glück haben vielleicht.“
„Okay.“ Einen Moment bildete ich mir, dass sich ihr Gesicht bei dem Erwähnen von Anna minimal verfinstert hatte, doch der Ausdruck verschwand so schnell, dass ich mir nicht sicher war, ob er jemals existiert hatte. „Lass uns da hin gehen“, sagte Lily schließlich und bewies mir, dass ich langsam durchdrehte. Nur weil ich so eine klitzekleine, unkomplizierte Eifersuchthabelei als Bestätigung sah und ja wirklich nichts gegen Bestätigung hatte, speziell nicht aus Lily's Mund, war das noch kein Grund, zu halluzinieren.
Über mich selbst kopfschüttelnd schlüpfte ich in meine Jacke und griff nach der anderen, nach der, die im größeren Sinne schon beinahe Lily gehörte. Und ja verdammt, ich liebte es einfach, wenn sie Sachen von mir trug, fast so sehr, wie das bloße Gefühl, wenn ich sie in den Armen hielt. Es kam mir jedes Mal auf Neue so... intim vor, so besonders, dass ich nicht anders konnte, als ihr immer und immer wieder mein Tshirt hinzuwerfen, ihr meinen Pulli anzubieten, wenn sie sich mal wieder über die fehlende Fußbodenheizung beschwerte. Oder ihr eben meine Jacke zu reichen, wenn wir nach draußen gingen. Ich wusste nicht recht, was mich dazu antrieb, aber ich konnte nicht anders. Ich liebte den Anblick von ihr in meinen Sachen einfach; sie sah so verdammt gut darin aus - natürlich. Und das lag nicht daran, dass sie oft nur mein Tshirt zum Schlafen trug, was selbstverständlich recht kurz war. Es war nur so, dass ich das so... persönlich fand. Keinem anderen Mädchen hatte ich je erlaubt, meine Sachen anzuziehen.
Mit einem schiefen Grinsen auf dem Gesicht warf ich Lily meine schwarze Jacke zu, die, die sie bei unserem allerallerersten Kuss auf den Ländereien, wo alles so neu und elektrisch und aufregend und voller Regen gewesen war, getragen hatte. Also eigentlich dieselbe Situation wie heute.
Lily musste lachen und die Tatsache, dass sie es offensichtlich auch mochte, meine Sachen zu tragen, liebte ich sogar noch mehr, als dass sie sie überhaupt trug. „Danke“, sagte sie, zog sich ohne zu Zögern die Jacke an und öffnete die Tür.
Eisige Luft wehte uns entgegen, begleitet von zarten, weichen Schneeflocken.
Ich kontrollierte noch schnell, ob mein Zauberstab eingesteckt war - Merlin, ich war eben der Sohn zweier Auroren - und folgte Lily dann nach draußen.
Die Tür hinter uns fiel zu.
„Fuck ist es kalt“, bemerkte ich sehr geistreich und verschränkte meine Hand fest mir ihrer.
„Ist ja nicht weit, oder?“, fragte Lily besorgt, auch schon fast zitternd durch den kalten Wind, der in unsere Gesichter wehte.
Natürlich war es nicht weit. Genau genommen lag das Haus ja neben unserem, sonst würde ich Anna klugerweise ja auch nicht als Nachbarin bezeichnen.
Und wir hatten Glück: Zum einen, dass überhaupt jemand da war und uns Anna gleich von der grausigen Kälte erlöste, zum Anderen, weil sie tatsächlich Smarties da hatte.
Einen Moment musste ich an Finn und Kevin denken, die in der ersten Klasse eine Zeit lang ständig diesen Witz gebracht hatten:
'Du bist in einer dunklen dunklen Stadt, in einer dunklen, dunklen Straße, in einem dunklen, dunklen Haus, in einem dunklen, dunklen Zimmer. Du öffnest den dunklen, dunklen Schrank und darin ist eine dunkle, dunkle Kiste. Darin ist eine dunkle, dunkle Schachtel und darin - sind lauter bunte Smarties!“ Dann hatten wir alle gelacht und die bunten Smarties hochgeworfen und mit dem Mund aufgefangen.
Merlin. Das war jetzt fast sechs Jahre her. Sechs Jahre.
„Danke Anna“, sagte ich schnell und nahm die vielen bunten Smarties entgegen, um ja ja ja nicht einen Gedanken zu denken, den ich bereits gedacht hatte.
Bald würde das alles vorbei sein.
Nach einem schnellen Versprechen, die Küche nicht komplett in die Luft zu sprengen und bald mal wieder bei Anna vorbeizuschauen, verabschiedeten wir uns auch schon wieder. Mit schnellen Schritten und begleitet von dem Geräusch, das Smarties zwangsweise verursachten, wenn man die Packung so begeistert wie Lily schüttelte, steuerten wir wieder unser warmes Haus an. Wie selbstverständlich drückte ich erst auf die Klingel, was meine Freundin dazu brachte, aus ihrem hypnoseartigem Zustand zu erwachen. Sie starrte mich an, als wäre ich nun komplett übergeschnappt.
„Ähm. Erinnerst du dich noch an den Grund, warum wir kochen müssen?“
Oh.
„Achso, klar.“ Ich grinste sie an, griff dann in meine Hosentasche - und berührte nicht außer Holz.
Meinen Zauberstab.
Nur, dass ich jetzt Eisen bräuchte. Oder aus was Schlüsseln verdammt nochmal auch bestanden!
„Fuck“, murmelte ich, erst leise, dann lauter. „Fuck!“ Immer hektischer wurden meine Hände, während sie erst in meinen Hosentaschen, dann in meinen Jackentaschen, nach einem kleinen, silbernen Schlüssel suchten.
„Nein. Nein, nein, nein! Mist. NEIN.“
Lily's besorgter Blick machte mich noch verzweifelter, noch hektischer, brachte mich dazu, noch einmal in meinen Hosentaschen nachzuschauen.
„Sag jetzt nicht, dass...“
„Ich hab keinen Schlüssel dabei!“, unterbrach ich Lily abrupt. „Nein - ah MERLIN. An meinen Zauberstab hab ich noch gedacht, aber nicht an einen Schlüssel. MIST!“
„Und... die Tür aufzaubern...?“
„Funktioniert nicht.“ Und wieder die Jackentaschen. „Sonst könnte ja jeder beliebige Todesser auftauchen.“
Und dann kam der Punkt, an dem ich mir etwas eingestehen musste. Etwas, das einfach nur zum ärgern war.
Der Schlüssel war nirgends zu finden. Er war da drinnen, nur durch eine Tür von uns getrennt. Er war unaufrufbar, weil ein Zauber auf ihn gelegt worden ist.
Und das war der Moment, in dem ich anfing, richtig laut zu fluchen.
Lily hingegen grinste, immer und immer breiter. „Das heißt wir sind... ausgesperrt.“ Ihr Grinsen wechselte, verwandelte sich in ein Lachen. „Oh man. Typisch.“
„Das ist mal wieder so typisch“, knurrte ich beinahe, und das war wirklich erstaunlich, denn normalerweise war es Pad, der, seit er sich regelmäßig in einen Hund verwandelte, diese Geräusche von sich gab.
Meine Gedanken wanderten weiter, ruhten nicht, fanden keinen Halt. Tür eintreten ging nicht, Fluch drauf. Schlüssel aufrufen auch nicht. In mein Zimmer apparieren auch nicht. Fenster... „Man. Nicht mal Fenster einschlagen können wir!“, stellte ich fest, deprimiert, ratlos. „Scheiß Magie.“
Lily musste immer noch lachen, doch als ich sie deswegen schon beinahe hatte anschnauzen wollen, küsste sie mich auf die Wange. Und das besänftigte mich blöderweise nicht nur, sondern löste einen neuen Gedanken aus.
„Wenigstens haben wir Smarties“, sagte Lily grinsend. Oh Merlin - woher nahm sie nur diesen unerschöpflichen Optimismus?
„Aber so bekomme ich meinen Teil des Tages nicht“, sprach ich, mehr als unzufrieden, das aus, was mir bei ihrer Berührung durch den Kopf geschossen war.
„Tja“, sagte Lily und streckte mir jetzt doch die Zunge raus. Während sie meine Hand ohne zu fragen in ihre hohle nahm und Smarties reinschüttete, fragte sie leicht grinsend: „Und, immer noch der Meinung das Schicksal bevorzugt deine Idee?“
Missmutig starrte ich die kleinen bunten Dinger in meiner Hand an und verfluchte sie innerlich. Sehr sehr schlimm. Ohne sie wären wir jetzt immer noch alleine... in dem Haus... Ohne dass dauernd jemand kommen könnte... vielleicht das letzte Mal vor Hogwarts... und da waren Kevin und Finn und überhaupt alle... und ach du Scheiße, das wär's gewesen.
Und typisch. Einfach nur typisch dass wir uns ausgerechnet heute aussperren mussten. Hatte ich mich vorhin noch bei Merlin bedankt? Vergisst das. Bitte. Das war vollkommener Blödsinn. „Oh man“, murmelte ich, musste plötzlich einen irreparablen Drang zu lachen unterdrücken. „Ich fass es nicht.“
Lily grinste und schob sich ein paar der Süßigkeiten in den Mund. „Langsam sollten wir uns dran gewöhnt haben.“
Hatte ich mich aber noch nicht. Überhaupt nicht. Ich hatte mich noch an rein gar nichts was mit Lily zusammenhing, gewöhnt. Nicht daran, dass ich offiziell ihre Hand halten, meinen Arm um sie legen oder sie einfach küssen durfte, nicht daran, dass sie jeden Morgen neben mir einschlief und aufwachte und erst recht nicht daran, dass wir so viel Spaß zusammen haben konnten. Und natürlich hatte ich mich auch nicht daran gewöhnt, dass immer alles schief ging, was wir anpackten.
„Man. Ich hatte mich schon so auf ... den Tag mit dir gefreut“, gestand ich seufzend und setzte mich kurzerhand auf die Stufen, die zu unserer Haustür führten. Ich musste keine Sekunde warten, bis Lily sich neben mir niederließ und ihren Kopf an meine Schulter lehnte. „Stimmt. Alleine. Ohne Black. Und deine Eltern. Und ohne Kevin und Finn und Freya und alle in Hogwarts“, zählte sie auf und einen Moment dachte ich, sie wolle mich nur reizen, bis ich ihr Gesicht sah, dass sich ebenfalls leicht wehmütig verzogen hatte. Nur dass sie ihm Gegensatz zu mir immer noch an ihrem Optimismus festhielt. „Aber naja, wir haben den Tag ja immer noch. Nur draußen“, erinnerte sie mich und grinste mich leicht an.
Na klasse. Draußen. Doch anstatt ein absolut logisches Argument hervorzubringen, was aber nur eine anschließende Diskussion über Urwaldmenschen zufolge haben würde, beschloss ich, ein anderes vorzubringen. Vielleicht ein viel effektiveres.
„Lily, es ist scheißkalt.“
„Kann ich nicht ändern.“
Unzufrieden drehte ich mich zu ihr um und bemerkte, dass sie fast erfror - sie zitterte am ganzen Körper.
Augenblicklich verzogen sich meine ich-bezogenen Gedanken, machten Platz für einen anderen, für Lily. Kurzerhand schlang ich meine Arme um sie, um sie so an mich zu ziehen, dass sie zwischen meinen Beinen saß. Vermutlich wenigstens ein bisschen wärmer.
„Tut mir Leid“, sagte ich schließlich und meinte es verdammt noch einmal auch so. Ich Vollidiot. Wenn ich nur ein bisschen... verantwortungsbewusster wäre, hätte ich an den Schlüssel gedacht. Aber nein, Dad und Mum hatten mich ja unbedingt so schlecht erziehen müssen. Vielen Dank.
Lily drehte ihren Kopf zu mir. „Kein Problem“, sagte sie mit einem Lächeln in meine Richtung, als ein eiskalter Wind in unsere Gesichter fuhr, ihre Haare herumwirbeln ließ und mich zum Erschaudern brachte. Fröstelnd zog ich Lily noch ein Stück näher an mich, drückte meine Brust an ihren Rücken und mein Gesicht in ihren Hals. Die Steigung der Wärme war minimal.
„Lily?“
„Hmm?“ Wieder lächelte sie und dieses Lächeln ließ mich meine vorherigen Gedanken vergessen, ließ mir etwas klar werden.
Mit jedem anderen Mädchen ausgesperrt worden zu sein, wäre die Hölle gewesen. Mit ausnahmslos jedem anderen Mädchen, egal ob mit Anna oder Freya oder Leah oder sonst wem, wäre ich verzweifelt, wirklich verzweifelt. Was sollte ich mit ihnen bitteschön machen? Aber mit Lily...
„Ich liebe dich“, sagte ich plötzlich, ohne es wirklich beschlossen zu haben, kamen die Worte aus meinem Mund. „Aber eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich das hier keine Stunde aushalte“, fügte ich stirnrunzelnd hinzu.
Einen Moment flatterte wieder etwas Überdimensionales in meinem Magen herum und einen Moment bildete ich mir wirklich ein, in der Sonne zu sitzen, in der strahlendsten Sonne weit und breit, in der Sahara vielleicht oder auch einfach nur in Spanien oder Italien. Und das alles nur, weil Lily für einen Moment ihre kalten Lippen zärtlich auf meine gelegt hatte. Einen Augenblick später lächelte sie mich an, raubte mir den Atem, bevor sich plötzlich wieder alles normalisierte, es wieder ein paar Grad kälter wurde und ich den nassen Untergrund durch meine Jeans spürte: Sie verzog das Gesicht. „Ja, du hast Recht“, stimmte sie mir zu und schien kurz zu überlegen. Was gab es da zu überlegen, dachte ich verwirrt. Es gab keine Möglichkeit ohne einen Schlüssel in diesen Haus zu kommen, dafür hatten meine Eltern schon gesorgt. Das sah wohl auch Lily ein.
„Wir könnten einen unterirdischen Gang ins Haus graben“, scherzte sie grinsend.
„Wir könnten versuchen, die ganzen Zauber die auf dem Haus liegen zu brechen“, schlug ich vor und musste ebenfalls grinsen.
„Klar.“ Wieder erschauderte sie und da es nicht mehr näher ging, ohne ihren Tod herbeizuführen, begann ich damit, ihren Arm hoch und runter zu streichen, immer und immer wieder, in der Hoffnung, sie damit warm halten zu können.
„Wir könnten auch bei Anna darauf warten, dass meine Eltern wiederkommen“, bot ich an und schaute sehnsüchtig auf die hell erleuchteten Fenster, die einem aus dieser Entfernung schon Wärme und Behaglichkeit versprachen.
„Wo sind die denn?“, fragte Lily und erst am Plural fiel mir aus, dass damit nicht Anna gemeint sein konnte. Also meine Eltern.
„Arbeit.“
„Sie sind... Auroren, oder?“
Ich nickte widerstrebend. Ich war zwar wahnsinnig stolz auf den Beruf meiner Eltern - schließlich war ich im Begriff, genau dieselbe Arbeit zukünftig auszuführen - und doch hasste ich es, darüber zu reden. Ich wollte nicht daran erinnert werden, dass sie in einer ständigen Gefahr lebten, einer Gefahr, die momentan beständig wuchs. Dass jeden Moment jemand vor der Tür auftauchen könnte, um mir mitzuteilen...
Lily riss mich aus meinen Gedanken. „Und... sie haben einen Schlüssel zu diesem Haus, ja?“, fragte sie und ihr Tonfall ließ einen Hauch von Forderung, von Hoffnung deutlich werden.
„Natürlich. Außer sie waren genauso blöd wie wir. Wie ich“, korrigierte ich mich, innerlich immer noch wütend auf mich selbst, so wütend, dass ich einen Augenblick brauchte, bis ich Lily's forschenden Blick bemerkte. „Wenn die einen Schlüssel haben... Und wir nicht... Können wir dann nicht...?“
„Was?“ Ich runzelte die Stirn und Lily konnte nur die Augen verdrehen, weil ich so schwer von Begriff war.
„Uns den Schlüssel von ihnen holen?“
„Äh - nein?“ Automatisch kam die Antwort heraus, wie einprogrammiert. Und es war ja auch vollkommen logisch. Ich meine - hallo? Ich würde mir doch sicher nicht die Blöße geben und ins Aurorenbüro apparieren! Oh Merlin, bewahre.
Aus Gründen, die Lily wohl nicht in den Sinn kamen.
„Warum nicht?“, fragte sie mit gerunzelter Stirn.
„Weil - ich kann doch da nicht auftauchen und sagen, ich hätte mich ausgesperrt. Lily - ich will da arbeiten! Weißt du, wie peinlich das ist?“, erklärte ich, immer noch unfassbar, dass sie diese Möglichkeit tatsächlich in Erwägung zog.
„James! Du hast die Wahl zwischen Erfriertod oder ins Aurorenbüro apparieren“, wies sie mich ungehalten auf meine zwei Möglichkeiten hin. Nur dass ich leider keine der beiden bevorzugte.
„Wir könnten auch einfach zu Anna gehen“, schlug ich zum wiederholten Male vor.
„Du bist feigeee“, zog sie mich auf.
„Ich bin nicht feige. Sondern stolz.“
„Ich will keinen feigen Freund“, sagte Lily drängend.
„Solange dir ein stolzer Freund Recht ist“, betonte ich.
„Jaaames.“ Ich wollte schon beinahe aufschreien, dass sie mit ihrem Tonfall gegen die Rumtreiberregel 'Jammern' verstoßen hatte, als mir einfiel, dass Lily vor mir saß, nicht Pad. „Ich erfriere. Und du erdrückst mich.“
Augenblicklich ließ ich sie los, rückte sogar ein Stücken ab. „Warum apparierst du nicht selbst ins Ministerium?“, fragte ich, eisern entschlossen, nicht nachzugeben, auf gar keinen Fall.
„Ich war da noch nie.“
Ich hatte keine Zeit, mir über diesen Satz, über dessen Behauptung Gedanken zu machen, denn momentan war ich zu sehr damit beschäftigt, Lily davon zu überzeugen, selbst zu gehen.
„Macht nichts. Im Aufzug wird jede Station genannt.“
„Ich trau mich nicht“, gestand sie ohne zu Zögern. Wow. „Und genau das wäre jetzt die Stelle an der du sagen müsstest 'Kein Problem, Schatz, ich mach das mit dir'.“ Bei diesen Worten bekam sie selbst einen Lachanfall und krabbelte ohne zu Fragen einfach wieder in meine Arme. Ein Blick in ihr Gesicht und auf ihre blauen Lippen sagten mir auch warum. Und ließen mich an meinem Widerstand zweifeln.
Automatisch schlang ich meine Arme wieder fest um sie, bevor ich mit der trotzigen Stimme eines kleines Kindes antwortete: „Ich will aber nicht. Mal davon abgesehen dass ich Schatz irgendwie... blöd finde.“
„Ich auch“, stimmte mir Lily sofort zu.
„Aber Herzblatt finde ich schön. Wirklich“, behauptete ich so überzeugend wie möglich, darauf konzentriert, mich vor Ekel nicht zu schütteln oder in einen Lachanfall auszubrechen.
„Ja. Wirklich. Da geht mir das Herz auf.“
„Klasse.“
„James?“, beendete meine Freundin unser kleines Spiel und schaute mich - hm, vermutlich versuchte sie mich so nett wie möglich anzusehen, doch offenbar hatte sie keine Ahnung davon, denn ihre Gesichtsausdruck endete eher in einer Grimasse.
Na klasse. Das klang und sah ja irgendwie schon recht gefährlich aus.
„Was?“, fragte ich wenig begeistert nach und verfluchte schon im Vorhinein Lily und ihre Taktiken und Methoden und die Tatsache, dass sie damit immer Erfolg hatte...
Und im Nachhinein noch viel heftiger, als sie einmal blinzelte und mir dann mit einem „Bitte?“ begleitet einen Kuss neben den Mund drückte.
Oh Merlin. Sie hatte so ein verdammtes Glück, dass ich meine Urwaldhormone unter Kontrolle hatte, sonst hätte ich sie hier und jetzt an mich gezogen und... ja. Aber da ich ja auch noch mit einem gänzlich anderem Problem beschäftigt war...
„Lily. Das ist PEINLICH. Wahnsinnig peinlich. Ich kenn die ganzen Leute da“, hielt ich dagegen, immer noch entschlossen, ihrer Bestechung (jaah, so sah ich ihren Kuss) nicht nachzugeben.
„Du kannst ja sagen, ich hätte uns ausgesperrt“, sagte Lily flehend und doch sträubte ich mich weiterhin.
„Wir könnten auch einfach zu Anna gehen.“
„Ich will aber nicht.“
„Und ich will nicht ins Ministerium.“
„Bitte, James, bitte, bitte. Entweder das oder wir machen jetzt sofort 'ne Schneeballschlacht, um uns aufzuwärmen“, bat Lily und irgendwas in der Mischung aus ihrem verzweifeltem Tonfall, den Anblick ihrer blauen Lippen und die Temperatur ihrer eiskalten Hände, die ich in meine nicht minder kalten nahm, ließ ihn mir all den Widerstand brechen, ließ ihn schmelzen, fortspülen.
„Lily. Ich hasse dich“, ließ ich verlauten, immer noch absolut abgelehnt. Und doch schon wieder viel weniger, als Lily mir mit einem Grinsen auf den Lippen in die Augen guckte.
„Ich liebe dich auch.“ Sie gab mir einen Kuss. „Also gehen wir?“
Ich klammerte mich an das letzte bisschen übrig gebliebenen Aufstand. „Warum willst du denn nicht zu Anna?“, fragte ich nochmals, verzweifelt.
„Weil... ich hier rein will.“ Lily nickte zur Tür. „In euer Haus. In dein Zimmer. Komm schon“, bettelte sie, ohne zu wissen, dass sie mich mit ihrem dritten Satz endgültig überredet hatte. Denn sie hatte mich darin erinnert, was uns hier draußen entging. Und nicht nur meine Hälfte des Tages, auch ihre. Unser Tag.
„Du hast uns ausgesperrt“, bestimmte ich mal so ungalant und stand mit einem Stöhnen auf. „Dafür hab ich was gut bei dir. Aber so richtig. Okay?“ Fragend blickend hielt ich ihr die Hand hin.
„Versprochen“, sagte sie schnell und ließ sich von mir hochziehen.
Meinen bösen Blick schien sie gar nicht zu bemerken. Auch nicht meinen sehr deutlichen Unwillen, bei der Arbeit meiner Eltern aufzutauchen.
Oh Merlin. Bevor ich zu lang darüber nachdenken konnte, zu was mich Lily schon alles brachte, drehte ich mich seufzend einmal um mich selbst -
und konnte nur wieder bestätigen, wie scheußlich doch Seitanseitapparieren war. Schrecklich.
„Ich hasse Apparieren“, murmelte ich und wandte meinen Kopf Lily zu, darauf achtend, gleichmäßig zu atmen und zu schlucken, um mich nicht auf den dunklen, polierten Pakettboden übergeben zu müssen. „Und dich“, fügte ich hinzu, da mir durch ihren Anblick wieder eingefallen war, warum ich diese Übelkeit überhaupt verspürte. „Dich sogar noch viel viel mehr.“ Ich seufzte, orientierte mich mit einem Blick kurz, wo wir uns befanden und zog sie schließlich weiter, die Tatsache ignorierend, dass es hier schon viel viel wärmer war und ich langsam wieder Gefühl in meine Finger bekam.
„James?“ Lily guckte mich an und einen kurzen Moment war ich davon überzeugt, Nervosität in ihren Zügen zu erkennen. „Ich war noch nie im Ministerium. Das ist... so cool, dass ich da mal hinkomme“, sagte sie so schnell, dass ich kaum nachkam, genau wie ihre großen Augen, die sich offensichtlich gar nicht entscheiden konnten, worauf sie sich zuerst fixieren sollten. „Danke“, fügte Lily mit einem Hüpfer begleitet hinzu und ich konnte nicht anders, als bei ihrem aufgeregten Anblick zu lächeln.
„Echt noch nie?“, hakte ich nach und holte jetzt das nach, wozu ich vor ein paar Minuten noch keinen Nerv gehabt hatte: Ich wunderte mich. „Wirklich nicht?“
„Nein, wie denn auch.“ Ich hatte das Gefühl, sie nahm mich gar nicht mehr wirklich wahr, sie nahm nichts mehr wahr, weder ihre Nässe, noch die Kälte ihrer Finger, das Einzige, was sie wirklich sah, waren die einzelnen Leute, ihre manchmal gehetzen, manchmal strengen und manchmal einfach müden Gesichter, die Art und Weise, wie sie aus den goldverzierten Kaminen stiegen oder wie wir vorher aus dem Nichts erschienen, ihre unterschiedlichen Umhänge, die ihre Abteilung kennzeichneten, die pflauenblaue Decke, den Tisch des Sicherheitsaufbetragten, zu dem ich sie zog, um unsere Zauberstäbe registrieren zu lassen und unseren Besuch zu erklären, den goldenen Brunnen, der die verschiedensten Zauberwesen präsentierte. Alles, alles verfing sich in ihrem Blick, wie in einem Spinnennetz, ließ ihre Augen glänzen wie Regentropfen im Sonnenlicht.
„Und? Was sagst du?“, fragte ich schließlich lächelnd.
„Ich will hier arbeiten“, sagte Lily wie aus der Pistole geschossen und obwohl man ihrem Gesichtsausdruck weiterhin die pure Begeisterung ablesen konnte, klang Bitterheit und Traurigkeit in ihren Worten durch, nur ganz leicht - aber vorhanden. „Ich möchte...“ Ihr Kopf fuhr von rechts nach links, blieb an dem Aufzug, den wir fast erreicht hatten, haften. „Jeden Morgen hier Aufzug fahren und die ganzen Leute sehen und... wow.“ Mit strahlenden Augen sah sie zu mir auf und ich versuchte augenblicklich, all die Wut auf Du-weißt-schon-wen und die Gesellschaft und das ganze Ministerium aus meinem Blick zu verbannen, die Wut darüber, dass wir niemals zusammen hier arbeiten werden würden, zumindest nicht, wenn sich nicht bald etwas änderte.
Doch die Traurigkeit über diese Tatsache blieb, haftete sich in meinem Lächeln fest. „Du hast ja noch nicht mal alles gesehen.“
„Können wir alles angucken?“
„Du willst in jedes einzelne Abteil gehen?“ Oh Merlin.
„Einfach so viel wie möglich“, sagte Lily, ohne den Blick von den hohen, goldverzierten Wänden nehmen zu können.
„Erstmal in das Aurorenbüro“, bestimmte ich, fasziniert über ihre Faszination und zog sie in den Aufzug, der heruntergescheppert kam und in den sich Zauberer drängten, sich grüßten, sich unterhielten.
„Kannst du... Oder, musst du auch dran denken, dass du irgendwann, wenn du es hinkriegst, jeden Morgen diesen Aufzug nimmst? Und hier arbeitest? Und - wow.“ Lily endete mit glänzenden Augen, bei deren Anblick ich lachen musste.
„Als ich das erste Mal hier war, war ich auch... vollkommen fasziniert“, erklärte ich, um nicht auf ihre Fragen antworten zu müssen - ich wollte ihr nicht auf die Nase reiben, dass ICH ja hier irgendwann arbeiten konnte, würde, vielleicht. Dass ich ja ein Reinblut war, dass man MICH nicht verstoßen würde, und wenn doch, dann erst ganz zum Schluss, nach den ganzen Muggelstämmigen. Ich wollte nicht, dass ihr bewusst wurde, dass viele, viel zu viele Menschen sie mir unterstellen würden, ausgerechnet; allein wegen dem Blutstatus. Deswegen schwieg ich zu den übrigen Fragen und behielt es für mich, dass ich es innerlich kaum abwarten konnte, hier zu arbeiten, hier, in dieser Traube von Menschen und Geschäftigkeit.
„Das war wahrscheinlich im Alter von zwei Wochen“, bemerkte Lily sachlich und sah mich das erste Mal seit wir angekommen waren wieder bewusst an.
„Wie kommst du denn darauf?“, wollte ich irritiert wissen.
„Irgendwie... kommst du mir so vor, als würdest du dich so... gut auskennen überall. Als wärst du hier schon seit du geboren bist eben“, erklärte Lily ihre Ansichten mit einem Grinsen.
„Ich hatte bis ich zehn war, eigentlich keine Ahnung, was meine Eltern hier überhaupt machen“, stellte ich klar. „Und das erste Mal hier war ich auch erst mit ungefähr zwölf.“ Was sollte ich hier auch früher? Mit dem Sicherheitsbeamten Fangen spielen?
Lily stutzte. „Oh.“ Es dauerte nur einen Moment, bis sie sich wieder fing, bis sie wieder etwas loswerden wollte. „James?“ Diesmal klang mein Name aus ihrem Mund erstaunlich ungefährlich.
„Hm?“
„Wenn wir uns bis dahin getrennt haben, können wir uns dann bitte nicht so zerstreiten? Ich will dich hier oft besuchen kommen, glaub ich.“ Ihr Tonfall war scherzhaft, doch ihre Augen blickten mich so ernst an, dass ich davon überzeugt war, dass das definitiv kein Witz gewesen war. Zumindest nicht nur.
„Ähm“, war das Einzige, was ich hinbekam. Was sollte ich auch schon sagen? Die Wahrheit, nämlich das es für mich eine einzige Qual wäre nach einer Trennung noch mit mir zusammen zu sein? Oder einfach ein leichtsinniges Versprechen geben?
Ich entschied mich für die vermutlich sinnvollste Lösung. „Also - ich kann nichts versprechen“, sagte ich und bemerkte, wütend auf mich selbst, dass mein versuchtes Grinsen eher in einer Grimasse endete.
„War mehr ein Witz“, verkündete Lily und lächelte mich an. Und ich konnte nicht umhin, mir einzubilden, dass in ihrem Lächeln Anzeichen dafür zu sehen war, dass sie verdammt nochmal auch hoffte, dass es nicht passierte. Dass wir uns nicht trennten, mit Tränen und Streit und Schmerz. Dass wir uns gar nicht trennten, dass wir einfach glücklich blieben, glücklich zusammen. Egal wie unlogisch und weit hergeholt das war, ich wünschte mir so sehr, dass Lily dass auch wollte, hoffte, und deswegen redete ich mir einfach ein, dass genau das in ihren Augen zu lesen war. Zwar nicht so deutlich, dass es fast herausspringen oder winken würde, sondern nur leicht, zaghaft, ein Gedanke, ein leiser Wunsch, den sie selbst noch nicht recht kannte oder verstand; den sie nicht kennen wollte.
Eine kalte, monotone Stimme ließ diesen Moment zwischen uns zerbrechen, ließ meine Gedanken leise zerplatzen, als wäre eine Seifenblase gegen eine scharfe Kante gestoßen. „Siebter Stock: Abteilungen für Magische Spiele und Sportarten. Unter Anderem: Zentrale der Britischen und Irischen Quidditch-Liga, der Offizielle Koboldsteinclub und das Büro für lächerliche Patente.“
„Und ich dachte schon, es würde dir dann nur noch ums Ministerium gehen“, nahm ich den Faden unseres Gesprächs wieder auf, darauf konzentriert, meinen Gedanken weniger Interpretationsraum zu gewähren und diese ganze Unterhaltung genau als das anzusehen, was es war: Ein Scherz.
Lily lehnte sich mit einem „Schwachsinn“ an mich. Und dann wurde ich wohl wieder offiziell als uninteressant abgestempelt, denn ihre Aufmerksamkeit galt wieder ganz offensichtlich den Ministeriumsangestellten. Ein Wunder, dass die meine Freundin nicht deutlich darauf hinwiesen, dass sie keine Museumsausstellungsstücke waren. Hatte Lily meiner gesamten Verwandtschaft nicht schon erklärt, dass es unhöflich war, andere Leute anzustarren?
Da ich mir sicher war, dass mich meine Erinnerung nicht trog, musste Lily wohl Probleme mit ihren haben. Denn bis die schrecklich langweilige Stimme die Auorenzentrale verkündete, achtete sie auf nichts Anderes als auf ihre Umgebung. Selbst dann reagierte sie nicht, ich musste sie wortwörtlich aus dem Aufzug ziehen.
Und das erste, was sie draußen tat, war natürlich - richtig, sich umzuschauen.
„Danke Merlin, dass wir diesen Schlüssel vergessen - dass ich den Schlüssel vergessen hab“, murmelte sie, nach wie vor fasziniert.
„Mir wäre es sehr viel lieber, wenn wir jetzt ... meinen Teil erledigen würden“, gestand ich und grinste sie vielsagend an, aber doch kam ich auch nicht umhin, es nicht allzu sehr zu bedauern, dass wir jetzt hier waren, und nicht Zuhause, wenn ich an all ihre Begeisterung dachte.
„Wenn wir den Schlüssel erst haben, können wir machen, was wir wollen“, erinnerte mich Lily grinsend und es überraschte mich beinahe, wie gut... sie das mittlerweile drauf hatte. Zu flirten. Mich rumzukriegen. Mich mit unschuldigen Worten schlichtweg verrückt zu machen.
Oh Merlin.
„Stimmt“, sagte ich so trocken wie möglich und angesichts der Tür, vor der ich stehengeblieben war und die ein kleines, silbernes Schildchen, beschriftet mit 'Aurorenzentrale' zierte, fiel es mir nicht allzu schwer, mein Unbehagen wieder zu finden. „Trotzdem hab ich ganz schön wenig... Lust da jetzt reinzugehen“, gestand ich seufzend. Ich wollte wollte wollte da nicht rein. Das war peinlich und peinlich und peinlich und außerdem peinlich. Und erbärmlich, der Abwechslung willen. Aber - ich wollte nach Hause. Wo es warm war. Wo Lily und ich unseren Tag auskosten würden. Wo wir Spaß haben würden und Zärtlichkeit und … Leidenschaft und Chaos und Streitereien vermutlich und und und. Mir fielen aus dem Stand hundert Adjektive zu dem möglichen Verlauf und Inhalt dieses Tages ein; tausende. Und als ich daran dachte, was uns entging, indem wir die andere Alternative nahmen, nämlich draußen auf der trostlosen Straße zu sitzen, fiel endgültig das letzte bisschen Widerstand.
Strammen Schrittes überwand ich die letzten Meter zum Tür, klopfte, drückte die Klinge herunter und öffnete die Tür, wobei mir überdeutlich bewusst wurde, dass sie nach innen aufging.
Schon mal gut. Hatte ich mich schon mal nicht damit blamiert, ewig an der Tür herumzuzerren, nur weil kein Schild mit 'Drücken' dabei stand.
In den nächsten paar Sekunden wurde mir allerdings klar, dass wir hier nicht so ungesehen und unauffällig durchkommen würden, wie gewünscht. Zum Einen, weil Lily die fünf Auroren, die in dem Vorzimmer standen, wahnsinnig neugierig anguckte - und dabei so nebenbei meine Hand halb zerquetschte... Aua - und zum Anderen, weil ein Auror sofort aufschaute, als die Tür aufging. Einen kurzen Moment wirkte er so, als habe er jemand Anderes erwartet, allerdings wurde dieser Gesichtsausdruck sogleich von Verwunderung verjagt. „Hallo“, sagte er mit einem skeptischen Blick und ich sah ihm an, dass er schon die Worte dafür suchte, uns klar zu machen, dass das hier kein Besichtigungsort war.
Doch bevor ich überhaupt zum Erklären kam, leuchtete sich sein Gesicht auch schon wieder auf. „Du bist der Sohn der Potters, richtig?“, fragte er wissend und ich beschäftigte mich einen Moment mit der Frage, woran er mich wohl erkannt hatte. Sah ich meinen Eltern wirklich so ähnlich? Oder hatte ich diesen Mann schon mal gesehen?
Ich wollte gerade dazu ansetzen, zu antworten, als Lily mir das abnahm.
„Lily. Lily Evans“, stellte sie sich mit einem zerstreuten Lächeln vor. „Sie haben da... Schokolade auf der Wange“, fügte sie mit einem Blick auf sein Gesicht hinzu. Und tatsächlich - ein kleiner, brauner Fleck rang links von seinem Mundwinkel um Aufmerksamkeit. Eine Sekunde später war er durch die Hand des Mannes weggewischt worden.
„Äh“, begann ich wieder zu sprechen, mit einem halb fragendem, halb verwirrten Blick in Lily's Richtung. „Aber ich bin der Sohn der Potters, richtig.“
Na klasse. Ich war kurz davor, meine Freundin wieder rauszuziehen und sie zur Rede zu stellen - was sollte das? Ich hatte doch nur kurz zu meinen Eltern wollen! Und jetzt hatten wir die ungeteilte Aufmerksamkeit aller fünf Auroren hier. Grandios. Hatte sie den Schokoladenfleck nicht einfach Schokoladenfleck sein lassen können? Denn offenbar unterschieden sich die Leute hier war Getuschel anging kein bisschen von Hogwarts. Oh. Merlin.
Und Lily's auffordernder Blick war übrigens, so ganz nebenbei, auch wahnsinnig hilfreich.
Ich musste sagen, da war eine freundlich aussehende Frau mittleren Alters mit ihrem sanften Lächeln schon etwas hilfreicher. „James richtig?“, fragte sie nett.
Ich nickte und grinste schief, immer darum bemüht, locker zu wirken. „Richtig.“
„Was willst du denn hier? Deinen zukünftigen Arbeitsplatz begutachten?“ Sie lachte, eine helle, soprane Stimmlage. „Jack erzählt schon immer ganz stolz, dass du bald hier arbeitest“, fügte sie mit einem breiten Grinsen hinzu. Das Wissen, dass Lily dieses Grinsen erwiderte, munterte mich nicht auf, im Gegenteil. Es trug nur zusätzlich dazu bei, dass ich mir sehr, sehr dumm vorkam.
„Also - nein...“, sagte ich, während meine Hand wie von selbst durch meine Haare fuhr. „Eigentlich suche ich nur meine Eltern.“
Mein anschließender Blick an Lily gewandt, der ganz eindeutig bedeutete, dass sie doch auch einmal etwas sagen wollte, wirkte.
„Und ich wollte das Ministerium sehen“, fügte sie schnell hinzu.
„Bist du seine Freundin?“, wandte sich die Frau jetzt an Lily. „Von dir hat Megan mal erzählt.“
Sie nickte, wurde ganz leicht rot - und blöder-, absoluter dämlicherweise spürte ich irgendwie so eine Art... Stolz in mir. Dämlich, aber wahr. Es war einfach - toll, Lily als meine Freundin vorzustellen. Wunderwundervoll. Wahnsinn.
Ja Merlin, man konnte sich für alles begeistern, mit der richtigen Einstellung. Und vor allem, wenn man vier Jahre darauf gewartet hatte, sich für etwas bestimmtes begeistern zu dürfen.
„Ach, die Lily? Die, von der mein Sohn immer erzählt?“, warf der Mann mit der Schokolade an der Wange plötzlich mit einem Stirnrunzeln ein. „Hast du nicht mal... mit Geschirr nach ihm geworfen oder so?“, fragte er interessiert.
Ich konnte mir ein Aufstöhnen nicht verkneifen. Ebenso wenig, mir durch die Haare zu fahren. Wahnsinn - selbst die Aurorenabteilung wusste alles über unser Liebesleben! Wie genial was das bitte? Ich wurde tatsächlich als so wichtig erachtet! Haha.
Lily nickte beschämt, doch ich bildete mir ein, auch ein Tick Stolz in ihrem Gesichtsausdruck zu sehen. Was mir wirklich zu Denken geben sollte. „Mhm“, machte sie zustimmend, was den Mann zum Lachen brachte. Und mit ihm lachten bald alle Anderen. Außer uns.
Naja, wenigstens ein Grinsen konnte ich mir abringen, bevor der Mann weitersprach. „Oh, Gratulation. Mein Sohn war sehr beeindruckt. Vielleicht wärst du in der Aurorenzentrale auch nicht schlecht aufgehoben“, sagte er und zwinkerte Lily zu. Wie beiläufig fügte er noch hinzu: „Er redet viel von dir.“
„Wer ist er denn?“, fragte ich automatisch und wirklich wirklich ohne eifersüchtigen Hintergedanken. Ich meine, so krank, dass ich mich auf einen Zweitklässler stürzte, nur weil er ihr Temperament interessant gefunden und ihr Benehmen ihn vielleicht von dem langweiligen Schulstress abgelenkt, ihn fasziniert hatte, war ich dann doch noch nicht. Auch wenn Lily mich immer als so krank darstellte.
Doch bei den nächsten drei Silben veränderten sich meine Gedanken, meine Stimmung, meine Einstellung vollkommen.
„Bruce Lennon“, sagte der Mann nämlich und sah uns fragend an. Nur am Rande bemerkte ich, dass Lily schluckte und kurz zu mir guckte.
„DER“, war das Einzige, was ich in meiner Überraschung herausbekam. Und ich bemerkte erstaunlicherweise dass das sehr unfreundlich geklungen hatte. „Äh also - ja, den kennen wir“, fügte ich schnell hinzu und schluckte das „Scheiß Klugscheißer“ schnell hinunter, ganz ganz tief in Richtung Darm oder sonst wohin.
Er redet viel von dir? Man, Klugscheißer hatte nicht viel von meiner meiner meiner Freundin zu reden. Er hatte sie auch nicht um ein Date zu fragen. Volltrottel.
„Ja“, sagte auch Lily und lächelte den Mann freundlich an. Man, warum klang sie nicht auch ein bisschen unfreundlich? Wenigstens ein bisschen? So ein klitzekleinesbisschen? Oder wenigstens nicht so freundlich? „Richten sie ihm einen schönen Gruß aus, ja?“
So viel zu unfreundlich.
Böse schaute ich Lily an, doch offenbar hatte sie es mittlerweile ganz gut drauf, meinen Blick zu ignorieren. Na klasse.
Dafür fiel er der bisher netten Frau auf, die bei meinem Gesichtsausdruck offenbar lachen musste. „Megan hat erwähnt, dass du sehr eifersüchtig sein kannst. Aber es ist doch nur ein Gruß“, bemerkte sie und meine Sympathie für sie sank rapide. Nicht sie auch noch!
„Siehst du“, platzte Lily - natürlich! - gleich heraus. „Das halbe Ministerium weiß das!“
„Nur weil Mum keine Ahnung hat“, verteidigte ich mich, schon fast routinemäßig. Doch meine Freundin blickte mich weiterhin vorwurfsvoll an, mit so einem Blick, der auch ohne Worte ganz klar sagte: „Ich hatte Recht!“
Wären wir jetzt doch nur allein. Dann würde ich es bestimmt hinbekommen, sie zu besänftigen. Aber nein - es waren ja noch fünf andere Auroren anwesend. Die sich gerade offensichtlich köstlichst zu amüsieren zu schienen, ihrem Lachen nach zu urteilen. Klasse.
Und dann kam die Rettung. Ich war noch nie nie nie so froh ihn zu sehen. Echt, noch nie. Nicht bei meiner Geburt, bei meinem Geburtstag oder als ich damals vom Besen gefallen war und mir mein Handgelenk gebrochen hatte (damals war ich acht gewesen, nur zur Information, nicht, dass noch ein falsches Bild von mir auftritt). Aber die Art und Weise, wie er jetzt aus seinem Büro guckte und uns zwei entdeckte, uns ansah - ah. Er erschien mir wie Merlin höchstpersönlich. Danke.
„Was macht ihr denn hier?“, fragte Dad perplex.
„Dad“, stieß ich erleichtert hervor. Waren eigentlich alle Auroren so? Das würde mit Sicherheit ein lustiger Arbeitsplatz werden. Und das war wirklich nicht sarkastisch gemeint. Wenn man nicht im Zentrum des Gelächters stand, würde es hier bestimmt... cool werden. Aber da wir in eben diesem Moment nun einmal dieses Zentrum bildeten, lieber schnell verschwinden. „Können wir kurz reden?“
„Hallo - Wir, äh... James hat, also, ich meine, ICH habe den Schlüssel...“ Lily brach ab, biss sich auf die Lippe, doch sie hatte schon zu viel gesagt. Das Gelächter stieg.
„Ihr habt euch ausgesperrt?“, kombinierte Dad messerscharf und musste nun auch leise lachen. Man. Merlin!
„Merlin, ja. Können wir den Schlüssel haben?“, fragte ich ungeduldig.
„Ich fass es nicht. Ihr habt euch wirklich ausgesperrt? Da seid ihr das erste Mal ganz ungestört zu Hause - oh man. Ich hatte eher damit gerechnet, dass ihr den ganzen Tag drin bleibt“, meinte Dad mit einem sehr eindeutig zweideutigem Grinsen. Was leider nur dazu führte, dass ich die Anderen vollkommen vergaß und einfach entgegnete was mir in den Sinn kam.
„Wäre es nach mir gegangen, hätten wir mein Zimmer mit Sicherheit auch gar nicht erst verlassen“, erklärte ich wahrheitsgemäß. Naja, vielleicht zum Essen mal kurz. Aber sonst?
Dad lachte wieder. „Hat sich Lily also wieder durchgesetzt, hm?“
Bei dem Namen meiner Freundin wandte ich meinen Kopf automatisch zu ihr - Fehler. Denn ihre roten Wangen und ihr wütender Blick in Richtung Boden erinnerten mich auch wieder an die restlichen Auroren. Mist. Wie hatte ich die nur bei diesem Gelächter ignorieren können?
„Kann ich einfach den Schlüssel haben? Bitte?“, bat ich, unterstützt von Lily's bekräftigendem Nicken.
„Kommt mit.“ Er winkte uns in sein Büro und ich war einer seiner Aufforderungen noch nie so schnell nachgekommen, ich schwör's.
„Wo ist Mum?“, fragte ich ihn, nachdem ich endlich eine geschlossene Tür zwischen meine hoffentlich-zukünftigen Kollegen und mir gebracht hatte.
„Hoffentlich weit weg“, warf Lily neben mir plötzlich ein. Was?
Einen Blick später war mir klar, dass ihr diese Worte nur herausgerutscht waren, sie einfach nur den erstbesten Gedanken ausgespuckt hatte.
Na klasse. Ich hasste die Tatsache, dass sie mit meinen Eltern nicht klarkam. Das - war nicht gut. Lästig. Aber einen Vorwurf konnte ich ihr unmöglich machen - kam ich denn mit ihren aus? Nein. Also.
Allerdings schien heute selbst mein Vater von ihren unbedachten Worten nicht sehr begeistert zu sein. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sie an. „Ist sie. Einsatz“, erklärte er und an dem Blick auf die Uhr erkannte ich, dass er besorgt war. Dass Mum vielleicht schon längst wieder hier sein sollte.
Ich schluckte, wurde unruhig, obwohl ich natürlich verdammt nochmal wusste, was meine Eltern hier machten.
„Deswegen sitzen da vorn auch so viele rum - wenn Moody da ist, kann man sich keine Pause gönnen“, fügte Dad schwach grinsend hinzu, fest darum bemüht, mich nicht mit seiner Sorge zu konfrontieren. Und plötzlich fiel mir auf, wie behütet ich eigentlich aufgewachsen war. Meine Eltern hatten immer, immer versucht, das schlimmste von mir fernzuhalten; sie hatten mir so lange verschwiegen, was sie in ihrer Arbeit eigentlich taten. Von ihren Einsätzen bekam ich nie etwas mit, nie große Geschichten zu hören, erst ein paar, als ich darauf bestanden hatte, etwas über meine eventuelle Zukunft zu erfahren. Und deswegen machte es mich einen Moment wirklich fertig zu wissen, dass Mum gerade vermutlich in Gefahr war.
„Hm“, machte ich und versuchte, die Sorge abzuschalten. Es würde schon nichts passieren. Mum tat seit Jahren nichts Anderes. Sie wusste, was zu tun war.
„Tut mir leid“, murmelte Lily plötzlich, zerknirscht, leise, fast unhörbar. Ich brauchte einen Moment, bis ich entschlüsselt hatte, was sie meinte.
„Schon in Ordnung“, sagte Dad großzügig und suchte in seiner aufgehängten Jackentasche. Ein paar Sekunden später hielt ich den Schlüssel endlich in der Hand.
„Hier. Passt auf, dass ihr euch nicht wieder aussperrt“, warnte er grinsend. Das Pokerface hatte ich also von ihm geerbt, eindeutig.
„Danke“, sagte Lily sofort und ich sah ihr an, dass sie sich wirklich schlecht fühlte. Einen Moment war ich versucht, auch wirklich sauer auf sie zu sein, weil ihre Bemerkung - einfach unpassend gewesen war. Taktlos. Aber andererseits war es ja nicht böse gemeint gewesen. Nur ein leichtsinnig ausgesprochener Gedanke.
Mit einem Seufzen griff ich nach ihrer Hand und drückte sie aufmunternd, bevor ich mich wieder Dad zuwandte. „Danke.“ Ich brauchte einen Moment für meine nächsten Worte. „Grüß Mum von mir, wenn sie wieder da ist“, fuhr ich nach einem kurzen Zögern hinzu. „Und haltet euch mal mit euren Erzählungen zurück. Die ganze Aurorenzentrale weiß ja über mein Liebesleben Bescheid“, stellte ich kopfschüttelnd fest. Lily nickte bekräftigend; offenbar traute sie sich nicht mehr, etwas zu erwidern.
Doch mein Vater grinste nur, nicht einmal besonders reumütig. Er war eben unverbesserlich - was seine Worte nur bestätigten: „Tut mir Leid, aber ich kann nichts versprechen“, sagte er unverbindlich und ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen.
Ich seufzte. „Okay, bis später. Viel Spaß euch.“
„Ich bin mir sicher, ihr werdet mehr Spaß haben.“ Das zweideutige Grinsen tropfte beinahe aus seiner Stimme, ließ eine Pfütze entstehen, die Lily selbstverständlich wieder wütend werden ließ. Doch erstaunlicherweise verkniff sich sich jeglichen Kommentar mit Ausnahme eines „Danke“s und einem leises Seufzen. Als sie ihn dann auch noch so gut es ging anlächelte, war ich wirklich stolz auf sie.
„Tschüss“, sagte ich und hob meine Hand zum Abschied. Kaum aus dem Zimmer getreten konnte ich es nicht mehr abwarten, hier wegzukommen. Ich nickte den übrigen Auroren noch schnell zu, erleichtert, dass Klugscheißer's Dad! nicht länger da war und atmete schließlich auf, als ich die Tür zum Aurorenbüro hinter uns schloss.
„Ich fasse es nicht, dass Lennons Dad auch Auror ist“, sagte ich, kaum das die Tür ins Schloss gefallen war, und einen Moment war ich von meinem gekränktem Unterton selbst überrascht.
Lily allerdings brachte ich nur zum grinsen. „Dann könnte ich ja theoretisch auch Bruce besuchen“, ärgerte sie mich und musste doch wirklich kichern. Zuerst wunderte ich mich, wie unglaublich anders das klang als bei anderen Mädchen, dann verstand ich auch den Unterschied. Andere Mädchen kicherten, weil sie mich sahen, weil sie mich anbeteten, weil ich toll war. Lily kicherte, weil sie mich aufzog.
Auf reinem Protest entzog ich ihr meine Hand und verschränkte meine Arme. „Man.“ Sie sollte nicht Klugscheißer besuchen. Sollte sollte sollte sie nicht. Sie sollte mich besuchen, sie sollte keinen einzigen Gedanken an diesen Ravenclaw verschwenden, sie sollte ihn nicht einmal wahrnehmen, nicht grüßen, nicht anlächeln, nicht einmal flüchtig seine Hand berühren. Das wollte ich nicht, das stand nur mir zu.
„Hey.“ Bevor ich richtig realisierte, was Lily vorhatte, hatte sie meine Hand auch schon wieder in der Hand. Als ich versuchte, ihr Vorgehen zu rekonstruieren, kam ich nur auf den Schluss, dass sie gewaltsamer war, als ich dachte. „Nur ein Witz. Ich glaube nicht, dass Bruce vorhat, Auror zu werden“, beschwichtigte mich Lily, doch anhand ihres Grinsens war ich mir nicht so ganz sicher, ob sie das ernst meinte. „Der wird bestimmt... Bibliothekar oder so was.“
Stimmt eigentlich. Klugscheißer und Auror? Nie im Leben.
„Und wenn er es doch vorhat, zwinge ich ihn, auszuwandern. Mit dem arbeite ich nicht zusammen“, beschloss ich und betrachtete das Problem meinerseits als gelöst.
Lily nahm mich aber - natürlich, wann tat sie das denn auch schon? - mal wieder nicht ernst und lachte ganz einfach. Nur am Rande nahm ich wahr, dass der Aufzug sich vor uns öffnete und zwei Angestellte herauskamen, die uns beiden verwunderte Blicke schenkten; viel zu sehr war ich auf Lily konzentriert, darauf wie ihre Augen glänzten, wenn sie lachte oder die Wärme ihrer Hand in meiner. Ein mittlerweile ganz normaler Augenblick - und doch machte er mich einen Moment sprachlos, unfassbar, wenn ich daran dachte, dass das vor ein paar Monaten noch im Unerreichbaren gelegen hatte.
„Das geht auch ohne Gewalt. Ich überrede ihn einfach“, sagte Lily einfach, als ob sie von meiner zwischenzeitlichen Merkwürdigkeit gar nichts mitbekommen hätte. Und ich hatte es ja mittlerweile auch verdammt gut drauf, mich so schnell wie möglich auf das vorherige Gespräch beziehen zu können.
Mein böser Blick saß perfekt, als ich antwortete: „Vergiss es. Ich will gar nicht wissen, wie du ihn überreden willst.“
„Ganz harmlos. Und von wollen ist gar keine Rede. Ich will nur einen Mord verhindern“, bemerkte Lily schulterzuckend.
„Harmlos? Das endet nur in 'ner Stripeinlage oder so. Das wäre vergleichsweise noch harmlos.“ Das wäre wirklich noch harmlos im Gegensatz zu den anderen möglichen Methoden - Uah. Ich wollte mir das Bild von Klugscheißer und Lily gar nicht vorstellen, das war falsch. Und doch... war es jetzt da. Merlin, danke danke danke für diese überaus nützliche Vorstellungskraft.
Jetzt entzog Lily mir ihre Hand, doch erst als sie mich beleidigt anschaute, bemerkte ich, dass ich sie wohl ernsthaft gekränkt hatte.
„Ehrlich, das ist jetzt beleidigend“, unterstützte sie meine Gedanken. „Ich bin nicht so primitiv, wie du das vielleicht anstellen würdest.“ „Also ich würde sicher nicht für ihn strippen“, klärte ich, viel zu überrascht, um ihre Worte ernst zu nehmen. Aber mit meinen hatte ich Lily wenigstens wieder leicht zum Grinsen gebracht, auch wenn sie angestrengt versuchte, es zu unterdrücken. Ha. Ich war ja so gut.
„Das hoffe ich ja mal“, sagte sie und lachte dann sogar widerwillig bei der Vorstellung; ich hingegen bekam es eher mit Ekel zu tun. Klugscheißer und ich war ja noch schlimmer als Lily und er!
„Die Vorstellung ist abartig“, bemerkte ich unnötigerweise, denn mein Gesichtsausdruck sollte eigentlich genug sagen. Damit beschäftigt, wieder ein anderes Bild - man, warum tauchten eigentlich ständig irgendetwas vor meinem inneren Auge auf, was ich definitiv nicht sehen wollte?! - zu verscheuchen, griff ich wieder nach Lily's Hand, konzentrierte mich auf sie, auf ihre immer noch feuchten Haare, ihre nach wie vor von der Kälte geröteten Wangen. „Keine Sorge, du bist die Einzige, vor der ich strippen würde“, versprach ich, konnte mir allerdings ein weiteres Kommentar, um sie aufzuziehen, nicht verkneifen. „Also momentan“, fügte ich deshalb grinsend hinzu und wartete darauf, dass sie reagierte. Jedoch kam nichts. Rein gar nichts. Kein Grinsen, kein Augenrollen, kein Schlag, kein Rotwerden, kein Gesicht-verziehen - nichts.
Außer ein nichtssagendes: „Hm.“
Verdutzt starrte ich sie an, begann ihren Gesichtsausdruck zu deuten. War das - waren das Schuldgefühle?
„Du guckst so schuldbewusst. Was ist los?“, fragte ich vorsichtig, neugierig und doch sehr unwillig. Wollte ich es denn wirklich wissen?
„Nichts“, sagte Lily sofort, viel zu schnell, zu hastig. „Wow, ich liebe dieses Gebäude. Wirklich“, wechselte sie schnell das Thema, so auffällig unauffällig, dass ich langsam mehr als misstrauisch wurde. „Lily?“
„Was?“ Ihre Nervosität verstärkte mich in meinem Glauben, dass etwas... nicht stimmte.
„Was ist los?“
Lily lachte, doch nicht wie vorhin, nicht mit Strahlen und Glück und guter Laune - sondern vorsichtig, berechnend. „Was soll los sein?“ Ihr Blick fixierte alles, die anderen Ministeriumsleute im Aufzug, den Boden, die Decke - alles, nur nicht mich.
„Du verheimlichst mir was“, stellte ich fest. Ungläubig. Misstrauisch.
„Was?“ Sie lachte auf, doch sie war nervös, viel viel zu sehr. „Wie kommst du darauf?“
Ich zog die Augenbrauen hoch und beschloss, ihr nie beizubringen, wie man Lügen verdammt noch mal intelligent anstellte. „Das ist irgendwie sehr offensichtlich.“
Lily guckte auf den Boden, zappelte herum, biss sich auf die Lippe. Zögerte. „Bist du zufrieden, wenn ich sage, es ist nichts Schlimmes, aber wenn ich es dir sage, regst du dich trotzdem auf und deswegen... lassen wir's?“, fragte sie ausweichend.
Ich schluckte.
„Ich rege mich gleich noch viel mehr auf, wenn du es mir nicht sagst.“
„Ahh, James, bitte, vertrau mir einfach“, bat Lily, doch ich hörte ihr kaum zu. „Es ist nichts schlimmes.“
„Lily“, sagte ich leise, schon fast bedrohlich. Warnend. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass sie mir etwas verschwieg - etwas, dass uns beide betraf, nicht nur sie allein.
„Ich hab Angst, dass du gleich ausflippst, wenn ich es sage“, gestand sie und ich sah ihr an, dass sie wenigstens das ehrlich meinte. „Dann IST es schlimm.“ Fassungslos sah ich sie an.
„Nur für dich.“
Nur für mich? Tausend Varianten sprangen in meinem Kopf herum, tausende Bilder, tausend Ideen, die winkten, um Aufmerksamkeit bettelten und mich auslachten und verhöhnten.
„Ich gehe keinen Schritt weiter, wenn du es mir nicht sofort sagst“, stellte ich klar und war fest entschlossen das durchzuziehen, was Lily offenbar zur Verzweiflung brachte.
„Bitte, gehen wir raus.“
Der Aufzug ratterte, blieb stehen. Die Atriumshalle erstreckte sich vor meinen Augen, und da ich nicht noch mehr Blicke auf uns ziehen wollte, als eh schon, zog ich Lily kurzerhand aus dem Auszug. Mit verschränkten Armen jedoch blieb ich nur ein paar Schritte weiter eisern stehen und sah sie an. „Ich mein es ernst, Lily.“
Lily sah sich unwohl um, taxierte einen Mann, der uns interessiert anstarrte, sich auf ihren Blick hin allerdings eilig umdrehte. „Es ist halb so wild. Nur... Black und ich meinten, du musst es nicht unbedingt wissen, sonst regst du dich nur unnötig auf. Es war nur so dass...“ Sie holte tief Luft, wagte kaum, weiterzusprechen, als sie meinen Gesichtsausdruck sah, kämpfte mit den Worten, da sie wusste, dass ich nicht locker geben würde, bis ich wusste, was Sache war.
Black und ich. Black. Sirius. Pad. Pad wusste davon. Dieser Gedanke setzte sich fest, machte mich wütend, unfassbar wütend. „Also... wegen deinem Weihnachtsgeschenk... du weißt schon.“ Nein, ich wusste überhaupt nichts. Nicht, was los war, nicht, was Pad damit zu tun haben sollte, überhaupt rein gar nichts. „Black und Freya meinten, ich sollte vorher... üben, praktisch. Also sie haben mich mehr oder weniger... gezwungen... Du kennst sie ja.“
„Und?“, fragte ich leise, bedrohlich; mein Gehirn weigerte sich, zu kombinieren, das war nicht möglich, nicht wahr, bitte nicht.
„Nichts und. Wir haben nur geübt. Einmal.“ Ihr verteidigender Ton machte mich rasend, und ihre Berührung, als sie versuchte, mich weiterzuziehen, sprengte alle Bemühungen, nicht zu verstehen.
Ich riss meinen Arm weg. „Das ist nicht dein Ernst“, stieß ich hervor, ungläubig, fassungslos.
„James, mach jetzt kein Drama“, bat Lily warnend. „Bitte nicht. Ich hab's nicht gerne gemacht und... Reg dich nicht auf. Bitte.“
Ich nahm ihre Worte nicht wahr, die letzten Puzzleteile verbanden sich zu einem Ganzen, erschufen ein Bild. Ein Bild, was ich nicht sehen wollte, was ich nie nie nie sehen hatte wollen, und das... wahr war. Merlin!
„Du hast vor meinem besten Freund gestrippt?“, rief ich aus; ich musste meine Gedanken aussprechen, verhindern, dass ich das Bild weiterhin sah, Lily dazu bringen, mich auszulachen und mich wegen meine Fantasie aufzuziehen.
Doch das einzige, was geschah, war, dass Kluscheißers Dad in mein Blickfeld rückte. Sein interessierte Blick machte mich rasend. „Wehe Sie erzählen das meinen Eltern. Oder ihrem beschissenen Sohn!“, stieß ich hervor; mein Brustkorb hob und senkte sich, immer schneller, meine Hände schlossen sich zu Fäusten und ich wünschte wünschte wünschte mir, hier auf irgendetwas einschlagen zu können.
Lily Evans hatte vor Sirius Black gestrippt. Meine Freundin verdammt. Vor Pad, meinem besten Freund!
Lily's Hand, die sich grob um meinen Arm legte und mich wegzog, zerrte mich wieder zurück in die Wirklichkeit. „James!“, rief sie, ebenfalls wütend. Warum wütend? Was hatte sie verdammt noch mal für ein Recht wütend zu sein? „Reg dich ab! Ich hab nicht - können wir draußen weiterreden?“
Ich starrte sie an, fasste fasste fasste - kapierte es nicht. Warum? „Du hast - ich fass es nicht!“ Doch ich ließ mich mitziehen, nein, eigentlich zog ich sie selbst bis zur Apparierstelle. Ich wollte nur noch weg, weg, weg von diesen ganzen Leuten, die mitbekamen, dass Lily es schon wieder machte. Mich verletzen. Mich einer Leichtigkeit, die mir Angst machte. Und jetzt auch noch von meinem besten Freund unterstützt.
„Ich kann strippen vor wem ich will!“ Ahnte sie überhaupt, was sie mit ihren Worten anstellte? Hatte sie überhaupt die leiseste Ahnung? „Halt dich zurück, okay?“, fuhr sie wütend vor, fixierte mich mit einem wütenden Blick, der mir klar machte, dass sie sich von mir nichts vorschreiben lassen wollte.
„Nicht, wenn du verdammt nochmal einen Freund hast“, knurrte ich und ignorierte den Magischen Brunnen, dessen Außenwand so verlockend zum Dagegen-Treten war.
„Natürlich nicht, und du weißt, dass ich die Letzte bin, die freiwillig vor irgendwelchen anderen, überhaupt vor jemandem strippen würde! Rate mal, warum ich das getan habe?!“ Ihre Stimme klang mittlerweile nur noch unterdrückt wütend; sie bemühte sich, nicht lauter zu werden.
Ich jedoch sah nicht ein, dass ich mich irgendwie zurückhalten sollte. „Oh, ich bin mir sicher, Pad“ - dieser Mistkerl - „musste ein wirklich überzeugendes Druckmittel gehabt haben. Womit hat er dir denn gedroht, wo du doch so überzeugend versicherst, du hättest es nicht freiwillig gemacht, hm?“, fragte ich spöttisch, blickte sie so vernichtend an, wie ich konnte.
Ich. Fasste. Es. Nicht.
Lily ignorierte meine Gefühlslage, sah mich ebenso böse an. „Sie haben die ganze Zeit... Mir ein schlechtes Gewissen gemacht. Von wegen „Tu's für James“ und so.“ Ihr Blick richtete sich jetzt gen Boden, bedachte ihn mit Todesblicken. Ich stellte mir vor, wie sie jetzt Pad und Freya in den Spiegelungen des schwarzen Parketts erkannte und hatte gute Lust, direkt in ihre imaginären Gesichter zu treten. „Ich hätte wissen sollen, dass das nur darin endet, dass du wütend auf mich bist.“
Ich hatte eine weniger freundliche Erwiderung schon auf der Zunge, als ich ihre Worte erst aufnahm: Für James?
„Für mich?“, wiederholte ich, so perplex, dass ich vergaß, sie wütend anzustarren, doch Lily verdrehte nur die Augen.
„Natürlich. Warum sollte ich sonst 'lernen', wie man so was tun? Keiner hätte mich je dazu gebracht“, gestand Lily finster.
„Außer Pad.“
„James. Black hat mich nur dazu überreden können, weil er und Freya ununterbrochen meinten, ich solle auch mal was für dich tun“, stellte sie klar, verdrehte noch einmal die Augen.
Mein Mund klappte auf, wieder zu, wieder auf, ohne dass ich einen Ton herausbrachte. Na super, ihre Argumentation, brachte meine vollkommen durcheinander. Wenn sie es für mich getan hatte... Merlin!
Ich gab ein wütendes Geräusch von mir, was schon beinahe nach Pad's Knurren in Hundegestalt klang, und zog Lily weiter. „Hätte Freya denn nicht gereicht?“
„Du kannst dir ja vorstellen, dass Black sich den Spaß meiner Blamage nicht entgehen lassen wollte“, meinte sie wütend. Oh ja, ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie Pad darauf brannte, Lily zu den Mädchen, die er schon mehr als halbnackt gesehen hatte, hinzufügen zu können. „Von wegen „Ich kann dir am besten sagen, was James gefällt.““
Mist. Verdammt. Ach man.
Natürlich hatte Pad das nicht aus seinem Vergnügen heraus gemacht. Sondern für mich. Volltrottel. Mistkerl.
„Ich fass es nicht. Es - Merlin!“
Mir wäre es lieber gewesen, Pad hätte es wirklich nur wegen seinen eigenen Vorlieben getan, nicht für mich, dieser Idiot. Denn das machte es schwer, wütend auf ihn zu sein. Nicht, dass ich das nicht wäre. Wobei die Wut auf ihn nicht an die herankam, die ich verspürte, wenn ich Lily ansah. Und plötzlich wusste ich, was mich eigentlich am meisten störte: Dass ich nicht der Einzige war, der sie so gesehen hatte.
Es war egal, wer sie so gesehen hatte: Ob Pad, oder Klugscheißer oder Schniefelus. In der Hinsicht war es egal. (Wobei ein Mord so gesehen jetzt natürlich schwierig war. Mist.) Es war einfach die Tatsache, dass jemand sie so gesehen hat, und zwar in der Zeit, in der sie mit mir zusammen war. Wenn es vorher oder nachher oder während unserer Krise gewesen war - okay. Sie konnte sich schließlich vor jedem Mann der Welt ausziehen, wenn sie wollte. Sie konnte sich berühren lassen und … naja. Ich hatte da nichts zu bestimmen, sie hatte Recht. Aber das galt eben nur, wenn ich nicht ihr Freund war!
Und dann war ich noch nicht mal der Erste gewesen.
Lily seufzte. „Vergiss es einfach. Das hat nichts zu bedeuten. Okay?“
Nichts zu bedeuten. Für sie vielleicht nicht. „Hattest du dieselbe Reizunterwäsche an?“, fragte ich leise und hoffte hoffte hoffte auf ein schnelles nein, als ich an die sehr sehr aufreizende Unterwäsche dachte.
All meine Hoffnungen wurden brutalst zerstört, als Lily sich wand. „Am liebsten würde ich dich jetzt anlügen“, murmelte sie, und ich wünschte fast, sie hätte es getan, denn der Drang, auf irgendetwas einzuschlagen, war übermächtig. Mit einem weiteren wütendem Geräusch ließ ich sie los, fuhr durch meine Haare. Meine Gedanken rasten, verbanden sich zu Bildern, die mich höhnisch auslachten, ließen sich nicht kontrollieren.
Kurzentschlossen packte ich Lily's Arm wieder und disapperierte.
Und nein, nicht in einen leeren, abgelegen Wald, wo man ihre Leiche leicht verschwinden lassen konnte. Nein, einfach in eine viel bewohnten Straße in Denham, vor einem Haus, dessen Schlüssel wir jetzt endlich hatten. Nur dass mir die Lust auf unseren Tag gründlichst vergangen war.
Sollte sie doch zu Pad gingen; die zwei verstanden sich neuerdings doch so gut. (Wow, manchmal bin ich selbst überrascht davon, wie gut ich mich inzwischen selbst belügen kann. Denn Lily war heute Morgen - meinen spärlichen Erinnerungen nach - nicht sehr gut auf Pad zu sprechen; wie immer eben. Ich glaubte sogar, ein Brötchen auf ihn fliegen haben zu sehen.)
Doch bevor ich meiner Freundin, die noch sehr viel anders war als ich vermutet hatte - hallooo, wer strippt den bitte vor dem besten Freund seines Freudes? Hm? - irgendetwas von den ganzen Dingen, die da oben herumschwirrten, an den Kopf werfen konnte, hatte sie ihren Arm auch schon energisch losgerissen. Sie hatte offenbar keine Probleme damit, sich nach dem ekelhaften Schlauchgefühl erst orientieren zu müssen oder so.
„Es hat nichts bedeutet!“, rief sie sofort, während ich der kalten Luft sehr dankbar für ihre beruhigende Wirkung war, denn sonst hätte ich wohl für nichts garantieren können. Ich meine - es hat nichts bedeutet? Für mich schon! „Okay? Merlin, James, du hast sie nicht mehr alle! Das ist krankhaft! Ich... du machst mir ANGST, wenn du so bist, okay? Es kommt mir vor, als hätte das halbe Ministerium inzwischen mitgekriegt, dass du unglaublich eifersüchtig bist! Ich HASSE es, schon wieder mit dir darüber zu streiten, aber... das ist nicht normal! Ich hab das für DICH getan, ja? Und wehe du stellst jetzt auch noch Black oder Freya dafür zur Rede! Hör auf damit, James!“ Lily's Stimme war heftig, ernst. Wut bäumte sich in mir auf, unfassbare Wut. Ich war krank? Unglaublich eifersüchtig?
Ich sah sie an, mit dem vernichtendsten Blick den ich hinbekam. „Wie würdest du verdammt nochmal reagieren, wenn ich vor Freya strippen würden?“, fragte ich leise, bedrohlich. Meine Zähne legten sich aufeinander, als ich meinen Kiefer zusammenbiss, um nicht auszurasten, meine Fingernägel gruben sich in mein Fleisch - wie gestern, wie immer immer immer.
„Nicht SO! James!“ Lily starrte mich an und ich wusste nicht, was ich mit ihrem Blick anfangen sollte, wo mir den Kopf stand, wie ich reagieren sollte, durfte, was ich dachte. „Ich... möchte nicht, dass du jedes Mal ausflippst, wenn sowas ist! Es gibt keinen Grund für Eifersucht, klar? Du hast keine Konkurrenz! Kapier das endlich!“ Keine Konkurrenz? Und was war mit den hundert Typen, die Lily im Visier hatten?
„Du würdest auch ausflippen!“, rief ich allerdings nur, komplett überzeugt. Wer würde sich so etwas gefallen lassen?
„Aber du flippst dauernd aus!“, unterstellte sie mir. Dauernd? „Du übertreibst es unglaublich! Sie haben mich überredet, okay? Es war nicht so... gemeint! Es war nur dazu da, mich nicht absolut blamieren zu müssen! Verdammt, hör auf, so gefährlich zu gucken! Du siehst aus, als würdest du gleich jemanden umbringen!“
Oh, wie Recht sie doch hatte. Ich musste mich ehrlich anstrengen, mich nicht auf den Typen, der gerade die Straße hinunterging und den ich als Greg, einen Freund meiner Eltern, erkannte, zu stürzen. Natürlich. Normalerweise lauf ich ja auch immer rum und bring in einer Beziehungskrise jedes Mal mehrere unschuldige Zivilisten um. Hallo?
Doch keine der sarkastischen, unfreundlichen und teilweise unfairen Bemerkungen fanden den Weg hinaus. Ich wollte Lily sagen, dass sie falsch lag, dass sie übertrieb, dass es nun einmal nur mein Recht war, sie strippen zu sehen, dass das unnötig gewesen war und ich wollte sie beschimpfen, sie wissen lassen, dass ich mir das nicht gefallen ließ, sie anschreien.
„Ich dachte, ich sei der Einzige, der dich so zu sehen bekommen hat“, war jedoch das Einzige, was ich herausbekam, eine Hand in den Haaren, meinen Blick auf den Boden. Ich schluckte. Ich wollte das Bild nicht sehen, wollte wollte wollte mir nicht vorstellen, wie Lily vor Pad...
Lily's Stiefel rückten in mein Blickfeld. „James. Ich liebe dich. Hör auf, so verdammt eifersüchtig zu sein. Hör. Auf. Bitte.“
Ich hob meinen Kopf, sah sie an. Mein unglücklicher Zustand verflog, Wut tauchte wieder auf. „Wenn du mir nicht ständig Gründe dafür geben würdest, könnte ich damit aufhören.“
Ich wusste sofort, dass das nicht das gewesen war, was Lily hören wollte: Ihre Augen verengten sich, sie lachte auf. Nicht freudig, nicht so, dass es bei mir irgendeine Reaktion hervorgerufen hätte, nein. „Ich gebe dir Gründe dafür? Wie das? Weil ich mich mit anderen Männern unterhalte, als mit dir? Weil ich lieber Bruce oder Remus nach der Verwandlunshausaufgabe frage, als dich, weil die beiden - 'tschuldigung - besser darin sind als du? Weil BLACK“ Die Wut auf meinen besten Freund klang deutlich hervor, so deutlich, als würde sie mit dem Gedanken spielen, ihn zu würgen, wenn er auftauchte - „die ganze Zeit so seltsame Spielchen wie das mit dem Bist-Du-Schüchtern vorschlägt und ich ihm etwas beweisen will? Tut mir leid, das kann ich nicht ändern! Das - so bin ich! Vielleicht solltest du dich besser wieder nach irgendeinem kleinen Mädchen umsehen, das dich wie einen Gott anhimmelt und dir schwört, mit keinem anderen männlichen Wesen je in Kontakt zu treten, wenn dir das lieber ist!“
Ihre Worte verletzten mich. Dachte sie wirklich so von mir? Dass ich sie einengen wollte, irgendwie versuchen wollte, dass sie nicht mehr mit anderen Männern sprach? Klar, es war mir nicht immer Recht, es störte mich - aber ich hatte ihr deswegen nie irgendwelche Vorwürfe gemacht oder versucht ihr das absurderweise irgendwie zu verbieten. Nie. Und machte ich etwa den Anschein, als würde ich einfach zu einem anderen Mädchen wechseln, nur weil Lily mir zu anstrengend wurde? Schätzte sie mich wirklich so ein? Oder wollte sie mir nur den Unterschied darstellen?
Ich holte tief Luft, sortierte meine Gefühle, wenigstens so weit, dass ich hier niemanden unkontrolliert anschrie. Auch wenn mir sehr sehr danach gewesen wäre.
„Weil du vor meinem besten Freund - ausgerechnet! - strippst. Ist es zu viel verlangt, wenn ich will, dass ich der Einzige bin, vor dem du das machst?“ Ich bemerkte, wusste nicht, wie meine Stimme klang. Ich hatte die Kontrolle über mich verloren, wusste nicht mehr wirklich, was ich mit mir, mit dem Chaos in meinem Inneren anfangen sollte.
Doch mein Argument war wohl gut gewesen, denn Lily schaute mich nicht mehr und fragte nur ziemlich unfreundlich: „Kannst du aufsperren? Mir ist kalt.“
Mit einem letzten vernichtenden Blick drehte ich mich um und trat ohne sie weiter zu beachten an die Tür. Mit einer einfachen Schlüsseldrehung hatten wir endlich endlich Einlass in das Haus - und doch hatte ich gute Lust, die Tür gleich hinter mir zuzuschlagen, wie ein kleines, pubertierendes, trotziges Kind. Aber dann ließ ich sie doch einfach offen und Lily haute stattdessen die Tür zu. Ausnahmsweise ließ sie ihre Schuhe - wie ich es immer machte - einfach im Gang stehen und ging mit einem eisigen Blick an mir vorbei in die Küche. Wütend sah ich ihr nach, unfassbar zornig. Erwartete sie jetzt etwa, dass ich ihr nachging? Nö.
Mit geballten Fäusten stieg ich die Treppe hoch in mein Zimmer, knallte diese Tür zu - hach, was für eine Befriedigung - verzichtete nach dieser kindischen Aktion, mir mit Attacken gegen meine Möbel selbst Schmerzen zuzufügen und legte mich nach einem kurzen ratlosen Moment ins Bett.
Atmete. Schluckte. Starrte an die Decke. Versuchte, alles zu verdrängen. Zu ignorieren, dass Lily ein ganzes Stockwerk von mir entfernt saß, was falsch war, was nicht richtig war. Und vor allem Bilder zu verscheuchen. Bilder von Pad und ihr, die es nicht geben durfte, nie nie nie.
Frustriert rollte ich mich auf meinen Bauch, starrte nun die Wand an, die verschiedenen Fotos, von denen die meisten noch aus den ersten Klassen stammten.
Die Rumtreiber, alle vier vereint. Grinsend, lachend, Faxen machend. Das hatte ich in der ersten aufgehangen - das Erste, was hier gehangen hatte.
Ich betrachtete Pad, seinen Gesichtsausdruck. Wie wir Arm in Arm da standen, Spaß hatten.
Meine Wut schwand immer und immer mehr bei seinem Anblick, machte Traurigkeit Platz. Einer Leere, die mich zu verschlingen drohte.
Okay, Verdrängen half nichts, bemerkte ich resigniert. Wie wär's mal mit Fakten.
1. Lily - meine Freundin, und zwar ERNSTE Freundin, nicht nur so eine Bettgeschichte - hatte vor Pad gestrippt. Meinem besten Freund, ausgerechnet.
2. Das alles war allerdings nur zur Übung gedacht gewesen, für MEIN Geburtstagsgeschenk. Also war die ganze Geschichte für mich gewesen. So irgendwie.
3. Pad war mein bester Freund. Er hätte es nie für sein Vergnügen getan. Nicht als Hauptbewegungsgrund.
Frustriert stöhnte ich auf und verbarg meinen Kopf in das Kissen mit den strahlenden blauen Mondbärchen. (Ja, Mum hatte das Kissen und den Zahnputzbecher in einem Set gekauft. Das Mondbärchengeschirr sei hierbei mal lieber nicht erwähnt, auch wenn sich Lily schon hinreichend darüber lustig gemacht hat.)
Bei dem Gedanken an Lily, wie sie unfassbar auf unsere Frühstücksteller geschaut hatte, bevor sie in einen Lachanfall ausbrach - ja, wir aßen sogar mit dem Zeug. Hey, das hatte Tradition! - sah ich wieder auf. Mein Blick wurde augenblicklich von einem anderen Foto angezogen.
Die Bildlily und der Bildjames waren noch nicht wieder aufgetaucht, dafür lagen die zwei auf dem anderen Bild immer noch auf der Couch, ihr Kopf an seiner Brust. Ich seufzte, als ich das Bild ansah. Das sah alles so friedlich aus. So leicht.
Ich spielte kurz mit dem Gedanken, die Bilder abzuhängen, entschied mich jedoch dagegen. Dabei war es nie mein freier Wille gewesen, sie aufzuhängen, wirklich nicht. Das war eigentlich total peinlich - hallo, Fotos von seiner Freundin in seinem Zimmer? Abartig.
Also war das ganze auf Pad's Mist gewachsen. In einem unübersehbarem Tatendrang war er hereingerauscht, mit dem Bild in der Hand. „Hier, damit du von deinem Teufel träumen kannst.“ Und zack, war das Foto an der Wand gehangen.
Auch das zweite hatte er sich zu verschulden.
Was Lily wohl dazu dachte?
Bevor ich bei dieser Frage allerdings irgendwie weiterkam, tauchte der Hauptgegenstand meiner Gedanken plötzlich auf: Lily.
Mit der peinlichen Mordbärchentasse in der Hand tappte sie herein. Ohne ein Wort zu sagen, reichte sie mir die Tasse, in der warmer, dampfender Tee war - mein Lieblingstee, Grüner Tee Vanille - und hockte sich schließlich im Schneidersitz auf meinen Sitzsack, den Blick stur geradeaus gerichtet.
Ich starrte in meinen Tee, bemerkte an dem Dampf, der mir ins Gesicht stieg, dass mir tatsächlich noch etwas kalt war.
„Danke“, sagte ich leise. Irgendetwas brach endgültig in mir, als ich die Wahrheit erfasste: Sie hatte mir nur einen Gefallen machen wollen. Mal davon abgesehen dass ich noch nicht wusste, ob der Tee nicht vielleicht doch vergiftet war.
„Das war nicht, was ich hören wollte“, knurrte Lily.
„Lily.“ Ich schaute auf, nicht angriffslustig oder wütend. Nur ernst. „Ich werde mich sicher nicht entschuldigen.“
„Ich mich auch nicht.“
Na klasse. Unser beschissener Stolz würde uns irgendwann noch ernsthaft Probleme bereiten, wirklich.
Ich fuhr darin fort, meinen Tee anzustarren, als wäre er Schuld an unserem Dilemma, bis ich mich daran erinnerte, dass das in meiner Hand ja zum Trinken da war. Nachdem ich einen vorsichtigen Schluck genommen hatte, merkte ich zum Einen, dass er nicht vergiftet war - ich lebte immer noch - und zum Anderen, dass man warten sollte, bis so ein Tee etwas abkühlte. Au.
Deshalb beschränkte ich mich anschließend darauf, meine Hände an der Tasse aufwärmen zu lassen und über Stolz zu philosophieren. War er nicht eigentlich immer Schuld, an allem? Dass sich jemand nicht entschuldigte, sich nicht zu einem setzte, nicht irgendetwas gut wurde? Warum gab es denn so etwas überhaupt? Das war doch unsinnig. Wenn es Stolz nicht gäbe, wären Lily und ich schon viel länger zusammen. Dann wären Slytherins und Gryffindors vielleicht nicht ganz so stark verfeindet. Und vor allem würde ich Lily nicht so entfernt sein, obwohl sie doch körperlich so nah war.
Scheiß Stolz.
Entschlossen, alles besser zu machen, raffte ich mich dazu auf, meine Wärmequelle auf den Nachttisch zu stellen und aufzustehen. Zögernd schob ich mit dem Fuß ein paar Dinge beiseite, bis ich mich auf den Teppich neben den Sitzsack setzen konnte. „Lily?“, fragte ich vorsichtig.
„Mmh.“ Sie guckte mich immer noch nicht an, und in mir erwachte der Verdacht, dass sie mich einfach nur zappeln lassen wollte. Na klasse.
Egal. Stolz vergessen, beschwor ich mich eisern.
„Wie wär's, wir einigen uns darauf... dass du es zukünftig sein lässt, vor anderen Typen zu strippen und ich... keinen umbringe?“, schlug ich nach einem weiteren Moment der Stille vor, bedacht.
Ha, endlich schenkte mir Lily einen bösen Blick. Nur mit Mühe konnte ich mir ein Grinsen verkneifen und ein 'Geschafft!' verkneifen.
„Ich hab nicht vor andern Typen gestrippt. Das stimmt einfach nicht. Black und Freya haben's mir gelernt. Das ist alles“, stellte Lily klar. „Und - niemanden umbringen halte ich für ein bisschen zu wenig. Wie wär's mal damit, mir zu GLAUBEN, wenn ich sage, dass du nicht so verdammt eifersüchtig sein musst?“
Ich schluckte, war plötzlich selbst derjenige, der den Blick des jeweils Anderen mied. Ich mochte nicht mit meiner Eifersucht konfrontiert werden - ich hasste es. Denn eigentlich... war doch alles so einfach. Dass war keine unbegründete, alberne Eifersucht. Nein.
„Ich hab doch nur Angst dich zu verlieren“, gestand ich, leise, fast unhörbar - und eine Sekunde später wünschte ich mir sehnlichst, dass sie es wirklich nicht verstanden hatte.
Was war nur in mich gefahren?
Das hatte sie nicht zu wissen. Das machte mich noch verletzlicher, das ging nur mich etwas an. Das war peinlich, unmännlich. Das durfte ein James Potter nicht aussprechen, dazu war er nicht befugt, so war er nie gewesen verdammt.
Ich spürte Lily's Blick auf mir, hatte Angst, gleich ein Lachen zu hören. Ob Pad wohl mit auswandern würde? Wir könnten nach Panama, da wollten wir ohnehin schon einmal unbedingt hin. Ob wir Moony und Wormy wohl auch überreden -
„Kann ich auf deinen Schoß?“, fragte Lily schließlich, brachte mich aus dem Konzept, ließ meine Pläne unwichtig bleiben. Kein Lachen. Vielleicht ein Lächeln in ihrer Stimme, aber ich war mir nicht sicher, weigerte ich mich ja doch weiterhin, sie anzuschauen.
Und trotzdem nickte ich langsam. Kam mir ungeheuer klein, verletzlich, jung vor. Albern.
Lily kletterte auf meinen Schoß und mein rechter Arm legte sich ganz selbstverständlich um sie, nur ein bisschen zögernder als sonst. Und auch mein Blick richtete sich wieder auf sie, als sie mich sanft anstupste. „Das ist dumm, James. Du machst mich viel wütender, wenn du immer so überreagierst, als wenn du es einfach sein ließest.“
„Es macht mich einfach rasend, wenn ich daran denke, dass Pad dich in dieser Unterwäsche gesehen hat“, gab ich seufzend zu. Ohne bitteren Groll in der Stimme. Ohne unterdrückter Wut.
Obwohl er sie sogar vor mir so gesehen hatte.
„Nur oben“, sagte Lily. Genau wie ich wusste sie offensichtlich nicht wirklich, ob es das besser machte. Aber ich konnte mich nicht mit der Frage beschäftigen, ob das einen Unterschied darstellte, denn sie sprach schon weiter. „Und... du weißt... dass...“ Sie atmete tief durch, als müsste sie sich selbst gegen das, was sie sagte, wappnen. „Du weißt, dass es egal ist, oder? Es ist egal“, sagte sie nochmal, als ob sie sich selbst beweisen wollte, dass sie es sagen konnte. „Ob ich mit irgendwelchen anderen Typen rede oder von mir aus mit ihnen strippen übe. Ich...“ Sie zuckte hilflos mit den Schultern, sah mich an. „Denke die ganze Zeit an dich. Wenn Lucas sich durch die Haare fährt, denke ich daran, wie du das machst. Wenn Bruce grinst, denke ich daran, dass das bei dir cooler aussieht. Wenn Black mich ansieht, oder von mir aus auch wenn der Typ von gestern mich... anfasst, würde ich ihnen allen am liebsten jedes Mal eine reinhauen, weil du... der Einzige bist, der das tun soll. Darf.“ Ich sah ihr an, dass sie sich schämte, das alles ausgesprochen hatte, vielleicht weil das auf irgendeine verquirlte Weise abhängig klingen konnte oder weil... Ich wusste es nicht. Aber sie sprach dennoch weiter und das freute mich. Ehrlich. Ich brauchte manchmal einfach Bestätigung und diese Bestätigung... von ihr... brachte in mir etwas zu glühen.
„Ist so. Du musst... keine Angst haben, dass... es nicht so ist. Du verlierst mich nicht so schnell“, versprach Lily ansatzweise grinsend, aber sie meinte es ernst, dessen war ich mir sicher.
Sie meinte es ernst. Ganz einfach.
Das Glühen in mir stieg an. Als hätte man eine Wunderkerze angezündet und nun stoben die Funken nur so davon, in jeden Winkel meines Inneres.
Ich guckte Lily an, konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. Ich spürte, wie sich meine Mundwinkel nach oben verzogen, nur ganz leicht, nur ganz bisschen, als ich plötzlich wieder auf den Boden schaute, mir durch die Haare fuhr.
Ich wusste nicht, wie man mit solchen Aussagen umging. Ich wusste es nicht. So viele Mädchen hatten mir schon so viel Komplimente gemacht, aber Lily's Bestätigung stellte sie alle in den Schatten. Alle. Die Wunderkerze, die sie erleuchtet hatte, schenkte nur ihr Licht, ließ die anderen verblassen, unwichtig erscheinen.
Ich sah wieder auf, in ihr Gesicht und konnte nicht fassen, was wir für ein Glück hatten, was ich für ein Glück hatte.
Lily lehnte ihren Kopf an mich und mein zweiter Arm legte sich wie von selbst um ihre Mitte.
Aus dem Augenwinkel sah ich das Foto von uns, das ich vorhin eventuell hatte abhängen wollen. Wir saßen genau in derselben Position da wie damals, waren genauso zufrieden wie die zwei.
„James?“, fragte sie auf einmal, holte mich aus dem Gemeinschaftsraum in Hogwarts zurück in mein Zimmer in Denham.
„Hm?“, machte ich und schaute sie an, wünschte mir einfach nur, dass das Licht dieser Wunderkerze nie erlosch und nicht mehr als einen dunklen, schwarz gerußten Stängel übrig ließ.
„Eigentlich wollte ich nur sagen... dass wir... irgendwas mit Smarties, glaube ich.“ Sie guckte mich an, als könnte sie sich nicht mehr konzentrieren, als würde das Glück sie genauso verwirren und durcheinanderbringen und sie hilflos und neu zurücklassen wie mich.
Ich grinste sie leicht an, ließ eine ihrer roten Haarsträhnen in meinen Finger tanzen. „Haben wir die Smarties vorher nicht aufgegessen?“
„Oh. MIST“, stieß Lily entsetzt hervor. „Was essen wir denn jetzt?“
Ich musste lachen bei ihrem Gesichtsausdruck, entließ ihr Haar und strich stattdessen sanft über ihre Wange, nur mit den Fingerkuppen. „Was du willst“, sagte ich, erinnerte mich dann jedoch daran, dass es Einschränkungen gab. „Außer Smarties“, fügte ich schnell hinzu.
Doch Lily ging ohnehin nicht darauf ein. Mit einem furchtbar... mitnehmenden und funkenfördernden Blick sah sie zu mir hoch. „James?“ Ich wusste nicht, wie ein menschliches Wesen es hinbekam, mit einem einfachen Gesichtsausdruck und mit dem ganz einfachem Aussprechen meines Namen so eine Reaktion in meinem Inneren auszulösen. Hallo? Das war doch irgendwie... nicht normal. Oder? „Ich mag es nicht, dass wir dauernd streiten.“ Lily seufzte und ich konnte nicht anders, als ihr zuzustimmen.
„Ich auch nicht. Aber irgendwie lässt es sich auch nicht vermeiden“, stellte ich fest und musste aus irgendeinem Grund leicht grinsen.
Lily schüttelte den Kopf, lächelte dann aber. „Wir sind echt schrecklich. Einen Tag alleine und... wir sperren uns aus, brüllen in Zaubereiministerium herum und streiten uns. Und schmollen. Oh man.“
Nach ihrer sehr treffenden Zusammenfassung sahen wir uns einen Moment einfach nur an, bevor sich unsere Lippen genau synchron zu einem Grinsen verzogen.
Wir waren wirklich schrecklich. Wahnsinnig. Bescheuert. Und doch war es mir ganz Recht so. Klar, es war nervtötend und anstrengend, aber ich würde das alles für nichts auf der Welt eintauschen. Nicht, solange die schönen Dinge nicht aufhörten. Nicht, solange die Wunderkerzen weiter brannte.
„Solange ich letztendlich meinen Teil des Tages bekomme...“, sagte ich, so viel weniger als das, was mir im Kopf herumschwirrte. Aber es war besser so, es war besser, wenn die kitschigen und unjamespotterhaften Dinge bei mir blieben, in meinen kranken Gedanken. Es war besser, wenn ich Lily all die Dinge nur spüren ließ, jetzt zum Beispiel, durch die Art und Weise, wie ich meine Lippen an ihre Wange legte, als wäre sie etwas zerbrechliches, was wertvolles.
Ich sagte ohnehin schon zu viel. Viel zu viel Gefühle waren schon in Worte gefasst worden, zu viel romantische, kitschige Seifenblasen waren schon über unsere Köpfe hinweggeflogen. Und dennoch saßen wir hier noch, als hätte ich nie abfällig über solche Dinge geredet und sie mich nie gehasst.
Lily strich mit einer Hand langsam über meine Brust und machte mich damit so... verrückt. Meine Gedanken überschlugen sich, spülten einander weg, wurden weggespült durch die Kraft meiner Gefühle.
„Weißt du, was das beste am Streiten ist?“
„Das Versöhnen?“, riet ich, genoss ihre Nähe, die doch so viel besser wärmte als jeder Tee der Welt.
Und ich lag richtig, denn Lily grinste mich an und drückte als Antwort nur noch ihre Lippen auf meine und brachte mich dazu, alles, alles zu vergessen, weswegen ich wütend oder unzufrieden oder in irgendeiner Weise nicht glücklich sein sollte.
Ob unsere Beziehung sich wohl jemals beruhigen, in normalere Bahnen rücken würde?
Ich hoffte nicht.
Und dann konnte ich nicht einmal mehr irgendetwas hoffen, denn Lily zog mich enger an sich und mein Kopf schaltete ab. Endgültig.

Nachdem mein Teil so ziemlich erledigt war, blieben wir zwei immer noch in meinem Sitzsack sitzen und schlürften zusammen an meinem - mittlerweile leider kalt gewordenem - Tee. Dabei lachten wir so viel, dass es nicht verwunderlich gewesen wäre, wenn der gesamte Tee auf meinem Teppich gelandet wäre, denn Lily erzählte mir ununterbrochen irgendwelche unlustigen Merlinwitze, die sie damals im Krankenflügel von dem kleinen Knirps da aufgeschnappt hatte. Und ihre Imitation dessen Begeisterung und die Art und Weise, wie sie die Pointe der Witze aufputschte, brachten mich einfach ununterbrochen zum Lachen.
„Also. James, Alter, kennst du den Witz vom Aufzug? Na? Na? Nicht? – Merlin auch nicht, er hat die Treppe genommen! Hahaha! Er hat die Treppe genommen! Die Treppe! Hahaha!“
„Okay, warte, der hier ist noch besser. Guck: Stehen zwei Männer an der Ampel. Der eine ist Merlin, der andere will auch 5€. Ha! Haha! Genial, oder? Wahnsinn! Der andere will AUCH 5€! Unglaublich!“
„So, einer noch hier: Also. Sitzt Merlin mit nem Kumpel im Keller und hackt Heizöl – er
hackt Heizöl, verstehst du? –, kommt ein Bleistift herein, läuft die eine Wand hoch, die Decke entlang und zur anderen Tür wieder raus. Sagt der Kumpel: ‚Merlin, Alter, hast du das gesehen?’ Sagt Merlin: ‚Ja, mich grüßt er auch nie.’ Merlin! Haha! Ist das nicht unglaublich?“Allerdings wurden wir durch ein Knurren, das unvermeidlich aus Lily's Magen kam - der ab heute übrigens Marie hieß, denn einer der Witze hatte von Mägen gehandelt, woraufhin Lily sofort beschlossen hatte, meinen Magen Oscar zu taufen - daran erinnert, dass das Essen vorhin ja nichts geklappt hatte. Schwerfällig gaben wir unsere bequeme Position auf und begaben uns in die Küche. Ohne Smarties erschien uns das Kochen allerdings nicht sehr verlockend, weswegen wir zwei beschlossen, Pizza zu bestellen. So ganz unromantisch und typisch.
Allerdings hatten wir auch dabei den größten Spaß - wie immer. Nachdem wir mehr als fünfzehn Minuten auf unsere heiß ersehnten Pizzas gewartet hatten - und genauso lang eine Diskussion darüber geführt hatten, ob es 'Pizzen' oder 'Pizzas' hieß - kamen sie schließlich. Nach einem Wettrennen, wer zuerst an der Tür war, öffnete ICH einem sehr verdutzt wirkendem Pizzaboten die Tür und nahm die Kartons entgegen, während Lily wütend gegen meinen Rücken trommelte. Ja, okay, Zauberei zu benutzen, war vermutlich nicht so ganz gerecht, aber wer spielte auch schon fair? Also ein James Potter sicherlich nicht.
Daraufhin machten wir mit dem kindischen Verhalten gleich weiter : Lachend und schreiend lieferten wir uns einen weiteren Wettbewerb - wer schneller seine Pizza in acht Stücke schneiden konnte.
Da gewann leider Lily, was aber nur daran liegen konnte, dass ich das schlechtere Messer gehabt hatte. Ganz, ganz sicher. Oder es lag einfach daran, dass sie einfach besser mit Tatwaffen umgehen konnte. Hm.
Schließlich schafften wir es sogar noch irgendwie dazu zu kommen, es uns mit zwei Tellern auf dem Sofa bequem zu machen. Jap, auf dem Sofa, auch wenn Mum mich dafür vermutlich umbringen würde.
Aber wen interessierte das schon?

Nachdem auch Lily endlich den letzten Bissen hinunter geschluckt hatte und auch nach der bestimmt halben Stunde, in der ich schon fertig gewesen war und gewartet hatte, immer noch nicht mehr über Quidditch wurde, obwohl ich wirklich mein Bestes gegeben hatte, rappelten wir uns auf. Nach dem zehnten Anlauf gelang es mir mit Lily's Hilfe sogar, die ganzen Brösel verschwinden zu lassen und somit die Indizien für unser Vergehen zu verwischen.
Dann ging es ans Abspülen. Eigentlich eine vollkommen eintönige, nervige Aufgabe, die ich schon immer gehasst hatte - ja, meine Eltern hatten mir das als Strafe früher öfter aufgebrummt. Aber mit Lily hätte schon im Vorhinein klar sein müssen, dass es um einiges Lustiger sein würde.
Schon mal allein deshalb, weil ich einfach nicht an einem laufenden Wasserhahn stehen konnte, ohne meine Freundin neben mir etwas nass zu spritzen. Was sie wiederum natürlich nicht auf sich sitzen lassen konnte - lachend schlug sie nach mir.
„Warum darf ich dich eigentlich nicht schlagen?“, fragte ich breit grinsend. „Das ist total unfair.“ Wir Männer werden ständig geschlagen und keiner wehrt sich, aber wenn ein Mann mal eine Frau schlagen würde? Oh, da wäre die Hölle los.
Lily nahm ein Pizzamesser aus der Spüle und tat so, als würde sie mich damit bedrohen. Automatisch wich ich ein wenig aus, betend, dass sie ihren Tellern treu blieb.
„Selbst wenn du mich schlagen dürftest, würdest du es nicht tun. Aus Respekt“, behauptete Lily grinsend und sehr überzeugt. Uhm. Ja. „Außerdem - von mir aus, mach doch. Schlag mich.“ Das Messer landete wieder in der Spüle, ihre Schulter wurde mir hingehalten. Einen Moment starrte ich sie fassungslos an, dann bekam ich bei der Vorstellung, wie ich aggressiv auf ihre Schulter einschlug, einen Lachanfall und beschränkte mich darauf, stattdessen meine Arme um sie zu schlingen und sie auf die Wange zu küssen.
„Ich hab da andere Methoden“, flüsterte ich ihr ins Ort, breit grinsend. So plötzlich wie möglich ließ ich sie wieder los, ließ das immer noch laufende Wasser (ja, Asche über unsere Häupter, ich weiß, ich weiß. Aber beim Zähne putzen und beim Rasieren stellte ich es immer ab, wirklich!) in meine hohle Hand laufen und schleuderte es Lily entgegen.
Ihr Blick war einmalig. Ich lachte, laut und haltlos, als sie mich empört anstarrte und ihr Versuch, mich finster anzuschauen, scheiterte. „Mir wäre es lieber, du würdest mich schlagen“, verkündete sie und versuchte, auch ans Waschbecken zu kommen, um mich nasszumachen.
Dass sie es nicht besser wusste.
Lachend versperrte ich ihr den Weg, küsste sie neckisch auf das nasse Haar - als es plötzlich klingelte.
In meinem Kopf überschlugen sich die Möglichkeiten, wer das sein könnte und blieben, als ich die Uhrzeit bedachte, bei Pad hängen.
„Warte.“ Ohne ein weiteres Wort ließ ich Lily los und machte mich auf den Weg zur Tür.
Es konnte nur Pad sein.
Ich streckte meine Finger, zog sie wieder ein, erinnerte mich überflüssigerweise daran, meinen Daumen in die Hand zu stecken - ja, seit ich mir mal peinlicherweise meine Hand deswegen gebrochen hatte, achtete ich auf solche Dinge - und öffnete dann übertrieben freundlich guckend die Tür.
„Hey Pro-“
Weiter kam er nicht, denn so fest, dass es gerade noch so nicht zu fest war, schlug ich ihn ohne ein überflüssiges Wort in die Bauchgegend.
„Was -“
Wieder ließ ich meinen verdutzen Freund nicht aussprechen, schlug wieder zu, als er sich endlich regte. In wenigen Sekunden lagen wir schon auf dem Boden, in einer Prügelei verwickelt, die es in sich hatte.
„Das - WAS MACHT IHR?“, hörte ich Lily's entgeisterte Stimme über uns, doch ich beachtete sie nicht, beachtete auch nicht, dass sie selbstverständlich nicht das gemacht hatte, was ich ihr gesagt hatte, beachtete nur Pad's Beine, seine Arme und seine Fäuste.
Vielleicht hätte ich auch daran denken können, auf meine Umgebung denken zu können, denn nach einem heftigen Schlag Pad's stieß mein Kopf gegen die Kante unserer Garderobe. Automatisch hielt ich inne, hielt mir meinen pochenden Kopf. „Ah.“
Pad krabbelte von mir weg, versuchte, Land zu gewinnen.
„Hab ich irgendwas angestellt?“, wollte er unnötigerweise wissen. Zufrieden stellte ich fest, dass auch er schwer atmete und ein bisschen aus der Nase blutete. Gut so.
„Du hast Lily verdammt nochmal dazu gebracht vor dir zu STRIPPEN.“ Bei diesen Worten hatte ich gute Lust, mich wieder auf ihn zu stürzen - meine Beine brachten mich wie von selbst dazu, mich aufzuraffen.
„Hey, hey - findest du nicht, das reicht?“, rief Pad schnell, die Hände abwehrend erhoben.
„Ich hab gesagt, du sollst die zwei in Ruhe lassen! Ihr - Urwaldmenschen!“, warf auch Lily dazwischen. Ein Blick auf sie reichte - hilflos ging sie an der Wand entlang, fassungslos.
„Das ist 'ne Sache zwischen Pad und mir“, stellte ich neutral fest. Und so war es ja - das ging Lily nichts an. Vermutlich verstand sie das nicht, aber das war unsere Art und Weise, das zu klären. „Also?“, wandte ich mich wieder an Pad.
„Es tut mir Leid?“ Er sah meinen Gesichtsausdruck, fuhr schnell fort. „Hey, ich hab nicht allzu gründlich hingesehen. Wirklich nicht. Ich wollte nur, dass es dir gefällt. Das hatte nichts mit eigenem Interesse zu tun. Echt nicht“, beeilte er sich zu erklären.
„Wenn du nicht mein bester Freund wärst und ich wüsste, dass du die Wahrheit sagst, wärst du jetzt tot“, stellte ich klar. Was hatte er nur für ein Glück. Keinem anderen hätte ich das alles abgekauft, aber Pad... Hey, wie sollte ich auf ihn schon wütend sein? Also so lange wütend, mit Sturheit und allem drum und dran?
Eben. Gar nicht.
„Wie war das von wegen du bringst keine Menschen um?“, knurrte Lily dazwischen, doch keiner von uns beiden beachtete sie.
„Ich weiß“, sagte Pad, mittlerweile schon wieder grinsend, auch, als er sich an seine blutende Nase fasste. „Aber da ich ja dein bester Freund bin besteht kein Grund zum Mord“, fasste er sehr intelligent zusammen und rappelte sich vorsichtig auf. „Ah, wir haben uns schon viel zu lang nicht mehr geprügelt“, stellte er schließlich fest und ich konnte ihm nur Recht geben.
„Tut mir Leid“, entschuldigte sich Lily etwas zerknirscht bei Pad, vermutlich, weil ich's von ihr erfahren hatte und sie keine Chance gehabt hatte, ihn wenigstens irgendwie zu warnen.
„Schon gut.“ Pad zuckelte leichthin die Achseln, überspielte die Verwunderung über Evans' Entschuldigung ziemlich gut. „Irgendwann hätte er es eh erfahren. Und mit so einer Prügelei komm ich echt noch gut weg.“
„Warts ab. Heut' im Schlaf erwürg ich dich.“
„Ich bleib wach und halt ihn davon ab“, versprach Lily.
„Ach ja und wie willst du das anstellen?“ Als würde es mich abhalten, wenn sie sich in die Tür stellte.
Sie verdrehte allerdings nur die Augen. „Oh man. Ehrlich. Da fallen mir TAUSEND Wegen ein.“ Mit einer unglaublich sachlichen, ja, schon fast monotonen Stimme zählte sie auf: „Wenn man Zauberstab in der Nähe ist, hexe ich dich ans Bett. Wenn er es nicht ist - zugegeben, wahrscheinlicher - drohe ich damit, vor Bruce oder sonst wem AUCH NOCH“ Ihr Tonfall wechselte, wurde sarkastisch. Haha, wie lustig. „zu strippen. Wenn das auch nichts helfen sollte - was zu bezweifeln ist - ... lenke ich dich anderweitig ab“, schloss sie schließlich und grinste mich an.
Mist. Ihre Methoden waren irgendwie verdammt... clever.
„Uuh, sie hext dich ans Bett, hast du das gehört?“, wiederholte Pad an mich gewandt und begann, zu lachen. Wie so ein kleines, pubertierendes Kind.
„Ich bereue es jetzt schon, je die Worte "Tut mir Leid" an dich gerichtet ausgesprochen zu haben“ sagte Lily und ihre Augen schienen Funken zu sprühen. Nicht so Wunderkerzen-Funken sondern... Feuerfunken, böse Feuerfunken.
Oh Merlin. Schon allein an meinen beknackten Vergleichen erkannte man, dass Lily überhaupt keinen guten Einfluss auf mich hatte. Gar gar gar nicht.
Mit der flachen Hand schlug ich Pad auf den Hinterkopf - ja, etwas verspätet, aber besser spät als nie, oder? „Bitte, bitte Pad tu mir einen Gefallen und vergiss den Anblick von Lily in Reizunterwäsche“, bat ich, wobei mein böser Blick vermutlich nicht sehr förderlich war. „Bitte.“
„Ich weiß nicht ob ich das kann“, provozierte er mich absichtlich. Volltrottel. Was hatte ich eigentlich für ein soziales Umfeld? Kein Wunder, dass aus mir nichts Anständiges wurde. „Ich muss sagen, die stand ihr schon extrem gut.“
Ich schlug wieder nach ihm, doch Pad wich überraschend gelenkig aus.
„Könnt ihr da wann anders drüber reden?“, warf Lily wütend ein.
„Sehr gute Idee“, stimmte mein bester Freund alias Volltrottel sofort zu. „Wann anders. Wenn die Sonne scheint und uns alle erheitert und uns die ganze Geschichte vergessen lässt. Ich muss eh ganz ganz dringend für kleine Jungs.“ Er wandte sich schon zum Gehen, als er die Pizzakartons entdeckte. „Habt ihr mir eine mitbestellt?“
„Nein“, sagte Lily schlicht. Fast so, als wollte sie die Seiten klar stellen, stellte sie sich neben mich und nahm meine Hand. „Und jetzt hau ab, bevor er dich nochmal verprügelt.“
Ich konnte mir ein Grinsen bei ihren Worten nicht verkneifen - oder bei der Tatsache, wie sie mich so ganz ohne zu Zögern unterstützte, obwohl sie mein Verhalten nicht guthieß. Irgendwie... beschwingte mich das.
„Okay okay bin ja schon weg“, beschloss Pad und grinste uns zwei leicht reumütig an. „Tut mir echt Leid, Prongs. Aber glaub mir, ohne Übung hättest du das nicht ertragen. Du glaubst gar nicht wie SCHWIERIG es war, sie dazu zu bringen, die Hüften-“
„Pad“, knurrte ich drohend, von einem „BLACK!“ unterstützt. „Hau ab. Oder ich brech' dir die Nase wirklich. “
„Hey, ich mein's ernst. Ohne mich wäre sie steif wie ein Brett gewesen - okay okay ich bin ja schon weg.“ Er lachte bei unseren meinem wütenden, und doch ganz ganz leicht interessierten Blick und bei Lily's zornigem und etwas rötlichem Gesichtsausdruck.
Sein Blick fiel nochmals auf die Kartons, als er sich endlich entfernte und das letzte, was wir von ihm hörten, bevor er nach oben verschwand, war eine gemurmelte Beschimpfung auf irgendwelche Egoisten in diesem Haus. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wen er meinen könnte.
Lily lehnte sich stöhnend an mich, den Blick auf Pad's Rücken geheftet. (Zumindest hoffe ich das doch sehr.) „Wie schade, dass wir nicht mehr alleine sind“, sagte sie leicht deprimiert. Lächelnd zuckte ich mit den Achseln und legte meine Arme um sie.
„Ich finde, wir haben unsere Zeit ganz gut genutzt“, entgegnete ich ehrlich - ein Streit war ja unmöglich zu umgehen bei uns zwei - und grinste sie an.
Sie schaute mich an. „Ich fass es nicht, dass du ihn verprügeln wolltest“, stöhnte sie schließlich. „Versprich mir, dass du das bei niemanden außer Black machst.“
„Du kannst mir nicht verbieten, mich mit anderen Typen zu prügeln.“
„Nein, aber ich kann dir verbieten, dich mit anderen Typen wegen MIR zu prügeln.“
„Das auch nicht“, beschloss ich lachend. Schnell küsste ich sie auf's Haar, eine Sekunde, bevor sie wegtauchte.
„Merlin. Wenigstens kann ich dir versprechen, dass ich nicht mehr vor anderen Typen strippen werde - Jetzt kann ich's ja.“ Lily verdrehte die Augen und wurde lustigerweise schon wieder ein kleines bisschen rot.
„Das mit der Jeans solltest du noch üben“, schlug ich grinsend vor, fügte dann aber noch schnell ein: „Aber bitte nicht vor Pad“ hinzu.
Bei meiner Reaktion musste Lily lachen. „Sicher.“ Sie zog mich aus dem Flur wieder in die Küche zurück, um dort anzufangen, wo wir aufgehört hatten: Beim Abwaschen. Beim lustigsten und aufwirbelsten Abwaschen der Geschichte. Einer Hausarbeit, wo kein normaler Mensch so viel lachen, so viel herumalbern und so viele... magische Momente erleben sollte. Was eigentlich eben nur eine monotone, nervige Arbeit war, wurde mit Lily plötzlich zu einem einmaligen, lustigen Erlebnis.
Und als ich sie da so ansah, wie sie in meinen Armen lag, lachend, nass, glücklich, da war mir egal, was für einen Einfluss sie auf mich hatte. Dass unser Verhalten, meine Gefühlswelt abnormal war und dass mir das eigentlich ernsthafte Angst bereiten sollte.
Alles war egal.
Denn ihre Augen verteilten Wunderkerzen-Funken, die Funken, die ich so liebte, von denen ich nie genug bekommen hatte und von denen ich auch jetzt nicht genug bekam. Sie leuchteten, erhellten alles um mich herum, verwandelten mich wieder in einen kleinen, verletzlichen, leichtgläubigen Jungen, der sich nur wegen der Wunderkerzen auf Silvester freute, der davon überzeugt war, alles schaffen zu können, wenn er doch nur an sich glaubte.
Und ich glaubte daran. Ich glaubte daran, dass wir es schaffen konnten. Alles, alles, alles.
Denn wenn es Wunderkerzen gab, warum sollte es dann nicht auch einfache Wunder geben?



~*Lily*~


Ich schwor mir, nie in meinem Leben ein großes Haus zu kaufen. Niemals. Sollte ich mich irgendwann mal dazu gezwungen fühlen, mein gemütliches Zimmer in meinem Elternhaus zu verlassen, würde ich auf jeden Fall eine kleine, gemütliche Wohnung wählen (Achtung, Hintergedanken: Kleine Wohnung = weniger zu Putzen! Ha!). Küche, Bad und Schlafzimmer, das reichte eigentlich schon. Ich hatte eh keine Lust, alleine in einer einsamen Wohnung zu schlafen - Schon jetzt konnte ich mir vorstellen, dass ich die Hälfte meiner Zeit bei Freya verbringen würde - hey, wie wäre es eigentlich mit einer Wohngemeinschaft? Wäre bestimmt lustig ... Und nervig - oder bei meinen Eltern oder bei Jam-
Hm. Ja. James. Naja. Schön wär's, dachte ich sarkastisch.
Wenn James und ich solange zusammenbleiben sollten, also bis nach unserem Abschluss, bewarb ich mich für die Quidditch-WM. James. Und ich. In einem Haus. In einem Haus. In dem selben Haus.
Oh Graus. Das würde in einer Katastrophe enden, in einer ganz ganz... fürchterlichen, wunderbaren, unglaublichen Katastrophe.
Es war irre, dass wegzulaufen nicht mein erster Gedanke war, wenn ich alleine daran dachte, dass ich irgendwann... mit James... zusammenleben könnte?
Nur mein zweiter. Und realistischerer.
Um zurück zu den übergroßen Häusern zu kommen: Ich versuchte, wirklich, das Beste draus zu machen. Jedes Mal, wenn ich am liebsten Zauberstab gezückt und die Räume verkleinert hätte, damit sie mir nicht mehr so riesig und leer vorkamen, redete ich mir ein, dass es sehr schöne Seiten an diesem Haus gab: James' Zimmer. Sein Sitzsack (ich bettelte sein Jahren, um so einen zu bekommen, aber meine Mutter war unerweichlich: Schlechte Haltung und so was), sein Bett (auch wenn es gefährlich war!), die Dusche (Okay, zugegeben, die war am tollsten mit James und Fake-Regen), das Bad an sich war ganz nett... Und... Und... die Küche war auch schön.
Alles in allem, war das Haus wunderschön, nur manchmal kam ich mir einfach fehl am Platz vor. Als würde ich hier nicht reinpassen, in dieses ganze gutbürgerliche verzauberte Gesellschaftssystem. Es schockte mich jedes Mal, wenn aus der Küche wieder mal hektische Rufe kamen, die Dinge schrien, wie: „HILFE! SOS! DIE KÜCHE BRENNT!“ Beim ersten Mal war ich noch schockiert in die Küche gerannt, bis James mich über ihre launische Küchenuhr aufgeklärt hatte, die derweilen den Hang zur Übertreibung hatte... Anscheinend fürchtete sie sich immer so, dass niemand kam, um das Essen rechtzeitig vom Herd nahm, dass sie erst einmal ein riesiges Spektakel darum machte. Ich hatte es mir inzwischen zur Gewohnheit gemacht, nach jedem dieser Ausbrüche in die Küche zu gehen und die zitternde und oft herzzerreißend schluchzende Uhr zu trösten und ihr immer wieder zu versichern, dass ihre geliebte Küche noch heil war.
James hatte zum Glück den Dreh raus, die Uhr immer sofort mit dem Zauberstab zum Schweigen zu bringen, sobald wir beide alleine in der Küche waren, denn sonst hätte sie vermutlich die ganze Zeit durchgebrüllt.
Außerdem fand ich es immer noch ungewöhnlich, wie kalt es im Haus war - Ein Leben ohne Fußbodenheizung war zwar möglich, aber sinnlos. Der Meinung war zumindest ich, und ich scheute auch nicht davor, James damit zu nerven.
Noch was, was meine spätere potentielle Wohnung unbedingt haben sollte: Eine Fußbodenheizung. Hm.
Ich mochte das Haus am liebsten, wenn James und ich alleine waren. Seiner Meinung nach sollten wir an solchen Tagen sowieso am besten einfach in seinem Zimmer, seinem Bett, bleiben und das machen, was Urwaldmenschen eben gerne so machen, und... Verdammt, er hatte es so, so, so so so gut drauf, mich zu allem, was er wollte, rumzukriegen. Schon wenn ich daran dachte, zzzzpte es in meinem Magen.
Mit Black kam ich mehr oder weniger klar, mit James' Eltern hingegen... nicht so wirklich gut. Sie gaben sich Mühe, sicher, aber irgendwie... schienen sie noch nicht so ganz verstanden zu haben, dass es mir lieber wäre, sie würden ihre wirklich nett gemeinten Themen und Mühen lassen und mich somit nicht dazu reizen, rumzubrüllen oder rot zu werden. Sie rafften nicht ganz, dass ich die Frage - jeden Morgen! Jeden Morgen! - ob James und ich diesmal miteinander geschlafen hätten („Uuuund?“), nicht mehr hören und auch nicht mehr beantworten wollte, also überließ ich es James, darauf irgendwas zu sagen und löffelte brav mein Müsli. Das mir, nebenbei gesagt, überhaupt nicht schmeckte: Erdbeercornflakes. Würg. Cornflakes gerne, aber mit diesen seltsamen getrockneten Früchten drinnen? Nein danke. Aber ich brachte es irgendwie nicht über mich, das auszusprechen.
Allerdings gab es Momente, in denen ich dieses Haus liebte. Bei ganz einfachen Sachen. Zähneputzen. Tiefkühlpizza machen. Auf James' Bett liegen und an die Decke starren und lachen, während er stundenlang versuchte, mir diesen und jenen wichtigen Zug im Quidditch zu erklären. Sogar Abspülen wurde zu einem richtigen Abenteuer, wenn nur James dabei war. Das klang armselig, aber es war so, so wahr.
Ich musste nur eine Sekunde aufgucken und bemerken, wie er mich ansah, um zu wissen, dass ich zu hundert Prozent die richtige Entscheidung getroffen hatte, hierherzukommen.
Denn ich liebte jede Sekunde davon.

Ich hatte keine Alpträume mehr. Nur in der Nacht, nach... dem katastrophalen Weggehen hatte ich die gefühlte ganze Nach wachgelegen und leise in mein Kissen geweint, aber ich hatte es nicht über mich gebracht, ihn zu wecken. Ich wollte nicht, dass James sich wegen mir Sorgen machte, und vor allem nicht, dass er sich die Schuld daran gab. Die Sorge, die Angst in seinen Augen, dass ich zurückschrecken könnte, wenn er mich berührte, machte mich fertig. Ja, ich hatte an den Typen denken müssen, der mich angefasst hatte, als er zum ersten Mal wieder so nah war, aber... Ich wollte ihn nicht damit verletzten. Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht an diesen Mann denken müssen, wenn James, es war, James, mich berührte.
Ich wollte es einfach vergessen, und vor allem wollte ich, dass James es vergaß. Und ich setzte alles daran, dass er nicht mitkriegte, wenn ich damit beschäftigt war, die Gedanken an diesen Abend wegzuschieben, oder dass ich nachts geweint hatte. Das war meine Sache, und ich wollte nicht, dass uns das in irgendeiner Weise beeinträchtigte.
Meistens ging es mir gut. Nein, das war falsch: Meistens schwebte ich, mein Kopf war ständig so voll, so schrecklich voll von James, dass alleine der Gedanke daran, irgendwann wieder alleine in meinem eigenen Bett oder in Hogwarts schlafen zu müssen, furchtbar wehtat. Meistens war ich die Erste, die einschlief und auch die Letzte, die aufwachte - ganz entgegen meiner normalen Gewohnheiten. Zumindest, was das Aufwachen anging. Ich entwickelte ein paar Theorien dazu, und sie hatten ausnahmslos alle mit James und seinen Armen zu tun, seiner Brust, seinen Haaren, keine Ahnung. Es war mir noch nie in meinem Leben so leicht gefallen, einfach einzuschlafen, und ich hatte es noch nie so sehr gehasst, aufstehen zu müssen und die warme Decke und James' warmen Körper alleine im Bett zurückzulassen.
Das war nicht normal. Zumindest nicht für mich.
Ich machte mir Sorgen, und konnte es doch nicht. Dazu ging es mir viel zu gut.


Ich konnte nicht einschlafen. Das war seltsam.
Noch seltsamer war: Ich hatte ein furchtbares Bedürfnis, James zu wecken. Ein richtiges Bedürfnis, es zog in meiner Magengegend und aus irgendeinem Grund musste ich die ganze Zeit blinzeln.
Ich setzte mich auf und blickte James an.
Und auf einmal konnte ich nicht mehr wegschauen. Er musste aufwachen, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, oder ich würde durchdrehen. Er sah so, so... unglaublich aus, wie er einfach nur dalag und schlief. Wahnsinn, wie konnte eine Person beim Schlafen nur unglaublich aussehen?
Eigentlich gar nicht, fiel mir so auf, und auf einmal - musste ich lachen, so richtig lachen, nicht, weil ich etwas lustig fand sondern einfach... weil ich glücklich war? Denn James war anders, er war so gut-anders, dass es mich ganz kribbelig machte, und dass es mich dazu brachte, irgendwann in der Mitte der Nacht in seinem Bett zu liegen, ihn anzustarren und zu lachen, wie ein Idiot.
Ich sprang aus dem Bett, ehrlich, sonst hätte ich für nichts mehr garantieren können.
Ich schluckte, als ich mein Spiegelbild in der Fensterscheibe gespiegelt sah, ganz leicht nur, durch das spärliche Licht der Sterne. Irgendwie sah ich seltsam aus, viel zu aufgedreht und wach und fehl am Platz, als man es mitten in der Nacht sein sollte. Was war los mit mir?
Ich starrte James immer noch an, atmete viel zu schnell, hatte keine Ahnung, was gerade in mir vorging. Nur, dass ich irgendwie schnellstmöglichst weitmöglichst weg von James wollte, weil ich sonst das Gefühl hatte, seine Nähe vor lauter Kribbeln und Stromschlägen und seltsamer Schwerkraftverlagerungen nicht mehr aushalten zu können. Ich fing an, den Hampelmann zu machen, nur um meinen plötzlichen kranken Bewegungsdrang irgendwie unter Kontrolle zu kriegen.
James. James. James. Was ist los mit mir?
Mein Blick fiel wieder auf das Fenster, und ich musste wieder mich ansehen, wie ich herumhüpfte wie ein betrunkenes Katzenbaby. Irgendwie schaffte ich es selbst dabei (wie irre im Schlafanzug tief nachts im Dunkeln Hampelmann machend) auf irgendeine Art und Weise... unschuldig auszusehen, die mich ganz kirre machte.
Meine Wangen waren irgendwie heiß und, und, und, und. Ich wusste nicht mehr, was ich hier machte. Ich wollte rennen, irgendwohin, wo James nicht war, ich wollte zurück ins Bett kriechen und mich ihm an den Hals schmeißen und... und...
Was wollte ich? Was war los?
Ich musste raus hier. Plötzlich hatte ich furchtbare Angst, zu platzen. Klar, das klang irgendwie verrückt. Aber, hey, mit Platzen ist nicht zu spaßen - Obwohl, wenn ich wüsste, dass es hinterher Black wäre, der den Spaß wieder saubermachen müsste, wäre die Verlockung schon um Einiges größer... Egal.
Ich musste raus hier. Mein Blick streifte wieder die Sterne draußen, und auf einmal wusste ich ganz genau, dass ich... da hoch wollte.
Ob die hier wohl eine Leiter hatten?
Ich könnte ja Megan und Jack wecken. „Hallo, tschuldige, ich bin's nur, die verklemmte und verrückte feste Freundin eures einzigen Sohnes. Haben sie zufällig `ne Leiter da? Ich möchte so gerne zu den Sternen raufklettern.“
Irgendwas sagte mir, dass das nicht so gut kommen würde.
Etwas anderes sagte mir, dass ich gerade verrückt wurde, aber das musste mir niemand sagen, das spürte ich nur zu gut: Meine Zehen standen irgendwie komisch unter Strom und meine Hände zitterten beinahe, sogar meine Haare schienen im Mondlicht irgendwie zu strahlen. (Spätestens jetzt sollte ich mir Sorgen machen, denn wie vorher erwähnt schien der Mond überhaupt gar nicht, sondern es waren einzig und alleine Sterne am Himmel zu sehen.)
Voller ungeklärtem Tatendrang krabbelte ich zurück ins Bett, setzte mich im Schneidersitz neben James und starrte ihn an.
Er war so schön.
Und gutaussehend.
Gibt es da eigentlich einen Unterschied?
Und... seine Haare...
Wie von selbst hob sich meine Hand, griff in seine Haare, ganz vorsichtig nur, um ihn nicht zu wecken, oder auch nur, um die Strubbel nicht zu zerstören.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzp.
Wie hatte ich nur jemals sagen können, dass Wuschel coole Haare hatte? Niemand, niemand auf dieser Welt hatte so lustige und weiche und haarshampoo-wie-aus-der-werbung-mäßige und wunderbare Wuschelhaare wie James. Niemand. Tss.
Auf einmal zeigte James eine Regung: Er murmelte etwas vor sich hin, dass verdächtig nach „Besen“ klang, runzelte kurz die Stirn, murmelte wieder ein paar Worte, diesmal eher in Richtung „Pad ich... tot. Lily. Strippen“ und dann drehte er sich ganz auf den Rücken, lag einfach nur da und seine Lippen verzogen sich im Schlaf ganz, ganz leicht nach oben.
Zzzzzzzzzzzzzp.
Das war der Moment, in dem ich entschied, dass etwas passieren musste. Ich musste raus hier, sonst würde ich durchdrehen, und James musste mit. Er musste mit, mit, mit, sonst würde ich noch mehr durchdrehen und - Ach. Es war mir vollkommen gleich, ob das hier verrückt war, ob ich verrückt war, oder wohin wir gehen sollten, ich wollte nur irgendwohin... Wo James war. Wach. Und... raus hier.
Ich legte zwei Finger auf seine Schulter, bekam peinlicherweise selber Gänsehaut davon am Arm, und starrte einen Moment einfach nur fasziniert seine Stirn, seine Haare an, bevor ich mich dazu durchreißen konnte, mit beiden Händen seine Schultern zu packen und ihn zu schütteln.
„James!“ Ich sagte seinen Namen und in dem Moment erschien es mir wie eine Erleuchtung. Es kam mir vor, als hätte ich ihn mein ganzes Leben noch nie wirklich angeschaut, oder seinen Namen ausgesprochen; als wäre dies das erste Mal.
Was war los mit mir? Was?
Ich sah ihn wieder an, und auf einmal bekam ich auch noch feuchte Augen.
Dieses Gefühl war irre. Wirklich irre. Besser als Schokoladeessen, besser, als Achterbahn oder Kettenkarussell zu fahren - ich fühlte mich wie im Himmel, wenn ich auf den Jahrmärkten in der Luft schwebte, aber erst jetzt bemerkte ich, dass das kein Vergleich dazu war, was ich jetzt gerade fühlte. Es war wie fliegen, nein, besser als das, es war anders. Es war alles, was ich je empfinden wollte.
Hilfe.
Ich holte aus und haute James eine runter. Nicht wirklich fest, aber fest genug, dass er augenblicklich die Augen aufschlug und nach oben starrte, bevor er wach genug war, um mich zu erkennen.
Zzzzzzzzzzp.
Er blickte mich an und ich hatte wirklich das Gefühl, dass die Sonne aufging. Oder Regen fiel. Dass irgendwas passierte in diesem Moment, irgendwas, das mich so furchtbar kribbelig machte, dass ich alle, alle Mühe hatte, an mich zu halten, um mich nicht auf ihn zu stürzen.
Irgendwie schien James meine Glücksgefühle nicht so ganz zu teilen. Noch nicht, sagte ich mir. Das wurde schon noch. Es konnte nur werden. Irgendwie wusste ich, dass heute alles gut werden würde.
Was interessierte mich irgendetwas anderes auf der Welt, irgendein Mann, der mich angefasst hatte, irgendein Vater, der meine Mutter betrogen hatte, irgendirgendetwas, wenn ich James haben konnte?
„Was soll das? Was wird das?“ Verwirrt und totmüde sah er mich an.
Zzzzzzzzzzzzp.
Das war der Moment, indem ich erkannte, dass man sogar totmüde und total verwirrt zum Sterben gut aussehen konnte.
Ich strahlte ihn an und hielt mit großer Anstrengung meine Hände davon zurück, sich irgendwie auf James' Gesicht zuzubewegen, seine Haare, oder seine Brust, denn dann würde ich platzen. „Morgen“, begrüßte ich ihn. „Kommst du mit raus, Sterne gucken?“ Das war gerade so ziemlich das erste, was mir einfiel, was man um diese Uhrzeit draußen machen konnte. Ich war stolz auf meine tolle Idee.
James schien weniger begeistert. Er stöhnte. „Wie viel Uhr ist es?“
„Keine Ahnung. Schätzungsweise irgendwas zwischen zwei und vier Uhr nachts“, teilte ich ihm mit und schlug mir nebenbei selbst auf meine rechte Hand, die sich schon wieder unauffällig in Richtung seiner Haare bewegt hatte.
Merlin. Merlin. Ich drehte durch.
Ich musste raus hier.
James starrte mich an.
Zzzzzzzzp.
Der Stromschlag-Hype, dem ich die letzten zwei Minuten unterlegen hatte, machte eine kurze Pause (mein physiologischer Zustand bedankte sich) machte eine kurze Pause, als James fassungslos sagte: „Spinnst du?“
„Ja“, sagte ich, nickte ein bisschen verwundert, weil er das so schnell herausgefunden hatte und schob es dann auf seine unglaubliche Klugheit.
Merlin.
„Lass mich schlafen“, murmelte er und zog sich die Decke über den Kopf.
Langweiler. „Komm schon“, bettelte ich und zog die Decke mit einem Ruck wieder herunter. Oh Merlin. Wie konnte man als normaler Mensch nur so einen schönen Hals haben? Ich verkrampfte meine beiden Hände, um nichts Unüberlegtes zu tun. „Bitte. Nur ganz kurz. Ja?“
„Was kurz?“ Seine Stimme klang vollkommen verständnislos.
„Rausgehen und die Sterne angucken. Es sind überhaupt keine Wolken am Himmel!“ Das hatte ich gerade erfunden. „Komm schon“, wiederholte ich hartnäckig und merkte selbst, wie aufgedreht meine Augen funkeln mussten.
„Sterne anschauen?!“ Er klang so ungläubig, während er das sagte, dass ich selbst ganz begeistert von meiner Idee war. Ich wusste doch, dass das einfach genial war. Zufrieden nickte ich. „Lily! Es ist mitten in der Nacht, ich will schlafen! Das können wir doch auch morgen machen!“
Ich stutzte, dann erst begann ich zu realisieren, dass er von der Idee, nach draußen zu gehen, doch nicht so begeistert war, wie ich. Mist.
Aber das Ganze morgen machen? Ich runzelte die Stirn. „Äh, nein? Das geht nur nachts“, erklärte ich ihm wie einem Kleinkind. Als er nicht darauf einging, beschloss ich, eindeutiger zu werden, und alleine bei dem Gedanken daran, wurde mir unglaublich heiß.
Ich atmete.
Vorsichtig krabbelte ich wieder unter die Decke, rutschte ganz nah an ihn heran, schlang ein Bein um seine Hüfte.
Ich hatte das Gefühl, gleich zu explodieren.
Meine Lippen lagen an seiner Wange, bevor er irgendeine Chance auf Widerstand hatte (wobei ich bezweifelte, dass er wirklich was dagegen hatte - Ich sag nur Urwaldmensch), wanderten seinen Hals - seinen wunder, wunderschönen Hals - hinunter. „Willst du nicht bitte, bitte ganz vielleicht doch mit mir rausgehen? Jetzt?“ Ich musste mich überhaupt nicht anstrengen, unschuldig zu klingen. Das tat ich soundso die ganze Zeit, sogar wenn ich versuchte, ihn rumzukriegen - Schrecklich. Aber manchmal, jetzt zum Beispiel, echt praktisch.
„Nein“, sagte James, aber es klang beim besten Willen nicht ganz ernstgemeint. Oder bildete ich mir das nur ein?
„Sicher?“, fragte ich nach und schmiegte meine Lippen an die Mulde an seinem Schlüsselbein.
Zzzzzzzzzzzzp.
Ich platze. Ich platze. Oh Gott.
Was mache ich hier? Was war los mit mir?
Er schien nachzudenken. Ich verließ mich mal darauf, dass meine Nähe bei ihm genauso wirkte, wie seine bei mir, was hieß, dass das Nachdenken nicht so wirklich erfolgreich sein würde. „Warum willst du jetzt unbedingt raus?“, stöhnte er.
Gute Frage. Ich erfand irgendwas. „Weil ich einfach mal ganz kitschig mit meinem Freund in die Sterne gucken und mir dabei den Arsch abfrieren will“, sagte ich, grinste ihn an und..
Und... vergaß irgendwie alles, alles, als sein Gesicht plötzlich so nah war, seine Augen und... seine Lippen, und... Ich vergaß mich, küsste ihn auf den Mund, vorsichtig, um ihn nicht zu überfallen, wie sich gerade eben alles in mir wünschte.
Ich löste mich von ihm, vielleicht auf zwei Zentimeter. „Bitte?“
Wenn diese Taktik nicht klappte, wusste ich auch nicht mehr weiter.
„Kitschig“, murmelte er abschätzig. „Rumtreiber sollten aber eigentlich keine kitschigen Aktionen mitmachen.“ Bevor ich wusste, was jetzt geschah, hatte er mich noch enger an sich gezogen und küsste mich. Richtig.
Zzzzzzzzzzzp.
Es war mir egal, ob das Haus zu groß war, ob dieses verdammte Bett irgendwie gefährlich war, was vor ein paar Tagen beim Weggehen passiert war; all das war egal, egal, egal, als James' Lippen meine berührten, alles war - gut. Besser als gut. Alles war aufregend, und fliegend, und kribbelig und wie eine Sternschnuppe mit Lichtgeschwindigkeit.
Ich war richtig stolz auf mich, dass ich das hingekriegt hatte. Um zu zeigen, wer hier im Moment die Oberhand hatte, löste ich mich als Erste von ihm, blickte ihn an. „Also?“
„Ich hasse dich“, sagte er finster. „Und ich hab keine Ahnung warum ich da jetzt schon wieder mitmache.“
Er machte mit? Juhu! Ich fing an, zu strahlen.
„Weil du verrückt nach mir bist, mich unsterblich liebst und ich es inzwischen ganz gut raushab', wie ich dich rumkriege“, erklärte ich ihm fröhlich grinsend und hellwach, kletterte von ihm runter und sprang aus dem Bett.
Raus, raus hier, oder ich drehte durch vor Glück. Merlin.
Offenbar gegen seinen Willen, musste James lachen, als auch er sich aus dem Bett erhob, um Einiges schwerfälliger als ich allerdings.
Total zufrieden mit mir und ihm und was weiß ich allem lächelte ich ihn an. „Danke.“
„Dafür hab ich was gut bei dir“, verlangte er immer noch mit finsterem Gesichtsausdruck, aber ich konnte mir unmöglich vorstellen, dass er es wirklich bereute, dass ich ihn geweckt hatte. Dafür hatte ich meine Sache - nicht ganz uneigennützig... - zu gut gemacht. HA.
James wirkte, als würde er seinen Beschluss, aufzustehen jetzt schon verfluchen, als er sich schnell etwas überzog - ich glaube, ich starrte ihn an dabei - und anschließend mir einen Pulli zuwarf.
Hä?
Ach, klar. Ich sollte mir vielleicht auch noch was anziehen. Auch wenn ich gerade nicht das Gefühl hatte, dass mir in meinem ganzen Leben irgendwann mal kalt werden würde. Merlin. Ich fing den Pulli natürlich nicht, bückte mich, um ihn aufzuheben und zog ihn über mein T-Shirt - Nee, warte mal, das gehörte irgendwie auch James. Wie schaffte er es immer, mir irgendetwas seiner Klamotten unterzujubeln, bevor ich schlafen ging? Merkwürdig.
Nicht, dass ich was dagegen hätte.
„Danke“, sagte ich mit ein bisschen Verspätung und gab mein Bestes, nicht beide Arme um den Pulli zu schlingen und den Kopf in der Kapuze zu vergraben, um den Geruch besser einsaugen zu können. Ich versuchte hingegen, es etwas Unauffälliger anzustellen, was allerdings darin endete, dass ich auf einem Bein so halb im Kreis herumhüpfte und... einfach nur aufgedreht war.
Ich platze.
James starrte mich an, aber glücklicherweise zweifelte ich immer noch an seiner von der Müdigkeit deutlich eingeschränkten Aufnehmungsfähigkeit.
Ich stürmte auf ihn zu, nahm seine Hand und zog ihn ungeduldig aus dem Raum. „Danke, danke, danke“, sagte ich noch einmal, schenkte ihm ein echtes Strahlen und hüpfte die Treppenstufen hinunter.
James folgte mir brav, allerdings gähnte er ziemlich oft und fuhr sich immer wieder verschlafen durch seine Haare. Neiin. Ganz falsch. Ich wollte das machen.
„Darf ich fragen, was ich dieser bescheuerten Idee zu verdanken hab?“, fragte er schließlich, während er unsere Hände miteinander verschränkte.
Zzzzzzzzzp.
Ich blickte ihn an und wollte gerade wieder irgendeinen Schwachsinn erwidern, als -
Zzzzzzzzzzzzzp.
„Hast du schon mal darüber nachgedacht, Werbung für Haarshampoo zu machen?“, sagte ich.
Merlin. Ich musste raus hier. Schnell. Was war los?
Etwas verdattert hob er die Augenbrauen. „Nein. Aber Pad und ich wollten uns einmal schon fast als Unterwäschemodel bewerben.“
Ich versuchte automatisch, mir das vorzustellen und wurde rot. „Im ernst?“
Er lachte. Na, wenigstens wirkte er ein bisschen wacher. „Ja. Aber meine Mum hat uns aufgehalten“, erzählte er.
Ich zerrte ihn die letzten Stufen hinunter. „Ich hätte eher gedacht, sie wäre von der Idee total begeistert und hätte sofort einen Talentscout gesucht“, sagte ich ehrlich. In meiner Vorstellung lief Megan schon begeistert mit der Zeitschrift herum und zeigte all ihren Bekannten stolz die Bilder. Würg.
„Sie hat gesagt, wenn wir unbedingt wollen, sollen wir warten, bis wir mit der Schule fertig sind“, erklärte er. „Und dass sie keine Lust hat, uns halbnackt ständig in irgendwelchen Zeitschriften zu sehen. Das sei wohl zu... niveaulos.“ Er grinste schief, und dieses einzige Grinsen raubte mir den Atem. Wirklich. Ich fing an zu husten und konnte nicht fassen, dass wir jetzt wirklich über so einen Schwachsinn redeten, wo ich doch so viel mehr im Kopf hatte. Was auch immer das war.
„Kann ich deine Jacke haben? Bitte?“, fragte ich, obwohl ich nicht wirklich damit rechnete, dass er jetzt „Nein“ sagte, und versuchte, mir einzureden, dass man unmöglich beim Schuheanziehen wie ein Engel aussehen konnte, weil Engel keine Schuhe trugen. Glaubte ich zumindest.
Er sah auf und wieder diese Grinsen. Ich zwang mich, normal weiterzuatmen. Was. War. Los?
„Du brauchst nicht fragen. Nimm sie dir einfach“, entgegnete er und reichte sie mir.
Ich nahm sie und vermied es dabei, seine Hand zu streifen, weil ich sonst weiß-Gott-was gemacht hätte, schlüpfte hinein und öffnete die Haustüre.
Ah. Die stechend kalte Nachtluft war wie ein Segen. Genau das, was ich brauchte, um runterzukommen, was auch immer mich so high machte. Ich schnaufte ein paar Sekunden wie ein Esel, dann fiel mir auf, dass James inzwischen ja schon wieder halbwegs wach war und ich zumindest versuchen sollte, mich normal zu benehmen. Ich packte seinen Arm und zog ihn begeistert nach draußen.
„Wow. Irgendwie ist eure Nachbarschaft noch schöner, wenn es dunkel ist“, sagte ich ehrlich und starrte total begeistert die großen Häuser neben dem von James' Eltern an. Wow, war alles, was in meinen Gedanken noch Platz hatte. Waren die Häuser hier alle so groß? Fiel mir irgendwie grade zum ersten Mal auf. Und, und, all die Gebäude waren so - schön, und gepflegt, und... total Englische-Oberschichts-mäßig. Wow. Wo war ich hier gelandet?
Ich blickte von den Häusern zu James und konnte nicht mehr wegsehen. Ohgott. Hatte ich gerade noch total begeistert gesagt? Das war nichts dagegen, wie ich gerade empfand. Oh Merlin. Merlin. Ich war kurz davor, ihn anzufallen, aber aus irgendeinem Grund hielt ich mich zurück.
Uuuuh. Ruhig. Runterkommen, Lily, dachte ich konzentriert.
„Oh Merlin“, machte James und rieb sich die Unterarme. Also ob ihm... kalt wäre? Weichei. Obwohl, okay, es war immerhin... Anfang Januar, mitten in der Nacht und wir standen draußen. Naja. Und je mehr ich anfing, darüber nachzudenken, desto mehr konnte auch ich die Kälte in meinen Zehen, meinen Fingern spüren. Mist.
Ich merkte erst, dass ich James immer noch anstarrte, als er meinen Blick erwiderte, und zwar so richtig - böse.
Überrascht zuckte ich leicht zurück, fixierte ihn verunsichert. „Ist was?“
„Das war unfair.“
Verwirrt blinzelte ich. „Was?“
„Deine Methoden, mich hierzu zu überreden“, stellte er klar und sah so aus, als würde er sich wirklich über sich selbst ärgern.
Idiot. Erleichtert zuckte ich mit den Schultern und hüpfte weiter in irgendeine Richtung, nur weg von seinem Haus. „Tu nicht so, als hätten sie dir nicht gefallen.“ Ich küsste ihn - Bestechung - auf die Wange und lächelte ihn an.
So richtig glücklich wirkte er immer noch nicht, aber naja. Solange ich meinen Spaß hatte, war das okay.
„Wohin gehen wir?“, erkundigte ich mich interessiert, als er plötzlich die Richtung ein wenig änderte und anfing, die Führung zu übernehmen, anstatt mir die Freude zu lassen.
„Irgendwohin, wo keine Straßenlaternen sind“, teilte er mir mit und warf einen Blick nach oben, zu den Sternen.
Ach ja. Die Sterne. Deswegen waren wir ja rausgekommen.
„Ich weiß echt nicht, was du an den Sternen findest“, murmelte er.
Ich blickte nach oben und versuchte, irgendwas in den leuchtenden Punkten im Dunkeln zu erkennen - irgendwas, dass es wert war, bei diesen Temperaturen nachts rauszugehen. „Sie sind schön“, sagte ich wenig kreativ, als mir plötzlich ein heller Stern ins Auge stach und... Ohhhh. Sterne. Ich strahlte ihn an. „Weißt du, früher hat mein Vater mir immer erzählt... Dass, wenn Menschen sterben, sie zu Sternen werden. Und je besser man als Mensch war, desto heller strahlt man dann auch.“ Ich musste lachen, aber nicht herablassend, weil ich als Kind so dumm war und das geglaubt hatte, sondern, weil es verrückt war, dass ich hier war, mit James Potter, und ihm davon erzählte. Weil es unrealistisch war und mich glücklich machte. „Naja, seit dem hab ich immer probiert, besonders nett zu sein, um auch mal so strahlen zu können“, fuhr ich fort. „Tja, irgendwie klappt das nicht mehr halb so gut, seit dem ich dich kenne.“ Leicht, beinahe schüchtern, grinste ich ihn an.
James' Blick war nachdenklich auf den Himmel gewandt, doch jetzt waren seine Augen auf mich gerichtet und er lächelte mich von der Seite an. Und alleine diese Tatsache fühlte sich in meinem Bewusstsein an, als würde sie mir Flügel machen, mit denen ich zu den Sternen hinauf fliegen könnte. Wer brauchte schon Leitern?
Zzzzzzp.
Er blieb stehen und ich automatisch mit ihm. Bevor ich wusste, was jetzt los war, hatte er sich auch schon zu mir umgedreht und meine Lippen geküsst. Oh.
Zzzzzzzzzzzzzzp.
„Du bist besonders, immer noch. Nur leider nicht nett.“ Er grinste mich schief an und
In
Mir
Brannte
Irgendwas
Durch
.
Ich blickte ihn an und verlor den Verstand. Worte flossen so schnell aus meinem Mund, dass ich keine Chance hatte, sie aufzuhalten. „Bevor ich über dich herfalle... James, du...“
Jetzt wusste ich, warum ich platze: Weil ich verdammt noch mal den Mund nicht aufbrachte, um die Wahrheit zu sagen. Weil ich feige war und... Wie hatte James das damals gesagt? Er würde nicht aufhören, mir die Wahrheit zu sagen? Das hatte er auch nicht, weil er mutig war und wusste, was er wollte. Aber ich hatte noch nicht einmal damit begonnen, ihm die Wahrheit zu sagen, und ich hatte einiges nachzuholen.
„Weißt du eigentlich, wie glücklich du mich machst?“, stieß ich heftig hervor. „Das ist... nicht mehr normal. Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, oder du mich, dann - Dann könnte ich umfallen vor Glück. Und wenn wir uns küssen... Ich hab Hippogreife in meinem Magen, weißt du? Und so Stromschläge, und ich... Ich bin nicht gut darin, das zu zeigen, ich weiß, aber eigentlich nur, weil ich - viel zu stolz bin, um zuzugeben dass ich bis zum Umfallen in James Potter verliebt bin. Wenn... wenn wir jetzt eine Sternschnuppe sehen würden, hätte ich keine Ahnung, was ich mir wünschen soll, weil... du stehst vor mir und ich kann mir gerade nichts vorstellen, was ich irgendwann mal mehr wollen werde. Und, ja, ich hab Angst vor der Zeit nach Hogwarts, aber... eigentlich kann es nur gut werden, wenn du in der Nähe bist, weil irgendwie... ist dann immer alles gut.“
Ich schloss leise, viel ernster und weniger impulsiv als ich angefangen hatte. Für einen Augenblick kam es mir so vor, als hätte die ganze Aufgedrehtheit und Elektrisierung, die ich empfunden hatte, nur darauf abgezielt, und jetzt hatte ich endlich, endlich meinen Job erledigt.
Wow.
Im gleichen Moment fielen mir tausende Gründe ein, meine Wort zu bereuen. Tausende, Millionen, Milliarden.
James Potter, James Potter, James Potter, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf. Trophäe, nichts weiter.
Oh Merlin. Das war wohl das Ende der Lily Evans' gewesen, wie sie im Buche steht.
Was hatte ich getan? Wieder öffnete ich meinen Mund.
„Und eigentlich sollte mein erster Gedanke danach nicht sein, dass du gleich eine Schere holst, um mir eine Haarsträhne abzuschneiden, oder?“, fragte ich vorsichtig, um das... etwas, das ich zwischen uns spüren konnte, das immer noch da war, trotz all meiner Zweifel, nicht kaputtzumachen.
Ich traute mich endlich, ihn anzusehen, und es schien mir, wie damals, als ich in im Schulsprecherraum zum ersten Mal mit ein paar Komplimenten überfallen hatte: Auf einmal sah ich all das, was ich gerade ausgesprochen hatte. Und dieses Gefühl war einfach nur... unglaublich. Atemberaubend.
„Wow.“ James sah mich an, er wirkte total - durcheinander, überrascht, perplex. „Ehrlich gesagt hab ich grad keine Ahnung, was ich sagen soll“, sagte er ehrlich.
Mir würde da so einiges einfallen. „Dass du... mir keine Haarsträhne abschneiden wirst?“, schlug ich vor und merkte selbst, dass meine Stimme zögerlich und irgendwie unsicher klang.
James lachte und es klang wie Musik. So richtige Musik, bei der man Herzklopfen kriegt und auf der Stelle zu tanzen anfangen will, auch, wenn man das normalerweise hasst. Ich sollte James mal zwingen, vor meinem Vater zu lachen, der wäre begeistert, dachte ich.
„Werde ich nicht - versprochen.“ Er grinste mich kurz an, als könne er nicht glauben, dass ich das gerade wirklich alles gesagt hatte, dann wurde seine Stimme wieder ernst. „Lily, natürlich nicht. Denn... na ja. Das alles gilt auch für mich. Also nicht alles, aber so ziemlich.“ Jetzt grinste er wieder.
Ich nicht. „Wir sind furchtbar“, war alles, was ich hervorbrachte, entgeistert. Es war nachts, dunkel, kalt, wir waren verrückt und wir kitschten herum wie in einer zweitklassigen Schnulzserie.
Merlin. Ausgerechnet wir beide! Anschreien, okay, streiten, alles bestens, normale Gespräche führen, klappt super, aber... so ehrlich sein? So furchtbar, furchtbar kitschig sein und es nicht einmal kitschig zu finden?
Was war gestern Abend in meinem Kakao gewesen?
James runzelte die Stirn, was vermutlich daran lag, dass ich gar nicht glücklich aussah.
„Willst du, dass ich's zurücknehme?“, fragte er besorgt nach, oder vielleicht auch eher verängstigt, weil er - James Potter! - das alles umsonst bestätigt und zurückgegeben hatte.
„Nein.“ Ich schüttelte den Kopf. Zurücknehmen? Was für ein Schwachsinn. Vergessen, vielleicht, aber das alles ungeschehen machen... Niemals. Da wäre ich am Ende doch noch geplatzt.
Ich konnte nicht widerstehen und blickte ihn wieder an, verschränkte vorsichtig unsere Hände, sorgsam, wie um das alles, was in der Luft schwebte, bewahren zu wollen.
„Oh Merlin“, murmelte ich. Und beschloss, einfach alles auszusprechen, was mir gerade durch den Kopf schoss, ob unrealistisch oder nicht. Irgendwas sagte mir, dass... es gut war. Heute. Jetzt, mitten in der Nacht unter den funkelnden Lichtern im Schwarzen.
„Ich bin wirklich armselig. Ich weiß, es ist nur ein Name, aber du bist James Potter...“ Ich trat an ihn ran und verbarg mein Gesicht an seiner Brust, um ihn nicht ansehen zu müssen. Meine Zweifel waren idiotisch und unnötig, sie mussten das sein.
Und irgendwie waren sie nicht mal mehr das, als wir so dastanden und ich förmlich spüren konnte, wie er anfing, zu strahlen. Zweifel? Welche Zweifel? Ängste? Vergessen? Alles, alles weg.
Beängstigend.
„Und zwar der James Potter, in den du unsterblich verliebt bist“, sagte James, absichtlich meine Formulierung verwendend. Er legte seine Arme um mich und zog mich fest an sich.
Zzzzzzzp.
„So hab ich das nicht gesagt“, sagte ich automatisch. Der Drang, mich zu verteidigen, wenn es um Komplimente ging, war also immer noch da. Irgendwie erleichterte mich das ein bisschen.
James allerdings schien das weniger toll zu finden. „Und jetzt wieder leugnen“, murmelte er wenig begeistert. „Typisch.“
Ich wusste genau, dass eine einzige Berührung, oder ein paar simple Worte ausreichten, um ihn wieder aufzumuntern. Ich grinste ihn an. „Ich hab gesagt, bis zum Umfallen und nicht unsterblich“, verbesserte ich ihn. „Das klingt irgendwie persönlicher, findest du nicht auch?“
Er musste lachen, und ich freute mich darüber, wie ein kleines Kind. „Nein.“
Beinahe automatisch löste ich mich aus seiner Umarmung und machte ein paar Schritte, bevor er auch schon wieder die Führung übernommen hatte und ich vor uns so gut wie nichts mehr erkennen konnte. Die letzte Straßenlaterne hatten wir schon ein gutes Stück hinter uns gelassen und... es war dunkel. Natürlich dunkel, nicht so ein künstliches, durch Hilfsmittel wie Rollos oder Vorhänge oder Zaubersprüche herbeigeführtes Schwarz. Ich versuchte, mich daran zu erinnern, wann ich das Letzte mal so etwas Schönes gesehen hatte, konnte mich aber nicht daran erinnern.
Ich wusste nicht genau, warum ich heute so anfällig auf James war, aber das Kribbeln war immer noch da, und ich traute mich nicht, einen Blick zu ihm rüberzuwerfen, denn ich wusste irgendwie, dass alleine das Bisschen, was ich in der Dunkelheit erspähen konnte, reichen würde, um all meine Maßstäbe zu verwischen.
Ich grinste wie ein Idiot.
Was für eine Idee, James zu wecken und rauszugehen. Es war so schön hier draußen. Er war so schön hier draußen.
Ich war SO verrückt, egal ob innen oder draußen. Aber ich konnte mir keine schönere Nebenwirkung vorstellen, als das unglaubliche, übermäßige Glück, dass wie in Wellen durch mich durch pulsierte. Nicht wie irgendwelche physikalische Wellen: Wie Meer. Ich liebte es, die Wellen des Meeres zu beobachten, wie sie tanzten und sich elegant aufbäumten, bevor sie in sich selbst zusammenfielen, und immer, immer wieder neue von der beeindruckenden Meeresfläche hervorgebracht wurden. Wow.
„Hast du etwa immer noch ein Problem damit, dass ich eben James Potter bin?“, fragte James und unterbrach meine Gedanken. Ich blickte auf. Seine Stimme klang perfekt eingestimmt in die Dunkelheit, wie eine komplizierte, aber dennoch klare Saite der Nacht.
Bevor mich meine eigenen Gedanken in den Wahnsinn treiben konnten, kam mir ein neuer Gedanke - ein verwirrender und unnachvollziehbarer und... interessanter. Ich runzelte die Stirn. „Ich - Naja. Vielleicht...Vielleicht hab ich ein viel größeres Problem damit, dass du überhaupt nicht so bist, wie ich mir die ganze Zeit einzutrichtern versuchte, dass ein James Potter zu sein hat.“ Ich ließ die Worte in meinem Kopf Revue passieren, nur um abermals die Stirn zu runzeln. „Das hat jetzt irgendwie keinen Sinn, oder?“
James überlegte. „Wie hat denn ein James Potter zu sein?“, fragte er schließlich mit einem Grinsen in der Stimme nach.
„Keine Ahnung“, sagte ich automatisch, bevor mir ungefähr hundert Sachen einfielen, die ich mit dem Namen James Potter in Verbindung brachte. Ich verengte die Augen und fing an: „Du kommst schon verdammt nah hin, aber ... ein James Potter hätte jetzt auf jeden Fall vorsichtshalber schon mal ´ne Schere mitgenommen, nur für den Fall. Und ich hätte das Recht, an ihm zu zweifeln. Und... er würde auf keinen Fall mit mir eine Diskussion über Heiraten und Zusammenziehen anfangen. Und... Vermutlich hätte er schon längst Schluss mit mir gemacht, weil ich nicht mit ihm schlafen will. Und, ehrlich gesagt, darauf warte ich auch immer noch.“ Der letzte Satz war noch leiser, als die Vorhergehenden. Ich betete, dass er sich nicht gezwungen fühlte, dagegen zu argumentieren, denn darauf hatte ich nicht abgezielt. Ich hatte nur den seltsamen Drang, alles auszusprechen... Alles.
„Ich bin aber James Potter. Und trotzdem hast du kein bisschen das Recht, an mir zu zweifeln. Ich kann warten.“ James wurde langsamer und lächelte mich an.
Zzzzzzzzzzzzp.
Ich bin süchtig nach Elektroschocks. Wow. Das klingt echt ziemlich dumm, aber für einen Moment dachte ich, dass wenn ich irgendwann mal umgebracht werden sollte, sie hoffentlich wenigstens einen elektrischen Stuhl benutzten.
Okay, ganz falsches Thema. Ich guckte zu James. „Ich glaube, wohl oder übel muss ich wohl anfangen, das zu akzeptieren“, grinste ich und musste einen Moment selbst darüber lachen, wie schrecklich das klang - als wäre es etwas Schlimmes, dass ich ihm vertrauen sollte. Das stimmte so nicht ganz, es war nicht wirklich schlimm - nur neu. Und anders.
„Weißt du was ein James Potter normalerweise auch niemals tun würde?“, fragte James und beantwortete seine Frage auch gleich selbst: „Mitten in der Nacht aufstehen um mit irgendeinem Mädchen in den Sternenhimmel schauen zu können.“
Mein Mund war mal wieder schneller als mein Gehrin. „Erstens - Ich bin nicht irgendein Mädchen“, widersprach ich automatisch und spielte mit dem Gedanken, ihm die Zunge rauszustrecken. „Und zweitens - Jetzt sag ja nicht, dass du diese Szene hier bereust.“ Ich versuchte, meine Stimme drohend klingen zu lassen. Er durftedurftedurfte das alles einfach nicht bereuen, denn sonst... hätte ich mich so was von umsonst zum Affen gemacht. Merlin. Für einen Augenblick fehlte mir der Atem, als mir klar wurde, wie viele Komplimente mir auf einmal für ihn eingefallen war. Wow. Als wären sie all die Jahre in meinem Kopf gesessen und hätten nur auf diesen einen Moment gewartet, um hervorzuspringen.
James lachte. „Eben. Denn wärst du irgendein Mädchen, würde ich jetzt nicht hier stehen. Und ich muss ehrlich sagen, ich find's toll, dass du mich geweckt hast.“ Erleichterung beflügelte mich, während er mich angrinste. „Sonst hätte ich diese ganzen Dinge wahrscheinlich nie von dir zu hören bekommen. Oder?“
„Nö.“ Ich musste lachen, viel zu stolz auf mich selbst. „Ich habe keine Ahnung, was gerade über mich gekommen ist. Am besten wir vergessen das ganz schnell wieder“, fügte ich hinzu. Ganz von selbst.
James war stehengeblieben, und auf einmal war überall, wo nicht James war, Bäume und Dunkelheit, aber eigentlich war alles egal, denn James war überall, in meinen Gedanken, in meinem Kopf, überall. Seine Hand schmiegte sich in meine Halsbeuge und auf einmal war mir unglaublich warm.
„Vergiss es.“ Ehe ich noch irgendwas erwidern könnte - nicht, dass mir noch irgendein klarer Gedanke gekommen wäre, jetzt, da er so nah war, hatte er sich vorgebeugt und küsste mich sanft.
Zzzzzzzzzzzzzp.
Mein Kopf war voll, er war so randvoll von James, und es fühlte sich so verdammt, verdammt gut an. Ich klammerte mich an ihn und wünschte mir für diesen Moment, dass es für immer dunkel bleiben würde, dass der Tag niemals anbrechen würde, dass ich nie müde werden würde und für immer hier in irgendeinem fremden Wald mit James Potter stehen konnte, um... alles mögliche zu machen. Meine Gedanken waren so aufgedreht, so vielfältig. James zog mich noch enger an sich und ich hatte keine Ahnung, was mich dazu gebracht hatte, ihn hier raus zu schleppen, aber ich dankte diesem Etwas bei Merlin.
James war viel mutiger als ich. Sein Kuss war nicht vorsichtig, so wie alles, was von mir gekommen war, als hätte ich Angst, irgendwas kaputtzumachen, sondern zärtlich und bestimmt und besonders und richtig. So... selbstverständlich, obwohl ich wusste, dass es das niemals sein würde, nicht bei uns. Dazu waren wir zu streitlustig, und doch... hatte James wohl Vertrauen darin - mehr als ich - dass man nicht vorsichtig sein musste. Dass das alles viel zu besonders, viel zu wahnsinnig war, um Angst darum haben zu müssen.
Zumindest für ihn.
Ich konnte seinen Atem immer noch spüren, als ich mich von ihm losgemacht hatte. Mein Blick fiel auf die Bäume hinter ihm, den Himmel, der in kleinen Ausschnitten zu sehen war, tauchte ein in die Schwärze dieser Nacht und blieb dann doch an ihm hängen. „Das ist jetzt irgendwie ein bisschen -“
Wamm.
Ich hatte etwas sagen wollen, dabei einen Schritt zurück gemacht und... Oh nein. Eine Wurzel hinter mir. Fallen. Und Schmerzen.
Autsch.
Und James? Lachte. Tss.
„Ich weiß ja, ich bin zum Umfallen, aber wenn du so weiter machst, verletzt du dich noch ernsthaft“, meinte er und ich wusste einfach, dass er mich von oben herab angrinste. Ich holte aus und trat mit meinem Fuß von unten gegen sein Schienbein.
Allerdings zweifelte ich daran, dass ich ihm damit ernsthaft wehgetan hatte, denn er lachte schon wieder. Finster starrte ich in die Dunkelheit und konzentrierte mich darauf, dass die Schmerzen an den Stellen, an denen ich aufgekommen war, nachließen.
„Alles in Ordnung?“ James' Stimme war auf einmal nah. Ich kniff die Augen zusammen und machte ihn ein paar Zentimeter von mir weg aus, auf dem kalten Boden kniend. Na, wenigstens war es nicht besonders nass - die Bäume mussten den Schnee größenteils aufgehalten haben.
Ich schloss die Augen, befahl den Schmerzen, zu verschwinden - Ich glaube an so was: Denke ganz fest daran, und du bildest dir ein, dass es passiert! - und auf einmal spürte ich James Hand an meiner Wange, behutsam strichen mir seine Finger meine Haare aus dem Gesicht.
Ich hoffte sehr, dass die Finsternis mein Strahlen über diese einfache Geste verbarg. Ich setzte mich auf, in Gedanken noch ganz bei dieser leichten Berührung, die einen wirklich nicht länger als eine klitzekleine Sekunde beschäftigen sollte, und blickte in die Richtung in der ich James erahnen konnte. „Typisch, dass es mich hinhaut. Naja, wenigstens habe ich eine gute Ausrede... Es ist dunkel und es ist kalt“, plapperte ich gedankenlos drauf los und merkte dann erst, dass die Kälte wohl kaum ein guter Grund war, über eine Wurzel zu stolpern. Egal.
„Du wolltest raus“, erinnerte mich James. „Obwohl ich nicht weiß, was du an dieser scheiß Kälte irgendwie romantisch „finden kannst.“ Er ließ das Wort klingen wie ein Schimpfwort.
Jetzt wurde er unfair, aber, hey, das ist kein Problem. Das kann ich nämlich auch.
Ich rutschte ein Stück an ihn ran. „Ach, gefällt es dir nicht?“ Ich strich mit meinen Lippen über seine, einen Augenblick nur, wanderte weiter runter an seinen Hals. „Ganz, ganz sicher nicht? Wie schade.“ Irgendwie hatte ich das Gefühl, mit meiner neuen Taktik viel weiter zu kommen als mit all meinen Überredungskünsten zusammen. Urwaldmensch.
„ Also irgendwie“, begann James und ich musste grinsen, als ich feststellte, dass sein Atem schnell ging, „- bemerkt man deine Unsicherheit... kaum noch.“ Es raschelte ein wenig, als er sich richtig hinsetzte. Seine Arme waren plötzlich an meinen Handgelenken, meiner Taille, und zogen mich auf seinen Schoß.
Schön warm, war das Erste, was ich dachte, und das Zweite war:
Zzzzzzzzp.
„Weißt du“, murmelte ich, „Ich glaube, langsam finde ich Gefallen dran, rauszufinden, was ich alles mit dir anstellen kann.“ Die Kälte ließ mich trotz allem erschaudern und ich schmiegte mich an ihn, lächelnd über die Tatsache, dass wir allen Ernstes im Januar mitten in der Nacht in einem kleinen Wald aneinandergekuschelt auf dem Boden saßen und ganz normal redeten, als wäre das nichts besonderes. Und vielleicht war es das auch: Nicht besonders besonders. Alles mit James war so besonders, dass es schon beinahe nichts Überraschendes, fast normal, war, nachts in einem Wald im Schnee zu sitzen und zu frieren.
Merlin.
„Kein Problem“, sagte James, und mir fiel auf, dass er eine ungewöhnlich angenehme Stimme hatte. Wow. Ich wollte, dass er weiterredete. „Find's ruhig raus“, war alles, was er noch sagte, bevor er einen Arm um mich legte und mich zärtlich küsste.
Find's ruhig raus? Ich musste beinahe grinsend, weil er bei diesem Satz bestimmt an etwas vollkommen anderes dachte, als ich: Mein erster Gedanke war, ihm zu sagen er sollte doch mal aufstehen, sich dreimal um sich selbst drehen, dabei in die Hände klatschen und „Hoppla“ sagen. Obwohl es selbst für mich schwer zu glauben war, dass ich ihn dazu bringen könnte.
Zzzzzzzzzzzzzzzp.
Ich verbannte meine verqueren Gedanken in irgendeine Ecke meines Hirns und erwiderte James' Kuss, versuchte, es auch mal so zu machen, wie er es manchmal machte, oder wie es auf mich zumindest wirkte: Tausend Dinge damit zu sagen.
Ich mag deine Stimme. Und deine Haare. Und - das Mondbärchenzahnputzglas von Black, und das lächerliche Mondbärchengeschirr. Und deine Haare. Und...
Er ließ sich nach hinten in den Schnee fallen und zog mich halb auf sich. Er schien zu frösteln vor Kälte, und ich dankte ihm in Gedanken dafür, dass er mich vor dem Großteil der Kälte abschirmte.
Ich lag im Schnee und musste lachen. Über James, über mich, über diese ganze irre Situation, über die einfache Tatsache, dass mich seit Langem nichts mehr so glücklich gemacht hatte, wie hier zu sein, mitten in der Nacht, mit James. Das war verrückt. Und ich liebte es.
„Schhh“, machte ich, als wir uns voneinander gelöst hatten. Mein Kopf lehnte an seiner Brust und ich streckte eine Hand aus, um nach oben in den Himmel zu zeigen. „Guck mal.“
Wow. Der Himmel war hell und leuchtend und wie nur für uns gemacht. Ohne jeglichen Kitsch waren die Sterne wunderschön und schienen mit mir zu sprechen: Beinahe spürte ich Wärme, Leben, das von ihnen ausging. Vielleicht hatte mein Vater doch Recht? Vielleicht wurde man wirklich zu einem Stern, wenn man starb?
Ich guckte nach oben und fragte mich, ob auch James gerade daran dachte, ob er vielleicht gerade seinen Grandpa dort oben suchte.
Ich sah ihn an, während sein Blick sich nach oben wandte und ich nutzte den Moment, um ihn unverfroren anzustarren, weil er so schön war. James hob den Arm und deutete auf einen Stern und ich zwang mich dazu, auch nach oben zu blicken.
„Siehst du den einen Stern da? Ich glaub, der heißt Sirius. Und das da hinten - ist das der Wagen?“
Ich versuchte angestrengt, in der scheinbar zufälligen Formation der Sterne nach die von ihm beschriebenen Bilder zu suchen. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, welcher dieser Punkte Sirius hieß - eigentlich sollte es mich nicht wundern, dass er den Stern mit diesem Namen kannte, oh Merlin, ich meinte sogar, mich daran zu erinnern, wie Black im dritten Schuljahr selbst damit geprahlt hatte, dass es einen Stern mit seinem Namen gab -, den Wagen machte ich bald ausfindig.
„Kann sein. Ja, denke schon.“ Ich drehte meinen Kopf wieder zu James und lächelte ihn an.
Er drückte mir einen stillen Kuss auf die Lippen.
Zzzzzzzzzzzp.
Wir guckten in den Himmel, und alleine diese Formulierung hätte uns beide vermutlich a) zum weinen b) zum spöttisch oder gönnerisch lächeln oder c) zum schreiend davonlaufen gebracht, und doch... waren wir hier.
Unglaublich.
„Was denkst du gerade?“ Seine Stimme war leise, wie ein sanftes Streicheln der Dunkelheit.
„An dich“, sagte ich automatisch, und leider sehr ehrlich. Ich war froh, dass er das Blut nicht sehen konnte, das mir in die Wangen schoss.
James' Lippen streiften mein Haar und ich meinte erkennen zu können, dass er mich anlächelte. „Da gibts viele Möglichkeiten. Geht's auch genauer?“ Jetzt war seine Stimme vorsichtiger, wachsamer. Als hätte er immer noch Angst, mich zu verschrecken.
Und er hatte Recht: Auf diese Frage wollte ich nicht antworten. Das ging nur mich etwas an. Also schüttelte ich augenblicklich den Kopf und presste meine Lippen fest zusammen.
„Deine Haare“, stieß ich hervor, keine Sekunde später, wie von selbst.
Hilfe. Was war los? Ich kribbelte.
Seine Hand schnellte an seine Haare. „Oh. Magst du sie immer noch nicht?“ Der besorgte Ton in seiner Stimme brachte mich zum Lachen, und ließ mich vergessen, dass mein Verhalten nur noch gruselig war.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich ... mag sie.“ Wieder musste ich lachen, leise nur, weil ich so beschämt über meine eigenen Worte war. Merlin. Morgen würde ich diese Nacht so was von bereuen.
„Ich liebe dich“, sagte ich - mit dem Hintergedanken, dass egal, was ich jetzt noch sagte, es eh nicht mehr schlimmer kommen konnte - und ich meinte es so: sehr, sehr, sehr. Meine Lippen streiften seine Wange, während ich mich noch enger an ihn schmiegte, um der zunehmenden Kälte zu entkommen. Okay, zumindest unter Anderem auch deswegen.
„Ich weiß.“ Da war ein Grinsen in seiner Stimme, das mich verrückt machte, nach Dingen, die ich mir nicht mal vorstellen wollte. Oder vielleicht doch? James. James. Seine Lippen an meiner Stirn.
„Lily?“, fragte er nach einer Weile, nach einer verdammten, langen, wunderschönen und viel zu kurzen Weile, in der ich versuchte, diese ganzen neuen und alten und aufregenden Gefühle zu ordnen.
„Hm?“
Er sagte die Worte vorsichtig, strich immer wieder über meinen Arm, während er sprach. „Wenn das ... vorhin, du weißt schon - wirklich alles ernst gemeint war ... warum - warum vertraust du mir aber trotzdem nicht?“
Ich runzelte die Stirn. Damit hatte ich jetzt irgendwie nicht gerechnet.
„Wie kommst du darauf?“, wollte ich nach einer abwartenden Pause wissen.
Er zögerte. „Ist das nicht offensichtlich?“
„Ist es das?“ Niedergeschlagen starrte ich in den Himmel, auf die Bäume, überall hin, nur nicht in sein Gesicht, seine Augen, denen ich gerade mehr oder weniger ein Geständnis geliefert hatte.
„Du - du hast erwartet, dass ich dir eine Haarsträhne abschneide. Du glaubst mir nicht, egal was ich mache oder sage. Du wartest immer noch darauf, dass ich dich fallen lassen. Oder?“ Seine Stimme war nur eine Nuance der Dunkelheit, die über mich hinweg strich, wie eine Sommerbrise. Und trotzdem fröstelte ich unweigerlich bei seinen Worten.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich verteidigen sollte, denn...
Ich war glücklich. Ich war mehr als das, ich schwebte neunundneunzig Prozent der Zeit, ich hatte alles, was ich gerne hätte und sogar viel, viel mehr, und doch... Hatte er Recht. Auf eine Weise, die ich nicht mochte, die mir selbst fremd war und trotzdem vorhanden.
„Es ist nur... Ich weiß nicht... Du... Ach, Mist. Ich weiß nicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen... Dass es... So was gibt... Mit Zzzzzzps und Hüpfen und allem und ... nach meinem Vater... kann ich das noch weniger glauben. Aber irgendwie ... ist es gerade so und das verwirrt mich total, und dann krieg ich Angst, dass... es bei dir nicht so ist und... dein Name.“ Verzweifelt spuckte ich das Wort beinahe aus. „Es würde mich fertig machen, wenn du mich nicht irgendwann einfach austauschen würdest. Oh Merlin, das ist ziemlich komisch, oder?“ Ich lachte ein wenig, aber es war zu traurig, um echt zu wirken.
Verdammt, er war echt gut. Genau jetzt, wo jeder von uns genau wusste, dass ich so angreifbar und ehrlich war, wie sonst selten, musste er das Thema anschneiden.
Und plötzlich wusste ich nicht mehr, vor was ich eigentlich mehr Angst hatte: Dass ich mit meiner Theorie, meinem ständigen Zweifeln, Recht hatte, oder... Dass er mich überzeugte?
Hatte ich Angst davor, dass er mich wirklich liebte? Denn... wenn es so wäre... was würde das bedeuten?
Mein Kopf schwirrte, und ich hatte ganz plötzlich das Gefühl, irgendeiner Erleuchtung zum Greifen nah zu sein, ich wusste, dass ich gleich etwas denken, würde, dass...
Er seufzte. Er seufzte und ich verbannte meine Gedanken, wollte nicht weiterdenken.
„Es ist nur komisch, dass du das immer noch denkst. Was muss ich noch tun? Vom Astronomieturm springen? Man, Lily.“ Er hatte sich auf einen Ellbogen gestützt und sah mich von der Seite her an, ein bisschen über mich gebeugt. „Ich liebe dich“, sagte er, und ich konnte nicht anders, als ihm zu glauben. Behutsam strich er mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Vergiss doch mal meinen bescheuerten Namen und meine ganzen Mädchengeschichten und ... und deinen Vater und konzentriere dich mal auf jetzt. Auf mich.“ Er küsste meine Lippen, so verführerisch, so überzeugend, so unrealistisch ehrlich. Zzzzzzzzzzzzzzzp. „Hm?“
Ich redete, ohne Nachzudenken. „Du machst es mir gar nicht so schwer. Ziemlich leicht, ehrlich gesagt.“ Mein Blick traf in seinen und ich verlor die Kontrolle über das, was ich dachte. „Die armen, armen Schnecken“, hörte ich mich selbst sagen. „Nicht einmal reden können sie. Wie furchtbar muss es sein, so was nie gesagt zu - bekommen.“
Mein Mund klappte zu. „Oh“, machte ich lahm und... hatte absolut keine, keine Ahnung, wie ich das erklären sollte. Verdammt.
„Schnecken?!“ Er rollte sich zurück auf den Rücken und starrte resigniert, vermutlich gekränkt in den Himmel, weg von mir. Mist. „Ich versuche gerade, dich davon zu überzeugen, dass es mir doch genauso geht wie dir und du redest über Schnecken?“ Mist, mist, mist, war alles, was ich denken konnte, während die Verletztheit in seinen Worten Kerben in mein Gewissen schlug und ich realisierte, dass mein Timing wohl mehr als bescheuert gewesen war. Mist.
„Ja, aber nur, weil - Egal. Vergiss die Schnecken. Tut mir Leid“, sagte ich hastig.
Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nie, was du eigentlich wirklich sagen willst. Oder wie du was meinst. Das ist schrecklich.“ Er sah mich wieder an, und ich meinte, Unzufriedenheit in seinem Blick zu erkennen, aber mit Unzufriedenheit konnte ich leben, solange sie nicht in Gekränktheit umschlug.
„Wenigstens sage ich immer genau das, was ich denke“, erinnerte ich ihn leicht grinsend an den Vorteil meiner Fähigkeit, Dinge zu sagen, ohne sie zu durchdenken.
„Tust du?“ Er drehte sich wieder zu mir um, legte seine Lippen an meine Wange, ließ sie langsam, so verdammt langsam und ... mich-ihn-wollen-lassend zu meinem Hals wandern.
Zzzzzzzzzzzzp.
Ich wusste nicht, was heute Nacht mit mir los war, ich wusste nur, dass... dass... dass ich gute Lust dazu hatte, mich auf ihn zu stürzen und, und... Meine eigenen Gedanken jagten mir Angst ein.
Bestechung, dachte ich böse.
Was hatte er noch mal gefragt? Ob ich das sagte, was ich dachte?
„Immer“, antwortete ich. „Ich mag Schokolade. Ich hab Angst vor Eichhörnchen. Mir ist kalt und der Boden ist ziemlich nass“, stieß ich hervor und gab mein Allerbestes, um mich konzentrieren zu können. „Siehst du?“ Ich grinste ihn an und mein Herz klopfte - er musste es hören, so laut kam mir mein eigener Herzschlag auf einmal vor.
Er sah so gut aus. So, so, so gut.
Und er machte es - was auch immer - so, so, so schwer, indem er auf meine Aussage, dass mir kalt war, augenblicklich einen Arm unter meinen Oberkörper schob und mich so noch enger in den Arm nahm. Ich spürte die Atemzüge in seiner Brust, aber konnte selbst nicht atmen. „Angst vor Eichhörnchen? und dann lachst du über Hähne?“ Grinsend schüttelte er den Kopf. Zumindest tippte ich mal anhand seiner Stimmlage darauf, dass er grinste.
Auf einmal fiel mir wieder ein, wie man atmete und ich fing an, unkontrolliert und viel zu hektisch Luft in meine Lungen zu schaufeln. Ich lachte ein bisschen, um irgendeine Reaktion zu zeigen, aber ehrlich gesagt war ich gerade aufgrund unbekannter Tatsachen, die allesamt zu hundertundzehn Prozent mit James zu tun hatten, nicht wirklich zu einem normalen Satz fähig.
„Glaubst du mir jetzt?“, fragte James schließlich leise. Trotz meiner leichten geistigen und körperlichen und überhaupt ganzheitlichen Verwirrung tippte ich mal darauf, dass er auf meine vorherigen Worte anspielte, die, dass ich immer genau das sagte, was ich dachte.
„Alles“, sagte ich sofort, atemlos und schamlos ehrlich.
Er wirkte überrascht. „Wirklich?“
Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Langsam. Ganz ruhig, Lily.
Ich drückte die Lippen an seinen Hals. „Erzähl mir jetzt, dass Eichhörnchen von haus aus böse sind und Feuerspeien und ich glaub es dir.“ Und es war nichts als die Wahrheit.
Ich spürte, dass er wieder grinste. „Eichhörnchen sind von Haus aus böse, speien Feuer und ich liebe dich.“ Seine Lippen berührten mein Haar.
Zzzzzzzzzzzzzp.
„Okay. Akzeptiert“, willigte ich nur allzu bereitwillig ein und versuchte mit aller Kraft, James Hand, die ständig hoch und runter über meinen Arm strich, auszublenden, denn irgendwie... hatte ich gerade nicht das Gefühl, noch für irgendwas garantieren zu können.
Es war wie vorher: Ich würde platzen. Merlin. Klaustrophobie in einem offenen Wald. Das wurde immer schlimmer.
„Ich hoffe du hast es mal wirklich verstanden. Die Zweifel sind auf Dauer nervig, weißt du?“, fragte James mit einem versöhnliches Grinsen in der Stimme.
Seine Stimme. Oh Gott. Oh Gott. Bitte, bitte, lass ihn weiterreden, dachte ich nur.
„Mhhm“, machte ich. „Ja.“
„War das gerade alles, was du denkst?“ Jetzt klang er wieder unzufrieden.
„Nein“, sagte ich automatisch. „Naja. Ich will nicht drüber nachdenken.“
„Also doch noch nicht überzeugt“, stellte er fest.
Was für ein Schwachsinn. Das glaubte er doch nicht wirklich? „James. Wenn mich in meinem Leben irgendwas überzeugt hat, dann du“, erklärte ich ihm wie einem kleinen Kind.
Er legte seine Lippen an meinen Hals, er hatte keine, kein Ahnung, was diese einfache Berührung mit mir machte. Was er mit mir machte, die ganze Zeit über.
Zzzzzzzzzzzp.
„Du bist schrecklich“, murmelte er gegen meine Haut.
„Tut mir leid“, erwiderte ich zu schnell und zu atemlos, um ernst genommen werden zu können.
Wie zur Bestätigung meiner Gedanken lachte er. Ich sah ihn böse an, weil mein Herz im selben Tempo klopfte, in dem eines meiner Lieblingshardrocklieder geschrieben war. Merkte er nicht, was er mit mir machte?
Ich guckte in die Sterne. Sie waren schön, klar. Aber ich konnte mich nicht auf sie konzentrieren, irgendwie... klappte es einfach nicht. Auf einmal hatte ich das ganz dringende Bedürfnis, hier wegzugehen. In James' Zimmer vielleicht.
Ich sah zu ihm herüber und für einen Moment hatte ich mich nicht unter Kontrolle, als ich bemerkte, dass auch er in die Sterne sah. Aber nicht so, wie normale Menschen vielleicht um diese Uhrzeit in die Sterne glotzen, nein, James machte das ganz, ganz anders. Er sah konzentriert aus, und irgendwie entspannt und vielleicht... glücklich? Und intelligent und hoffnungsvoll und gut, gut, gut.
„James?“
„Hm?“ Sein Blick wandte sich mir zu.
Zzzzzzzp.
„Es... ist kalt“, sagte ich gedankenlos und starrte ihn an, gefangengenommen von seinen Augen.
Hilfe.
„Das hab ich schon bemerkt, als wir vor die Tür getreten sind“, teilte er mir mit und grinste.
„Oh.“ Ich lachte. Biss mir auf die Lippe und hatte das Gefühl, wirklich zu platzen, wenn nicht bald etwas passierte. Etwas lag in der Luft, irgendetwas, und ich wurde verrückt, während wir hier einfach nur lagen und schwiegen. Es musste etwas passieren. „Mir ist echt kalt“, sagte ich also deutlich.
Ich glaubte, ein Stirnrunzeln zu erkennen. „Willst du gehen?“
Ich war mir nicht ganz sicher, deswegen entschied ich mich einfach für die Gegenfrage: „Willst du bleiben?“
„Nein.“ Wieder dieses anbetungswürdige Grinsen in seinem Tonfall. Aww.
„Also... gehen wir?“, fragte ich etwas planlos nach.
James setzte sich auf und schob mich somit mit nach oben. „Okay.“
Ich setzte mich richtig hin, strich mir die Haare aus dem Gesicht, während meine Gedanken rasten. Ohne Sinn und Ziel (tatsächlich passierte es äußerst selten, dass ich das Gefühl hatte, meine Gedankengänge würden zu irgendwas führen) und ohne Vorwarnung rasten sie immer weiter, schneller und schneller.
Ich versuchte, sie auszublenden, einfach wegzupacken, aber auf einmal war ich mir James' Anwesenheit genau neben mir schrecklich bewusst und alles war... Alles war... So anders.
Es war still um uns, das Rascheln unserer Füße auf dem Boden, unsere Atemzüge und ein gelegentliches Knacken eines Baumes waren die einzigen Geräusche, die die Stille des nächtlichen Waldes durchbrachen.
Ich beschloss, irgendwann später einmal drüber nachzudenken, nicht doch Esoterikerin und Anbeterin irgendwelcher Naturgötter zu werden, denn auf einmal schienen mir die Bäume, die Sterne, der Schnee, alles viel näher als irgendeine Macht aus dem Himmel. Himmel? Gab es das überhaupt? Unauffällig stieß ich mit meinem Fuß gegen einen Baumstamm und stellte (mit einem unangenehmen Aufpochen in meiner großen Zehe) fest, dass es zumindest diesen Baum definitiv gab.
James war inzwischen aufgestanden, er stand vor mir und hielt mir eine Hand hin, um mich hochzuziehen. „Das war die bescheuertste Idee seit langem. Aber irgendwie genial“, meinte er, während ich mich von ihm hochziehen ließ.
„Also ich fand's cool“, verteidigte ich meine verrückte Idee sofort. „Ich finde es schön.“ Ich spekulierte mal darauf, dass er mein Lächeln sah.
Selbstverständlich - obwohl er bestimmt genauso fühlte wie ich, dass es das niemals sein würde - verschränkte er unsere Hände. „Aber krank.“
„Gewöhn dich dran.“ Ich streckte ihm allen Ernstes die Zunge raus.
Er war mir immer einen halben Schritt voraus und zeigte mir, wo wie lang mussten: Zum Glück, denn irgendwie sahen die Bäume alle gleich aus und ich hatte das sichere Gefühl, dass ich, wenn ich alleine gewesen wäre, am nächsten Morgen vermutlich drei Dörfer weiter wieder auftauchen würde, falls ich dem Erfrierungstod entgehen würde natürlich. „Gerne“, teilte er mir mit und ich musste lächeln.
Ein bisschen neidisch guckte ich die Bäume an. Sie hatten es gut, sie mussten nicht ständig dieses Gefühlschaos erleben - Sie konnten einfach nur in der Gegend rumstehen, und, jaah - Baum sein.
Ich stellte mir vor, ich wäre ein Baum.
Ein richtiger Baum, so mit Rinde und Blätterdach und allem. War das ein schönes Leben? Und: Schlimmer oder besser als das Leben einer Schnecke? Oder das eines feuerspeienden Eichhörnchens?
Das war dann der Punkt, an dem mir meine eigenen Gedanken schlichtweg zu dumm zum weiterdenken wurden und ich beschloss, mich auf etwas Wichtigeres zu konzentrieren. Darauf, wie es heute Nacht weitergehen würde, zum Beispiel.
Wir waren kurz vor der Haustür, als es über mich kam. Ich weiß nicht genau, was es war, aber es fühlte sich gut und so richtig, so überwältigend an, dass ich nicht umhin kam, um sofort zu reagieren.
Ich blieb ohne Vorwarnung stehen, schlang meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn. Mit allem, allem, allem, was ich gerade empfand. Und glaubt mir, das war eine Menge.
James schien mir in der ersten Sekunde ziemlich perplex, aber er erwiderte den Kuss sofort und legte seine Atme um meine Taille.
Zzzzzzzzzzzzzp.
Ich vergrub meine Hände in seinem Haar, wie ich es die ganze Zeit über irgendwie schon gewollt hatte, und auf einmal war mir fürchterlich warm, als hätte ich drei Liter Feuerwhiskey in mich reingekippt und nicht, als würden wir hier mitten in der Nach draußen vor dem Haus stehen, nur wenige Schritte vom warmen Inneren entfernt.
James' eine Hand strich über meinen Rücken, die andere lag an meiner Wange, liebkoste mein Gesicht. Ich platze, dachte ich, und, verdammt, das war mit Abstand der schönste Tod, den ich mir vorstellen konnte.
Er küsste mich mit so viel Regentropfen, glitzernden, hoffnungsgrünen Funkeln, dass mir schwindelig wurde, alles drehte sich, ich wollte... ich wollte...
Irgendwann löste er sich von mir, blickte mich an, als könne er kaum glauben, was ich gerade machte. „Wow“, murmelte er.
„Hm?“ Ich lächelte ihn an, konnte nicht widerstehen und drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen.
Zzzzzzzzzp.
Im Licht der Straßenlaternen konnte ich sein schiefes Grinsen nur zu gut erkennen, und ich hasste die Lampen dafür, denn ich hatte alle Mühe, mich nicht unkontrolliert auf ihn zu stürzen und ... seltsame Dinge zu tun.
„Krieg ich noch so einen Kuss?“, fragte er.
Ich wollte schreien „JA, JA, JA, JA, gerne!“, aber ich hielt mich zurück und beschränkte mich darauf, ganz, ganz langsam und vorsichtig meine Lippen wieder auf seine zu legen.
Meine Hände strichen wie von selbst über der Jacke über seine Brust, während er mich noch enger an sich zog, eine Hand immer noch an meiner Wange. Die andere Hand strich weiter meinen Rücken hinunter, weiter, und weiter, und schließlich ganz vorsichtig und gleichzeitig unglaublich natürlich über meinen Hintern.
Ich drängte mich an ihn, war nicht mehr in der Lage über irgendetwas nachzudenken, geschweige denn, ob das hier richtig oder falsch oder gefährlich oder sonst was war.
Es zzzzzzzzpte, mein Magen stupste, mein Kopf schwirrte und meine Zehen kribbelten und - wow. Ich wollte mich nie, nie, nie in meinem Leben von ihm lösen müssen.
Allerdings dauerte es nicht lange, bis James von mir abließ, sich auf zwei Zentimeter von mir löste. Er blickte mich einen Moment einfach nur an, und ich meinte, Erstaunen über mein fehlendes Zurückweichen in seinem Blick zu erkennen, bevor er fragte: „Gehen wir hoch?“
Er kriegte es nicht im Ansatz hin, so unschuldig zu klingen wie ich es vermutlich immer tat, während er das sagte.
Ich dachte über die Frage nach.
Hochgehen. In sein Zimmer. In sein Bett. In meinem Zustand.
James Potter.
Ich zögerte.
Sah ihn an.
Zzzzzzp.
Auf einmal musste ich daran denken, wie die Dinge gelegen hatten, als ich zum Allerersten Mal diesen fragwürdigen und inzwischen unverzichtbaren Stromschlag gespürt hatte. Das war... im Gang gewesen, meinte ich - Wir waren irgendwie zusammengerannt, und, hatten geredet, und... Ich hatte damals noch geglaubt, ihn zu hassen. Und ich hatte ihn auf die Wange geküsst. Und er hatte mich angeschaut und... Zzzzzzp.
Ich blickte in seine fragenden Augen.
Nickte.
„Ja.“ Ich wollte es aussprechen, egal, was heute noch passieren würde, ich wollte nicht die ganze Zeit daran denken müssen, dass ich es mal wieder nicht über mich gebracht hatte, mutig genug zu sein, um laut und deutlich zu sagen, was ich wollte.
Und irgendwie war es gerade keine Frage, was ich wollte. Er stand vor mir, nahm meine Hand und sperrte mit hastigen, fast aufgewühlten Bewegungen die Tür auf, als hätte James genau so viele Fragen im Kopf, wie ich.
Ich schaute ihm zu, wie er seine Jacke auszog und aufhängte und seine Schuhe einfach im Gang stehen ließ, bis mir einfiel, dass ich auch noch ein paar Klamotten loswerden musste.
Ein bisschen vertrottelt schlüpfte ich aus meinen Schuhen, schob sie mit den Zehenspitzen zumindest noch in die Richtung der Schuhmatte und hängte seine schwarze Jacke übers Treppengeländer. „Ich mag die Jacke“, bemerkte ich und lächelte ihn an.
„Behalten wolltest du sie damals aber nicht“, grinste er.
„Damals“, wiederholte ich und schon wieder hatte ich eine Erinnerung an das letzte halbe Schuljahr im Kopf: James, der die Treppe zum Jungenschlafsaal hinab stieg, und genau die Jacke trug, mit der Lucas mich vor kurzer Zeit erst gesehen hatte. Ich war nach oben gerauscht und hatte vorschnell und missverständlich versucht, ihm die Jacke auszuziehen... Das war am Morgen des Tages gewesen, an dem alles geplatzt war.
Merlin.
„Du kannst sie haben“, bot mir James leichthin an und zog mich die Treppen hinauf.
Ich überlegte, kam dann aber zu dem Schluss, dass es keine gute Idee war, dieses Angebot anzunehmen. „Nein. Ich will ... sie mir nur mal leihen.“ Dann riecht sie nach dir. Ha.
„Du kannst sie auch ganz haben“, wiederholte er und öffnete die Tür zu seinem Zimmer.
Sein Zimmer? Schon? Wo waren die Treppen geblieben? Der Flur?
Oh Gott. Gott. Irgendwie war ich plötzlich nervös, sehr nervös. Ich hatte absolut keine Ahnung, was ich tun sollte, auch wenn ich so viel im Kopf hatte, das ich gerne tun wollte... Die Treppen sollten länger sein, wirklich, die Kürze war ja schon fast beschämend anmaßend. Wie sollte man da noch Zeit haben, über irgendwas nachzudenken? Wie sollte man es auf so wenigen Stufen schaffen, zehntausende von Gefühlen, die ich überhaupt nicht haben und nie gehabt haben wollte, zu ordnen?
HILFE?
„Nein“, sagte ich. „Vielleicht. Egal.“ Zerstreut betrat ich sein Zimmer und setzte mich auf sein Bett, um irgendwas zu tun, um den schmerzhaft langen Moment noch länger zu machen.
James setzte sich neben mich, und am liebsten hätte ich ihn gebeten, sich woanders hin zu setzen, irgendwo, wo nicht alles, was ich dachte, sein Name, und alles, was ich fühlte, seine verdammte Nähe war.
Ich blickte unruhig im Zimmer umher, sah aus dem Fenster, auf den Schreibtisch, meinen Koffer. Blickte ihn an.
„Wie viel Uhr ist es?“ Die Frage war so unmissverständlich belanglos und die Antwort darauf mir so egal wie selten etwas.
Er sah tatsächlich auf die Uhr und ich konnte nicht glauben, dass wir tatsächlich über so etwas Nebensächliches redeten, wie die Uhrzeit wo ich so viel mehr im Kopf hatte.
„Halb drei“, sagte er.
Meine Hände zitterten. Ich traute mich nicht, ihn anzusehen, weil ich nicht wusste, was dann passieren würde, denn... irgendwas würde passieren? Ja?
Die Stille war so laut, dass sie auf meine Ohren drückte wie Watte. Ich atmete zu flach.
Was. War. Los?
Auf einmal seufzte James. Er zog seinen Pulli aus, warf ihn in eine Ecke, in der sich schon Jeans', Handtücher und Hemden stapelten, und stand dann auf, um seine Jeans auszuziehen.
Mein Kopf brannte. Feuer. Ich war verrückt. James war ... so viel ...
Ich glaubte zu ersticken, zu platzen, wenn ich nicht sofort etwas unternahm. Ich musste etwas tun, jetzt, jetzt, bitte. In was auch immer das enden würde.
„James?“
„Hm?“ Er lächelte mich an und hielt in der Bewegung inne, seinen Gürtel zu öffnen.
Und auf einmal... auf einmal war Zzzzzzzzzzp gar nicht mehr genug. Nicht auf der Welt war mehr genug, um das zu beschreiben, was passierte, als ich James anguckte und aufhörte, mich zu fragen, warum ich hier war, warum ausgerechnet ich hier war, warum ich Dinge tun sollte, warum manche Dinge moralisch waren und manche nicht und manche egal.
Alles war da und nichts egal, als ich aufhörte, nachzudenken, und es genau so machte, wie er es vorhin vorgeschlagen hatte: Mich auf jetzt konzentrieren. Auf hier. Auf James.
Ich stand auf wie in Trance, stellte mich vor ihn und blickte ihn an. Dann schob ich sanft seine Hände von seinem Gürtel weg und machte selbst weiter.
Ganz einfach.
Eine Hand schlang sich um seinen Nacken, ich drückte meine Lippen an seinen Hals und hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, als ich auf einmal ganz genau wusste, was ich wollte.
James nahm mir die Entscheidung ab, seine Hände waren schon unter meinem Pulli, streiften ihn über meinen Kopf, genau wie mein Schlafanzugoberteil. Ich schob eine Hand unter sein T-Shirt und schaffte es auf den ersten Versuch, es ihm abzustreifen, während seine Hände an meinem Hosenverschluss waren und auch meine, seine Jeans den Weg auf den Boden fand.
Was. Machte. Ich?! Was?
Seine Lippen strichen über meine, er küsste mich sehr, sehr zärtlich, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, oder vielleicht der Klang einer Gitarrensaite. In meinem Kopf drehte sich alles, ich nahm alles so intensiv wahr, dass ich die Hälfte nicht mal mehr mitbekam, während er mich zu seinem Bett führte und auf seinen Schoß zog.
Alles drehte sich, in meinem Kopf verdeutlichte sich jede Meiner Wahrnehmungen um das Tausendfache, ich spürte jede meiner Atemzüge, James' Bewegungen so unglaublich deutlich, während ich genau wusste, dass es nie, nie, nie intensiv genug sein konnte.
Mein Herz schlug so laut, dass es beinahe wehtat, aber mir hätte gerade jemand alle zehn Finger abhacken können und ich hätte es in meiner Aufgewühltheit vermutlich nicht mal bemerkt. Mit aufgebauschter Zufriedenheit bemerkte ich, dass auch James zu schnell atmete, als er sich ein wenig von mir löste und mich in die Kissen drückte. Nicht mehr so vorsichtig, wie zu Beginn, mit Bewegungen, die viel zu zärtlich, viel zu besonders und irgendwie gut-anders waren, als dass ich auch nur eine Sekunde daran denken könnte, dass das hier für ihn nicht auch etwas Neues war.
Ich dachte - ich wartete darauf - er würde mich wieder küssen, aber anstatt dessen legte er sich einfach neben mich, legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Fast als müsste er... Müsste er sich selbst... ein wenig beruhigen? Aber das war unmöglich, schwachsinnig, oder?
Ich machte meine Augen zu, spürte seinen Atem an meiner Stirn und konnte das alles nicht glauben. Ich atmete tief durch. „James?“ Meine Stimme zitterte ein bisschen. Das ganze Feuerwerk dieser Nacht tobte in mir, wahnsinnig, berauschend.
„Lily?“ Er drückte seine Lippen an meine Schläfe, als ob er mich mit Absicht alle Worte dieser Welt vergessen lassen wollte.
Ich überlegte viel zu lange, was ich eigentlich hatte sagen wollen; ob ich überhaupt etwas hatte sagen wollen, oder vielleicht einfach nur meinen Lippen die Chance geben wollte, seinen Namen zu formen. James.
Ich entschied mich für die Wahrheit. „Ich liebe dich.“
Seine Lippen lagen an meiner Wange, küssten sich langsam einen Weg zu meinem Hals, auf eine Weise, die mich so verrückt und so unlilyhaft verlangend machte, dass mir schwindelig wurde.
„Ich liebe dich auch, Lily. Viel, viel zu sehr.“
Eine meiner Hände strich über seine Brust, die andere fuhr durch seine Haare. Er sollte wirklich mal über Werbung für Haarshampoo nachdenken, dachte ich nebenbei und ziemlich verwirrt und durcheinander, und ungläubig. Und so versuchte ich, seine Worte zu verarbeiten, aber ich glaube, ich scheiterte. Er liebte mich. Er liebte mich.
Das war unglaublich, unglaublich, unglaublich wunderbar, und unglaublich elektrisierend, unglaublich aufwühlend und aufregend und atemraubend...
Und es setzte einen Funken. Es war nämlich so, dass ich auf einmal... Dinge in meinem Kopf hatte, die ich noch nie da gehabt hatte, oder die ich schlichtweg zu verdrängen versucht hatte, Dinge die in ferner, oder vielleicht auch ganz naher Zukunft geschehen könnten, die ich nie gewagt hatte, mir vorzustellen, weil es außer meiner Vorstellungskraft lag, dass...
James rollte sich auf den Rücken und zog mich auf sich, er blickte mich an und dieser Moment löschte alle meine Gedanken aus. Ich guckte zurück und auf einmal musste ich irgendwie lachen, weil er so... lustig aussah. Auch seine Bewegungen waren so achtsam und irgendwie bedacht, als wäre diesmal er derjenige, der die ganze Zeit nachdachte, und nicht ich.
„James?“, sagte ich noch mal. „Du wirkst irgendwie ziemlich... komisch. Irgendein Grund?“ Ich grinste ihn an, unsere Gesichter berührten sich, berührten sich gerade nicht.
„Ich - ich hab keine Ahnung was du gerade willst. Was ich machen darf.“ Er schloss die Augen und ich konnte den Blick nicht von ihm wenden. Das sanfte Licht der Sterne war die einzige Lichtquelle, und seine Züge erschienen mit plötzlich ungeahnt weich und sinnlich, und... ich drehte komplett ab. Mein Atem war ein einziger Wackelkontakt. „Und deine Nähe ist nicht sehr förderlich, wenn ich nachdenken will.“ Seine Atemzüge gingen unregelmäßig und ich liebte ihn dafür.
„Du. erzählst. mir. seit JAHREN. nicht nachzudenken!“ Ich musste lachen, als ich daran dachte, wie anders heute alles war, und, dass ich verdammt noch mal gleich durchdrehen würde.
Er stieg in mein Lachen ein und ich fühlte mich wie ein Luftballon, ein leuchtender, roter Luftballon, der glückstrunken dem Himmel entgegen schwebte, in der irren und so wahren Fantasie eingewickelt, nie wieder runterkommen zu müssen.
„Ich bin ein Idiot, oder?“ James' Hand strich langsam meinen Rücken herunter.
Ich schloss die Augen und schluckte. „Weißt du... vielleicht stehe ich doch auf kranke Dinge“, stieß ich hervor, weil das gerade das Erste war, was mir in den Sinn kam.
„Wie kommst du ausgerechnet jetzt drauf?“
„Weißt du noch? In... Filch's Büro?“ Ich traute mich wieder, meine Augen aufzumachen, und plötzlich und ziemlich grundlos hatte ich einen Sekundenbruchteil lang Schuldgefühle, weil ich mich überhaupt nicht wunderte, dass er noch da war, so nah neben mir. Wie konnte ich so selbstsüchtig sein und davon ausgehen, dass solches Glück real war?
Womit hatte ich das verdient?
„Das Nachsitzen vergess' ich nicht mehr so leicht“, versprach James' mir mit einem Grinsen auf den Lippen, dass mir für eine Sekunde den Atem raubte und mir klar machte, dass ich aufhören sollte, mir über so einen Schwachsinn wie Warum und Wofür keine Gedanken machen durfte - Darüber konnte ich mein Leben lang nachgrübeln, doch im Moment gab es absolut nichts, was ich tun wollte, außer hier zu liegen und James anzustarren und die ganzen verrückten Sachen in meinem Kopf, in meinem Körper auszukosten.
„Aber weißt du, was ich draus gelernt habe?“, setzte ich unser kleines Gespräch leise fort.
„Hm?“ Sein Blick strich über mich, als wäre ich ein Sonnenstrahl der durch die Bäume bricht, so einer, wie man sie nur im Bilderbuch sieht, und bei denen man schon fast den Glauben, dass es sie in der echten Welt wirklich gibt, schon fast aufgegeben hat, als man plötzlich in einem unerwarteten, magischen Moment doch einen erblickt und von dessen Schönheit zu Boden geworfen wird.
„Manchmal darf man gestörte Sachen tun“, flüsterte ich beinahe, beugte mich herab und küsste ihn auf die Lippen.
Zzzzzzzzzzzzp.
Die Wirklichkeit war so wunderbar, dass ich beinahe Angst hatte, die Augen zu schließen, weil ich keine Sekunde den Blick von ihm lösen wollte, in meinem ganzen Leben nicht.
„Ist das hier...“ Er ließ seine Hand am Verschluss meines BHs ruhen. „... etwa gestört?“
Ich konnte nicht mehr atmen. Was. Was. Was. Was. Was war los? Er war James Potter und ich war Lily Evans und alles, was gerade passierte war so überwältigend, dass ich es nicht einzuordnen wusste.
„Ein bisschen. Wenn man drüber nachdenkt, was ich die letzen knapp sieben Jahre von dir gehalten habe...“
„War alles schwachsinnig“ Er ließ seine Lippen zu meinem Dekoltee wandern, seine Finger spielten am Verschluss herum.
Jede Wahrnehmung war so erstaunlich atemberaubend. Ich hatte seine Worte schon wieder vergessen, als ich zustimmend „Mmmh“ murmelte, seine Wangen küsste, um ihm zu zeigen, dass es okay war. Ein bisschen mehr als okay, ein bisschen viel viel viel mehr, als alles, was ich mit Worten sagen konnte.
Er blickte mich an, und für einen Moment verschmolzen unsere Gedanken, als ob der Sonnenstrahl von vorhin endlich durch die Bäume brechen würde, auf eine Fläche reinen Schnee, und alles dahinschmelzen ließ, was nicht von Bedeutung war.
Er klinkte den Verschluss aus, und es war gut. Alles war gut. Und kompliziert und aufregend, und auf keine Fall selbstverständlich.
Zweifelsfrei besonders, ob besonders nett oder nicht. Gut-anders.
Ich drückte meine Lippen auf seine, kirre vor all den Dingen, die in meinem Kopf waren und Dinge, die gleich geschehen würden und Dinge, die ein Funken in mir freigesetzt hatte, die ich mir endlich vorstellen konnte, dass sie in ein paar Monaten, Jahren vielleicht geschehen konnten.
Glück, dachte ich, wie benommen von all den Gefühlen, dem Rausch, in dem ich mich befand. Da war Glück in seinen Augen, seinen Bewegungen, seinen Haarspitzen. Ich machte ihn glücklich, und das war mehr, als ich je zu hoffen gewagt hatte. Ich wollte nie, nie, nie damit aufhören.
Er lächelte.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzp.

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Aaaaaah! Und? Und? Uuuuuuuuuuuuund? OH MERLIN! Bitte bitte bitte bitte bitte bitte, jeder, der bis hier runter gekommen ist, bitte, bitte lasst uns einen kleinen Kommi da, wie ihr die Entwicklung findet!!! Dankeeeee!
Also, mal von vorne: Wie findet ihr James' Teil? Das Aussperren? Der Streit wegen dem Strippen? Die Prügelei mit Pad? Und die Wunderkerze? x)
Und Lily's Teil? Hmm? Hmmm? Hmmmmm? Ich war beim schreiben dieses Mal SO perfektionistisch, alles musste irgendwie perfekt sein, um diesem Chap würdig zu sein, hehe :) Wie findet ihr Lily's Gestörtheit? Ihre plötzlichen Platzängste? Und so weiter?
Realistisch? Unlogisch? Gut? Weniger gut? LASST ES UNS WISSEN! Wir flehen!!!!! Ehrlich, ich war selten so neugierig was ihr dazu sagt! :D Das war nämlich echt Knochenarbeit diesmal! ;)
Wir lieben euch! <3 Bis zum nächsten Kapitel, und DANKE! Kommi nicht vergessen! ;) (Das kommt jetzt irgendwie ziemlich rüber wie betteln, und - okay, ist es auch ein bisschen, aber wir sind nur sooooo gespannt...! (; ) <33333333


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In der Filmgeschichte hat es derart viele Werwölfe gegeben, dass wir unbedingt etwas ins Bild bringen wollten, was es noch nie zu sehen gab. Wir zeigen also nicht den traditionell behaarten Werwolf, sondern einen unbehaarten.
Alfonso Cuarón