Like A Fairytale - Everytime I Hear Your Name
von crazygirl
[Der folgende Text ist um kurz vor zwei Uhr nachts entstanden und absolut nicht ernst zu nehmen! Wer seine Zeit nicht gerne mit sinnloser Zeit verschwendet, sollte einfach etwas runterscrollen bis zur echten Begrüßung ;)
Damit man auch versteht, was das alles soll: Ich (Ollo) hab diktiert und ich hab dummerweise den Fehler gemacht, zu sagen, dass Flollo (die gerade neben mir sitzt und heute bei mir übernachtet) alles mitschreiben soll, was ich sage. Und naja, das hat sie ziemlich wörtlich genommen.]
Kuckuck!!
Klammer Auf. Ich weiß, das is ´ne scheiß Begrüßung, aber mir fällt 1. keine bessere Formulierung und zweitens ein oh nein nein zuerst das ein es war dreimal nein das ein nach Formulierung und 2. will ich Flollo beweisen, dass ich kreativer bin als sie im Begrüßungen erfinden Klammer zu nächste Zeile hä was war denn des? Achso. Ähm. Ähm hast du vergessen. Enter. Ja. Ihr glaubt gar nicht wie stressig es bei uns war - okay das ist jetzt völlig gelogen, lösch es wieder. Wir mussten jeden zweiten Tag übernachten. Hää. Stimmt. Das war so im übertragenen Sinne zu sehen. Und da also beim Übernachten hatten wir nichts also äh waren wir damit beschäftigt ebschäftigt äääh ähm ähm ähm Das ist immer noch alles falsch. Ach ja, wo war ich? Das lese ich jetzt alles noch mal vor, damit ich nicht so verwirrt bin. Das klingt, als würde ich voll die Selbstgespräche führen, wie so ein voll behindertes Kind. Das voll hab ich nicht gesagt. Scheiße, da ist ´ne Mücke. Äh Flollo, wozu schreiben wir des eigentlich? Glaubst du das interessiert irgendeine Sau? Ich hab meinen Satz übrigens immer noch nicht beendet. Das übrigens stand am Schluss. Egal. Beendet. Beendet. Also. Wir waren damit beschäftigt die Dialoge ähm auszubessern und neuzuschreiben, dass, damit ähm wir in - das ist alles voll bescheuert, die wissen ja alle noch gar nicht, dass ich wegfahr. Auf jeden Fall ich bin die nächsten vier Wochen nicht da und deshalb haben wollten wir - oh Gott ich glaube ich schreibe des morgen doch allein, dann wäre ich jetzt schon fertig. Ookay. Vielleicht sollten wir am Ende noch schreiben, dass man den ganzen Einführungstext hier nicht ganz ernst nehmen kann. Das ernst kannst auch lassen. Weil weil ääähm das alles um fünf vor zwei Uhr nachts entstanden ist *schneuz* Nein, nein, nein. Vier vor zwei Uhr nachts. Jetzt schon vier vor zwei Uhr nachts. Und ich fühl mich als wäre ich auf Drogen. Haha. Und jetzt kannst Schluss machen. Und jetzt kannst Schluss machen kannst du übrigens auch noch schreiben.
Ähem. Jaah. Hier kommt die Richtige Begrüßung :D :
Hey! :)
Ehrlich gesagt hab ich keinen Plan, was ich hier schreiben soll, weil es 1. eh in jedem Chap dasselbe ist und 2. wir uns diesmal gar nicht entschuldigen können, dass wir solange gebraucht haben.
Eigentlich gibt es eh nur zwei Sachen zu sagen.
Die Unwichtigere: Ihr werdet die nächsten vier Wochen nichts von uns hören, weil ich solange im Urlaub bin und Flollo und ich uns so lange also nicht sehen.
Was natürlich nicht heißt, dass wir nicht trotzdem weiterschreiben. Ich hab meine Eltern sogar überredet, dass ich einen Laptop mitnehmen darf, damit ich nicht auf Zetteln und Servietten weiterschreiben muss wie im letzten Urlaub x))
Wir hoffen auf jeden Fall, dass wir in den Ferien einigermaßen weit kommen und im Herbst dann schon ein paar Kapitel auf Lager haben.
Die wichtigere Sache ist: AAAAAAAAAAAAHHHHHHHH!!
Danke, danke, danke für eure überirdischen Kommis – wie immer halt x))
Wir hätten nie gedacht, dass nach so einem Chap wie dem letzten SOLCHE Kommis kommen!
Das ist einfach wahnsinnig motivierend. Danke!!
Hier gibt’s die Re-Kommis:
@LittleMissCullen:
Hey :)
Oookay, um diese Uhrzeit kannst du dir wahrscheinlich wirklich sicher sein, dass du die Erste bist xD
Das ist gut – also das du ehrlich bist :)
Ich muss sagen, da bin ich nicht deiner Meinung – auch ganz objektiv. Betrifft ja nur indirekt mich, Lily wird ja von Ollo geschrieben – also, ich finde, dass Lily's Reaktion total nachvollziehbar ist. Wie später noch mal beschrieben, ist es das erste Mal, dass sie mit jemandem Schluss macht... Schluss machen muss. Sie will ihn nicht verletzten, weiß nicht, wie sie ihm das Ganze erklären soll... Hinzu kommt, dass sie unglaubliche Schuldgefühle hat.
Natürlich ist sie nervös.
Außerdem denke ich, dass jeder Mensch doch ein bisschen nervös ist, wenn er Schluss macht? Und bei den zusätzlichen Gründen, nervös zu sein, denke ich eigentlich, dass das erlaubt ist :)
Naja.
Mit dem könntest du schon recht haben... Aber der Streit hat sich halt spontan ergeben – es war auch gar keiner geplant gewesen, aber als er dann entstanden ist, wollten wir ihn eben auch nicht weglassen, schließlich sollten die ganzen Gespräche echt wirken.
Klar, das Ende hätte man auch so machen können, aber man war Lucas/Schleimbeutel/Parker ja dann irgendwie noch 'ne Erklärung schuldig, oder?
Außerdem wurde so das Chap noch ein bisschen länger xD
Jaah, das kann ich total verstehen xD Keine Sorge, wir sind beide keine Justin Bieber-Fans ;)
Naja, freu dich nicht zu früh – er lebt noch, also gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass er noch nicht ganz Geschichte ist :)
Jaah, das Problem Peter =//
Mir wäre es ehrlich zu übertrieben gewesen, wenn der da gewesen wäre... Ich meine, ich richte das ja auch oft so ein, dass die vier nicht andauernd zusammen rumhängen – ich mein, das sind 17-jährige Männer, ich denke ja nicht, dass sie aneinanderkletten und nichts ohne den Anderen tun.
Eigentlich wollte ich ja Pad kommen lassen, hab mich dann aber doch für Remus entschieden, damit eben wenigstens noch ein Rumtreiber dabei ist.
Ich weiß, ich vernachlässige Peter extrem =// Aber in diesem Chap ist er ausreichend vorhanden ;) Zumindest für meine Verhältnisse x))
Dankeee!! :D
Danke, danke x))
Hach ja, ich muss sagen, mit dem letzten Satz und dem Kapitelnamen bin ich auch zufrieden – ich hoffe jetzt einfach mal, dass du mich jetzt nicht für arrogant und selbstverliebt hälst? :)
Okay, hoffe mal, dass du dann einschlafen konntest? :D
Danke für deinen suuuper Kommi :D
Gggggggggglg Flollo
<3333
@sabriel95:
Hey :)
xD Jaah, diesen ersten Gedanken kann ich verstehen xD
Ich hasse ihn auch, aber in diesem letzten Chap hat er mir so furchtbar Leid getan =//
Ja, aus seiner Sicht hat er sich wirklich ganz normal verhalten... :)
Hmm, ich denke einfach mal (ich spiel Lily ja nicht), dass sie eben einfach zu geflasht war, dass Lucas plötzlich mit ihr schlafen will – schließlich hat Remus ihr auch mal gesagt, dass der das wahrscheinlich eh nicht im Kopf hat und weiß, dass Lily da etwas... verklemmt ist x))
Und dass sie das nicht einfach so sagen kann, liegt eben daran, dass das das erste Mal ist, dass sie Schluss mit einem Typen machen muss, wie mal erwähnt wird, dass sie so furchtbare Schuldgefühle hat und überhaupt nicht weiß, wo sie anfangen soll und so weiter.
Das ist gut xD
Dankeee!! :D
Haben wir diesmal doch einigermaßen hinbekommen, oder? *stolz*
Danke für deinen Kommi ;)
Gggggggggglg Flollo
<3333
@Kairi Weasley:
Hey :)
Danke :D Bei so geilen Kommis krieg ich aber auch ein schlechtes Gewissen, wenn ihr Kommischreiber keine geilen Re-Kommis kriegt :D Das ist gut x))
*aufatme* Das ist echt gut, dass du die Wandlung der Geschichte passend findest :D
Dachten wir uns auch :D Weil wenn ja alles gut ausgehen würde – jetzt schon – dann hieße das ja, dass unsere FF schneller zu Ende gehen würde, und das wollen Ollo und ich überhaupt nicht xD Des ist echt krank, wir reden jetzt schon von 'ner anderen FF, die wir dann schreiben, wenn die leider fertig ist – aber bis dahin dauert das noch ein bisschen ;) Wir sind irgendwie voll süchtig nach dem Schreiben... das ist echt KRANK xD
Oh ja, das stimmt – Lily ist eine Idiotin und James ist ein Idiot, hast total Recht x)
Hach ja, Sirius und Lily xD Ich liebe ihre Gespräche auch – Merlin, das klingt voll eingebildet =// Aber damit mein ich eigentlich, dass es einfach lustig ist, sie zu schreiben und wir meistens immer einen Lachanfall in den jeweiligen Unterrichtsstunden oder vorm PC kriegen … Äh ja, unwichtig xD
Auf jeden Fall, wenn die dir gefallen, darfst du dich auf die Zeit freuen, die folgt, nachdem James Lily verzeiht... Uuups, ich hoffe, dass war nicht zu viel verraten – ich meine, das es gut ausgeht, ist ja eh klar xD
Finde ich gut, dass du die Länge trotzdem lang fandest xD
Dieses Chap ist auf jeden Fall länger, denke ich x))
Aaah dankeeeeee *quietsch*
Bei mir ist das grad voll des Gegenteil xD Noch am selben Tag, an dem wir das Chap on gestellt haben, hab ich mich an den PC gesetzt und drei Stunden durch geschrieben... Aber leider in HarryPotter-xperts, weil die Testversion von meinem Word abgelaufen ist und ich nicht auf die Idee gekommen bin, mir OpenOffice runterzuladen... Tja, Pech war nur, dass ich irgendwie blöd auf die Tastatur gekommen bin und plötzlich alles weg war -.- Drei Stunden umsonst geschrieben – und ich fand es sogar akzeptabel, was ich geschrieben hab *kopf auf tischplatte* Da bin ich total ausgerastet, sei froh, dass du mich nicht erlebt hast xD
Naja, ich laber MAL WIEDER Scheiße xD
Ach ja, weil du geschrieben hast, du steckst zur Zeit in einer Schreibblockade... Mir helfen da immer bestimmte Lieder, die ich während des Schreibens höre.
Versuchs mal mit:
-Traffic In The Sky von Jack Johnsen (überhaupt Lieder von dem, aber das ist das Beste :D)
-Down, Lights Off, War von Jay Sean (passen halt jetzt besonders zu so 'ner Stimmung wie sie grad in dem Chap herrscht...)
-Like A Bird von Nelly Furtado
oder einfach Klavierlieder x)) Einfach Sad Piano Song 2 eingeben – das ist soooo schön x))
Naja, ich hoffe, eins von denen hilft...? :)
Dankeeeeee :D
OH JA, Schoki ist gut xD Wir liiieben Schokolade ;) (wer auch nicht?! xD)
Und wir sind auch sooo froh drüber und so froh, dass du immer so geile und tolle und fantastische Kommis dalässt :D
Dankeeeee nochmal *___*
Gggggggggglg Flollo
<33333
@SuperSuNnEsChIiIn:
Hey :)
Danke!! x))
Jaah, das dachte wir uns auch, als wir den Titelnamen festgelegt haben – also das man da auf den Gedanken kommen könnte, dass die FF zu Ende ist :D Aber nee, so schnell wirst du die LAF nicht los xD Ollo und ich hängen viel zu sehr an der FF – uns grauts jetzt schon vor dem Ende.... =// Naja, aber wir haben uns jetzt schon vorgenommen, sofort eine neue James&Lily FF anzufangen :D
Genau – ich bin auch der Meinung, dass Lily unbediiiiiiiiingt noch um meinen tollen Jamesie kämpfen soll :D
Nein, nicht deswegen musste des jetzt noch rein, sondern einfach, weil sowas halt einfach noch reinmusste – sonst wär das alles ja viel zu schnell gegangen :D (Äääh jaaah – nach drei Jahren zu schnell xD) Ich hoffe mal, du weißt, was ich meine...? :D
Haaach, das finde ich toll x))
Dankeeeeeeeeeeeee :DD *___*
Gggggggggglg Flollo
<33333
@ginnymileyweasley:
Hey :)
AAAAH!!! Wir liiieben dich x)) ;) Das ist toll zu hören, dass es jemanden so wichtig ist, das Chap zu lesen, bevor es in den Urlaub fährt x))
Aaaber ich denke du kannst Chap Nummer 12 auch erst nach den meisten lesen und kommentieren... =// Sorry! :D
Aber bei solchen Kommis blieb uns nichts Anderes übrig, als schnell weiter zu schreiben – außerdem, sieh das Positive daran: Du hast sofort ein neuen Chap vor dir, wenn du vom Urlaub kommst! :D
Das find ich guuuut xD Wir geben uns immer so Mühe mit den Re-Kommis und das dauert ja auch immer so seine Zeit, aber wir finden, dass SOLCHE Kommis auch solche Re-Kommis verdienen :D
Dankeee :D
Jaaah, das muss an dem Teenager-Hormon liegen xD Geht uns nicht anders ;)
Das ist gut xD Weil irgendwie kann ich das Labern so schlecht abstellen – ich liebe es xD Und Ollo eigentlich auch ;)
Und vom Scheiße schreiben halten wir auch viel wie man beim Einführungstext sehen kann =// xD
Ich mach mir echt Sorgen, dass wir euch alle vergraulen mit unserem Gelabere, aber da du das ja bei den Re-Kommis zumindest ganz lustig findest... ;)
Wuhuuu, danke xD
Ich liebe versaute Leute ;)
Also ich glaube, die meisten halten uns für total verrückt... All unsere Mitschüler gucken uns schon immer so komisch an, wenn wir nebeneinander sitzen und so fleißig „Zettel“ schreiben (also das RPG xD)
Also diesmal haben wir uns wirklich beeilt – ich hoffe, das hat keine schlechten Auswirkungen auf unser Chap... =// =)
Dankeee :D
Also mich störts bei dir auch nicht im Geringsten – du darfst auch ruhig weiterlabern ;)
Das find ich guuuut xD Ich liebe es, wenn wer unsere Figuren versteht... Weil das heißt ja, dass man sich mit denen identifizieren kann – und das ist gut :D
Ääh – das geht nicht xD Pad und Klappe halten unmöglich ;)
Also die Antwort auf all die Fragen ist leicht – Es musste sowas rein :D Weil sonst hätte Lily ja ihren James bekommen, ohne auch ein bisschen zu kämpfen. Außerdem hätte unsere FF ihren Reiz verloren. Also musste James da gerade rein kommen und Lucas sie andauernd küssen... :D
Naja, außerdem... der Grund für Funkstille hab ich noch nirgends in einer FF gelesen... (und ich hab schon viiiele FFs gelesen!! xD). Und Ollo und ich bemühen uns wirklich unsere FF so ganz anders zu machen als andere :D
Jaah *seufz* Lily tut mir unglaublich leid.... Aber ich muss sagen, dass mir James mehr leid tut xD Kann aber auch daran liegen, dass ich ihn ja „spiele“ und mich somit vielleicht mehr mit ihm identifiziere... Naja xD
Hmm... Jaah, ich glaube, du kennst James ganz gut ;)
xD Ich auch... Naja, ich nehm das jetzt einfach so, dass es dir doch irgendwie gefällt xD Und das find ich hammeeeeeeeeeeeer :DD
NERVEN?! DU?!?! UNS!? Warum kommen so viele auf die Idee, uns nerven zu können?!
Mit einem Kommi kann man uns niiiiiiiiie nerven, nie, nie, nie...! Und bei deinen eh nicht ;)
Stimmt xD Aber wie es zu dem Happy End kommt, nicht ;)
DANKEEEEEEEEEEE für deinen HAMMER Kommi!! Ich liiebe deine Kommis :D
Also, das war's dann von mir xD
Gggglg Flollo <333
@Lilygirl:
Hey :)
Eigentlich wissen wir ja eh alle, dass die FF ein gutes Ende haben MUSS, weil sonst gäbe es Harry nicht :D Außer James vergewaltigt sie und schwängert sie somit... Naja, aber so sind wir ja dann doch nicht :D
Dankeee :D
Aber ein bisschen musst du dich noch gedulden... So schnell kommt kein Happy End ;)
Danke für deinen Kommi!! :D
Gggglg Flollo <333
@ ALi:
Oh Merlin, du kannst dir nicht vorstellen, wie Flollo und ich ausgeflippt sind, als wir deinen Kommi entdeckt haben :D Wahnsinn!! Gleich am Anfang mal DANKE!!!
Es war klasse, mal wieder was von dir zu hören – Wir haben uns echt schon gefragt, warum du kein Kommi mehr dagelassen hast :D Aber ich kanns verstehen, ich schieb so was auch gerne mal auf ;)
Trotzdem, ich glaube, wir würden dich auf Knien anflehen, wenn das helfen würde, um noch mal nen Kommi von dir zu kriegen, muss ja auch gar nicht so ein langer sein ;) Naja, mach dir kei Stress :D
Jaaaah, da stimm ich dir zu :D Es wäre voll langweilig und normal und kein bisschen spannend gewesen, wenn Lily und James einfach so, ohne Komplikationen zusammen gekommen wären... Naja, das Drama hätte vielleicht etwas kleiner sein können, deshalb waren wir ziemlich unsicher, aber egal xD Jetzt ist es eben so, und wir sind SO erleichtert, dass es bei den meisten zum Glück auch ganz gut angekommen ist :))
Wow. WOW! Wahnsinn, danke *_* Das war auch unser Ziel, mal eine ein wenig andere FF zu schreiben – Klar, es gibt zehntausend Lily-James-FFs und natürlich ähneln die alle unserer ein wenig aber es ist einfach geil zu hören, dass sich unsere trotzdem positiv von den anderen unterscheidet *auf und ab hüpf* Ehrlich, ich schreib das nicht einfach so, weil ich mir denke, dass die Rekommi-Leser das hören wollen, sondern weil es einfach der H-a-m-m-e-r ist, so ein Lob zu lesen...!!! Danke *.*
Das mit den Emotionen ist guuut, da geben wir uns besonders Mühe ;) Vielleicht geht das bei uns auch besser, weil wir uns eben ziemlich mit den verschiedenen Charaktern identifizieren können (obwohl wir das manchmal vielleicht ein bisschen übertreiben – wenn uns jemand dabei erwischen würde, wie wir die Interessen von Lily und James ausdiskutieren als wären es unsere eigenen, würden wir schnell eingewiesen werden :D)
Hmm, so ist mir das noch gar nicht aufgefallen, aber du hast irgendwie Recht :D (Dass in dem letzten Chap so viele verschiedene Gefühle vorgekommen sind ;) )
Jaaah, die Explosion war heftig. Und keiner von uns wollte die Prügelei umschreiben... Ich hab mich dann schließlich erbarmt ;) Hat zwar nicht wirklich Spaß gemacht, aber naja :D
Jap, irgendwie wars klar, dass Lily sich in die Scheiße reitet =// So ist sie eben in der FF, genau – Anders eben :D
Okay, gut zu hören, dass die Reaktion von James und Lucas logisch war, denn da waren wir uns n bisschen unsicher, immerhin sind wir beides Mädchen :DD Aber ich find auch, Flollo hats gut gelöst! ;)
„ich hoffe nur, james kapiert schnell, dass er voreilig reagiert hat und seiner lily einfach vertrauen sollte.“ ... Ähhm xD Mit dem Lily-Vertrauen hat’s unser lieber James nicht so =( Aber lies selbt x))
Jaa, Sirius und Freya... Die kommen auf jeden Fall noch mal vor, aber, wie Floll neulich so treffend formuliert hat „Haben die gerade was besseres zu tun, als sich zu vögeln, nämlich Lily und James trösten“ xD (Dummerweise hat meine Mutter das mit dem Vögeln mitgekriegt und jezz denkt sie, wir schreiben nen Sexroman... Das war scheiße xD Aber naja, das is ne andere Geschichte :D)
Danke für das Lob mit den Rekommis =) Ich muss mal ganz ehrlich zugeben, am Anfang hat es mir nicht wirklich Spaß gemacht, Rekommis zu schreiben. Aber inzwischen find ich das hammer, und vor allem nur gerecht – Ich meine, die Leser geben sich Mühe mit dem Kommentieren, also müssen sie ja auch irgendwie belohnt werden ;) Außerdem kommentiert man SO geile Kommis LIEBEND GERNE zurück :D
Und, es soll nicht nur so wirken, als ob wir uns über die Kommis freuen – Wir freuen uns WIRKLICH über jeden einzelnen Kommi, wie kleine Kinder, nein, eigentlich schlimmer :D Das ist echt furchtbar, wie „abhängig“ wir inzwischen schon von Kommis sind xD
Unsre FF hat ein Suchtpotential?? Geil!! xD
Wir haben uns beeilt, und zwar so was von, aber das steht ja alles oben ;))
Gggggglg, wir vergöttern dich !!
Ollo <33333
@ Ginny Molly Weasley:
Hey!
Wow, danke!! Ich hab mir Mühe gegeben, mit dem traurigen Teil, auch wenn ich im Depressive-Texte-Schreiben glaub ich nicht so gut bin wie die Flollo xD
Jaa, Lily ist bescheuert =( Aber naja, sonst wäre die FF ja auch langweilig, oder?
Wir haben so schnell gemacht, wie wir können – Ich hab grade zwei Stunden am Stück geschrieben, damit wirs noch fertig bringen ;)
Danke für dein geiles Kommi!!! *auf und ab hüpf*
Ggggglg Ollo <333
@ Mrs. Krummbein:
Huhuuu :)
Ej, viele, viele, viele Bitte für die Widmung xD Auch wenn’s wahrscheinlich nicht unbedingt das beste Chap war ;)
Jaaa wir haben uns auch gefreut, dass DU den 100. Kommi geschrieben hast, denn es wurde eh mal Zeit, dir ein Chap zu widmen, so regelmäßig wie du hammersuperklassetolle Kommis dalässt *__* Danke DIR!! :D
Bitte, bitte für den Rekommi :))) Macht irgendwie immer Spaß, deine Rekommis zu schreiben :D
xDDD Oh man ich glaub du warst wirklich etwas überdreht als du den Kommi geschrieben hast ;) Aber gaaar kein Problem x))
WOW!! Danke!! Du ahst keine Ahnung wie uns das aufgebaut hat – Dass wir zu SO einem Chap SO ein Lob kriegen!! *rumhüpf* =)=)=)=)=)=)=)
Ach ja, die Emotionen x)) Ich liebe es, dramatisch zu schreiben :D Obwohl ich vielleicht manchmal ein bissl übertreib... Und Flollo kann das noch besser, also Depri-Texte schreiben :D
Herbstliche Romanze trifft’s, glaub ich :) Ich liebe den Anfang (das ist kein Selbstlob – hat die Floll geschrieben xD)
xDD Lucas macht Striptease... (Du hast es übriegns richtig geschrieben ;) xD) Klingt iwie geil :D
Mann, ich hasse die Stelle, wo James reinplatzt – Das war so richtig scheiße zum Schreiben =/ :D
Und die Prügelei erst!! Würg, das war furchtbar :D Keiner von uns wollte die Prügelei umschreiben, aber am Ende hat’s so einigermaßen gepasst, wie ich’s geschrieben hab, hoff ich ;)
Oh ja, da könnte man echt weinen :(
Hmm du hast schon Recht, irgendwas hat Lucas :D Der is voll süß und lieb und so... Und das mit dem Geschenk... Man der hat mir sooo Leid getan :DD
Aber, natürlich ist James viel mieser dran :D Hast auch wieder Recht ;)
Wahnsinn, Wow, Danke *__* Wir hatten ECHT Angst, wie dieses Drama bei unsren anbetungswürdigen Lesern ankommt x))
Stimmt, wenigstens hat Lily sich am Ende doch ncoh von Lucas getrennt – wenigstens ein Problem weniger ;)
„Ich bemitleide sie schon, das alles durchgemacht, dabei trägt sie keine direkte Schuld “ ---> Waas?? Wow, danke da fühl ich mich direkt geschmeichelt (ich weiß, ich identifiziere mich viel zu sehr mit Lily :D) aaaber meiner Meinung nach ist Lily so was von selbst schuld :D Sie hat voll die Kacke gebaut, schon mit der Affäre und so... Aber naja, bei uns ist lily halt etwas anders, und ich mag unsre Lily x)) Wäre sie normal und langweilig, wäre die FF scheiße xD
Abessinische Schrumpelfeige stammt von Flollo – Ich glaub, die hat das in HP-Wiki gefunden :D Ich find des auch soo hammer xD
Hach ja, morgen fahr ich in den Urlaub und da wird mein Bruder sicher wieder einiges erleben (von wegen mitten in der Nacht einen Geistesblitz kriegen und aufschreiben ... :DD)
Hiier ist das 12. :)) Und ich bin wahnsinnig gespannt was du, was ihr alle davon haltet *zitter* :D
Katzenküsschen zurück, ich liebe deine Kommis *___*
DANKE !!!
Ollo <333333
@ Mrs.Black:
Hey =))
Cool!
Jap, das ist ECHT scheiße gelaufen im letzten Chap ;)
Aber wenn alles glatt gegangen wäre, wärs ja auch langweilig gewesen, oder? x))
Tja, wie James jetzt reagiert, wirst du gleich erfahren =(
Lily tut mir auch so Leid... Oh Merlin, ich identifiziere mich viel zu sehr mit ihr, sie ist so ne Art 2. Persönlichkeit von mir :DD Naja ;)
Danke für die Erlaubnis :D
Ich hoffehoffehoffe, dass dir das Chap gefällt!!
Ollo <3333
@ Lilyflower²:
Hey!
Also, dein Kommi war ja wohl mal der Knüller. Vor allem, wenn man bedenkt, was du vor 2 Chaps geschrieben hast... Da warst du ja eher weniger begeistert xD Dieser Sinneswandel sit einfach nur HAMMER!!! Danke, danke, dankedankedanke!!
Wenn man dein Lob liest, muss man das ja fast alles wörtlich nehmen, weil man weiß, dass du, wenn dir das Chap nicht gefallen hätte, du das auch gesagt hättest :D Von da her ist alles doppelt geil!!
„Das ist spannung, das ist drama, das liebe ich “ ---> Ich auuch :DD Ich liiebe es, total dramatisch zu schreiben, aber ich hab immer Angst, dass ich es übertreibe... Auch in diesem Chap. Naja ;)
Hach ja, Sirius ist doch einfach ein Trottel :D Ich liebe ihn ;)
Wir haben uns verdammt beeilt mit dem Chap, Flollo hatte ihren Teil schon superschnell fertig – Ich hab leider etwas gebraucht, aber bei mir geht’s zur Zeit echt rund :D Und ich wollte unbedingt noch ein chap schaffen, bevor ich weg fahre, denn sonst dürftet ihr 4 Wochen länger warten... :))
Das mit dem Happy End... Naja, ganz so bald vielleicht noch nich :D Aber keine Sorge, wir beide HASSEN es, wenn sich Streitereien EWIG hinziehen, also wird es keine Jahre dauern ;) Ach, egal, lies einfach selbst xD
Also, ein richtig richtig riesig fettes DANKESCHÖN für deinen Kommi, du kannst dir nicht vorstellen, wie wir vor Freude ausgeflippt sind!! :D
Ggggglg Ollo <3333
Okay, und jetzt VIEL SPAß mit Chap Nummer 12 :)) Ich glaub, es wird ziemlich sentimental – Also, ich hab angefangen zu heulen, als ich Flollos Teil gelesen hab =( Aber wir identifizieren uns auch ziemlich extrem mit den Figuren :DD
Ach ja, wer sich das folgende Lied anhören möchte, klickt einfach hier :D
__________
~*Lily*~
They can't stop us
Let `em try
For heavy metal
We would die!
They can't stop us
Let `em try
For heavy metal
We will die!
Und der Bass setzte ein.
Quit my job this morning said forever
I would hold my head up high
Cause I need metal in my life
Just like an eagle needs to fly
Seit fast drei Stunden lag ich auf meinem Bett und zog mir Hardrock rein.
Was für ein Schwachsinn. Ein Text hirnrissiger und blutrünstiger als der Nächste. Einfach abartig.
Aber es funktionierte.
Der Vorfall spukte nicht mehr sechzig Sekunden pro Minute in meinem Kopf herum. Indem ich mein Hirn mit komplett schwachsinniger Rockmusik verätzte, lenkte ich mich ab. Und es klappte.
Louder than hell...
Eine Hand griff an mein Ohr und zog den kleinen Stöpsel heraus, den ich vor genau zwei Stunden und dreiundvierzig Minuten dort platziert hatte.
„Lily! LILY! Geht's dir noch gut?! Ist dir klar, dass du deine Ohren damit wahrscheinlich nachhaltig schädigst?! Ich versteh, dass es dir nicht sonderlich gut geht, aber nur weil James Potter jetzt denk-“
„Halt die Fresse, halt einfach die Fresse, Freya.“
Ohne es wirklich zu merken, war ich auf den Beinen und funkelte meine Freundin an.
Geschockt starrte Freya mich an. „Hey, das war nicht so... Ich meine...“ Jetzt grinste sie wieder. „Wow, Lily, solche Angst hatte ich seit der zweiten Klasse nicht mehr vor dir - Weißt du noch, damals hab ich überall rumerzählt, du hättest Mike Thompson geküsst, weil ich sauer auf dich - Ähm...“
„Sei still, Freya, bitte, halt einfach die Klappe, okay? Indem du Scheiße laberst, geht's mir nämlich nicht besser, und so wie's aussieht, wird's mir auch nicht besser gehen, weil die Welt scheiße ist und auch bleibt und weil ich keine Ahnung hab, was ich tun soll, um... Um...“
Es war schon wieder passiert. Ich hatte angefangen zu heulen - Ich wusste schon gar nicht mehr das wie vielte Mal heute. Ich schloss die Augen und atmete tief durch.
Freya setzte sich zögerlich auf mein Bett uns zog mich neben sich. Ich zog auch noch den zweiten Stöpsel aus meinem Ohr -
They can't stop us
Let `em try
For heavy metal
We would die!
- und schmiss das Teil, das sich in der Muggelwelt Walkman oder so nannte, auf meinen Nachttisch.
Mein Vater, der verrückt nach Musik war - in seiner Studentenzeit hatte er mit seiner (grottenschlechten) Band auf diversen Festivals gespielt - hatte es mir in den Sommerferien geschenkt, mitsamt ein paar CDs. Ich hatte keinen einzigen Titel hinzufügen müssen - Seine Auswahl war eine perfekte Mischung. Alles war dabei: ruhige Songs, Akustische Musik, aber eben auch Techno und ziemlich viele Hardrocklieder, die ich mir jetzt der Reihe nach anhörte. Eigentlich hasste ich diese Art von Musik, aber im Moment... tat sie mir gut. Diese aggressive Art von Musik war um einiges besser als die gefühlvollen Songs, die ich davor gehört hatte.
Ich überlegte, wie viel dieser Walkman wohl wert war. Billig war er bestimmt nicht gewesen - Er war das erste Modell seiner Art. Brandneu also. Aber es war typisch für meinen Vater, mir einen tragbaren CD-Spieler zu schenken, denn auch ich war eigentlich musikverrückt. Auch wenn ich meine Liebe zu Musik in Hogwarts meistens etwas link liegen ließ - sobald ich wieder daheim war, stellte mein Vater mir seine neuesten CD-Entdeckungen vor. Schon als ich ein Kleinkind war waren wir immer zusammen zunächst vor unserem Plattenspieler und seit Neuestem vor einem CD-Player auf dem Boden gehockt und hatten Musik gehört. Mein Vater hatte mir beigebracht, Musik nicht nur zu hören, sondern wirklich an mich ranzulassen, sie zu spüren und - um es ganz dramatisch auszudrücken - eins mit ihr zu werden. Genau das hatte ich gerade mit dem Heavy Metal versucht, bis Freya mich unterbrochen hatte.
„Lily, jetzt hör mal zu. Und bitte, fang nicht gleich wieder an rumzuschreien, ich will nur... ich will dir nur klarmachen, dass es so nicht weitergehen kann. Das ist nicht das Ende der Welt, verstehst du? Indem du dich hier einschließt und dich weigerst, etwas zu essen, wird es nämlich auch nicht besser. Okay, die Situation zwischen James und dir ist im Moment vielleicht nicht unbedingt entspannt -“
„Nicht unbedingt entspannt?!“
„Okay, okay, sie ist scheiße, aber... Schau mal Lily.“ Sie sah mich an wie ein Kleinkind - nicht besonders förderlich, wenn sie wollte, dass ich sie ernst nahm. Außerdem wollte ich ihr gar nicht zuhören. Nicht, absolut gar nichts, was sie sagte, konnte etwas an meiner Lage ändern. Meine Lage war zum Vom-Astronomieturm-Springen. Wortwörtlich.
„Freya?“, unterbrach ich sie unsanft. „Nenn mir einen Grund, warum ich mich nicht sofort von Astronomieturm stürzen sollte. Einen Guten, bitte.“
„Du hast mich“, antwortete sie wie aus der Pistole geschossen. „Außerdem - Das ist es ja genau, was ich dir erklären will. Es hilft jetzt nichts, einfach aufzugeben. Du kannst dich nicht einfach mit der jetzigen Situation zufrieden geben. Du musst kämpfen, Lily, kapito? Kämpfen!“
Kämpfen? Und wie bitteschön sollte ich das anstellen?! Mein Fall war mehr als aussichtslos.
„James -“ Ich zuckte beim Klang seines Namens zusammen und gab mein bestes, 100 Erinnerungen, die mich durchzuckten, zu ignorieren. „- hat jahrelang um dich gekämpft. Und er dachte auch, du hasst ihn.“ ... James, wie er an der Wand lehnte und mich mit einem Blick angrinste, der sagte: ?Warte nur, dich krieg ich auch noch' ... „James hatte also genauso wenig Chancen wie du jetzt und trotzdem -“ ... James, der im Regen stand und mir sagte, dass er mich liebte ... „- trotzdem hat er nicht aufgegeben, und es hat sich gelohnt!“ ... James, wie glücklich er mich ansah, als er mich im Schulsprecherraum herumwirbelte ... „Und daran solltest du dir ein Beispiel nehmen, denn wenn du nur hier rumsitzt und trauerst -“ ... James, der mich schockiert, verletzt, ungläubig anstarrte, nachdem er die Tür zu Lucas' Schlafsaal aufgestoßen hatte ... „- ändert sich nämlich nichts und es muss sich etwas ändern!“ ... James, seine Hände an meiner Hüfte, während ich ihm das erste Mal wirklich in die Augen schaute und bemerkte, wie weich sie waren, und gleichzeitig so stark...
„Lily?! Ehrlich, ich gib mir hier Mühe, mit meiner Moralpredigt und du hörst nicht einmal zu?!“
Ich schloss die Augen.
James, James, James. James. Immer wieder. Ich konnte nichts dagegen tun. Es raubte mir den Atem.
Freya seufzte. Einen Moment später hörte ich es hinter mir rascheln.
„Lily? Versuch doch bitte einfach mal, mir zuzuhören, okay?“
Ich schwieg.
„Ich hasse Selbstgespräche“, grummelte Freya.
Schweigen.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Freya sich neben mir etwas aufrichtete. „Okay.“ Jetzt klang sie auf einmal fachmännisch. „Lily, du würdest doch sagen, dass du Liebeskummer hast?“
Was war denn das für eine bescheuerte Frage?! Ich ersparte mir die Antwort.
„Naja, ich denke, der klassische Liebeskummer befasst sich mit der Tatsache, dass man von seinem Partner verlassen wird...“ Sie überlegte einen Moment. „In deinem Fall scheitert das Ganze schon an dem Wort ?Partner'. James und du wart immerhin nie zusammen, und deshalb -“
„Sag mal Freya, willst du mich reizen oder trösten?!“ Ich funkelte sie an.
... James, wie er einen dummen Spruch riss; ich funkelte ihn an, wie immer ...
Nicht heulen, nicht heulen. Ich hatte schon genug Tränen vergossen; keine von ihnen hatte geholfen.
„Tut mir Leid.“ Sie räusperte sich. „Aber schau mal, was ich hier hab.“ Ein Grinsen schwang in ihrer Stimme mit, als sie mir ein raschelndes Etwas auf den Schoß legte.
Eine Zeitschrift. Um genau zu sein, eine Muggelzeitschrift.
Liebeskummer und wie man damit fertig wird, verkündete die riesige, pinke Schlagzeile. Darunter war ein Bild von einem Mädchen mit völlig verwischter Schminke - offenbar war das arme Ding grade ziemlich am Heulen. Ich fragte mich, ob ich genauso aussah.
„Und? Was sagst du? Das ist eine Muggelzeitschrift... Genial, was?“, fasziniert starrte Freya auf das bunte Cover.
Die Leute, die dieses Layout gestaltet hatten, verstanden wohl nicht viel von Liebeskummer. Die peppige Aufmachung und die bunten Farben widerten mich an. Dieses Magazin sprach garantiert niemanden an, der wirklich Liebeskummer hatte. „Woher hast du die?“, fragte ich Freya schließlich, da sie auf eine Reaktion meinerseits zu warten schien.
Ich zuckte zusammen, als ich meine Stimme hörte. Es war das erste Mal seit der Sache, also seit ziemlich genau 24 Stunden, dass ich einen ganz normalen Satz sagte. Meine Stimme klang heiser, ungewohnt kraftlos, leer.
Ich räusperte mich und probierte es noch mal. „Und vor allem - Willst du mich verarschen oder denkst du wirklich, dass mir so ein mieses Muggelmagazin helfen kann?“
Sie blieb ganz gelassen. „Meine Cousine hat mir in den Sommerferien einen Stapel von diesen Heften mitgebracht - Sie ist zwei Jahre jünger als ich und dachte anscheinend, sie macht mir eine Freude damit. Hmm, wenn ich's mir so überlege, hatte ich auch echt viel Spaß - so gelacht hab ich lange nicht mehr.“ Sie grinste.
„Also willst du mich doch verarschen.“
„Nein, nein, das ist mein Ernst. Komm schon, Lily, sei nicht so stur -“ ... James, wie er auf der Stelle seinen Arm wegzog, als ich versucht hatte, ihn von Lucas runterzuziehen, als wäre ich giftig; unfähig, mir zu glauben ... „- und erweitere deinen Horizont. Vielleicht steht ja was Brauchbares drin, hmm?“
Bevor ich a) ausflippen, b) die Zeitschrift mit einer Zauberstabbewegung in die Luft jagen, oder c) einfach abhauen konnte, ging die Tür auf und Holly und Leah betraten den Schlafsaal.
„Hey Mädels, ihr kommt gerade rechtzeitig um zu sehen, wie aus Lily ein richtig schönes Muggel-Klischee wird“, grinste Freya zur Begrüßung.
„Sie zwingt mich, in dieser Mädchenzeitschrift nachzulesen, wie ich mit meinem...“ ... James, wie er auf Lucas einprügelte, ihm wieder und wieder eins auf die Fresse gab ... „... meinem Problem fertig werde“, fügte ich erklärend hinzu.
Leah erstarrte, dann lächelte sie breit. „Du sprichst! Du hast einen vollständigen, grammatikalisch richtigen Satz gesagt, ohne dabei zu heulen oder zu brüllen oder so!“ Hellauf begeistert von dieser Tatsache umarmte sie mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. War ich wirklich so schlimm gewesen? Gut, ich hatte kaum etwas gegessen, die ganze Nacht mit Weinen verbracht und den Unterricht hindurch (Freya hatte mich quasi gezwungen, hinzugehen, auch wenn ich mich lieber einfach in meinem Bett verkrochen hätte und nicht erschienen wäre, genau wie James und Lucas) ununterbrochen geschwiegen. Und wenn ich sonst einen Ton von mir gegeben hatte, war ich eigentlich immer entweder am Brüllen oder am Heulen gewesen. Scheiße.
Auch Holly setzte sich zu uns auf das Bett und begann zu grinsen. „Das ist fast so lustig wie die Aktion mit der Liste“, stellte sie fest.
Wamm. Noch ein Schlag in den Magen. ... James, der die ganzen Pluspunkte einsackte während Lucas leer ausging. Ich, die nicht wahrhaben wollte, dass James tatsächlich die bessere Wahl war. Die Richtige. ...
„Falsche Bemerkung, Holly“, brachte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Mein Blick zuckte zum Fenster. Es war keine zwölf Stunden her, seit ich mitten in der Nacht die Liste, von der sie gerade geredet hatte, zerrissen und die Schnipsel anschließend aus dem Fenster geschmissen hatte.
Schmerz.
Ich versuchte, gleichmäßig weiterzuatmen während mir eine eiskalte Hand auf die Brust drückte. Um mich abzulenken schlug ich die Zeitschrift auf und starrte auf die bunten, bedeutungslosen Bilder ohne etwas zu sehen.
„Tut mir Leid“, hauchte Holly hinter mir.
Ich schüttelte nur den Kopf und hoffte, dass sie es richtig auffassen würde. Ein Streit mit meinen Freundinnen war jetzt das Letzte, was ich brauchte.
„Woooooooow“, kam es von Leah. „Guckt mal, da ist sogar ein richtiger Psychotest drin...!“ Strahlend wie ein kleines Kind rutschte sie auf meiner Decke hin und her.
Ich blätterte weiter, ohne auf sie zu achten.
„Liebeskummer und wie man damit fertig wird“, las ich vor. Wieder erschrak ich beim Klang meiner eigenen Stimme. Ich versuchte, all meine Energie in den nächsten Satz zu legen, als hinge alles davon ab, ob ich es schaffen würde, stark und gefasst zu wirken, sei es auch nur für einen Moment.
„In vier Phasen rein in ein neues Leben. Plus: Survival-Tipps für Liebeskummer.“
„Klingt doch gar nicht so übel“, meinte Freya optimistisch. Ich sah sie einen Augenblick lang an. Ich hatte keine Ahnung, wie ich guckte, aber sie wirkte sofort weniger optimistisch. Hm.
Der Artikel befasste sich hauptsächlich mit vier Phasen, die während klassischem Liebeskummer anscheinend durchlebt wurden. Zuerst kam, laut diesem Artikel, das Verleugnen der Trennung. Anschließend brachen alle Gefühle auf, die man zunächst verdrängt hatte, und sollte man das überwunden haben, konnte die Neuorientierung beginnen. In der letzten Phase fand der Betroffene dann endlich wieder zu neuem Gleichgewicht.
Auf einmal war ich wütend. Richtig wütend. Was wussten diese bescheuerten Autoren schon über diesen Schmerz? Jenen Schmerz, der so unfassbar vielfältig, allgegenwärtig war?! Welcher Mensch, der frisch verlassen war, wollte bitte etwas von Neuorientierung hören?!
„Freya“, sagte ich mühsam beherrscht. „Tu diese Zeitschrift weg. Schnell. Bitte.“
„Wieso das? Ich finde das eigentlich eine ganz gute Idee, mit diesen Phasen, da kann man sich das immer schön -“
Ich fegte das Magazin von meinem Schoß.
„Ich dachte eigentlich, dass du mir vorhin sagen wolltest, dass ich kämpfen soll. Aber alles, was in dieser beschissenen Zeitschrift drinsteht, ist, wie man über seinen Partner - Expartner - hinwegkommt! Verdammt, ich will nicht über James hinwegkommen! Ich will, dass alles so wird, wie es hätte sein können - Wäre ich nicht so gierig und sadistisch und unvorsichtig und dumm. Bitte hört auf, mir zu erzählen, wie ich am besten mit James abschließe, denn egal was ihr sagt, oder was er denkt, ich werde nicht so leicht locker lassen. Was er kann, kann ich schon lange. Er hat drei Jahre gekämpft - Dann kann ich das auch.“ Ich atmete tief durch. Ich wusste nicht, woher diese Entschlossenheit auf einmal kam, aber auf jeden Fall war sie da und... es fühlte sich gut an. „Ich würde jetzt gern schlafen gehen. Von mir aus könnt ihr gerne eure bescheuerten Psychotests in dieser supertollen Zeitschrift machen, wenn ihr wollt.“
Das war gemein, und ich wusste es. Verletzt starrte Leah mich an. Ich wandte den Blick ab, während Holly und Leah sich in ihren eigenen Betten zurückzogen; Holly strich mir tröstend über die Schulter.
Freya schwieg, viel zu lange. Eigentlich war sie nicht so der Typ für's Schweigen.
Auf einmal schlang sie ihre Arme um mich und nahm mich einfach in den Arm.
... James, wie er mich einfach in den Arm nahm als er merkte, dass ich mit meinem Nerven am Ende war ...
Wie damals im Schulsprecherraum fing ich sofort an zu schluchzen.
„Ist gut, Lily. Ich bin mir ganz sicher, dass du das wieder hinkriegst. James ist nicht so blöd wie du“, murmelte Freya und ich hörte das Lächeln in ihrer Stimme.
Ich wollte ihr so gerne glauben.
„Danke, Freya.“
Es dauerte ein wenig, bis ich mich beruhigt hatte. Freya hielt einfach ihre Arme um mich geschlungen während ich mich ausweinte. Ich war so froh, dass sie da war, doch trotzdem protestierte eine unüberhörbare Stimme in meinem Kopf, verlangte nach anderen, stärkeren Armen.
James' Armen.
Atmen, Lily, atmen.
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Ich konnte das schaffen, wenn ich jetzt stark blieb. Wenn ich überzeugend bleiben konnte.
Ich wusste, dass meine Version der Geschichte der Wahrheit entsprach - ich hatte nicht mit Lucas schlafen wollen. Und irgendwann würde das selbst James, der so stur sein konnte, einsehen, daran musste ich glauben.
„Lily...“, begann Freya zögerlich. „Da ist noch etwas für dich.“
Ich löste mich aus ihren Armen und sah sie abwartend an. „Das klingt irgendwie gefährlich.“
Sie lachte ein wenig. „Naja, ich weiß nicht, ob du es aufmachen möchtest... Aber ich dachte...“ Sie griff hinter sich und legte mir dann ein kleines, in silbernem Papier eingeschlagenes Päckchen auf den Schoß. „Nur damit du weißt, was drin war.“
Oh nein. Hatte ich mit James nicht schon genug zu verarbeiten? Die Tatsache, dass er mich seit gestern hasste, war schon alleine unerträglich. Dazu kam aber auch noch Lucas. Lucas, mein Exfreund, den ich von hinten bis vorne belogen und betrogen hatte. Der die ganze Zeit nichts von meiner Falschheit geahnt hatte und der jetzt die Wahrheit wusste.
Er hatte mir etwas schenken wollen, quasi als Versuch, unsere Beziehung neu zu beginnen, da sie ja nicht gerade gut angelaufen war. Aber ich hatte dieses Geschenk nicht verdient, ich wollte es nicht aufmachen, wollte nicht wissen, was darin war.
„Oh nein, bitte, Freya, ich will das nicht wissen.“
„Komm schon. Du kannst es ja sofort wieder einpacken oder wegschmeißen oder was auch immer - Nur bitte schau nach, was drinnen ist. Du kennst mich doch. Ich bin so neugierig... Wenn du das Päckchen jetzt nicht öffnest, kann ich heute Nacht bestimmt nicht gut schlafen.“
Ich verdrehte die Augen, aber sie hatte Erfolg. Widerstrebend zog ich an einem Ende der silbernen Schleife und schlug schließlich das Geschenkpapier auseinander. Freya hielt den Atem an, als ein schlichtes, hölzernes Kästchen zum Vorschein kam.
Ich hingegen hatte den seltsamen Drang, zu lachen. Denn auf einmal wusste ich genau, was Lucas mir hatte schenken wollen - Es war so offensichtlich. Die Leute schenkten mir immer das Selbe, egal, ob es sich um meine festen Freunde, Eltern, Tanten oder Großväter handelte - Alle hatten dieselbe Idee. Ich war mir plötzlich sicher, was sich in dem Kästchen befand. Lucas war genau der Richtige Typ, um mir das zu schenken.
„Ich muss es nicht aufmachen, Freya. Ich weiß was drin ist. Du kannst es aufmachen, ich schenke es dir, es ist mir egal, was du damit anstellst. Von mir aus, schmeiß es weg.“ Ich lächelte, ich war mir so sicher, was sie in dem Päckchen finden würde. „Es ist eine Kette oder ein Armband oder so was in der Art, mit einem Anhänger. Einem smaragdgrünem Stein.“
James hätte mir nie so ein Geschenk gemacht. Er war viel origineller, er hätte mich mit Sicherheit überrascht. Und ich hätte mich gefreut.
James war nicht wie all die anderen. Er war besonders. Und genau deswegen war er mir so verdammt wichtig - zu wichtig.
Am nächsten Tag war James wieder nicht im Unterricht. Ich wurde fast wahnsinnig, denn so hatte ich keine Möglichkeit, mit ihm zu sprechen. Auch wenn ich nicht wirklich wusste, was ich sagen sollte, wollte ich etwas tun, mit James reden, ihm erklären...
Black bedachte mich im Unterricht mit Todesblicken, während Pettigrew mich einfach ignorierte und Remus mir undefinierbare Blicke zuwarf. Doch das alles bemerkte ich nur am Rande. Den größten Teil des Unterrichts verbrachte ich damit, auf den leeren Platz zu starren, auf dem normalerweise ein grinsender, nervtötender und absolut anbetungswürdiger James sitzen müsste. Und jedes Mal, wenn ich daran dachte, warum der Stuhl leer war, drückte mir eine eisige Hand auf die Brust und ich konnte nicht mehr atmen.
Meine schulische Leistung sank extrem - Das Problem war, ich wusste genau, dass ich die Antwort auf so gut wie alle Fragen kannte, aber es war, als hätte mir jemand ein unsichtbares Brett vors Hirn genagelt. Ich konnte einfach nicht nachdenken und mich an die Lösung erinnern und irgendwie sah ich auch keine Notwendigkeit, das zu tun. Das einzige Mal, als ich mich in James' Abwesenheit am Unterricht beteiligte, war in Zaubertränke.
Sev - Snape, Lily, er heißt Snape - war vorne an der Tafel und erklärte die Zubereitung eines Trankes. „Man nimmt also zwei Drittel der ausgehöhlten Alraune, zerdrückt sie mit einem hölzernen Löffel und gibt die zerdrückte Masse in den Kessel. Als nächstes schneidet man die Aalaugen in Achtel und löst sie im Kessel mit einem Schuss Aerop-Lösung auf. Um den Trank zu verdicken, da er sonst zu durchscheinend wird, benötigt man... ähm...“ Offenbar hatte er die Zutat vergessen. Nervös fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen. „... benötigt man...“
„Flubberwurmschleim“, sagte ich.
Überrascht wandten sich alle Köpfe zu mir. Selbst total perplex starrte ich Sev an. Ich hatte keine Ahnung, was das unsichtbare Brett vor meinem Kopf für einen Moment verschwinden lassen hatte. Und vielleicht wollte ich es auch gar nicht wissen. Aus irgendeinem Grund betete ich, dass diese Tatsache nichts mit Sev zu tun hatte. Dass es reiner Zufall war, dass ausgerechnet er da vorne stand.
„Flubberwurmschleim“, wiederholte Sev und sah mich einen Augenblick lang undefinierbar an. „Man benötigt 300 Zentiliter davon, um die Flüssigkeit wieder einigermaßen fest werden zu lassen...“
Ich schaltete auf Durchzug und versuchte, die neugierig verwunderten Blicke meiner Freundinnen zu ignorieren. Es hatte sich so natürlich angefühlt, Sev zu helfen, ich hatte keine Sekunde nachgedacht. Es war so selbstverständlich gewesen, dass ich für ihn da war, denn bevor er mich mit dem unverzeihlichen Schlammblut beschimpft hatte, war es immer genauso gewesen. Sev und ich, mit Abstand die Besten in Zaubertränke - Wir hatten uns perfekt ergänzt, was der eine nicht verstand, wusste der andere und umgekehrt.
Ich hatte mein unausgesprochenes Schweigegelübte gebrochen, um Severus Snape zu helfen. Darüber sollte ich mir dringend mal Gedanken machen.
Aber offenbar gab es zurzeit wichtigere Dinge in meinem Leben als Severus Snape. Zum Beispiel James Potter, den ich am zweiten Tag nach ... James, der die Tür aufstieß, mich auf Lucas' Schoß erblickte und die falsche Erkenntnis in seinen Augen ... nach dem Problem endlich, endlich wieder zu Gesicht bekam.
Ich kam die Treppe von den Schlafsälen in den Gemeinschaftsraum herunter und hielt nach Freya und Holly Ausschau, als ich plötzlich erstarrte.
Schon seinen Namen hatte ich kaum ertragen. Jedes Mal, wenn er dennoch gefallen war, hatte mich eine Flut an Erinnerungen überschwemmt, mir den Atem geraubt.
Ihn nach zwei verdammten Tagen wieder zu sehen, war... Irrsinn.
James, wie er lachte, mich ansah, strahlte, einen Arm um mich legte, mich küsste, mir sagte, dass er mich liebte, mich in den Arm nahm, mich anlächelte, mich verteidigte, mir zugrinste, mich nervte, mich mit einem einzigen Blick verrückt vor Verlangen machte...
Meine Finger klammerten sich ans Treppengeländer während ich wie erstarrt zu ihm rüberblickte.
Er sah nicht gut aus. Der Gegensatz zu seiner sonstigen Ausstrahlung war krass - Es war wie nach dem Tod seines Grandpas. Das natürlich Strahlende, was er an sich hatte, war verschwunden. So war er nicht James. Sofort hatte ich den Drang, ihn zu trösten, ihm zu helfen, etwas zu tun... Aber ich konnte nichts tun.
Atmen, Lily. Atmen.
Ich war Schuld.
Ich konnte nichts für ihn tun, weil es meine, meine, meinemeinemeine verdammte Schuld war.
Erst jetzt registrierte ich, wer neben ihm saß. Nein. Mein Augen verengten sich, als sie lachte und sich dabei gefährlich nah zu ihm rüberbeugte.
Auch er lachte jetzt, aber es war kein echtes Lachen. Der Optimismus, den er sonst immer versprühte, fehlte. Mir wäre das sofort aufgefallen. Ich hätte ihn gefragt, was los ist und versucht, ihm zu helfen.
Sie merkte natürlich nichts. Lacey.
Ganz bewusst löste ich meine Hand vom Geländer - einen Finger nach dem anderen - und warf einen letzten Blick zu James.
Und er blickte zurück.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzp.
Einen irren Moment lang sahen wir uns an. Dann blickte er weg. Weg.
Ich zwang mich dazu, den Blick von ihm abzuwenden und auf den einen Tisch zuzugehen, an dem Freya und Holly saßen und Zaubererschach spielten. Leider saßen sie viel zu nahe bei James und Lacey; ich konnte jedes Wort mithören, was an deren Tisch gesprochen wurde. Ich blendete Lacey's unangenehme, durchdringende Stimme so gut es ging aus.
Merlin, was hatte diese Schlampe?! Gerade noch hatte ich mit James reden wollen - jetzt wollte ich das nicht mehr. Denn ich war mir plötzlich sicher, dass er das mit Absicht gemacht hatte - Sich absichtlich zu Lacey gesetzt hatte, um mich zu provozieren. Das konnte kein Zufall sein. Lacey war das einzige Mädchen aus unserer Jahrgangsstufe, das ich absolut nicht ausstehen konnte.
In meinem Kopf fügten sich die Puzzleteile zusammen.
James wollte mich verletzen. Natürlich wollte er das, wie hatte ich das nur nicht bedenken können? Er dachte, ich hätte ihn mit Lucas verarscht und um mir seine Verletztheit zurückzuzahlen, griff er zu dem naheliegendsten Mittel: Er zeigte mir, dass ich ihm nichts bedeutete, dass er genauso gut wie ich mit einem anderen Mädchen rummachen konnte.
Er wollte mich verletzen. Und ich war mir auf einmal zu hundert Prozent sicher, dass ihm das auch gelingen würde.
Ohne ein Wort zu sagen setzte ich mich neben Holly, packte meinen Zaubertränkeaufsatz aus und begann mit zitternden Händen, hastige Buchstaben auf das Pergament zu kritzeln.
„Oh, hallo, Lily - Ich bin grade dabei, Holly platt zu machen, ich hab grad ´ne richtige Glückssträhne“, plapperte Freya sofort los während sie begeistert zusah, wie ihr Läufer einen von Hollys Türmen niedermetzelte.
Ich konnte mich nicht auf ihre Worte konzentrieren. James wollte mir wehtun, mir zeigen, wie egal ich ihm war. Aber was hieß das jetzt? Dass ich ihm wirklich egal war? Oder, dass er sich nur von mir ablenkte, weil er mich... nach allem... trotz Lucas... obwohl ich ihn zehntausendmal zurückgewiesen hatte... immer noch liebte?
Ich versuchte, mich auf meinen Aufsatz zu konzentrieren.
Zur Verdickung des Trankes Flubberwurmschleim hinzugeben ...
Ohne es wirklich zu wollen, lauschte ich an den Tisch neben uns. Lacey lachten schon wieder. Ich biss die Zähne zusammen.
Außerdem sollte man beachten, den Trank die nächste halbe Stunde regelmäßig umzurühren ...
Ich blendete Freyas Siegesschrei aus und konzentrierte mich auf James und Lacey, die sich während ihres Gesprächs anscheinend immer näher gekommen waren.
James sah sie an. „Was hälst du davon, wenn wir -“
„- uns ´ne Besenkammer suchen? Sehr viel“, entgegnete sie. Schlampe.
James grinste. Er beugte sich zu Lacey herunter und - küsste sie.
Wamm. Noch ein Faustschlag, härter als alle bisherigen. ... James, wie er mich küsste, seine weichen, warmen Lippen auf meinen, seine Hand um meine Hüfte, die andere unter meinem Top ... Ich konnte es nicht fassen. Das war nicht richtig. Ich sollte das sein, nicht diese dreckige Schlampe, die mit jedem in die Kiste sprang. Das hier war nichts, nichts Besonderes, nichts Ernstes, nichts Richtiges. Es war schlichtweg nicht richtig, dass James Lacey küsste. Es war gegen die Natur - einfach falsch.
Ich war unfähig, den Blick abzuwenden, als James sich auch schon wieder von ihr löste und aufstand. Er zog sie mit hoch und sie gingen zusammen in Richtung Ausgang, er hatte einen Arm um sie gelegt.
Nein. Nein, nein, nein - das war falsch, komplett falsch, unmöglich!
Kurz bevor er aus dem Portraitloch kletterte, drehte James sich für ein paar Sekunden zu mir um und sah mir ins Gesicht.
Hass lag darin, und ich bildete mir ein, sogar Verletztheit in deinem Blick zu erkennen. Aber was mir am meisten Angst machte, war der Ausdruck, der sagte: Was du kannst, kann ich schon lange.
Hier hatte ich meine Bestätigung. James wollte mich fertigmachen, aber so was von. Und ich hatte Angst davor, wie weit er in dieser Absicht gehen würde... Obwohl ich das eigentlich wusste. Natürlich würde er sie vögeln. Er war James Potter.
Vielleicht hätte ich eine Ausnahme sein können, vielleicht hätte James auf mich gewartet. Aber vielleicht würde ich das auch nie herausfinden.
Von jetzt an war ich diejenige, die nicht mehr in den Gemeinschaftsraum wollte. In den letzten zwei Tagen hatte ich danach gelechzt, James zu sehn und mit ihm zu reden aber seit gestern... Konnte ich darauf verzichten. Laut Freyas (manchmal etwas zu ehrlichen) Erzählungen schleppte er stündlich ´ne Neue ab. Ich wusste nicht, ob ich jetzt wütend oder traurig sein sollte - Manchmal konnte ich stundenlang heulend auf meinem Bett liegen, dann wieder wurde ich plötzlich so wütend, dass ich gute Lust hatte, auf James einzuprügeln. Und außerdem gab es die Momente, in denen ich nicht mehr wusste, wofür ich überhaupt kämpfte - In solchen Augenblicken war ich mir sicher, dass James es unmöglich wert sein konnte, so zu leiden.
Aber bei einer Sachen war ich mir sicher: Diese Mädchen bedeuteten ihm nichts. Das war reine Show, vielleicht um sich abzulenken, doch vor allem, um mir zu zeigen, dass er in keinster Weise von mir abhängig war. Und ich begann, ihm zu glauben - Wenn er mich so entschlossen ignorierte, mir so deutlich sein Desinteresse zeigte, konnte das wirklich gelogen sein? Oder war das einfach nur die Wahrheit?
Das Ende unseres Märchens?
All das ging mir durch den Kopf, als ich in der Bücherei saß und versuchte, mich auf ein Buch zu konzentrieren. Die Worte schienen mir so unwichtig im Vergleich zu gewissen anderen Dingen...
„Okay - Ich bin gespannt, wie du das erklären willst.“
Ich zuckte zusammen und sah auf. Remus saß neben mir und sah mich an - Er wirkte verdammt sauer. Was sollte das jetzt? Ich hatte gedacht, Remus könnte mir vielleicht glauben und mir helfen. Allerdings sah er gerade nicht danach aus, und ich wusste nicht, ob mich das wütend oder traurig machte. Was ich jetzt am wenigsten brauchen konnte, war auch noch ein Remus, der mich hasste.
Es dauerte ein wenig, bis ich antworten konnte.
„Ich bin eher gespannt, wer mir das glauben wird“, sagte ich schließlich bitter.
„Fang an“, forderte Remus mich grimmig auf.
„Damit ich mir nachher deine Vorwürfe anhören darf?“
Er sah mich wütend an. „Du kannst einfach nicht erwarten, dass ich nach der ganzen Sache immer noch neutral bin - James ist einer meiner besten Freunde und hat so was echt nicht verdient. Aber... ich will ´ne Erklärung.“
Ich starrte zornig zurück. „Aber ich hab es verdient, dass er mich jetzt so scheiße behandelt?! Merlin, Remus, ich hab nicht mit Lucas geschlafen! Ich wollte gerade mit ihm Schluss machen, da hat er angefangen, mir zu erzählen, wie sehr er mich liebt und dass er mich will - das kam ein bisschen überraschend für mich! James ist genau im falschen Moment reingeplatzt!“ Ich setzte mich auf meine Hände, damit sie aufhörten, zu zittern. Ich wollte, dass Remus mir glaubte und nicht, dass er gegen mich war, auch wenn mir seine sonst so neutrale Haltung gerade deutlich abging. Merlin, wieso auch noch das? Normalerweise hörte Remus doch auch immer zuerst zu, und urteilte dann. Warum musste er ausgerechnet jetzt davon ausgehen, dass ich eine Schlampe war?! James musste ihn ja ganz schön gegen mich eingenommen haben. Mir schossen die Tränen in die Augen.
„Ach, jetzt ist es James' Schuld?!“, fragte Remus angriffslustig.
„Nein, natürlich nicht! Natürlich ist es meine Schuld, aber ich hatte einfach keinen Plan, was ich tun soll! Lucas hat mich total überfallen; ich dachte, das ist ein schlechter Witz!“, verteidigte ich mich.
Aufmerksam beobachtete ich Remus. Er wirkte ein wenig besänftigt nach meiner überstürzten Erklärung. „Also... Du wolltest nicht mit ihm schlafen?“ Er sah mich prüfend an.
„Was?“, wiederholte ich fassungslos. Die Ernsthaftigkeit seiner Frage schockierte mich mehr, als ich gedacht hatte. Wie konnte Remus allen Ernstes fragen, ob ich hinter James' Rücken mit einem anderen Typen geschlafen hatte, obwohl ich James gerade meine Liebe gestanden hatte?! „Natürlich nicht! Sag mal, was denken eigentlich alle von mir - Dass ich bei James die Unsichere und Unschuldige spiele und bei Lucas die Sau raus lasse?“
Er seufzte, während ich ihn ansah - verletzt, dass er mir nicht vertraut hatte. Ich biss mir auf die Lippe, um die Tränen zurückzuhalten.
„Nein, eigentlich denke ich das nicht - aber für James sah es so aus...“ Er schwieg eine Weile. Dann setzte er sich wieder gerade hin und sah mich ernst an. „Und wie kriegen wir das wieder hin? James hasst dich - zumindest versucht er, sich das einzureden.“
Ich lachte auf. „Du solltest mal den Ausdruck in seinen Augen sehen, wenn er mich ansieht - er versucht nicht, sich da irgendwas einzureden.“ Ich erschauderte bei meinen eigenen Worten. Es klang so... endgültig, als ich es aussprach. Unwiderruflich. Ich starrte auf die Bücherregale, ohne etwas zu sehen.
Remus entgegnete erst einmal nichts. War das jetzt die Bestätigung? Hasste James mich wirklich?
„Lily...“, begann Remus langsam, „Ich glaube er hasst dich dafür, dass er dich nicht hassen kann - dass du so eine verdammt große Macht über ihn hast. Ehrlich, du hast keine Ahnung... was James die letzten zwei Tage durchgemacht hat - Er hat alles, was er in die Hände bekommen hat, gegen die Wand geworfen, er hat gegen das Brett getreten und mit der Faust in die Wand geschlagen - außerdem war er die ganze Nacht dann weg. Und Pad musste gestern dreieinhalb Stunden mit ihm reden, bis er sich ein wenig gefasst hat und runter gegangen ist...“
Oh nein. Neinneinnein. In den letzten drei Jahren hatte ich James wohl schon oft genug verletzt, aber so wie jetzt wohl noch nie. Ich war ein Monster. Ich hatte ihm die größten Hoffnungen gemacht, diese immer wieder zerstört, ich hatte ihn vielleicht sogar ausgenutzt, ihm trotz allem gesagt, dass zwischen uns alles gut werden könne und ihn letzten Endes doch wieder verleugnet, weil ich zu feige gewesen war, um schnell genug mit Lucas Schluss zu machen.
Ich hatte ihn davon überzeugt, dass ich ihn endlich, endlich erhört hatte. Er hatte gedacht, dass wir spätestens am Morgen des nächsten Tages ein Paar wären. Nachdem er drei Jahre lang gekämpft hatte. Und dann wurde diese Hoffnung zerstört, nur, weil er sofort die falschen Schlüsse zog, als er Lucas und mich auf seinem Bett gesehen hatte. Und das musste wohl der schlimmste Schmerz sein: Wenn man der Erfüllung seines Traums so nahe war, und dann doch alles zerstört wurde.
James litt.
Und ich war Schuld.
Nicht heulen, nicht heulen...
„Gibt es irgendwas, was ich tun könnte? Wenn ich mit ihm reden würde, würde er nicht zuhören... Das ist alles so was von beschissen... Echt, hätte ich mich nur nicht auf diese Affäre eingelassen...“, murmelte ich vor mich hin und sah Remus verzweifelt an. „Aber dann wüsste ich auch nicht, wie es mit James ist... Ach, verdammt, egal was ich gemacht hätte, irgendwie wäre alles falsch gewesen!“
Nachdenklich schaute Remus mich an. „Naja, ich würde auf jeden Fall einfach mal versuchen, mit ihm zu reden - ich denke zwar auch nicht, dass das was bringt, aber... Versuchen kann man's ja mal.“
Das klang nicht sehr ermutigend. „Besser als nichts, du hast Recht“, nickte ich dennoch und richtete mich in meinem Sessel etwas auf.
Und vielleicht, ganz vielleicht würde es ja doch etwas bringen. Vielleicht würde James mir glauben und aufhören, sich mit Lacey und anderen Mädchen abzulenken...
Plötzlich blickte ich Remus wütend an. „Aber ich kann es nicht fassen, dass er wirklich zwei Tage später mit dieser dreckigen Lacey in die Kiste gestiegen ist! Ich glaube, ich bin wirklich viel zu langweilig für ihn - und verklemmt. Selbst wenn das alles... geklappt hätte, er hätte es doch keine drei Tage mit mir ausgehalten, oder?“
Er sah mich streng an. „Also wirklich, an seiner Reaktion hättest du doch selbst du langsam merken müssen, dass du definitiv kein Spielzeug bist - Merlin Lily, er liebt dich! James hat noch wegen keinem Mädchen geweint, und so ausgerastet ist er eh noch nie. Natürlich steigt er jetzt mit irgendeiner Anderen ins Bett: Er will dir zeigen, dass er 1. das, was du kannst, schon lange kann und 2. dich gar nicht braucht - was natürlich nicht stimmt. Außerdem will er sich ablenken.“ Er seufzte. Auf einmal wirkte er müde.
Bei Merlin. Ich konnte mir James nicht weinend vorstellen. Und zu wissen, dass ich der Grund war, war unerträglich.
Nicht heulen, nicht heulen.
„Und wie kann ich ihm beweisen, dass das alles nur ein "Missverständnis" ist?! Ich meine, ich wollte ja gar nicht mit Lucas schlafen... Ich wollte eigentlich nur schnell mit ihm Schluss machen, weil ich gemerkt hab, dass ich... Naja, dass ich James l- ...“ Ich räusperte mich, aber gleichzeitig ärgerte ich mich über meine Hemmungen. Wie konnte es mir nach allem, was passiert war, immer noch schwer fallen, das auszusprechen?! „Dass er... besser zu mir passt“, beendete ich meinen Satz hastig und verfluchte mich.
Wieder seufzte Remus. „Ich weiß wirklich nicht, wie du das wieder hinkriegen sollst... Aber... er liebt dich, also... wird das schon irgendwie klappen.“
Toller Plan, ehrlich.
„Ich hab aber keine Lust, solange zuzusehen, wie er andere Mädchen fickt, bis ihm das wieder einfällt!“, meinte ich halb ärgerlich, halb verletzt.
Er sah mich ernst an. „Versuch ihn doch wenigstens zu verstehen - selbstverständlich schleppt er jetzt andere Mädchen ab, das ist natürlich - das würde jeder andere Mann bei so einer Situation auch machen.“ Ich sah ihn einen Moment lang zweifelnd an - Bei Remus konnte ich mir das gar nicht vorstellen. Aber es ging hier um James, und der war bescheuert genug, so zu reagieren.
„Ich muss mit ihm reden“, beschloss ich und biss die Lippen zusammen.
„Mach das. Viel Glück“, meinte Remus und lächelte mich endlich aufrichtig an.
Remus glaubte mir, ihn hatte ich überzeugt. Bei James würde das zwar um einiges schwerer werden, aber - es war machbar. Alles war besser, als tatenlos hier rumzusitzen.
„Danke“, erwiderte ich mit einem halben Lächeln. „Meinst du, er wird versuchen, mich umzubringen oder so...?“
„Nimm deinen Zauberstab mal lieber mit“, scherzte Remus.
Auf einmal hatte ich den Drang, ihn in den Arm zu nehmen oder ihm zu sagen, wie viel es mir bedeutete, dass er mir glaubte.
„Danke für den Tipp“, murmelte ich, lächelte ihm noch einmal schwach zu und stand auf.
„Ach ja - er ist draußen auf dem Quidditchfeld“, rief Remus mir noch hinterher, als ich zwischen den Bücherreihen verschwand. Dieses Gespräch konnte ja lustig werden.
Eins stand fest - Ich hasste mein Herz. Sobald James auf dem Weg zum Quidditchfeld in Sicht kam, begann es, schneller zu schlagen; Es hämmerte gegen meine Brust, als wollte es James' Aufmerksamkeit auf sich lenken. Und das, obwohl ich mich eigentlich am liebsten verstecken würde.
Dennoch ging ich entschlossen weiter auf ihn zu. Aus irgendeinem Grund kam ich mir vor, wie ein Schaf, das freiwillig zur Schlachtbank ging.
Obwohl ich keine zwei Meter mehr von James entfernt war, machte er keine Anzeichen, mich gesehen zu haben. Stur ging er einfach geradeaus weiter.
Zeit für mich, die Initiative zu ergreifen. Ich holte tief Luft.
„J-James?“
Endlich hob er seinen Blick und sah mich an.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzp.
Auch der Hass, der in seinen Augen lag, konnte den Stromschlag, der mich durchzuckte, nicht vermeiden. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich wieder zusammengerissen hatte.
„Piss dich einfach“, murmelte James bedrohlich, bevor er seinen Blick abwandte und einfach an mir vorbei ging, Richtung Schloss.
Ich packte ihn am Arm.
Zzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzzp.
Es dauerte keine Sekunde, bis er sich losriss. Bebend vor Zorn drehte er sich um und funkelte mich an. „Was. Willst. Du?!“
„Dass du mir dreißig Sekunden zuhörst! Bitte!“
„Meine Zeit ist mir eig zu schade, dass ich mich auch nur 30 Sekunden mit dir abgebe - ich hab schon zu viel von ihr verschwendet, einer Schlampe nachzulaufen“, entgegnete er kalt.
Wamm. Seine Worte ließen keinen Zweifel mehr zu. Die ganze Welt schien mir verkehrt - Lily Evans, die erkannt hatte, dass sie James Potter liebte, musste ihm nachlaufen, weil er sie abgrundtief hasste?!
Atmen, Lily. Atmen.
„Man, James, bitte fang nicht damit an! Ich bin vielleicht dumm genug, mich drei Jahre lang zu belügen, aber - Bitte, gib mir 30 Sekunden“, flehte ich verzweifelt.
Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen einen Baum, der zwei Schritte hinter ihm stand. „Eins, zwei, drei -“
Sobald ich kapiert hatte, das meine Zeit lief, sprudelte es aus mir heraus: „Ich wollte gar nicht mit Lucas schlafen. Natürlich nicht! Hälst du mich wirklich für so ein Miststück wie diese Lacey, dass ich bei dir die Unsichere spiele, es aber zehn
Minuten später mit Lucas treibe?! Denkst du, dass ich jedem x-beliebigen Typen sage, dass ich ihn liebe, aber dann doch mit einem anderen schlafe?! Man, James, das war nur ein verdammtes Missverständnis - Lucas hat mich total falsch erwischt, ich wollte mit ihm Schluss machen und er fängt an, sich auszuziehen! Das war alles total... total krank! Es ist total krank! Ich weiß, dass ich einfach nur scheiße war, aber bitte, bitte, gib mir noch eine Chance... Auch wenn ich drei Jahre lang gebraucht habe, um die eine zu geben, und dann noch so eine Gestörte.“ Ich war zum Ende hin immer leiser geworden. Langsam schüttelte ich den Kopf, fassungslos über seine abweisende Miene, während ich ihn flehend anstarrte.
„Klar, alles nur ein Missverständnis“, wiederholte er sarkastisch.
„Es war alles ganz anders, als es aussah, nicht?“ Er lachte hohl auf. „Du wolltest also mit ihm Schluss machen - deshalb sitzt du auch auf seinem Schoß und küsst ihn leidenschaftlich - dabei streichst du ihm auch noch über die Brust! Und du willst mir weismachen, dass das alles gar nicht deine Schuld war? Ehrlich Li- Evans, geh und verarsch irgendjemand anderes. Du hast vielleicht drei Jahre gebraucht, um zu merken, dass ich es ernst mit dir meine und ich habe eben drei Jahre gebraucht, bis ich gemerkt hab, dass du ein Miststück bist.“
Oh nein, nein. Sollte das das Ende sein? Das Ende von James Potter und Lily Evans? Ich fröstelte bei der Endgültigkeit in seiner Stimme.
Ich versuchte, zu widersprechen. „Das is-“
Er unterbrach mich sofort. „Dreißig Minuten sind um - Man sieht sich... Oder eher hoffentlich nicht.“ Er stieß sich von dem Baum ab und wandte sich zum gehen.
Eine Sekunde sah ich zu, dann war ich auf den Beinen und schnitt ihm den Weg ab.
„James, tu das nicht. Oder willst du auch so enden wie Black? Jeden Tag 'ne Andere, dafür ein bisschen Spaß? Dann -“
„Besser, als irgendein verklemmtes Miststück zur Freundin zu haben, oder? So hab ich wenigstens Spaß.“
Auf einmal wurde ich wütend, wahnsinnig wütend. Ich funkelte ihn an und öffnete meinen Mund. Ich konnte in meinem rasenden Zorn nichts tun, um die nächsten Worte aufzuhalten.
„Okay, vielleicht ist es eh besser so. Vielleicht hab ich all die Jahre schon gewusst, dass du ein notgeiles Arschloch bist und jetzt die Bestätigung bekommen. Vielen Dank.“ Meine Stimme zitterte leicht, als die Verletztheit durch meine Wut drang. Langsam wurde mir klar, dass ich in meiner Situation wohl nichts Dümmeres hätte sagen können. Doch die Wut war noch viel zu präsent, als dass ich irgendwas hätte bereuen können.
James machte einen Schritt auf mich zu. So nahe war er nicht mehr gewesen seit... der Stunde im Schulsprecherraum in der ich ihm gesagt hatte, dass ich ihn liebte. Ich erschauderte, als ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte.
„Ich bin ein notgeiles Arschloch?!“, wiederholte er bedrohlich leise. „Ich?“
„Man, Ich wollte nicht mit Lucas schlaf-“
„Merlin, gib's halt wenigstens zu! Du bist echt schlimmer als die Slytherins, die stehen wenigstens zu der Scheiße, die sie machen.“ Grimmig sah er mich an. „Naja, ich muss jetzt - Julia wartet.“ Er drehte sich um und ging.
Ich konnte nichts tun, um ihn aufzuhalten. Ich konnte nicht mehr. So fühlte es sich also an, von seiner Liebe gehasst zu werden. Denn James hasste mich, deutlicher hätte er es nicht machen können. Daran konnte ich nicht mehr zweifeln.
Ich stolperte zu dem Baum, an dem er eben ncoh gelehnt hatte, sank an dessen Stamm hinunter und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich konnte nicht atmen.
Die Wut war wie ausgelöscht - So fühlte es sich also echter Schmerz an.
~*James*~
"James."
Ich sah auf. "Was?", fragte ich Remus nicht sehr begeistert.
Ich ahnte, was jetzt kam. Nein - ich wusste es.
"James..." Er ließ sich neben mich auf mein Bett fallen. "So kann das nicht weiter gehen."
"Ich weiß nicht, was du meinst." Natürlich wusste ich, was er meinte. Und ein kleiner Teil von mir, so klein, dass es ein leichtes war, ihn zu ignorieren, stimmte ihm zu, war der selben Ansicht.
"Die Scheiße kannst du lassen", begann Remus. "Und brauchst du nichts vorzumachen. Wir wissen alle, dass dich die ganze Sache alles andere als kalt lässt."
Ich schwieg.
"James, so kann es nicht weitergehen", wiederholte er. "Du isst kaum was, du sprichst kaum mit uns, du gehst kaum noch in den Unterricht, du bist total in dich gekehrt. Das Einzige, was du machst, ist Eine nach der Anderen abzuschleppen. Und Lily - verdammt, sie leidet. So oft hat sie noch nie geweint, sie-"
"Was interessiert mich diese scheiß Schlampe?", stieß ich wütend hervor.
Remus lachte hohl auf. "Was Lily dich interessierst? Merlin, du liebst sie, natürlich interessiert sie dich-"
"Remus, halt einfach deine Fresse, okay?" Ich sprang auf. "Ich will das nicht hören. Ich liebe sie nicht - nicht mehr. Sie interessiert mich nicht, ich möchte nie wieder etwas mit ihr zu tun haben, sie widert mich an! Ich will es nicht hören, wie es ihr geht, denn es geht mich nichts an! Ich hasse sie! Okay? Also, bitte, hör auf, mit mir über Li- Evans zu reden, denn ich habe keine Lust, noch mehr Zeit mit ihr zu verschwenden."
"James, dass du sie nicht mehr liebst, ist Schwachsinn", warf Peter ein und sah mich ernst an. "Und das weißt du."
Tief in meiner Brust, verborgen unter einer Mauer aus Hass, gab es einen Teil, der meinem Freund Recht hab, der ihm zustimmte. Doch dieser Teil was so winzig, dass es ein leichtes war, ihn mit meinen Hass-Gedanken abzuwürgen.
"Was wollt ihr?! Was wollt ihr, verdammt?! Wollt ihr, dass ich zu ihr hingehe und ihr verzeihe?! Ihr sagen, dass es mir egal ist, dass sie neben mir noch andere Typen am Start hat, solange ich wenigstens fünf Minuten am Tag kriege?! Dass sie mich ruhig weiter verarschen darf?!" Ich war laut geworden, doch Sirius, Peter und Remus wandten nicht den Blick ab.
"Das wäre das Letzte, was ich will, James. Ich war dafür, dass Evans leidet - aber sie hat gelitten. Ehrlich, sogar ich merke, dass sie total fertig mit den Nerven ist! Ich verlange nicht, dass du ihr verzeihst...", begann Sirius.
"Aber ihr wenigstens zuzuhören, ist das zu viel verlangt?", fuhr Remus fort.
"Ich hab ihr zugehört. Sie hat mir ihre Version erzählt. Zufrieden?"
Remus lachte auf. "Du hast ihr zugehört? Hast sie einfach mal reden lassen, ohne sie zu unterbrechen, ohne die Mauer, die du um dich errichtet hast, ohne den Gedanken, dass jedes Wort, jeder Satz aus ihrem Mund eine Lüge ist?"
"Nein", gab ich zu. "Aber das ist auch nicht nötig, denn es stimmt - sie lügt. Diese Geschichte, die sie dir anscheinend schon erfolgreich aufgetischt hat, ist nichts Anderes als das - eine Geschichte. Wenn du so dumm bist, ihr zu glauben - bitte! Ich bin es nicht - nicht mehr. Ich war drei Jahre so dumm, so dumm, nie auf den Gedanken zu kommen, dass sie mich verarscht, so dumm, ihr nachzulaufen. Ich habe drei Jahre schon an sie verschwendet, und ich habe nicht vor, noch mehr Zeit zu verlieren. Sie ist aus meinem Leben gestrichen. Ende. Okay?"
"James, du machst einen rießen Fehler", begann Peter.
"Pete hat Recht, James!", stimmte ihm Remus zu. "Und du wirst es bereuen!"
Ich atmete tief ein.
Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Sirius mich undefinierbar anblickte, bis er schließlich sagte: "Leute, lasst ihn in Ruhe. Er wird schon wissen-"
"Verdammt, nur weil du Lily verklemmt und langweilig findest, ist das kein Grund, sich darüber zu freuen, dass James sie endlich aufgegeben hat! Er liebt sie! Und sie ihn auch, bei Merlin!"
Sirius sprang auf. "Du glaubst wirklich, ich würde mich über das Ganze freuen?! Freuen?! Hast du sie noch alle? Warum sollte ich mich freuen, wenn mein bester Freund so verdammt fertig ist? So blöd bin ich auch nicht, dass ich nach drei Jahren immer noch nicht gepeilt hab, dass er Evans liebt..."
Ich schaltete auf Durchzug. Ich fasste es nicht.
Anstatt mir zu helfen, Lily zu vergessen, mich auf andere Gedanken zu bringen, mich irgendwie abzulenken, stritten sich zwei meiner besten Freunde und der dritte war damit beschäftigt, die zwei irgendwie auseinander zu bringen.
Ich fasste es nicht. Ich fasste es wirklich nicht.
Ich war sauer, noch mehr als vorhin.
Ich schnappte mir meinen Besen, verließ den Schlafsaal, ignorierte Peter's "James, warte!" und ließ die Treppe hinunter - ein Wunder, dass ich bei meiner Geschwindigkeit nicht die Treppe hinuntergefallen war.
Ich durchquerte den Gemeinschaftsraum, ohne mich Umzusehen. Aber das musste ich auch nicht. Ich spürte, dass sie hier war. Ich spürte, dass ihr Blick auf mich gerichtet war, flehend, entschuldigend, wütend wegen meiner Starrköpfigkeit.
Ich rannte fast durch den Saal, wollte ihre Anwesenheit nicht mehr spüren, wollte einfach nur noch weg. Weg.
Der Regen, der mir in das Gesicht trommelte, der beißende Wind, der durch meine Haare fuhr und die Kälte, die tief in mein Inneres kroch, taten gut.
Ich fühlte mich endlich wieder etwas lebendig, als ich mit überirdischer Geschwindigkeit über die Ländereien flog.
Nicht denken, beschwor ich mich. Nicht denken, nichtdenkennichtdenkennichtdenkennichtdenkennichtdenkennichtdenkennichtdenkennichtdenkennichtdenkennichtdenkennichtdenken!!
Ich konzentrierte mich auf diesen einen Gedanken, um mich von Anderen abzuschirmen.
Ich wollte nicht an die restlichen Rumtreiber denken oder gar an Unterricht (wo es auch nicht blenden lief... Ein Mies in Kräuterkunde heute, weil ich die Pflanze beinahe in die Luft gesprengt hätte...).
Und am allerwenigsten wollte ich an sie denken.
Ich war so froh, meinen Besen zu haben, so froh, eine Möglichkeit, meine Gedanken für kurze Zeit abschalten zu können.
Ich ließ meinen Blick über die Ländereien schweifen. Über den schwarzen See, der tief und still da lag. Und plötzlich... plötzlich wollte ich unbedingt im See sein. Wollte die Kälte noch intensiver wahrnehmen, wollte noch mehr den Schmerz in meinen tauben Gliedmaßen spüren. Ich wollte kaum atmen können, wenn ich auftauchte, weil es so kalt war. Ich weiß nicht, was in mich fuhr, aber plötzlich war ich von dieser Idee schon beinahe besessen.
Warum?
Die Frage war einfach zu beantworten.
Pad und ich hatten das schon einmal gemacht.
Es war Ende November gewesen und die ersten Schneeflocken waren an diesen Tag vom Himmel gefallen. Der Boden war mit einer dünnen Schicht von weißem Flaum bedeckt gewesen.
Pad und ich hatten am See gesessen, es war schon dunkel gewesen, wenige Minuten bis zur Ausgangssperre (nicht, dass uns das jemals interessiert hatte).
Er war total fertig gewesen, wegen seiner Eltern. Es war das letzte Mal gewesen war, dass er dieses Gefühl an sich rangelassen hatte. Das letzte Mal, dass er wegen seiner Eltern traurig gewesen war.
Sie hatten ihm einen Heuler geschickt, weil er sich mit den Slytherins duelliert hatte. Weil er Bella vor die Schuhe gespuckt hatte.
Sie hatten ihm ziemlich deutlich gemacht, dass sie ihn verabscheuten.
Wir waren dort gesessen, schweigend. Ich hatte gewusst, gespürt, dass er nichts hören wollte. Und auch wenn es manchmal unvorstellbar war, man konnte mit Pad auch gut schweigen.
Plötzlich jedoch war er aufgesprungen, hatte sich seine Jacke ausgezogen und in den Schnee geschmissen. Ich wusste noch, wie er über meinen Gesichtsausdruck gelacht hatte. "Ich bin nicht schwul, keine Sorge", hatte er gesagt. "Ich will nur schwimmen gehen."
Ich wusste noch, wie ich ihn angestarrt hatte. "Das ist krank", hatte ich schließlich von mir gegeben.
Mein bester Freund hatte mich nur angesehen, abwartend. Mit einem Blick, der fragte, warum es denn schlecht sein sollte, krank zu sein. Und irgendwie hatte ich geglaubt, in diesem Blick die Frage zu sehen. Die Frage, was mit unserem Versprechen sei. Ein Versprechen, das nie ausgesprochen worden war, von keinem von uns. Das Versprechen, an das wir uns dennoch immer hielten.
Ich bin immer für dich da. Ich lass dich keine Scheiße allein machen, niemals. Auf mich kannst du dich verlassen. Versprochen.
Ich hatte plötzlich grinsen müssen, hatte erst meine Jacke, dann meinen Pulli, dann mein T-shirt ausgezogen.
Und da war plötzlich ein Leuchten in Pad's Augen gewesen. Auch er hatte sich seine Sachen ausgezogen, bis wir zwei nur noch mit Boxershorts bekleidet dagestanden sind.
Ich wusste noch, wie kalt es gewesen war. Meine Zähne hatten schon in den Minuten, in denen ich halbnackt zu dem See gegangen war, angefangen, zu klappern.
Doch ich hatte nicht gekniffen. Ich war mit meinem besten Freund in diesen scheiß See gegangen. War ein paar Züge geschwommen. War sogar getaucht.
Ich konnte mich nur daran erinnern, dass mir scheißkalt gewesen war. Doch Pad hatte die Kälte anscheinend nicht gespürt. Er hatte plötzlich gelacht, als er aufgetaucht war. Gelacht und gesagt, dass das die beste Idee seit langem gewesen war.
Und ich blieb. Ich blieb ganze sieben Minuten mit meinem bescheuertem besten Freund im Wasser. Schwamm tapfer ein paar Züge.
Ich hatte nie verstanden, was Pad an dem Schwimmen so befreit hatte. Doch danach ging es ihm besser. Es hatte ihm geholfen.
Ich hatte jetzt immer noch keine Ahnung. Als ich mal verlangt hatte (im Krankenflügel einen Tag später), dass er mir das erklären sollte, hatte er nur abgewinkt.
Fünf Jahre. Fünf Jahre war das jetzt her.
Und plötzlich wusste ich, dass das, was Pad damals geholfen hatte, mir heute auch helfen würde.
Ich wusste es mit hundertprozentiger Sicherheit.
Sirius war so etwas wie mein Seelenverwandter. Was ihm half, half auch mir. Dessen war ich mir sicher.
Ohne zu zögern zog ich erst meinen Pulli aus, dann meine Hose. Ich wollte gerade das T-shirt abstreifen, als ich eine Stimme vernahm.
"Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?"
Nicht wirklich überrascht drehte ich mich um.
Pad.
Er grinste mich an. Natürlich wusste er sofort, was ich vorhatte.
"Doch... Machst du mit?"
Er schüttelte den Kopf, immer noch grinsend. Doch ich wusste, dass er nicht meine Frage verneinte. Ich wusste, dass er damit sagen wollte, dass diese Frage einfach total schwachsinnig war.
Ohne ein weiteres Wort öffnete er den Reißverschluss seiner Jacke.
Wenig später standen wir wie damals halbnackt da und ein Grinsen umspielte meine Lippen. Das erste Mal seit der Sache.
Nur mit Boxershorts bekleidet gingen wir schließlich zum See. Schweigend.
Und dafür war ich Pad unglaublich dankbar.
Schon bevor das Wasser des Sees mich auch nur berührt hatte, war ich klitschnass. War mir kalt.
Aber ich verfluchte den Regen nicht. Ich war froh, dass er da war.
Meine Füße tauchten in das Wasser ein und die Kälte stach mir in jeden einzelnen Zeh, kroch von meinen Füßen über meine Beine in meine Brust, ließ alles gefrieren.
Es war unglaublich.
Ich konnte das Denken endlich, endlich abschalten.
Nicht mal der Gedanke NichtDenken war mehr in meinem Gehirn zu finden. Die Kälte war das Einzige, was ich in diesem Moment empfand, das Einzige, an was ich denken konnte.
Wie hypnotisiert ging ich weiter in das Wasser hinein, spürte Pad's Anwesenheit. Ansehen tat ich ihn nicht mehr.
Das Wasser umspielte erst meine Knöchel, dann meine Waden, dann meine Hüfte. Dann ließ ich mich ins Wasser fallen, machte die ersten Schwimmzüge. Tauchte unter. Befand mich ganz unter Wasser. Befand mich im eisigem Wasser.
Ich wollte nicht wieder auftauchen, wollte am liebsten ewig hier unten bleiben. Doch meine Lunge protestierte, verlangte nach Sauerstoff, also durchbrach ich notgedrungen die Oberfläche.
Neben mir tauchte Pad auf und sah mich fragend an.
Ich grinste als Bestätigung.
Es war Wahnsinn.
Trotz des Wahnsinns hielten wir es nicht lange im Wasser aus und stiegen somit nach ungefähr fünf Minuten aus dem Schwarzen See.
Manche Menschen würden diese ganze Aktion vielleicht für masochistisch halten, es mit Ritzen vergleichen – man setzte sich den Schmerzen der Kälte aus, um vorübergehend den seelischen zu verdrängen.
Doch der Schmerz war es nicht, was ich als so befreiend empfunden hatte. Es war die Kraft gewesen, die von der Kälte ausging, eine Kraft, die sie auf mich übertragen hatte. Ich fühlte mich plötzlich stark genug, das alles auszuhalten, wie schlimm es auch war.
Lily war es ja doch nicht wert, dass ich so fertig wegen ihr war. Daran musste ich festhalten.
„Ich denke mal, dass du mich jetzt verstehst?“, brach Pad zähneklappernd das Schweigen, während er sich sich eilig seine Hose hochzog.
Ich sah ihn an, ein Grinsen umspielte meine Lippen. Das war Antwort genug.
Mein bester Freund blickte mich kurz schweigend an, bevor er vorsichtig fragte: „Kann ich jetzt mit dir reden?“
Er wusste genauso gut wie ich, dass das jetzt in Ordnung war, dass ich nicht ausflippen würde. Ich nickte kurz.
„Also, wir hatten vorher eine... Rumtreibersitzung, falls man das überhaupt so nennen kann, schließlich waren wir ja nicht vollzählig-“
„Und was habt ihr beschlossen? Wollt ihr mich jetzt von den Rumtreibern ausschließen, bis ich Lily verziehen hab?“, unterbrach ich ihn unwirsch.
Fuck, eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nicht so zu reagieren.
„Nein“, fuhr Pad ruhig fort. „Wormy hat den Vorschlag gebracht, dass wir dich mit dem ganzen Thema in Ruhe lassen, und ich war dafür. Moony war natürlich total dagegen, aber er war überstimmt und hat schließlich eingewilligt, dass er dich erst einmal nicht mehr auf die ganze Sache anspricht.“ Ernst hielt er meinem überraschtem Blick stand. „Es ist ab jetzt deine Sache. Aber es gibt eine Bedingung.“
Fragend blickte ich ihn an.
„Wir Rumtreiber dürfen nicht darunter leiden. Wir sind nur noch am Streiten – und das jeder mit jedem. Und das kotzt an. Das muss aufhören, okay?“
Ich nickte lächelnd. „Damit kann ich leben.“
„Und noch was – wenn du Aggressionen wegen Evans hast, solltest du sie auch an ihr auslassen, nicht an uns, okay? Aber wenn du wen zum Reden brauchst – oder meinetwegen auch für so bescheuerte Aktionen wie diese hier - kannst du natürlich weiterhin zu uns kommen.“ Pad grinste mich an.
Und ich war plötzlich so dankbar.
So dankbar, einen Freund wie ihn zu haben. Freunde wie Remus und Peter. Die immer hinter mir standen, mich unterstützen.
„Danke, Sirius.“
Als wir die Tür zu unserem Schlafsaal aufstießen, erblickte ich als erstes die Jacke, die auf meinem Bett lag. Sie zog meinen Blick an, als ob sie neongelb leuchten würde.
Es war die Jacke. Die Jacke, die sie getragen hatte. Die, in der sie so verdammt sexy ausgesehen hatte, obwohl die Ärmel viel zu lang, die ganze Jacke viel zu groß für sie gewesen war. Oder vielleicht auch genau deswegen.
Die, an der sie gerochen hatte. Deren Geruch sie gut gefunden hatte.
Den Schmerz mit aller Kraft ignorierend war ich mit ein paar großen Schritten bei meinem Bett. Ich packte die Jacke, ging zu meinem Schrank, warf den schwarzen Stoff hinein, schloss die Schranktür. Atmete auf.
Ich hatte mir fest vorgenommen, sie zu ignorieren.
Doch das war unmöglich.
Sie hatte sich anscheinend vorgenommen, mir das Leben schwer zu machen.
Andauernd hielt sie mich im Gang auf, bettelte mich an, ihr endlich zuzuhören, passte mich vor dem Unterricht, nach dem Unterricht ab, flehte mich an, ihr endlich zu glauben, beschimpfte mich, weil ich so stur war.
Ich bezeichnete sie nicht mehr als Schlampe, diskutierte nicht mit ihr. Ich ging einfach weiter, ignorierte sie, schaltete auf Durchzug.
Beim Essen setzte sie sich meist mir gegenüber, redete auf mich ein, bis ich aufstand, ohne ein Wort die Halle verließ und das Essen unten in der Küche fortsetzte.
Einmal war sie sogar in unseren Schlafsaal gekommen, hatte mich angefleht, ihr zuzuhören, ihr zu glauben, doch ich hatte sie nicht beachtet, wollte nichts von dem hören, was sie zu sagen hatte.
Irgendwann war Pad aufgestanden, hatte sie nach draußen geschoben – da war sie total ausgerastet. Sie hatte um sich geschlagen, erst meinen besten Freund, dann mich angeschrien. Zu einer Furie war sie geworden.
Die Aktion im Wasser hatte leider nicht den Effekt gehabt, den ich mir gewünscht hatte. Der Schmerz war weiterhin da, drohte mich zu überwallen, jedes Mal wenn nur ihr Name ausgesprochen wurde.
Jedes Mal, wenn ich ihren Namen hörte, erschien ihr Gesicht vor mir, lächelnd, wütend, schüchtern, lachend, fröhlich, angestrengt, konzentriert, weinend, schreiend.
Jedes Mal, wenn ich ihren Namen hörte, kamen die Erinnerungen hoch – wie sie auf Parker's Schoß saß; ihr Liebesgeständnis – Ich liebe dich, James; wie sie mir gestand, dass ich gut roch - Du... Naja, schon ; die Farbschlacht – Wag es ja nicht, mich noch einmal anzumalen!; der erste Kuss; mein Liebesgeständnis – Die Wahrheit ist, ich liebe dich; wie sie und ich – denn ein wir gab es nicht mehr – von dem Fensterbrett sprangen – Ich springe also von einem Tisch; wie sie Parker küsste; wie sie auf meinem Bett saß – Aber ihr fickt sie trotzdem, oder?[i]; wie sie neben mir am See saß, den Kopf auf meiner Schulter - [i]Merlin, James, willst du diese einzigartige, verlockende Möglichkeit, mit mir zu reden nicht nutzen...?; ihre ganzen Komplimente im Schulsprechersaal - Also, hör auf mir zu erzählen, wie perfekt ich anscheinend bin, denn du bist hier der Märchenprinz!!; wie sie und ich tanzten, wie ihre Arme das erste Mal um meinen Nacken geschlungen waren; sie und ich im Schulsprecherwaggon - Vor ... den Schwiegermüttern und den sprech – hey! Potter? Wenn das jemand erfährt bist du TOT!!; der Streit in der Eisdiele – Meinst du ech-; hunderte von Streitigkeiten zwischen ihr und mir – NEIN, ich gehe nicht mit dir aus!.
Meine Freunde hatten mittlerweile verstanden, dass es besser war, ihren Namen nicht in meiner Gegenwart zu erwähnen – in unserem Schlafsaal fiel er kaum noch.
Viel schlimmer war also die Tatsache, dass ich jede Nacht von ihr träumte.
Manchmal träumte ich total wirres Zeug – wie sie mich anlächelte, wie ihre Zähne sich dann in Vampirzähne verwandelten und sie mich auslachte. „Das hat ja lange gebraucht, bis du verstanden hast...“ Dann plötzlich fing sie wieder an zu weinen, mir zu sagen, dass ich nicht so stur sein solle, bis Ian oder Kevin kam, und sie sich denen an den Hals schmiss.
Am öftesten allerdings träumte ich von unserem ersten Treffen in Flourish & Blotts – wie ich über das Boden stolperte, sie umriss, mich entschuldigte, ihr hochhalf. Wie sie mich anlächelte, sagte, dass das nicht schlimm sei.
Ich hasste diesen Traum. Er war mit Abstand der schlimmste.
Danach war ich immer besonders fertig.
Sie ist es nicht wert, sie ist es nicht wert, sie ist es nicht wert...
Doch die schlimmsten Auswirkungen hatte es immer noch, wenn ich ihr begegnete, denn dann stachen rasiermesserscharfe Messer wie wild auf mein Herz ein. Ich hatte die Bezeichnung von einem „gebrochenem Herz“ immer als lächerlich empfunden, doch das war sie nicht.
Der Riss, der mein Herz in zwei Teilen zerbrochen hatte, verheilte immer ein wenig, wenn ich sie für eine Zeit lang nicht sah, doch jedes Mal wenn ich ihr begegnete, riss er wieder auf und der Schmerz drohte mich zu überrollen.
Mittlerweile versuchte ich mit allen Mitteln, ihr aus dem Weg zu gehen, doch das war beinahe unmöglich.
Sie schaffte es jeden Tag wieder, mich irgendwo aufzuhalten, auf mich einzureden, mich anzuflehen, anzubetteln, selbst zu verzweifeln. Jeden verfluchten Tag wieder.
Außerdem gab es da noch ein Problem.
Es zog mich zu ihr. Mein Körper wollte ihre Nähe, wollte sie im Arm halten, wollte sie.
Er schrie mein Gehirn an, zu Vernunft zu kommen, zu vergessen, zu verzeihen und einfach zu ihr zu gehen.
Doch ich behielt die Kontrolle, wenn auch mühsam.
Ich versuchte, meinen Körper mit meinem alten Casanova-Dasein zu besänftigen, abzulenken. Natürlich versuchte ich damit auch, sie zu verletzten, ihr zu zeigen, dass ich sie nicht brauchte. Doch jedes Mal wieder, wenn ich ihren Schmerz sah, spürte auch ich ihn. Es war zum verrückt werden.
Doch ich ließ es nicht bleiben. Ich versuchte, ein Mädchen zu finden, das die selben Gefühle wie sie hervorrief, eines, das sie verdient hatte.
Vergeblich.
Die Wochen vergingen.
Es war der 31. Oktober.
Es war Halloween.
McGonnagal hatte sie und mich in die Große Halle befohlen, um uns um die Dekoration zu kümmern.
Die erste Schulsprecheraufgabe seit dieser Sache. Vor den anderen hatte ich mich erfolgreich drücken können, es hatte nichts Wichtiges zu erledigen gegeben, keine Arbeit hatte angestanden.
Der Kummerkasten wurde zwar vernachlässigt, aber das ging mir am Arsch vorbei.
Aber auch heute hatte ich Glück gehabt. McGonnagal war die ganze Zeit über in der Großen Halle mit einigen anderen Lehrern anwesend gewesen, und somit blieb ihr nichts Anderes übrig, als die Klappe zu halten und mir lediglich flehende Blicke zuzuwerfen.
Dass die Lehrer von ihrem „Liebesleben“ mitbekamen, war ich anscheinend dann doch nicht Recht.
Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, zu dem Festessen erscheinen, denn ich hatte nicht die geringste Lust darauf. Doch als Wormy, Moony und Pad wie wild auf mich einredeten - „Prongs, das ist dein letztes Halloween in Hogwarts!“ „James, als Schulsprecher ist es deine Pflicht, zu kommen – schließlich hast du alles organisiert!“ „Prongs, wenn du dir das entgehen lässt, bin ich dir sauer, und wie.“ - gab ich auf.
Allerdings betrat ich nun um Einiges später die Große Halle als die anderen Drei, denn ich hatte unbedingt nach ihr hier sein wollen, um mich an das andere Ende des Tisches setzten zu können, weit weg von ihr.
Ich ließ meinen Blick über den Gryffindortisch wandern, während ich Pad, Moony und Wormy ansteuerte, doch sie war nicht da. Ihre roten Haare hätten mir sofort auffallen müssen, doch Fehlanzeige.
Da geschah es.
Ich sah nicht nach vorne, meine Augen suchten immer noch wie automatisch den Tisch nach ihr ab – da prallte ich gegen irgendetwas – okay, es war eindeutig ein irgendwer.
Im selben Moment bekam ich einen Stromschlag, etwas Warmes breitete sich in meiner Brust aus, sprengte die Mauer aus Hass, die ich mühsam um meine Gefühle errichtet hatte.
Automatisch fing ich die Person vor mir auf, sah auf. Blickte in smaragdgrüne Augen. Ihre Augen.
Lily.
Kaum hatte mein Gehirn erfasst, wer vor mir stand, ließ ich sie los.
Mein Körper protestierte, verlangte von meinem Gehirn, zur Vernunft zu kommen, bettelte, alles zu vergessen, flehte, ihr einfach zu verzeihen, wollte einfach ihre Nähe spüren.
War ich auf Turkey? Konnte man so süchtig von einer Person sein?
„Danke“, murmelte Lily.
Sie sah nicht gut aus. Sie hatte dunkle Augenringe, gerötete Augen, ihre Haare hatte sie achtlos zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, aus dem ein paar einzelne Strähnen heraushingen. Doch das änderte nichts an der beschissenen Tatsache, dass sie verdammt hübsch war.
Ich erwiderte nichts – natürlich nicht – sondern ging einfach weiter.
Einen kurzen Moment glaubte ich tatsächlich, dass sie mir nicht folgen würde, dass sie es endlich aufgab, versuchte den Teil in mir wieder zum Schweigen zu bringen, der das nicht hoffte und ging weiter auf die restlichen Rumtreiber zu.
Doch ich hörte Schritte – ihre Schritte, natürlich – die mir folgten, die mich einholten.
Lily packte mich an beiden Armen, zwang mich somit zum Stehenbleiben und sah mich wütend an. „Man, James, kannst du bitte aufhören, mich so scheiße zu behandeln?! Ich hab's kapiert, dass ich dir nicht mehr bedeute, als Merlin's alter, verschrumpelter, großer Zeh! Ich hab's kapiert, okay?“
Meine Vorsätze, sie zu ignorieren, nichts zu erwidern, schienen in Luft aufgelöst – ich hatte noch keine Zeit gehabt, die Mauer wieder aufzurichten. „Selbst der ist mir im Vergleich zu dir noch wichtig“, hörte ich mich sagen. Ich drehte mich um, ging weiter und betete, dass sie mich endlich in Ruhe ließ – und war sogar relativ zuversichtlich. Die Große Halle war voll, die meisten Schüler beobachteten uns schon, selbst ein paar Lehrer und es war relativ still. Die meisten Schüler könnten problemlos das, was sie sagte, verstehen. Natürlich würde sie jetzt gleich aufgeben. Wenn es eins gab, was Lily nie machen würde, dann vor anderen behaupten, dass sie mich liebte.
Doch ich hatte mich getäuscht – sie lief mir schon wieder hinterher. „Verdammt, drei Jahre lang hätte es mir nichts ausgemacht, wenn du mich gehasst hättest, aber jetzt tut es das! Glaubst du vielleicht, dass ich jedem dahergelaufenem Typen sage, dass ich ihn liebe?! Wieso hätte ich dir zuerst das sagen sollen, dann aber mit Lucas schlafen wollen?! Das ist total abwegig und realitätsfern, aber wenn du so starrköpfig bist, kann ich auch nichts machen! Aber versuch doch bitte mal, in Erwägung zu ziehen, dass – dass ich-“ Lily wurde offensichtlich noch wütender, denn ihre grünen Augen schienen Funken zu sprühen. „Verdammt, James Potter, ich liebe dich!“ Sie starrte mich an, ich starrte zurück.
Es war totenstill.
Es war das zweite Mal. Das zweite Mal, dass sie es mir sagte.
Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, der mich zu ihr zog, ihre Wärme spüren wollte. Ich versuchte mir einzureden, dass sich das Gefühl wie Säure anfühlte, die alle meine Organe wegätzte und in irgendeiner Weise hatte ich sogar Recht.
Ihr zweites Liebesgeständnis löste so widerspenstige Gefühle in mir aus, dass ich keine Ahnung hatte, wie ich reagieren sollte.
Ich setzte einen abweisenden Gesichtsausdruck auf, in der Absicht, meine Gedanken vor ihr abzuschirmen, all die Gefühle zu verdrängen.
Verdammt, ich würde ihr ja so gerne glauben – aber ich konnte nicht. Schon allein die Möglichkeit, dass sie mich wieder nur verarschte, machte mich fertig.
Ich würde sicher nicht noch einmal zulassen, dass sie so eine Macht über mich hatte.
Hass loderte in mir auf, Hass darauf, dass ich sie liebte, Hass darauf, dass sie nur mit mir gespielt hatte, Hass auf mich, dass ich ihr alles abgenommen hatte.
„Warum sollte ich dir das glauben, warum? Zuerst hasst du mich drei Jahre lang – dann wendet sich unser Verhältnis schlagartig, du bist auf einmal so verflucht freundlich zu mir. Wahrscheinlich bist du plötzlich auf den Gedanken gekommen, dass du mich ja mal ausnutzen, mit mir spielen könntest. Du hast die Affäre von Anfang an nur als Abenteuer gesehen, von Anfang an! Ehrlich, ich kann dir einfach nicht glauben, dass du mich liebst!“
Wütend sah ich sie an, nicht minder wütend blickte sie zurück.
Doch in ihren Augen spiegelte sich der Schmerz und ich war mir sicher, dass das bei meinen nicht anders war.
„Okay, dann erklär ich's dir“, fing sie an. Nein, ich wollte es nicht hören, ich sollte abhauen, schnellmöglichst, doch ich konnte nicht. Ich blieb stehen, keine Ahnung, warum. Ich konnte mich einfach nicht von der Stelle rühren. „Lucas – ich mag ihn. Und ich habe mir so sehr gewünscht, dass er der Richtige ist – weil ich einfach nicht glauben konnte, weil ich viel zu stolz war, um daran zu denken, dass du das sein könntest! Und außerdem, natürlich, ich hab nur was dir angefangen, um ein bisschen Spaß zu haben – Deshalb war ich ja auch so verklemmt! Das macht doch gar keinen Sinn! Denn genau das will ich nicht – einfach nur Spaß mit einem Typen haben! Und aus diesem Grund wollte ich auch nicht – mit – Lucas – schlafen!!“ Schwer atmend vor Zorn starrte sie mich, genau wie der Rest der Großen Halle wartete sie auf meine Reaktion.
Selbst die Lehrer sahen uns gespannt an.
Ich hatte aber keinen Plan, was ich darauf erwidern sollte, und abhauen kaum mir plötzlich feige vor. Das, was sie sagte, klang so verdammt logisch! Aber gleichzeitig auch so unlogisch – das war es zumindest, was ich versuchte, mir einzureden. Ich konnte, wollte, durfte ich ihr nicht glauben. Was, wenn sie mich doch nur verarschte?
Mit jeder Sekunde, die ich schwieg, wuchs der Triumph in Lily's Augen.
„Ich... Aber.... Merlin!“, fing ich schließlich wahllos an. „Warum verdammt sollte ich dir das glauben? Warum? Parker war obenrum bereits nackt und du saßt auf seinem Schoß - in seinem Bett! Aber neiin, es es war natürlich alles gaaaaanz anders, als es aussah! Ich bin nicht dumm, L-Evans!“
Lily warf einen kurzen Blick auf die anderen Schüler, die sie mittlerweile anstarrten, als wäre sie Voldemort höchstpersönlich, kurz schweifte ihr Blick Parker, der auf seinen Teller starrte und sich wahrscheinlich wünschte, nicht hier zu sein – doch er tat mir nicht leid, nicht im geringsten.
„Okay, es war meine Schuld, dass es überhaupt so weit gekommen ist! Aber ich war total geschockt - ich wollte gerade mit ihm Schluss machen, als er anfängt, mir zu erzählen wie sehr er mich liebt und dass er mit mir schlafen will! Ich war viel zu perplex um irgendwas zu tun, und du bist einfach genau im falschen Moment reingekommen!“
„Jetzt ist es meine Schuld?! Ich hatte einfach nur ein falsches Timing?!“, wollte ich ungläubig wissen. Meine Ungläubigkeit verwandelte sich allerdings schnell wieder in Wut.
„Nein, so war das natürlich nicht gemeint... aber hey, wenn ich‘s mir so überlege, was hattest du eigentlich da zu suchen? Wolltest du zusehen, wie ich Lucas fertig mache oder wie?“
Fassungslos sah ich sie an. Dass sie so aussah, als ob sie sofort bereute, was sie gesagt hätte, nahm ich kaum war.
„Anstatt dich zu entschuldigen, macht du mich jetzt auch noch dafür verantwortlich für das Ganze?! Ich hab' mir Sorgen gemacht - du hast schon viel zu lange gebraucht. Normale Menschen sagen nur kurz „sorry, aber es ist aus“ und gehen wieder! Aber du fickst die noch davor, oder wie? Aber natürlich ist das alles nicht deine Schuld, sondern meine! Weißt du was? Fick dich einfach! Verschwinde endlich aus meinem Leben!!“
„Wie oft muss ich's dir noch sagen, verdammt?! Ich wollte ihn nicht ficken! Ich war einfach viel zu perplex in dem Moment und - ach, scheiße, vergiss das, aber - Man, jetzt sei doch nicht so dumm! Ich glaube, ich bin blind genug für uns beide und bitte versuch jetzt nicht, dir die gleiche Scheiße einzureden, die ich die letzten drei Jahre im Hirn hatte!“
In meinem Kopf stritten sich Stimmen, mein Körper befahl meinem Gehirn, ihr endlich zu glauben, und ja, verdammt, das wollte ich, so gern verdammt, aber – nein. Ich konnte nicht. Ich wollte nicht nochmal so verletzt werden.
„Du hattest drei Jahre - drei Jahre - Zeit. Aber jetzt ist es zu spät“, sagte ich leise, doch es war so still, dass mich jeder hörte.
„Das ist nicht dein Ernst.“ Langsam schüttelte sie den Kopf. „Bitte... Das kann nicht dein Ernst sein.“
„Ist es aber. Ich hab' kein Bock mehr.“
Plötzlich konnte ich gar nicht schnell genug hier wegkommen. Es war mir egal, ob das feige war, oder nicht. Ich drehte mich um und wäre am liebsten rausgerannt, weg von ihr, weg von den Schülern, den Lehrer, die mich alle anstarrten, weg von meinen Freunden, die mich besorgt ansahen.
Ich versuchte mein Tempo soweit zu drosseln, dass es nicht als flüchten bezeichnet werden konnte.
„Verdammt, James Potter, du bist der sturste Mistkerl den die Welt je gesehen hat!“, hörte ich ihre Stimme schreien. Ich drehte mich nicht um, ich konzentrierte mich einzig und allein auf den einen Gedanken: Links Schritt, rechts Schritt, einfach raus hier, raus, raus, raus...
Doch plötzlich traf mich etwas an der Schulter, fiel zu Boden, zerbrach mit einem lauten Klirren. Überrascht drehte ich mich nun doch um, starrte auf die Scherben auf den Boden, die wohl mal ein Teller gewesen waren, blickte zu Lily, die mich entsetzt ansah, entsetzt über ihr Temperament.
Sie hatte tatsächlich einen Teller nach mir geworfen.
Die Erinnerungen kamen hoch, das erste Mal, dass ich sie gefragt hatte, ob sie ein Date mit mir haben wollte.... - Du hast sie echt nicht mehr alle – Gehst du mit mir aus?.
„Und ich hab keine Ahnung, wie du es angestellt hast, aber ich liebe dich! Und ja verdammt, ich hasse dich dafür!“, fuhr Lily fort.
Ich wurde wütend, ich wurde plötzlich richtig, richtig wütend. Verdammt, ich wollte das nicht hören, ich wollte nicht diese drei Worte aus ihrem Mund an mich gerichtet hören, wollte nicht, wollte nicht, wollte nicht.
Die Stille war gebrochen, die anderen Schüler hatten begonnen zu flüstern, unverhohlen auf Lily zu zeigen und entsetzt den Kopf zu schütteln.
„So sieht das dann bei dir aus, wenn du jemanden liebst? Du wirfst Teller nach ihm, fickst währenddessen mit irgendwem anderem und sagst ihm, dass du ihn hasst?!“, wollte ich zornig wissen.
Lily zögerte, doch kaum merklich – ich bezweifelte, dass das außer mir noch irgendwer bemerkt hatte.
„Das mit dem Ficken ist falsch. Aber mit dem Rest... vielleicht hast du Recht.“ Angriffslustig sah sie mich an.
Und ich hätte ihr so gerne geglaubt denn mit dem Rest hatte ich auch nicht das geringste Problem. Ich hätte so gern einfach alles vergessen, spielte sogar kurz mit dem Gedanken.
Doch dann siegte mein Gehirn über meinen Körper, meine Gefühle und drehte sich um. Ging.
Weg von den anderen Schülern, die sich das Maul zerrissen, weg von Lily, weg, weg, weg, weg.
Weg.
„James.“
Ich antwortete nicht, drehte mich nicht um, ging einfach weiter.
Weg, weg, weg.
„James, warte.“
Ich hielt nicht an, beschleunigte aber auch nicht meinen Schritt, sodass Sirius mich bald einholte und mich am Arm packte.
Widerwillig blieb ich stehen, schloss meine Augen, wappnete mich vor dem, was jetzt kam.
Und das überraschte mich mein bester Freund total, indem er mich einfach umarmte.
Angestrengt versuchte ich, die Tränen zurück zu halten, keine Schwäche zu zeigen – doch ich schaffte es nicht.
Einzelne Tränen rannen lautlos meine Wange hinunter.
Ich hatte es so satt, dass mich Lily wirklich dazu brachte. Dass sie mir nicht einfach egal war. Dass ich irgendwie den irrwitzigen Drang verspürte, zu ihr zu rennen, sie in den Arm zu nehmen, zu trösten, ihr zu sagen, dass alles gut werden würde.
Doch das war Schwachsinn. Nichts würde gut werden, rein gar nichts. Nicht für mich.
Für Lily schon. Ich bedeutete ihr nichts.
Und wenn ich das doch schon wusste – warum, warum verspürte ich dann immer noch den Drang, zu ihr zu gehen und ihr zu verzeihen? Warum zog mich mein Körper immer noch zu ihr? Warum konnte ich nicht einfach mit ihr abschließen?
Die Antwort war so leicht. Und das war das Schlimmste.
Ich liebte sie.
Ich konnte es schlecht verleugnen, es war so klar, so... offensichtlich. Und diese Gefühle kämpften sich immer wieder durch die Hassgedanken und kamen an die Oberfläche.
Ich hasste es. Ich hasste mich. Ich hasste sie.
Ich löste mich von Sirius – ich sehnte mich so sehr danach, Lily in den Armen zu halten, dass eine Umarmung nicht das Richtige war.
Ich setzte mich auf die Treppe, die ich gerade hochgehen hatte wollen. Ich fühlte mich so verdammt schwach, so leer, so... kraftlos, nachdem ich mir eingestanden hatte, dass ich sie wirklich noch liebte.
Ohne es wirklich zu merken, fing ich an zu reden. Ich hatte keine Lust mehr darauf, alles in mich hineinzufressen, nur weil Männer anscheinend keine Schwäche, keine Gefühle zeigen dürfen. Keine Lust mehr darauf, meine besten Freunde aus meinem Leben auszuschließen, nur weil ich nicht wollte, dass sie merkten, wie sehr mich das alles mitnahm. Als würde das nicht jeder Taub-blind-stummer mitkriegen.
„Ich hasse es. Ich hasse es, dass sie so eine scheiß Macht über mich hat – immer noch. Ich hasse es, dass sie mich wirklich dazu bringt, wegen ihr zu weinen. Ich hasse es, dass ich wirklich drei Jahre meiner Zeit verschwendet hab, einer Schlampe nachzulaufen.“ Sirius setzte sich neben mich. Ich sah ihm an, dass er ernsthaft erleichtert war, dass endlich diese Mauer von mir abgefallen war und ich somit endlich mal mit ihm endlich darüber redete. „Ich hasse es, dass mich die ganze Sache so fertig macht. Ich hasse es, dass ich sie nicht einfach vergessen kann, dass ich nicht einmal an was anderes denken kann. Ich hasse es, dass ich sie nach all dem immer noch liebe. Ich hasse es, dass sie nicht hässlich, unattraktiv und dumm sein kann. Ich hasse es, dass sie auf Hogwarts ist. Ich hasse sie.“
Es war das erste Mal.
Das erste Mal, dass ich all das aussprach.
Eigentlich hieß es, dass es immer half, über Sachen zu reden. Ich wusste nicht, ob ich mich jetzt wirklich besser fühlte.
Ich fühlte mich nicht besser, nicht befreiter und der Schmerz war immer noch genauso präsent wie die letzten Wochen – also entsprach der Spruch, das geteiltes Leid gleich halbes Leid war, auf jeden Fall nicht der Wahrheit.
„James...“, begann Sirius. „Wenn du reden willst – und zwar wenn du mal reden willst, dann schieß los.“ Ernst sah er mich an.
Ich zögerte. Ich wollte nicht noch schwächer wirken. Aber Sirius war mein bester Freund, er wusste eh wie es mir ging, da war ich mir sicher. Aber was brachte es schon, über all das zu reden? Nichts. Oder? Bevor ich zu einer Entscheidung kam, fing ich wie von selbst an zu reden. „Ich kann nicht mehr. Ich war fest davon überzeugt, das alles hinzukriegen“, begann ich leise. „Aber es geht nicht. Ich kann nicht nicht an sie denken, ich kann diese beschissenen Träume nicht abstellen, ich kann diesen Schmerz nicht ausschalten, ich-“ Ich hielt kurz inne, unsicher, wie ich weitermachen sollte. „Ich weiß, dass ein James Potter sich all das nicht gefallen lassen sollte und ich sie eigentlich verletzten sollte, wo es nur geht und ihr mit jeder Tat zeigen sollte, dass ich sie nicht brauche, kein bisschen. Aber – ich kann nicht. Wenn ich sehe, wie sie leidet – oder sie so tut, als würde sie leiden –, dann... Ich weiß, dass klingt bescheuert, aber dann leide ich auch irgendwie. Und ich kann es nicht abstellen - ich versuche es einfach zu ignorieren, aber es geht nicht. Es macht mich wahnsinnig. Warum soll ich noch irgendwas für einen Menschen empfinden, den ich doch eigentlich hassen sollte? Ich weiß nicht, was ich machen soll.“
Aber ich wusste, was ich gern gemacht hätte.
Am liebsten hätte ich mich in die Arme von meiner Mum geschmiegt, hätte mir ein Märchen von ihr erzählen lassen, aber das... Naja. Aus dem Alter war ich raus.
Aber es war so reizvoll.
Als Kind wurde man vor allen Gefahren abgeschirmt und man musste sich sicher nicht mit dieser beschissenen Sache namens Liebe auseinandersetzen. Als Kind hatte ich noch keine rothaarige Schönheit mit smaragdgrünen Augen gekannt. Als Kind war ich noch nicht hoffnungslos verliebt gewesen.
„James...“ Mein bester Freund sah mich unsicher an. „Ich weiß, dass du das nicht hören willst. Aber verdammt, red mit ihr. Du liebst sie, das weißt du. Und Remus ist felsenfest davon überzeugt, dass das selbe für sie gilt. Und mittlerweile denke ich das auch. Das ganze Theater wär es doch nicht wert, oder? Hör dir einfach mal an, was sie zu sagen hat – du hast nichts zu Verlieren.“
Ich schwieg, zog zum ersten Mal ernsthaft in Betracht, genau das zu tun. Warum nicht? Vielleicht stimmte ihre Geschichte ja wirklich... Vielleicht würde der Schmerz dann endlich verschwinden, vielleicht würde ich dann endlich wieder ihre Nähe spüren können, wieder ihr Lachen hören können, wieder ihre Lippen auf meine-
Nein.
Keine Hoffnung. Nein. Ich durfte mir keine Hoffnung machen. Nein, nein, nein.
„Ich...“, begann ich wahllos. Ich hatte keinen Plan, was ich sagen könnte oder wollte, ich wusste nur, dass ich mich von meinen Gedanken ablenken wollte.
„James Potter, weißt du eigentlich, was für ein scheiß Sturkopf du bist?!“ Remus kam um die Ecke und funkelte mich wütend an.
Sirius stöhnte. „Remus, lass es, da-“
„Nein, ich werde mich nicht mehr an diese scheiß Regel halten, denn ich werde sicher nicht zusehen, wie er seinem Glück im Weg steht!“
Sirius stand auf und funkelte ihn wütend an. „Merlin Remus, halt einfach die Fresse, okay? Glaubst du wirklich, dass er so was gerade braucht? Einen Freund, der so aggressiv auf ihn losgeht und ihm nicht einmal die Gelegenheit gibt, zu reden?“
Sirius hatte Recht. So was brauchte ich nicht. Aber ich brauchte auch niemanden, der mich dazu drängte, zu reden, weil das brachte ja nichts. Oder?
Aber was brauchte ich denn dann? Irgendetwas musste doch helfen.
Eigentlich brauchte ich nur irgendwen, der mich ablenkte, mich auf andere Gedanken brachte.
Doch das schaffte niemand. Vielleicht weil es unmöglich war? Schließlich kreisten all meine Gedanken um sie, um die Sache, um die Zukunft – was wäre, wenn? - oder um die Vergangenheit.
Die Einzige, die mir helfen könnte, wäre die Letzte, die es tun würde. Oder der ich es erlauben würde, es zu tun. Egal wie sehr ich mich nach ihrem Lachen, ihrer Nähe, ihrem Duft, ihren Berührungen, ihre Wärme und ihren Worten sehnte – nein. Ich würde stark bleiben.
„Du hast Recht“, murmelte Remus und riss mich somit mal wieder auf meinen Gedanken. Zum Glück. „Tut mir Leid“, wandte er sich an mich.
Ich schüttelte kurz den Kopf – das sollte nicht heißen, dass ich ihm nicht verzieh, sondern das ich die Entschuldigung natürlich annahm. Und Remus verstand natürlich. Ich war normalerweise nicht so der Typ, der lange beleidigt war.
Aber was Lily anging... Ihr einfach zu verzeihen, wäre falsch. Sie hatte es nicht anders verdient. Ich konnte ihr nicht noch einmal verzeihen – sie hatte mich schon so oft verletzt, aber jetzt... war Schluss.
Sirius und Remus setzten sich neben mich. „James, hör mir mal bitte kurz zu – bitte. Ich hab nicht viel zu sagen. Okay?“ Vorsichtig sah Remus mich an.
Ich überlegte. Wollte ich wirklich hören, was er zu sagen hatte? Wollte ich mir wirklich anhören, wie es Lily ging?
Nein.
Diese Antwort kam schnell.
Aber würde er wirklich wieder davon anfangen?
Doch er wartete eh nicht darauf, dass ich was erwiderte. „James, was hast du so oft zu Lily gesagt? Wenn du nicht das Risiko eingehst, wirst du auch nie erfahren, ob du mehr für mich bist als ein Spielzeug. Und genau das Selbe gilt auch für dich, James. Wenn du das Risiko nicht eingehst, wirst du dich in zehn Jahren fragen, was geschehen wäre, wenn doch. Und du wirst es bereuen, das du es nicht einfach versucht hast.
Du bezeichnest Lily als eine Schlampe, aber wie soll das zusammenpassen? Sie ist doch so verdammt unsicher, was Sex angeht.“
„Und wenn sie dir schon widerstehen kann, dann wär es mehr als absurd, wenn sie wirklich mit Parker schlafen wollte“, warf Sirius ein.
„Genau“, bestätigte Remus. „Das hat gar keinen Sinn. Wenn du im Unterricht nicht da bist, starrt sie die ganze Zeit auf deinen Platz. Außerdem - du weißt doch, dass sie es hasst, im Mittelpunkt zu stehen, aber sie hat gerade mitten in der Großen Halle vor ganz Hogwarts zugegeben, dass sie dich liebt. Was hat das für einen Sinn, das nur vorzuspielen? Keinen. Sie würde nur von der ganzen Bevölkerung der Schule ausgelacht werden. Bitte James, denk wenigstens über all das nach, okay?“
Ich widersprach nicht sofort, denn irgendwie hatte er doch Recht. Oder?
Nein.
Ich verbarg mein Gesicht in meinen Händen, während in meinem Kopf hundert Stimmen sich gegenseitig anschrien.
Ich wollte nicht noch einmal so verletzt werden. Niemals. Aber... was wenn sie doch die Wahrheit sagte?
Nein, das war unmöglich. Die Situation war so eindeutig gewesen.
„In Ordnung“, hörte ich mich sagen.
Ich würde nicht freiwillig über all das nachdenken. Aber ich konnte mir mein Gehirn schlecht herausreißen, ich würde es nicht verhindern können. Meine Gedanken kreisten schließlich 24 Stunden um Lily... selbst im Schlaf konnte ich nicht aufhören, an sie zu denken. Mein Unterbewusstsein war voll von ihr.
"James..." Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. "Du kriegst das hin. Wir kriegen das schon hin. Du bist ihr jetzt schon drei Jahre wie ein verliebter Trottel nachgelaufen - wenn du jetzt alles hinschmeißt, dann bin ich dir ernsthaft beleidigt. Da hab ich ja die ganzen Schwärmereien von Evans umsonst ausgehalten.“ Ich hörte das Grinsen in seiner Stimme und auch meine Mundwinkel zuckten etwas.
"Sie liebt dich", fuhr Remus fort. "Da bin ich mir sicher."
Ich wusste nicht, was plötzlich in mich fuhr - die Wut baute sich plötzlich wieder in mir auf. Vielleicht ein Schutzmechanismus - so wurde ich von dem Schmerz abgelenkt, konnte das Nachdenken verschieben, konnte meine Gefühle verstecken.
Ja, vielleicht war es nicht schlecht, zu reden. Aber die ganze Zeit vorgebetet zu bekommen, dass sie mich liebte und dass ich ihr endlich mal zuhören sollte... Das machte mich wahnsinnig.
"Ich will das nicht die ganze Zeit hören", stieß ich wütend hervor. "Okay?"
Ich spürte Sirius' und Remus' verwirrte Blicke auf mir.
Dann plötzlich stand mein bester Freund auf. "James." Er klang verdammt wütend - ich war also nicht der Einzige, der Stimmungsschwankungen hatte. Mit einem abwehrendem Gesichtsausdruck sah ich auf. "Kannst du mal damit aufhören?! Kannst du mal bitte damit aufhören, an uns das alles auszulassen?! Merlin, wir können doch für all das nichts! Das Einzige, was wir wollen, ist dir zu helfen! Aber du willst dir anscheinend ja nicht helfen lassen. Ganz ehrlich - ich hab' keine Lust mehr! Wenn du einfach zu blöd bist, um zu checken, dass Evans es ernst meinst, dann... dann ist das ab jetzt dein Problem. Wenn du jetzt sauer auf mich bist - mir egal! Aber ich halt es langsam nicht mehr aus. Wenn du immer so... abblockst, kaum das wir mit dir reden wollen, immer sofort wütend wirst! Was willst du? Allein sein? Schön, das lässt sich einrichten."
Wütend funkelten mich seine sturmgrauen Augen an, ehe er sich umdrehte.
Nein, nein, das...
"Sirius, verdammt, warte." Ich war aufgesprungen. Das würde ich sicher nicht auf mich sitzen lassen. "Hast du vorher nicht noch gesagt, dass ich mal reden soll? Aber jetzt labert ihr mich schon wieder zu!“
Er drehte sich um. „Ich dachte, du seist fertig. Ich dachte, du hättest nichts mehr zu Sagen. Und ich dachte, dass das vielleicht das erste Mal sein könnte, dass du uns zuhörst – und zwar wirklich. Aber ich kann dich auch in Ruhe lassen, wenn dir das lieber ist.“
Wollte ich das? Bevor ich darüber nachdenken konnte, brachen die Worte aus mir heraus. „Nein, das will ich nicht, ich... Danke. Ihr seid echt die Besten, auch wenn ich euch das in den letzten Wochen nicht wirklich gezeigt habe. Es tut mir Leid. Ich..."
Sirius drehte sich um – er lächelte. "Schon in Ordnung. Also, ist es weiterhin unser Problem?"
Ich lächelte. "Ja."
Mein bester Freund war zum Glück auch keine Person, die lange beleidigt war.
"Sirius, ich hasse dich", hörte ich Remus' Stimme hinter mir sagen.
Verwirrt drehten wir zwei uns um. "Hä?"
"Du hast ihn wirklich dazu gebracht, sich zu entschuldigen... Ich fass es nicht! Warum hab ich das nicht hingekriegt?"
Lily bekam das meistens hin, dass ich mich bei ihr entschuldigte oder nachgab – obwohl ich das hasste.
Sirius prustete los – er war sichtlich stolz auf sich, dass er Remus' Platz bei den Rumtreibern streitig machte.
Peter kam um die Ecke und starrte uns verwirrt an. Er hatte wahrscheinlich was ganz anderes erwartet. Vielleicht das Sirius und Remus sich wieder stritten und ich schon lange abgehauen war. Demnach war sein Gesichtsausdruck auch einmalig – er brachte mich tatsächlich dazu, loszulachen.
Auch Remus fing schließlich an zu lachen und so dauerte es auch nicht lange, bis Peter einfach mit einfiel.
Ich lachte.
Das war unfassbar, eigentlich unmöglich, dass ich bei dem Schmerz in meiner Brust, der mich überall hin verfolgte, lachen konnte.
Doch es funktionierte noch. Es fühlte sich nicht so befreiend und sorglos an , wie sonst, doch ich schaffte es, für einen kurzen Moment die guten Seiten an meiner jetzigen Situation zu sehen.
Ich hatte Freunde, verdammt gute Freunde.
Ich hatte die Rumtreiber.
Menschen, mit denen ich lachen, weinen, streiten konnte. Mit denen ich jede Scheiße machen konnte, die für mich da waren, zu jeder Zeit.
Die es verstanden, wenn es mir scheiße ging, die nicht zögerten, mir ihre Meinung zu sagen, die immer ehrlich zu mir waren, immer, immer, immer.
Die mir nicht lange sauer waren, wenn ich scheiße zu ihnen waren, sondern mir sofort verziehen.
So dankbar wie in diesem Moment war ich ihnen noch nie. So dankbar, diese Menschen zu haben, auf die ich immer zählen konnte.
"Danke", sagte ich, als ich mich einigermaßen beruhigt hatte. Es war schwer, mit dem Lachen aufzuhören, wenn man erst einmal angefangen hatte.
"Gruppenkuscheln!", rief Pad und umarmte mich überschwänglich. Wenig später kam auch Moony dazu und Wormy.
Anscheinend waren die drei ziemlich froh, dass ich endlich mal einigermaßen normal drauf war.
Doch ich konnte nicht verhindern, dass ich in dieser Situation wieder mal an Lily denken musste, War für sie auch jemand da? Kümmerten sich Freya, Holly und Leah gut um sie?
Doch im selben Moment erinnerte ich mich daran, dass mich das nicht interessieren sollte. Sie hatte keinen verdient, der sie tröstete.
Oder?
Die Glückshormone verschwanden ebenso schnell wie sie gekommen waren – plötzlich musste ich mich wieder zusammenreißen, nicht wieder loszuheulen. Dass ich so gute Freunde hatte, änderte nichts an der Tatsache, dass Lily nicht meine Freundin war.
Dass sie mich angelogen, betrogen und verletzt hatte.
Dass es ihr scheißegal war, wie es mir ging.
Dass meine Gefühle ihr nichts bedeuteten, ich ihr nichts bedeutete.
Auch konnten sie nichts daran ändern, dass ich sie nicht hassen konnte. Dass sie mir nicht egal sein konnte. Dass ich mir nicht mehr sicher war, dass ich wirklich richtig lag.
Dass ich andauernd an sie denken musste.
Denn das musste ich.
Immer und überall.
__________
Soo, und das war’s mit Nummer 12... Wie hat’s euch gefallen?
Fandet ihr die Reaktionen von Lily und James angemessen? Oder zu übertrieben?
Naja, und sorry wegen dem ganzen Quatsch am Kapitelanfang :DD Und wer Lust hat, alle 11 Versuche zu lesen, die ich gebraucht habe, um eine einigermaßen akzeptable Einführung zu diktieren, der kann in unserem Thread gucken ;) Und haltet uns nicht für allzu gestört, bitte :D
Und bitte, bitte, biiiitte lasst uns doch ein kleines Kommileinchen da... Gegen große haben wir aber auch nichts ;)
Naaa gut, dann bis in 4 Wochen (Wünscht uns kreative Ferien ;) xD) :))
Eure euch über alles abgöttisch liebende
Flollo & Ollo
<333
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Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Meine größte Angst ist es, dass man mich immer mit meiner Rolle identifiziert. Ich möchte noch andere Dinge tun.
Emma Watson