
von Kairi Weasley
Streit
Lange saß er im Garten. Weit hinten unter seinem Lieblingsbaum. Dort konnte man ihn vom Haus aus nicht sehen. Eigentlich war es nicht mehr das Grundstück der Weasleys, doch da dort niemand wohnte, betrachteten sie es als dieses.
Ron dachte die ganze Zeit darüber nach, warum Hermine ihm nicht gesagt hatte, dass sie mit Krum zusammen war. Seit wann eigentlich? Er hatte nichts mitbekommen. Worauf wollte Krum hinaus, als er seine Hand auf den nackten Bauch der schlafenden Hermine legte? Warum war er nicht in sein eigenes Zimmer gegangen? Hoffte er, dass Hermine aufwachte und genau dies wollte? Warum wollte sie, dass er zurückkam? Obwohl er so etwas Eindeutiges getan hatte. All diese und noch mehr Fragen beschäftigten den Rotschopf. Er merkte nicht, dass jemand im Garten rumlief und seinen Namen rief. Ron war eingeschlafen.
*
Als Ron aus dem Zimmer gelaufen war, war Ginny gerade auf dem Weg ins Bad. Als sie dies bemerkte, ging sie in Rons Zimmer und fand eine weinende Hermine.
Sie setzte sich zu ihr und Hermine erzählte ihr die ganze Geschichte. „Ja und dann hat er mich angeschrieen und ist dann einfach aus dem Zimmer gelaufen. Ich weiß auch nicht, was in ihn gefahren ist.“ „Hmm. Nun ja, er war nie gut auf Krum zu sprechen, seit er dich auf den Weihnachtsball eingeladen hat. Doch gleich so auszurasten? Aber Hermine, was läuft denn da mit Krum? Jetzt bin ich auch neugierig. Du hast mir ja auch nichts von ihm erzählt.“
Seit zwei Jahren waren Ginny und Hermine beste Freundinnen und erzählten sich eigentlich alles. „Nichts läuft mit ihm und es ist auch nie was gewesen. Ich war ja auch verwirrt, als ich gemerkt hatte, dass seine Hand auf meinem Bauch liegt, doch so schnell ich es registrierte hatte er sie auch schon weggenommen, weil mein Vater in der Tür stand. Alle denken jetzt, dass ich mit Krum was habe, obwohl dies nicht stimmt. Ich möchte auch nicht, dass Ron sauer auf mich ist. Aber er hat mich ja mal wieder nicht ausreden lassen. Ich hasse es mich mit ihm zu streiten. Dafür ist er mir einfach zu wichtig. Ach Ginny, ich weiß nicht was ich machen soll. Er rastet mein Vater aus, jetzt Ron.“ „Kopf hoch Mine. Ich werde mal mit Ron sprechen. Er ist doch wirklich ein Idiot. In der Sache mit Krum ist er viel zu schnell wütend. Außerdem sollte er nicht immer so einfach jemanden unterbrechen. Hätte er dich doch nur ausreden lassen. Jetzt denkt er schon wieder etwas völlig falsches. Ich werde mal mit ihm reden. Pack du erst einmal aus. Ron werde ich jetzt erstmal die Meinung geigen.“ „Danke Ginny. Ich weiß gar nicht, was ich ohne dich machen sollte.“, erwiderte Hermine nur kurz.
Ginny machte sich auf den Weg in den Garten. Vorher hatte sie ihn überall im Haus gesucht. Er konnte nur noch im Garten sein. Sie rief seinen Namen doch er antwortete ihr nicht. Sie dachte schon, dass er tatsächlich abgehauen war, doch dann erblickte sie ihn hinter einem Baum. „Ronald Weasley!! Wie kannst du es nur wagen Hermine in diesem Zustand alleine zu lassen, ihr nicht mal zu Ende zuzuhören und sie dann noch anzuschreien?!“, schrie sie ihn an. Ron erwachte langsam und schaute verwirrt zu seiner Schwester.
Erst dachte er es wäre seine Mutter. „Ginny, sie hat was mit Krum und hat es mir nicht erzählt!“ „Wenn du ihr zu Ende zugehört hättest, wüsstest du, dass dies nicht stimmt! Sie hat mir gerade die Geschichte zu Ende erzählt und im Gegensatz zu dir habe ich sie mir auch angehört. Ich würde jetzt mal vorschlagen du gehst schleunigst zu ihr hoch und bittest sie auf Knien um Verzeihung!“ „Oh.“, meinte er nur. „Nichts Oh! Sie ist ganz aufgelöst wegen dem Streit mit ihrem Vater und dann fängst du auch noch mit derselben Sache an. Ist doch klar, dass ihr das nicht gut tut. Sie bräuchte jetzt eigentlich U-N-T-E-R-S-T-Ü-T-Z-U-N-G und nicht noch einen Streit. Jetzt geh endlich. Ich bekomme eh raus, wie du dich entschuldigt hast, also gib dir
wenigstens Mühe und mein es ehrlich!“
*
Nach dieser Standpauke stand Ron auf. Was hatte ihn nur schon wieder dazu gebracht gleich so wütend zu reagieren. Sicherlich, dass Hermine alleine mit dem Kürbiskopf in einem Zimmer war. Es gefiel ihm gar nicht, wenn Hermine etwas mit anderen Jungs machte. Wieso eigentlich? Es war doch nicht seine Sache mit wem sie sich traf. Anstatt sich noch weiter darüber Gedanken zu machen, dachte er daran, wie er sich gleich entschuldigen sollte.
In so etwas war er einfach schlecht. Hermine hatte ihm letztes Jahr gesagt, dass er die Gefühlswelt eines Teelöffels habe. Nicht gerade sehr nett, doch anscheinend hatte sie Recht. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, wie jemand so viele Gefühle wie Cho letztes Jahr in sich vereinen kann. Es war schier unvorstellbar. Er war gerade ins Haus getreten, als ihn seine Mutter erwartete. „Ronald Bilius Weasley! Was hast du nun schon wieder angestellt? Hermine ist völlig aufgelöst. Sieh zu, dass du das wieder gerade biegst!“ Noch mieser gelaunt als vorher, stieg er die Treppen hoch.
Als er endlich sein Zimmer erreichte, war er geschockt, was er sah.
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