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Fanfiction

Harry Potter und der Abtrünnige - Allein

von Gx2^4

Hi,
Danke für die netten Kommentare!

So das hier ist jetzt schon das letzte Kapitel dieser FF. Ich hoffe es gefällt euch. Über ein abschließendes Review würde ich mich dann auch noch mal sehr freuen.


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Da stand er nun.
Sein Blick ging hinauf zu dem beeindruckenden Gebäude, auf das er zu humpelte.
Es regnete.
Die nassen Tropfen brannten, als sie sich mit dem Gemisch aus Blut, Tränen und Schweiß, das sich überall auf Harrys Haut wiederfand vermischte.
Es dröhnte jedes mal laut und wieder hallend, wenn ein Tropfen auf seinem Kopf aufschlug. Es geschah regelmäßig. Trommelnd.
Harry atmete schwer, und deutlich hörbar, und stöhnte bei jedem zweiten Schritt, wenn er mit seinem verletzten Fuß auftrat. Es tat höllisch weh. Daran änderte auch der Stock in seiner Hand nichts, der seinen Fuß entlasten sollte.
Er war Nass bis auf die Haut. Die Haare tropften. Die Kleidung voll gesogen mit Regen, Schweiß, und Schlamm aus den Pfützen in denen er eben noch gelegen hatte.
Harry fühlte sich so Müde. So unendlich Müde. Alles tat ihm weh. Vor seinen Augen war alles dunkler, unheimlicher als sonst.
Seine Muskeln waren verhärtete und verkrampft, er hatte sie bis zur Nutzlosigkeit überlastet.
Kurz blieb er stehen. Nur einen Augenblick seine verspannten Muskeln entlasten. Sich ein wenig in den Regen stellen, und all den Dreck, das Blut, das was Geschehen war auswaschen lassen.

Er atmete ein, er atmete aus.


Und wieder stand er hier. Immer wieder führte alles zu diesem Ort zurück. Als wäre hier die Antwort.
Doch die Antwort, nach der er suchte, gab es nicht.
Es machte ihn verrückt.
Sirius Black war ein gebrochener Mann
Er war allein. Von allen verlassen, zurückgelassen, in der Einsamkeit dieses Tempels.
Die alten Narben auf seinem Rücken brannten.
Sie erinnerten ihn immer wieder daran was man ihm angetan hatte. Sie erinnerten ihn daran, dass er ihnen womöglich den entscheidenden Tipp gegeben hatte. Durch ihn hatten Bennet Aldrin und Judith Mendez herausgefunden, wie man aus diesem Tempel fliehen konnte. Durch ihn.
Nur weil er zu schwach gewesen war.
Es war ihm jetzt erst klar geworden. Jetzt. Als es zu spät war.
Judith und Bennet hatten durch ihn einen Weg gesucht – und gefunden –, um den Tempel der hohen Magie zu verlassen, und den Bann, der auf ihnen gelegen hatte zu brechen.
Sie waren von hier geflohen, und Sirius konnte nur ahnen, was sie nun taten.
Und an all dem war er Schuld.
Er hatte es ihnen verraten. Der entscheidende Tipp war von ihm gekommen. Von ihm!
Sirius schlug mit der Faust an die Wand.
Er war wütend. Er war verzweifelt. Er war allein.
Er starrte auf die Wand mit den fünf Namen.

Albus Dumbledore. Tom Riddle. Bennet Aldrin. Harry Potter. Judith Mendez.

Es war der vorletzte Name auf den er immer und immer wieder starrte.
Harry Potter.
Sirius verstand es nicht.
Er verstand nicht, wie Harry hatte fliehen können. Überstürzt.
Harry hatte ihn zurück gelassen.
Hatte er (Sirius), ihn (Harry) so sehr enttäuscht?
Aber er hatte Harry nicht helfen können. Es war ihm unmöglich gewesen.
Er hatte ihm nicht sagen können, wie er den Tempel verlassen könnte.
Er war belegt mit einem Fluch, der es ihm verhinderte zu reden. Zu verraten, was Judith Mendez und Bennet Aldrin vor hatten.
Und jetzt saß er hier fest, ohne jede Möglichkeit hier auszubrechen. Auch das verhinderte der Fluch der auf ihm lag.
Es war ein grausames Schicksal.
Es war das Schicksal, das er von allen am meisten hasste. Er war auf ewig dazu verflucht, hier zu sein. In dem wissen, dass sein Pate und dessen Freunde in tödlicher Gefahr waren. Er konnte hier nicht weg, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als daran zu denken wie es Harry gerade ging. Ob er überhaupt noch lebte.

Sirius blieb stumm stehen und starrte auf das Bronzeplättchen an der Wand der Abtrünnigen. Unverwandt blieb sein Blick auf diesem Namen hängen.
Harry Potter.

Er atmete ein, er atmete aus.


Der Regen trommelte unaufhörlich auf seinen Kopf. Seine roten Haare waren durch die Nässe dunkler geworden.
Ihn störte der Regen nicht.
Ganz im Gegenteil, er freute sich darüber. Es war ihm willkommen.
Die Tränen, die unkontrolliert und unaufhörlich weiter flossen, ließen sich nicht von den Regentropfen unterscheiden, die willkommen und kalt auf seine Haut fiel.
Ron war hier raus gerannt. Geflüchtet geradezu.
Die nächtliche Luft, der kalte Regen, der ihn ein wenig frösteln ließ, das tat ihm gut.
Er brauchte diesen Moment für sich. Er musste verarbeiten, was geschehen war.
Harry hatte Ginny ermordet.
Er wollte es nicht glauben. Er könnte schreien. Er könnte weinen.
Die Beweise waren erdrückend.
Ron hatte Ginny und Harry zusammen in diesen Raum gehen sehen, er hatte kurze Zeit später Harry „Avada Kedavra!“ brüllen hören, und einige Momente später hatte er Ginny alleine und tot vorgefunden.
Neben ihr lag ihr Zauberstab, der, das hatte Ron bewiesen, Ginny umgebracht hatte.
Es gab keine andere Möglichkeit.
Ron suchte danach, er suchte nach einer Hintertür, weil es einfach zu unglaublich klang. Harry hatte Ginny getötet.
Doch es gab nichts. Keine andere Möglichkeit.
Harry und Ginny waren allein gewesen in dem Raum. Niemand sonst war da gewesen, bis auf Hermine, die Ron jedoch in diesem Moment, nicht als lebendigen Menschen zählte. Tatsächlich hatte er sie schon aufgegeben.
Also was blieb für eine andere Möglichkeit?
Ron fiel vor dem Schlossportal von Hogwarts auf die Knie.
Er roch den nassen Boden, das Gras, die Natur, die unter seinen Knien nass lebte.
Seine rechte Hand klammerte sich an einer Handvoll Gras fest, als bräuchte er den Halt, um nicht von der Erde zu fallen. Er fühlte sich tatsächlich in diesem Moment so als würde er fallen.
Er fiel und nichts war da, was ihn auffangen würde.
Sein bester Freund, hatte seine Schwester getötet.
Es lief alles auf die immer selbe Frage hinaus.
Wieso?
Warum hatte er das getan?
Wut packte ihn. Unbändige Wut.
Seine rechte, geballte Hand, zog an dem Gras und riss es, samt Wurzeln und feuchter Erde heraus.
Warum?
Ron schrie auf. Verzweifelt. Wütend.
Er schleuderte die Handvoll Gras zur Seite, wo sie einige Meter von ihm entfernt die Wand des Schulgebäudes traf.
Die Tränen flossen weiterhin, ohne das Ron auch nur versuchte sie zu stoppen.
Er bemerkte nicht die Schattengestalt, die aus der Ferne auf ihn zu kam.
Er senkte seinen Kopf. Versuchte sich zu beruhigen. Er schloss die Augen.

Er atmete ein, er atmete aus.

Seamus drehte das Reagenzglas gedankenverloren in seinen Fingern.
Er beobachtete die Menschentraube, die einige Meter von ihm entfernt in drückender Stille, mit Mienen als wäre der Weihnachtsmann gestorben da standen. Niemand von der rothaarigen Familie sagte ein Wort.
Seamus hatte mit angehört, wie George alle Weasleys zusammengerufen hatte, und ihnen erzählt hatte, was er und Ron vorgefunden hatten.
Er hatte seinen Ohren nicht getraut, als er gehört hatte, was geschehen war.
Allem Anschein nach hatte der große Harry Potter seine ehemalige Freundin Ginny Weasley ermordet.
Es war zu unglaublich um wahr zu sein. Nein, Seamus hatte sich entschieden es nicht zu glauben. Denn wenn es wahr wäre, dann hätte die gute Seite verloren. Und das obwohl Voldemort – so die allgemeine Gewissheit in diesem Schloss, die nur wenige wie er nicht Vorbehaltlos teilten – tot war.
Dies brachte ihn zurück, auf die Erinnerung, die er in seinen Händen hielt.
Wenn es stimmte was er befürchtete, dann würde die Tatsache, dessen Beweis er hier in Händen hielt, dafür Sorgen, dass der Krieg ewig weiter gehen würde. Denn was Dean gewusst hatte, und was nun nur noch er selbst wusste, war so Brisant, so Schrecklich, dass es alles ändern würde. Alles.
Man würde alles, was man jetzt als Gegeben ansah in Frage stellen müssen.
Und Seamus war allein. Allein mit diesem Wissen.

Inzwischen war sich Seamus sicher, dass er einen zweiten Fehler gemacht hatte.
Nach der Sache selbst, hatte er es auch noch schlimmer gemacht, indem er es allen verschwiegen hatte. Jeder Tag, jede Stunde, in der er es weiter für sich behielt, machte die Sache noch Unwiederrufbarer, noch Dramatischer.
Doch Seamus hatte zu große Angst.
Langsam zweifelte er selbst daran, dass er im Hause Gryffindor richtig aufgehoben war, denn das was er hier tat, hatte nichts mit Mut zu tun.
Seamus wusste um die Folgen seines Handelns, beziehungsweise nicht-handelns, und das machte die Sache umso schlimmer.
Und immer wieder stellte er sich die selbe Frage.
Was würde geschehen, wenn sie es heraus fanden?
Was würde geschehen, wenn sie heraus fanden, dass Lord Voldemort, wegen ihm womöglich noch am Leben war?
Seamus lehnte sich zurück.

Er atmete ein, er atmet aus.

Harry sah vor sich das helle Licht, das aus einigen Fenstern in den höheren Etagen des Schlosses drang, und ihm ein Ziel gaben. Da musste er hin kommen. Dieses Portal dort das musste er erreichen. Denn lange – das spürte jede Faser seines Körpers – lange würde er der Ohnmacht nicht mehr entkommen können.
Zu viel Schmerz hatte sein Körper in den letzten Stunden erlebt.
Schmerzen, die tief in ihm saßen, oder auch nur äußerlich und oberflächlich, aber nichts desto trotz schmerzhaft waren.
Zu viel Leid hatte er sich zum Teil selbst aufgebürdet.
Zu viel Blut hatte er verloren.
Er war schwach. So schwach.

„Wer ist da?“

Die Stimme war nicht besonders weit entfernt. Vielleicht drei, vier Meter.
Harry, der sich unheimlich müde fühlte, hatte es in seinem Tunnelblick, der einzig und allein auf das Schloss gelegen hatte, nicht kommen sehen.
Doch die Stimme erkannte er. Trotz allem.
Denn diese Stimme würde er wohl immer wieder erkennen. Zu lange waren sie beide Befreundet gewesen.
Die Dunkelheit drohte ihn zu verschlucken, und doch erkannte ihn Harry jetzt, da er sich ihm zuwandte.
Da standen sie nun. Auge in Auge gegenüber, und starrten sich an.
Sofort wusste Harry, dass er es wusste. Er sah es seinem besten Freund an.
Er sah, wie Ron im Regen zitterte vor Wut. Wie die Regentropfen von seiner zitternden Nasenspitze herunter tropften.

„Du!“ stieß Ron aus, nachdem Sekunden lang nichts zu hören war, als die harten, pladdernden Regentropfen, die auf ihre Haut, ihre Köpfe, oder den mit Pfützen bedeckten Boden um sie herum traf.

Harry wusste, das sein Freund schäumte vor Wut. Er wusste, dass jetzt entscheidend war, was er sagte. Es war entscheidend, dass er schaffte Ron zu beruhigen. Ihm zu erklären, warum er es getan hatte.

In Sekundenbruchteilen, in denen Harry in seinem jetzigen Zustand unmöglich reagieren konnte schlug Ron zu.
Der Schlag saß.
Harrys Nase fühlte sich an, als wäre sie gebrochen. Rons geballte Faust hatte ihn mitten in seinem Gesicht getroffen. Harry schluckte die wieder neuen Tränen herunter und sah Ron weiter einfach nur an.
Er rang nach Worten. Suchte die richtigen. Sie wollten ihm nicht einfallen.

„Ron... Ich....“

„Was?“ Ron Schrie. Sein Gesicht war vor Wut Rot angelaufen.
Harry wagte einen Versuch. Ein Vorstoß. Ein Versuch, es Ron zu erklären.

„Sie... Sie hat die … Ron, Ginny hat Menschen getötet... Unzählige Menschen, sie hat...!“ er traute sich nicht es auszusprechen. Sie hat es verdient zu sterben.
Doch er hatte auch so schon zu viel gesagt. Und es dauerte einige Augenblicke bis ihm Klar wurde, dass es genau die falschen Worte gewesen waren, die er gesagt hatte.
Ron schrie auf wie ein wilder Stier.
Noch einmal schlug er ihn. Einmal, Zweimal.
„Zieh verdammt nochmal nicht mit deinem dreckigen Mund, meine Schwester in den Dreck. Wage es ja nicht auch nur ein Wort über meine Schwester zu sagen! Du bist es nicht wert. Du bist es nicht wert ihren Namen auszusprechen!“
In diesem Augenblick entlud sich Rons ganze Trauer, in einem Ausbruch unkontrollierter, zerstörerischer Wut.
Harry fiel.
Er hatte gar nicht erst versucht sich zu wehren, und selbst wenn er es versucht hätte, hätte er es nicht geschafft. Nicht in seinem aktuellen Zustand.

Als Harry dort lag, in der Pfütze, die Tropfen fielen auf ihn nieder, und Ron über ihm stehend, mit vor Hass zu Schlitzen verengten Augen, fühlte sich Harry so unvergleichlich Schuldig. Er fühlte sich Furchtbar.
Ron beugte sich ein wenig zu ihm herunter und begann dann wieder, etwas ruhiger, etwas kontrollierter, aber nicht weniger wütend zu sprechen.
„Wenn du noch einmal meiner Familie, oder den Menschen in diesem Schloss zu nahe kommst...“ Er wartete kurz, versuchte offenbar eine effektvolle Pause einzubauen. „..bringe ich dich um!“
Mit diesem Satz drehte er sich um, und ließ Harry, verletzt und der Ohnmacht nahe, allein im Regen zurück. Er blickte nicht zurück.
Das war das Ende.
Das Ende der Freundschaft von Harry Potter und Ron Weasley.

Harrys fühlte sich grauenhaft. Nie zuvor hatte er sich so schlecht gefühlt. Körperlich, seelisch selbst sein Gewissen. Alles tat ihm weh. Alles schmerzte.
Harry war in dieser Nacht ein anderer, ein gebrochener Mann geworden. Denn in dieser Nacht, hatte er alles verloren.

Er atmete ein, er atmete aus.


Draußen, vor dem Fenster, hörte sie den Regen rauschen.
Es war das erste was sie hörte, und es zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen, während sie die Augen geschlossen hielt, und einfach nur auf den Regen lauschte.
Sie mochte Regen.
Er wusch all den Dreck der Vergangenheit ab. Er gab einem die Chance eines Neuanfangs.
Das Geräusch war angenehm. So schön regelmäßig.
Es war das einzige, was sie hörte. Ansonsten war es Still. Niemand schien da zu sein.
Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht.

Müde und schläfrig öffnete sie die Augen, und schaute auf das zwielichtig Schattige Zimmer um sie herum. Es war noch Nacht. Und sie hatte richtig gehört. Niemand war hier.
Sie hatte gehofft, wenn sie aufwachte wieder in die tief grünen Augen von Harry sehen zu können. Sie konnte sich noch daran erinnern, dass er eben noch bei ihr gewesen war. Sie musste dann wohl wieder eingeschlafen sein.
Und auch jetzt fühlte sie sich – obwohl sie spürte, dass sie dieses Bett lange, sehr lange, nicht verlassen hatte – schon wieder Müde, als könne sie gleich wieder einschlafen.
Sie war allein. Niemand war da.
Es enttäuschte sie schon ein wenig. Aber andererseits, hatte sie wohl sehr lange hier gelegen, und die Leute konnten wohl nicht die ganze Zeit an ihrem Bett wachen.

Hermine wusste nicht, wie lange sie hier nun schon lag. Genau genommen wusste sie nicht einmal, warum sie hier war oder was geschehen war.
Das letzte, woran sie sich noch sehr lebhaft erinnerte, war ihr gemeinsames Bad in einem glasklaren Fluss im verbotenen Wald, mit Harry.
Es musste schon ewige Zeit vergangen sein, so jedenfalls fühlte es sich an.
Hermine sah an sich herunter. Sie fühlte sich unwohl in ihrem Nachthemd, dass sich furchtbar durch geschwitzt anfühlte. Auch ihre Haare waren länger als vorher – ein weiterer Hinweis darauf, dass etliche Zeit vergangen war – und fühlten sich reichlich ungewaschen an.
Sie rollte vorsichtig herum, setzte sich dann auf. Sie wollte sich ein wenig abkühlen.
Eine Dusche würde ihr jetzt, nach ewiger Zeit wohl sehr gut tun.
Sie stand auf. In dem Moment, da sie stand musste sie sich auch schon wieder zurück auf das Bett fallen lassen, da ihre Beine furchtbar zitterten, und wohl noch nicht stark genug waren, sie zu halten.
Trotzdem unternahm sie einen weiteren Versuch.
Und noch einen.
Schließlich stand sie doch, halbwegs sicher, und schaffte es einen kleinen Schritt vor den anderen zu setzen. Sie ging in Richtung einer kleinen Nebentür, die eindeutig zu einer Dusche führte.
Es fühlte sich gut an, sich endlich wieder zu bewegen.
Jetzt begann sie wieder ein wenig zu lächeln, während sie versuchte jeden einzelnen Teil ihres Körpers ein wenig zu bewegen.
Sie streckte sich. Dabei atmete sie tief durch.

Sie atmete ein, sie atmete aus.

Irgendwie hatte er es dann doch noch geschafft sich auf zu rappeln. Er hatte sich mühselig auf gestemmt aus der Pfütze.
Nun ging er – stolperte mehr als das er ging – zurück. Der gleiche Weg, nur in die andere Richtung.
In seinem Rücken erhob sich das beeindruckende Gebäude von Hogwarts.

Ein letztes Mal blickte er zurück. Er sah ein Licht aus einem Fenster sehr weit oben.
Er wusste, dass es ein Raum in der Nähe von dem Krankenflügel war. Er wusste es zwar nicht sicher, aber er meinte eine weibliche Gestalt am Fenster vorbei gehen zu sehen.
Eine tiefe Sehnsucht packte ihn.
Er musste sich mit aller Kraft losreißen von diesem letzten Blick zurück.
Denn es gab kein zurück. Es ging nur weiter. In eine Richtung, die er nicht kannte.
Allein.

Er bog um eine Ecke, und hatte nun keinen Blick mehr auf das Schloss. Es war vorbei.

Es war eine tief dunkle Nacht. Der Regen prasselte immer noch unaufhörlich nieder. Und es wurde auch immer dunkler vor Harrys Augen. Er fühlte sich Müde, so unheimlich Müde. Er konnte nicht mehr.
Er hatte inzwischen die Grenze von dem Gelände von Hogwarts passiert, und befand sich am Eingang des Dorfes Hogsmead. Dort würde er sich einen Unterschlupf für die Nacht suchen können.
Nur noch ein paar Schritte...

Harry schaffte es nicht. Er sackte auf die Knie.
Ihm fehlten nur ein paar Schritte.
Die Welt um ihn herum, kippte auf die Seite. Oder war er es, der seitlich auf den Boden kippte?
Es wurde dunkler. Immer dunkler.
Dann war es Schwarz um ihn.
Eine endgültige Stille hatte sich um ihn herum gebildet.
Es war das Ende. Schwarz und Still. Er konnte nicht mehr. Es war vorbei.

...


Als Harry wieder die Augen öffnete, rumpelte es um ihn herum.
Er lag offenbar immer noch. Doch jetzt war es um ihn weicher, bequemer. Es war ein Bett. Er lag in einem Bett.

Vorsichtig versuchte er sich aufzusetzen. Etwas zu sehen.
Jemand hatte ihm die Brille abgenommen.
Und jetzt drückte ihn jemand zurück auf das Bett.

„Schhhh. Bleib erstmal liegen. Du hast viel Blut verloren. Du musst dich ausruhen!“

Die Stimme war bezaubernd. Sie schien wie von einem Engel.

„Brille!“ murmelte er unverständlich.
Sogleich setzte ihm zwei weiche Hände das Drahtgestell auf die Nase.
Um ihn rumpelte es weiter hin und her.

Jetzt konnte er über sich einen hin und her schwenkenden Kronleuchter erkennen.
„Wo bin ich?“ fragte er leise.
Die Frau, mit der weichen, wunderschönen Stimme antwortete ihm.
„Im fahrenden Ritter! Ich bringe dich zu einem sicheren Ort!“

Ihre Haare fielen um ihr Gesicht herunter, als sie sich über ihn beugte um ihm zu antworten.
Er war recht benommen, doch nach allem, was er in diesem Moment erkennen konnte, war sie wunderschön. Das Licht des Kronleuchters strahlte um ihr Gesicht, und steigerte diesen Eindruck noch einmal. Sie sah aus wie ein Engel.

Mehrfach setzte er an, bevor er die nächsten Worte über die Lippen bekam. Er fühlte sich einfach furchtbar. So schwach. So müde.

„Wie heißt du?“
Sie lächelte ihn strahlend an. Es war ein wunderschönes Lächeln.
Sie nahm mit ihren unglaublich weichen Händen, seine, und schüttelte sie sachte.
„Elmira!“


ENDE

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So das wars nun. Was würde zu dieser Cliff-lastigen FF besser passen, als ein Cliff als ende? ;) Wen dieses Ende nicht schockiert, dem kann ich noch einmal das Kapitel 20 ans Herz legen ;)

Ach ja... vielleicht hätte ich das erwähnen sollen: Es wird eine Fortsetzung geben! Und zwar wird der zweite Teil unter dem Titel Harry Potter und die Magie der Seelenverwandten sehr bald hier veröffentlicht.
Ich kann euch natürlich über PN benachrichtigen, wenn ich die Fortsetzung hochlade. Wenn ihr das möchtet schreibt das einfach im Review.

Abschließend wollte ich mich noch einmal bei allen Reviewschreibern bedanken, durch die über knapp ein Jahr die Motivation immer hoch blieb weiter zu schreiben. Eure Reviews waren immer das entscheidende Argument, wenn meine Faulheit mal wieder drohte mich zu besiegen (was ungefähr 2 mal die Woche vor kam ;)). Besonders die Kommentare, die ausführlicher waren und mir Fehler gezeigt und Tipps gegeben haben, oder ein paar Szenen besonders heraus stellten, waren mir eine große Hilfe.
Ich hatte viel Spass beim schreiben dieser FF und ich hoffe, dass auch ihr Spass am Lesen hattet!
Ich hoffe, ich lese euch bei der Fortsetzung wieder.

Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr noch einmal einen abschließenden Kommentar zu dieser, meiner ersten FF schreiben würdet.


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