von Rachel Lupin²
Kapitel 18
„James? James? JAMES!!!“ Das war Lily. Sie saß da, über James gebeugt, und schüttelt ihn an den Schultern. Sein Kopf wackelte leblos auf seinem Hals herum. Grotesk.
Lilys Tränen benetzten James Gesicht, seinen Hals. Mittlerweile waren auch Sirius, Remus und Finn hinzugestoßen. Alle weinten. Und ich weinte auch. Aber ich wollte sie in ihrer Trauer nicht stören. Auch wenn ich über seinen Tod traurig war, ich gehörte nicht dazu. Schließlich war er nur wegen mir gestorben.
Madam Pomfrey und der Schulleiter drängten sich durch die menge auf James und seine Freunde zu. „So, alle gehen jetzt bitte zurück auf ihre Zimmer. Morgen wird der Unterricht ausfallen.“
Madam Pomfrey beugte sich über James, zuckte erschreckt zurück. Ich konnte es nicht genau hören, aber ich denke sie sagte: „Der Todesfluch, Professor.“
Alle strömten auf ihre Zimmer zurück. Ich blieb erst einmal stehen, bis sich der Garten fast vollständig geleert hatte. Die Letzten waren jedoch James freunde und die Professoren. Über meine Schulter sah ich noch, dass sie seine Leiche in Richtung Krankenflügel trugen.
Abends lag ich noch lange wach im Bett. Erstens konnte ich wegen Lilys Schluchzen nicht schlafen. Zweitens konnte ich vor meinen eigenen Gedanken nicht einschlafen.
Ich hatte ihn doch tatsächlich getötet. Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen.
Okay, mein Vater war der Böseste Zauberer der Welt, wer weiß, was er mit mir gemacht hätte. Aber das war keine Entschuldigung. Keiner sollte für meinen Vater sterben müssen, und wenn doch, dann ich.
Ich werde alles tun, um James zu retten. Es kann nicht sein, dass in Jahrhunderten von Zauberei nichts zur auferweckung von Toten erfunden wurde.
Auch wenn es die Tiefste Schwarze Magie sein sollte, das ist ja dann mein Spezialgebiet.
Der Nächste Morgen war traurig. Dumbledore hielt eine Rede zu James Tod. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Er erzählte von James Leben auf Hogwarts, seiner Familie und seinen Freunden. Außerdem erzählte er von dem von wahrscheinlich allen bekannten Lord Voldemort und dass wahrscheinlich einer seiner Anhänger für James Tod verantwortlich war.
Der Morgen war still, und trotzdem erfüllt von weinen und schluchzen. James war wirklich beliebt gewesen.
Ich dagegen saß wie immer, aß wie immer, hörte mich an wie immer.
Ich sah nur anders aus. Als ich heute morgen in den Spiegel gesehen hatte, habe ich mich fast selbst nicht erkannt.
Meine Augen waren trüb, rot unterlaufen und sofort gefüllt mit Tränen. Ich hatte rote Streifen auf den Wangen, meine Haare sahen stumpf aus, meine Augen waren schwärzer als jemals zuvor, das Rote flackern darin war verschwunden, meine Locken sprangen nicht um mein Gesicht, sondern waren eingefallen, wenn man in meine Augen sah, sah man nur einen leeren Tunnel, ich war blasser als sonst, fast durchscheinend.
Doch sosehr ich mir wünschte zu weinen, ich brachte, keinen Ton heraus. Kein Wort, kein Schluchzen, Nichts.
Also weinte ich stumm, ließ den Schmerz nicht heraus, fraß ihn in mich hinein.
Lily war anders. Lily weinte. Weinte weinte, weinte laut und für alle.
Sirius, Remus und Finn hatten auch Rote, verweinte Augen. Jedoch weinten sie nicht öffentlich. Sie ließen sich es durch fast nichts anmerken.
Am 10. Tag ließen die Jungs sich nichts mehr anmerken. Sie waren wie immer.
Am 20. Tag ließ sich auch Lily nichts mehr anmerken.
Ich war weiterhin wie einen Tag nach James tod.
Und am 25. Tag kam Lily auf mich zu.
„Wednesday… Du kanntest ihn doch kaum… Wach auf, das Leben geht weiter. Wir alle vermissen James, aber er würde nicht wollen, dass wir nicht weiterleben.“
„Ich weiß Lily. Aber du verstehst es nicht. KEINER versteht es!! Lily, es ZERSTÖRT mich! Und ich kann nichts dagegen tun!! NICHTS!! UND KEINER HAT EINE AHNUNG!!“
Ich war laut geworden. Das wollte ich nicht, aber nach all den Tagen ohne Regung, Gefühle, konnte ich einfach nicht mehr.
„Wednesday… Ich will dir helfen. Du musst offener werden! Erzähl es mir.“
„Lily glaub mir, du willst es nicht wissen. Diese zwei schlimmsten Geheimnisse würdest du nicht verstehen. KEINER KANN DAS VERSTEHEN! IHR SEID JA NICHT ICH!! NIEMAND; DER DAS NICHT AUCH ERLEBT, KANN MIR HELFEN!!!“
„Doch Wednesday. Man kann dir helfen. Auch wenn ich es nicht erlebt habe, ich kann und WILL dir helfen.“
„Willst du es wirklich wissen?“
Es gab sowieso kein zurück mehr. Wenn ich es nicht bald wem erzählen würde, würde ich mich selber umbringen.
„JA Wednesday. „
„…“
„…“
„Ich habe James getötet.“
Lily starrte mich erstarrt an. Sie schrie nicht, zeigte keine Regung. Was selbstverständlich war.
„Lily, ich sagte ja, du verstehst es nicht. Ich… Ich könnte mich selbst umbringen, dass ich so feige war, so… Aber du KANNST es nicht verstehen, und ich erwarte es auch nicht von dir. Und Helfen kannst du mir sowieso nicht.“
„…“
Lily war immer noch erstarrt.
„Aber ich schwöre, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um James zu retten. Und ich denke, ich bin die Einzige, die es schaffen könnte. Lily, ich bin in den letzten Wochen so weit in die Dunklen Künste eingedrungen, wieso verrate ich nicht, dass ich es schaffen könnte. Wenn du mir nur helfen kannst.“
Lily regte sich nicht. Dann sackte sie kurz zusammen, richtete sich dann gerade auf und nickte.
Das hier war keine freundschaft, eher eine gezwungene Bekanntschaft. Wir würden bald viel zeit mitinander verbringen.
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Hah, dachtet ihr ich lasse James wiederkommen?
Nein, der bleibt tot =P
Und dabei bleibst.
Lest trotzdem weiter, vll erlebt ihr eine Überraschung ^^
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