von ratterhorpy
Das Schwert von Gryffindor
Der Duft von Kürbissuppe und vielen, vielen süßen Leckereien zog schon den ganzen Tag durch das Schloss und hatte sich mittlerweile bis in den letzten Winkel verbreitet. Die Unterrichtsstunden am Morgen waren für die Lehrer alles andere als einfach gewesen, weil die Schüler viel zu aufgeregt zum Lernen gewesen waren.
Halloween war schließlich einer der Höhepunkte des Jahres und alle freuten sich auf das große Festessen am Abend in der großen Halle, die wie jedes Jahr, wunderbar geschmückt sein würde. Weiterhin hatte die Ankunft der kopflosen Reiter, die erschienen waren, um mit dem fast kopflosen Nick seinen Todestag zu feiern, für Aufmerksamkeit gesorgt.
Nur drei Schüler waren im Schloss, die an den Feierlichkeiten überhaupt nicht interessiert waren, obwohl sie aufgeregt wirkten wie alle Anderen.
Neville war heute schon sehr früh aufgewacht. Es war sehr abrupt gewesen und kein langsames dahin dämmern, bis der Verstand nach und nach erwacht. Heute Morgen hatte er die Augen aufgeschlagen, seine Sinne waren voll da und er hatte gewusst: Heute ist der entscheidende Tag! Natürlich hatte Neville ein wenig Angst, dass etwas schief gehen könnte. Sie könnten das Schwert nicht finden, weil es gut versteckt war, oder es war vielleicht gar nicht mehr in Hogwarts. Viel schlimmer wäre es, wenn man sie erwischen würde. Mit seiner Angst konnte er aber relativ gut umgehen, denn er wusste, sein Vorhaben war richtig. Mit der Gewissheit hatte er den Tag bis zum späten Nachmittag gut überstanden.
Ginny dagegen hatte Probleme mit den Aufwachen gehabt. In der Nacht zuvor hatte sie ein böser Albtraum gequält. Sie hatte geträumt, dass sie mit dem Schwert in der Hand von Dutzenden Todessern erwischt worden wäre und das schlimmste war, sie konnte nicht verhindern, dass die Todesser die Inschrift auf der Klinge des Schwertes lesen konnten. Die Inschrift verriet, wo Harry Potter sich gerade aufhielt und die Todesser brachen direkt auf, um Harry zu töten.
Nach dem Aufwachen fühlte sich Ginny dann wie gerädert. Möglichst tapfer kämpfte sie sich durch den Tag, bis es an der Zeit war, sich mit Luna und Neville zu treffen.
Luna hatte wunderbar geträumt. In manchen Fällen konnte man nicht unterscheiden, ob ein Traum nur ein Traum war, oder eine Vision. Luna hoffte auf jeden Fall, dass es eine Vision war. Der Gedanke an die wunderbare Landschaft, in der sie die Schrumpfhörnigen Schnarchkackler beobachtet hatte, brachte sie den ganzen Tag zum Lächeln. Nicht das Luna das gemeinsame Vorhaben vergessen hätte, nein sie nahm es sehr ernst und war sich über das Risiko im Klaren. Die Sache könnte, wenn sie schief ging, ein wirklich böses Ende nehmen. Aber davon wollte sich Luna nicht den Tag verderben lassen.
Luna war die erste, die am verabredeten Treffpunkt erschienen war. Firenzes Klassenzimmer war ideal dafür. Zum einen lag es nah an der großen Halle und sie würden mitbekommen, wenn es in den Fluren und der Eingangshalle ruhig wurde. Zum anderen war die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein anderer Schüler noch vor der Feier in diesen Raum verirren würde, sehr gering. Da dieser Raum eine Nachbildung eines Waldes war, war es zu dieser Jahreszeit schon recht früh dunkel und kühl hier drinnen.
Luna unterließ es, einen Lumos auszusprechen. Sie ließ sich im Moos nieder und betrachtete durch eine Lücke in den Bäumen die Sterne. Wenn man die bekannten Sternbilder missachtete und die Sterne anders miteinander verband, konnte man darin alles sehen. Aus diesem Grund war sie auch nicht für den UTZ Kurs in Astronomie zugelassen worden. Luna machte sich auf die Suche nach dem Sternbild des Schrumpfhörnigen Schnarchkacklers.
Gleichzeitig betraten Neville und Ginny den Gemeinschaftsraum. Beide hatten so lange wie möglich damit gewartet, ihre Schlafsäle zu verlassen, um Fragen zu entgehen, die sie lieber nicht beantworten wollten.
„Was hast Du den Mädchen im Schlafsaal erzählt?“ fragte Neville neugierig.
„Ich habe erzählt, ich hätte Kopfweh und wollte mich lieber schlafen legen!“ erklärte Ginny. „Welche Ausrede hast Du benutzt?“
„Ich brauchte keine!“ antwortete Neville, als sie durch den leeren Gemeinschaftsraum gingen. „Ich habe im Moment den Schlafsaal für mich alleine. Seamus wird noch zwei, drei Tage im Krankenflügel bleiben müssen!“
„Was hast Du für ein Glück!“ sagte Ginny. „Ein Mädchen aus meinen Schlafsaal schnarcht dermaßen laut, dass man sie eigentlich noch unten in den Kerkern hören müsste!“
„Na ja,“ gab Neville kleinlaut zu „Seamus beschwert sich auch manchmal über mich. Obwohl, ich habe nie was gehört!“
„So, so!“ sagte Ginny trocken.
Im Prinzip waren die Gänge leer. Ab und zu sah man noch einen Schüler, der im Laufschritt zur großen Halle eilte, aber das war auch schon alles. Lautes Stimmengewirr ertönte aus den geöffneten Flügeltüren der Halle, als Neville und Ginny am Fuß der Treppe in die entgegengesetzte Richtung abbogen.
„Wenn die Türen erst mal zu sind, gibt es kein zurück mehr!“ stellte Neville entschieden fest, als er Firenzes dunkles Klassenzimmer betrat.
„Nein!“ stimmte Ginny zu. „Jetzt oder nie!“
„Gut, warten wir auf Luna und wenn da vorne die Türen zu gehen, brechen wir auf!“ sagte Neville.
„Ich bin da!“ ertönte eine Stimme hinter den Bäumen.
„Hey!“ sagte Ginny, als sie der Stimme gefolgt war. „Du bist aber entspannt!“
„Ich glaube, uns steht noch genügend Anspannung bevor!“ antwortete Luna ruhig.
„Leute?“ sagte Neville, der noch einmal kurz den Raum verlassen hatte. „Gerade hat Professor McGonagall die Türen zu gemacht. Seit ihr bereit?“
„Von mir aus kann es losgehen!“ sagte Luna zu Neville. „Bist Du denn bereit?“
Als Antwort hielt Neville ihr die Türe auf.
Am Fuß der Treppe in der Eingangshalle konnten sie undeutlich die Stimme des Direktors hören, der seine Rede hielt. Ungeachtet dessen, beeilten sie sich nach oben zu kommen.
„So, als erstes hätten wir den Wasserspeier!“ sagte Neville. „Du hast dir das Passwort merken können?“
„Ist kein Problem!“ sagte Ginny.
„Prima!“ meinte Neville. „Luna, ich weiß nicht wie lange Du dafür brauchst, aber wir würden vermutlich noch besser an Sir Cardogen vorbei kommen, wenn Du ein wenig weinen würdest!“
„Weinen?“ fragte Luna, als ob sie das Wort zum ersten Mal gehört hätte.
„Ja!“ meinte Neville. „Du weißt schon, Tränen, die weibliche Form des Imperius!“
„Die weibliche Form von was?“ fragte Ginny empört.
„War doch nur so ein Spruch!“ sagte Neville beschwichtigend.
„Gut so?“ fragte Luna erstickt. Dicke Tränen liefen über ihre Wangen.
„Allererste Sahne!“ lobte Neville und zog seinen Zauberstab heraus.
Sie waren am Wasserspeier angekommen. Auch Luna und Ginny hatten ihre Zauberstäbe bereits in der Hand. Man wusste ja nie.
„Wir machen alles wie besprochen!“ sagte Neville, doch seine Feststellung klang eher nach einer Frage.
Ginny beugte sich über den Wasserspeier. Ihr Herz klopfte so laut, das sie befürchtete, man könne es bis in die Eingangshalle hören.
„Ophiuchus!“ flüsterte sie.
Der Wasserspeier schwang zur Seite und das Treppenportal öffnete sich drehend.
Neville und Ginny nahmen Luna, die immer noch eifrig Krokodilstränen vergoss, in die Mitte und fingen an, die Treppe zu besteigen.
Von unten nicht sichtbar, nach der ersten Wendung der Treppe, trafen sie auf das Portrait von Sir Cadogan.
„Halt Ihr Schurken!“ rief der beleibte Ritter und fuchtelte ziellos mit seinem Schwert herum. „Wohin des Weges?“
„Sir Cadogan, edler Herr!“ rief Neville aus. „Welch Glück ist es, dass Ihr hier wacht!“
Neugierig und sichtbar geschmeichelt ließ der Ritter sein Schwert sinken.
„Was ist Euer Begehr?“ fragte Sir Cadogan eher freundlich als forsch.
„Sir Cadogan, wir sind hier, um die holde Jungfrau Luna in Sicherheit zu bringen! Im Büro des Direktors droht ihr keine Gefahr!“
„Was bedroht das arme Kind denn?“ fragte der Ritter bestürzt.
Luna schluchzte laut auf. „Ein Unhold!“ rief sie weinerlich.
Sir Cadogan riss erschrocken die Augen auf.
„Ein Unhold in den Mauern von Hogwarts?“
Sir Cadogan erhob sein Schwert wieder. „Der Direktor muss umgehend informiert werden!“
„Nein!“ riefen alle Drei, wie aus einem Mund.
Sir Cadogan legte den Kopf kritisch auf die Seite. Es war Luna, die den Ritter mir einer grandiosen schauspielerischen Leistung auf ihre Seite zog. Sie fiel auf die Knie.
„Sir Cadogan, ich flehe Euch an! Geht nicht weg!“
Sie schniefte laut.
„Ich habe schreckliche Angst, vor dem, was dieser Unhold mir antun könnte. Lasst bitte nicht zu, dass er mit folgt!“
„Ja!“ mischte Neville sich ein. „Der Direktor ist bei der Halloweenfeier und wird uns folgen, sobald er kann!“
Sir Cadogan legte zuerst sein Schwert ab, dann legte er seine Hand auf die linke Seite seiner Brust.
„Habt keine Angst, edles Fräulein, seid unverzagt. Ich gelobe Euch, ich werde Eure Unschuld verteidigen, bis in den Tod!“
„Werdet Ihr hier wachen bis der Direktor kommt?“ fragte Ginny nach.
„Kein Unhold wird über diese Schwelle treten!“ versprach der Ritter, ehe das Portait zur Seite schwang, um die Drei durch zu lassen.
„OK!“ flüsterte Neville. „Das wäre erledigt. Jetzt lasst uns das Schwert suchen und dann verschwinden wir so schnell wie möglich!“
„Ja, vielleicht bekommen wir ja noch etwas Pudding!“ sagte Luna, jetzt wieder mit völlig normaler Stimme. „Ich liebe Pudding!“
„Wir brechen hier gerade ein und Du redest über Pudding. Das bringst echt nur Du!“ schmunzelte Neville.
Er öffnete die Türe und trat in das Büro des Direktors ein. Schlagartig wurde ihm klar, das sie etwas entscheidendes vergessen hatten. Dutzende neugierige Augenpaare ruhten auf den drei Schülern, die dicht gedrängt beieinander standen und sich unbehaglich umsahen.
„So ein Mist!“ entfuhr es Ginny. „An die Portraits habe ich gar nicht mehr gedacht!“
„Mach Dir keine Vorwürfe!“ sagte Luna. „Ich hätte auch daran denken können. Schließlich steht in `Eine Geschichte von Hogwarts´, dass die Portraits der verstorbenen Schilleiter dem aktuellen Direktor mit Rat zur Seite stehen.
„Nun,“ sagte eine Stimme, die die drei Schüler bestens kannten. „Ehe Sie hier weiter diskutieren, wir sind alle hier, wie Miss Lovegood sehr richtig erkannt hat und wir sind alle sehr gespannt, wie Sie Ihr Eindringen in diesem Büro erklären!“
„Professor Dumbledore!“ rief Neville aus und trat vor das Portrait, dass sie eben angesprochen hatte. „Entschuldigen Sie, Sir, aber wir haben einen wirklich guten Grund, hier zu sein!“
„Dann, Mr. Longbottom, erzählen Sie uns doch ein wenig über den Grund. Das Leben eines Portraits ist nicht sehr abwechslungsreich und ich bin jedes mal über Neuigkeiten erfreut!“
Aus den Augenwinkel bemerkte Neville, dass sich Luna und Ginny im Raum umsahen. Offenbar ließen die Portraits dies erst einmal stirnrunzelnd zu, da sich das Portrait von Professor Dumbledore der Sache, nämlich ihrem Eindringen, angenommen hatte.
„Ähm, wir sind hier, weil wir ein besonderes Artefakt eines Gründers von Hogwarts vor Du-Weist-Schon-Wem retten wollen!“ sagte Neville schüchtern.
„Lächerlich!“ höhnte ein Portrait hinter Neville.
Dumbledore hatte jedoch den Kopf erhoben und seine Fingerspitzen aneinander gelegt.
„Aha!“ sagte er lang gezogen. „Verstehe! Glaubst Du nicht, es wäre besser, diese Aufgabe dem Direktor zu überlassen?“
„Snape?“ fragte Neville fassungslos. „Der will es doch Du-Weist-Schon-Wem geben!“
„Was macht sie da?“ fragte eines der Portraits.
Neville schaute sich um. Ginny rüttelte an einer Vitrine. Neville konnte deutlich den Inhalt erkennen. Die roten Rubine des silbernen Schwertes funkelten im Licht.
„Ihr habt es also auf das Schwert von Godric Gryffindor abgesehen und ich muss sagen, es ist ein schwerwiegender Vorwurf, den Du Deinem Direktor gemacht hast. Ich hoffe, Du hast eine gute Begründung für Deinen Verdacht!“
„Er will bloß den Direktor diffamieren, weil es ihm nicht passt, das er aus dem edlen Haus Slytherin entstammt!“
„Phineas!“ sagte Dumbledore.
„Es ist mir egal, aus welchem Haus er kommt!“ rief Neville. „Er ist ein schleimiger Todesser und ich selbst habe ihn sagen hören, das Du-Weist-Schon-Wer das Schwert bekommt, wenn er es haben will!“
„Unerhört! Welche Frechheit die Jugend von heute besitzt!“ regte sich eines der Portraits auf.
„Das Schwert gehört Harry!“ regte Neville sich auf.
„Nein Mädchen! Lass das!“ rief das Portrait von Professor Dippet.
Ginny versuchte mittlerweile mit einem Brieföffner das Schloss der Vitrine zu knacken.
„Glaubt Ihr, nur weil ich das Schwert Harry vererben wollte, habt Ihr das Recht, es an Euch zu nehmen?“
„Wir sorgen wenigstens dafür, dass er es bekommt!“ motzte Neville.
„Ich bin mir sicher, dass es bei Professor Snape in besten Händen ist!“ sagte Dumbledore ruhig.
„Sie vertrauen ihm?“ rief Neville entsetzt aus. „Professor, hat Ihnen niemand erzählt, das es Snape war, der sie ermordet hat?“
Es wurmte Neville gewaltig, das Professor Dumbledore nicht einmal zusammenzuckte, sondern ihn immer noch leicht lächelnd über seine Fingerspitzen hinweg ansah.
„Professor Snape musste tun, was er tun musste!“
„Was macht sie da?“ kreischte ein weiteres Portrait. Luna schleppte gerade die Schale vom Denkarium quer durch den Raum und überreichte es Ginny. Es war ruhig geworden. Gespannt schauten Neville, Dumbledore und die anderen Portrais zu, was nun geschah. Mit der Ruhe war es schlagartig vorbei, als Ginny die Schale dazu nutzte, die Scheibe der Vitrine einzuschlagen. Das Klirren, der herunter fallenden Scherben, mischte sich mit den Entsetzensschreien der Direktoren.
Ginny entfernte noch die überstehenden Scherben vom Rahmen der Vitrine und holte das Schwert heraus.
„Reparo!“ rief Luna und die Scheibe setzte sich wieder zusammen.
„Lasst uns verschwinden!“ rief Ginny und eilte zur Türe.
„Ich befürchte, jetzt, wo es so viele Zeugen gibt, ist unsere Schulkarriere beendet!“ mutmaßte Neville direkt hinter der Türe.
„Ruhe!“ zischte Luna und hielt Neville und Ginny davon ab, die Treppe herunter zu laufen.
„Oh nein!“ ertönte Sir Cadogans Stimme. „Dieser Unhold wird diese Schwelle nicht betreten!“
„Du Idiot!“ schimpfte eine Stimme, die eindeutig dem Direktor zuzuordnen war. „Der gehört zu mir!“
„Scheiße!“ murmelte Ginny und sah sich in dem engen Treppenaufgang um. Es gab nur eine winzig kleine Nische, die kaum Platz für alle Drei bot, aber es war die einzige Chance, sich zu verstecken.
„Los, da rein!“ flüsterte sie. „Sie werden wohl sofort erfahren, was los ist, wenn sie in das Büro kommen. Sobald sie durch die Türe sind, lauft!“
„Weiß nicht, was mit dem schon wieder los war!“ ertönte Amycus Carrows Stimme, die immer näher kam. „Vielleicht solltest Du Dir überlegen, den auszutauschen.“
Keiner der drei Schüler wagte es, hin zu sehen, als Professor Snape und Professor Carrow die Nische passierten.
„So seltsam verhält er sich üblicherweise nicht!“ sagte der Direktor zu seinem Kollegen. „komm erst mal rein und....“
„Los!“ raunte Ginny als sie hörte, wie die Türe geöffnet wurde.
Das ließen sich Neville und Luna nicht zweimal sagen. Eilig liefen sie die Treppen hinab, am Portrait von Sir Cadogan vorbei. Der Wasserspeier war schon in Sichtweite.
„Expelliarmus!“
Allen Dreien riss es die Zauberstäbe aus der Hand, Ginny zusätzlich noch das Schwert.
„Warum fliegt das Zeug nach unten?“ wunderte sich Ginny, während sie hörte, wie das Schwert irgendwo neben dem Wasserspeier klirrend auf den Boden fiel.
„Sie an, sieh an. Wen haben wir denn da?“
Alecto Carrow trat am Fuß der Treppe in Sicht. Sie hielt die drei Zauberstäbe der Schüler in ihrer linken Hand, den eigenen richtete sie mit rechts auf die Schüler.
„Drei dreckige, kleine Diebe!“
Mit ihren wahnsinnig funkelnden Augen und dem bösartigen Grinsen, erinnerte sie Ginny stark an Bellatrix Lestrange. Sie fragte sich, was sie und ihre Freunde jetzt erwarten würde. Die Aussage von Anthony, über Alecto Carrows Cruciatusfluch fiel ihr wieder ein. Am meisten sorgte sie sich jedoch um Luna. Sie hatten vorher gewusst, dass Luna von allen Dreien am gefährdetsten war. Was würde nun mit ihr geschehen?
„Luna hätte niemals dabei sein dürfen!“ dachte Neville und machte sich schwere Vorwürfe. Hätte er bloß nichts von diesem Streit zwischen Snape und Carrow erzählt und hätte er doch bloß nicht den Plan gefasst, das Schwert zu stehlen. Wie unwichtig dieses Schwert doch war, wenn es um Lunas Leben ging.
Es wahr wohl Schicksal, das sie es geschafft hatten, das Schwert zu bekommen, am Direktor und an Amycus Carrow vorbeizukommen und jetzt, auf den letzten Metern gescheitert waren. Sie hatte gewusst, das sie früher oder später in die Hände der Todesser fallen würde. Die Ahnung war schon lange da gewesen, wie eine düstere Vision. Gestern hatte sie Carrows Liste gesehen und die Ahnung war zur Gewissheit geworden. Luna wusste nicht, was passieren würde, aber sie war bereit, sich ihren Schicksal zu stellen.
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