von ratterhorpy
Feinde von Albus
Kurz vor zwölf schlich sich Neville aus dem Schlafsaal. Harry und Ron hatten das schon öfter gemacht, aber es war das erste Mal, das Neville aufstand, um nachts durch das Schloss zu laufen. Die Türe knarrte, das hatte sie schon immer getan. Verwunderlich, das er das Geräusch noch nie so laut wahrgenommen hatte. Nach einem letzten Blick auf Seamus, der ruhig schlief, versuchte Neville die Türe so leise wie möglich zu schließen. Als er die Treppe hinunter ging war der Gemeinschaftsraum leer, bis auf die drei Mädchen, die vor dem Kaminfeuer saßen und sich leise unterhielten.
Pavarti hielt einen Blechtopf in der Hand, von dem Neville vermutete, das dort die Farbe drin war.
„Neville, da bist Du ja endlich!“ sagte Ginny.
Empört öffnete Neville den Mund. Es war Mitternacht ausgemacht gewesen. Draußen schlug die Uhr am Astronomieturm zwölf mal.
„Pünktlich!“ sagte Neville. „Sollen wir?“
Die Mädchen standen auf und gingen langsam in Richtung Portraitloch. Neville folgte ihnen. Er fühlte sich wirklich nicht wohl, bei der Sache. Hoffentlich würde das gut gehen. Dicht gedrängt gingen die vier durch die dunklen Gänge des Schlosses. Plötzlich blieb Ginny stehen.
„Mrs. Norris!“ flüsterte sie,
Tatsächlich, die Katze des Hausmeisters stand direkt vor ihnen. Noch bevor die Katze sich umdrehen konnte, sauste aus Lavenders Zauberstab ein roter Blitz, der Mrs. Norris traf. Die Katze sank bewusstlos zusammen.
„Wortloser Stupor!“ flüsterte Lavender, als sie von den anderen Schülern fassungslos angeschaut wurde. „Wir können das Biest ja auf dem Rückweg aufwecken!“
Ginny winkte den anderen kommentarlos zu, um sie zum weiter gehen aufzufordern. Sie kamen besser voran, als Neville gedacht hatte. Pavarti blieb am Anfang des Ganges zurück, der zur Toilette der maulenden Myrthe führte. Neville postierte sich am Ende des Querganges, während Lavender zum Ende des Ganges lief.
Ginny stand plötzlich ganz alleine da.
„Ich hätte noch jemand gebraucht der mir Mut macht!“ murmelte sie leise.
Die Idee, diesen Spruch an genau diese Wand zu schreiben, war sehr provokant, aber in gewisser Weise auch lustig - je nach Sichtweise. Ginnys Sichtweise war ziemlich zwiegespalten. Auf der einen Seite würde der Spruch Snape und die Carrows maßlos ärgern. Auf der anderen Seite war das ungute Gefühl, das sich in Ginny ausgebreitet hatte. Das war nicht die Angst erwischt zu werden. Sie konnte sich nicht daran erinnern, aber es war nicht nur das Wissen, das sie diese Wand schon einmal beschriftet hatte. Er war eher eine innere Gewissheit und damit traten die ganzen alten Gefühle wieder nach oben.
Sie musste sich überwinden den Farbtopf zu öffnen. Pavarti und Lavender hatten rote Farbe organisiert, die im dunklen leuchtete. Ausgerechnet rot!
Ginny tauchte den Pinsel in die Farbe und begann, den Spruch an die Wand zu malen.
Feinde von Albus.
Ginny stockte. Wie Blei im Arm, so fühlten sich die Erinnerungen an, die sie eigentlich gar nicht hatte. Waren denn die Bilder vor ihren Augen bloße Vorstellungen? Sie setzte ihre ganze Willenskraft ein um weiter zu machen.
Nehmt Euch in Acht.
„Ich schaffe das nicht!“ flüsterte sie verzweifelt und lehnte ihre Stirn an die kalte Mauer.
„Damals hattest Du keine Wahl!“ sagte eine leise Stimme direkt hinter Ginny.
Ginny hatte kaum Zeit zusammen zu zucken, da legte sich eine Hand sanft auf ihre Schulter.
„Heute ist es Deine Entscheidung. Dein Wille entscheidet. Du stehst hier, weil Du es willst. Es ist Dein Wille und der Glaube, das Du für das richtige kämpfst, das Dir helfen wird, Deine Aufgabe zu beenden!“ sagte Luna sanft.
„Luna? Woher?“ stammelte Ginny verwirrt.
„Neville hat mir Bescheid gegeben!“ sagte Luna. „Mit der Galleone! Du hast genügend Wachen, aber ich habe gedacht, ein wenig Gesellschaft wäre doch lustig!“
„Das ist keine Party, Luna!“ sagte Ginny.
„Ja, leider“ sagte Luna und setzte sich im Schneidersitz an die gegenüberliegende Wand.
Party hin oder her, Lunas Anwesenheit hatte dazu geführt, das Ginny sich sehr viel besser fühlte. Sie fasste neuen Mut und schrieb den Satz zu Ende.
Ginny trat zurück, an die andere Wand, dorthin wo Luna saß und betrachtete ihr Werk.
Feinde von Albus nehmt Euch in Acht. Dumbledores Armee ist wieder zum Leben erwacht!
Der Satz stand leuchtend hell an der dunklen Wand.
„Wir sollten uns auf den Weg machen und nicht mehr hier rum stehen!“ sagte Ginny.
„Zu spät!“ sagte Pavarti niedergeschlagen.
Mit gesenkten Kopf kam Pavarti aus dem Schatten heraus. Hinter ihr trat eine Hexe aus dem Schatten. Ginny wurden vor Erleichterung die Knie weich, insofern man in dieser Situation von Erleichterung reden konnte. Die Hexe war Professor Sprout.
Ihre Begeisterung, nachts Schüler außerhalb ihrer Betten anzutreffen, hielt sich wahrlich in Grenzen.
„Was stromern sie hier mitten in der Nacht in den Gängen herum?“
Die drei Schülerinnen senkten die Köpfe.
Professor Sprout schnaubte, als sie den Spruch an der Wand sah. „Also, das ist.... Das wird Snape in den Wahnsinn treiben!“
„Professor Snape!“ korrigierte Ginny.
Professor Sprout wandte sich Ginny zu. „Sie sind sicherlich nicht in der Position, Witze zu machen. Ich hätte Sie für klüger gehalten!“
Ginny war niedergeschlagen. „Ja, Professor!“
„Da fehlt ein Komma!“ rief Professor Sprout und deutete an die Wand. „Es muss heißen: Feinde von Albus, Komma, nehmt Euch in Acht!“
Ginny las sich den Spruch noch einmal durch. Die Professorin hatte recht. Doch bevor Ginny etwas unternahm, hatte Professor Sprout ihr schon den Pinsel aus der Hand gerissen und das fehlende Komma an die Wand gemalt.
„So!“ sagte die Professorin zu den verblüfften Schülerinnen. „Jetzt sehen Sie zu, das Sie wieder in ihre Betten kommen! Miss Weasley, da ist Farbe auf Ihrem Umhang. Sie sollten ihn nicht in die Wäsche geben, nur für den Fall, das der Direktor beschließt, sie kontrollieren zu lassen!“
„Ok, wir sehen uns dann beim Frühstück!“ sagte Luna gut gelaunt und verschwand in der Dunkelheit.
Ginny holte Neville ab, während Pavarti zu Lavender ging. Ohne noch einmal erwischt zu werden gelangten alle in ihren Gemeinschaftsraum. Luna hatte niemanden zum reden und ging darum direkt zu Bett. Im Gemeinschaftsraum der Gryffindors sah das anders aus. Gemeinsam setzten sich die vier vor den Kamin, in dem noch ein wenig Glut Wärme spendete.
„Wir können echt froh sein, das es Professor Sprout war, die uns erwischt hat!“ sagte Pavarti.
„Ja, und sie hat uns noch nicht mal bestraft!“ meinte Lavender.
„Du warst im Gang nicht dabei!“ sagte Ginny. „Ich glaube, das sie sich schon richtig auf das Gesicht von Snape morgen früh freut!“
„Recht hat Sie!“ grinste Neville.
„Ich kann immer noch nicht glauben, das wir das wirklich gemacht haben!“ sagte Pavarti. „Meine Eltern würden mich umbringen, wenn sie davon wüssten!“
„Oh mein Gott!“ entfuhr es Lavender.
„Ach, reg Dich ab!“ sagte Pavarti. „Ich werde nicht so dumm sein und es ihnen erzählen!“
„Nein!“ rief Lavender beinahe panisch aus. „Wir haben Filchs Katze vergessen!“
Etwas verschlafen gingen Ginny und Neville in die große Halle zum Frühstück. Obwohl die Versuchung groß war, einen Umweg am Klo der maulenden Myrthe vorbei zu nehmen, gingen sie den direkten Weg. In der Eingangshalle hörten sie schon den Lärm aus der großen Halle. Es gab wohl viel zu diskutieren unter den Schülern. Eilig gingen sie zum Gryffindortisch. Erleichtert stellte Neville fest, das die DA´s sich ruhig verhielten und sich nichts anmerken ließen. Neville konnte Wortfetzen hören. Dumbledores Armee, Kammer des Schreckens, Dumbledores Armee, Snape, Dumbledores Armee, Carrows, Dumbledores Armee.
Neville schaute zum Lehrertisch, wo die Carrows heftig miteinander diskutierten und Snape mit biestiger Miene denn je, versuchte die Beiden zu beruhigen.
„Wenn man ein Langziehohr bracht, hat man keines!“ sagte Ginny, die in die selbe Richtung schaute.
„Was glaubst Du, machen die jetzt?“ fragte Neville.
„Keine Ahnung!“ sagte Ginny.
Währenddessen wurden die Flügeltüren der großen Halle mit voller Wucht aufgestoßen. Geräuschvoll schlugen die Türen gegen die Wand und zogen die Aufmerksamkeit aller Schüler aus sich. Argus Filch stand auf der Schwelle, mit Mrs. Norris auf dem Arm.
„Attentat!“ schrie er verzweifelt aus. „Attentat! Mrs. Norris wurde angegriffen!“
Einige Schüler hatten Probleme damit, ihr Grinsen nicht offen zu zeigen. Mrs. Norris war selbst bei den Slytherins unbeliebt. Der Lehrer im Fach Pflege der magischen Geschöpfe machte auch keinerlei Anstalten, sich um das Tier zu kümmern. Eher das Gegenteil war der Fall. Gut gelaunt nahm Hagrid sich ein neues Stück Toast und biss herzhaft hinein. Beinahe andächtig hielt Mr. Filch Mrs. Norris vor sich, während er, lautstark Genugtuung verlangend, auf den Lehrertisch zu ging.
Wie beliebt Mrs. Norris bei den Lehrern war, konnte man daran erkennen, das ihr niemand zur Hilfe eilte. Mr. Filch legte die Katze schließlich vorsichtig vor Mr. Flittwick ab.
„Jemand hat sie verhext! Sie lebt, aber sie wacht nicht auf!“
Mäßig interessiert schaute sich Professor Flittwick die Katze an.
„Scheint ein Stupor gewesen zu sein!“ sagte er und tippte Mrs. Norris mit dem Zauberstab an.
„Enervate!“
Mrs. Norris gab einen schrillen Laut von sich, sprang auf und rannte aus der Halle.
„Mrs. Norris!“ rief der Hausmeister aus und lief ihr mit ausgestreckten Armen hinterher. Vor der Türe blieb Mr. Filch noch einmal stehen und drehte sich zum Direktor um.
„Herr Direktor, ich erwarte, das der Schuldige gefunden wird und ich ihn angemessen bestrafen darf!“
Mit dem Verschwinden des Hausmeisters setzte auch gleich wieder das Gemurmel der Schüler ein, das jedoch ganz schnell wieder erstarb, als der Direktor sich erhob.
„Alle Schüler begeben sich bitte in die Gemeinschaftsräume. Die erste Stunde wird heute nicht stattfinden.“ sagte Snape. „Die Lehrer werden gebeten, sich im Lehrerzimmer einzufinden! Es wird eine Aufsicht in den Fluren geben. Ein Aufenthalt außerhalb der Gemeinschaftsräume wird strengstens bestraft!“
Severus Snape verließ die Halle durch die Seitentüre hinter dem Lehrertisch und augenblicklich setzten sich die Diskussionen der Schüler fort.
Luna verließ den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws recht frühzeitig. Es waren noch gut zwanzig Minuten, bis die zweite Stunde anfangen sollte. Aber Luna hatte keine Lust mehr, im überfüllten Gemeinschaftsraum herum zu sitzen. Am Fuß der Wendeltreppe traf sie auf Alecto Carrow.
„Guten Morgen, Professor!“ sagte Luna freundlich.
„Was haben sie hier zu suchen? Sie sollten in ihrem Gemeinschaftsraum bleiben!“ giftete die Professorin Luna an.
„Aber gleich beginnt die zweite Stunde!“ widersprach Luna.
„Es ist noch eine Menge Zeit bis dahin!“ schimpfte Professor Carrow. „Gehen Sie zurück in den Gemeinschaftsraum, wenn Sie sich keine Strafe einhandeln wollen!“
„Aber ich möchte doch nicht zu spät kommen!“
Alecto Carrow verdrehte die Augen.
„Miss Lovegood, sie haben gleich Muggelkunde. Ich gebe Ihnen hiermit die Erlaubnis zu spät zu kommen!“ sagte die Professorin genervt. „Und - jetzt - gehen - Sie - bitte - in - den - Gemeinschaftsraum!“
„Das ist sehr freundlich von Ihnen, das ich mich verspäten darf!“ lächelte Luna. „Aber ich hatte nicht vor, in Muggelkunde zu gehen!“
„Ach, hatten Sie nicht?“ fragte die Professorin verwundert.
„Nein!“ sagte Luna und lächelte.
„Darf ich erfahren, was Sie stattdessen vorhaben?“
„Natürlich dürfen Sie das wissen!“ sagte Luna.
„Miss Lovegood!“ stieß die Professorin ungeduldig aus.
„Ja?“ fragte Luna unschuldig.
„Was haben Sie vor?“ kreischte die Professorin nun.
Luna störte sich überhaupt nicht am Tonfall von Alecto Carrow.
„Ihr Bruder hat mich zu einem Tee eingeladen!“ lächelte Luna.
„Mein Bruder hat WAS?“
Luna kramte ein Stück Pergament hervor, auf dem stand, das sie sich heute, zu Beginn der zweiten Stunde, im Büro von Professor Amycus Carrow einzufinden hatte.
„Aha!“ sagte Professor Carrow, als ihre Augen über das Pergament schweiften. „Wie kommen Sie darauf, dies sei eine Einladung zum Tee?“
„Nun, es wäre doch sehr unhöflich, wenn er mir zu dem Gespräch keinen Tee anbieten würde!“
„So?“ sagte die Professorin. „Nun denn, verschwinden Sie!“
Als Luna vor dem Büro von Professor Carrow ankam, antwortete niemand auf ihr Klopfen. Gelassen setzte sie sich auf die Treppe, kramte einen Klitterer aus ihrer Tasche heraus und begann zu lesen. Etwa zehn Minuten später wurde sie durch die Stimme des Professors aufgeschreckt.
„Miss Lovegood, Sie sind ja schon da!“
Luna blickte auf und nickte.
„Kommen Sie rein und setzten sie sich!“ forderte Carrow sie auf. Luna rollte den Klitterer zusammen und betrat hinter Professor Carrow dessen Büro.
„Miss Lovegood.“ sagte der Professor, nachdem Luna Platz genommen hatte. „Ich hätte da einige Fragen an Sie!“
„Spulenwurzel am liebsten. Aber Früchte mag ich auch! Schwarzen mag ich nicht so sehr“
„Bitte was?“ fragte Carrow verwirrt.
„Tee!“ sagte Luna.
„Miss Lovegood, wir sind nicht hier um uns über Tee zu unterhalten!“ sagte Carrow aufgebracht. „Würden Sie sagen, sie sind mit Harry Potter befreundet?“
Lunas Mienenspiel war höchst interessant. Hatte sie eben noch beinahe empört geschaut, als Professor Carrow über den Tee schimpfte, veränderte sich Lunas Gesichtsausdruck nach der Frage zu einem glücklichen Lächeln.
„Oh, ja!“ sagte sie strahlend.
„Dann können Sie mir sicherlich sagen, wo er sich aufhält?“
Luna nickte.
Professor Carrow lehnte sich aufgeregt in Lunas Richtung.
„Wo ist er!“
„Unterwegs!“
„Sicher!“ sagte der Professor aufgeregt. „ Aber wohin ist er unterwegs? Was hat er vor?“
„Er möchte Du-Weist-Schon-Wen vernichten!“ sagte Luna selbstverständlich.
„Sagen sie mir nichts, was ich nicht schon weiß!“
Luna überlegte kurz.
„Was wissen Sie denn, Professor?“
„Miss Lovegood, ich stelle hier die Fragen!“
„Nun, wenn Sie von mir nur die Informationen haben möchten, die Sie noch nicht kennen, muss ich wissen, welche Informationen sie bereits haben!“ sagte Luna.
„Schön!“ sagte Carrow und stützte sich mit beiden Händen auf dem Schreibtisch ab. „Harry Potter ist auf der Flucht vor dem Zaubereiministerium und er will gegen den dunklen Lord kämpfen. Vermutlich begleitet ihn das Schlammblut Granger. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, wo die Beiden stecken. Die Spur, ihn bei Freunden und Bekannten zu finden, war erfolglos. Die einzig realistische Chance seiner habhaft zu werden, besteht im Augenblick darin, ihn beim Einbruch in das Büro des Schulleiters zu fassen!“
Luna überlegte blitzschnell. Sie war nicht ohne Grund eine Ravenclaw.
„Aber er wird es nicht schaffen dort einzubrechen? Sie haben sicherlich gute Schutzmaßnahmen getroffen?“ fragte Luna.
„Davon können sie ausgehen! Was glauben sie wo...“
„Welche Schutzmaßnahmen?“ fragte Luna.
„Das geht Sie gar nichts an!“ giftete Professor Carrow.
„Nun, mit Dementoren wird Harry fertig, seinen ersten Troll hat er schon als Erstklässler erledigt!“ sagte Luna.
„Dementoren! Trolle! Sie haben zu viel Fantasie! Der Wasserspeier ist Passwortgeschützt und auf der Treppe steht etwas, was mehr Intelligenz vorzuweisen hat, als Dementoren oder Trolle?“
„Ein Vampir vielleicht?“ fragte Luna aufgeregt.
„Schluss jetzt!“ rief Carrow. „Welche Informationen können sie mir nun geben!“
„Nun, sie sind ziemlich gut informiert.“ sagte Luna.
„Gehe ich recht in der Annahme, das Mister Potter auch Sie nicht über seinen Aufenthaltsort informiert hat?“
„Das stimmt!“ sagte Luna. „Er hat es keinem verraten!“
„Haben Sie eine Vermutung?“
„Er könnte in den walisischen Sümpfen sein!“ sagte Luna.
„Was wird er da Ihrer Meinung nach tun?“ fragte Carrow interessiert.
„Er schaut sich die Kamelionzwergdrachen an!“ sagte Luna.
Professor Carrow atmete tief durch und rieb sich mit den Fingerspitzen die Stirn.
„Glauben Sie, das diese Granger ihn begleitet?“
Luna wiegte den Kopf hin und her, während sie überlegte.
„Wissen Sie, Professor,“ sagte Luna, „Hermine ist da etwas engstirnig. Ich vermute, Sie glaubt nicht, das es Kamelionzwergdrachen wirklich gibt!“
„Gut!“ sagte der Professor. „Versuchen wir es anders! Was wissen sie über die Eltern von Miss Granger?“
„Ich habe sie nie kennen gelernt!“ sagte Luna. „Sie sind Muggel!“
„Das haben die Eltern von Schlammblütern nun mal so an sich! Glauben Sie, das Miss Granger bei Ihren Eltern ist?“
„Sie meinen gemeinsam mit Harry?“ fragte Luna.
„Das wäre eine Möglichkeit!“ sagte der Professor.
„Wissen Sie denn wo Hermine wohnt? Mir wird gerade klar, das ich noch nicht einmal weiß, aus welchem Teil Englands sie stammt!“
„Wir waren bei dem Haus Ihrer Eltern!“ sagte der Professor.
„Haben Ihre Eltern Ihnen denn einen Tee angeboten?“
„Nein!“ schimpfte der Professor.
„Das war aber sehr unhöflich von Hermines Eltern!“ stellte Luna fest.
„Sie waren nicht da!“ stieß der Professor hervor.
„Vielleicht hätten Sie Ihren Besuch ankündigen sollen und nicht einfach so vorbeikommen sollen!“
Lautstark atmete der Professor durch.
„Einfach so mit der Türe ins Haus zu fallen ist nicht nett!“ sagte Luna. „ Sehen Sie, auf der Hochzeit von Bill und Fleur Weasley ist eine Gruppe von Todessern hereingeplatzt. Das hat doch sehr gestört!“
„Ach, ja?“ fragte der Professor mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Ja, ich hatte gerade ein sehr interessantes Gespräch über den Schrumpfhörnigen Schnarchkakler und mein Gesprächspartner wollte genau Bescheid wissen!“ sagte Luna. „ Nicht so wie Professor Rhaue Pritsche oder Professor Hagrid! Ich habe mehrfach mit den Beiden geredet, aber keiner von ihnen wollte den Schrumpfhörnigen Schnarchkakler in den Lehrplan aufnehmen!“
„Den Schrump- Was?“ fragte Carrow verwirrt.
„Ich hoffe natürlich, das Sie sich in ihrem Unterricht mit Blutegeln befassen werden!“ sagte Luna hoffnungsvoll.
„Warum sollte ich?“ fragte Carrow der Verzweiflung nahe.
„Weil sie gegen dunkle Flüche helfen!“ rief Luna verwundert aus. „Wussten Sie das denn nicht?“
Professor Carrow rieb sich mir kreisenden Bewegungen die Schläfen.
„Ich denke, das war alles, Miss Lovegood. Sie dürfen gehen!“
„Aber die Blutegel.....!“
Miss Lovegood, sie dürfen gehen!“
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