von ratterhorpy
Hogwartsexpress
Severus Snape als Schulleiter an der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei bestätigt.
Luna schaute ungläubig auf die Schlagzeile. Niemand der alle Schnarchkackler zusammen hatte würde Professor Snape zum Schulleiter wählen! Es ging ihr normalerweise gegen den Strich, wenn ihre Mitschüler unschön über ihre Lehrer redeten, aber es gab zwei Ausnahmen. Professor Umbridge war die eine gewesen, die alte Fledermaus war die zweite. Professor Snape, der so gerne ein Vampir geworden währe, aber bei dem sich alle Vampire vor dem Zubeißen angeekelt abgewendet hatten.
„Dad?“ rief sie, „Professor Snape ist jetzt Schulleiter!“
„Irgendetwas in der Art musste ja passieren.“ sagte Mr. Lovegood. „Kannst Du mir eins versprechen? Wenn Du in der Schule bist, leg Dich bitte nicht mit den Todessern an!“
„Die Meldungen schreien aber förmlich nach Dumblerdores Armee. Ich schätze mal, dieses Jahr wird es sie wieder geben.“, hoffte Luna.
„So etwas habe ich befürchtet!“
„Hast Du Trevor?“
„Ja Oma!“
„Alle Bücher eingepackt?“
„Ja Oma!“
„Genügend Unterwäsche?“
„Uups!“
Mrs Longbottom blieb abrupt stehen und drehte sich zu Neville um. Neville stand am Aufgang zu den Gleisen neun und zehn und grinste seine Oma an.
„War nur ein Scherz!“
„Ein Scherz? Wie kannst Du in dieser Situation einen Scherz machen?“ fragte Mrs. Longbottom mit einer Spur Verzweiflung in der Stimme. „Du fährst nach Hogwarts, das ist kein sicherer Ort mehr!“
„Oma, das weiß ich doch alles. Soll ich mir von Denen jetzt auch das Lachen verbieten lassen?“
„Nein, natürlich nicht. Ich bin nur im Augenblick sehr besorgt!“ sagte Mrs Longbottom.
„Mach Dir keine Gedanken, Oma. Ich passe schon auf mich auf!“ versicherte Neville.
Im Laufe des Gesprächs waren sie an der Absperrung zu Gleis 9 ¾ angekommen und traten durch sie hindurch. Die scharlachrote Dampflock stand wie jedes Jahr bereit und ließ Neville aufgeregter werden. Er freute sich jedes mal, wenn er vor dem Zug stand, es war ja doch lange Zeit unklar, ob er genügend Zauberer war, um damit nach Hogwarts zu fahren. Jetzt war er schon Siebtklässler. Der Zugang zum Zug wurde dieses Jahr allerdings durch eine Art Schleuse verwehrt. An einem Pult stand ein Zauberer, im Umhang der Auroren und hielt eine Liste bereit. Zwei weitere Auroren standen im Durchgang, so das man nicht ohne weiteres an ihnen vorbei laufen konnte.
„Name?“, fragte der Zauberer am Pult, als Neville und seine Oma ankamen.
„Neville Longbottom.“
„Das ist in Ordnung.“ , sagte der Zauberer am Pult und strich einen Namen aus der Liste. Er sah auf und sein Blick wandte sich Mrs. Longbottom zu.
„Sie begleiten den Jungen? Dann brauche ich auch Ihren Namen!“
„Augusta Longbottom! Aber was ist hier los? Hier wurden doch noch nie Kontrollen gemacht!“ fragte Mrs. Longbottom.
„Reine Sicherheitsmaßnahmen, Madam. Das Ministerium möchte sich verstärkt für Ihre Sicherheit einsetzten und unsere Aufgabe ist es, das nur jene auf den Bahnsteig gelangen, die auch dazu berechtigt sind!“
In Nevilles Kopf ratterte es und auch seine Oma überlegte gerade, was wohl hinter dieser Kontrolle steckte. Bevor aber einer von Beiden seinen Mund öffnen konnte und etwas ganz und gar falsches sagen konnte, wurden die Beiden schon ungeduldig weitergeschickt. Sie traten auf den Bahnsteig, der noch relativ leer war. Hier und da standen Familien in kleinen Grüppchen zusammengedrängt und es war nicht das übliche, aufgeregte Durcheinander der vergangenen Jahre. Es war eine ängstliche Anspannung zu spüren, bei Eltern und Schülern. Was kommen würde war unklar.
Wie jedes Jahr herrschte Hektik im Fuchsbau. Man hätte meinen können, das jetzt, wo nur noch ein Kind nach Hogwarts fahren würde, ein wenig mehr Ruhe da sein würde. Aber dieses Jahr war es noch schlimmer als üblich. Die Koffer von Ron, Hermine und Harry standen im Flur herum. Mrs. Weasley hatte sie gepackt, obwohl ihr jeder gesagt hatte, das sei sinnlos. Molly Weasley wollte jedoch die Hoffnung nicht aufgeben und sah andauernd aus dem Fenster, ob die drei wohl doch noch auftauchen könnten. Genau das war der Grund warum sie so spät dran waren.
„Ginny!“, rief Mr. Weasley, der sich den Tag extra frei genommen hatte, „da ist eine Eule mit dem Tagespropheten. Kümmerst Du Dich bitte darum?“
„Klar Dad!“
„Molly, jetzt komm endlich vom Fenster weg, die kommen nicht mehr!“
„Sollten wir vielleicht ihre Koffer mit zum Bahnhof nehmen, für den Fall, das sie direkt dorthin kommen?“
„Molly, jetzt sei mal realistisch! Ginny hast Du Dich um die Eule gekümmert? Ja? Dann hilf mir bitte Deinen Koffer ins Wohnzimmer zu tragen. Ich nehme ihn dann durch den Kamin mit!“
Arthur Weasley wartete auf Ginny, doch die stand schreckensstarr da und schaute in die Zeitung.
„Ginny beeile Dich! Was kann denn so wichtig sein, das Du noch Deinen Zug verpasst?“
Ginny reagierte nicht. Mr. Weasley wurde nun etwas besorgt und ging auf seine Tochter zu. Er sah auf den Artikel der Seite vier, die sie aufgeschlagen hatte.
Gesucht wird Harry Potter zwecks Verhör zum Tode von Albus Dumbledore.
„So wollen sie Ihn also in die Finger bekommen. Na, da wird er nicht darauf hereinfallen.“ stellte Mr. Weasley sachlich fest.
Im Wohnzimmer knisterte der Kamin.
„Hallo?“ hörte man Remus Lupin fragen. „Seid Ihr noch da?“
„Wir sind im Flur, Remus.“ antwortete Mr. Weasley „komm doch rein!“
Remus Lupin trat durch den Kamin und kam in den Flur. Er sah schlecht aus, dabei waren es noch volle zwei Wochen bis zum Vollmond. Dunkle Ringe zeichneten sich unter seinen Augen ab und seine Körperhaltug zeugte deutlich von Sorgen.
„Ich dachte schon, ich wäre zu spät!“ sagte Remus.
„Nein, Du bist nicht zu spät. Bei uns geht es jedes Jahr auf den letzten Drücker! Schön das Du da bist. Wie geht’s Dora?“
Remus machte ein ersticktes Geräusch, das Arthur Weasley zum lachen brachte.
„Glaub mir, ich weiß genau wie das ist!“, sagte er leise, so das Molly Weasley ihn in der Küche nicht hören konnte. „Ich habe das mit Molly sechs mal durchgemacht!“
„Ich glaube wir müssen los!“, sagte Lupin. „Wie sieht´s aus Ginny, bist Du bereit?“
„Klar doch. Hast Du den Tagespropheten gelesen?“
„Ich hatte bereits das Vergnügen!“, sagte dieser grimmig und wies auf die zusammengerollte Zeitung in seiner Tasche.
„Sie suchen Harry!“ sagte Ginny nüchtern.
„Und Harry wird clever genug sein, seinen Kopf in Deckung zu halten!“ , sagte Lupin bestimmt.
„Los jetzt, sonst verpasst Du noch Deinen Zug!“ forderte Lupin Ginny auf.
Mr. Weasley war bereits mit Ginnys Koffer in den Kamin gestiegen und verschwand Richtung Kings Cross. Ginny folgte ihm in den Kamin, doch bevor sie verschwand drehte sie sich zu Lupin um.
„Mum ist noch in der Küche, bringst Du sie mit?“
Verwundert ging Remus Lupin in die Küche , während Ginny ihrem Vater folgte.
Langsam wurde es voller am Bahnsteig. Neville hatte sich frühzeitig um ein freies Abteil gekümmert und stand nun am Bahnsteig neben seiner Oma. Luna hatte sich ebenfalls dazu gesellt, nachdem sie ihre Sachen ins Abteil gestellt hatte. Den kritischen Augen von Mrs. Longbottom hatte sie nicht standgehalten, stellte Neville fest.
Plötzlich entstand ein kleiner Aufruhr bei der Eingangskontrolle. Undeutlich konnte man Diskussionen hören, aber bevor Neville und Luna etwas erkennen konnten, hatten sich schon eine Meute von Schaulustigen um den Bereich gedrängt. Voller Misstrauen schauten sie auf die Rücken der Leute.
„Da wollten Sie wohl jemand nicht durchlassen!“ , sagte Neville.
„Muggelgeborene?“, fragte sich Luna.
Neville, Luna, Mr. Lovegood und Mrs. Longbottom schwiegen betroffen.
Mit schockierten Gesichtern drängelten sich Mr. und Mrs. Weasley durch die Meute, gefolgt von Ginny. Sie entdeckten Mrs. Longbottom und Neville und steuerten auf sie zu.
Mrs. Weasley umarmte Augusta Longbottom und murmelte Dankesworte wegen Fred, doch Ginny ging direkt auf Neville und Luna zu.
„Was war los?“ Luna richtete die Frage direkt an Ginny ohne sie auch nur zu begrüßen.
„Tamara Carmichaels, vierte Klasse Hufflepuff. Muggelgeboren.“ antwortete Ginny.
„Was haben die mit ihr gemacht?“, fragte Neville, der schon eine böse Vorahnung hatte.
„Sie haben ihr vorgeworfen, sie wäre nicht zu ihrer Anhörung im Ministerium erschienen! Da haben sie ihr gleich an Ort und Stelle ihren Zauberstab abgenommen, sie gefesselt und einer der Auroren ist mit ihr dissappariert.“
„Ich denke man kann hier nicht apparieren!“ , wandte Luna ein.
„Das Ministerium kann solche Blockaden erschaffen und auch aufheben.“ erklärte Neville
Ginny fuhr sich mit der Hand durch die Haare und sah sich um. Sie konnte keinen einzigen Schüler entdeckten, der muggelgeboren war. Sie vermisste außerdem Remus Lupin, sie hatte ihn das letzte Mal vor der Absperrung gesehen.
„Wo ist Lupin?“ , fragte sie ihren Vater erschrocken, „Die haben ihn doch wohl nicht etwa....“
„Nein!“, sagte Mr. Weasley. „Er ist gar nicht erst mit zur Absperrung gekommen. Er hatte ohnehin in London noch etwas zu erledigen und da wir sicher angekommen waren, ist er direkt wieder gegangen.“
Ginny wollte gerade sagen, das es vielleicht besser so wäre, da wurde sie von Mrs. Weasley in eine schraubstockartige Umarmung gerissen.
„Pass gut auf Dich auf. Und halte den Kopf unten!“ schluchzte sie.
„Molly, Du erdrückst sie ja!“
Arthur Weasley umarmte seine Tochter von der anderen Seite aus und murmelte Abschiedsworte. Solche Szenen spielten sich auf dem gesamten Bahngleis ab. Viele Eltern hätten ihre Kinder am liebsten wieder mit nach Hause genommen, aber sie hatten, genau wie auch die Weasleys, keine andere Wahl.
Der Zug rollte langsam aus London heraus, während Neville Ginny noch half ihren Koffer zu verstauen. Luna setzte sich ans Fenster und nahm Trevor auf ihren Schoß. Trevor schien Lunas Streicheleinheiten zu genießen, den er schloss die Augen und machte nicht im Geringsten Anstalten auszubüchsen. Die Abteiltüre wurde aufgeschoben und ein weiteres Paar Hände half, Ginnys Koffer endgültig in die Ablage zu schieben.
„Ist bei Euch noch ein Plätzchen frei?“, fragte Seamus.
„Klar, doch! Für Dich immer!“ antwortete Neville.
„Sonst sitzen ja immer noch Hermine, Ron und Harry bei Euch. Hermine ist klar, Harry eigentlich auch, aber wo ist Ron?“ , fragte Seamus.
„Grisselkrätze!“ antwortete Ginny.
„Bestimmt!“, antwortete Seamus sarkastisch.
Bevor er einen weiteren Kommentar abgeben konnte fragte Ginny nach Dean.
„Der ist untergetaucht. Hat sich bei den ersten Anzeichen versteckt. Kluge Entscheidung, muss ich sagen. Ich habe allerdings seitdem nichts mehr von ihm gehört. Wisst Ihr was Hermine macht?“
„Wohl das gleiche wie Dean!“ log Ginny.
„Ach komm schon, Du wirst doch wohl ein bisschen mehr wissen!“
Ginny schüttelte den Kopf. Seamus grinste.
„Hast ja recht. Wer weiß ob die Wände Ohren haben!“ sagte er.
„Ich weiß nichts!“, sagte Ginny entschieden, woraufhin Seamus den Daumen hob.
„Mufflatio!“ Ginny hatte den Zauberstab erhoben.
„Neville, kannst Du ihm eine Frage stellen, die nur Seamus beantworten kann?“
Neville überlegte kurz, fing an zu grinsen und flüsterte Seamus etwas ins Ohr. Seamus grinste und fing still an zu lachen. Er beugte sich zu Neville und Ginny glaubte den Namen Ron gehört zu haben, woraufhin beide Jungen lachten.
„Er ist es!“ sagte Neville immer noch lachend.
„Dürfen wir erfahren, was so lustig ist?“ mischte sich Luna ein.
„Vergiss es,“ lachte Seamus „das versteht nur, wer es gesehen hat! Ich kann nur soviel sagen. Essbare Kissen würden Ron besser bekommen als Federn!“
„Was war das für ein Zauber?“, fragte Seamus Ginny, nachdem er sich beruhigt hatte.
„Mufflatio – den habe ich von Hermine, wir können jetzt nicht mehr belauscht werden.“ erklärte Ginny.
„Also was gibt es jetzt neues?“ fragte Seamus.
„Naja, Harry, Ron und Hermine haben irgendetwas vor. Sie wollten nichts genauer erzählen, außer das Dumbledore Harry einen Auftrag gegeben hatte. Nachdem, besser gesagt während die Todesser die Hochzeit meines Bruders gestürmt hatten, sind die Drei verschwunden!“ erklärte Ginny.
Seamus blickte Ginny mit offenem Mund an. Das Todesser eine Hochzeit stürmen würden.....
„Verschwunden im Sinne von getürmt oder haben die Todesser sie in die Finger gekriegt?“, fragte Seamus.
„Sie sind dissappariert, die Todesser hatten es wohl auf Harry abgesehen, jedenfalls wollten sie genau wissen wo er ist!“ , erklärte Ginny.
„Jep, das war bei uns genauso. Bellarix Lestrange und Augustus Rockwood haben die halbe Wohnzimmerwand gesprengt. Die wollten wissen wohin der Orden Harry gebracht hatte.“ erzählte Neville.
„Ihr habt anscheinend interessante Ferien verbracht. Außer Todesserangriffen sonst noch etwas interessantes passiert?“ fragte Seamus unschuldig.
„Ach das hätte ich beinahe vergessen!“ sagte Luna und kramte in ihrem Rucksack. Sie holte einen Stapel Fotos heraus und übergab jeden zwei Stück.
„Ähm, Luna was ist das?“ fragte Ginny und schaute auf die zwei Fotos, auf dem nichts außer grünem Glibber zu erkennen war.
„Kamelionzwergdrachen! Wir haben sie gefunden und diese besonders schönen Bilder machen können!“ , sagte sie mit strahlendem Lächeln.
„Aha, jetzt wo Du es sagst...“ Neville hielt Luna die beiden Bilder entgegen.
„Oh, die könnt ihr behalten. Ich habe noch jede Menge Abzüge!“
Für einen Augenblick herrschte Schweigen. Neville zog die Hand wieder zurück und bedankte sich pflichtbewusst.
„So wie seid ihr die Todesser eigentlich los geworden?“, versuchte Seamus das Thema wieder zurückzubringen.
„Oh die hatten wohl irgendeine Vermutung, Harry sei in London!“, sagte Ginny. „Aber Dad meinte, die Drei wären nicht so dumm dahin zu gehen.!“
„Kennen die denn jemand in London?“, fragte Seamus.
Ginny zuckte mit den Schultern.
„Eigentlich kennen die da niemand!“
„Und uneigentlich?“
„Das sagt man so, bestimmt kennen die irgendjemand der im Zaubereiministerium arbeitet, aber sonst nicht wirklich!“
„Wohnt nicht Dein Bruder Percy in London?“ fragte Neville.
„Oh! An den habe ich gar nicht gedacht! Aber Percy währe der allerletzte zu dem sie gehen würden!“ , sagte Ginny.
„Warum? Er ist immerhin Dein Bruder!“, fragte Seamus.
„Er ist mein Bruder, richtig. Die Frage ist, ob er das auch weiß!“, sagte Ginny hitzig.
„Oha, da habe ich einen wunden Punkt getroffen. Tut mir leid.“ sagte Seamus.
„Was meinst Du eigentlich was Sie vorhaben?“ , fragte Neville
„Ich habe doch schon erzählt, sie wollten nichts sagen!“, sagte Ginny
„Ich frage ja auch nicht, was sie gesagt haben. Ich frage nach Deiner Meinung!“, konterte Neville.
„Schwierig!“, antwortete Ginny. „Sie haben etwas vor, das mit der Vernichtung von Du-Weist-Schon-Wem zu tun hat. Ich glaube allerdings das sie nicht so dumm sind, ihn zu suchen, nach dem Motto, hallo da sind wir und wir setzten Dir jetzt ein Ende!“
„Vielleicht,“, mischte Luna sich ein, „vielleicht haben sie etwas vor, was Du-Weist-Schon-Wen etwas schwächen wird, bevor es zum finalen Kampf kommt!“
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