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Fanfiction

Something wicked this way comes - Kapitel 5: April 1975

von Schattenfee

Kapitel 5



April 1975


„Ist dein Schwester älter oder jünger als du?"

Bethany musste lachen. Zwei vollkommen identische Kinderaugen waren auf sie gerichtet. Seit einer Stunde fragten die beiden Mädchen ihr nun schon Löcher in den Bauch. Es war ein Wunder, dass ihnen überhaupt noch Fragen einfielen.

„Charity ist älter als ich", sagte sie und strich Audrey durch das dunkle Haar. „Und eigentlich ist sie meine Halbschwester."

„Was ist eine Halbschwester?", fragte das andere Mädchen.

„Weißt du, Tiffany, das bedeutet, dass Charity und ich zwar die selbe Mutter haben, aber unterschiedliche Väter."

„Und warum habt ihr unterschiedliche Väter?", fragte Audrey.

„Vor vielen Jahren hat sich meine Mutter in Charitys Vater, Joshua, verliebt. Die beiden haben geheiratet und Charity bekommen. Dann haben sie sich aber furchtbar gestritten, und Joshua ist weggegangen. Ein Jahr später hat meine Mutter meinen Vater getroffen und sie haben geheiratet.", erzählte Bethany die kinderfreundlichere Variante ihrer Familiengeschichte.

„Und dann haben sie dich bekommen!", krakelte Audrey fröhlich und wedelte mit den Armen.

„Genau", sagte Bethany und lächelte. Inzwischen machte es ihr Spaß sich um die beiden Kinder der Griffins zu kümmern. Je mehr die beiden Mädchen beschäftigt waren, desto weniger würden sie von der Gefahr bemerken, die ihrer Familie drohte. Falls ihrer Familie überhaupt Gefahr drohte. Warum sollten die Todesser versuchen, diese Familie zu töten? Silvius Griffin war ein Feigling, seine Frau Aella hatte zwar ein freches Mundwerk, war aber ansonsten vollkommen harmlos. Und wer würde schon versuchen, zwei süßen, naiven Kindern wie Tiffany und Audrey etwas anzutun?

„Beth?", fragte Tiffany und zog eine Schnute.

„Was ist?", fragte Bethany. Die ältere der beiden Schwestern war ruhiger und nachdenklicher, im Gegensatz zu Audrey schien sie sich der Gefahr viel mehr bewusst zu sein.

„Kann uns das auch passieren?"

Bethany verstand nicht. „Was könnte euch passieren?"

„Das Mom und Dad sich streiten. Und das einer von ihnen weggeht. So wie Charity Vater weggegangen ist." Tiffany schien den Tränen nahe.

„Nein, nein.", sagte Bethany und schlang die Arme um das kleine Mädchen. Tiffany legte ihren Kopf gegen Bethanys Brust, genau da wo das Herz war.

„Deine Eltern werden sich nicht trennen. Sie werden sich auch nicht streiten. Sie lieben sich.", sagte Bethany, obwohl sie sich wie eine Lügnerin fühlte. Sie hatte die Ehe ihrer Eltern zerbrechen sehen, genau wie auch die erste Ehe ihrer Mutter zerbrochen war. Man konnte sich nie sicher sein, wie schnell Liebe in Hass umschlage konnte. Es war dumm, Tiffany irgendetwas zu versprechen, aber sie musste das Mädchen trösten.

„Ich habe Mom und Dad streiten hören. Dad wollte, dass wir weggehen. In ein anderes Land. Er sagte, es wäre sicherer. Aber Mom wollte nicht. Sie hat in angeschrien.", sagte Tiffany leise. „Sie habe gedacht, ich würde sie nicht hören."

„Menschen streiten sich oft.", sagte Bethany. „Aber sie trennen sich nicht wegen einem kleinen Streit. Inzwischen haben sie sich sicher schon wieder vertragen."

Tiffany nickt. „Danke, Beth."




„Beth! Warte!"

Bethany beschleunigte ihre Schritte.

„Beth, bitte bleib stehen!"

Sie wurde noch schneller.

„Beth, bitte! Ich muss mit dir reden!"

Eine Hand packte sie an der Schulter.
Sie drehte sich um, und sah in Rufus Scrimgeours Gesicht.
„Ich muss mit dir reden."

„Ich wüsste nicht vorüber.", sagte sie kalt und versuchte sich loszureißen.

„Beth, warum gehst du mir aus dem Weg?", fragte Rufus.

„Ich will nicht mit dir reden."

„Warum?"

„Was geht dich das an?"

„Eine Menge. Wir waren zwei Monate lang zusammen, und dann verschwindest du von einem Tag auf den anderen." Rufus sah sie wütend an. „Was soll das, Beth?"

„Ich wollte die Beziehung nicht mehr.", sagte Bethany schlicht.

„Warum hast du mir das dann nicht gesagt? Warum komme ich eines Tages zu deiner Wohnung und erfahre, dass du ausgezogen bist?"

„Ich kann es dir nicht erklären, Rufus. Lass mich in Ruhe."

„Du beantwortest mir jetzt sofort diese Frage!"

Bethany zog die Augenbrauen hoch. „Soll das ein Befehl sein?"

„Ja."

„Ich bin nicht eine der Aurorinnen aus deiner Abteilung. Du kannst mich nicht rumschupsen wie es dir gerade passt."

„Wir waren zwei Monate lang ein Paar. Und jetzt willst du mir noch nicht einmal sagen, warum du abgehauen bist."

„Ich mag keine festen Beziehungen.", sagte Bethany. „Zufrieden?"

„Nein. Warum hast du mir nie gesagt, dass du Aurorin bist? Und warum sehe ich dich erst jetzt? Wo wurdest du ausgebildet?"

„Ich habe meine Ausbildung bei der irischen Außenstelle gemacht.", erklärte Bethany. „Du weißt schon, die Außenstelle, die sie demnächst zumachen. Ich war eine der letzten Absolventinnen."

„Warum hast du mir nie erzählt, dass du Aurorin bist?"

„Warum hast du mir nie erzählt, dass du ein Auror bist?"

Rufus wurde wütend. „Hör auf meine Fragen mit Gegenfragen zu beantworten! Was soll das?"

„Ich glaube, ich habe keine Lust mehr auf dieses Gespräch. Wiedersehen, Rufus." Sie ging davon ohne sich noch einmal umzusehen.



Ruby beobachtete, wie ein kleiner Tropfen Blut ihre Hand hinunter lief. Sie hatte sich an der scharfen Kante des Papiers geschnitten. Ein weitere Tropfen fiel auf die Akte, die sie gelesen hatte. Ein dritter fiel auf das alte Photo. Ruby versuchte nicht einmal, das Blut abzuwaschen.
Der blonde Mann auf dem Photo zuckte zusammen, als das Blut in traf. Er blickte angewidert an sich hinunter. Wenn er ein sprechendes Bild gewesen wäre, hätte sich Ruby jetzt Beschimpfungen anhören müssen. Aber der Mann auf dem Photo bewegte lediglich den Mund und wedelte mit den Armen. Der andere Mann blieb still sitzen. Ruby strich mit der Hand über das Bild.
‘Sebastian Midwinter. und Gellert Grindelwald, vermutlich Sommer 1943’
Sie hatte in der Schule von Grindelwald gehört. In Geschichte der Zauberei hatten sie einen langen Text über das Duell zwischen ihm und Dumbledore lesen müssen. Doch sie hatte sich nie für den wohl gefährlichsten Schwarzmagier aller Zeiten interessiert. Es war lange her, nicht wahr? Grindelwald saß seit 1945 in Nurmengard, der Gefängnis das er selbst erbaut hatte.
Seit sie das Photo gefunden hatte, hatte Ruby eine Menge Bücher über Grindelwald gelesen. Sie wusste jetzt, dass er 1883 in Deutschland geboren wurden, und in seiner Jugend nach Durmstrang ging - dieselbe Schule, die auch Lucian Malfoy, Jewels Mörder besucht hatte! Im Alter von sechzehn Jahren wurde Grindelwald der Schule verwiesen. Grund waren schwarzmagische Aktivitäten, die selbst in Durmstrang nicht geduldet wurden.
Grindelwald reiste für einige Zeit durch die Welt, suchte Anhänger. Eine große Anzahl fand er auch in Großbritannien. Wie Ruby inzwischen herausgefunden hatte, war ihr Großvater einer dieser Anhänger der ersten Stunde gewesen. Grindelwald hatte bereits in jungen Jahren eine Theorie entwickelt, nach der Muggel minderwertig seien. Diese Gedanken waren nicht neu - doch Grindelwald war der erste seit langem, der dieser Ideologie so besessen folgte. Er träumte von einer Welt, in der die Muggel als Sklaven der Zauberer leben mussten. Brachte eine Muggelfrau ein Kind mit magischen Fähigkeiten zur Welt, sollte man ihr das Kind wegnehmen und es von einer Zaubererfamilie aufziehen lassen, forderte Grindelwald. Um seine Ziele durchzusetzen verbündete sich Grindelwald mit den Rumänischen Vampirsippen, den Werwolfrudeln aus dem Schwarzwald, sowie mit einigen Riesen. Nur die Dementoren schlugen sich auf die Seite des britischen Zaubereiministeriums, und nachdem Grindelwald besiegt worden war erhielten sie als Dank die Aufgabe, Azkaban zu beschützen. Zuvor waren sie vom Ministerium gejagt worden und hatten wahllos Muggel angegriffen. Der Kampf gegen Grindelwald zog sich über viele Jahre hin, was unter anderem auch an dem gleichzeitig stattfindendem Krieg in der Muggelwelt lag, der die Arbeit der Auroren beschwerte. Erst im Sommer 1945, ein paar Monate nach Ende des Krieges, konnte Dumbledore Grindelwald in Berlin aufspüren. Sie lieferten sich ein legendäres Duell, das Dumbledore gewann. Grindelwald wurde von einem Kriegsgericht zu lebenslanger Haft in Nurmengard verurteilt.
Ruby fragte sich, welche Rolle ihr Vater bei alldem gespielt hatte. Er musste das Erbe seines Vaters, der im Winter 1940 einem Dementor zum Opfer gefallen war angetreten haben. In den Büchern die Ruby gelesen hatte gab es Augenzeugenberichte über das brutale, unmenschliche Vorgehen von Grindelwalds Anhängern. Die genaue Zahl ihrer Opfer konnte bis heute nicht ermittelt werden. Es mussten tausende gewesen sein. Wann immer in einem der Berichte einer der Täter näher beschrieben wurde, stockte Ruby der Atem. Manchmal traf die Beschreibung ein wenig auf ihren Vater zu. War er das gewesen? Der Mann, der einer schwangeren Frau das Baby aus dem Bauch geschnitten und sie dann hatte verbluten lassen? War er der Mann, der zwei kleine Kinder an eine Herde ausgehungerter Werwölfe übergeben hatte? Irgendwann konnte Ruby nicht mehr weiterlesen. Sie ließ das Buch fallen und sprang auf. Ihr war übel, sie fühlte sich so, als müsse sie sich übergeben. Warum hatte ihr Vater sich Grindelwald angeschlossen? Warum hatte er England, dass vor Grindelwald Angriffen sicher war verlassen, war aufs Festland gegangen und hatte sich einem Wahnsinnigen angeschlossen? Und hatte sie, Ruby, bis jetzt nie davon erfahren? Warum hatte es nie einen Prozess gegeben, wenn dem Ministerium ein Photo vorlag, dass bewies was ihr Vater getan hatte? Warum war es Ruby bisher nie seltsam vorgekommen, dass ihr Vater nie aus der Zeit erzählt hatte, die zwischen seinem Abschluss in Hogwarts und seiner Heirat mit Rubys Mutter lag? Warum war es ihr nie seltsam vorgekommen, dass ihr Vater, der behauptet hatte, er habe Großbritannien in seinem ganzen Leben noch nie verlassen, trotzdem perfekt Deutsch sprach? Warum hätte er es lernen sollen, wenn er noch nie im Ausland war?
Und hatte Rubys Mutter eigentlich davon gewusst? Wenn ja, wie hatte sie ihn lieben können?
Ruby hielt es nicht mehr aus. Sie packte einige Sachen in einen Rucksack, Kleidung, ein Buch, ihren Zauberstab, Briefpapier und eine Flasche Wasser. Sie konnte nicht mehr hierbleiben.

Die Tür zum Arbeitszimmer ihres Vaters war angelehnt.

„Vater?", fragte Ruby. Sie konnte nicht mehr ‘Papa’ sagen.

„Ja?"

„Wie viele Menschen hast du damals eigentlich getötet?"

„WAS?"

„Wie viele Menschen hast du getötet, als du Grindelwalds Anhänger war?"

Ihr Vater antwortete nicht.

„Du bist ein Mörder, Vater.", sagte Ruby. „Hattest du bei Jewels Tod auch deine Finger mit im Spiel?"

„Raus!", schrie ihr Vater. „Raus aus meinem Haus, du undankbares.."

Ruby drehte sich um und rannte. Sie riss die Tür auf und kühle Frühlingsluft schlug ihr entgegen. Noch einmal drehte sie sich um, sah ein letztes Mal in das Haus, in dem sie ihr ganzes bisheriges Leben lang gewohnt hatte.
Das Letzte was sie sah, war Max, der im Flur stand, seinen Teddy an sich gepresst, und weinte.


Es war schon nach zehn Uhr abends, als es an Lucas’ Tür klingelte.
„Bestimmt wieder Chloé.", sagte Lucas leise zu sich selbst. Seine Schwester hatte zwar inzwischen ihre eigene Wohnung, kam aber ständig zu ihm, wenn sie irgendetwas brauchte.
Er öffnete die Tür.
„Ruby?"
Seine Kollegin, mit der er nun schon ein paar Mal ausgegangen war, stand im Flur. Sie war ungeschminkt, trug einfache Kleidung, mit der sie unter Muggeln nicht auffiel und hatte einen vollbepackten Rucksack dabei.
„Hallo Lucas:", sagte sie und trat nervös von einem Bein auf das andere. „Mein Vater hat mich rausgeschmissen. Ich weiß, dass ist jetzt etwas plötzlich, aber kann ich bei dir übernachten? Ich weiß nicht, wo ich sonst hin soll."


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Manchmal nützt es, mich vor all den Leuten lächerlich zu machen, die mich als Autoritätsperson erleben. Auch ich habe nicht auf alles eine Antwort parat, und die Mitarbeiter geben nur ihr Bestes, wenn sie mich nicht für vollkommen halten.
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