von Roya
Hallo!
Danke für eure Reviews, will euch nicht länger auf die Folter spannen :)
@Die Evans: Danke danke :)
@Claire Greene: Hier kommt MEHR :))))))
@Maeily Squizz: Jaa Charlie hats voll erwischt ^^ Die Zwillinge rocken xD xD
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Kapitel 8: Geständnisse
Hailie
Schweigend ging ich neben Binky her. Mike war vom See aus nach Hause gefahren. Ich war in Gedanken versunken und merkte nicht, wie sie mich die ganze Zeit anstarrte. Der Tag am See war so schön gewesen mit Charlie und Bill. Wir hatten uns so gut, wenn nicht sogar besser verstanden wie früher. Ich war einfach nur glücklich in ihrer Gegenwart.
„Hey.“
Ich sah hoch und Binky ins Gesicht. Sie schaute traurig.
„Lass uns wieder vertragen. Dafür ist unsere Zeit zusammen zu kostbar, als das wir uns streiten.“
Ich nickte langsam, aber etwas lag mir auf der Seele.
„Dann musst du aber akzeptieren, dass ich mich weiterhin mit Charlie und Bill treffen werde, denn sie sind immer noch meine besten Freunde. Wenn ich es ihnen eines Tages erzähle, dann werden sie mich hoffentlich verstehen. Aber das ist meine Sache.“
Binky sah mich lange an und ich sah es ihr an, dass es ihr sehr schwer fiel. Dann nickte sie.
„Ich will nur nicht, dass du wieder verletzt wirst.“
„Das weiß ich doch, dafür hab ich dich ja auch so lieb.“
Ich umarmte sie erleichtert und sie erwiderte die Umarmung mit einem Lächeln.
„Aber ich kann auf mich selber aufpassen. Ich habe das von damals zwar noch nicht vollständig verkraftet, aber das werde ich und ich glaube fest daran, dass es nur besser werden kann, je mehr ich mich mit meiner Vergangenheit auseinander setze.“
Binky nickte wieder.
„Sag mal, du und Charlie... läuft da denn irgendwas?“
Ich wurde schlagartig knallrot und murmelte:
„Wie meinst du das? Ich mein... Freunde... wie Bill...“
Binky fing lautstark an zu lachen und schlug mir auf die Schulter.
„Schon gut schon gut, Süße. Hab schon verstanden.“
Sie grinste in sich hinein und ich schaute vor mir auf den Boden. Genau das hatte ich mich heute schon die ganze Zeit gefragt. Er war so lieb und sah super sĂĽĂź aus, aber ich meine, wir waren die besten Freunde. Jedenfalls wieder. So wie frĂĽher. Dass ich auch schon frĂĽher in ihn verliebt gewesen war, ĂĽberging ich.
„Und wer kommt jetzt gleich noch einmal euch abholen?“
„Charlie Weasley.“
Mrs Kelvin sah Binky fragend an.
„Na, die Familie, die ganz weit außerhalb lebt. Du kennt bestimmt die Mutter, eine kleine, rundliche Frau mit roten Haaren. Sie geht manchmal hier einkaufen.“
„Ja, ich glaub, ich erinnere mich. Und dann geht ihr ins Kino?“
„Genau. Charlie, Hailie, Mike und ich.“
Ich stand daneben und war geistig abwesend. Charlie schwirrte durch meinen Kopf.
„Hoi, Schlafmütze. Wolltest du dir nicht noch etwas anderes anziehen?“
Ich zuckte zusammen und nickte. Schnell verschwand ich im Badezimmer und zog mich aus. Meine Sachen hatte ich mir schon zurecht gelegt. Ich wusch mich schnell und zog mir Unterwäsche und eine Shorts an. Währenddessen dachte ich nach. Schade, dass Bill schon wieder arbeiten musste. Aber die vergangene Woche war trotzdem super schön gewesen. Charlie hatte ich fast jeden Tag gesehen. Wir waren Eis essen oder am See oder einfach in Ottery. Binky und Mike waren oft dabei gewesen, aber glücklicherweise war Binky nicht mehr so grob zu Charlie gewesen. Heute wollten wir ins Kino gehen. Charlie hatte zuerst gezögert, wahrscheinlich weil er nie so viel Geld hatte. Aber er hatte zugestimmt und somit schwebte ich wieder auf Wolke Sieben. Also einfach weil ich glücklich war. Nichts sonst. Es war einfach eine schöne Zeit.
Ich entschied mich, eine andere Stulpe anzuziehen und zog die grünrot gestreifte aus. Sie landete auf dem Boden. Seufzend sah ich sie an. Die Narbe. Diese scheußliche, hässliche Narbe, die mein Leben zerstört hat. Na ja nicht nur sie... Mein gesamter Arm war kreidebleich, weil niemals Sonne dran kam. Ich drehte mich um und wollte eine neue Stulpe aus dem Schrank nehmen. Ich blieb vollkommen geschockt stehen und sah ins erschrockene Gesicht von Charlie, der gerade ins Zimmer kam. Es lief alles wie in Zeitlupe ab. Sein Blick wanderte zu meinem Arm und seine Augen weiteten sich. Ich riss meinen Körper herum und versteckte meinen Arm. Mein Herz pochte schnell und laut und das Blut rauschte durch meinen Körper. Er hatte es gesehen!
„Es... es tut mir Leid.“
Ich hörte die Tür hinter mir zugehen und stand weiterhin einfach nur da. Dann suchten sich lautlos Tränen ihren Weg in meine Augen und verließen sie in Bächen. Er hatte es gesehen! Sein Blick war geschockt gewesen. Natürlich war er es! Ich zitterte jetzt unaufhörlich und schluchzte. Die Tür öffnete sich wieder und ich hörte Binky reden.
„Was ist los, Hailie?“
Ich reagierte nicht. Ich riss ein Shirt aus dem Schrank, zog es mir rasch ĂĽber den Kopf, zog meine alte Stulpe ĂĽber und rannte an Binky vorbei in den Flur.
„Hailie!“
Ich war blind vor Tränen. Mehr strauchelte ich als das ich lief, aber irgendwie schaffte ich es, durch die Hintertür hinaus zu gelangen.
Ich hörte Stimmen hinter mir, aber ich wusste nicht, was sie sagten. All die schlimmen Gedanken kamen wieder hoch. All die Gefühle, die ich Jahrelang unterdrückt habe. Blindlinks lief ich voran und es wurde dunkler um mich herum. Schließlich stolperte ich und spürte, wie ich mit den Knien auf Waldboden schlug. Schluchzend hielt ich meinen Arm und kauerte mich zusammen. Die Gefühle wogten in mir wie das Meer bei Sturm. Warum? Warum hatten sie mir das angetan? Warum gerade ich? Warum? Warum? Die Tränen wurde nicht weniger, ich schüttelte mich von einem Weinkrampf in den nächsten. Die Trauer und Verzweiflung, die Wut und das Unverständnis, die Angst und der Hass, sie waren meine ständigen Begleiter gewesen. Wie hatte ich nur glauben können, dass sie verschwinden, nur weil ich mich meiner Vergangenheit stellte? Wie hatte ich so etwas nur glauben können?
Ich hörte Schritte. Es war mir herzlich egal. Dann hörten sie auf und jemand kauerte sich neben mich. Ich spürte starke Arme, die mich in den Arm nahmen und meinen Kopf an eine Brust drückten. Ich schluchzte und weinte und zitterte ohne Ende. Doch die Gestalt gab mir Sicherheit und Zuversicht und langsam beruhigte sich mein Herzschlag wieder. Der Tränenfluss versiegte schließlich und ich sah mit verquollenen Augen nach oben. Mein Herz machte einen Satz. Es war Charlie, der mich mit besorgtem Gesichtsausdruck ansah. Er sagte nichts, aber ich konnte in seinen Augen die Fragen erkennen, die ihn quälten.
„Hey...“
Er flüsterte leise und drückte mich enger an sich. Ich konnte seinen Duft wieder riechen und ich genoss es. Doch ich gab mir innerlich einen Ruck. Ich musste es ihm jetzt erzählen.
„Charlie?“
Er nickte.
„Ich muss dir etwas erzählen.“
„Wenn du nicht willst oder kannst, dann...“
„Ist schon okay. Ich will es erzählen, aber bitte denk dann nichts Schlechtes von mir.“
Er runzelte die Stirn und nickte.
Also begann ich zu erzählen...
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Was wird sie nur erzählen? oO Seid gespannt ^^
LG Roya
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