von cavendish1605
Kurzer Rückblick als Erinnerung:
So kam es, dass Scorpius an diesem Abend nach Hause kam und feststellen musste, dass Rose in der Wohnung gewesen war, aber einen Zeitpunkt gewählt hatte, zu dem er nicht in der Wohnung war.
Sie hatte auch keinen Zettel hinterlassen. Das bedeutete, dass sie ihn verlassen hatte ohne ihm eine Nachricht zu hinterlassen und ohne ihm auch nur eine kleine Chance zu geben, sein Verhalten zu erklären.
„So ein Miststück, dann soll sie doch sehen, wie sie allein mit dem Balg fertig wird. Ich bin fertig mit ihr.“
Lodernde Wut sprach aus Scorpius Worten und überschattete vollständig, die Trauer, die ganz tief in ihm schlummerte.
Wut war ein guter Wegbegleiter, wenn man jemanden aus seinen Gedanken verbannen wollte und genauso sah der Plan von Scorpius aus.
Rose wollte ihn nicht mehr, das hatte sie ihm durch ihr Verhalten klar gemacht und er hatte es noch nie nötig gehabt, hinter einem Mädchen herzulaufen.
Er würde jetzt wieder sein Singleleben genießen und sich nach anderen Frauen umsehen. Schließlich war er ja in einem anderen Land und Rose hatte es durch ihre bloße Anwesenheit verhindert, dass er neue Leute kennen gelernt hatte.
Wegen einer Weasley würde er keine Träne vergießen und auch keinen Tag seines Lebens verschenken. Direkt morgen würde er sich auf machen und neue Leute kennen lernen – Frauen, versteht sich.
Aber noch nicht heute.
Wie er es sich vorgenommen hatte, machte sich Scorpius direkt am nächsten Tag auf dem Weg in eine Bar und sondierte die Lage.
War er denn die ganzen vergangenen Monate blind gewesen? Hier wimmelte es förmlich von hübschen, attraktiven jungen Damen. Man musste sich nur klar darüber werden, welche das große Los zog und ihn kennen lernen durfte.
Scorpius Blicke schweiften über die weiblichen Wesen hinweg, aber wirklich entscheiden konnte er sich nicht.
Je nachdem wie das Licht auf das Haar der ein oder anderen fiel, schimmerte es rötlich auf und Scorpius Aufmerksamkeit war für einen Augenblick geweckt, doch dann erlosch sie auch wieder sehr schnell.
Resigniert wandte er sich seinem Getränk zu. Vielleicht wäre ja der nächste Tag doch besser um das neue Leben zu starten und heute würde er noch mal auf die Wirkung des Trankes vertrauen, der sogar Leute wie Roger und Ambra dazu gebracht hatte zu vergessen.
Ein leises Lächeln huschte über Scorpius Gesicht, als er an diesen Abend dachte. Doch so schnell es auch gekommen war, so schnell war es auch wieder verschwunden.
„Na endlich, ich habe mich schon gefragt, wie lange Du den düsteren Ausdruck auf Deinem Gesicht durchhältst. Das Lächeln steht Dir aber wirklich gut. Solltest Du vielleicht mal häufiger versuchen.“
Überrascht blickte Scorpius nach links und guckte in ein strahlendes, recht hübsches Gesicht.
„Wie bitte?“
„Nein, nicht irritiert gucken. Ich meinte, dass Du ein wenig lächeln solltest, weil es Dir besser steht.“
„Ach tatsächlich? Dann gefällt Dir also wie ich lächele?“
„Ja, natürlich. Es fühlt sich doch auch viel besser an, oder?“
„Ja, stimmt, aber es fällt auch leichter, wenn man nette Gesellschaft hat.“
„Woher willst Du denn wissen, dass ich nett bin?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht so etwas wie männliche Intuition oder vielleicht kann ich es auch in Deinen Augen lesen. Sehr schöne Augen übrigens.“
„Oh oh, Du warst schon lange nicht mehr allein in einer Bar, stimmt’s?“
„Äh, wie kommst Du darauf?“
„Na ja, ich vermute mal, dass Du versuchst mit mir zu flirten, allerdings scheinen Deine Fähigkeiten diesbezüglich ein wenig eingerostet zu sein. Zumindest vermute ich, dass Du es früher mal sehr gut beherrscht hast.“
„Ach, dann hat Dir mein Kompliment also nicht gefallen?“
„Doch natürlich. Alle Frauen lieben Komplimente, aber nicht welche, die bewusst platziert worden sind.“
„Ich heiße Scorpius.“
„Felicia, aber nenn’ mich einfach nur Fee.“
„Freut mich, Dich kennen zu lernen und das sollte jetzt kein platziertes Kompliment sein.“
„Ich weiß, Du kommst langsam wieder in Übung.“
„Warum bist Du heute Abend allein hier?“
„Ich habe mich gerade von meinem Freund getrennt und hatte keine Lust mehr, allein in der Wohnung zu sitzen und Trübsal zu blasen und da dachte ich mir, dass ich am besten wieder unter Leute gehe. Ich kenne hier nicht sonderlich viele Leute. Es waren immer hauptsächlich seine Freunde, mit denen wir uns getroffen haben.“
„Ich kenne auch nicht viele Leute hier. Ich bin auch noch nicht lange hier und hatte dazu keine Gelegenheit.“
„Ach und woher kommst Du?“
Das Gespräch ging hin und her. Mal fragten sie sich gegenseitig nach ihrem Leben und ihren Interessen, dann alberten sie wieder nur herum, aber in beiden Fällen amüsierten sie sich sehr gut und wunderten sich sehr, als ihnen der Wirt plötzlich mitteilte, dass er den Laden gleich schließen wollte.
„Die Zeit ist ja im Flug vergangen. War wirklich nett, Dich kennen zu lernen. Vielleicht hast Du ja Lust, dass wir uns noch mal treffen?“
„Willst Du nicht mehr mit zu mir kommen? Ich könnte uns noch einen Kaffee machen?“
„Ne, lass’ mal, danach kann ich nicht mehr so gut schlafen.“
„Das war ja auch der Sinn, ich hatte auch nicht gedacht, dass wir schlafen würden.“
„Scorpius! Was denkst Du Dir? Das hatte ich nicht im Sinn heute!“
„Sondern? Immerhin hast Du mich angesprochen.“
„Ja und ich habe gesagt, dass ich mich gerade erst getrennt habe. Ich bin nicht direkt auf der Suche nach etwas Neuem.“
„Und warum hast Du mich dann trotzdem angesprochen?“
„Du hast so traurig ausgesehen. Deshalb!“
„Und jetzt gucke ich nicht mehr traurig.“
„Nein, jetzt guckst Du wie ein Hündchen, dem man seinen Knochen weggenommen hat.“
„Dann treffen wir uns aber morgen wieder hier?“
„Nein, aber übermorgen. Morgen sollten wir vernünftig sein und unser Schlafdefizit aufhole.“
„Stimmt, ich darf gar nicht daran denken, dass ich in ein paar Stunden schon wieder arbeiten muss.“
Leicht beschwingt ging Scorpius nach Hause.
Sein Plan hatte also den erwünschten Erfolg gehabt. Er hatte eine anscheinend sehr nette Frau kennen gelernt und auch schon ein Date mit ihr, auf das er sich freuen konnte. So wie es aussah, brauchte er Rose gar nicht. Es gab schließlich auch noch andere.
Auch das kommende Treffen gestaltete sich genauso nett, wie das Erste. Es war sehr angenehm mit Fee zu sprechen und es war alle so einfach, denn es gab weder Missverständnisse noch Spielchen. Sehr schnell stellte sich bei Beiden ein Gefühl der Vertrautheit ein.
In der kommenden Zeit wurden Fee und er nahezu unzertrennlich. Sie unternahmen sehr viel kochten an den meisten Abenden gemeinsam etwas, weil keiner wirklich Lust hatte, allein zu essen.
Und so verschwand die kurz empfundene Einsamkeit, nachdem Rose ihn verlassen hatte aus Scorpius Leben.
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So meine Lieben. Es könnte jetzt ein wenig länger dauern, bis es weiter geht.
Ich sitze hier nämlich im wahrsten Sinne des Wortes auf gepackten Kisten und ziehe am Samstag um.
Rein theoretisch müsste der liebe Mann von Netcologne am Montag vorbeikommen und alles freischalten und rein theoretisch müsste dann mein lieber Freund ganz schnell dafür sorgen, dass ich wieder online bin, aber ich will nicht zu optimistisch sein und Euch schonmal vorwarnen.
Vielleicht hinterlasst Ihr mir ja ganz viele Kommis, damit ich auch etwas zu lesen habe, wenn ich wieder weiterschreibe ....
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