von uni
Dunkle Morgenröte
Dunkelheit umfängt mein ganzes Sein,
Wie lange weiß ich nicht! Mein Gefühl für Zeit und Raum,
büßte ich vor einer Ewigkeit ein.
Gefühlos, blind, kann nicht mal schreien!
Hör nicht das geringste Geräusch - meine Ohren taub wie Holz!
Wie lange kann man hier allein sein?
Weiß nicht mehr wie ich hierher kam!
Es ist was Schreckliches passiert, mein Körper ausradiert!
Sekunden wachsen zur Unendlichkeit an.
Weto „Koma“
Seine Seite brannte so sehr, dass ihm Tränen in die Augen stiegen. Doch er blinzelte sie weg und versuchte den körperlichen und seelischen Schmerz aus zu blenden. Er und Ginny rangen um den Dolch und jede Schwäche oder Unaufmerksamkeit konnte den Tod bedeuten.
Keiner von beiden wollte nachgeben, schließlich konnte Draco einen kurzen Augenblick überhand erlangen und ihr die Waffe entreißen. Sofort zückte Ginny ihren Stab und richtete ihn auf ihren Kontrahenten.
Sie schleuderte den Todesfluch auf Draco, der gerade noch darunter weg tauchen konnte. Ginny stieß einen animalisch anmutenden Schrei aus und stürzte sich auf Draco. Dieser war so überrascht, dass er endgültig zu Boden ging. Dies nutzte sie sofort aus und kniete sich auf seine Arme, dann grinste sie diabolisch und legte langsam, beinahe genüsslich ihre Hände um seinen Hals. Sie verstärkte den Druck langsam, aber kontinuierlich. Draco keuchte und wand sich unter ihr. Er versuchte sie herunter zu werfen oder zu treten, doch sie saß auf ihm wie eine Tonne Steine, es gab kein Entkommen.
Draco wurde schwindelig, er spürte überdeutlich wie sein Herz versuchte Sauerstoff in seinen Körper zu pumpen, er spürte seine Adern pulsieren und das Blut das an seiner Wunde an der Hüfte strömte.
Er bekam immer schlechter Luft und ihm wurde schwarz vor Augen. `Jetzt ist es aus. Du stirbst hier erbärmlich, getötet von der Frau, die du liebst. Wo wir der Lösung doch schon so nahe waren. ´, schoss es ihm durch den Kopf.
Dann war der Druck auf Brust, Armen und Hals plötzlich weg. Draco schnappte nach Luft und sog das kostbare Gut in sich auf. Er hustete, ihm tat einfach alles weh. Der Junge fühlte sich erbärmlich, er wollte nur noch in sein Bett und schlafen.
Doch er musste heraus finden, wohin Ginny verschwunden war.
Er richtete sich stöhnend auf und riss erschrocken die Augen auf, sie stand vor ihm und sah ihn kalt an. Einen solchen Blick hatte er bisher nur bei Voldemort gesehen.
„Komm mit.“, zischte Ginny ihn an. Sie hatte ihren Zauberstab auf ihn gerichtet und ließ keinen Zweifel daran, dass sie bereit war diesen auch zu benutzen.
„Ginny, was ist mit dir passiert? Warum machst du dass?“, fragte Draco mit brüchiger Stimme. Er spürte deutlich die Tränen in seinen Augen. Er versuchte sie weg zu blinzeln.
Die Rothaarige lachte höhnisch, beugte sich vor und nahm ihm seinen Zauberstab weg, den sie in den Gürtel ihres Kleides steckte. „Ach Kleiner, hast du es immer noch nicht bemerkt?“ Sie kam noch ein Stück näher und trat Darco mit voller Wucht in Gesicht und Bauch. Es knackte unappetitlich. Der junge Malfoy brach auf dem Boden zusammen. Nun konnte er auch die letzten Tränen nicht länger zurück halten, er begann unkontrolliert zu Schluchzen und hasste sie für diese Schwäche.
‚Nimm dich in Acht vor dem ruhelosen Geist meiner Geliebten oder du wirst deine Geliebte an uns verlieren, wie viele andere vor uns. ‘ Die Worte aus dem Traum kamen Draco wieder in den Sinn. Was sollte das bedeuten? Er kannte den Mann aus den Träumen, aber die junge Frau, seine Geliebte, wer war sie? Was hatte der Mann gemeint?
Ginny lachte erneut, es klang kalt und bösartig. Es klang nicht nach Ginny und völlig falsch. Ihre saphirgrünen Augen blitzten Gefährlich. ‚Moment… grüne Augen? Ginnys Augen sind braun. ‘, dachte Draco verwirrt.
„Du bist nicht Ginny!“, schleuderte er ihr entgegen.
Wieder dieses Lachen. „Schön, dass du es mitbekommen hast. Das kann dich auch nicht mehr retten und nun beweg dich.“ Das Ginny- Double wedelte erwartungsvoll mit dem Zauberstab.
Draco quälte sich nach oben und musste sich zusammen reißen, nicht sogleich wieder zusammen zu sinken. Blut lief ihm aus der Nase und der Wunde an seiner Seite.
Obwohl er gefährlich schwankte, schaffte er es doch irgendwie sich in Bewegung zu setzten und in die Richtung zu laufen, die ihm seine Gegenüber anzeigte.
„Wer oder was bist du?“, fragte Draco seine Peinigerin. „Ich bin viel“, antwortete diese mit einem viel sagenden Lächeln, „ich bin dein Tod und der Tod deiner Geliebten, ich bin der Fluss der Lichtung und die Magie die euch beeinflusst. Die, die mir bereits zum Opfer gefallen sind, ich weiß nicht wie viele es waren, nannten mich Mörderin, Teufelin und das Böse. Ich denke es waren auch einige schlimmere Bezeichnungen dabei.“
„Und.. wie ist dein wirklicher Name?“, fragte Draco vorsichtig. Er wusste, dass er sich auf dünnes Eis begab, würde er unbewusst oder bewusst den Zorn des Geschöpfes erregen, würden Ginny und er sterben.
Das Wesen überlegte. „Nun ich muss gestehen es ist lange her, dass ich ein Mensch war. Ich denke es sind inzwischen mehrere hundert Jahre vergangen. Ich war noch sehr jung und ich denke man konnte mich schön nennen.“
Draco schluckte, er wollte sich nicht zu weit vorwagen, aber er musste es einfach wissen.
Die Miene des Wesens hellte sich auf. „Ich glaube… nein, ich bin mir sicher mein Name war Hemera.“
Draco schluckte. ‚Ich hab von ihr gehört. Sie war seine Verlobte. ‘
Hemera wedelte ungeduldig mit Ginnys Zauberstab. „Nun beweg dich, wir haben schon zu viel Zeit vertrödelt.“
Wiederwillig setzte Draco den angefangenen Weg fort. Er hatte eine Ahnung, dass sie ihn zur Lichtung bringen würde.
Auf dem Weg durch das dunkle stille Schloss überlegte Draco fieberhaft wie er sich aus dieser Situation befreien könnte. Doch jede Idee schien zum Scheiten verurteil und jeder Plan wahnwitziger, als der andere. Draco dachte panisch an Ginny und fragte sich immer wieder wo Ginny war. Hemera schien diesen Gedanken an seinem Gesicht ablesen zu können und flüsterte hämisch: „Hast du es noch immer nicht begriffen? Ich bin ein mächtiges Wesen, deine Kleine steht direkt vor dir und ich leihe mir nur ihren Körper, während ihr Geist sich wimmernd und ängstlich in die hinterste Ecke zurück gezogen hat.“ Dracos Entsetzen erheiterte die Frau noch mehr.
Bald sah Draco das Eingangstor des Schlosses, er war sich sicher, dass dieses Wesen die Sicherheitszauber ohne Probleme überwinden konnte. Ihm musste also schnell der Rettende Einfall kommen. ‚Ich muss sie außer Gefecht setzten, aber wie? Meinen Zauberstab hat sie und wenn ich sie körperlich angreife bin ich sofort unterlegen. ‘ Der Ausgang rückte immer näher, inzwischen kam Draco diese Tür vor, wie der Schlund zur Hölle.
Er blickte sich unauffällig im Gang um. Ein Fluchtversuch in ein leeres Klassenzimmer würde ihn nur kurze Zeit retten, würde er um Hilfe rufen, würde Hemera Schüler wie Lehrer kaltblütig ermorden.
An den Wänden des Ganges hingen Gemälde, ihre Bewohne schliefen alle tief und fest, eine Ritterrüstung stand hie und da, aber auch diese würde ihm nicht helfen können.
Doch da, am Ende des Ganges stand eine große und schwere Büste. Sie stellte irgendeine Hexe aus dem vergangenen Jahrhundert dar. ‚Wenn ich es schaffe diese Furie abzulenken und an meinen Zauberstab zu kommen, könnte ich sie mit diesem Steinding bewusstlos schlagen. ‘, schoss es Draco plötzlich durch den Kopf.
Der Plan war nicht gut, aber einen anderen hatte er nicht und schon in wenigen Schritten hatte er die mögliche Tatwaffe erreicht.
Draco hatte keine Zeit mehr sich weitere Gedanken zu machen, so rief der Hemera das erst beste entgegen was ihm in den Sinn kam: „Hemera, war das nicht die Verlobte dieses Zauberers… ich denke er hieß Alexius. Ich glaube wir hatten dass in Geschichte der Zauberei: Als dein Angetrauter dich wegen einer reinblütigen Hexe verließ, hast du doch ein Dorf in der Nähe in Schutt und Asche gelegt.
Draco war sich nicht sicher ob es wirklich so gewesen war, jedoch konnte er sich dunkel an etwas in dieser Art erinnern. Alles an das er sich sicher erinner konnte, war der Magier Alexius, ein direkter Nachfahre Salazar Slitherins.
Doch Draco hatte die richtigen Worte gewählt. Hemera fuhr herum, ihre Augen sprühten vor Zorn. „DAS IST NICHT WAR! ER HAT MICH GELIEBT! DAS IST EINE MIESE LÜGE!“, schrie sie. Draco tauchte flink unter ihr hinweg und versuchte an seinen Zauberstab zu kommen. Doch sie war schneller und ergriff seine Hand. „Guter Versuch.“ Draco erkannte seine Chance und griff mit der anderen Hand nach Ginnys Stab, der locker in Hemeras Hand lag. Er richtete ihn auf die Büste der Hexe, ließ diese empor schweben und sogleich auf den Kopf seiner Gegnerin herunter fahren.
Mit einem dumpfen Geräusch traf Stein auf Kopf und die Getroffene sank mit einem Stöhnen ohnmächtig zu Boden.
Draco heilte seine Wunden notdürftig, dann zog er die Besinnungslose in ein leeres Klassenzimmer. Jedenfalls hatte er das vor, denn da, wo die Büste gestanden hatte tat sich ein großes Loch auf, in das beide hinein stürzten.
‚Ich bin wohl auf einen Geheimgang gestoßen. ‘, dachte Draco noch bevor er erschöpft das Bewusst sein verlor.
***
Anmerkung:
Zur Erklärung Alexius ist der Sohn der Halbschwester des Cousins Salazar Slitherins. Also besteht nur entfernte Verwandtschaft und dieser Familienzweig hat rein gar nix mit Voldi zu tun.
Hemera ist Alexius Geliebte/ Verlobte und wie ihr schon lesen konntet ist sie nicht reinblütig, nicht nur dass, sie ist die Tochter eines Muggels und eines Squib, hat aber trotzdem magische Fähigkeiten( was, laut JKR, möglich ist).
Sicherlich ist vorstellbar, dass gerade in einer solchen Familie, diese Verbindung nicht gern gesehen wird. Was genau da nun vorgefalle ist, werdet ihr in Kapitel Nummer 16 sehen( ich überlege ob ich dieses aus Alexius‘ Sicht schreibe.
Übrigens: Hemera ist in der griechischen Mythologie der Personifizierte Tag oder die Morgenröte, davon leitet sich der Titel das Kapitels ab.
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