von uni
Auf Traumpfaden
Durch berstend Venen rauscht
fiebrig heiß mein Blut
Mein Blick verzehrt dich gierig
doch verbrennt in Süßer Wut
Was ist mit mir und meiner Lust
Ich folge dir ganz unbewusst
Weh mir, oh weh oh weh
Ich suche deine Näh
Ich suche deine Näh
Ich rieche deinen Duft
und spüre deine Angst
Mein Herz schlägt wild
Es sticht die Brust
Wenn du nach mir verlangst
Cultus Ferox „Wolfsballade“
Es wurde bereits dunkel, als Ginny sich auf den Rückweg zum Schloss machte. Sie war völlig verwirrt, einerseits wegen Dracos Verhalten, andererseits wegen ihrer eigenen Reaktion.
Sie konnte sich einfach nicht erklären, wie es dazu gekommen war, dass beide sich geküsst hatten.
Ginny ging sofort in den Gemeinschaftsraum der Griffindors, sie benötigte dringend Ruhe zum Nachdenken und diese würde sie dort finden, denn alle waren beim Abendessen.
Das Mädchen ließ sich mit einem Seufzer in einen Sessel nahe beim Feuer fallen. Sie ging davon aus, allein zu sein und so schaute sie sich erst gar nicht um.
Mit einem Schwenk des Zauberstabs wurde ein Feuer entfacht, in dessen Flammen sie nun stumm starrte und ihren Gedanken freien Lauf ließ.
„Ginny ich muss unbedingt mit dir sprechen!“, riss eine Stimme die Griffindor aus ihren Gedanken. Ginny führ herum und sah Hermine Granger, die im Schatten auf einem Sofa saß. Ginny sprang auf und wollte weg laufen, um nicht mit ihrer ehemals besten Freundin reden zu müssen.
Doch sie kam nicht weit, Hermine hielt Ginny am Ärmel ihrer Robe zurück. „Bitte, Ginny.“ Sie sah das andere Mädchen flehend an und Ginny gab nach. Sie und Hermine hatten immer ein gutes Verhältnis gehabt, doch seit dem Vorfall nicht mehr miteinander gesprochen.
Ginny seufzte: „Na gut, du hast eine Chance. Was willst du.“ Hermine strahlte sie an, wurde jedoch schlagartig wieder ernst. „Nun, was damals in den Sommerferien passiert ist Ginny ich… es… es tut mir Leid. Ich weiß nicht was über mich gekommen ist.“ Hermine stockte wieder und sah Ginny an, diese deutete ihr weiter zureden.
„Nun weißt du, ich bin schon lange in Harry verliebt. Eigentlich schon seit dem dritten Schuljahr, aber er hatte nie mehr als freundschaftliche Gefühle für mich. Als er dann mit dir zusammen war, freute ich mich einerseits für euch zwei, aber ich war andererseits auch traurig und verletzt.“
Ginny hatte nie bemerkt, dass Hermine je mehr als Freundschaft für Harry empfunden hatte, daher überraschte sie dieses Geständnis. „Das ändert nichts an der Tatsache, dass meine beste Freundin mit meinem Freund im Bett war. Gerade von dir hätte ich so was nie erwartet, wo du doch immer von Moral und richtigem Verhalten predigst.“ Ginny hatte sich in Rage geredet, allein der verletzte Ausdruck in Hermines Gesicht stoppte sie.
Ginny zwang sich zur Ruhe. „Also gut, was genau ist da passiert.“ Sie hatte bis jetzt weder mit Harry, noch mit Hermine über den Vorfall gesprochen. Niemand wusste sonst davon, nicht einmal Ron.
„Ach Ginny, ich kann es mir doch selbst nicht erklären. Es ist einfach so passiert. Ich habe Harry nach wie vor geliebt, aber versucht es zu verstecken. Es hatt sich dann einfach so ergeben. Glaub mir, ich würde alles tun, um es rückgängig zu machen. Vor allem wollten wir beide dir niemals so weh tun.“
Ginny schluckte, sie liebte Harry nicht mehr und eigentlich wollte sie ihrer Freundin verzeihen, doch der Schmerz saß noch immer zu tief. Dies teilte sie Hermine auch sofort mit.
„Hermine, ich will dir ja verzeihen, aber ich fühle mich so hintergangen. Bitte, gib mir noch etwas Zeit, ich bin momentan wirklich völlig hin und her gerissen. “ Hermine nickte verständnisvoll und stand auf, um die junge Weasley allein zu lassen.
´Hin und her gerissen, dass trifft wohl auch auf meine Gefühle gegenüber Draco zu. ´ , dachte Ginny.
Langsam füllte sich der Gemeinschaftsraum des Hauses wieder, denn das Abendessen war schon längst beendet. Sie würde hier keine Ruhe mehr finden und so beschloss das Mädchen ins Bett zu gehen, um dort ihre Gedanken erneut zu ordnen.
Doch wieder wurde nichts daraus, denn Ginny fühlte sich plötzlich völlig erschöpft und fiel in tiefen Schlaf.
Sie befand sich auf einer Lichtung. ´Sie ist fast so schön, wie unsere Lichtung. ´, bemerkte Ginny sehnsüchtig.
„Da bist du ja endlich.“ Eine helle Stimme streckte Ginny auf. Sie wandte sich um, hinter ihr stand eine junge Frau mit langem haselnuss- braunem Haar und lachte einem jungen Mann zu. Dieser stand auf der anderen Seite der Lichtung und lief eilends zu der Frau. Beide sahen Ginny nicht an, schienen sie gar nicht zu bemerken.
Dieser fiel die mittelalterliche Kleidung der Beiden auf. Das Paar fiel sich in die Arme und gab sich einem langen Kuss hin.
Plötzlich leuchtete ein greller Blitz auf, die Frau schrie und Ginny schloss geblendet die Augen. Sie hörte noch „Hilf uns!“, als ein leises Flüstern, dann durchfuhr sie ein stechender Schmerz.
Ginny saß kerzengerade im Bett. „Was war dass denn?“ murmelte sie, dann schloss sie noch einmal die Augen und legte sich wieder hin. ´Ich werde mit Draco reden. ´, dachte sie noch, bevor sie erneut in einen, diesmal traumlosen, Schlaf fiel.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel