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Fanfiction

Let It Be - Kapitel 28

von MarauderGirl

Hallo Leute!
Ihr seid echt toll, wisst ihr das? :D
Danke fĂĽr eure lieben Kommis!

@ Kairi Weasley: Tja, du wirst bald erfahren, was er ihr sagen wollte ^^ Und ich hoffe, dass es dir gefällt. Und eines kann ich dir versprechen: Ich tu unserem lieben Sirius schon nicht (sehr) weh :D

@ Tink-Blume: Ich hoffe, dass sich alle deine Fragen beantworten und dass dir dieses Chap gefällt ^^

@ Lala.*: SORRY! ^^ Vielleicht solltest du wirklich Wahrsagerin werden. Ich hab’ mal gehört, dass man damit viel Geld verdienen kann ;) Nur so als Info *kicher* Ja, Cassy hätte anders reagieren können, aber sie war einfach mit der Situation überfordert.

@ Jenny7565: Dankeschön! Ja, ich weiß es war fies… Aber ich musste einfach ein bisschen eine Spannung reinbringen… Oder zumindest einmal gemein sein *grins*

@ Elodie: Sorry! Aber ich musste auch einmal gemein sein ^^ *hust* Man sollte meine Family zu dem Thema gemein besser nicht befragen ^^ Danke, fĂĽr dein Lob!
schrieb am 07.01.2010 um 01:33 Uhr:

@ lara309: Oh bitte! Nicht vom Stuhl fallen! Sonst tust du dir weh und ich bin schuld :(
Ich hoffe, dir gefällt das neue Kapitel :D

@ Berle:): Nicht weinen! Unseren lieben Sirius geht es schon nicht allzu schlecht ^^


Viel SpaĂź beim Lesen!
Euer
MarauderGirl

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Wie durch Wasser drangen die Schreie und das Geschluchze zu mir durch, während ich ungläubig auf den Rand der Tribüne sah. Dorthin, wo Sirius so eben noch war. Um mich herum herrschte plötzlich eine atemlose Unruhe. Alle drängten sich ans Ende er Tribüne und rissen mich mit sich. Jeder Spieler, ob nun Gryffindor oder Hufflepuff, war in der Luft stehen geblieben und starrte mit entsetztem Blick auf den Boden. Auf die Stelle, wo Sirius liegen musste. Noch immer nahm ich nichts wirklich wahr. Spürte nur dieses seltsame Gefühl der Leere in mir. Als ich am Rand ankam und in die Tiefe sah, setzte mein Herz für einen Augenblick aus. Sirius lag in dem matschigen Boden, seine Augen waren geschlossen und vermutlich war er ohnmächtig, was man bei einem Sturz aus diesen fast sieben Metern wohl erwarten musste. Sein Gesicht war ungewöhnlich blass und sein Arm verdreht. Sein Besen lag halb unter ihm und sah nicht gerade so aus, als wäre er noch zu gebrauchen. Doch was scherte mich dieser Besen?! So etwas konnte man schließlich ersetzen!

Plötzlich flog James wie ein Blitz zu seinem besten Freund, sprang noch einen Meter vor dem Boden vom Besen und kniete sich neben Sirius. Gleichzeitig eilte Madam Hooch, gefolgt von den Hauslehrern und Madam Pomfrey, aufs Spielfeld und um mich herum war Gemurmel und entsetztes Stöhnen, ja sogar vereinzeltes Heulen zu hören. Alle Augen waren noch immer geschockt auf Sirius gerichtet.

Ich konnte es einfach nicht glauben! So hilflos und schwach hatte ich Sirius noch nie in meinem Leben gesehen. Noch immer nahm ich nur unzusammenhängende Dinge war, konnte meinen entsetzten Blick einfach nicht von Sirius abwenden. Ich hörte, wie Remus neben mir etwas zu Lily sagte, die nur mit einem geschockten Schluchzen antwortete. Erst jetzt konnte ich mich aus meiner Starre lösen und sah zu ihnen. Lily, Remus und Peter hatten jegliche Farbe aus dem Gesicht verloren und standen mit vor Schock offenen Mündern da. Noch immer war es still in dem Stadion, nur das Geschimpfe von Madam Hooch war zu hören, als sie Mercier erreichte, der anscheinend tief in seinem Inneren der perfekte Slytherin wäre, da er nicht die geringste Reue zeigte. Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, den er bloß mit einem kurzen Schulterzucken hinnahm und dann seinem Hauslehrer ins Schloss folgte.

Mittlerweile hatte Madam Pomfrey Sirius, der noch immer nicht bei Bewusstsein war, untersucht und redete ernst auf James ein, der mit starrer Miene nickte. Er erhob sich, warf Lily einen kurzen Blick zu und einen Moment später erschein eine Bahre neben Sirius. Ein Aufraunen ging durch die Menge, als die Heilerin den Schwarzhaarigen auf die Bahre schweben ließ. Sofort eilte sie mit ihrem Patienten davon, dicht gefolgt von den Hauslehrern, James und noch ein paar Quidditchspielern.

Kaum hatten sie sich ein paar Meter vom Spielfeld entfernt, setzte sich die Masse in Bewegung. Ăśber all wurden andere SchĂĽler herumgeschupst oder aus dem Weg gezogen. Alle wollten zum KrankenflĂĽgel oder zu Mercier, um ihm zu zeigen, was man zu erwarten hatte, wenn man sich mit Gryffindor anlegte. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Lily, Remus und Peter sich zum Gehen wandten und noch ehe ich wusste, was geschah, nahm Lily meine Hand und zog mich mit sich Richtung Schloss. Verdattert sah ich mich nach Oliver um, doch er schien in der Masse untergegangen zu sein.

Ich wandte mich wieder zu meiner Freundin um, deren Gesicht einen ernsten Ausdruck bekommen hatte. Ich wusste, dass sie und die Jungs zu Sirius wollten, dass sie wissen mussten, was mit ihrem Freund war, doch warum sollte ich mitkommen? Womöglich, weil Lily mich brauchte. Oder vielleicht, weil ich einfach nur da war. Ich wusste es nicht und wenn ich ehrlich war, machte ich mir im Moment viel mehr Sorgen um Sirius, als weiterhin meine Zeit wegen dieser Geste zu verschwenden.

Schweigend folgten wir der aufgebrachten Menge und tatsächlich ließ sie mich erst los, als wir in dem Vorraum des Krankenflügels waren. Lily eilte sofort auf James zu, der in einer Ecke stand und schloss ihn in ihre Arme. Er war kreideweiß im Gesicht und ich hatte das Gefühl, dass seine Stimme leicht zitterte, als er etwas zu Remus und Peter sagte. Ich verstand kein Wort von dem was er sagte, doch ich war mir auch nicht sicher, ob ich das sollte.

Leise seufzend setzte ich mich auf einen Sessel und versuchte die Erinnerungen zu verdrängen, die nun in mir hochkamen. Denn als ich das letzte Mal in diesem Raum gesessen hatte, hatte ich um Oliver gebangt. Und nun, nur ein paar Monate später, konnte ich nur hoffe, dass Sirius genauso glimpflich davon kommen würde. Bei den Gedanken daran, was alles mit ihm sein könnte, zog sich mein Magen schmerzlich zusammen und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.

Für einige Minuten herrschte Stille in dem kleinen Raum. Die anderen hatten sich in der Nähe der Krankensaaltür gesetzt und starrten wie gebannt auf den Boden. Ich fuhr mir nervös durch mein Haar, meine Augen starr auf die Wand gegenüber mir gerichtete und ich versuchte zu begreifen, was da passiert war. Noch immer konnte ich die Blicke der Anderen auf mir spüren, doch ich schüttelte es aus meinem Kopf. Natürlich war ich immer noch wütend wegen dieser Aktion, doch im Moment ging Sirius’ Gesundheit eindeutig vor!

Plötzlich öffnete sie dir Tür zum Krankensaal und Madam Pomfrey erschien im Raum. Sofort sprangen James, Remus, Peter und Lily auf und sahen sie fragend an. Ich blieb als einzige auf meinem Platz und sah wie gebannt auf meine Hände, denn ich war mir nicht sicher, ob mich meine Beine tragen würden.

„Wie geht es ihm?“, fragte James aufgebracht.

Die ältere Dame beäugte uns alle mit einem ernsten Gesichtsausdruck, ehe sie zu sprechen begann: „Nun, Mr Black hatte riesen Glück. Er ist mit einer leichten Gehirnerschütterung, einer gebrochenen Hand, einem gebrochenen Bein und einigen Blauenflecken davon gekommen Ich habe alles behandelt und seine Blessuren so gut es ging geheilt.“

„Was meinen Sie mit ‚so gut es ging’?“, fragte Peter besorgt nach.

„Ich meine damit, dass ich zwar die Brüche heilen konnte, aber Mr Black dennoch noch eine Weile Schmerzen haben und vor allem Ruhe benötigen wird. Das bedeutet, dass er heute Nach hierbleiben wird und sich die nächsten Tage schonen muss.“

„Aber er wird wieder ganz gesund?“ In James’ Stimme schwebte ein Unterton mit, der keine andere Antwort als ein klares ‚Ja’ zulassen würde. „Oder?“

„Ja, Mr Potter. Ihr Freund wird wieder ganz gesund.“ James seufzte erleichtert auf und umarmte seine Lily. „Allerdings bitte ich Sie wirklich, dass Sie Mr Black dazu bringen, sich zu schonen.“

„Natürlich“, erwiderte er. „Können wir zu ihm?“

„Ja, doch bitte übertreiben Sie es nicht.“

„Selbstverständlich!“ Ein breites Grinsen breitete sich auf den Gesichtern der drei Marauder aus, als Madame Pomfrey uns alle eindringlich musterte und dann zur Seite trat.

Ich schloss erleichtert meine Augen. Merlin, es ging ihm einigermaßen gut. Eine Last, so groß wie zehn Berge, fiel von meinem Herzen und ich hatte den starken, aber äußerst beängstigten Drang herumzuhüpfen und meiner Erleichterung Luft zu machen. Doch ich beließ es bei einem lautlosen Seufzer und öffnete wieder meine Augen.

James, Remus und Peter waren schon durch die Tür gestürmt, nur Lily stand im Türrahmen und sah mich fragend an. „Kommst du, Cassy?“

Verdattert sah ich sie an. Wie bitte?! Ich sollte da rein? Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich das sollte. Dass ich ein Recht dazu besaß. Außerdem würde ich den Anblick von Sirius nicht ertragen. Nicht mit all diesen Verletzungen. „Nein, Lily. Geht ihr ruhig. Ich denke, ich sollte jetzt besser gehen.“

Lily sah mich verwirrt an, als ich aufstand und zur Tür ging. Und gerade, als sie ihren Mund aufmachen und etwas erwidern wollte, murmelte ich: „Sag ihm bitte gute Besserung von mir.“

Und mit diesen Worten öffnete ich die Tür und stürmte aus dem Raum. Erschrocken blieb ich stehen, als ich feststellte, dass der gesamte Gang mit wartenden Schülern versperrt war, die mich nun alle fragend ansahen. Das schreckliche Gefühl vom Spiel kam wieder in mir hoch und ich versuchte so schnell wie möglich durch die Masse zu kommen. Immer wieder rief mir irgendjemand etwas zu, doch ich ignorierte alles. Mit Tränen in den Augen erreichte ich endlich den Schlafsaal und sackte kraftlos auf meinem Bett zusammen. Ich hätte jetzt einfach nicht zu ihm gehen könne. Ich hätte Sirius nicht so sehen können.

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In dieser Nacht schlief ich nicht gut. Die ganze Zeit träumte ich von den Blicken, die wie Flammen auf meiner Haut brannten und von Sirius’ Sturz, für den mir plötzlich alle die Schuld gaben. Alle verspotteten mich oder maulten mich an. Es war der absolute Horror! Ich wachte ständig auf, schweißgebadet und schweratmend und hatte das Gefühl, dass um mich herum Menschen standen, die mich ansahen. Und erst, als ich Licht gemacht und mich versichert hatte, dass da niemand war, konnte ich versuchen weiterzuschlafen. Es war einfach schrecklich!

Am nächsten Morgen wachte ich durch Geklopfe auf. Träge öffnete ich meine Augen und setzte ich mich in meinem Bett auf. Ich war alleine im Saal. Erneut klopfte es und erst jetzt begriff ich, dass es von der Tür kam. Schnell sprang ich aus dem Bett, zog mir meinen Morgenmantel über und hastete zum Spiegel, denn egal wer da kam, ich wollte ihm nicht meine schreckliche Frisur zumuten. Meine Augen waren leer, mein Gesicht ungewöhnlich blass.

Ich fuhr mir erschöpft durch mein Haar und atmete ein paar Mal tief durch, ehe ich mit zittriger Stimme sagte: „Herein!“

Langsam öffnete sich die Türe und zu meinem Verblüffen erschien Sirius im Türrahmen. Einer seiner Arme war einbandagiert und lag in einer Schleife an seiner Brust. Und als er einen Schritt in den Raum machte, bemerkte ich, dass er humpelte. Vermutlich war das das Bein, das gebrochen war.

Sein Blick huschte durch den Raum und als er mich schließlich beim Spiegel sah, stahl sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht. „Hallo. Ich wollte dich nicht wecken…“ Er schloss die Türe hinter sich und blieb unschlüssig im Türrahmen stehen.

Ich schĂĽttelte leicht meinen Kopf. Ein seltsames GefĂĽhl machte sich in mir breit und mein Herz schien mir bis zum Hals zu schlagen.

„Du bist also wieder halbwegs gesund“, brachte ich schließlich heraus. Mein Blick ruhte besorgt auf seinem Arm.

„So gut wie“, antwortete Sirius und ließ sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf Lilys Bett fallen.

„Lily ist nicht da, falls du sie suchst“, sagte ich unsicher. Ich wollte mir den Gedanken nicht erlauben, dass er tatsächlich zu mir wollte. Wollte auch nicht glauben, dass er hergekommen war um alles zu klären. Und das, obwohl er gerade aus dem Krankenflügel entlassen worden war.

„Ich bin nicht wegen Lily hier“, meinte er und ließ mein Herz damit unwillkürlich schneller schlagen.

„Oh“, war alles was ich raus brachte und ich senkte beschämt meinen Kopf. Was war nur los mit mir?! Ich schluckte schwer und betrachtete meine Hände, die so stark zitterten, dass es Sirius trotz der Entfernung aufgefallen sein musste. Schnell vergrub ich sie in den Taschen meines Morgenmantels.

„Also,….“, begann ich, doch eigentlich hatte ich keine Ahnung, was ich sagen wollte.

„Ich denke, ich schulde dir eine Erklärung“, meinte Sirius lächelnd.

„Du schuldest mir nichts. Wenn du willst, können wir das alles einfach vergessen. Ist vermutlich besser so“, bot ich an und hätte mich dafür am liebsten selbst geohrfeigt. Was tat ich nur?! Da könnte ich ihm doch gleich sagen, dass ich es toll finde, wenn er auf meinen Gefühlen herumtrampelte. Vorsichtig sah ich zu ihm auf.

Doch Sirius schien meine Worte einfach zu ignorieren. „Es tut mir leid, Cassy. Ich weiß, ich hätte wissen müssen, dass du es hasst, wenn… wenn ich die ganze Aufmerksamkeit auf dich lenke…“ Er lächelte mich schwach an. „Es tut mir wirklich sehr leid.“

Überrascht über seine ehrlichen Worte sah ich ihn mit großen Augen an. Merlin, ich hätte nicht gedacht, dass ich so eine Entschuldigung von ihm bekommen könnte. Wie in Trance nickte ich und ließ mich auf mein Bett fallen. Für eine Weile herrschte Stille, bis sich Sirius erhob und neben mein Bett trat.

„Cassy?“

„Hmm?“

Sirius setzte sich neben mich aufs Bett und grinste mich schwach an. „Ich wollte dir nie wehtun. Wirklich. Ich… nein, wir dachten nur, dass das eine gute Idee wäre und dass du verstehen würdest, was wir… was ich dir damit sagen will.“

Ich antwortete nicht sofort. Was er mir damit sagen wollte? Merlin, er verwirrte mich gerade unheimlich.

„Weißt du Sirius, es ist schon komisch. Du, James, Remus und Peter – ihr seid immer witzig, spielt Leuten Streiche, macht euch auch das eine oder andere Mal über jemanden lustig und liebt es von allen verehrt und bewundert zu werden. Ich habe das nie an euch gemocht und ich werde es vermutlich nie verstehen können. Aber ich habe mir gedacht, dass ihr, in der Zeit, die wir miteinander verbringen mussten, dass ihr da kapiert habt, dass ich absolut anders bin, als ihr. Ich hasse es, andere Menschen so zu behandeln und vor allem hasse ich Aufmerksamkeit. Ich hasse es, wenn mich alle ansehen. Ich hasse es, wenn man über mich tuschelt und das werden sie jetzt wohl oder übel machen.“ Ich seufzte schwer. „Ich weiß, dass ihr das für einen Spaß gehalten habt, aber ich dachte wirklich, dass ihr mich wenigstens ein bisschen kennengelernt habt.“

„Wir haben dich kennengelernt. Und ich denke, dass du gar nicht weißt oder bemerkt hast, wie gerne wir dich haben.“ Verdattert sah ich ihn an. Hatte er gerade gesagt, dass sie mich mochten?! Mein Herz schlug gleich noch viel schneller. „Ich habe nämlich schon länger den Verdacht, dass du dich selbst und auch uns unterschätzt. Du denkst, dass du nur ein kleines Mauerblümchen bist-“ Ich warf ihm einen bösen Blick zu. „-und wir nur die Frauenhelden sind, die sich nicht um andere kümmern und für die nur sie selbst wichtig sind. So etwas in der Art denkst du doch, oder?“

Ich wollte gerade damit beginnen alle Punkte aufzuzählen, die an seinen Sätzen falsch waren, doch Sirius schien nie wirklich eine Antwort erwartet zu haben, denn er redete einfach weiter. „Am Anfang war es vermutlich wirklich nur das Projekt, das uns verbunden hat, aber spätestens nach Silvester hättest du einsehen können, dass wir uns gut verstehen. Doch irgendwie wollte das anscheinend nicht in deinen Sturschädel gehen, denn du hast es einfach nicht kapiert.“

Murrend sah ich auf meine Hände. Er stellte mich gerade wie ein begriffsstütziges Etwas da. Aber… Wer weiß, vielleicht war ich das wirklich. Jetzt, wo ich so über das alles nachdachte…

„Ich habe mich nie als Mauerblümchen gesehen“, gab ich leise zurück. „Ich habe mich ehrlich gesagt nie als irgendwas gesehen. Ich bin einfach Cassy Gardner, die damit zufrieden ist, nur einen besten Freund zu haben. Die mit so ziemlich allen zufrieden war. Und dann… tja, dann seid ihr gekommen. Mit diesem Projekt hat irgendwie alles angefangen. Der Streit mit Jenny, die recht hohe Aufmerksamkeitsrate der anderen und auch, dass wir miteinander Zeit verbracht haben.“ Ich überlegte kurz, ehe ich dann noch hinzufügte: „Und vermutlich habe ich es nie begriffen, weil ich ein wenig voreingenommen war.“

„Voreingenommen?“

„Ja, ich sah in euch immer nur die dämlichen Sprüche, die dummen Streiche und das Machogetue. Und auch, wenn ich nach einer Zeit wusste, dass ihr anders seid, war das noch immer da. Außerdem erschien mir der Gedanke einfach lächerlich, dass ihr und ich befreundet sein könnten.“

„Daran ist aber überhaupt nichts lächerlich.“ Sirius’ Stimme war erst und ehrlich.

Ich sah ihm in die Augen und noch ehe ich es verhindern konnte, rutschte mir die Antwort heraus. „Das weiß ich jetzt wohl auch.“

Sirius grinste mich sichtlich zufrieden an, während ich nachdenklich an meinem Gürtel herumzupfte. Langsam sickerte unser bisheriges Gespräch so richtig zu mir durch. Merlin, ich schätze mal, wir hatten gerade offiziell festgestellt, dass wir befreundet waren. Bei diesem Gedanken verzog sich mein Mund zu einem kleinen Lächeln.

„Weißt du noch, an meinem Geburtstag in der Bibliothek?“, durchbrach Sirius schließlich die aufgekommene Stille.

Ich nickte, ĂĽberrascht darĂĽber, dass er sich noch daran erinnern konnte.

„Ich weiß, dass ich ziemlich besoffen war, aber dennoch kann ich mich an alles erinnern, was ich gesagt oder getan habe.“ Er fuhr sich durch sein Haar. „Als James die glorreiche Idee hatte, durch Hogwarts zu marschieren und allen so richtig bewusst zu machen, dass wir Löwen wissen, wie man eine Party feiert, wollte ich dich eigentlich beim Portrait abfangen. Aber du warst nicht im Gemeinschaftsraum.“

Erneut nickte ich, während ich versuchte seine Tonlage einzuordnen. Sie war anders, als sonst. Fast schon… ja, fast schon sanft!

„Irgendwie sind wir dann in die Bibliothek gekommen und plötzlich bist du dort gesessen und Moony hat mir den dezenten Hinweis gegeben, dass ich noch einen Punkt auf meiner Liste zu erfüllen hätte.“ Er sah mich mit einem schiefen Lächeln an. „Ich habe eben gewartet bis wir alleine waren, aber dann… Komischerweise hab’ ich nur den Kommentar über deine Frisur hinbekommen.“

Ich kicherte kurz. „Falls du mir jetzt sagen willst, dass das nicht dein Ernst war – das weiß ich schon.“

Sirius lächelte mich an und lehnte sich ein wenig näher zu mir, als er leise sagte: „Das war aber mein voller Ernst.“

Was?! Überrascht und sprachlos sah ich ihn an. Sein Blick machte mich nervös. Er war so eindringlich, so auffordernd, vielsagend und doch so verschlossen. Er brachte mich heute wirklich aus dem Konzept.

„Kann ich dich einmal etwas fragen, Cassy?“

„Ja.“

„Ganz ohne Hintergedanken und rein hypothetisch?“

Verwundert sah ich ihn an. „Sicher…“

Sirius musterte mich für ein paar Sekunden lang nachdenklich, ehe er seinen Blick dem Boden zuwandte und fragte: „Was würdest du sagen, wenn ich behaupten würde, dass sich etwas verändert hätte?“

„Was verändert?“

Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. „Zwischen uns. Dass sich zwischen uns etwas verändert hätte?“

„Ich würde sagen, dass du recht hast“, gab ich ohne zu überlegen zurück.

Ich erkannte an seinem Gesicht eindeutig, dass diese Frage alles andere als rein hypothetisch war und sein Lächeln wurde breiter. „Und was genau hat sich verändert?“

„Alles. Ich meine, immerhin sind wir jetzt befreundet und ich mag euch.“

„Und was ist zwischen uns?“

„Zwischen uns?!“ Meine Wangen begannen zu glühen, während mir das Blut in den Ohren rauschte. „Ähm… Nun, ich… Ähm…“, stotterte ich herum. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, was du meinst…“

Und nur dieser Satz schien ausgereicht zu haben, um jegliches Lächeln aus Sirius’ Gesicht zu fegen. Er sah mich kurz mit einem Blick an, der mir fast das Herz zerriss und stand dann plötzlich auf. „Ist schon okay. Du musst es nicht verstehen.“

Und schon wollte er sich umdrehen und verschwinden. Fassungslos begriff ich nicht, was plötzlich los war. Warum ging er jetzt auf einmal? Hatte ich etwas Falsches gesagt? Doch als er die Hand schon auf die Klinge legen wollte, schaffte ich es endlich etwa zu sagen.

„Sirius! Warte kurz!“ Ich stand auf und blieb ein paar Meter von ihm entfernt stehen. Er drehte sich langsam um und sah mich mit verzehrter Miene an. „Ich… Ich weiß zwar nicht, was gerade mit dir los ist und was… was du mir sagen wolltest…“, stotterte ich verwirrt herum. „Aber-“

„Es ist nichts“, unterbrach er mich und setzte ein breites Lächeln auf, das aber bei weitem nicht mit seinen anderen mithalten konnte. „Vertrau mir einfach, okay? Es passt alles, wie es ist.“

„Ähm… Okay.“ Verwundert biss ich mir auf die Unterlippe.

Und mit einem letzten traurigen Grinsen drehte er sich erneut um, bleib jedoch kurz bei Lilys Bett stehen und legte ein Blatt Pergament darauf. Dann verlieĂź er ohne ein weiteres Wort den Saal.

Verwirrt stand ich in dem leeren Raum und starrte auf den Fleck, wo bis vor kurzem noch Sirius stand. Mein Herz hämmerte in meinen Ohren und noch immer zitterte ich. Erst nach ein paar Sekunden hatte ich mich so im Griff, dass ich zu Lilys Bett gehen konnte. Langsam hob ich das Pergament auf, faltete es auseinander und begann zu lesen.

Padfoots Liste des Grauens:

- mit Gonni tanzen (und zwar richtig!)
- auf Tisch tanzen
- Peeves reinlegen
- singend durch die Gänge laufen und dabei ein peinliches Outfit tragen
- Professor Sprout vor der ganzen Klasse die Liebe gestehen (okay, die Hälfte gilt auch)

Und zum Abschluss ein Entweder-Oder-Punkt:
(Trommelwirbel bitte!)
Entweder mit Kate ausgehen
oder
Cassy die ganze Wahrheit sagen (zeig mal GefĂĽhle, Pad!)


Zeig mal Gefühle, Pad! Geschockt ließ ich das Blatt sinken. Ich verstand gar nichts mehr. Noch einmal überflog ich die Liste, doch ich wurde daraus nicht schlauer. Zeig mal Gefühle, Pad! Was meinten sie damit?! Wie ein Film ließ ich unser Gespräch vor meinem inneren Auge ablaufen und plötzlich stockte mir der Atem. Nein! Das konnte doch nicht sein?! Oder…oder doch?!

Mit einem leeren Gefühl im Magen ließ ich mich auf mein Bett fallen. Und erst jetzt – jetzt wo es viel zu spät war – begriff ich, was Sirius gemeint hatte. Erst jetzt verstand ich, dass er mir sagen wollte, dass sich für ihn mehr verändert hatte, als ich dachte. Erst jetzt verstand ich, was ich getan hatte.

„Bei Merlin…“, murmelte ich zitternd und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich hatte es versaut…


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz