
von MarauderGirl
Hallo, ihr da drauĂźen! ^^
Ich hoffe, ihr hattet auch so erholsame Tage, denn ich habe auĂźer shoppen und schreiben nicht viel getan. Und deshalb gibt es auch schon heute das neue Kapitel.
Ich bin echt schon sehr gespannt was ihr dazu sagt, denn ich habe es mindestens viermal neu angefangen, hundertmal umgeschrieben und vierzigmal verflucht ^^
Tja… Und obwohl ich mir beim zweiten Teil immer noch nicht ganz sicher bin, habe ich es jetzt einfach so gelassen und hoffe, dass es euch gefällt. Und falls ihr jetzt das denkt, was ihr vermutlich am Ende denken werdet, dann sag’ ich euch gleich, dass es nicht ganz so einfach werden wird ^^ Und bitte killt mich nicht!
Ach ja, und ein paar Dinge von der Geburtstagsfeier werden sich erst im nächsten Chap klären! ;)
Vielen Dank fĂĽr eure super tollen Kommis!
@ Lala.*: Vielen Dank ^^ Oh ja! Nach diesem peinlichen Auftritt hätte sie vermutlich doch lieber liegen bleiben sollen ;) Ach nein, das klärt sich alles im nächsten Chap, was sie in der Bibliothek wollten. Wobei mir deine Idee echt gut gefällt *grübel* XD
Ich sage dir eines: Cassy ist so begriffsstützig – das ist echt nicht mehr normal. Vor allem im nächsten Kapitel wird man das denke ich ziemlich merken ^^
@ lara309: Ja, das mit dem Geburtstag kommt erst im nächsten Chap! Ich hoffe, du magst dieses hier ^^
@ Kairi Weasley: Hallo :D Wow, das ist aber cool, dass du alles gelesen hast ^^ Danke, für dein liebes Lob! Jap, der liebe Sirius… ^^ Und zu Oliver hat mich ein Freund inspiriert, der zwar nicht ganz so ist, aber dem lieben Oliver schon sehr nahe kommt :D
@ FioweraLestrange: Ja, Oliver ist recht knapp gekommen. Aber leider ist das in diesem und im nächsten Chap auch so. Aber mal sehen, vielleicht bekommt er später mal wieder eine größere Rolle. Aber eines kann ich dir versprechen: In diesem und dem nächsten Chap gibt es eine ordentliche Portion Sirius & Cassy *wissend grinse*
Oh man, du bist wirklich gut, weißt du das? Es steht zwar nicht direkt so was auf der Liste aber… ach was, ich will nicht zu viel verraten ^^ Wirst du alles in den nächsten 2 Kapiteln erfahren XD
Meinst du mit ich schreibe zu wenig, die länge der Kapiteln oder die länge der FF?
@ Tink-Blume: Dankeschön! Ich hoffe, dir gefällt das Kapitel, auch wenn sich noch nicht alles klärt ^^
Viel SpaĂź beim Lesen!
Euer
MarauderGirl
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Am nächsten Morgen konnte ich endlich mein Wochenende genießen, denn über dem ganzen Schloss lag eine seltsame und vor allem ungewohnte Stille. Anscheinend hatten die meisten noch mit ihrem Kater vom Vortag zu kämpfen und verkrochen sich deshalb in ihren Gemeinschaftsräumen, oder sie schlummerten einfach noch. Wie auch immer, mich sollte es am allerwenigsten stören. Immerhin konnte ich so all das aufholen, was ich gestern wegen dieser miesen Aufregung nicht tun konnte.
Mit einem breiten Grinsen trat ich in die große Halle, in der gerade einmal eine handvoll Schüler saßen, wobei selbst die Hälfte von ihnen nicht wirklich munter zu sein schien. Schnell setzte ich mich an den Rand des Gryffindortisch und genoss das herrlich lange und ruhige Frühstück. Immer mal wieder kamen ein paar Schüler, die, ihrem Aussehen nach, gerade von den Toten auferstanden waren in die Halle. Sie alle brauchten zuerst mal eine kräftige Tasse Kaffee, ehe sie sich dazu bereit fühlten, mit ihren Freunden alle Ereignisse der vergangenen Nacht durchzukauen. Da ich glücklicherweise für den Großteil der Schüler unsichtbar war, hatte niemand das Bedürfnis mich zuzutexten. Herrlich!
Und da mich diese Gespräche auch nicht im Mindesten interessierten, blendete ich sie aus und konzentrierte mich auf die Eulen, die gerade eben in die Halle geflogen kamen. Normalerweise bekam ich so gut wie nie Post und wenn waren es Briefe von meiner Mutter. Manchmal schickte sie mir auch eine neue Ausgabe ihre achso tollen Zeitschrift, die ich entweder immer dezent verschwinden habe lassen, oder seit neuestem immer an Lily weitergereicht hatte. Heute landete wieder einmal ein solches Exemplar vor mir zusammen mit (Überraschung!) dem Tagespropheten. Überrascht nahm ich den Tagespropheten und schlug ihn auf, als sich plötzlich Lily auf den Platz gegenüber mir fallen ließ.
„Guten Morgen, Cassy“, flötete sie mit allerbester Laune. Strahlend schenkte sie sich eine Tasse Tee ein.
„Morgen“, gab ich ebenso gutgelaunt zurück. „Ich hab’ da was für dich.“
Begeistert nahm mir Lily die Zeitschrift ab. „Wow! Danke. Ich hätte nicht so schnell mit der neuen Ausgabe gerechnet.“ Schnell blätterte sie durch die vielen Seiten. An manchen Stellen weiteten sich ihre Augen voller Verzückung oder sie stöhnte überrascht auf. Besonders als sie einen Artikel entdeckte, in dem es darum ging, welche Kleiderfarbe zu welcher Haarfarbe passte, war mit ihr mal für fünf Minuten nicht mehr zu rechnen („Na, endlich denkt auch mal jemand an uns arme Rothaarigen!“). Lächelnd schüttelte ich meinen Kopf und blätterte durch den Tagespropheten.
„Ich verstehe gar nicht, warum du diese Zeitschrift nicht magst“, meinte sie, als sie fertig war. „Da stehen sogar teilweise ziemlich interessante Sachen drin.“
„Ja,… wer weiß. Ist nicht so mein Ding“, wich ich aus und schlurfte an meinem Kaffee.
„Ist Oliver nicht hier?“
„Schläft vermutlich noch.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Oder er perfektioniert mal wieder das Faulenzen.“
Kichernd biss Lily in ihr Brötchen. „Genau wie die Jungs. Aber sollen sie nur.“ Ich nickte einfach mal zustimmend, da ich ihr ja nicht unbedingt sagen musste, dass man das überhaupt nicht vergleichen konnte. Ich meine, Oliver und die Marauder? Nö, das wäre, als würde man Slytherins mit uns Gryffindors vergleichen. Unmöglich. Und außerdem schläft Oliver sicher nicht mehr, weil er so spät schlafen gegangen war oder noch immer einen Kater hatte, sondern ganz einfach, weil er er war. Und vielleicht auch noch aus Prinzip. Aber wie gesagt, das musste ich Lily ja nicht unbedingt auf die Nase binden.
„Du hast gestern wirklich etwas verpasst.“
„Ach ja? Wenn du das mit dem Alkohol meinst – ich habe einen kleinen Vorgeschmack auf seine Auswirkungen bekommen.“ Ich grinste in mich hinein, während Lily mich nur stutzig ansah.
„Ähm… nein. Ich meinte eher die Liste.“
„Hä? Liste?“ Das Vakuum in meinem Gehirn ließ grüßen.
„Na, die alljährliche Geburtstagsliste!“ Lily warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. „Du weißt schon! Der Grund weshalb Sirius mit Gonni tanzen musste!“
„Achso… Ja. Stimmt. Und was ist damit?“
„Nun, er hat es nicht geschafft alle Punkte zu erfüllen.“ Sie biss erneut mit purer Begeisterung in ihr Brötchen.
Ich schenkte mir ein wenig Kaffe nach und fragte dann mit mäßiger Begeisterung: „Und was heißt das jetzt? Wird die Liste an einem geheimen Ort eingefroren und in einem Jahr wieder aufgetaut?“ Bei dieser Vorstellung entwich meiner Kehle ein komisches Glucksen. Merlin! Was war nur heute mit mir los?
„Nicht ganz. Er muss noch alle fehlenden Punkte fertig bekommen und zwar innerhalb von einer Woche“, erklärte Lily, die mich äußerst sorgenvoll ansah. Womöglich weil sie meine erschreckend gute Laune auch nicht gewöhnt war. „Wenn er das nicht schafft muss er nackt durchs Schloss rennen oder so einen Blödsinn.“
Wie bitte?! FĂĽr einen Moment sah ich sie entsetzt und sprachlos an. Doch Lily hatte es mit so einem Ernst gesagt, dass ich davon ausgehen musste, dass sie es auch so meinte. Und auĂźerdem verzog sie ihren Mund gerade dermaĂźen missbilligend, dass es sich nur um eine der typischen Marauder-Ideen handeln konnte.
„Na, dann hoffen wir mal, dass er es rechtzeitig schafft“, sagte ich lachend. „Sonst wird die Krankenstation bald voller ohnmächtiger Sirius-Groupies sein!“
Lily begann ebenfalls zu lachen. „Madam Pomfrey wäre nicht wirklich erfreut.“
„Nachvollziehbar, oder? Vermutlich würden sie sich alle gegenseitig die Augen auskratzen, weil jede behaupten würde, die einzig Wahre für Sirius zu sein. Merlin! Das wäre vielleicht mal ein Anblick…“ Komplett in Gedanken versunken und mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht sah ich in meine Tasse. Gerade, als ich dabei war, mir auszumalen, wie sich zehn Mädchen gegenseitig mit ihren riesen Monsternägeln kratzen, riss mich Lilys Stimme wieder zurück in die Realität.
„Willst du nicht wissen, welchen Punkt er nicht erfüllt hat?“
Wollte ich das? Eigentlich gefiel mir der Gedanke ganz gut, ahnungslos zu sein und vor allem so wenig wie möglich mit Sirius’ Schandtaten zu tun zu haben. Aber da mich Lily mit einem so ungeduldigen Blick ansah, nickte ich schließlich.
„Dieser Punkt war ein Entweder-Oder-Punkt. Die eine Aufgabe wäre gewesen, dass er sich mit Kate für das nächste Hogsmeade-Wochenende verabredete…“
„Mit Stinke-Parfum-Kate?“, fragte ich entsetzt dazwischen. „Na, dann kann ich verstehen, dass er es nicht getan hat.“
Lily musterte mich für einen Moment, in dem sie eindeutig meinen Geistigenzustand für fragwürdig befand, ehe sie mit amüsiertem Ton fortfuhr: „Ähm… ja. Diese Kate. Und wie du ja so schön bemerkt hast, wäre das eine ziemliche Strafe für ihn gewesen.“ Ich nickte zustimmend. Oh ja! Das würde ich nicht einmal einem Sirius Black zumuten wollen. Obwohl… „Aber seine Freunde waren in diesem Jahr nicht wirklich gnädig zu ihm, weshalb der zweite Punkt für ihn auch nicht gerade besser ist.“ Sie begann zu kichern. „Wobei ich in gar nicht mal so schlecht finde… Auf alle Fälle, muss Sirius-“ Doch was er zu tun hatte sollte ich anscheinend nicht erfahren, denn plötzlich tauchten die Marauder neben uns auf.
„Morgen, Lils“, begrüßte James seine Freundin, als er sich neben sie setzte und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Stell dir vor, was mir heute schon passiert ist!“
Und noch ehe Lily ihm sagen konnte, dass sie gerade dabei gewesen war, mir etwas zu erzählen, ratterte James schon seine Nacherzählung von seinem achso interessanten Morgen runter. Sirius, Remus und Peter warfen immer wieder sinnlose Kommentare in die Erzählung ein und bewarfen sich dabei gegenseitig mit Brotkrümel, während ich nur wie doof dazwischen saß und mir überlegte, wie ich dem Überfall am besten entkommen konnte.
„Ach, Cassy“, wandte sich plötzlich Remus mit einem äußerst beängstigenden Lächeln an mich.
„Ja?“
„Du kommst doch zum Spiel Gryffindor gegen Hufflepuff nächste Woche, oder?“ Verwundert sah ich ihn an und unglaublicher Weise verstummten James, Sirius und Peter in selben Moment. Von dieser komischen Reaktion vollkommen aus dem Konzept gebracht sah ich zu Lily, die mich aber nur anlächelte.
„Schätze schon. Ich muss doch mein Haus unterstützen“, gab ich schulterzuckend zurück.
„Sehr gut!“, meinte James und die Marauder warfen sich beunruhigende Blicke zu. Anscheinend war Sirius der einzige, dem meine Antwort nicht ganz so gefallen zu schien. Doch da ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich über irgendwas Gedanken zu machen, was mit den Maraudern zu tun hatte, schüttelte ich nur verdattert meinen Kopf und trank meinen Kaffee zu Ende.
Eine Weile lang herrschte noch ungewohnte Ruhe zwischen den Jungs, bis sie plötzlich über den vergangenen Abend zu reden begannen. Ich schaltete mein Gehirn, wie sooft in letzter Zeit, wieder auf Durchzug, schnappte mir ein warmes Brötchen und genoss es wieder, meine Ruhe vor der Menschheit zu haben.
Zu meiner Überraschung kam gerade in diesem Moment Oliver durch die Tür. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand ich auf und sagte zu Lily und den Jungs: „Ich geh’ dann mal, Leute. Man sieht sich.“ Und schon war ich zu dem Blonden geeilt, um ihm von dem seltsamen Verhalten der Marauder zu erzählen.
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Wie ich sicher schon mal erwähnt hatte, war Quidditch eines der beliebtesten Themen an Hogwarts und sowieso in der ganzen magischen Welt. Egal wo und wann man dieses Spiel erwähnte, es wurde überall mit Fachkommentaren und überschwänglicher Begeisterung aufgenommen.
Nun, dann konnte man sich ja ungefähr vorstellen, was sich heute in Hogwarts abspielte. Denn, obwohl heute nicht das „heißeste“ Match (Gryffindor gegen Slytherin) war, sondern nur, das Match Löwen gegen Dachse, herrschte im Schloss absolute Feierstimmung (erinnerte mich wirklich stark an Sirius’ Geburtstag). Und das schien für so manchen Schüler genug Anlass für peinliche Outfits und Kommentare zu sein.
Wie immer blieb sich in ganz Hogwarts kein Haus dem anderen etwas schuldig. So standen die Schlangen dem ganzen eher neutral gegenüber, aber da sie ihre Niederlage noch immer nicht ganz verdaut hatten, würden sie Hufflepuff noch eher den Sieg gönnen. Und außerdem hassten sie dieses Haus nicht ganz so sehr wie Gryffindor. Und wie es nicht anders zu erwarten war, blieben sich auch die Mannschaften nichts schuldig, denn anscheinend machte dieser Sport alle Beteiligten zu kleinen fiesen Monstern.
Als ich heute Morgen zum Frühstück in die große Halle kam, wäre ich am liebsten gleich wieder rausgegangen und in mein Bett zurückgekrochen. Denn die einzelnen Häuser duellierten sich in einer ohrenbetäubenden Lautstärke in Wer-brüllt-am-lautesten und in Wer-buht-die-Gegner-besser-aus. Meiner Meinung nach ging dieser Sieg schon einmal an uns Gryffindors, was aber vielleicht an Sirius und James lag, die wie wild blöde Sprüche durch die Gegend schleuderten und mir damit mal wieder bewiesen, dass sie äußerst reife Menschen waren.
Ich ließ mich unbemerkt neben Remus auf die Bank fallen und schmierte mir gemächlich ein Brot. Da ich weder im Team war, noch sonst irgendwie interessant, war ich heute wohl eine der wenigen in dieser Halle, die ein halbwegs normales Frühstück genießen konnten.
Eine halbe Stunde später ließen Remus, Peter, Lily, Oliver und ich uns von der Masse Richtung Quidditchfeld treiben. Remus, Peter und Lily traf das Schicksal derjenigen, die mit einem Quidditchspieler befreundet oder zusammen waren: Sie wurden ausgefragt, als wären sie die neuesten Orakel. Und auch Oliver ging es nicht viel besser, denn anscheinend ließen sich ein paar seiner Fans nicht von dem Wirbel um Quidditch davon abbringen, ihn zu vergöttern. Nur ich konnte wieder einmal ungesehen und vor allem ungenervt durch die Masse gehen. Danke, du schöne Welt.
Nach einer Weile erreichten wir die Tribünen und fanden zu unserem Glück auch gleich ein paar passable Plätze. Das ganze Stadion schien von purer Aufregung erfasst zu sein. Überall waren nur die Farben Rot und Gelb zu sehen und lautes Gebrüll erfüllte die Tribünen. Eine Gruppe junger Gryffindors stimmten sogar ein eigenes Loblied auf ihre Stars an, das jedoch schnell in den Buh-Rufen der Hufflepufffans unterging.
Von Minute zu Minute schien es lauter zu werden und ich bemerkte, dass Lily neben mir nervös auf ihrem Sitz hin und her rutschte. Auch Remus und Peter waren ungewöhnlich still. Anscheinend war ich einmal mehr die Einzige, die nicht kurz vor einem Zusammenbruch stand.
Plötzlich trat Madam Hooch auf das Spielfeld, was noch mehr Wirbel auslöste und als sich kurz darauf die Kabinentüren öffneten und die Spieler das Feld betraten, schien das Stadion zu explodieren. Ausnahmslos jeder Schüler (außer Oliver und mir natürlich) sprang aufgebracht herum und rief seinem Favoriten aufbauende Dinge zu. Lily kaute mit einer beängstigenden Geschwindigkeit an ihren Nägeln, Remus stand nur mit einem breiten Grinsen da und Peter sah aus, als müsste er sich vor lauter Aufregung übergeben.
Es war kaum zu übersehen, dass die Spieler diese Aufmerksamkeit genossen. Nein! Sie badeten förmlich darin und schienen es aufzusaugen, als wäre das die Energie, die sie brauchten um gut zu spielen. James und Sirius standen lächelnd am Feld und riefen sich ab und zu etwas zu, was dem anderen zum Schmunzeln brachte.
„Aufstellung bitte!“, rief Madam Hooch so laut es ging und überraschender Weise drang es sogar bis zu mir durch. Die Spieler traten in der Mitte des Feldes zusammen, hörten sich Madam Hoochs Vortrag an und stiegen dann begeistert auf ihre Besen. Für ein paar Wimpernschläge war es still auf den Tribünen. Alle warteten nur darauf, dass Madam Hooch das Spiel eröffnete. Und gerade, als James in Lilys Richtung lächelte und ihr eine Kusshand zuwarf, ertönte der Anpfiff. Augenblicklich erfüllte abermals Lärm das Stadion und ich fragte mich ernsthaft, woher sie alle diese Energie nahmen.
Schon nach wenigen Minuten lag Gryffindor in Führung, wobei Sirius es sich nicht nehmen ließ, sich nach jedem versenkten Quaffel von der Menge bejubeln zu lassen. Doch selbst ich gönnte ihm das ausnahmsweise mal, da er wirklich gut war. James war schon vor ein paar Minuten in einer etwas dichteren Nebelschicht verschwunden und links und recht von mir munkelte man schon heftig darüber, ob er denn nun den Schnatz schon gesehen hatte oder nicht. Ich konzentrierte mich eher auf das Geschehen, das ich auch tatsächlich sehen konnte und sah gerade noch, wie Alex Whittner Punkte für Gryffindor holte.
Entweder lag es an dieser einzigartigen Stimmung auf den Tribünen oder daran, dass Gryffindor dabei war zu gewinnen – auf alle Fälle fing mir das Spiel an zu gefallen. Ich jubelte sogar ab und zu mit und erntete dafür nicht nur überraschte Blicke von Oliver. Als Sirius schließlich ein besonders außergewöhnliches Tor schoss, stahl sich sogar ein breites Grinsen auf mein Gesicht und ich stimmte dezent in die Jubelrufe ein. Sirius drehte wieder einmal eine extra Runde durch das Stadion und ließ sich feiern. Ich war anscheinend so berauscht von der Atmosphäre, dass ich nicht mal zu jubeln aufhörte, als er direkt vor Lily, Remus, Peter, Oliver und mir inne hielt.
Verwirrt starrte ihn das Publikum an, denn immerhin war noch ein Spiel am Laufen, doch er ließ sich nicht beeindrucken und sah uns einfach nur an. Plötzlich nickte er Remus knapp zu und ich hatte schon den Verdacht, dass ich irgendetwas verpasst hätte, als Sirius sich plötzlich direkt an mich wandte. Erschrocken sah ich zu, wie er sich mit einem schiefen Lächeln im Gesicht durchs Haar fuhr und dann laut schrie: „Cassy! Ich muss dir etwas sagen!“
Augenblicklich spürte ich alle Augen auf mich gerichtet. Was zum Henker…?! Glühendheiß brannten die neugierigen Blicke der Zuseher auf mir und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Scham und Unwohlsein breiteten sich in mir aus und trieben mir Tränen in die Augen. Wie in Trance bekam ich das Gemurmel um mich herum mit, während ich das Gefühl hatte keine Luft mehr zu bekommen. Ich hasste es, wenn mich alle ansahen! Ich hasste es, wenn man mich bemerkte! Und auch wenn er mich nicht besonders gut kannte, so hätte ich gedacht, dass Sirius das wusste! Also, warum stellte er mich so bloß?! Warum tat er mir das an?! Ich atmete tief durch und wandte mich hilfesuchend an Oliver, in dessen Gesicht ich ablesen konnte, dass er wusste, was mit mir los war.
Ich warf Sirius einen Blick zu, der meine Gefühle nur zu gut zu zeigen schien, denn für einen Moment erstarb sein Lächeln. Er sah kurz zu Remus und Peter, die mich ebenfalls verwundert ansahen. Aber gerade, als Sirius seinen Mund aufmachen wollte, raste Mercier, der Kapitän der Hufflepuffs, mit voller Wucht in ihn rein.
Für einen Moment schien es im Stadion totenstill zu sein. Geschockt sahen alle zu, wie Sirius den Halt verlor und wie ein Stein in die Tiefe fiel…
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