Let It Be - Kapitel 26
von MarauderGirl
Hallo, Leute!
Entschuldigungen, Anmerkungen und Re-Kommis gibt’s heute am Ende des neuen Kapitels, damit ihr nicht noch länger darauf warten müsst :)
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Einmal ein ganz großes Dankeschön an meine liebe Beta Blacky :-)
Naiv, wie ich nun mal teilweise war, ging ich heute Morgen davon aus, dass dieser Tag einfach ein ganz normaler, etwas verschneiter Samstag wäre. Ich malte mir aus, wie ich diesen Tag mit schlafen, essen und womöglich auch noch mit ein wenig Büffelei für meine UTZ-Arbeit verbringen würde und mal ehrlich, diese Gedanken gefielen mir wirklich. Doch auch ich hatte manchmal helle Momente und so schwante mir schon nichts gutes, als ich von Gekicher und Gemurmel geweckt wurde. Ein halbverschlafener Blick auf die Uhr verriet mir, dass in diesem Schloss wirklich einige Menschen äußerst lebensmüde zu sein schienen, dass es noch viel zu früh für irgendwas war und dass es kurz vor halb neun war. Halb neun! Und das an einem Samstag! Was war nur mit diesem Schloss los? War ich etwa die einzige, die einen gesunden und vor allem langen Schlaf noch zu schätzen wusste?
Mürrisch setzte ich mich in meinem Bett auf und warf einen Blick zu Lilys Bett. Doch der Schock darüber, was ich dort sah, hätte mich beinahe von meinem Bett fallen lassen und dann wäre zu meiner äußerst guten Laune wohl auch noch eine große Beule gekommen. Aber zum Glück fing ich mich gerade noch. Ungläubig schloss ich meine Augen für einen Moment, schüttelte meinen Kopf und sah dann erneut zu Lilys Bett. Doch gegen meine Hoffnungen saßen dort tatsächlich noch immer die vier Marauder und kicherten mit Lily über irgendeinen Schwachsinn.
„Na sieh mal einer an, wer aus dem Land der Träume erwacht ist“, sagte Remus amüsiert, als er bemerkte, dass ich so etwas wie wach war. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln (mehr brachte ich im Moment einfach nicht zusammen), ignorierte die Blicke der Anderen und hüpfte aus meinem Bett. Erst zu spät, viel zu spät begriff ich, dass ich nur das hässliche Nachthemd anhatte, das mir meine Mutter unbedingt zu Weihnachten hatte schenken müssen. Das Problem an der Sache war nicht nur, dass es pink war (wie kam meine Mutter nur auf die Idee, dass ich diese Farbe mögen könnte?!), sondern dass es mehr durchsichtig als sonst etwas war!
Augenblicklich schoss mir die Röte ins Gesicht und ich stürmte sofort wieder zurück in mein Bett. Schnell zog ich mir meine Decke bis zum Kinn. Für eine Sekunde erlaubte ich mir den Gedanken, dass den Maraudern mein scheußliches Outfit nicht aufgefallen war, doch Sirius, charmant wie eh und je, zerstörte diese Seifenblase natürlich sofort. „Wow, Cassy. Wo hast du denn das Stückchen Stoff her?“ Sein dämliches Grinsen war in dieser Situation nicht wirklich förderlich, aber das schien er mal gekonnt auszublenden.
„Von der Altkleidersammlung“, gab ich gereizt und vor allem in meinem (mickrigen) Stolz verletzt zurück. Kein einziges männliches Wesen, nicht einmal Oliver, hätte mich jemals in diesem Fummel sehen sollen und was dann? Dann wachte ich eines Morgens ganz unschuldig auf und präsentierte dieses Ding den Marauder. Ich meine: Den Maraudern! Hallo?! Schlimmer ging’s wohl nicht mehr, oder? Denkste.
„Was macht ihr hier?“, fragte ich und warf erneut einen Blick auf meine Uhr. Aber Merlin hatte sich nicht erbarmt – es war noch immer kurz vor halb neun.
„Wir haben da so ein paar Sachen mit Lily zu besprechen“, erwiderte James. „Und außerdem wollten wir schon immer mal deine Vogelscheuche-Frisur bewundern.“
Vogelscheue-Frisur? Oh nein! Entsetzt sprang ich mitsamt meiner Decke auf (was anscheinend zum Todlachen war) und sprintete ins Bad, wo sich leider mein schlimmster Verdacht bestätigte. Meine Haare sahen nicht so aus, als wären sie von dieser Welt. In der Tat waren James’ Worte sogar noch halbwegs nett gewesen, wenn man sich mal ansah, von was er da wirklich gesprochen hatte. Denn meine Locken standen in einzigartig, scheußlichen Winkeln von meinem Kopf ab und einzelne Strähnen waren so auftoupiert, dass man mit gutem Gewissen Vogelnest dazu hätte sagen können. Oh man! Womit hatte ich das verdient? Warum mussten mich ausgerechnet die Marauder an meinem allerschlimmsten Bad-Hair-Day sehen? Warum musste das überhaupt jemand sehen? Beschämt setzte ich mich an den Rand der Badewanne und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Das war einfach zu viel für mich. Denn selbst wenn ich nicht besonders eitel war - so viele Blamagen und peinliche Auftritte hielt ich so früh am morgen und auf leerem Magen einfach nicht aus.
In Windeseile durchforstete ich mein Gehirn nach einer Idee, wie ich zuerst meine Frisur halbwegs auf gleich bringen und dann ungesehen in die große Halle gelangen konnte. Aber um diese Uhrzeit war mit diesem lieben Denkorgan natürlich nicht zu rechnen. Nach einer Weile hörte ich, wie sich die Türe öffnete und wieder schloss. Ich musste nicht mal aufsehen um zu wissen, dass sich Lily an die Tür gelehnt hatte und mich mit einem leichten Lächeln im Gesicht musterte.
„Warum sind die Vier um diese Uhrzeit schon in unserem Schlafsaal?“, fragte ich und erhob mich, um meine Zähne zu putzen.
„Es tut mir leid, Cassy. Ich habe versucht sie zu vertreiben, aber du kennst sie ja.“ Sie schnappte sich ihre Haarbürste und fuhr sich damit durch ihr langes Haar. „Sirius hat heute Geburtstag.“
„Wirklich?“
„Mhm. Und er möchte ihn im Gemeinschaftsraum so richtig feiern. Du weißt schon, inbegriffen Leute aus anderen Häusern, jede Menge Essen und noch viel mehr Alkohol. Dazu braucht er allerdings die Hilfe der Schulsprecher.“
„Alscho, von dir und Schames“, meinte ich und versuchte möglichst keine Zahnpasta im Raum zu verteilen.
Lily nickte. „Ja und nur deswegen sind sie hier.“
Ich spuckte die Zahnpasta ins Waschbecken und spülte meinen Mund aus. „Eigentlich ist es mir ziemlich egal, was sie tun oder wo sie sind. Aber ich hätte wirklich darauf verzichten können, dass mich jemand in diesem Fummel sieht.“ Ich deutete auf das Nachthemdchen.
„Also ich finde es schön. Und den Jungs schien es auch zu gefallen“, gab Lily grinsend zurück.
Ich warf ihr einen leidenden Blick zu und murmelte: „Ein Grund mehr es zu verbrennen.“
Lily fing zu lachen an, während ich mir ein paar Möglichkeiten durch den Kopf gehen ließ, um dieses hässliche Etwas zu vernichten, ohne das meine liebe Mutter auf die Idee kommen könnte, dass es – oh Schreck! – mit Absicht zerschnitten, verbrannt, aufgefressen, etc geworden ist. Aber leider musste ich mir eingestehen, dass das alles sinnlos war, da meine Mutter sowieso einen Sinn dafür zu haben schien, zu wissen, wann ich log und ihre gewöhnungsbedürftigen Geschenke vernichtete.
„Beehren sie uns noch immer mit ihrer Anwesenheit?“
„Nein, sie sind schon mal Frühstücken gegangen.“ Erleichtert schnappte ich mir meine Bürste und versuchte zu retten, was noch zu retten war, während Lily schmunzelnd aus dem Zimmer ging. Als wäre dieser Morgen noch nicht schlimm genug gewesen, bestrafte mich die Welt auch noch damit, dass weder fluchen noch heftiges zerren etwas an meiner scheußlichen Frisur ändern konnte. Meine Haare wollten heute einfach nicht so, wie ich. Resigniert ließ ich mich auf mein Bett sinken und überlegte mir, wie ich mich wohl mit einer Papiertüte am Kopf machen würde. Ich meine, so viel schlimmer als das könnte es doch wirklich nicht sein, oder?
Doch leider wurde aus dieser Idee nichts, da ich natürlich keine Papiertüte hatte und beim besten Willen nicht wusste, wie ich (ungesehen) eine herschaffen sollte. Weshalb ich murrend aufstand, mich für drei Sekunden zusammenriss und mit einem Noteinsatz von zwei Bürsten und einem Zauberstab meine Haare halbwegs auf gleich brachte. Erschöpft betrachtete ich mein Werk im Spiegel. Merlin, war ich froh, dass ich nicht eine dieser Frauen war, die sich wirklich Sorgen um ihr Aussehen machten. Das wäre mir viel zu anstrengend, jeden Tag so lange vor dem Spiegel zu stehen.
Schnell ging ich zu meinem Schrank, schnappte mir die erstbeste Jeans und das erstbeste T-Shirt, schlüpfte hinein und schlurfte dann mit knurrendem Magen Richtung große Halle. Erschreckenderweise schien um diese Zeit das ganze Schloss schon hell wach zu sein. Überall traf ich auf Schüler und die meisten von ihnen führten verwirrende Gespräche. Hatte ich da gerade was von einer riesen Überraschung gehört? Und was meinte diese Hufflepuff-Zicke mit rosa Schleife? Ihhh! Ich mochte es mir gar nicht so genau vorstellen und wissen wollte ich es schon gar nicht.
Noch immer verwirrt kam ich schließlich bei der großen Halle an, wo noch mehr Schüler als üblich zu sein schienen. Freundlicherweise besetzte eine Ansammlung von Menschen den Gryffindortisch, sodass man zum Einen nicht mal mehr das Holz sah und zum Anderen natürlich keinen Platz mehr hatte. Ich zog eine Schnute und wandte mich dann zum Ravenclawtisch um, wo Oliver von drei Mädchen belagert wurde, die offensichtlich kein Interesse an der Anhäufung am Löwentisch hatten oder sich viel lieber mit meinem besten Freund abgaben. Wie auch immer, Oliver sah nicht wirklich begeistert aus und dementsprechend herzlich wurde ich von ihm empfangen, als ich mich gegenüber ihm an den Tisch setzte.
„Morgen, Oliver.“
„Ah, hallo Cassy!“ Er sah mich flehentlich an. „Da bist du ja endlich. Wir wollten doch schon längst in die Bibliothek!“
Na das nenne ich mal eine miese Ausrede. Doch ich wollte mal nicht so sein und meinte: „Ja, ich weiß. Aber ich hatte da eine unschöne Begegnung am frühen Morgen.“
Und so schnell, dass seine Groupies nicht mal reagieren konnten, war Oliver aufgesprungen und zum Ausgang geeilt. Ich schnappte mir noch schnell einen Apfel vom Tisch, biss genüsslich hinein und schenkte den zurückgelassenen Mädchen einen entschuldigenden Blick, ehe ich meinem besten Freund nacheilte.
„Ich danke dir, Cass. Ich habe keine Ahnung was da heute los ist, aber es sind mir eindeutig zu viele Leute auf viel zu wenig Platz.“ Er verzog sein Gesicht missbilligend, als gerade in dem Moment eine Gruppe kreischender Mädchen an uns vorbeieilte. „Und außerdem ist es viel zu laut. Weißt du warum heute so ’ne Aufregung ist?“
„Du weißt es also auch nicht?“, fragte ich anscheinend zu erleichtert, denn meine Reaktion brachte meinen Blondschopf sogar dazu stehen zu bleiben. „Heute ist Sirius’ Geburtstag.“
Er sah mich skeptisch an und verdrehte dann seine Augen. Na wenigstens war ich nicht die einzige in diesem Schloss, die nicht wusste, dass der 10. Februar so etwas wie ein Feiertag war.
„Deshalb kann man nicht mal in Ruhe frühstücken“, murrte er und ging weiter. Ja, selbst wenn er sich ein wenig mit den Maraudern angefreundet hatte, so ging doch nichts aber auch gar nichts über seine Vorliebe für ruhige Samstage und entspannte Frühstücke.
„Jap. Und in Ruhe schlafen ist heute auch verboten“, sagte ich mürrisch und wurde bei dem Gedanken an meinen Auftritt erneut rot.
„Was meinst du damit?“
„Ich hatte heute schon die Ehre mich vor den Maraudern zu blamieren, in dem ich ein hässliches, halb durchsichtiges Nachthemdchen trug und meine beste Vogelscheuchen-Frisur hatte.“
Olivers Augen weiteten sich amüsiert, doch zu seinem Glück ersparte er mir einen Kommentar dazu. Schweigend gingen wir weiter bis zur Bibliothek, die jedoch voller als üblich war, weshalb wir umplanten und uns in ein Klassenzimmer verzogen.
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Mit missbilligendem Blick stand ich am Eingang des Gemeinschaftsraumes und beobachtete das Treiben vor mir. Obwohl ich gewusst hatte, dass heute Sirius’ Party sein sollte, so hatte ich niemals damit gerechnet, dass es so schlimm werden würde. Der gesamte Raum war voller Menschen, Tischen mit Essen, Naschereien, Geschenken und Alkohol und noch mehr Menschen. Anscheinend hatte sich das gesamte Schloss hier getroffen und obwohl es erst halb acht war, lallten und schwankten einige schon sehr bedenklich durch die Masse.
„Da bist du ja! Ich habe dich schon gesucht!“, sagte Lily, die plötzlich vor mir aufgetaucht war. Im Schlepptau hatte sie James und beide hatten unnatürlich rote Wangen. „Wo warst du den ganzen Tag?“
„Hab mich mit Oliver verkrochen“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Schade. Du hast ganz verpasst, wie Sirius seine alljährliche Liste abarbeiten musste!“, meldete sich James zu Wort.
„Alljährliche Liste?“
„Jahhh!“ Er grinste mich breit an. „Jedes Jahr an seinem Geburtstag legen Moony, Wormy und ich ihm eine Liste mit Dingen vor, die er tun muss.“
Skeptisch zog ich meine Augenbrauen nach oben. Das konnte nichts Gutes verheißen. Lily fing meinen Blick auf und nickte vielsagend. „Du hättest sehn sollen, wie er mit Gonni getanzt hat. Merlin, das werde ich in meinem ganzen Leben nicht mehr aus dem Kopf bekommen!“
„Er hat mit McGonagall getanzt?“ Ungläubig sah ich James an.
„Er musste. Hat es gleich beim Frühstück hinter sich gebracht.“
Noch immer etwas verwirrt wandte ich mich wieder Lily zu. „Ich verzieh mich wieder. Da sind mir eindeutig zu viele Menschen.“
„Was?! Nein, du musst hier bleiben! Feier doch ein bisschen mit uns!“
Ich warf einen prüfenden Blick durch den Raum, wo Sirius gerade mit Peter einen komischen Tanz auf einem der Tische hinlegte. „Ich verzichte. Danke. Also, viel Spaß noch.“ Und schon war ich weg.
Die Stille, die nun im Schloss herrschte war schon beinahe unheimlich, doch mich sollte sie am wenigsten stören. Ich liebte Stille, nein, ich vergötterte Stille. Zumindest jetzt, nach diesem ohrenbetäubenden Lärm im Gemeinschaftsraum. Etwas planlos lief ich durch die Stockwerke und überlegte mir, was ich machen könnte. Oliver war in seinem Gemeinschaftsraum und tat vermutlich nichts, Lily war auf der Feier und tja… sonst hatte ich eigentlich niemanden, mit dem ich Zeit verbrachte. Was ich eigentlich ganz in Ordnung fand. Als ich vor der Bibliothek stehen blieb, beschloss ich einfach, mal wieder auf Super-Streber zu machen und an einem Samstagabend für meine Arbeit zu recherchieren.
Langsam ging ich durch die spärlich beleuchteten Regalreihen und nahm mir hier rund da ein paar Bücher heraus. Mit einem ansehnlichen Stapel setzte ich mich schließlich an einen der Tische. Ich kam mir richtig doof vor, wie ich da so einsam und alleine in diesem riesen Raum saß. Anscheinend hatte ich mich schon viel zu sehr an die Anwesenheit der Marauder gewöhnt und obwohl ich früher nie etwas gegen Einsamkeit gehabt hatte, so fraß sie mich im Moment auf. Doch zurück in diese Hölle von Gemeinschaftsraum wollte ich ganz bestimmt nicht. Im Geiste mahnte ich mich selbst, mich gefälligst zusammenzureißen und widmete mich einem Buch.
Doch ich kam nicht gerade weit, denn schon nach ein paar Seiten hörte ich Gelächter und Geschrei auf dem Gang vor der Bibliothek. Gefolgt von einem „Pschhhhh! Seid doch leise!“ Ich konnte mir schon vorstellen, wer das war und in der Tat flog kurz darauf die Tür auf und Sirius, James, Remus, Peter und ein ganzer anderer Haufen feierwilliger Schüler standen vor mir (Lily war leider nicht unter ihnen). Sofort erstarb jegliches Gespräch und ich spürte, wie mich neugierige, mitleidige und auch schadenfrohe Blicke musterten, während ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm diese Situation für mich war.
„Ähm…. Hallo“, durchbrach Sirius schließlich die Stille. Es war kaum zu überhören, dass er schon mehr als nur leicht angetrunken war. Er beäugte mich mit einem äußerst unheimlichen Blick.
„Hallo.“
„Was machst’n du hier?“ Diese Frage löste bei einigen Mädchen einen Kicheranfall aus. Hatte ich die Pointe dieses Satzes verpasst oder was war los?
„Lesen.“
„Ah ja.“ Er sah betröpelt zu den anderen Maraudern und es genügte ein kurzer Blick, um festzustellen, dass keiner von ihnen wirklich nüchtern war. „Willst du nicht mit uns mitfeiern?“
„Nein, danke“, gab ich zurück und fügte etwas leiser hinzu: „Darauf kann ich getrost verzichten.“
„Siiiiiiiiiiirius! Komm’ lass uns gehen!“, zwitscherte jemand von weiter hinten und sofort stimmten alle mit ein. Zu meiner Erleichterung nickte Sirius, wobei er mir noch immer einen komischen Blick zuwarf.
Ich musterte die Truppe noch mit einem letzten skeptischen Blick, ehe ich mich wieder den Büchern zuwandte. Einen Moment später erfüllte Getrampel den Raum und nach ein paar Sekunden war der ganze Spuk vorbei und die Party-Truppe hatte sich verzogen. Kopfschüttelnd blätterte ich eine Seite um.
„Du hast mir noch gar nicht gratuliert!“ Ich zuckte erschrocken zusammen und hob meinen Kopf. Sirius stand noch immer dort, wo er vorhin gestanden war, doch nun waren wir anscheinend alleine. Verwirrt fuhr ich mir durchs Haar.
„Das ist dir bei dem ganzen Trubel aufgefallen?“
„Das ist nicht besonders nett“, meinte er und verzog sein Gesicht zu etwas, das wohl eine beleidigte Miene hätte sein sollen.
„Du weißt, so was zieht bei mir nicht“, sagte ich kichernd.
„Man kann es ja mal versuchen. Also?“ Er sah mich abwartend an. Merlin, seit wann war er wie so ein kleines Kind, das auf beleidigte Leberwurst machte, wenn man ihm nicht zum Geburtstag gratulierte? Nun gut, es war unhöflich es nicht zu tun, aber ich hatte bis jetzt einfach keine Gelegenheit dazu gehabt und außerdem war ich davon ausgegangen, dass es Sirius sowieso nicht auffallen würde.
„Alles Gute zum Geburtstag, Sirius.“ Ich lächelte ihn betont freundlich an.
„Dankeschön, Cassy.“ Er schwankte bedrohlich, als er auf meinen Tisch zu ging und sich, gefolgt von meinem verdutzten Blick, auf den Sessel gegenüber mir setzte. Jaja, Alkohol war da so eine Sache…
„Willst du nicht mit deinen Leuten weiterfeiern?“ Es war ja nicht so, dass ich ihn loswerden wollte (*hust*), aber irgendwie war mir diese Situation mehr als suspekt.
„Muss mich mal kurz hinsetzen. Der Boden dreht sich plötzlich so“, murmelte er und fuhr sich vollkommen fertig durch sein Haar. Ich grinste in mich hinein, denn ich roch den Alkohol bis hier her. „Soll ich dir mal was sagen, Cassy?“
Er sah mich aus glänzenden Augen an, als er versuchte nicht vom Stuhl zu fallen. „Jahh, Sirius. Lass’ es raus“, meinte ich und sah ihn gespielt ernst an. Herrlich, wenn er besoffen war konnte man ihn echt toll verarschen. Musste ich mir unbedingt merken.
Er setzte sich aufrechter hin, setzte eine ernste Miene auf und sagte dann: „ Ich fand nischt, dass du heute morgen wie ’ne Vogelscheuche ausgesehen bist…. ähm hast.“
Oh nein, jetzt musste er dieses Thema wieder aufwärmen. „Ähm… Danke.“
„Bitte. Ich meine, du hast zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig ausgesehen…“ Er hickste kurz. „Aber das war okay…“
Ich wusste nicht, ob man das als ein Lob sehen konnte doch ich bedankte mich einfach noch einmal. Vermutlich würde er am nächsten Tag sowieso nicht mehr wissen, was er gesagt oder getan hatte. Sirius hickste erneut, bevor er mit größter Mühe und einigem Gefluche aufstand und Richtung Tür schwankte.
„Und du bist dir sicher, dass du nicht mit willst?“ Er sah mich schon wieder so komisch an.
Ich nickte. „Ja, ich bin mir sicher.“
Er nickte ebenfalls und schleppte sich dann unter größter Mühe aus der Bibliothek. Kaum war er aus dem Raum, fing ich laut zu lachen an. Was war denn das bitte für ein Auftritt? Merlin, wenn er wüsste, was er gerade für einen Blödsinn gesagt hatte – er würde sich vermutlich selbst beißen. Denn so was konnte er doch unmöglich ernst gemeint haben. Immerhin hatte ich mich doch gesehen und das war wirklich alles andrer als bloß gewöhnungsbedürftig.
Noch immer lachend wandte ich mich wieder meinem Buch zu, während das ganze Schloss von freudigem Gelächter erfüllt war. Na das würde noch eine lange Nacht werden. Eine sehr lange…
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Hallo, meine Lieben!
Erstmal wünsche ich euch allen ein wunderschönes neues Jahr! *jedem einen Glücksbringer da lass*
Und ich muss mich wieder einmal bei euch allen entschuldigen! Es tut mir wahnsinnig leid, dass das neue Kapitel so lange gedauert hat, aber in meinem Leben verändert sich im Moment sooooo viel, dass ich einfach nicht zum Schreiben gekommen bin… Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht allzu übel *lieb schau*
Danke für eure lieben Kommentare! *drück euch*
@ FioweraLestrange: Jaja, Cassy vermisst die Marauder vermutlich mehr, als sie sich eingestehen will ^^ Finde ich klasse, dass du so mit lebst :)
@ Lala.*: Ja, alle – nicht nur Sirius. Ich dachte, wenn schon, dann schon richtig, oder? ^^ Oh ja, du kannst dich noch auf ein paar Chaps mit ihnen freuen. Um ehrlich zu sein, wird es so um die 42 Kapitel geben und dann… nun vielleicht eine Fortsetzung(??) XD
@ lara309: Du bist verwirrt? Ist das sehr schlecht? *verwirrt bin*
@ Mrs.Black: Ja, sie sind sich eine Weile nicht mehr begegnet, aber Lily kommt in diesem Kapitel eh wieder vor! :D
Und dann noch eine kleine Anmerkung zu der Tatsache, dass die JUNGS in einem MÄDCHEN-Schlafsaal waren ^^
Entweder gibt es dazu eine Erklärung, die mit dem Harry-Potter-Universum zusammen passt und die ich noch nicht entdeckt habe :)
oder
wir nennen das künstlerische Freiheit
oder
ihr seht einfach mal drüber weg ^^
Wie auch immer!
Ich hab euch alle lieb! *umarm*
Euer
MarauderGirl
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Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Es gibt einen Grund dafür, warum alle großen Fantasy- und Science-Fiction-Filme im Gedächtnis der Leute geblieben sind. Sie haben eine große Tiefe und nicht nur eine oberflächliche Handlung. Und deswegen werden wir in 50 oder 100 Jahren auch immer noch die Harry-Potter-Bücher lesen und hoffentlich die Filme anschauen.
Michael Goldenberg