von Nadine
So, da geht es schon weiter^^, viel Spaß euch allen!
Und, wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, sind die Alter der Charaktere bei mir ein bisschen abgeändert, im Buch ist Harry zum Beispiel erst viel später Vater geworden.
@WhiteAngel89: Jaja, ich fande, die mussten einfach mit rein, sie geben dem ganzen noch nen besonderen Touch...^^
@Lina: Danke für dein Kommi, ich freu mich da echt immer drüber ;). Und richtig, es scheint alles toll zu sein... aber wie der Titel dieses Chaps schon sagt, ändert sich das hier etwas... du wirst schon sehen. Lieber Gruß ;)
6 Jahre später
Ron und Harry standen im Garten des Hauptquartiers des Phönixordens und versuchten, den Grill in Bewegung zu bringen. Mit recht kläglichem Erfolg. Harry war zwar bei Muggeln aufgewachsen und kannte sich recht gut mit Technik aus, aber mit dem Grillanzünder umzugehen, das hatte er noch nie gebracht. Wiedermal ärgerte er sich, dass es noch keinen Zauberergrill gab. Die anderen Zauberer grillten ihre Steaks immer in der Küche im Zaubererofen oder in der Pfanne, aber Arthur, der nicht viel weiter im Gartenstuhl saß und begeistert zusah, hatte unbedingt ein richtig schönes Auf-Muggelart-im-Garten-grillen-Feeling haben wollen. Und selber kannte er sich keinen Deut besser als Harry oder Ron aus. Tja… Nachdem sie weitere zehn Minuten ihr Glück versucht hatten, nahm Ron kurzerhand seinen Zauberstab und grillte die Steaks in einem von Arthur unbesehenem Moment mit dem Incendiozauber.
Schließlich hatten sich alle an den riesigen Tischen eingefunden. Wie bei jedem Ordenstreffen (und es gab recht viele, da man der Ansicht war, alle sollten untereinander guten Kontakt pflegen) waren auch alle Mitglieder da, und die allein waren schon um die 50 Personen. Dazu noch die ganze Weasleyfamilie, die in den letzten Jahren rasant angewachsen war.
Harry und Ginny hatten zu James (6 Jahre) noch Albus Severus (4 Jahre) und Lily Luna (2 Jahre) bekommen. Diese nannte man auch meist Lils oder Ly, damit keine Verwechslungen mit Lily Senior auftraten. Teddy war mittlerweile 8 Jahre alt.
Nur wenige Monate nach Hermines und Rons Hochzeit war Rose (5 Jahre, nicht allzu viel älter als Albus) zur Welt gekommen, und darauf dann Hugo (auch 2 Jahre alt).
Alicia Lily war jetzt 6 ½ Jahre alt und hatte zudem noch einen Bruder bekommen, Jonathan Severus, der jetzt 3 Jahre alt war.
Bill und Fleur hatten zu Victoire (7 Jahre) noch Dominique bekommen (5 Jahre) und ihr Sohn Louis war eben 1 Jahr alt geworden.
George hatte Angelina Johnson geheiratet und mit ihr Fred (3 Jahre) und Roxanne (2 Monate) bekommen.
Percy hatte Audrey Spencer geheiratet und Molly (4 Jahre) und Lucy (1 Jahr). bekommen.
Charlie war bis heute unverheiratet.
( Draco Malfoy hatte übrigens Astoria Greengrass geheiratet und mit ihr Scorpius Hyperion, 5 Jahre, bekommen.)
Wie immer ging es sehr quirlig zu, alle sprachen durcheinander, wobei die ganzen Kinder wohl eher schrien. Diese Treffen waren fester Bestandteil des Ordenlebens geworden, zudem gab es regelmäßig Besprechungen und natürlich Aufträge und Einsätze. Denn alle Todesser waren noch längst nicht nach Askaban verfrachtet. Erst letzte Woche hatte das Aurorenteam zum Beispiel Mulciber und Thornton überführt. Harry hatte dafür jedem Auroren eine großzügige Belohnung zukommen lassen. Harry? Genau, Harry, denn er war vor zwei Jahren zum Leiter des Aurorenbüros ernannt worden. Nicht schlecht für einen damals 23jährigen.
Ron war mittlerweile bei George eingestiegen und Hermine in die Abteilung Pflege magischer Geschöpfe übergewechselt. Ginny war eine bekannte Quidditchkommentatorin geworden und Angelina arbeitete bei George im Laden.
Doch im Großen und Ganzen war es ziemlich ruhig geworden und alles ging seinen gewohnten Trott. Eben zum Beispiel schlang Teddy seinen letzten Bissen Nudelsalat hinunter und blickte wie immer rasch zu Alicia. Diese trank schnell aus und gemeinsam stoben sie davon. Lily (sen.) schüttelte leicht lächelnd den Kopf. Nun würde es noch etwa vier Minuten dauern, bis Victoire hinterher stürmen würde und Molly (jun.) ebenfalls. Das ging immer so, alle Kinder waren untereinander gut befreundet. Doch Teddys Freundschaft mit Alicia war die engste. Die beiden heckten ständig irgendetwas aus und steckten die Köpfe zusammen. Sie waren die besten Freunde.
Severus hatte ebenfalls das Verschwinden bemerkt und lächelte Lily zu. Dann mussten die mittlerweile vier fehlenden Personen eben auf das verzichten, was er jetzt sagen wollte. Es würde sie ohnehin nicht sonderlich interessieren.
„Hey, liebe Leute, mal einen kurzen Moment Ruhe bitte.“ Die Anwesenden wandten sich ihm zu und verstummten.
„ Ich wollte mich nochmal bedanken für eure Mithilfe beim Tag der offenen Tür in Hogwarts, letzten Mittwoch. Ihr wisst schon, das haben wir ja vor zwei Jahren eingeführt, damit die Eltern sich ein besseres Bild davon machen können, wie der Schulbetrieb abläuft. Schließlich wollen wir nicht wieder verängstigte und verunsicherte Familien, wie damals im Krieg. Und natürlich ist es auch gut für die zukünftigen Schüler, sie können sich mehr darauf einstellen und der Ehrgeiz wird geweckt. Dieser Tag der offenen Tür ist genau so abgelaufen wie geplant und die eben genannten Vorgaben sind auch eingetreten“. Severus unterbrach kurz und sah sich um. „Und das auch dank eurer tatkräftigen Hilfe, da ihr einen geregelten Ablauf der Besucherströme geschaffen habt, sodass der Schulbetrieb nicht großartig gestört wurde. Dieser Tag war wirklich eine tolle Sache.“
Caitlyn Twelth, eine junge Hexe aus dem Ministerium und seit drei Jahren Mitglied des Phönixordens, ergriff das Wort.
„Es hat uns allen großen Spaß gemacht, Severus. Und nicht jeder Schulleiter hätte sich den Aufwand gemacht und anderen die Möglichkeit gegeben, sich in die Suppe spucken zu lassen“.
Bill nickte.
„Ja, da hat sie recht. Weißt du was? Du bist ein genauso guter Schulleiter wie Dumbledore es war. Er wäre stolz auf dich“. Severus schüttelte abwehrend den Kopf.
„Ach Quatsch, Leute! Jetzt übertreibt mal nicht wegen so einem bisschen.“
Genau wie für Harry stand Albus Dumbledore für Severus auf einem hohen Podest. Manchmal warnten andere Ordensmitglieder neue Mitglieder spaßhaft, nicht Dumbledores Namen zu erwähnen, weil Harry und Severus sich sonst in lange Lobreden stürzen würden. Kein Wunder, Dumbledore war ja beider Mentor gewesen und hatte beide stark beeinflusst.
„Nein, ganz ehrlich, du machst deine Sache sehr gut. Und weißt du noch was? Zu Harry hatte ja damals schon Scrimgeour gesagt, er wäre Dumbledores Mann. Aber du bist es auch, glaub mir. Du führst Hogwarts ganz in seinem Sinne weiter.“ Nach diesen Worten murmelten die Anwesenden zustimmend und Lily strich Severus über die Wange. Für sie stand er jetzt genau da im Leben, wo er sein sollte.
Nach einer Weile wandten sich alle wieder verschiedenen Gesprächen zu. Angelina sprach mit Charlie über ein bestimmtes Drachenschuppenpulver, welches sie in ein neues Produkt einzubauen gedachte. Arthur ließ sich von Hermine die Funktionsweise eines Föhnes erklären. Lily fütterte Jonathan und plauderte währenddessen mit Fleur. Harry wandte sich zu Severus.
„Sag mal, Sev, hast du Teddy gesehen? - Ach, nein, er ist wieder mit Licie unterwegs, stimmts?“, meinte er dann grinsend.
„Du kennst ihn ja. Von wem er das wohl hat, musst man sich eigentlich nicht mehr fragen…“, antwortete Severus feixend.
„Jajaja…aber vielleicht, von wem dann Licie ihre Vorliebe fürs rumblödeln hat, hm? Ich meine, ist schon seltsam, wenn es sich ankündigt, dass die Tochter des Schulleiters selbst viele Regeln, nun, missachten wird…“, stichelte Harry.
„Tja…ich würd sagen, das liegt wohl am Einfluss ihres Bruders, weißt du. Du musst nämlich gar nicht so tun, ich hab gehört, wie du ihr neulich erklärt hast, wie man in die Hogwartsküche kommt und wo der Geheimgang ist zwischen Verwandlungszimmer und Zaubereigeschichtszimmer. Jaja! Und dazu noch: ‚Sieh zu, dass du erst nachts in die Küche gehst. Am besten gegen 3 Uhr, da triffst du meist nicht mehr auf Filch. Das hab ich damals durch vieles Austesten herausgefunden. Und ich rate dir auch mal, den Astronomieturm zu besuchen, ist zwar auch nicht erlaubt, aber das muss man gesehen haben. Bei Vollmond hast du echt einen tollen Blick über Hogwarts‘ Ländereien.‘ So siehts aus Harry, du stiftest Licie an, und dabei ist sie gerade erst sechs Jahre alt!“ Er grinste dabei aber leicht, ebenso Harry.
„Sieh mal, Sev, ich könnte es doch niemals auf mir sitzen lassen, dass meine Schwester nichts in Hogwarts tut…und man kann nie früh genug anfangen…“
So gemächlich verlief der Rest des Tages.
Doch mit dem folgenden hatte keiner gerechnet.
Zwei Tage später stand Kingsley Shacklebolt am Rednerpult im Tagungssaal des Zaubergamots. Er war gerade mitten in seiner Rede über ein neues Gesetz für die Einschränkung der Gefahren durch Inferi, als die breite Tür aufgerissen wurde und Shannon Mercurt hinein stürmte.
„Mr Shacklebolt, Mr Shacklebolt!! Sie müssen sofort kommen, ihr Patenkind, Teddy Lupin, ist entführt worden! Mr Potter ist bereits auf dem Weg!“ Kingsley zögerte keine Sekunde und rannte hinaus. In der großen Einganshalle des Zaubereiministeriums mit den Kaminen traf er auf Harry, der auf den Ausgang zuhastete.
„KINGSLEY! Da bist du ja! Los, schnell!“
„Harry, mein Gott, Shannon sagte etwas davon, dass Teddy ENTFÜHRT WORDEN IST??!!“
„Ja, Kingsley, es ist wahr! Es waren Todesser! Er war wie immer im bei seinem Fußballtraining beim MSVL (Magischer Sportverein London), und auf einmal sind Todesser aufgetaucht, und haben ihn einfach mitgenommen!! Die Trainer oder wer anders konnte nichts tun, denn Teddy holte gerade den Ball vom Randstück, sie sahen nur noch die Umhänge und die Masken und dann waren sie schon weg! Mein Gott, die hatten richtig auf die Gelegenheit gewartet!“ Mittlerweile befanden sie sich im Apparierraum des Zaubereiministeriums.
„Los Kingsley! Wir apparieren sofort dorthin, das ganze ist erst acht Minuten her, man hat uns sofort verständigt.“ Gesagt, getan. Auf dem Sportplatz hasteten Harry und Kingsley wie vom Tod gejagt und außer Atem zu den aufgescheucht umherlaufenden Trainern und Spielern.
„Ah da sind Sie, Mr Shacklebolt, und oh, Mr…Mr Potter…“
„Mr Crainer, WAS IST PASSIERT???“, unterbrach Harry ihn schreiend.
Der Angesprochene begann wieder, besorgt hin und her zu wandern.
„Es… es war so plötzlich! Die… die haben gewartet auf den richtigen Moment, die hatten das wohl lange geplant! Wir konnten uns kaum rühren, da waren sie schon weg!“
„Haben Sie irgendeine Ahnung, wo sie hin sind, Mr Crainer?“, fragte Kingsley aufgestochen.
„Nein, tut mir Leid, sie sind appariert.“ Harry wandte sich ab. Sie waren appariert, also konnten sie überall sein. Eine schrecklich lähmende Angst kroch ihm den Rücken hoch und ein Gebirge von der Größe der Anden lastete sich auf seiner Lunge ab. Teddy…entführt. Er konnte es nicht glauben. Von Todessern. WARUM?? Doch im selben Moment konnte er sich fast schon eine Antwort geben. Severus hatte ihm mal von den Besprechungen Voldemorts mit seinen Todessern erzählt. Auf Teddy hatte Voldemort es samt Anhängern schon seit dessen Geburt abgesehen. Er war der zweite nicht reinblütige Black nach seiner Mutter, Nymphadora Tonks-Lupin. Genau wie sie sollte er ausgelöscht werden, der Vater, ein Werwolf, direkt noch dazu. Doch der Plan, nämlich Teddy gefangen zu nehmen, damit die Eltern anlocken, die ihn hätten retten wollen, und schließlich alle drei töten, war gescheitert. Denn die ganze Familie hatte unter dem Fideliuszauber gelebt und Remus Lupin selbst war der Geheimnisverwahrer gewesen, sodass es selbstverständlich keine Gefahr gab, dass man verraten wurde.
Und jetzt hatten sie sich doch noch den Jungen holen können, um auch ihn zu töten. Harry fiel das Atmen schwer. Teddy zu verlieren…undenkbar. Das ginge nicht. Das durfte nicht passieren. Ihn Kingsleys Gesicht sah er dieselben Gedanken.
„Los, Harry, was können wir tun??!!“
„Wir brauchen einen Hinweis, wo sie sind, aber erst mal Verstärkung. Ich hole sofort einige Auroren her.“ Damit schickte er einige Patroni los.
„Und jetzt lass uns uns umschauen!“ Harry und Kingsley untersuchten schnell aber gründlich den Tatort, den Crainer ihnen zeigte. Nichts. Keine einzige, kleine Spur war zu sehen. Harry fühlte sich der Ohnmacht nahe. In dem Moment kamen die gerufenen Helfer hinzu. Ginny stürzte auf ihn zu. Sie war völlig aufgelöst und schlang die Arme um Harry.
„Oh, Harry!! Was zum Teufel soll das?? OH, und was ist mit Teddy?? Habt ihr was gefunden?“ Harry drückte sie fest an sich.
„Es tut mir Leid, Schatz, momentan wissen wir gar nichts.“ Ginny brach in einen Tränensturm aus. Jetzt näherten sich Ron, Hermine, Bill, Angelina und George, Charlie und dazu noch das halbe Aurorenbüro.
„Leute!“, sprach Harry zu ihnen, „habt ihr irgendeine Ahnung, wo die Todesser mit Teddy hin sein könnten?? Oder irgendeine Idee, wie wir herausfinden können, wo sie sind??“ Alle sprachen aufgeregt durcheinander. Ihnen war klar, dass jede Minute zählte. Doch weiterhelfen konnte keiner. Harry kam dem Kollaps immer näher . Aber dann besann er sich. Teddy brauchte ihn jetzt, er musste jetzt voll dabei bleiben. Nach einigen Minuten lauter Diskussion zupfte Hermine Harry grübelnd am Umhang.
„Sag mal, Harry, als ihr am Wochenende bei uns wart, hatte Ron ihm da nicht dieses Taschenmesser geschenkt?“
„Ja, Mine, aber was bringt uns das jetzt weiter? Teddy wird die Todesser damit nicht aufhalten können!“
„Aber, Harry, weißt du also sicher, dass er es dabei hat?“
„Ja, das hat er, er hat es nicht einmal nachts weggelegt oder so, denn hat er es in seiner Socke versteckt, weil er dass mal in einem Detektivfilm gesehen hat!“ Jetzt wandte sich Ron mit einem dämmernden Gesichtsausdruck ihnen zu.
„Mensch, Mine, du bist genial! Dass du daran denkst!“
„KÖNNTET IHR JETZT MAL SAGEN WAS DAS SOLL, ODER ÜBERLEGEN WIR JETZT WEITER, WIE WIR TEDDY RETTEN KÖNNEN?“, schrie Harry ungeduldig dazwischen und der Verzweiflung nahe.
„Harry, wir wissen, wie wir zu Teddy kommen! Das Taschenmesser, das ist kein normales Muggelmesser, es ist eine Spezialanfertigung. Ich hab es mal in einem kleinen Kramladen gekauft, und auch nur, weil der Verkäufer mir sagte, was eingebaut ist. Eine Art magischer Funkortungschip. Der Verkäufer sagte, er hat es einem Alten abgekauft, der diesen Chip selbst eingebaut hat, weil er sein Taschenmesser ständig verloren hat. Ich hab es mal ausprobiert, bevor ich es gekauft habe, uns es hat echt geklappt.“ Alle sahen ihn mit offenem Mund an.
„UND WIE ERFAHREN WIR JETZT, WO TEDDY IST?“
„Ganz einfach, mit dem Zauberstab“, Ron zückte seinen, „ und jetzt muss man nur Encontrarte sagen, und jetzt, apparieren. Und der Zauberstab wird einen zum Taschenmesser bringen.“ Harry hielt einen Moment inne, dann stürmte er gleichzeitig mit Ginny und Kingsley zu ihm.
„Na los, RON!“, schrie Ginny ihn außer sich vor Sorge an.
„Ja, aber dann können wir nicht alle hin!“
„Wir machen es einfach so, dass ich, Ginny und Harry mit dir und, keine Ahnung, Slimber und Nerick, per Seit-an-Seit-Apparieren mitkommen, mehr kannst du nicht mitnehmen. Und dann kehrst du zurück und holst die anderen“, sprach Kingsley hastig zu Ron. Alle waren einverstanden und es ging los.
Als das unangenehme Appariergefühl vorüber war, sahen sie sich in einer trüben nebligen Gegend wieder. Es war ein schlechtes Wetter mit leichtem Nieselregen. Sie sahen sich kurz um, und entdeckten dann etwa 20 Meter weiter circa 8 große Menschen in schwarzen Umhängen.
Eine kleine Person stach in seinem roten T-Shirt auffällig heraus. Ginny, Harry und Kingsley rannten sofort los, die anderen hintendrein, und schrien sich die Lunge heraus.
„TEDDYYYYYYYYYY!!“ Die Todesser drehten sich um und erstarrten. Damit hatten sie nicht gerechnet. Schnell zogen sie Teddy mit sich in die riesige dunkle Höhle, an deren Eingang sie sich eben befanden. Um hinein zu gelangen, musste man steil hinein rutschen. Während Ron, Kingsley, Slimber und Nerick an der Kante stehen blieben, sprangen Ginny und Harry ohne zu zögern und immer noch nach Teddy rufend hinterher. Harry kam das steile Hinabrutschen endlos vor. Ginny hatte mittlerweile mit Weinen aufgehört, sie sah starr nach vorn. Schließlich wurden sie an einem Vorsprung aufgehalten. Dieser war, wie beide feststellen mussten, magisch abgeriegelt, sodass sie nicht hinauskamen. Und auf der anderen Seite über dem Abgrund, ein Stück unten, warteten die Todesser, Teddy stand zitternd unter ihnen. Harry meinte sterben zu müssen, als er Teddy qualvoll nach ihm rufen hörte, Ginny hatte im selben Moment angefangen, wie wahnsinnig rumzubrüllen und zu versuchen, durch die Absperrung zu kommen. Erfolglos. Harry wusste nicht mehr, was er tun sollte. Er und Ginny hätten zurück kommen können durch den Eingang der Höhle, kein Problem. Doch niemals würden er und Ginny Teddy zurücklassen, sie konnten es nicht. Harry sammelte sich. Dann wandte er sich zu den Todessern.
„Hey. Hört mal, lasst Teddy frei!“
Die Todesser lachten nur fies.
„Jaja, träum nur weiter. Er wird sterben, genau wie seine Eltern. Dieser unreine Zweig der Familie Black muss ausgelöscht werden, genau wie in jeder anderen reinblütigen Zaubererfamilie. Du weißt, erst letzten Monat haben wir Helena Maisy beseitigt, noch so ein dreckiger Spross, der eine reinblütige Familie verunreinigte. Nur weil der Dunkle Lord tot ist, heißt das nicht, wir würden sein Erbe nicht fortsetzen.“
„Nein, lasst Teddy, bitte! Was…was kann ich tun, dass ihr ihn gehen lasst?“, rief Harry verzweifelt. Ginny war unterdessen von einem Schockzauber der Abgrenzung zurück geschleudert worden.
Die Todesser sahen sich eine Weile an. Dann wandte sich einer, offenbar der Anführer, Harry zu.
„Nun…der einzige Weg, ihn zu retten“, er deutete auf Teddy, „ist Tausch.“ Damit sah er Harry direkt in die Augen.
„Tausch mit dir. Dann wäre der Junge zwar noch nicht weg, aber den Auserwählten zu töten…das ist dann noch eine ganz andere Dimension. Wir würden in die Geschichte eingehen…Harry Potters Mörder…“, seine Stimme verlief leise.
Ginny fing krampfhaft an zu weinen.
„HARRY!! Harry….“ Sie zerrte an seinem Umhang. Sie wusste, dass er seine Entscheidung schon längst getroffen hatte.
„Ginny, Schatz…du weißt es geht nicht anders.“ Harry löste ihre Hand und ging einen Schritt vor. Er dachte jetzt nur noch an Teddy, seinen Sohn, auch wenn er nicht sein leiblicher Sohn war.
„Okay, wie wollt ihr das machen? Wie bringt ihr Teddy sicher hierher zu Ginny?“ Ein Todesser zeigte auf eine Eingangsluke rechts oben in dem magisch erstellten Käfig, in dem Harry und Ginny sich befanden und die die beiden nicht erreichen konnten.
„Der Junge kommt über die Leiter von hier unten zu dieser Luke. Und du…“, seine Augen funkelten, „gehst dort vor.“ Harry hatte noch nicht bemerkt, dass ganz vorn eine Art Loch war, durch die er senkrecht nach unten springen konnte. Er schluckte.
„Wie kann ich sicher sein, dass ihr Teddy wirklich frei lasst?“
„Wir werden das zeitgleich machen. Und deinen Zauberstab legst du dort oben in der gegenüberliegenden Ecke ab.“
„Oa…okay.“ Harry tat wie geheißen und wandte sich um, zu Ginny. Diese war zu Boden gesunken. Ein letztes Mal, wie ihm schmerzhaft einfiel, sah er sie an. Schnell beugte er sich hinunter und gab ihr einen Kuss.
„Machs gut, Gin…“ Dann stellte er sich bereit. Ginny bekam kein Wort heraus. Zwei Todesser verfrachteten den verstummten Teddy zur Eingangsluke des Käfigs. Harry sah sie an. Dann schoben sie Teddy im selben Moment hinein, wie Harry hinunter sprang. Ginny sprang auf, um Teddy losgelöst an sich zu drücken. Dann klammerte sie sich an die Begrenzung und schrie wieder.
Harry war hart gelandet und im nächsten Augenblick von den Todessern per Zauberstab gefesselt worden. Sie zogen ihn sogleich mit sich langsam in einen nächsten Hohlraum der Höhle, ein grausames Lächeln auf den Lippen. Harry sah noch einmal hoch. Ginny und Teddy drängten sich an die Absperrung.
„Harry…“, drang Teddys nun sehr leise Stimme zu ihm. Ginny schluchzte und sah Harry einfach nur an.
„Teddy…solange du sicher bist…“ Ein trauriges Lächeln umspielte Harrys Lippen.
„Weißt du, das hab ich deinen Eltern geschworen…Und Ginny, wenn ich für Teddy sterbe, dann ist es wenigstens nicht umsonst.“ Harry warf noch einen letzten Blick auf zwei der Menschen in seinem Leben, die er am meisten liebte. Dann führten die Todesser ihn weg. Weg, um ihn zu töten…
Teil 2 folgt im nächsten Chap…^^
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