von Sophia Black
Es geht weiter. Viel Spaß hiermit!
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Am nächsten Morgen tauchte Daniela noch vor dem Frühstück in der Klinik auf. Sie hatte ihre Tochter Sina mitgebracht, die genau wie Amelie 17 Jahre alt und ihr eine gute Freundin geworden war. Auch sie hatte sich Sorgen um Amelie gemacht.
„Hey Schwesterherz. Wie geht’s dir?“ Sina umarmte Amelie liebevoll und sah sie an. „Ich soll dir ganz liebe Grüße von Simon bestellen. Er kommt vielleicht auch noch vorbei.“ Danke.“
„Hier, wir haben dir deine Klamotten mitgebracht. Und auch einen Schlafanzug.“ Daniela holte die Klamotten aus der Tasche und räumte sie in den Schrank. „Sollen wir dir beim umziehen helfen?“
Schwerfällig richtete sich Amelie in ihrem Bett auf und nickte. „Das wäre wirklich nett wenn ihr das tun könntet.“ Sina und Daniela sahen ihr an, dass sie noch starke
Schmerzen hatte. Sina half ihr sich auf die wackeligen Beine zu stellen und auch das Oberteil auszuziehen. Als sie Amelies Oberkörper sah, verschlug es ihr, genau wie ihrer Mutter, die Sprache. „Amelie?“ Sie sah sie an, bedeutete ihr aber, sie vorerst nicht auf ihre Verletzungen anzusprechen.
Nach einigen Versuchen und Schmerzensschreien von Amelie hatten sie es geschafft und Amelie legte sich wieder ins Bett. Die Decke zog sie bis ans Kinn hoch, obwohl es im Zimmer keineswegs kalt war.
„Habt ihr an das Paket gedacht?“ Daniela nickte. „Ja, es liegt im Schrank. Soll ich es holen?“ „Ja bitte.“ Daniela stand auf und übergab Amelie das längliche Paket. Amelie nahm es entgegen und legte es in ihr Nachtschränkchen. „Danke.“
„Was ist eigentlich da drin?“ Amelie sah Mutter und Tochter ernst an. „Mein Zauberstab.“
„Dein was?“ „Mein Zauberstab. Ich bin eine Hexe. Deshalb konnte ich vorgestern Abend einfach so nach London verschleppt werden. Alle in meiner Familie sind Hexen. Und das weißt du auch Daniela.“ Sina starrte ihre Mutter an. „Mum, das stimmt doch nicht. Sag mir bitte dass sie spinnt.“
Daniela aber schüttelte den Kopf. „Nein Sina. Sie hat Recht. Meine Schwester Christine war auch eine Hexe. Nur deshalb ist Amelie auch bei uns. Christine war meine Halbschwester. Ich weiß, ich hätte dir und deinem Vater von ihr erzählen sollen. Aber ich habe sie nur zweimal im Leben gesehen. Erst als sie starb erfuhr ich, dass sie noch eine Tochter hat und war einverstanden Amelie bei mir aufzunehmen.“
Sina konnte es nicht fassen. Aber statt auf die Worte ihrer Mutter und ihre eigene Familiengeschichte einzugehen, wandte sie sich an ihre Cousine.
„Aber was ist denn eigentlich passiert? Dad sagte du seiest gefoltert worden.“ Amelie nickte. „Ja, das stimmt. Mit dem Crutiatusfluch. Das ist einer der vier verbotenen Flüche. Es ist nicht erlaubt sie zu benutzen. Aber meine Cousine schert sich einen Dreck um die Gesetzte unserer Welt. Sie hat ihn angewandt in der Nacht in der sie mir mit ihrem Mann aufgelauert hat. Zissa ist fünf Jahre älter als ich und schon länger verheiratet.“
„Aber wie hat sie dich nach London verschleppen können in der kurzen Zeit?“ „Wir Zauberer haben eine eigene Art an Orte zu gelangen. Man nennt das apparieren. Du verschwindest hier und tauchst woanders wieder auf. Wenn ich nicht so schwach wäre würde ich es dir zeigen. Es funktioniert so. Du konzentrierst dich genau auf den Punkt an den du gelangen willst. Natürlich musst du den Ort kennen. Und im nächsten Moment bist du dort.“
Sina schien beeindruckt. „Kannst du mir was zeigen?“ „Später vielleicht. Momentan bin ich zu schwach.“ Sina nickte. „Klar, kein Problem. Wir haben ja noch Zeit genug dafür.“
Mit den Worten erhob sie sich und verabschiedete sich mit Daniela von Amelie. Diese schlief noch etwas und als sie gegen Mittag von einer Krankenschwester geweckt wurde, beschloss sie etwas zu essen.
Nach dem Essen griff sie nach den Stiften und dem Schreibblock, der neben ihr lag und begann an ihren Freund Sirius zu schreiben, von dem die Schneiders noch keine Ahnung hatten.
Lieber Tatze,
ich liege in Krankenhaus in Köln. Ich wurde vorgestern Nacht von Zissa und Lucius in Köln verschleppt. Sie haben mich gefoltert. In London. Bitte komm so schnell du kannst her.
Ich liebe dich. Deine Paw
Sie versiegelte den Brief mit ihrem Zauberstab und versuchte aufzustehen. Doch als sie die Beine gerade aus dem Bett geschwungen hatte, gaben sie nach. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Dr. Mannstein betrat den Raum.
Als er seine Patientin sah, eilte er auf sie zu und halt ihr zurück in ihr Bett. „Mrs. Wilson. Was machen sie denn da? Sie wissen ganz genau dass sie nicht aufstehen sollen.“ Fast liebevoll wie ein Vater deckte er sie wieder zu und lächelte sie an.
„Ich habe noch eine Nachricht für sie.“ Jetzt sah er aus, als ob er nicht sicher war, ob er glücklich oder traurig klingen sollte.
„Mrs. Wilson, wissen sie dass sie schwanger sind?“ Amelie musste aufgrund dieser Frage grinsen und Dr. Mannstein verstand das nicht. Noch immer hatte er von der Folterung keine Ahnung.
„Falls sie glauben ich sei vergewaltigt worden und habe deshalb die ganzen Wunden und Verletzungen, kann ich sie beruhigen Doktor. Ich bin schlicht und ergreifend von meiner Cousine und ihrem Mann gefoltert worden. Gerade weil ich schwanger bin.“
Jetzt verstand der Arzt gar nichts mehr. „Moment mal. Sie wissen dass sie ein Kind erwarten?“ Amelie nickte. „Dr. Mannstein. Ich bin zwar erst 17, habe keine Eltern mehr und lebe erst seit einem Monat in Köln. Aber ich freue mich auf mein Kind. Und mein Freund auch.“ Dr. Mannstein stand auf und schüttelte ihr die Hand. „Wenn das so ist. Herzlichen Glückwunsch. Danke. Wissen ihre Pflegeeltern von der Schwangerschaft?“ Amelie schüttelte den Kopf. „Ich werde es ihnen morgen sagen. Der Arzt wollte schon den Raum verlassen, da hielt Amelie ihn zurück. „Dr. Mannstein. Könnten sie bitte das Fenster öffnen?“ „Natürlich.“ Er ging zum Fenster und öffnete es. „Vielen Dank.“
Nachdem ihr Arzt den Raum verlassen hatte, holte Amelie ihren Zauberstab heraus und schwang ihn kurz. Sie wartete eine Viertelstunde, da flog plötzlich ihre Eule Pippin durchs offene Fenster herein und landete direkt auf ihrem Bett.
„Hey mein Süßer.“ Liebevoll streichelte Amelie dem Vogel über den Kopf. Dann hielt sie den Brief an Sirius hoch und übergab ihn Pippin. „Hier, der muss sofort zu Sirius.“ Pippin erhob sich wieder und flog mit dem Brief im Schnabel davon.
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Eure Sophia
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