von Enim-Reh
15. Chap: Liebe den Tag
Nachdem meine Freunde dann wieder weg waren, saß ich noch gemütlich mit Lily auf dem Sofa. Sie seufzte leise und kuschelte sich enger an mich. „Was ist denn?“, fragte ich besorgt und fuhr über ihren Oberarm. „Ich bin nur froh, dass sie schon bescheid wissen. Aber...Wie meinst du reagiert deine Freundin auf die ganze Sache?“ Ich stupste ihr auf die Nase. „Du bist doch jetzt meine Freundin. Das mit Sandra war nichts dolles! Ich hab mich heute von ihr getrennt. Also mach dir keine schlechten Gedanken.“ Lily blickte mich ratlos an. „Aber du hast sie doch sicher geliebt, oder?“ Ich seufzte und sagte dann: „Ich bin mit ihr ja nur zusammen gekommen, weil ich dachte, dass du nie etwas von mir willst! Ich hatte einen Schutzwall gegen dich aufgebaut, der mich daran hinderte mehr von dir zu wollen. Aber dein Gefühlswechsel hat diese Mauer Nullkommanichts aus dem Weg geräumt. Und ich bin echt froh darüber, dass ich dich jetzt habe!“ Ich küsste sie zärtlich auf die Haare und wusste, dass die Angelegenheit zwar nicht für immer aus dem Weg war, aber wenigstens für die nächsten Stunden.
Langsam fuhr ich mit meiner Hand über ihre Taille und teste, ob sie an der Stelle weiter machen wollte, an der wir zuvor von meinem besten Freund unterbrochen wurden waren. Mir war es immer noch ein Rätsel, woher sie das Passwort hatten. Als ich über ihre Seite streifte, kicherte sie los und rief: „Ey! Lass das!“ Doch ich hörte nich auf und kitzelte sie durch. Irgendwann merkte ich jedoch, dass es für sie wohl keinen Spaß mehr machte und ich ließ wieder von ihr ab. Ich sah Lily gähnen und blickte auf die Uhr. Es war schon halb zwölf, also allerhöchste Zeit ins Bett zu kommen. „Lily? Soll ich dich ins Bett bringen?“ Sie nickte müde und ich hob sie hoch. Sie war nicht sonderlich schwer und so konnte ich sie beruhigt auf das Bett legen. Als ich sie zudeckte und ihr noch einen Gute-Nacht-Kuss gab, erschien ein Lächeln auf ihren Lippen. Ich wollte mich gerade umdrehen und aus dem Zimmer schleichen, als sie murmelte: „Nicht gehen!“ Dabei zog sie einen Schmollmund, sodass ich mich geschlagen geben musste und mich neben sie legte. Vorher zog ich mir noch meine Jeans aus, sodass ich nur noch meine Boxer-Shorts trug. Dann kuschelte ich mich neben sie und legte einen Arm um ihre Taille, den sie sofort an sich zog. Nach einem erneuten Kuss von meiner Seite auf ihre Haare, schliefen wir ein.
Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete, war Lily verschwunden. War alles nur ein Traum gewesen? Ich blickte umher und atmete erleichtert auf. Dies war nicht mein Zimmer, also musste ich bei Lily geschlafen haben und das zeigt, dass alles real gewesen war. Ich lächelte und pellte ich aus der warmen Decke. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es noch eine knappe Stunde bis zum Frühstück war. Seit wann wachte ich eigentlich so früh auf? Langsam ging durch das Zimmer und öffnete die Tür. Lily war wohl im Bad, also ließ ich ihr die Zeit und stiefelte erst einmal in mein Zimmer. Dort kramte ich schnell frische Jeans, ein T-Shirt, neue Boxer-Shorts und meine Schuluniform heraus. Mit dem Wäschehaufen stellte ich mich vor die Tür zum Bad und klopfte. „Schatz? Brauchst du noch lange?“, fragte ich und wartete auf Antwort. „Moment! Du kannst sofort reinkommen!“ Ich lächelte und kurze Augenblicke später hörte ich schon, wie sich der Schlüssel umdrehte. „Guten Morgen, Schatz!“, sagte ich und gab Lily einen Kuss. „Na du!“, sagte sie und spritzte mich mit ihren Haaren nass. „Ihh...Du bist eklig!“ Sie lachte nur und ließ mich rein.
Eine halbe Stunde später stand ich angezogen und frisch geduscht vor ihrer Tür und klopfte. „Herein!“, rief Lily und strahlte, als sie mich sah. „Bist du fertig?“, fragte ich, doch sie schüttelte mit dem Kopf. „Nein...Ich muss mich noch eben schminken!“ „Du siehst doch auch ohne schön aus! Oder willst du jemanden besonders gefallen? Benutzt mich wohl nur, um jemanden eifersüchtig zu machen! Wer ist es?“ „Oh nein...Du hast mich durchschaut! Ich schäme mich. Die ganze Liebe war nur Heuchelei und eigentlich liebe ich...Ähh...achja...eigentlich liebe ich Filch!“ Wir prusteten sofort los und ich gab ihr einen Kuss. „Ich hab dich lieb!“, sagte sie und ich lächelte sie an. „Ich dich auch. Aber selbst dann noch, wenn du mit Filch abhaust!“ Sie lächelte und gab mir einen Kuss, der diesmal jedoch etwas drängender war. Langsam fuhr sie mit ihren Händen unter mein T-Shirt und meine Haare stellten sich auf. Doch ich blockte ab. „Was ist?“, fragte sie entsetzt. „Hast du mal auf die Uhr geguckt?“ Sie schüttelte mit dem Kopf und sah entsetzt auf die Uhr. „Oh...Wir haben kaum noch Zeit!“ Ich küsste sie entschuldigend und legte meine Arme um sie. „Komm, wir müssen los! Ich bin gespannt auf die Gesichter der anderen!“ Lily blickte mich nervös an. „Was werden sie wohl sagen? Ich hab irgendwie A...“ Ich legte einen Finger auf ihre Lippen. „Shh...Das wird schon gut werden! Keine Angst!“ Sie lächelte leicht und nahm meine Hand fest in ihre. „Sollen wir?“ Sie nickte steif und kuschelte sich an mich. „Dafür musst du mich aber los lassen! Ich wollte dich nämlich nicht gerade gerne tragen!“ Sie lächelte, nahm meine Hand und zog mich nach draußen.
„James?!“, hörte ich sie fragen und horchte auf. „Wie haben es deine Freunde eigentlich geschafft ins Schulsprecherzimmer zu kommen?“ Ich blickte verlegen auf den Boden. „Du hast doch nicht etwa das Passwort...James? Wir müssen das Passwort ändern! So eine Situation wie gestern, die will ich nicht noch einmal erleben!“ Ich legte meinen Arm um ihre Schultern und zog sie zu mir. „Sorry...Das tut mir echt leid! Aber Pad war es auch nicht sehr angenehm uns gestört zu haben. Das hab ich an seiner Reaktion gemerkt. Und ich würde sagen, dass ihm das nicht noch einmal passiert. Wobei...Ich glaub meine Hand lege ich dafür nicht ins Feuer!“ Lily lachte und ich legte ihren Kopf an meine Schulter. Die große Halle war schon recht voll und das war für einen Sonntag sehr ungewöhnlich. Hatten wir verschlafen? Ich schnappte mir Lilys Hand und ging mit ihr durch das Portal.
Als wir in die Halle traten, spürte ich die Blicke der anderen auf mir und meiner Freundin, die sich nun enger an mich kuschelte. „James...Du weißt schon, dass die uns alle anstarren!“ Ich lächelte sie an und beruhigte sie. „Sollen sie es denn nicht wissen?“ Sie knuffte mich in die Seite. „Natürlich sollen sie es wissen! Aber...“ Ich erfuhr nie, was sie sagen wollte, denn genau in diesem Moment erreichten wir die anderen und Lily wurde sofort von ihren Freundinnen in Beschlag genommen. Ich hingegen setzte mich zu Pad und Moony. Peter saß uns gegenüber. „Und wie lang habt ihr geschlafen?“, fragte Pad mit einem schelmischen Grinsen und ich funkelte ihn gespielt böse an. „Stimmt es Prongs?“, fragte Peter hastig. „Seid ihr jetzt endlich ein Paar?“ Ich nickte und grinste breit. Ein kurzer Blick auf Lily zeigte mir, dass auch sie gerade ihren Freundinnen von den Geschehnissen berichtete und nur Augenblicke später kamen Alice, Justine (A.N. Wer meine andere ff kennt...das ist nicht dieselbe Justine!!! Sehr wichtig! Ich mag den Namen nur so gerne!) und Lina auf mich zu und umarmten mich. „ENDLICH!“, sagte Alice und klopfte mir auf die Schulter. „Das kannst du laut sagen!“, sagte ich und lächelte Lily zu. Sie warf ein umwerfendes Lächeln zurück. „James, ich schätze mal, dass du heute weniger Zeit mit uns verbringen willst.“, sagte Moony und ich nickte.
Nach und nach wurde die Halle leerer und ich wartete so lange, bis Lily fertig war. Unterdessen waren Moony, Wormie und Pad schon weg. „Schatz, mach doch mal hinne!“, sagte ich, als wir fast die einzigsten noch waren. Doch das war wohl genau das Falsche. Nun ließ sie sich natürlich noch länger Zeit. Ich legte meinen Kopf auf den Tisch und entspannte mich ein wenig. Doch zum Glück ließ sie mich nicht lange in meiner Langeweile allein und so verließen wir nur kurze Zeit später händchenhaltend die Halle.
„Und, was fangen wir nun mit diesem schönen angefangenen Tag?“, fragte ich, als wir die Außentreppe zum Innenhof hinunter gingen. Sie kuschelte sich an mich und sagte katzfrech: „Och...Ich hatte vor mich gleich noch in der Bibliothek mit Jason, diesem unheimlich süßen Typen zu treffen!“ Dann rannte sie weg und ich ihr hinterher. Ich ließ ihr genügend Vorsprung, doch dann spurtete ich los. Dadurch, dass sie sich immer wieder zu mir umsah, verlor sie jedoch ihren Weg aus den Augen und ehe ich etwas sagen konnte, lief sie schnurstracks in den See. „Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!“, schrie sie und ich sprang ihr hinterher. Schnell zog ich sie wieder nach oben und sie funkelte mich böse an. „Hättest du nicht sagen, wo ich hin renne?“, motzte sie und spritzte mich nass. Ich schwamm näher zu ihr und schaute sie traurig an. „JAMES! Du bist gemein! Du weißt ganz genau, dass ich deinem Hundeblick nicht böse sein kann!“ Ich lächelte und kam ihr noch näher. „Bist du mir immer noch sauer?“ „Mhh...Warum sollte ich denn nicht?“ Ich rollte mit den Augen und sagte: „Vielleicht überzeugt dich das!“ Ich kam ihr näher und küsste sie. Gleichzeitig legte ich meine Arme um ihre Hüfte und spürte, wie sich meine Nackenhaare aufstellten.
„Das war auf jeden Fall sehr überzeugend!“, kicherte sie. „Doch jetzt ist mir irgendwie kalt. Es ist schließlich Winter! Können wir vielleicht wieder rausgehen?“ Ich nickte und wir gingen wieder heraus. Ich packte meinen Zauberstab und ließ warme Luft daraus strömen, mit welcher ich zuerst Lily und dann mich trocken föhnte. Ich setzte mich in die Sonne und Lily legte sich so hin, dass ihr Kopf auf meinem Schoß lag. Ich streichelte ihr sanft durchs Haar. „Du Lily?“, fragte ich und blickte hinaus auf den Meer. Sie hörte auf und machte ein leises Geräusch. „Ich...Kann ich dich mal was fragen?“ Sie nickte. „Wie lange?“ Lily sah mich fragend an und ich präzisierte meine Frage. „Wie lange liebst du mich schon?“ Sie lächelte und sagte leise: „Ich glaube ich liebe dich schon sehr lange. Doch ich wollte es nie wahrhaben. Das kam erst vor einem Monat. Ich hab bei dem Eröffnungstanz vom Halloweenball so ein Kribbeln gespürt und ich glaube das war der Moment, wo ich es akzeptiert habe. Ich wollte es dir sagen, aber dann warst du mit Sandra zusammen! Und ich wollte weiterhin eine gute Freundin für dich sein. Deshalb hab ich dir immer zu gehört und dir auch noch Tipps gegeben! Ich wollte einfach nicht zeigen, dass ich dich liebe. Du warst so glücklich...“ Ihre Stimme versagte und eine kleine Träne lief ihr über die Wange. Ich beugte mich zu ihr herunter und küsste sie weg. Dann streichelte ich ihr sanft übers Gesicht und sagte: „Ich dachte immer du wärst nicht mehr als eine Freundin. Aber ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Ich wollte mich einfach selbst ablenken von dir. Doch jetzt weiß ich, dass es falsch war und ich möchte mich dafür echt entschuldigen!“ Sie winkte ab und gab mir einen Kuss.
Wir lagen noch eine ganze Weile dort, doch dann wurde es uns langsam zu kalt. Und so gingen wir in unseren Gemeinschaftsraum und redeten den ganzen Abend über uns und was wir in unserer Zukunft noch so vorhatten. So erfuhr ich, dass Lily schon immer in Richtung Heilung gehen wollte. Ich ermutigte sie an ihrem Traum fest zu halten. Doch als ich ihr von meinem Traum, ein Auror zu werden, erzählte, war sie weniger erfreut. Sie meinte, dass es viel zu gefährlich sei. Sie hatte Angst um mich und sagte, dass sie es besser fände, wenn ich Quidditchchampion werden würde. Ich hatte gelacht und gesagt, dass wir das Thema dann weiter diskutieren, wenn es so weit ist. Danach war sie ein wenig eingeschnappt, da ich ihre Angst nicht so ganz verstehen wollte. Doch dann schnitt sie ein Thema an, das mir leichtes Unbehagen bereitete: „James, was ist mit unseren Eltern. Sollten wir es ihnen nicht sagen? Sie wissen doch noch nichts von unserer Partnerschaft.“ Ich schluckte. Ich wusste genau, wie meine Mum reagieren würde. „James? Kannst du mir denn keine Antwort geben? Willst du nicht, dass deine Eltern das erfahren?“ „Doch Schatz, aber...Ich...weiß nicht wie!“ Sie lächelte mich aufmunternd an. „Wir schaffen das schon. Es geht schließlich nicht um unsere Verlobung. Wir sind ja nur zusammen!“ „Aber die Verlobung kommt doch hoffentlich?!“, fragte ich lachend und gab ihr einen Kuss. „Mal sehen...!“ „Wie wäre es, wenn wir einen Brief schreiben?“ Sie lächelte und nickte. „Aber jetzt noch nicht. Dafür haben wir noch genug Zeit.“ Ich lächelte sie an und kuschelte mich eng an sie. Wie gerne wäre ich jetzt weiter gegangen, aber diese Situation kurz nachdem wir zusammen gekommen waren, hatte mir innerlich gesagt, dass wir noch nicht weit genug waren. Und so genügte es mir neben ihr zu sitzen und später auch neben ihr zu schlafen. Und der passende Moment würde schon noch kommen. Vielleicht ja in den Weihnachtsferien, falls sie zu mir kommen wollte. Aber ich wollte sie auf jeden Fall zu nicht drängen.
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