von Sophia Black
Marry, dein Wunsch sei mir Befehl! Hoffe euch gefällts. Viel Spaß damit!
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Der Schock saß bei allen auch noch Stunden nach Beginn der Verwandlung von Lucille tief. Mehrfach musste Victoria sowohl Hermine als auch Lily davon abhalten zu dem Mädchen zu gehen. Das musste Lucille alleine schaffen. So schwer es auch ihren Eltern fiel. Sie konnten ihr nicht helfen.
Auch die ganze Nacht schrie Lucille um ihr Leben. Erst in den frühen Morgenstunden erstarb das Geschrei urplötzlich. Sirius und Victoria hatten die gesamte Nacht vor der Tür des Wohnzimmers Wache gehalten, für den Fall dass Lucilles Verwandlung schon zuvor abgeschlossen sein würde. Doch geschah nichts. Lucille blieb ruhig und unternahm keine Versuche in einem Blutrausch das Zimmer zu verlassen.
Eng aneinander gekuschelt fand das Mädchen ihre Eltern am nächsten Morgen vor dem Wohnzimmer der Potters. Victoria und Sirius schliefen und wurden erst durch ein lautes „Guten Morgen“ von ihrer Tochter geweckt.
„Lou?“ „Hey Mum“, grüßte das junge Mädchen als sei nichts geschehen. Als sei sie immer noch das kleine Mädchen das sie am gestrigen Tag noch gewesen war.
Ungläubig betrachtete Victoria ihre Tochter und konnte es einfach nicht fassen. Überglücklich nahm sie Lucille in die Arme und wollte sie gar nicht mehr loslassen.
Auch Sirius umarmte Lucille nun und stundenlang wie es den drei Cranes vorkam standen sie vor der Tür des Wohnzimmers ohne ein Wort zu sagen.
„Was… was ist passiert?“, zerriss Lucilles Stimme irgendwann die Stille. Beschämt sah Victoria nach unten, doch Sirius’ Hand auf ihrer Schulter gab ihr die Kraft ihrer Tochter zu sagen was geschehen war.
„Ich musste dich verwandeln.“ Lucille nickte. „Ja, ich weiß.“ Die 13 jährige flüsterte nur und Victoria glaubte schon ihre Tochter mache ihr Vorwürfe. Tränen stiegen der Vampirfürstin in die Augen und sie wandte sich ab. Sie hatte sich geschworen nie wieder einen Menschen ohne sein Einverständnis zu verwandeln. Nie wieder wollte sie einem Menschen dieses verfluchte Leben schenken. Und doch hatte sie es getan. Bei ihrer eigenen Tochter.
„Mum, du hattest keine andere Wahl.“ Victoria sah ihre Tochter direkt in die Augen. „Doch Lucille. Die hatte ich. Die haben wir alle. Ich hätte dich sterben lassen sollen.“
Lou, wie Lucille von allen genannt wurde, war nicht schockiert über diese Worte und auch Sirius wusste, dass Victoria diese Worte nicht böse gemeint hatte. Jeder normale Mensch wäre nach so einer Äußerung völlig schockiert gewesen. Hätte Victoria verurteilt. Sie für unbarmherzig und kaltherzig gehalten. Nicht so ihre beiden anwesenden Familienmitglieder. Unter Vampiren, vor allem aber unter den Cranes, war es Gesetz Menschen nicht ohne ihr Einverständnis zu verwandeln. So schwer es auch fiel.
Victoria hatte zwar das Recht inne sich über dieses Gesetz zu stellen, doch hatte sie sich bis zum gestrigen Tag daran gehalten.
„Danke“, flüsterte Lou und umarmte ihre weinende Mutter, die überhaupt nichts mehr sagen konnte. Es war so unglaublich. So völlig unbegreiflich, dass Lou das Leben als Vampir so einfach hinzunehmen schien.
Sirius wunderte dieser Umstand weniger als seine Frau. Schließlich war Lou genau wie ihre zwei jüngeren Geschwister unter Vampiren aufgewachsen. Auf Crow Manor gab es nur wenige Menschen und auch die Freunde seiner Kinder waren zumeist Vampire.
„Guten Morgen“, holte James’ Stimme die drei Cranes aus ihrer Lethargie und Sirius, Victoria und Lucille wandten sich zu Treppe um.
Noch etwas scheu kam der beste Freund ihres Vaters auf Lucille zu. So als rechne er jederzeit mit einem Angriff.
„Hallo, ich bin Lucille Crane, und du musst James sein, richtig?“ Der frisch verheiratete Auror nickte und schüttelte Lou völlig perplex die Hand
„Äh ja der bin ich.“ „Freut mich dich endlich kennen zu lernen. Dad hat soviel von dir gesprochen und war so froh dich endlich wieder sehen zu können.“
„Guten Morgen“, wurden sie abermals von Lily unterbrochen. Hinter ihr tauchten jetzt auch Harry, Ginny und Hermine mit ihren Eltern auf. Alle lächelten verhalten in Richtung des frisch geborenen Vampirs.
„Hey Leute. Nur weil ich gerade meine Verwandlung abgeschlossen habe, müsst ihr keine Angst vor mir haben. Und vor meinen Eltern ebenfalls nicht. Ich tue euch nichts.“
Freudig wie es ihre Art war, begrüßte Lou nun die Potters und Harrys Freunde.
Sämtliche Anwesende waren etwas perplex. Lily, James, Harry, Hermine, Hermines Eltern und Ginny, weil sie nicht damit gerechnet hatten, dass Lou sich so normal benahm. Sirius und Victoria, weil sie ihre Tochter kannten und zudem schon einige Verwandlungen miterlebt hatten. Und normalerweise verfielen frisch verwandelte Vampire schnell in einen Blutrausch.
Lou so wie es aussah allerdings nicht. Sie machte keine Anstalten, sich auf irgendeinen der anwesenden Menschen zu stürzen.
„Was ist jetzt mit Frühstück?“, fragte Lou gut gelaunt und ging schon in Richtung Küche.
„Was war denn das?“, fragte Harry an seinen Paten gewandt. Sirius zuckte nur mich den Achseln und so machten sich alle anderen ebenfalls auf den Weg in die Küche, wo Lou schon angefangen hatte den Tisch zu decken.
Eine Viertelstunde später saßen sie alle am Tisch und genossen das Frühstück.
Es wurde viel gelacht und geredet. Natürlich wollte vor allem Hermine jetzt wissen wie die Verwandlung für Lou verlaufen war und das Mädchen erzählte ausführlich über ihre Schmerzen und ihren Todeswunsch. Noch nie hatte Sirius jemanden so offen über die Verwandlung in einen Vampir sprechen hören. Nicht mal er selbst hatte je über seine eigene Verwandlung gesprochen. Dafür war es einfach zu schmerzhaft und schrecklich. Schließlich löste sich die Seele vom Körper des Verwandelten ehe sie sich wieder mit ihm vereinigte. Diese Prozedur war extrem schmerzhaft und nicht wenige Menschen versuchten sich während der Verwandlung selbst zu töten. Auch wenn es natürlich nichts brachte.
Victoria hatte ihre Selbstvorwürfe heruntergeschluckt. Noch immer haderte sie mit ihrer Entscheidung, doch war sie auch froh diesen Schritt gegangen zu sein. Weder sie noch Sirius hätten es ertragen ihre Tochter zu verlieren. Vor allem nicht auf diesem Wege.
Erst jetzt, als Lou so offen plauderte, fiel Victoria auf, dass sie noch gar nicht wusste, was überhaupt mit Lou passiert war. Und auch wie es ihren anderen beiden Kindern ging wusste sie nicht.
„Was ist überhaupt passiert? Warum bist du hier aufgetaucht Lou?“ Die 13 jährige drehte sich zu ihrer Mutter um.
„Ich wurde angegriffen. Aber ich dachte das wusstest du, Mum?“ Victoria schüttelte den Kopf. „Naja, ich wusste, dass du angegriffen wurdest und dass Albert dich hierher bringen wollte. Aber er hat nicht gesagt was mit dir passiert ist.“
Lou räusperte sich, dann begann sie zu sprechen. „Ich war auf dem Weg nach Hause, da sprang auf einmal so ein Typ aus dem Gebüsch. Keine Ahnung wo der herkam. Er ist mit einem Messer auf mich losgegangen, so schnell konnte ich mich gar nicht wehren. Er hat mich niedergestochen und als dann auch noch ein zweiter Mann auftauchte glaubte ich schon ich hätte verloren.
Wenn Albert mich nicht gefunden hätte, wer weiß was dann noch alles passiert wäre.“
„Und warum bist du dann abgehauen? Albert wollte dich herbringen“, brauste Sirius auf und erhob sich.
„Dad bitte. Ich bin einfach durchgedreht. Der zweite Kerl war ein Vampir.“
„Bist du dir sicher?“ Victorias Stimme zitterte. „Ja verdammt noch mal. Ich wollte einfach weg. Ich bin irgendwohin appariert. Warum ich ausgerechnet hier gelandet bin weiß ich auch nicht. Ich weiß nur noch, dass ich plötzlich diese Wiese vor mir sah und einfach nur noch gerannt bin. Und dann wart ihr auch schon da. Ich…“
Sirius überbrückte die kurze Distanz zu seiner Tochter und umarmte sie liebevoll.
„Keine Angst. Albert wird sich mit den anderen schon um die Typen gekümmert haben. Da bin ich mir sicher. Du musst keine Angst mehr haben mein Schatz.“
James und Lily sahen sich an. Als sie noch mit Sirius zur Schule gegangen waren, war es für beide völlig undenkbar gewesen, dass Sirius jemals eine Familie würde haben wollen. Dass er so liebevoll mit seiner Tochter umging.
Umso schöner war es jetzt zu sehen wie sehr Sirius um seine Tochter besorgt gewesen war. Für sie und sicherlich auch seine anderen Kinder da war.
Lucille beruhigte sich allmählich wieder und das Frühstück ging ruhig weiter. Schnell wechselte das Thema zur Hochzeit und gerade als Sirius und James begannen alte Anekdoten aus ihrer Schulzeit auszupacken, klopfte es an die große Eingangstür des Manors.
„Ich gehe schon“, sagte Victoria und war schon in die Eingangshalle verschwunden ehe einer der Hausherren sich überhaupt hätte erheben können.
Fragend sah James seinen besten Freund an. „Was war das denn?“ Sirius lachte. „Ich befürchte du wirst gleich meine Familie kennen lernen mein lieber Krone.“
In dem Moment öffnete sich auch schon die Küchentür und Victoria kam mit einem älteren Mann und zwei Kindern in den Raum.
Ein Mädchen und ein Junge. Das Mädchen war vielleicht acht Jahre alt, er Junge hielt sich an seiner Mama fest. Er war höchstens vier Jahre alt. Vermutlich jünger.
Sirius erhob sich sofort und begrüßte seine Familie. „Hey, was macht ihr denn alle hier?“ Fragend sah er Albert an. Der ältere Herr lächelte warm.
„Ich konnte die beiden nicht aufhalten. Sie wollten unbedingt wissen wie es Lucille geht.“ Sirius lachte und begrüßte nun seine beiden jüngeren Kinder. Der kleine Junge ließ sich anstandslos von ihm auf den Arm heben und kuschelte sich an seinen Papa, während Lucille nun von ihrer jüngeren Schwester überschwänglich begrüßt wurde. Als dem Mädchen der Vampirgeruch ihrer Schwester in die Nase stieg, rümpfte sie die Nase und sah ihre Mutter wütend an.
„Warum ist Lucille verwandelt Mama? Ich will auch endlich ein Vampir werden“, schmollte sie.
Victoria ging in die Knie und sah ihre Tochter gespielt streng an. „Jetzt hör mir mal zu junge Dame. Deine Schwester war schwer verletzt und wäre gestorben. Du weißt ganz genau, dass in unserer Familie nicht einfach so Leute verwandelt werden, ist das klar?“ Die Kleine nickte, sah aber immer noch unglücklich aus.
Indessen war Sirius’ Sohn auf den Rest der noch am Tisch saß aufmerksam geworden und deutete interessiert auf sie. Sirius bemerkte die Bewegung seines Sohnes und drehte sich lächelnd um.
Sieben Augenpaare musterten die fünf Cranes und Albert interessiert und brachten Sirius wie auch seine Frau zum Lachen.
„Darf ich vorstellen? Das ist Constantine Crane. Und diese junge Dame hier ist Shay. Meine Kinder. Lucille kennt ihr ja schon.“ Sirius lächelte in die Runde und ehe er sich versah, umarmte James ihn auch schon.
„Ich hätte niemals gedacht, dass ihr wirklich drei Kinder in die Welt setzen würdet. Aber der kleine Mann steht dir.“ Liebevoll begrüßte James den dreijährigen Constantine, und natürlich wurde auch die achtjährige Shay von allen begrüßt.
„Setzt euch doch. Wollt ihr was essen?“ Lily war schon wieder dabei neuen Kaffee zu kochen und für die drei Neuankömmlinge Gedecke aufzutragen. Die Kinder bedankten sich artig und setzten sich an den Tisch. Albert allerdings blieb an der Tür stehen.
„Setzen sie sich doch Albert. Wir beißen nicht“, versuchte James zu scherzen und der Butler grinste. Dann aber wandte er sich an die drei Vampire im Raum.
„Ich habe Blutkonserven für euch mitgebracht. Ich dachte mir schon, dass du gezwungen sein würdest Lucille zu verwandeln und…“
Victoria erhob sich und umarmte ihren Butler, der eigentlich mehr ein Freund als ein Bediensteter war.
„Danke Albert. Du denkst einfach an alles.“ Sie drehte sich zu Sirius und den anderen um. „Conny, Shay ihr bleibt bitte hier. Wir sind gleich wieder da.“
„Ja Mama“, sagten die Geschwister im Chor und machten sich schon über das Müsli her das Lily und Jane ihnen vor die Nase gesetzt hatten.
Die vier verließen die Küche und Sirius, Victoria und auch Lucille machten sich über die Blutkonserven her, die Albert mitgebracht hatte. In der Zwischenzeit berichtete der Butler, dass Lucilles Angreifer wirklich ein Vampir gewesen war, den er zusammen mit zwei anderen Vampiren des Clans hatte eliminieren müssen. Die Cranes waren gastfreundlich, aber nur so lange, wie sie nicht von anderen Vampiren angegriffen wurden oder ihr, ihr Territorium streitig gemacht wurde. Schon öfters war es zu Kämpfen zwischen ihnen und anderen Vampiren gekommen. Denn eigentlich war es nicht üblich, dass Vampirclans sich fast geschlossen irgendwo fest niederließen und sich ein normales Leben aufbauten.
Nach einer halben Stunde kehrten Sirius, Lucille und Victoria zu den anderen in die Küche zurück.
Es wurde ein lustiger Vormittag in dessen Folge so einige alte Geschichten ausgepackt wurden. Alle verstanden sich prächtig und so beschlossen die Cranes am Abend noch länger auf Potter Manor zu bleiben.
Zu lange waren Sirius und Victoria fort gewesen. Zu sehr hatten sie beide ihre Heimat vermisst. Waren Ausgestoßene gewesen.
Das aber sollte sich jetzt ändern. Endlich waren sie wieder in England und wenn Sirius ehrlich war, wollte er gar nicht mehr zurück nach Crow Manor. Er wollte sich nicht noch einmal von seinen Freunden verabschieden.
Als er und Crow am Abend gemeinsam im Bett lagen, sprach Sirius seine Gedanken einfach laut aus. Auch auf die Gefahr hin, dass Crow ablehnen würde.
„Was würdest du davon halten wieder hierher zurückzukehren? Nach England?“
Für einen Moment starrte Crow ihren Mann sprachlos an. „Du… du meinst das ernst, ja?“ Sirius nickte. „Warum nicht? Wir alle haben uns in New York nie wirklich heimisch gefühlt. Und für die Kinder wäre es hier auch viel besser. Wir wären wieder näher an den Potters dran und könnten uns wieder in die Zaubererwelt integrieren. Lucille, Conny und Shay könnten Hogwarts besuchen. … Ach ich weiß auch nicht.“
Sirius brach ab und drehte sich zur Seite. „Vergiss es“, flüsterte er und kuschelte sich in die Decken.
Minutenlang sagte niemand ein Wort, dann aber erhob Crow doch die Stimme. „Vielleicht weiß James ja ein Manor in der Nähe das wir übernehmen können.“
„Ja, vergiss es einfach Schatz. War ne Schnapsidee.“ Crow brach in Gelächter aus und rollte sich so schnell auf Sirius, dass der erschrocken ausamtete. „Hast du mir überhaupt zugehört? Ich würde mich freuen wieder hierher zu ziehen.“
Sirius’ Augen leuchteten. „Ehrlich?“ Crow nickte. „Ehrlich.“
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Jaja, die Cranes kommen also wieder zurück nach England. Wie das wohl laufen wird? Und vor allem, werden sie ihre Entscheidung doch noch bereuen? Ihr werdet es erfahren!
GlG, eure Sophia
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