von Sophia Black
Hey, das ist ja super. Gleich zwei so nette Kommentare an einem Abend.
Vielen Dank an glueckskekz und natĂĽrlich, wie immer, an Jucy Potter! Hoffe ihr bleibt mir weiter erhalten.
Viel SpaĂź hiermit!
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Seit ihrem Schulabschluss waren zwei Jahre vergangen. Vergeblich hatte sie versucht Ephraim aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie wollte nicht mehr an ihn denken. Sie wollte ihn vergessen. Nein, sie musste ihn vergessen. Eine andere Möglichkeit hatte sie nicht. Zum Glück war er ihr seit ihrem Schulabschluss nicht mehr über den Weg gelaufen und Fiona war mehr als froh darüber.
Das aber änderte sich an diesem Abend. Gemeinsam mit Freunden saß Fiona nichts ahnend in einer Bar in der Winkelgasse. Es hätte ein gemütlicher Abend mit Freunden werden sollen. Doch entpuppte sich dieser Abend zu Fionas persönlichem Alptraum.
„Will noch jemand was trinken?“, fragte sie in die Runde. Ihre Freunde sahen auf und ihre beste Freundin Hannah nickte. „Bringst du mir auch noch einen von diesen super leckeren Cocktails mit Butterbier und Banane mit? Der ist echt super.“ Fiona nickte und machte sich auf den Weg zur Bar.
Sie hatte gerade ihre Bestellung aufgegeben, als ein junger Mann neben ihr auftauchte. Er trug einen etwas abgewetzten Militärmantel und war bei näherer Betrachtung sehr hübsch. „Ein Butterbier“, sagte er zum Barmann, der stumm nickte und sich an die Zubereitung der Cocktails zu machen. Der Mann wandte den Blick und lächelte, als er Fiona erkannte.
„Hallo Fiona“, sagte er und die schwarzhaarige erstarrte. Nicht beachten und weitergehen. Nicht antworten. Es ist alles in Ordnung, versuchte Fiona ihren rasenden Herzschlag unter Kontrolle zu bringen, doch ihr Herz siegte. Ganz langsam wandte sie sich dem Mann zu und lächelte schüchtern.
„Hallo Ephraim.“ Der grinste. „Schön dich zu sehen. Bist du alleine hier?“ „Äh… nein, mit ein paar Freunden.“ „Hast du was dagegen wenn ich mich zu euch setze?“ Ohne eine Antwort abzuwarten nahm Ephraim dem Barmann die Getränke ab, zahlte und ging zielstrebig auf den Tisch in der hintersten Ecke der Bar zu, wo er Fionas Freunde erspäht hatte. Sein Innerstes war aufgewühlt, doch dank seiner strengen Erziehung hatte der heute 20 jährige gelernt seine Gefühle zu verstecken.
Wortlos stellte er die Gläser auf den Tisch und wandte sich zu Fiona um, die ihm gefolgt war. „Guten Abend allerseits“, grüßte er und wie es seine gute Kinderstube vorschrieb, schob er den schweren Stuhl zurück, auf dem Fiona mit zittrigen Knien Platz nahm. „D… danke“, nuschelte sie und nahm sofort einen Schluck ihres Getränks.
Ephraim setzte sich ebenfalls und bemerkte erst jetzt die prüfenden Blicke die auf ihm lagen. „Äh, du bist doch Ephraim Black, oder?“, fragte plötzlich Gregory, der Freund von Fionas Freundin Hannah. „Ja, der bin ich.“ Greg und Hannah grinsten sich an und ihr Blick wanderte sofort zu Fiona, die stumm und etwas bleich um die Nase auf ihrem Stuhl saß, an ihrem Cocktail nuckelte und den Boden anstarrte.
„Schön dich mal wieder zu sehen“, fing Hannah ohne Umschweife an. Sie hatte nie ein Problem mit Ephraim gehabt. Er war ihr immer schon sympathisch gewesen. Vor allem weil er anders als es von ihm zu erwarten gewesen wäre, immer hilfsbereit und freundlich war.
„Und was verschlägt dich ausgerechnet hierher?“, wollte Greg weiter wissen. „Ich hatte einfach Mal wieder Lust auf gute Gesellschaft“, antwortete der Blackerbe sofort. „Ah verstehe. Ach, und so ein paar Ravenclaws sind für dich gute Gesellschaft?“, fragte Hannah und ihre Stimme zitterte leicht. Ephraim wurde nervös. „“Ich kann auch wieder gehen wenn ihr euch mit mir nicht sehen lassen wollt.“ Ephraim erhob sich und schnappte sich seinen Mantel. Doch Fiona hielt ihn zurück. „Nein, Hannah hat es nicht so gemeint. Es ist nur…!“ Ephraim sah Fiona an. „Ich verstehe das schon Fiona. Wer will schon mit einem möglichen Anhänger Voldemorts gesehen werden? Es ist besser ich gehe.“ Er hatte seinen Mantel schon angezogen als Fiona ihn abermals zurückhielt. Woher sie den Mut nahm wusste sie selbst nicht so genau. „Bitte bleib. Ich weiß dass es Schwachsinn ist was die Leute über dich sagen. Du bist kein Todesser. Und alle die das behaupten sind Idioten.“ Ephraim lächelte. Und dieses Lächeln brachte Fiona einmal mehr um den Verstand. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn mit ihr. Es war zum verrückt werden.
„Danke Fiona. Diese Worte bedeuten mir sehr viel“, flüsterte Ephraim, sah sie aber nicht an.
Als Fiona zu Ephraim empor blickte, bemerkte sie erst Trauer in seinen Augen. Er sah ziemlich mitgenommen aus. Fast so als hätte er mehrere Flüche abbekommen.
„Ephraim?“ Er drehte sich zu ihr und sah direkt in ihre wunderschönen Augen. „Geht es dir gut?“ Er lächelte warm. „Danke.“
Wie selbstverständlich griff Fiona plötzlich nach Ephraims Hand und drückte sie. Er war so ganz anders als sie es erwartet hatte. Er war nett, freundlich. Überhaupt nicht abweisend ihr gegenüber. Warum hatte sie sich nie getraut ihn anzusprechen als sie noch gemeinsam in der Schule gewesen waren? Warum hatte sie ihn wie alle anderen einfach abgestempelt und auf die Meinungen der anderen vertraut? Fiona wusste es nicht mehr. Sie wusste nur eines. Ihre Liebe zu diesem Mann war in den letzten beiden Jahren nur noch gewachsen. Und vielleicht wurde sie sogar erwidert. Noch war Fiona nicht in der Lage das zu sagen. Doch sie war sich sicher, dass es Ephraim mehr als recht war, dass sie jetzt seine Hand hielt. Schließlich erwiderte er nach einiger Zeit ihren Blick und drückte ihre Hand ebenfalls.
Als ihre Blicke sich wieder trafen versanken sie in den Augen des jeweils anderen. Nichts existierte mehr in diesem Raum. Außer sie beide. Dass Fionas Freunde sie wie betäubt anstarrten, bekam keiner der beiden mit.
„Wenn du willst kannst du diese Nacht bei mir schlafen“, flüsterte Fiona kaum hörbar. „Bist du dir sicher?“ Entschieden nickte Fiona. „Klar, sonst hätte ich dir das Angebot wohl kaum gemacht oder?“ „Danke.“ Wieder lächelte Fiona. Warum Fiona ihm das Angebot mit dem Schlafplatz gemacht hatte wusste sie nicht so genau. Irgendetwas sagte ihr, dass Ephraim heute Nacht nicht nach hause gegangen wäre. Und ganz uneigennützig war das Angebot natürlich auch nicht. Obwohl Fiona es sich noch nicht selbst eingestand.
„Dafür lade ich euch noch auf einen Drink ein“, sagte Ephraim und sah in die Runde. Doch Fionas Freunde schüttelten die Köpfe. „Nein, lass mal. Wir gehen lieber.“ Hannah warf ihrer Freundin einen viel sagenden Blick zu und grinste dreckig. Fiona, auf ihrer rosa Wolke schwebend, war es egal. Normalerweise hätte sie Hannah jetzt zurechtgestutzt und sie angeschnauzt. Doch in dieser Situation zählte nur noch Ephraim.
„Dann gute Nacht ihr beiden“, grüßte Greg und schob Hannah aus dem Lokal.
Schließlich saßen nur noch Fiona und Ephraim am Tisch. „Möchtest du noch was trinken?“ Fiona nickte. „Gerne, noch mal diesen Cocktail von vorhin.“ Ephraim ging zum Tresen, bestellte und kehrte kurze Zeit später zum Tisch zurück.
Jetzt allerdings setzte er sich Fiona gegenüber und prostete ihr zu. „Auf einen schönen Abend.“ Fiona lächelte. „Auf uns.“ Sie stießen an und tranken. Dann herrschte Schweigen. Doch war dieses Schweigen nicht unangenehm. Es gab Fiona wie auch Ephraim Zeit sein Gegenüber genau zu mustern.
Fiona war bildhübsch. Ihre langen schwarzen Locken trug sie heute offen. Sie umrahmten ihr weibliches, leicht gebräuntes Gesicht und brachte ihre blauen Augen nur noch mehr zum strahlen. Als Ephraim sie so ansah wusste er plötzlich warum er sich schon vor drei Jahren in diese Frau verliebt hatte. Ihr Lächeln war so atemberaubend, dass es ihm jedes Mal den Boden unter den Füßen wegzog. Fiona wurde rot als sie seine Blicke auf sich spürte. „Sag mal, begutachtest du mich?“ „Nein, ich bewundere deine Schönheit“, hauchte Ephraim und beugte sich urplötzlich nach vorne. Woher sein Mut in diesem Augenblick kam wusste er selbst nicht.
Fiona keuchte überrascht auf als sie seine Lippen plötzlich auf ihren spürte und wollte im ersten Moment zurückweichen. Doch je länger Ephraims Lippen auf ihren lagen, umso besser wurde das Gefühl. In ihrem Bauch flogen tausend Schmetterlinge umher und sie begann, den Kuss zu erwidern.
Atemlos lösten sie sich wieder voneinander und lächelten sich einfach nur an. Worte waren überflüssig geworden.
So schnell sie konnten bezahlten sie ihre Getränke und machten sich auf den Weg zu Fionas kleiner Wohnung…
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Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat. Trotz des relativ langen Zeitsprunges. Diese Geschichte dreht sich hauptsächlich um das Leben von Fiona und Ephraim nachdem sie zusammengekommen sind. Also wundert euch bitte nicht über die Eile die Ephraim an den Tag legt.
GlG, eure Sophia
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