von Ragnos
11. Die Verhandlung
Harry und Regulus erreichten gerade noch rechtzeitig um 15 Uhr. Sie waren im Atrium des Zaubereiministeriums apperiert und hatten sich sofort zu dem Aufzug begeben, nachdem sie den Sicherheitsbeamten die Lord-Plakette gezeigt hatten. Da es nur noch etwa zwei Stunden bis zum Dienstende der meisten Abteilungen gewesen war und die Angestellten dieser Abteilungen möglichst die heute noch fälligen Arbeiten vor diesem Dienstende erledigt haben wollten und da auch die Mitglieder des Zauberergarmot zu der Verhandlung mussten, hatten Harry und Regulus erst beim zweiten Versuch den Fahrstuhl erwischen können, da dieser beim erste Mal trotz magischer Vergrößerung überfüllt gewesen war. Dadurch hatten sie sich bei der Treppe, die in den untersten Stock führte, wo sich der Große Verhandlungssaal befand, beeilen müssen, um noch pünktlich zu der Verhandlung zu kommen.
Als Harry und Regulus den verhandlungssaal betraten, fanden sie diesen schon ziemlich gefüllt. Zwar war die Seite, die für Zuschauer vorgesehen war, unbesetzt, da es sich ja um ein nicht-öffenliches Verfahren handelte, aber die Mitglieder des Zauberergarmot waren bis auf sie schon vollständig anwesend. Als Harry seine Blicke über die Anwesenden gleiten ließ, bemerkte er vier Personen, die genau wie er und Regulus Zaubererumhänge mit Kaputzen trugen, die ihre Gesichter verhüllten. Das waren also vier der anderen fünf Lords. Für sie war es eigentlich keine Pflicht, bei jeder Tagung des Garmots anwesend zu sein, doch hielten sie die Verhandlung alle für so wichtig oder auch so interessant, dass sie sich alle her bemüht hatten. Es würden also heute das erste Mal seit Jahrzehnten so sein, dass mehr als drei Lords anwesend waren. Dumbledore, den die Anwesenheit fast aller Lords sehr überraschte und auch nicht gerade sehr gefiel, saß hinter einem großen Pult, der sich in der Mitte des erhöhten Platzes für die Garmotmitglieder befand, denn er war schließlich der Vorsitzende des Garmot. Neben ihm links, aus Harrys Perspektive, saß Amelia Bones als Leiterin der magischen Strafverfolgung und auf der aus Harrys Sicht rechten Seite von Dumbledore saß der Zaubererminister Fudge, der durch seinen Ministertitel, zumindest stellvertretender Vorsitzender des Garmots war. Nachdem Harry und Regulus sich zu den für sie freigehaltenen Stühlen begeben und Platz genommen hatten, eröffnete Dumbledore die Verhandlung, indem er noch einmal den Grund der heutigen Garmotsitzung erklärte.
Nachdem Dumbledore seine Erklärung beendet hatte, meinte er: "Als dann lasst uns beginnen!" Mit einem lautlosen Sonorus-Zauber verstärkte er seine Stimme und rief dann: "Wachen, bringt den Gefangenen herein!" Die Tür des Saales öffnete sich und zwei Wachzauberer betraten gefolgt von Sirius Black, der sich kaum selbstständig aufrecht halten konnte und daher von zwei weiteren Wachzauberern hereingeführt wurde. Dahinter schwebten zwei Dementoren, die sich dann auf beiden Seiten von Sirius, der zu dem Stuhl in der Mitte des Saales geführt wurde, aufstellte, während die vier Wachzauberer sich an der Saaltür aufstellten. Als die Dementoren hereingeschwebt waren, hatte Harry kurz das bekannte Gefühl der Kälte, die von den Dementoren ausging, aber das war schnell wieder verschwunden, denn Dumbledore hatte, nachdem er den Sonorus-Zauber wieder aufgehoben hatte, sofort seinen Phönix-Patronus beschworen, der nun vor den Garmotmitgliedern seine Kreise zog und diese so von der Wirkung der Dementoren schützte. Doch das war für Harry nicht genug und er beschwor seinen eigenen Patronus, dem er aber dieses Mal nicht seine gewohnte Gestalt sondern die eines Hundes zu Sirius Ehren gab, denn er hatte gelernt durch seine Gedanken die Gestalt des Patronus selber zu bestimmen und wollte nicht, dass jemand später seinen Patronus wiedererkannte, und ließ ihn um Sirius schweben, damit auch dieser vor der Wirkung der Dementoren geschützt war.
Auf Harrys Tat folgte, wie von Harry erwartet, ein Aufruhr unter den Garmotmitglieder und Dumbledore fuhr Harry, den er natürlich nur als vermummte Person wahrnahm: "Was soll denn das, Lord Nr.2? Die Dementoren sind zu unserem Schutz vor dem Angeklagten da und ihr beschützt diesen mit eurem Patronus!" "Nun, Mr. Dumbledore, bis jetzt wurde Mr. Blacks Schuld noch nicht festgestellt. Und das soll doch eine faire Verhandlung werden, oder nicht, Mr. Dumbledore", erwiderte Harry und fuhr nach einem Nicken Dumbledores fort, "Nunja, dann sollten wir dafür sorgen, dass er geistig fit ist, nicht wahr, Mr. Dumbledore?" "Natürlich, eure Lordschaft! - Dann lasst uns mal anfangen!" Antwortete dieser, atmete kurz durch und startete dann die Verhandlung: "Nun, da der Angeklagte hier ist, können wir mit der Verhandlung anfangen. Miss Dolores Umbridge, würden sie bitte mit der Protokoll nun beginnen!" Bei Umbridge Namen fuhr Harrys Kopf zu dem Platz des Protokolant herum und tatsächlich sah er dort die Frau sitzen, die ihm sein fünftes Jahr in Hogwarts zur Hölle gemacht hatte. Sofort spürte er den Hass aufflammen, bekämpfte ihn aber sofort wieder und dachte dann über die Folgen ihrer Anwesenheit bei diesem Verfahren nach. Er musste auf jeden Fall etwas gegen sie unternehmen, sonst würde sie seine Pläne durchkreuzen. Viele Pläne gingen durch seinen Kopf. Der beste von diesen war, sie einfach nach der Verhandlung mit einem Vergessenszauber zu belegen, damit sie nichts über das Ergebnis der Presse verraten konnte.
Während Harry Pläne bezüglich Umbridge schmiedete, hatte Dumbledore sich als Verhandlungsvorstand, Fudge als seinen Stellvertreter und Amelia Bones als Anklageführerin mit vollständigen Namen und Titeln der protokollführenden Umbridge angeführt und begann nun mit der Befragung von Sirius, der sich in der Zwischenzeit von der Wirkung der Dementoren ein Bißchen erholt hatte: "Angeklagte, würden sie bitte ihren vollständigen Namen für das Protokoll!" "Mein Name ist Sirius Alphard Black." Antwortete dieser. "Also, Mr. Black, wie pledieren sie?" Fragte Dumbledore und Sirius antwortete sofort: "Ich bin unschuldig." "Natürlich, sie wissen aber schon, dass mehrere Muggel gesehen haben, wie sie Mr. Pettigrew gestellt und ihn und zwölf Muggel in die Luft gespr..." Erwiderte Dumbledore sarkastisch, wurde aber von Sirius unterbrochen: "Ich habe sie nicht in die Luft gesprengt, das war Peter, der danach sich einen Finger abgschnitten hat und dann verschwunden ist." "Und das sollen wir ihnen glauben! Sie haben wohl gelesen, dass das einzige, was man von Peter Pettigrew gefunden hat, ein Finger seiner linken Hand war und versuchen das für sich auszunützen. Aber das wird nicht funktionieren, Mr. Black, denn wir sind ja nicht du..." Fuhr Dumbledore ihn an, wurde aber von Harry unterbrochen, der aufgestanden war und nun sagte: "Mr. Dumbledore, sie müssen ihm nicht glauben! Es gibt ein ganz einfache Möglichkeit zu überprüfen, ob er die Wahrheit sagt oder nicht, nämlich Veritasserum, was ich hiermit beantrage." "Veritasserum? Das darf aber nur mit Einverständnis des Angeklagten verabreicht werden." Meinte dieser daraufhin. "Das ist unter normalen Umständen richtig. Aber meinen sie nicht, dass Mr. Black sein Einverständnis gerne gibt? Er hat schließlich nichts mehr zu verlieren. Außerdem brauchen wir sein Einverständnis nicht, wenn zwei Lords das beantragen..." Erklärte Harry und wurde nun auch mal von Dumbledore unterbrochen: "Aber sie stehen mit ihrem Antrag allein. Also las..." Auch Dumbledore konnte seinen Satze nicht beenden, denn Regulus war aufgestanden und sagte: "Er steht nicht allein, Mr. Dumbledore. Ich stimme dem Antrag zu."
Dumbledore starrte Regulus eine Weile entgeistert an. Bevor er seine Sprache wiedergefunden hatte, fuhr Fudge erregt auf: "Das wollen sie doch nicht wirklich erlauben, Professor Dumbledore? Ich als Zaubereiminister verbiete es!" "Naja, Cornelius, wir beide können da wohl nichts machen! Nach dem Gesetz müsste entweder 3/4 des Zauberergarmots oder die Hälfte der Lords gegen den Antrag sein!" Erwiderte dieser. Erregt meinte Fudge daraufhin: "Dann lass uns abstimmen! Also, wer von euch ist gegen diesen Antrag?" Etwa ein dutzend Leute hoben ihre Hände, darunter auch zwei der sieben Lords. 'Das sind wohl Lucius und Mr. Zambini." Dachte Harry. Doch nachdem er die beiden näher betrachtet hatte, musste er erkennen, dass er sich teilweise geirrt hatte, denn zwar hatte Lord Malfoy gegen den Antrag gestimmt, doch der zweite Lord war nicht, wie Harry gedacht hatte, Lord Zambini, sondern Lord Belby, was Harry an der Nummer auf seinem Ring erkannte. Zunächst war er etwas verwundert, doch dann erinnerte er sich daran, dass Democles Belby ein Fan von Barty Crouch Senior gewesen war und dass sich dies auch nicht durch den Vorfall mit dessen Sohn geändert hatte; und Barty Crouch war dafür verantwortlich, dass Sirius neben vielen anderen ohne Gerichtsverfahren in Askaban saß.
"Cornelius, ich fürchte, wir müssen den Antrag der Lords Folge leisten." Meinte Dumbledore zu dem Zaubereiminister Cornelius Fudge, der darauf nicht gerade begeistert erwiderte: "Ok, meinetwegen, lassen sie Veritasserum holen, Professor!" Dieser wollte gerade einem der Wachzauberer Veritasserum holen schicken, doch Harry unterbrach in, indem er in eine Umhangstasche griff, eine Flasche hervorholte und sagte: "Mr. Dumbledore, das wird nicht nötig sein. Ich habe Veritasserum hier!" "Sie glauben doch nicht, dass wir ohne Überprüfung glauben, dass das richtiges Veritasserum ist. Wir wissen ja nicht einmal, ob sie richtiges Veritasserum brauen können. Außerdem haben sie anscheinend ein Interesse daran, dass Mr. Black freigesprochen wird. Sie haben schließlich den Antrag für dieses verfahren gestellt!" Erwiderte Dumbledore. Harry grinste, denn er hatte einen lustigen Gedanken bei Dumbledores Worten bekommen, und meinte daher zu diesem: "Nun, Mr. Dumbledore, sie haben natürlich Recht. Sie müssen die Wirkung erst testen! Ich bin froh, dass sie sich als Freiwilliger dafür gemeldet haben, Mr. Dumbledore!" "S..sie w..w..wollen d..das Mittel an mir testen? Wollen sie mich etwa vergiften?" Sagte dieser daraufhin geschockt. "Und damit meinen Lord-Titel verlieren! Nein, ich will nur, dass sie durch eigene Erfahrung erkennen, dass dies richtiges Veritasserum ist." Antwortete Harry immer noch grinsend. "A..a..aber, d..d..das lass ich nicht zu! Das können sie vergessen!" Meinte dieser erschrocken, aber er saß in der Falle, denn Harry sagte: "Haben sie etwas zu verbergen, Mr. Dumbledore?" "Natürlich nicht, aber ich will natürlich nichts privates Preis geben. Das verstehen sie doch sicher, Lord Nr.2?" Erwiderte Dumbledore. "Natürlich, wir werden sie schon nichts privates fragen. Also machen sie es freiwillig, Mr. Dumbledore?" Meinte Harry daraufhin. Dumbledore meinte aber sofort: "Natürlich nicht!" "Ok, wie sieht's mit euch aus, Lords, wollt ihr, dass Dumbledore mein Veritasserum testet oder nicht?" Wandte sich Harry an die anwesenden Lords, woraufhin Regulus sofort ein 'Ich bin dafür!' hören ließ. Auch Lord Zambini, den Harry an der Nummer fünf erkannte, und Lucius Malfoy, der, wie Harry wusste, Lord Nummer drei war, stimmten für Harrys Vorschlag. Nun wandte sich Harry an die übrigen Garmotteilnehmer, die den Ereignissen interessiert aber ruhig gefolgt waren: "Und was ist mit ihnen, Mitglieder des Zauberergarmots? Sind sie dafür oder dagegen? Diejenigen, die dafür sind, heben bitte die rechte Hand!" Über die Hälfte der rechten Hände wurden gehoben und damit war klar, dass Dumbledore keine Wahl hatte.
"Nun, Mr. Dumbledore, wie sie sehen, wollen die anderen auch, dass sie das Serum testen." Fasste Harry das Ergebnis seiner Umfrage zusammen. "Also gut, ich teste das Zeug. Geben sie es schon her!" Gab dieser sein Einverständnis und Harry beschwor zwei Gläser mit Wasser. In das eine ließ er für alle sichtbar drei Tropfen fallen und ließ es dann zu Dumbledore schweben, der es ergriff, aber noch nicht trank. Dann holte Harry ein zweites Fläschchen hevor, aus dem er drei Tropfen in das andere Glas fallen ließ, während er erklärte: "Das ist das Gegenmittel, was ich ihnen, Mr. Dumbledore geben werde, wenn alle überzeugt sind, dass das Serum wirkt." Sofort trank dieser Harrys Veritasserum. Dieser wartete einen Augenblick und fragte dann: "Und wirkt es, Mr. Dumbledore?" "Ja, es wirkt." Antwortete dieser, aber man sah es ihm an, dass er eigentlich das Gegenteil sagen wollte. "Gut, also sie haben eine Wahrsagelehrerin, Mr. Dumbledore?" Fragte Harry weiter und jener antwortete: "Ja, das stimmt." "Ist bei deren Einstellungsgespräch mit ihnen etwas außergewöhnliches geschehen?" Fragte Harry weiter und Dumbledore erbleichte und versuchte sichtbar gegen die Wirkung des Serums anzukämpfen. Trotzdem sagte er: "Ja, sie hat eine Prophezeiung gemacht." "Wie lautet die?" Fragte Harry unerbittlich weiter und Dumbledore versuchte verzweifelt gegen das Veritasserum zu kämpfen. Woher wusste dieser Lord nur davon? Doch diese Frage wurde von der Angst, diese Geheimnis zu verraten, weggewischt, als er begann, diese zu zitieren: "Der Eine mit der Macht,..." Doch weiter ließ Harry ihn nicht kommen, denn er dachte: 'Silencio!' Und Dumbledore war plötzlich still. Während sich die Anwesenden wunderten, warum dieser kein Ton mehr sagte, stellte sich Harry vor Dumbledore, der nun stumm seine Lippen bewegte, damit niemand von seinen Lippen ablesen konnte. Überrascht schaute ihn dieser an, denn er hatte nicht erwartet, dass dieser gerade jetzt unterbrechen würde. 'Dieser Lord muss die Prophezeiung kennen!' dachte er. Als Harry sah, dass sich Dumbledores Lippen nicht mehr bewegten, nahm er den Silencio-Zauber von ihm und fragte: "Nun, Mr. Dumbledore, sind sie von der Wirksamkeit des Mittels überzeugt?" "Absolut!" Antwortete dieser. Daraufhin reichte Harry ihm das Gegenmittel, was dieser sofort trank und dann auf die graue Wand zeigte und sagte: "Diese Wand ist blau!" Dies bewies ihm und den anderen Anwesenden, dass auch das Gegenmittel wirkte. "So, meine Herren, ist noch jemand nicht davon überzeugt, dass das Serum wirkt? Ich habe noch genug davon, damit ich es sie alle testen lassen kann!" Meinte Harry. Doch alle schüttelten den Kopf und einige meinten: "Das ist nicht nötig, eure Lordschaft!"
Nachdem nun Harrys Veritasserum als wirksam festgestellt worden war, wurde die Frage, warum Dumbledore plötzlich geschwiegen habe, geäußert. Harry meinte dazu nur: "Ich habe ihn mit einem Schweigezauber belegt, weil diese Information nicht für jeden bestimmt ist. Sie ist dafür einfach zu gefährlich. Ich hoffe, ihr versteht das!" Die meisten wurden dadurch befriedigt, da sie Harrys Argumentation zustimmten, aber Harry hatte auch bemerkt, dass sich Lucius Malfoy umgeguckt hatte und erst, nachdem er feststellen musste, dass fast alle mit dieser Erklärung zufrieden waren, beschlossen hatte, nichts dagegen zu sagen, auch wenn er davon nicht sehr begeistert war. Nachdem auch das geklärt war, machte Harry sie wieder auf ihr eigenliches Thema, Sirius Black, aufmerksam, indem er sagte: "Nun sollten wir uns wieder dem Verfahren zuwenden! Sirius Black, sind sie mit dem Einsatz von Veritasserum einverstanden?" "Natürlich!" Antwortete dieser. Er war den Ereignissen interessiert gefolgt, hatte sich jedoch ruhig verhalten, bis er dann von Harry angesprochen wurde.
Sirius Black trank sofort das Glas mit Wasser, in dem sich drei Tropfen Veritasserum befanden, welches Harry ihm gereicht hatte. Dumbledore wartete einen kurzen Moment, wie Harry es getan hatte, damit das Serum auch wirklich wirken würde, wenn er ihm seine Fragen stellte. Schließlich fragte er Sirius Black: "Haben sie vorhin die Wahrheit gesagt, Mr. Black?" Dieser antwortete: "Ja, das hab' ich!" "Sie haben also die Muggel damals nicht getötet?" Fragte Dumbledore weiter. "Nein, das war Peter Pettigrew." Erwiderte Sirius. "Aber warum sollte er das tun, Mr. Black?" Stellte Dumbledore seine nächste Frage. "Ich hatte ihn gestellt und wollte ihn wegen dem Verrat an den Potters bestrafen..." Sirius wurde von Fudge unterbrochen: "Verrat an den Potters? Aber sie waren doch der Geheimnisw..." Aber Sirius unterbrach ihn: "Nein, das war Peter. Wir haben im letzten Moment getauscht. Es war eine Finte! Wer glaubte schon, dass Peter der Geheimniswahrer der Potters sein würde, wenn sie mich oder Dumbledore zur Verfügung hätten?" "Aber, warum hat man Pettigrew nach der Explosion nicht mehr gesehn und nur noch einen Finger von ihm gefunden?" Mischte sich nun auch Amelia Bones in die Befragung ein. "Den Finger hat er sich selbst abgschnitten, um seinen Tod vor zu täuschen..." Sirius wurde von Dumbledore unterbrochen, der ihn fragte: "Aber wie konnte er ungesehen entkommen, Mr. Black?" "Er ist eine Ratte." Erwiderte Sirius mit Verachtung in seiner Stimme, woraufhin Dumbledore ihn entgeistert anstarrte, da er nun ahnte, dass Peter ein Raten-Animagus war. Anders war es mit Fudge, der nun meinte: "Das wissen wir! Aber wie ist er entkommen?" "Das habe ich doch gesagt! Er wurde zu einer Ratte." Erwiderte Sirius. "W..w..was, er w..w..wurde zu einer Ratte? S..s..soll das heißen, er ist ein Animagus?" Entfuhr es Fudge, der erbleichte als Sirius antwortete: "Ja, Peter ist ein Animagus! Eine Ratte!" Im ganzen Saal herschte Geflüster, was Harry an einen Bienenschwarm erinnerte.
Während dem Geflüster hatte Fudge seine Schlüsse gezogen und setzte zu einer Frage an: "Mr. Black, sind s...?" "Mr. Fudge, ich glaube, das genügt jetzt. Seine Unschuld ist bewiesen. Ich gebe ihm nun das Gegenmittel!" Wurde von Harry daran gehindert, seine Frage zu beenden, denn Harry hatte diesen genau beobachtet und hatte gemerkt, dass er zu einem für ihn und Sirius unangenehmen Schluss gekommen war. Daher hatte er während dem Chaos, der unter den Zauberergarmotmitgliedern entstanden war, eine Gegenmittellösung vorbereitet und war mit dieser zu Sirius herunter gestiegen. "A..aber..!" Wollte Fudge widersprechen, doch Harry hatte Sirius schon das Glas mit dem Gegenmittel an den Mund gesetzt (dieser war ja an den Stuhl gefesselt) und dieser hatte es auch schon getrunken. "Danke!" Flüsterte Sirius Harry zu, der ihm leise erwiderte: "Keine Ursache. Das hätte mich auch betroffen... Später!" Sirius hatte ihn nämlich fragend angeschaut. "Also, kommen wir zur Abstimmung! Wer ist für 'nicht schuldig'?" Fragte Harry, ehe Fudge oder jemand anderes noch einmal widersprechen konnte. Nur wenige ließen die Hand unten. "Als unschuldig!" Bemerkte er und befreite Sirius von seinen Fesseln. "Sie können nun gehen", sagte er zu den Wachleuten, und zu den Dementoren, "Und ihr auch!" Diese folgten auch sofort, denn Harry hatte seinen Patonus in ihre Richtung geschickt.
Dumbledore und Fudge saßen immer noch mit offenen Mündern vor ihrem Pult und beobachteten Harry dabei, wie er ihre Aufgabe, das Verfahren zu leiten, übernommen hatte. Regulus andererseits hatte sich bestens amüsiert und hatte sich nur mit viel Mühe ein Grinsen oder sogar ein Gelächter verkneifen können. Umbridge wiederum starrte Harry nur böse an. Wie konnte er es nur wagen, die führenden Köpfe der englischen Zaubererwelt so zu behandeln? Doch Fudge fand schnell seine Sprache wieder: "Hey, das können sie nicht machen! Das ist das Recht des Vorsitzenden!" Aber Dumbledore, dem es natürlich in seine Pläne passte, dass Sirius auch jetzt noch nicht als Animagus registriert sein würde, meinte nur: "Das ist schon richtig! Sirius Black sie sind unschuldig und damit ab heute ein freier Mensch! Wir sprechen ihnen eine Entschädigung von 9000 Galleonen, also ca. 1000 Galleonen pro Jahr in Askaban, zu." Harry freute sich, denn Sirius war nun endlich frei. Aber er fragte sich, warum Dumbledore nicht widersprochen hatte. Was hatte er vor? Wollte er vielleicht Sirius mit dem Wissen uber dessen Animagus-Fähigkeit erpressen? Oder wollte er ihn auf eine andere Art wieder an den Phönixorden binden? Das musste Harry auf jeden Fall verhindern! Und was war mit Fudge und Umbridge?
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