von Ragnos
4.Bei Gringotts
In einer Hochstimmung, die von der Begegnung mit den Weasleys kam, betrat Harry die Winkelgasse. Die Winkelgasse war zwar ganz gut besucht, aber nicht mehr so überfüllt, wie es bei seinem ersten Besuch an seinem 11. Geburtstag in Begleitung von Hagrid der Fall sein würde, denn die meisten Familien hatten die Besorgungen für ihre Kinder, die nach Hogwarts gehen würden, bereits getätigt oder würden dies erst in wenigen Tagen tun. Die Winkelgasse sah genauso aus, wie sie nach seiner Erinnerung bei seinem ersten Besuch ausgesehen hatte. Harry war froh wieder hier zu sein, denn er war nach Ginnys Tod kein einziges Mal wieder dort gewesen, was zum Einen daran lag, dass er mit seiner Forschung beschäftigt gewesen war, zum Anderen daran, dass sich die Winkelgasse zu diesem Zeitpunkt fest in den Händen der Todesser befand. Mit gemächlichem Schritt ging Harry auf direktem Weg auf sein erstes Ziel für den heutigen Tag zu, der Zaubererbank Gringotts. Während er auf diese zuschritt, saugte er jedes Detail seiner Umgebung auf, denn in seiner alten Zeitlinie lebten die meisten Menschen, denen er begegnete, nicht mehr. Viele der Geschäftsbesitzer hatten sich gegen die Übernahme ihrer Läden durch die Todesser gewährt und waren in ihren eigenen Läden auf grausamste Art und Weise erst gefoltert und dann getötet worden.
Als Harry bei Gringotts ankam, war es etwa 9 Uhr; er hatte also noch etwa drei Stunden Zeit, die Dinge zu erledigen, die er sich vorgenommen hatte. Er betrat die Vorhalle von Gringotts und fand auch einen Schalter, an dem nur zwei Leute vor ihm waren. Nach spätesten zehn Minuten würde er also dran sein und endlich die Sache mit dem Lordtitel hinter sich bringen können.
Als die Person vor ihm fertig war, hörte er die ruppige Stimme des Kobolds an seinem Schalter: „Der nächste, bitte!“ Harry trat also vor, wurde aber von dem Kobold übersehen, da er in seinem zehn Jahre alten Körper nicht groß genug war, um über den Schalter sehen zu können. Daher wiederholte der Kobold noch ruppiger, wobei er den Mann, der hinter Harry Stand grimmig anschaute: „Der nächst!“ „Aber ich bin doch schon da, Mister.“ Meldete sich Harry nun von seiner niedrigen Position aus. Der Kobold beugte sich daraufhin etwas nach vorne, sah nun Harry vor sich stehen und fragte immer noch etwas ruppig, aber doch schon etwas freundlicher als zuvor: „Junger Mann, sie wünschen?“ „Ich bin hier in der Erbangelegenheit Potter, möchte aber inkognito bleiben, daher würde ich es begrüßen, wenn sie mich an jemanden verweisen könnten, der dafür zuständig ist, damit ich diese Sache mit ihm in einem Büro besprechen kann.“ Antwortete Harry ihm und der Kobold starrte ihn überrascht an, denn Harry hatte ihm dabei viel zu erwachsen für sein Alter gewirkt. Außerdem sah er Harrys Narbe nicht und auch seine Haare hatten nicht die typische Farbe und Wildheit der Potter. Daher meinte der Kobold etwas verwirrt: „Sie sehen aber nicht aus wie ein Potter. Und wo ist ihre legendäre Narbe?“ „Ich sagte doch ich bin inkognito. Ich habe mich verkleidet, meine Narbe mit Make-up, einer Muggel-Methode zum Verändern des Äußeren, überdeckt und mir meine Haare gefärbt, damit man mich hier, in der Winkelgasse, nicht erkennt. Oder, was meinen sie, was los wäre, wenn man mich hier erkannt hätte? Ich werde meine Verkleidung ablegen, wenn ich im Büro des zuständigen Angestellten von Gringotts bin, damit er erkennt, wer ich bin.“ „Ok, sie werden verstehen, dass Gringotts dies überprüfen wird. Ich werde ihnen einen jungen Mitarbeiter zuweisen. Er heißt Griphook. Bei ihm sind sie gut aufgehoben, denn er ist recht eifrig…. GRIPHOOK ZUM SCHALTER 3“ Brüllte der Kobold.
Nach etwa einer Minute kam ein weiterer Kobold zu dem Schalter, den Harry als Griphook erkannte. Der Kobold an Harrys Schalter sprach mit diesem in der Koboldsprache, damit keiner der anwesenden Zauberer verstehen konnte, was er sagte. Danach wandte sich Griphook an Harry: „Junger Mann, wenn sie mir bitte folgen würden!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und ging Harry, der ihm mit einem gemurmelten ‚Ok‘ folgte, voran in den hinteren Bereich der Vorhalle, wo er dann eine Tür öffnete, die in einen langen Flur führte, an dessen beiden Seiten sich unzählige Türen befanden. Er blieb an der zehnten Tür auf der linken Seite stehen, öffnete diese und bat Harry, der hinter ihm stand, ein zu treten.
Nachdem Harry dieser Bitte gefolgt war, trat auch er in das Büro, welches sich hinter dieser befand. Die Einrichtung von diesem war schlicht: Ein Stuhl für Griphook, zwei für mögliche Besucher, die von einem schweren Schreibtisch getrennt waren, und hinter dem Stuhl von Griphook ein Aktenschrank, der, wie Harry wusste, mit denen der anderen Büros magisch verbunden war. Nun ging der Kobold zu diesem und suchte nach einer Akte, der Akte der Potters, die er auch sehr schnell fand, da sich durch das Denken an den Namen der Akte diese in der Schublade befand, die man öffnete. Die Akte, die der Kobold nun auf den Tisch legte, war etwa zehn Zentimeter hoch. Griphook setze sich daraufhin auf seinen Stuhl, während er Harry bat, sich auf einen der Besucherstühle zu setzen. Nachdem der dieser nach gekommen war, sagte er: „Also nun lösen sie bitte ihre Verkleidung, Mr. Potter!“ Während Harry ein Tuch aus seiner Tasche zog, mit dem er das Make-up von seiner Stirn entfernte und so seine Narbe offenbarte, sprach der Kobold: „Ihnen ist schon klar, dass Gringotts Mittel hat zu überprüfen, ob das nun ihr wahres Erscheinungsbild ist, auch wenn sie den Vielsaft-Trank angewandt haben, oder ob sie unter dem Imperius-Fluch stehen. Sie sind doch damit einverstanden, wenn ich nun unsere Magie auf sie anwende, Mr. Potter?“ Nachdem Harry sowohl genickt hatte als auch sein Einverständnis mit den Worten ‚Aber klar doch, ich habe nichts zu verbergen‘ gegeben hatte, drückte Griphook einen Knopf an seinem Schreibtisch, woraufhin Harry von einer magischen Flüssigkeit überschwemmt wurde, die seine Haare in den üblichen Zustand zurück versetzten. Er hatte schon bei dem Erscheinen der Narbe von Harry interessiert geguckt, aber nun war so begeistert, dass er dies auch in Worten ausdrückte: „Wow, willkommen in der magischen Welt, Mr. Potter. Nun weiß ich, dass dies ihr wirkliches Äußere ist; jetzt bleibt nur noch zu zeigen, dass sie ein Potter sind. Daher muss ich sie um ein wenig Blut von ihnen bitte, Mr. Potter.“ Während er dies sagte, reichte er Harry einen kleinen Dolch und ein Pergament, auf dem ‚Herkunftsbeweis‘ stand. Dieser nahm den Dolch in die rechte Hand, ritzte damit seinen linken Daumen leicht auf und lies einen Tropfen auf das Pergament fallen, woraufhin ihm der Kobold eine Dose mit einem blutstillenden Mittel reichte, welches er sich, nachdem er Griphook den Dolch zurück gegeben hatte, auf die Wunde an seinem Daumen schmierte. Sofort hörte diese auf zu Bluten und verheilte. „Nun müssen wir einige Zeit warten, dann werden ihr Name und der ihrer Eltern erscheinen, Mr. Potter.“
Nach etwa einer Minute erschienen Buchstaben auf dem Pergament. Daher sagte Griphook: „Es ist soweit, nun werden wir sehen, ob sie wirklich Harry Potter sind und damit ein Anrecht auf das Potter-Erbe haben.“ Damit nahm er das Pergament an sich und las den Text, der darauf stand laut vor:
Harry James Potter, geboren am 31.07.80
Erbe von James Herold Potter und Lily Potter, geborene Evans
Damit der Erbe von folgenden Grundstücken:
-Löwenhöhle in Hogsmead
-Potter-Residenz in Godric’s Hollow
-Haus der Potters in London in der Mall 102
Damit der Erbe von folgenden Verliesen:
-Verlies Nr.4, gebunden an den Lordtitel der Potters (nach Annahme des Titels)
-Verlies Nr.1079, gebunden an den Verlies-Schlüssel
Damit Erbe des oben genannten Lord-Titels
„Also ist erwiesen, dass sie das Erbe antreten können. Nun müssen sie das Erbe nur noch annehmen. Daher frage ich sie, Mr. Potter, nehmen sie ihr Erbe an?“ Fügte er noch fragend hinzu. „Nun, könnten sie mir vielleicht erklären, was es mit dem Lord-Titel auf sich hat und was für Folgen es haben würde, wenn ich den Titel annehme, Mr. Griphook?“ Fragte Harry, obwohl er dies schon wusste. Er wollte jedoch nicht noch mehr auffallen, weil er etwas wusste, was er eigentlich noch nicht wissen konnte. „Nun, Mr. Potter, es gibt sieben Lords in der englischen Zauberwelt, die eine große politische Macht haben, denn zwei der sieben Lords können gemeinsam einen Antrag für ein Gesetz oder eine Wiederaufnahme eines Gerichtsverfahren stellen. Falls die Mehrheit der Lords für ein Gesetz ist, kann es vom Zauberergamot, in dem jeder der Lords auch einen festen Sitz hat, nur mit einer ¾ Mehrheit verhindert werden. Falls alle sieben für ein Gesetz sind, ist das Gesetz solange gültig, bis einer von ihnen sein Veto einlegt und im Zauberergamot eine ¾ Mehrheit gegen das Gesetz erreicht wird oder die Mehrheit der Lords gegen das Gesetz ist. Es ist die Pflicht jedes Lord einmal in einem Jahrzehnt zu einer Gamont-Sitzung zu erscheinen. Außerdem hat jeder Lord einen festen Sitz im Schulrat von Hogwarts, an dessen Sitzungen man auch einmal im Jahrzehnt teilnehmen muss. Jeder Verstoß gegen diese beiden Verpflichtungen kann zur Aberkennung des Titels durch eine andere alte Familie führen; die nächsten in der Reihenfolge sind die Dumbledores, deren Oberhaupt Albus Dumbledore, der Direktor von Hogwarts, ist.“ „Ok, das habe ich verstanden. Aber wer sind die anderen Lords, Mr. Griphook?“ Stellte Harry seine nächste Frage, als der Kobold eine Pause in seinem Vortrag machte. „Die anderen Lords sind die Malfoys mit ihrem Oberhaupt Lucius Malfoy, die Blacks mit Regulus Black als Oberhaupt, da dessen Eltern Sirius Black, der übrigens ihr Pate ist, enterbt haben. Er sitzt im Moment wegen Mordes an mehreren Muggel und einem Zauberer und wegen Kooperation mit dem Unnennbaren in Askaban, dem Zauberergefängnis…“ „Entschuldigung, aber wer ist der Unnennbare?“ Wurde er von Harrys Frage unterbrochen. „Nun, niemand nennt seinen Namen, da man zu viel Angst vor ihm hat, denn er ist der schlimmste Schwarzmagier, den die Welt je gesehen hat. Er hat bis vor ca. zehn Jahren die Welt in Angst und Schrecken gehalten, da er mehrere Morde, er hat übrigens ihre Eltern ermordet, mit seinen Anhängern beging und niemand wusste, wer zu ihm gehört oder wer unter dem Imperius stand. Man stand also immer in Gefahr ihm oder einem seiner Anhänger zu begegnen und diese Begegnung führte meistens zu einem qualvollen Tod. Daher nennt man niemals seinen Namen, sondern sagt ‚Sie-wissen-schon-wer‘ oder ‚der dunkle Lord‘.“ „Aber er gehört doch nicht zu den sieben Lords, oder aber doch?“ Fragte Harry in einem unsicher wirkenden Ton. „Nein, sicher nicht, und wenn er es gewesen wäre, hätte man ihm den Titel nach seinem ersten Mord aberkannt, denn er wäre lebenslang nach Askaban gekommen, von wo aus er seine Pflichten nicht ausführen könnte.“ „Das beruhigt mich, wer sind aber die anderen vier Lords?“ Erwiderte Harry ihm. „Naja, die letzten vier Lords sind die Zabinis unter Zerberus Zabini, die ihren Titel bekamen, als die Familie Lestrange wegen ihrer Vergehen an der Familie Longbottom, die auch eine Lordtitel haben, den Frank Longbottom inne hatte, der jedoch bis zu Volljährigkeit ihres Sohnes Neville von Augusta Longbottom, der Mutter von Frank, verwaltet wird, da er und seine Frau Alice im St. Mungos, dem Zaubererkrankenhaus, liegen und für unheilbar krank gelten, nach Askaban geschickt wurden. Dann gibt es da noch die Belbys mit dem Familienoberhaupt Damocles (dem Onkel von Marcus Belby aus dem Slug-Klub in Bd. 6) und die Toftys unter Claudius Tofty, einem der Prüfer der ZAG’s und UTZ’S auf Hogwarts. So, das wären mit ihnen, falls sie das Erbe annehmen, die sieben Lords, andernfalls erhält, wie gesagt, die Familie Dumbledore ihren Titel. Aber sie müssen dies noch nicht jetzt entscheiden. Sie haben Zeit bis Halloween nächstes Jahr, denn dann läuft die Frist von zehn Jahren ab. Wie entscheiden sie sich nun?“ Bekam Harry als Antwort.
„Nun, ich weiß noch nicht; so wie sie es mir erklärt haben, muss man volljährig sein, was ich jedoch nicht bin, um ein Lord zu sein.“ Fragte Harry, obwohl er die Antwort schon kannte. „Ach, dass ich das vergessen habe… In ihrem Fall, da ihre Eltern tot und ihr Pate in Askaban ist, sie also keinen magischen Vormund mehr haben, macht das Gesetz eine Ausnahme und erlaubt ihnen durch einen Test zu beweisen, dass sie geistig erwachsen genug sind, um den Titel erfüllen zu können, und so vor dem Gesetz als volljährig zu gelten und den Titel annehmen zu können. Dies wird, wie ich nach unserem jetzigen Gespräch meine, kein großes Problem für sie sein, da sie sich vor mir wie ein erwachsener Mann benommen haben. Man könnte fast meinen, sie seien ein Erwachsener im Körper eines Kindes. Also, wie sieht’s aus, Mr. Potter? Ich könnte den Test gleich jetzt machen und ich bin mir sicher, dass sie ihn bestehen werden. Wünschen sie dies?“ Wurde Harry, der bei den Worten ‚Erwachsener im Körper eines Kindes‘ innerlich zusammen gezuckt war und sich vorgenommen hatte, künftig vorsichtiger zu sein, nach Griphooks Vortrag gefragt.
Nach einer kurzen Zeit des Überlegens antwortete Harry: „Wenn sie, Mr. Griphook, meinen, dass ich den Test bestehen könnte, dann würde ich es gerne versuchen. Zu verlieren habe ich ja nichts, oder?“ „Nein, natürlich nicht, sie können den Test so oft wiederholen, wie sie wünschen, nur sollten sie bis spätestens zu dem Tag, an dem das Ultimatum für die Annahme des Titels abläuft, einen Test bestanden haben, andernfalls können sie den Titel nicht annehmen, Mr. Potter.“ Bekam er von dem Kobold als Antwort. „Ok, dann starten sie bitte den Test, Mr. Griphook!“ Gab Harry seine Einwilligung für den Test, denn er war sich sicher ihn zu bestehen, da er ja wirklich ein Mann im Körper eines Kindes war. Griphook holte aus seinem Schreibtisch ein Gerät hervor, welches Harry an ein Gerät beim Augenarzt erinnerte, stellte es vor Harry auf den Tisch und sagte zu ihm: „Bitte legen sie ihr Kinn hier drauf“, wobei er auf einen Vorsprung, der sich auf halber Höhe befand, und dann weiter erklärte, „und schauen sie hier“, wobei er auf eine Art Linse zeigte, „rein, möglichst ohne zu blinzeln!“ Harry tat, was der Kobold ihm sagte, woraufhin dieser ihn fragte: „Und, sind sie bereit? Wenn ich auf den Auslöser drücke, werden sie einen kurzen, etwas unangenehmen, gelben Lichtblitz sehen. Danach können sie sich wieder aufrichten, da der Test dann fertig ist. Nun, bereit?“ Auf Harrys ‚Ja, klar‘ drückte Griphook den Auslöser. Der gelbe Lichtblitz kam, Harry bemerkte ein unangenehmes Kribbeln in den Augen, versuchte aber trotzdem nicht zu blinzeln. „So fertig, jetzt müssen wir fünf Minuten warten, bis der Test ausgewertet ist.“ Harry nickte und machte es sich so bequem wie möglich in dem Stuhl, auf dem er saß.
Nach den erwarteten fünf Minuten schrie Giphook nach einem Blick auf die Anzeige überrascht auf: „Wow, das hätte ich jetzt nicht erwartet!“ „Was ist denn, habe ich bestanden?“ Fragte Harry scheinheilig. „Das will ich wohl meinen!“ Sprach der Kobold und drehte währenddessen das Gerät um, so dass Harry die Anzeige lesen konnte. ‚Geistiges Alter: 30 Jahre‘ las Harry darauf. „Also ich hatte angenommen, dass ein Ergebnis um die Zwanzig herauskommt, aber das ist… fantastisch!“ Schwärmte der Kobold. „Also, da sie nun den Test bestanden haben, wollen sie den Titel und die damit verbundene Volljährigkeit annehmen mit allen Rechten und Pflichten?“ Fragte Griphook feierlich, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. „Unter diesen Umständen nehme ich den Titel natürlich an.“ Antwortete Harry ihm ebenso feierlich.
„Dann bitte ich sie, auf dieses Pergament etwas Blut tropfen zu lassen und dann hier zu unterschreiben!“ Der Kobold hatte ihm ein Stück Pergament mit der Überschrift ‚Annahme des Lord-Titels der Potters‘ und den Dolch überreicht. Harry las sich den Text genau durch, schnitt sich wieder in den Daumen, um das Blut auf das Pergament tropfen zu lassen, und unterschrieb dann an der gezeigten Stelle, woraufhin Giphook ihm die Dose mit dem Heilmittel gab. Nachdem seine Wunde geheilt war, überreichte ihm dieser eine kleine Schachtel, in der sich ein goldener Ring befand, der das Siegel der Potters, ein ‚P‘, auf dessen beiden Seiten sich je ein Löwe mit zum Brüllen geöffnetem Maul befand, trug. „Dieser Ring ist das Zeichen für ihren Titel eines Lords, Lord Potter. Er erscheint nur, wenn sie es wünschen, und ist auch dann nur für die Personen sichtbar, die sie wollen, Lord Potter.“ Erklärte der Kobold und setzte nach einer kleinen Pause seine Erklärungen fort: „Außerdem verschwindet ‚die Spur‘, die sie auf sich tragen und es dem Ministerium ermöglicht, zu erkennen, ob und was in ihrer näheren Umgebung gezaubert wird. Und hier ist noch eine Bestätigung, dass sie nun Zaubern dürfen. Sie sollten sie immer bei sich tragen, Lord Potter, sie ist so verzaubert, dass man sie nur lesen kann, wenn sie einem sagen, um was es sich dabei handelt. Haben sie eigentlich den Schlüssel für ihr Verlies Nr.1079, Lord Potter?“ „Nein, ich glaube meine Eltern haben ihn Albus Dumbledore zur Verwahrung gegeben.“ „Das macht nichts, wir können ihnen, Lord Potter, einen zweiten machen, den sie benutzen können, bis sie den von Professor Dumbledore wieder bekommen. Außerdem gibt es für sie als Lord die Möglichkeit, eine Geldbörse erhalten, mit der sie sowohl Muggel-Geld als auch magisches Geld erhalten, indem sie sich den Betrag denken, den sie benötigen. Dies würde jährlich eine Galleone und bei jeder Abbuchung zehn Knut Bearbeitungsgebühr kosten. Wollen sie so eine Börse haben, Lord Potter?“ Begeistert bejahte dieser die Frage. „Mein Lord-Titel bleibt doch geheim, Mr. Griphook?“ „Natürlich, Lord Potter, auf dem Titel liegt ein uralter Fluch, der es uns Kobolden erlaubt, nur anderen Kobolden, Lords oder Lord-Anwärtern, wie sie es vorhin noch gewesen sind, zu sagen, wer ein Lord ist. Außerdem können wir dem magischen Vormund eines Lord-Anwärters sagen, dass sein Patensohn ein Lord-Anwärter ist; bei ihnen, Lord Potter, wurde nach dem Testament ihrer Eltern Albus Dumbledore zu einem provisorischen Vormund, der für sie nur zuständig ist, bis sie geistig volljährig wären, was sie mit dem Bestehen des Tests vorhin geworden sind, ernannt, nachdem ihr wahrer Pate nach Askaban kam. Nur Lords können diese Information an andere Personen weitergeben, und die nun eingeweihte Person vergisst diese Information wieder, sobald die Begegnung mit dieser zu Ende ist, außer die Person ist ein Lord, die Frau von einem Lord oder ein Kobold. Außerdem können nur Lords, ihre Frauen oder Kobolde einen Brief lesen oder schreiben, in dem die Information über einen Lord enthalten ist. Jedoch bleibt die Entscheidung, falls sie nicht zu ihren Ungunsten ist, die jemand auf Grund der Kenntnis dieser Information gefällt hat, bestehen. Dies ist uralte mächtige Magie, die aus einer Zeit stammt, in der es Sitte von den Nachfolgerfamilien war, Lords zu töten, um an deren Titel zu kommen. Sie, Lord Potter, zum Beispiel, hätten die Informationen, die ich ihnen vorher über die Lords gegeben habe, nie jemandem weitergeben können, wenn sie nicht den Titel angenommen hätten. Auch hätten sie diese vergessen, sobald sie den Titel abgelehnt hätten, also spätestens, wenn das Ultimatum abgelaufen wäre. Haben dies alles verstanden, Lord Potter?“ „Klar, ich als Lord kann allen sagen, wer ein Lord ist, aber diese vergessen es sofort nach unserer Begegnung wieder, solange es kein Lord, keine Frau eines Lords und kein Kobold gewesen ist.“ Fasste Harry den Vortrag zusammen, wobei er sich Mühe geben musste, nicht hämisch zu grinsen, denn er hatte einen Gegenzauber zu diesem Fluch erfunden, den er konstruiert hatte, nachdem er in einem Buch über den magischen Adel gelesen hatte, was der Fluch bewirkt, und den er vor seinen beiden Besuchen bei Gringotts, dem in seiner alten Zeitlinie und dem jetzigen, auf sich angewandt hatte und er hatte vor, diesen auch auf diejenigen, denen er vertraut, an zu wenden.
Da nun alles besprochen war, brachte Griphook Harry wieder zurück in die Vorhalle, nachdem er ihm die Geldbörse überreicht hatte und der Kobold mit Hilfe der Koboldmagie Harrys alte Äußere wiederhergestellt hatte. Dort verabschiedeten sie sich von einander, wobei Harry dem Kobold etwas lauter, als er eigentlich müsste, erklärte, wie zufrieden er mit seiner Beratung ist, denn er wollte, dass dieser bald befördert werde. Mit dem Ergebnis seines Besuches bei Gringotts hoch zufrieden verließ Harry daraufhin Gringotts etwa eine Stunde, nachdem er es betreten hatte. Was sollte er nun tun? Sollte er zu Ollivander gehen, um seinen Zauberstab zu holen, sollte er zuerst in die Bücherei gehen oder aber doch lieber nach Muggel-London, um dort seine Besorgungen zu tätigen und nebenbei, den Brief an Regulus, den er schon bei den Dursleys geschrieben hatte, ab zu schicken?
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