von Ron-la-Mione
Wie angewurzelt stand Hermine vor Ron und sah ihn schockiert an. Mit allem hatte sie gerechnet, nur nicht damit. Hatte er ihr gerade wirklich gesagt, dass er sie liebte? Ihre Wangen erröteten leicht und sie spürte wie ihr Gesicht zu glühen begann. "Wa-Was hast du gerade gesagt?", fragte sie, obwohl sie ihn schon verstanden hatte, jedoch wollte sie es unbedingt noch einmal hören. "Ich - liebe - dich!", Ron schluckte und wartete ersteinmal ab. Hermine zeigte keine Reaktion, bis sie dann ratlos zu Harry sah. Dieser lächelte nur, stand auf und rauschte davon. Eine peinliche Pause trat ein, in der Hermine und Ron sich verliebte Blicke zu warfen, dann nahm sie seine Hand und zog ihn ins naheliegende Wohnzimmer. "Willst du es mir wirklich nicht erzählen, Mine?", fragte Ron, nachdem sie sich auf das Sofa gesetzt hatten. "Ich weiß nicht recht, Ron! Es ist nicht so, als wenn ich es nicht von der Seele haben will, aber es...", sie seufzte und Ron legte einen Arm um sie. Zärtlich strich er ihr über die Wange und drückte sie an sich. "Ich behalte es für mich, Hermine. Harry muss davon auch nichts wissen, aber bitte sag es mir endlich. Es macht mich einfach krank, nicht zu wissen, was mit dir los ist, und das Wissen dahinter, dass ich dir nicht helfen kann.", erklärte Ron und senkte den Blick.
In seinen Augen spiegelte sich diese Treue und Liebe wieder, die Hermine schon immer um den Verstand gebracht hatten. Und nun tut es ihr weh, in dieses tiefe Blau zu blicken, weil sie weiß, dass er ihren Schmerz teilte, ohne zu wissen, worum es ging, doch nur die Sorge allein, die er um sie hatte, brachte sie an den Rand der Verzweiflung. "Hermine?", hauchte er nach einer Weile. Sie sah ihn nur fragend an und legte den Kopf auf seine Schulter. "Vertrau mir!", bat Ron und drückte ihr einen Kuss auf ihr so gut duftendes Haar. Hermine schloss die Augen und atmete tief ein. "Nach dem du bewusstlos warst, haben mich zwei Jungs festgehalten und ...", sie schluckte schwer und es schien ihr viel an Überwindung zu kosten, dass zu erzählen. "... Der dritte von ihnen hat mich immerzu geschlagen oder sich in meine Arme gekrallt, als er.. als er...", jetzt konnte sie sich nicht mehr halten, Hermine brach in Tränen aus und schluchzte. Ron konnte das nie mit ansehen. Er konnte mit so etwas nicht umgehen, doch wollte er sie jetzt nicht im Stich lassen und nahm sie tröstend in den Arm. Er wiegte sie leicht und strich ihr beruhigend über den Rücken, als sie schließlich, mit zittriger Stimme fort fuhr:
"Er hat mich gegen eine Hauswand gedrückt, während einer der Jungs schmiere gestanden hatte, und der andere darauf geachtet hat, dass du nicht aufwachst." - "Hermine, was hat der dritte von ihnen gemacht? Sag es mir..", drängte Ron flehendlich und Tränen rollten über seine Wangen. Was ihr angetan wurde, konnte er sich nicht verzeihen, aber das schien noch längst nicht alles zu sein, denn erneut schluchzte Hermine und keuchte. Sie konnten sich nicht mehr in die Augen schauen, sie schien sich dafür zu schämen, was ihr angetan wurde, sie hatte eine gewisse Scheu davor, Ron anzusehen, aber warum nur? "Er - hat - mich - ver-ge-wal-tigt...", sagte Hermine, doch ab da schien alles in ihr zusammen zu brechen. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte laut auf. Auch Ron hatte geschluchzt. Sie saßen beide, Arm in Arm, sich gegenseitig tröstend auf dem Sofa und schluchzten um die Wette. "Warum musst du denn weinen?", fragte Hermine und weitere Tränen bahnten sich über ihre roten Wangen. "Weil ich dich nicht beschützen konnte. Ich hab dir versprochen auf dich aufzupassen, aber das hab ich nicht. Es tut mir so leid, was dir angetan wurde.. das ist alles meine Schuld!", redete sich der Rotschopf ein und legte den Kopf auf ihre Schulter. "Nein Ron, Nein! Daran trägst du keine Schuld. Ich war so dumm und bin nicht gleich hier her appariert. Ich war einfach so schrecklich dumm, und habe es zu gelassen. Ich -", weiter kam die junge Hexe nicht, denn zwischen ihrem ganzen Tränenfluss und Geschluchze, hatte Ron ihr einen Kuss auf den Mund gedrückt, um sie zum Schweigen zu bringen.
Tatsächlich. Hermine legte ihre Hände auf seine Schultern und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Noch immer liefen ihr Tränen über die Wangen und fielen auf die Sofakissen herab. Die junge Hexe lehnte sich zurück und zog Ron auf sich, ohne den Kuss zu unterbrechen. Die Welt schien sich nicht mehr zu drehen. Die Zeit schien still zu stehen und die Gefühle explodierten in einem Feuerwerk der Liebe. Rons Finger strichen über ihren Hals und verliehen ihr ein angenehmes Kitzeln im Nacken. Kurz darauf begann er ihren Körper mit Küssen zu versehen und liebkoste ihren Hals. Die braunen Augen Hermines waren geschlossen und zeigten, wie sehr sie sich entspannte. Wie gut es ihr tat, nicht diese groben Hände zu spüren, die ihr so weh getan hatten, sondern Zärtlichkeit zu spüren und Gefühle, die sie noch nie zu vor gespürt hatte, über sich ergehen zu lassen. Sie schwebte auf den höchsten Wolken. Sie durchschwamm das schönste Gewässer. Sie besah das farbenfrohste Feuerwerk. Es gab nichts, was ihre Gefühle beschreiben könnte. Nicht einmal Shakespeare, hätte phoetische Worte dafür übrig gehabt. Wirklich nichts, aber auch gar nichts, konnte dies in Worte fassen.
Ron fuhr ein angenehmer Schauer über den Rücken. Auch ihm war ganz anders. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Seine Gedanken zeigten ihm die schönsten Momente, die er mit Hermine verbracht hatte, und vielleicht sogar noch kommen werden. Sein Blut durchströhmte seine Adern so schnell wie nie zuvor, und wahnsinnige Hitze stieg in ihm auf. Sein Trainierter Körper geriet ins Schwitzen und begann ungewöhnlich stark zu glühen. Der Kuss schien nie zu enden, denn noch immer sprachen ihre Herzen miteinander, und die Sprache der Liebe kannte keine Grenzen. Nach Minuten, oder sogar Stunden, so kam es Ron und Hermine vor, lösten sie sich von einander und sahen einander tief in die Augen. Ein Lächeln umspielte beider Lippen und ein weiterer, kleiner Kuss übernahm die Kontrolle. "Ich liebe dich, Hermine!", hauchte Ron, nach dem auch dieses Erlebnis geendet hatte. Kurz zögerte die junge Hexe, bis sie dann sagte: "Ich liebe dich auch, Ron, mehr als du ahnst!", sie stupste seine Nase mit ihrer an und legte sich in eine gemütliche Position. Ron bestand darauf, dass Hermine auf dem Sofa schlief und sah sich nach Harry um. Dieser lag bewusstlos auf dem Badezimmerboden. Ron erschrak etwas, nahm seinen besten Freund hoch und trug ihn ins Wohnzimmer, wo er ihn in den Schlafsack hüllte und sich neben das Sofa auf den Boden legte, wo Hermine einige Kissen und seinen Schlafsack hingelegt hatte. Hermines Hand baumelte vom Sofa, und Ron ergriff diese und drückte sie. Ein Grinsen breitete sich auf Hermines Gesicht aus und sie erwiderte den Händedruck, bis sie schließlich Hand in Hand einschliefen.
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