von Roya
Was wäre wenn...
Hermine Granger auf Gandalf den Weißen treffen würde?
Stellen wir es uns vor:
Hermine war langweilig, sie hatte schon alle Hausaufgaben fertig (sozusagen rückwirkend, jedenfalls kam es einem so vor, da sie immer so rasend schnell fertig war) und nichts zu tun. Da sich Harry und Ron wie immer weigerten, den Aufsatz für Snape zu schreiben und stattdessen Snape explodiert spielten, machte sie sich auf den Weg zu Hagrid. Weil es ein schöner, sonniger Tag war, spazierte sie noch ein wenig um den See herum und kam schließlich auf eine kleine Lichtung. Dort stand ein Mann. Hermine schaute etwas perplex. Er hatte so seine kleinen Ähnlichkeiten mit Professor Dumbledore. Langer, weißer Bart, aber keine Brille, dafür ein langes, weißes Gewand, und glücklicherweise ohne diese lächerlichen gelben Sterne drauf. Sein Hut war auch weiß und in seiner Hand hielt er einen langen, weißen Stab. Ein bisschen bedröppelt schaute der Alte schon aus. Aber höflich wie Hermine nun einfach ist, fragte sie ihn:
„Oh, hallo, sind Sie ein neuer Lehrer? Ich wusste gar nicht, dass Professor Dumbledore einen neuen Lehrer eingestellt hat. Ich bin Hermine Granger.“
Sie hielt ihm artig die Hand entgegen, die dieser mit einem Schmunzeln entgegennahm und schüttelte seinen Kopf.
„Nein, keine Sorge, Hermine, ich bin kein neuer Lehrer. Ich bin Gandalf. Ich bin ein Zauberer.“
„Na ja, wer ist das nicht, schließlich sind wir hier in Hogwarts, da müssen sie Einer sein.“
Gandalf schaute das Mädchen mit dem schwarzen Umhang etwas überrascht an und sagte:
„Nun, dann hab ich mich wohl verlaufen. Ich wollte doch eigentlich meine kleinen Freunde, die Hobbits, im Auenland besuchen.“
„Auenland? Wo ist das denn? Und Hobbits? Was sollen das denn für Wesen sein?“
„Nun, ich wunder mich nicht, dass du mit dem Begriff Hobbits nichts anfangen kann. Schließlich nennen sie sich selber nur so. Vielleicht sind sie dir unter dem Namen Halblinge geläufiger?“
Hermine sah ihn stirnrunzelnd an. Sie wusste viel, schließlich war sie nicht umsonst die Jahrgangsbeste, und hatte nicht umsonst so viele Bücher gewälzt, aber unter Halblingen konnte sie sich nun absolut nichts vorstellen, so sehr sie auch versuchte, sich zu erinnern, ob sie den Namen schon einmal gehört hatte.
„Nein, noch nie von denen gehört. Aber sagen sie, kennen sie zufällig Luna Lovegood, die kennt auch einige Wesen, die es eigentlich gar nicht gibt.“
„Oh, Hobbits gibt es wirklich. Und sie sind liebenswürdige, wenn auch kleine Gesellen.“
„Meinen Sie vielleicht Wichtel? Nein, die sind nicht liebenswürdig...“ Hermine biss sich auf die Unterlippe, doch sie kam immer wieder zu dem einen Schluss:
„Ich glaube, Sie sind etwas verwirrt, Herr...“
„Nenn mich doch einfach Gandalf, oder wenn es dir besser gefällt, Mithrandir, so nennen mich die Elben.“
„Elben? Sie meinen wohl Elfen?“
„Nein, nein, ich meine wirklich Elben. Sag bloß, du hast noch nie von denen gehört? Ich mein, dass man hier draußen, wo auch immer ich gelandet bin, nichts von Hobbits weiß, das verstehe ich, aber Elben? Kennst du nicht die ganzen Geschichten.“
Nun sah Gandalf Hermine mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. Warum kannte sie keine Elben? Und wie zum Teufel war er nur hier in der Seenlandschaft gelandet, er wollte doch nach Bree. (Jetzt weiß man, so Gandalf sich herumtreibt, wenn er "seinen Geschäften" nachgeht^^)
Hermine hingegen glaubte langsam wirklich, dass der Mann, der sich sogar mit verschiedenen Namen vorstellte, verrückt war. Und mit Verrückten wollte sie lieber nichts zu tun haben.
„Nun, ich muss jetzt wirklich zurück zum Schloss.“
„Oh, hier gibt es ein Schloss? Wem gehört es?“
„Das wissen Sie nicht? Wir sind hier auf den Ländereien von Hogwarts, der berühmtesten Schule für Hexerei und Zauberei in ganz Großbritannien.“
„Hier gibt es noch mehr Zauberer? Und Hexen? Das hätte ich nie gedacht. Ich glaubte alle Zauberer zu kennen, die Mittelerde noch nicht verlassen haben.“
Jetzt schaute Gandalf etwas verblüfft und Hermine war wie meist immer ganz in ihrem Element, auch wenn sie wieder leicht verwirrt war, als sie begann zu erklären:
„Also, erstens: Ja, hier gibt es viele Zauberer und Hexen, ich bin zufällig Eine, und zweitens: Mittelerde? Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber woher kommen Sie? Sind Sie vielleicht doch nur ein Muggel, der sich verirrt hat?“
Das würde zumindest erklären, warum er das Schloss nicht gesehen hatte.
„Wie sind Sie überhaupt hierher gekommen, die nächste Zivilisation ist Meilen entfernt?“
„Fragen über Fragen, kleines Fräulein. Allerdings frage ich mich auch, wie ich hier her gekommen bin. Ich schätze mal, da ist ein Zauber daneben gegangen.“
Hermine schnaubte.
„Wann wird sich eigentlich jemals Einer dazu herablassen, „Eine Geschichte von Hogwarts“ zu lesen?
Gandalf sah sie verwirrt an. Sie seufzte, das Gleiche musste sie Harry und Ron auch ständig vorhalten:
„Auf den Ländereien von Hogwarts kann niemand weder apparieren noch disapparieren. Außer mir hat das Buch wohl echt keiner gelesen.“
„Nun denn, es war nett mit dir zu plaudern“, sagte Gandalf plötzlich. Er hatte Mitleid mit dem Mädchen. Sie dachte wohl, sie könnte zaubern und sprach von seltsamen Apparaten.
„Wo wohnst du denn?“ fragte er deshalb. „Dann bring ich dich sicher nach Hause.“
„Ich brauche Ihre Hilfe nicht!“ Hermine sah Gandalf mit einer Mischung aus Unglauben und Furcht an. Was denkt sich er Kerl eigentlich? Dass sie zu doof war, den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zu finden? Oder wollte er vielleicht was ganz anderes? Sie fing an, leicht zu zittern, zog ihren Zauberstab unter dem Umhang hervor und richtete ihn auf den Mann in Weiß.
„Wenn Sie mich nicht in Ruhe lassen, jage ich Ihnen einen Fluch auf den Hals, der sich gewaschen hat.“
Gandalf betrachtete stirnrunzelnd den kurzen Stock, den das Mädchen auf ihn richtete. Jetzt war sie komplett verrückt, befürchtete Gandalf. Er ging langsam auf sie zu und hob die Arme, um sie zu besänftigen, doch Hermine brüllte:
„Stupor!“
Ein roter Blitz peitschte aus ihrem Zauberstab auf Gandalf zu und bevor dieser sich versah, traf ihn der Fluch mitten in die Brust, so dass er von der Wucht nach hinten geschleudert wurde und etwas benommen auf dem Boden liegen blieb.
Hermine ging auf ihn zu und beugte sich über sein Gesicht, mit einer Mischung aus Mitleid und Verzweiflung:
„Es tut mir sehr Leid, Sir. Ich wollte Ihnen wirklich nicht weh tun, aber Sie haben mir Angst gemacht. Aber eins sollten Sie sich merken: Legen Sie sich nicht mit einem Mitglied von Dumbledores Armee an, Sie sehen ja, was raus kommt.“
Während sie hinüber zum Schloss eilte, um Harry und Ron von dieser seltsamen Begegnung zu berichten, rappelte Gandalf sich hoch und schaute ihr nachdenklich hinterher. Welcher Kerl hatte jetzt schon wieder etwas gegen Mittelerde und welche Armee sollte kommen? Er stand auf und seufzte. Meine Aufgabe hier scheint wirklich nie vorbei zu gehen. Mit diesen Gedanken drehte er sich um und versuchte, einen Weg zurück nach Mittelerde zu finden. Doch das war gar nicht mal so einfach. Schließlich wusste er noch nicht einmal, wie er hierher gekommen war. Also ging er zu der Stelle zurück, bei der er sich sicher war, dass er sie vor dem heutigen Tage noch nie gesehen hatte.
Und siehe da: er spürte etwas Außergewöhnliches. Dieser Ort war von einem Hauch Magie umgeben. Gandalf schloss die Augen und begann zu Fühlen. Seine Beine trugen ihn wie von alleine zu einer Stelle des Waldes, die in der Luft zu flimmern schien. Als der Zauberer die Augen öffnete, staunte er: vor ihm lag ein Fenster, ein Fenster ohne Rahmen, er konnte auf der anderen Seite den Wald von Mittelerde sehen. Er lächelte zufrieden. Endlich hatte er den Weg gefunden, hatte auch lange genug gedauert. Er schritt durch das Tor und machte sich auf den weiteren Weg nach Hobbingen. Ob er das verrückt fand? Sicherlich. Aber er hatte schon zu viel in seinem langen Leben gesehen, als dass er sich über so etwas lange aufregen konnte...
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So, ich hoffe, euch gefällt der 1. Teil meines Crossovers und ihr verzeiht mir, dass ich böserweise HdR mit reingebracht habe, obwohl wir heir nciht auf HdR-xperts.de sind ;)
Würde mich sehr über irgendwelche Kommis freuen!
LG Roya
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