von Sophia Black
Der große Rat! Was dort entschieden wird. Und ob sich Sirius und Tinuviel wohl in den Ringkrieg einmischen werden? Lasst euch überraschen. Wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen.
Bevors losgeht mal wieder vielen Dank an meine Kommischreiberlinge! Ihr seid spitze!
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Während Sirius noch die einzelnen Leute um sich herum musterte, begann Elrond zu sprechen.
„Ich begrüße euch alle in Bruchtal und bin froh, dass ihr dem Ruf gefolgt seid. Ihr alle habt Gerüchte gehört. Vermutungen darüber, warum ihr gebeten wurdet herzukommen.“ Elronds Blick wanderte zu einem Mann, der neben Aragorn saß. Er war breitschultrig, trug eine Robe die auf Sirius herrschaftlich wirkte und seine braunen Haare waren fein. Sirius hatte sofort das Gefühl, dass dieser Mensch zwar kein König, aber ein erfolgreicher Heerführer seines Volkes sein musste. Und er sollte Recht behalten.
Elronds Blick wanderte weiter zu den vier Hobbits und er sah Frodo direkt an. Der braunhaarige Lockenkopf sah unsicher zu Tinuviels Vater auf.
„Hole den Ring heraus, Frodo!“ Der Hobbit erhob sich und ging langsam auf den Holzstumpf in der Mitte des Kreises zu. Kaum hatte er den schlichten goldenen Ring abgelegt, ging ein Raunen durch die Gruppe.
„Es ist also wahr“, hörte Sirius den Mann mit den brauen Haaren neben Aragorn flüstern, und sofort durchzuckte den Animagus Unsicherheit. Er traute dem Mann nicht über den Weg und so wie es schien, einige andere auch nicht.
„Dieser Ring ist der eine Ring. Issildurs Fluch, wie er euch auch bekannt sein dürfte“, fuhr Elrond fort und sofort brummten die anwesenden zustimmend.
„Der Ring muss vernichtet werden. Sollte Sauron wieder in seinen Besitz gelangen, wird unsere Welt untergehen. Sie wird in die Schatten stürzen. Schon jetzt steht Mittelerde am Rande der Vernichtung, und ihr alle wisst das.“ Sirius hörte Elronds Worten aufmerksam zu. Es war kaum vorstellbar, dass von so etwas kleinem eine solche Gefahr ausgehen sollte. Doch es war so. Selbst Sirius spürte die Macht die von diesem Ring ausging und alle in seinen Bann zog.
„Ich habe euch alle hergebeten, weil wir gemeinsam entscheiden müssen, wie wir mit der Bedrohung umgehen. Alle freien Völker Mittelerdes sind in Gefahr und deshalb sollen auch alle entscheiden können.“ Wieder zustimmendes Nicken.
„Der Ring muss vernichtet werden.“ Elrond wollte gerade weiter sprechen, als sich der Mensch neben Aragorn erhob. „Dieser Ring ist ein Geschenk. Ein Geschenk an die Widersacher Mordors. Lasst ihn uns einsetzen. Gebt diese mächtige Waffe Gondor. Eure Länder werden wir zu verteidigen wissen.“ Schneller als Sirius es erwartet hätte, stand nun auch Aragorn auf und sah den Mann vor sich wütend an. „Du kannst ihn nicht einsetzen. Niemand kann das. Der eine Ring gehorcht nur Sauron allein. Er ist es der ihn beherrscht.“
„Ein Waldläufer versteht nichts von solchen Dingen“, fuhr er ihn an und musterte Aragorn abschätzig. Ein Elb, der neben einem der beiden Zwerge gesessen hatte, erhob die Stimme. „Er ist kein einfacher Waldläufer. … Das ist Aragorn, Arathorns Sohn. Du bist ihm zur Treue verpflichtet Boromir.“
Mit einem Mix aus Ungläubigkeit und Überheblichkeit sah Boromir zu Aragorn. „Aragorn… das also ist Issildurs Erbe!“, sagte er mit unterdrückter Wut in der Stimme. „Und er ist der Thronerbe von Gondor“, fügte der Elb hinzu. Aragorn, der sich wieder gesetzt hatte, hob beschwichtigend die Hand und wandte sich an den Elben. „Havo dad, Legolas.“ Während Legolas sich wieder setzte, kehrte Boromir zu seinem Stuhl zurück, ohne Aragorn aus den Augen zu lassen. „Gondor hat keinen König. Gondor braucht keinen König“, sagte er deutlich in Aragorns Richtung, der ziemlich betrübt wirkte. Fast so als seien Legolas Worte und die damit einhergehende Offenbarung seiner Persönlichkeit, ihm peinlich. „Aragorn hat Recht. Wir dürfen ihn nicht einsetzen. Wir müssen den Ring vernichten“, mischte sich Gandalf jetzt mit seiner ruhigen aber markanten Stimme ein.
„Wenn das so ist“, sagte da der Zwerg neben Legolas, erhob sich, griff nach seiner Axt und bevor irgendjemand reagieren konnte, sauste die Klinge schon auf den Ring nieder.
In genau dem Moment in dem die Axt auf den Ring traf, sah Sirius es. Klar und deutlich. Ein lidloses Auge, umrahmt von roten gefährlichen Flammen, das seine ganze Aufmerksamkeit auf sie alle richtete. Doch sah er noch etwas anderes. Das schlangenhafte Gesicht Voldemorts. Boshaft drang sein Gelächter an Sirius’ Ohr und er wusste genau, dass zumindest die anwesenden Elben es auch gehört und gesehen hatten. Es war grauenhaft.
„Der Ring kann nicht vernichtet werden, Gimli Gloinssohn. Zumindest von keiner Macht die auf dieser Erde existiert und der wir uns bedienen könnten.“, sagte Elrond gebieterisch und fuhr dann so ruhig wie zuvor fort. „Es gibt nur einen einzigen Weg. In den Tiefen des Schicksalsberges erschaffen, kann er nur dort zerstört werden. Man muss ihn tief nach Mordor hineinbringen und ihn in die Glut zurückwerfen aus der er stammt. Einer von euch, muss das tun!“
Sirius hatte Elronds Worte nicht gehört. Zu sehr war er darauf konzentriert zu verarbeiten, was er soeben gesehen hatte. Voldemort war in Mittelerde. Und er war, so wie es aussah, eine Allianz mit Sauron eingegangen. Es war kaum vorstellbar, wie die hier stellvertretend anwesenden Völker dieser Welt, dieser Bedrohung trotzen sollten. Langsam kehrte Sirius ins Hier und Jetzt zurück und augenblicklich drang lautes Stimmengewirr an sein Ohr. Alle sprachen und riefen durcheinander. An einen geordnet abgehaltenen Rat, war nicht zu denken.
Gandalfs laute markante Stimme riss sie alle aus ihren Streitgesprächen und eine kalte Windböe fegte über den Innenhof von Bruchtal.
„Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul, ash nazg thrakatulûk agh burzum-isbi krimpatul!“
Tinuviel erschauerte. Genau wie ihr Vater. Sirius starrte Gandalf sprachlos an. Auch wenn er kein Wort von dem verstanden hatte, was der Zauberer gerade gesagt hatte, so wusste er doch, dass es etwas Schreckliches sein musste.
„Noch nie hat jemand diese Worte in Imladris ausgesprochen“, sagte Elrond und sein wütender Blick streifte den alten Zauberer. „Und doch sollten alle Geschöpfe diese Worte kennen, denn schon bald könnte es sein, dass die dunkle Sprache Mordors in unserem Landen gesprochen wird.“ Elrond schloss die Augen und nickte. Der Elbenfürst fand seine Fassung schnell wieder und kehrte zum eigentlichen Problem zurück.
„Einer von euch muss diesen Ring nach Mordor bringen und in den Gluten des Schicksalsberges vernichten.“ Durch einen strengen Blick in die Runde unterband Elrond ein zweites Mal einen Tumult.
Doch als sich Frodo plötzlich erhob, sah Sirius wie Gandalf die Augen schloss. Als hätte er geahnt, warum der Hobbit schon seit Anbeginn des Rates auf den Ring gestarrt hatte.
„Ich bringe den Ring nach Mordor!“, sagte Frodo, zunächst noch relativ leise. Doch wiederholte er seine Worte noch einmal lauter und es herrschte augenblicklich Stille.
„Ich bringe den Ring nach Mordor, auch wenn ich den Weg nicht weiß!“ Ganz langsam drehte sich Gandalf zu dem kleinen Geschöpf herum und ging in die Knie. „Du musst diese Bürde nicht alleine tragen. Ich werde dir zur Seite stehen.“ Frodo atmete erleichtert auf. Nach und nach schlossen sich den beiden auch Aragorn, Boromir, Legolas und Gimli an.
„Hey, ohne mich geht Frodo nirgendwohin, damit das mal klar ist“, hörte man da Sam rufen und schon stand der Hobbit neben seinem besten Freund.
„Führwahr. Euch kann man schwerlich voneinander trennen, selbst wenn Frodo zu einem geheimen Rat eingeladen ist und du nicht.“ Bei Elronds Worten musste Sirius unwillkürlich an James denken. Auch er hätte James bei jeder Art von Abenteuer begleitet und sei es noch so gefährlich gewesen. Tinuviel griff nach seiner Hand und suchte den Augenkontakt zu Sirius. Warm lächelte sie. Er hatte seinen besten Freund verlassen. Für die Frau die er liebte. Und nur Merlin wusste, wann die beiden sich wieder sehen würden.
Dass Merry und Pippin sich ebenfalls der Ringgemeinschaft anschlossen und Elrond diese absegnete, bekam Sirius nicht mehr mit. Er war Tinuviel gefolgt, die ihn in ihre Gemächer brachte. Auf der gemütlichen Couch kuschelte sich das Paar zusammen und Sirius begann zu reden. Er redete über das, was er gesehen hatte und wie er vermutete, hatte auch Tinuviel nicht nur Saurons Auge, sondern auch Voldemort gesehen. Auch wenn Voldemort vermutlich nichts von dem Ring wusste, er hatte sich mit Sauron verbündet. Auf irgendeine Art und Weise waren diese beiden Mächtigen miteinander verbunden und versuchten Mittelerde zu vernichten.
Sirius wie auch seiner Lebensgefährtin war klar, dass es von nun an nicht nur galt Sauron zu vernichten, sondern sich auch Voldemort in den Weg zu stellen. Denn selbst wenn Frodo und der Ringgemeinschaft gelingen sollte was sie sich vorgenommen hatten, so blieb immer noch Voldemort und er war beinahe genauso gefährlich wie Sauron.
Ein Klopfen an der Tür ließ Sirius und Tinuviel ihre Unterhaltung unterbrechen und Tinuviel öffnete. Vor der Tür standen Aragorn, Elrond und Legolas.
„Es gibt noch etwas anderes zu besprechen“, sagte Elrond und Tinuviel wie auch Sirius wussten was es war. Voldemort.
Legolas und Aragorn schienen noch keine Ahnung zu haben und sahen fragend von Sirius zu Elrond und wieder zurück.
„Setzen wir uns“, sagte der Elbenfürst und deutete auf den Tisch der mitten im Raum stand. Als alle Platz genommen hatten, bat Elrond seinen zukünftigen Schwiegersohn den beiden anwesenden Ringgefährten von Voldemort und seiner Welt zu erzählen.
„Nun, mein Name ist Sirius Black und ich komme, wie ihr schon wisst, nicht aus Mittelerde. Wie ich Tinuviel kennen gelernt habe und wie ich hierher gelangt bin muss ich wohl kaum wiederholen. Doch Tinuviels Erscheinen in meiner Welt hat diese verändert. Die magische Welt wurde von einem bösen Zauberer namens Lord Voldemort bedroht. Er ist kein Zauberer in dem Sinne wie ihr ihn euch vorstellt. Er wirkt Magie anders als Gandalf oder andere Zauberer in eurer Welt das tun. Er nutzt einen Zauberstab wie diesen hier.“ Sirius legte seinen dunkelbraunen Zauberstab auf den Tisch und Aragorn und Legolas betrachteten ihn genauer. „Jeder Zauber den ein Magier aus meiner Welt wirkt, wird durch einen farbigen Lichtstrahl aus dem Zauberstab sichtbar. Allerdings muss nicht jeder Zauber gesprochen werden. Er kann genauso gut unausgesprochen gewirkt werden.“
Aragorn und Legolas nickten zum Zeichen, dass sie verstanden hatten. „Nun, Voldemort ist gefährlich. Sehr gefährlich. Er hatte in meiner Welt Anhänger und wenn ich die Geschehnisse des Rates richtig deute, hat er sich Sauron angeschlossen oder weiß zumindest, dass er euer Feind ist. Anders als Sauron hat Voldemort einen Körper. Er kann euch also überall begegnen. Ob er von dem Ring weiß oder überhaupt weiß wo er gelandet ist, weiß ich nicht. Nur soviel ist sicher. Voldemort dient dem Bösen und wird das Böse um sich scharen.“
Eine Gänsehaut kroch Aragorn über den Rücken. Er hatte in seinem langen Leben schon viel gesehen und erlebt, doch das was Sirius ihm schilderte, war etwas, wovor er sich jetzt schon fürchtete.
„Glaubst du, Gandalf hätte eine Chance gegen ihn, wenn wir ihm auf der Reise nach Mordor begegnen sollten?“ Sirius zuckte die Achseln und sah Hilfe suchend zu Elrond. „Ich weiß es nicht. Euch wird nichts anderes übrig bleiben als es auf euch zukommen zu lassen.“
„Aber wir müssen doch irgendetwas gegen ihn unternehmen können“, sagte Legolas und seine Stimme hörte sich flehentlich an. Sirius nickte sofort. „Wir werden etwas gegen ihn unternehmen.“ Er wandte sich an Elrond. „Glaubt ihr es ist möglich Kontakt zu meiner Welt herzustellen? Vielleicht hat Dumbledore eine Idee wie wir Voldemort hier auftreiben können.“ Elrond nickte. „Darüber habe ich schon nachgedacht. Auch wenn Aragorn und Legolas vorerst die einzigen in der Ringgemeinschaft sein werden, die von Voldemorts Existenz erfahren und er ihre Reise so wenig wie möglich behindern sollte, meine ich, dass es wichtig ist zumindest diesen unberechenbaren Feind so schnell es geht auszuschalten.“
„Und wie wollt ihr Kontakt zu Sirius’ Heimat herstellen?“, fragte Aragorn und musterte Elrond.
„Es gibt nur einen einzigen Weg. Und er ist nur mit deiner Hilfe zu verwirklichen, Aragorn.“ Der Mensch sah Elrond fragend an. Auch Tinuviel, Sirius und Legolas hatten keinen blassen Schimmer was Elrond meinte.
„Der Palantir von Minas Tirith!“, sagte Elrond schlicht und als Sirius sich Aragorn wieder zuwandte, schwand jegliche Hoffnung in ihm.
Aragorn hatte die Augen weit aufgerissen und sein Mund stand offen. „Das könnt ihr nicht von mir verlangen!“, flüsterte Aragorn, bevor er den Raum verließ. Die Tür fiel hinter ihm schwer ins Schloss…
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Ob Sirius es wohl schaffen wird Aragorn davon zu überzeugen ihm den Palantir von Minas Tirith zur Verfügung zu stellen? Lasst euch überraschen!
Würde mich wie immer natürlich über rege Kommibeteiligung freuen!
GlG, eure Sophia
Auch wie immer... Sophias kleines Sindarin Lexikon
(AN: auch wenn das hier eigentlich gar kein Sindarin ist *g*)
„Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul, ash nazg thrakatulûk agh burzum-isbi krimpatul!“
Ãœbersetzung
Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
(AN: das ist übrigens auch die Inschrift des einen Ringes)
Havo dad - Setz dich!
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