von Ron-la-Mione
Mit Ruß vollkommen verdreckt und am husten, kam Ron aus dem Kamin. Hermine stand mit einer Bürste neben ihm und klopfte ihm den Ruß von den Klamotten. "Diese verdammten Kamine...", keuchte Ron und grinste. "Ja ja, nächstes mal hol ich dich doch lieber ab. Nun ja. Die Sachen sind alle verstaut, und der Brief an Evy ist auch schon abgeschickt. Jetzt müssen wir uns nur noch nach einem Haus umsehen.", sagte Hermine, legte den Kopf in den Nacken und atmete tief aus. "Gut. Ich geh erstmal unter die dusche.", sagte Ron und schien seiner Frau kaum zugehört zu haben. Sie nickte und ging aus dem Fuchsbau heraus zum Hof. Werde ich ihm zu langweilig? Liebt er mich nicht mehr? Warum hört er mir kaum noch zu? Ganz abgesehen davon, dass wir seit einigen Wochen keinen Sex mehr hatten, und uns nur noch halbherzig küssen. Dabei sind wir noch gar nicht so lang verheiratet. War das vielleicht zu früh? Und was ist wenn... "Aua!", durch einen Brief, der gegen ihren Kopf geflogen war, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie bermerkte die saubere Handschrift, die ihre Cousine und sie gemeinsam hatten. Schnell öffnete Hermine den Umschlag und entfaltete das Pergament vorsichtig. Dann begann sie auch schon zu lesen:
Liebe Hermine,
Ich nehm es dir nicht übel, dass du mir nicht geschrieben hast.
Immerhin hast du jetzt eine kleine Familie, mit der du hoffentlich sehr glücklich bist.
Ich danke dir, dass du mir dein Haus vererbst, dass können mein Freund und ich gut gebrauchen, da ich ebenfalls seit einigen Wochen schwanger bin.
Hermines Augen weiteten sich überrascht und ein Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.
Tom und ich sind am überlegen, nicht auch zu heiraten, doch hoffen wir, dass du dann dabei bist.
Ich wäre wirklich gern zu deiner Hochzeit gekommen, doch war ich im totalen Schulstress. Übrigens, ich hab meinen Abschluss endlich in der Tasche, möchte nun aber mein Abi machen. Also werde ich kaum Zeit haben, doch wünsche ich dir viel Erfolg mit deiner Familie, und bitte vergiss nicht mir öfter wieder zu schreiben. Ich würde gern mal vorbei kommen um deine Tochter kennen zu lernen.
Ich hoffe das alles gut läuft, bis dann!
Alles Liebe
Deine Evelyn Granger
Erleichtert stöhnte Hermine auf und steckte den Brief zurück in den Umschlag. Nur bleibt eines offen. Was ist jetzt mit ihr und Ron? Sie fühlt sich zur Zeit wie in einem schwarzen Loch gefangen. Kann nicht raus aber auch nicht weiter hinein. Kann nicht sehen oder verstehen. Vertraut ihrem Herzen doch folgt ihrem Verstand. Sekunde mal. Ihr Herz hat bis jetzt so gut wie immer Recht gehabt. Ihr Herz erkennt alles immer positiv und schön an, während ihr Verstand immer das negative in allem sieht. So selten wie ein hundert Dollar Schein auf der Straße, vertragen sich ihr Verstand und ihr Herz. Doch ihr schlaues Köpfchen, hat Hermine schon so oft verwirrt, aber ihr auch oft geholfen. Woher soll sie wissen was das richtige ist? Ihr Leben schien aus einem Raum mit zwei Türen gebaut zu sein. Nur durch welche soll sie gehen? Hinter beiden Türen befinden sich instabile Brücken, die jeder Zeit auseinander fallen könnten. Doch hinter einer dieser Brücken, befindet sich alles Schöne. Hermines Familie, ihre Freunde. All die jenigen, die ihr helfen würden, wenn alles zusammen bricht.
Aber hinter der anderen, stehen ihre Ängste. Ron und Rose, die sehen wie Hermine durch ihre Gedanken zu Grunde geht, sich aber nur umdrehen und sie dem Schicksal überlassen. Und dann fällt sie. Fällt, und fällt, und fällt, bis sie unten aufprallt. Verletzt, zerstört, nutzlos. Von Liebe und Freundschaft weit abgeschnitten und von Zuneigung ganz zu schweigen. Hermine drehte sich um sich selbst, fasste sich am Kopf und schloss die Augen. Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie sank auf die Knie. "Ich will das nicht sehen! Verschwinde aus meinem Kopf!!!", flehte sie zu ihrem Verstand, der vor ihrem geistlichen Auge, ihre Angst presentierte. Sie schluchzte, wusste nicht weiter. Was soll sie tun, wenn alles zu Grunde geht? Wenn ihre Welt zusammen bricht? Wenn Ron sie verlässt? Oder gar Rose etwas zustößt? Das Bild änderte sich. Sie sah nur noch sich selbst, sah ihre Angst - Ganz allein zu sein, niemanden zu haben der sie liebte. Warum dachte sie so etwas? "Aaah Was ist nur los mit mir?", sagte sie zu sich selbst und krümmte sich auf dem Boden zusammen. Dann wurde alles schwarz um sie. Sie tauchte in die Kälte ein, in die Dunkelheit - Vollkommen allein.
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