von Sophia Black
Am nächsten Morgen beim Frühstück trat Sarah dann schon selbstbewusster auf. Alle taten ihr gestriges Verhalten somit als Schüchternheit und Eingewöhnung ab und freuten sich, dass Sarah sich wohl fühlte. Und das tat sie. Eifrig half sie Molly, Ron und Harry dabei die alten Vorhänge im Salon von den Doxys zu befreien. Alle hatten Spaß daran sich mit den kleinen ekelhaften Wesen zu beschäftigen und dieses an sich wunderschöne Haus wieder wohnlich einzurichten.
Erst gegen Abend kehrte wieder Ruhe ein. Nach dem Essen zog sich Sarah in den Salon zurück, den sie den ganzen Tag über aufgeräumt hatten. Lange betrachtete sie den Wandteppich. Er zeigte den Stammbaum der Blacks. Auch ihr Vater stand darauf. Er war ein entfernter Verwandter von Sirius’ Tante gewesen. Sobald sie den Namen ihres Vaters las, begann ihr ganzer Körper zu zittern. Sarah rutschte an der Wand hinunter und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Kurze Zeit später erfüllte ihr Schluchzen den Raum.
Sirius war auf dem Weg ins Bett. Er hatte keine Lust sich weiterhin mit den Weasleys in der Küche aufzuhalten. Er wollte einfach seine Ruhe haben. Nicht mehr mit Molly in Streit wegen Harry geraten. Denn schließlich war er sein Pate und nicht Molly Harrys Mutter.
Gerade war er in den zweiten Stock hochgestiegen, als er leises Schluchzen und Weinen hörte. Irritiert sah er sich um. Merkwürdig. Hier war doch jemand. Er sah in jedes Zimmer, bis er an der halb angelehnten Salontür ankam. Er spähte hinein und erblickte ein Häufchen Elend auf dem Boden hocken. Unschlüssig ob er auf Sarah zugehen sollte, beobachtete er sie einige Augenblicke. Er konnte aber schließlich nicht mehr an sich halten und ging zu ihr. Vorsichtig beugte er sich über sie.
„Hey, Alles in Ordnung?“ Sarah rührte sich nicht und so setzte sich Sirius neben sie. Er wollte sie trösten, doch da sie auf seine Worte nicht reagierte und nur noch heftiger zitterte, legte er einen Arm um ihre Schulter. Ein großer Fehler.
Sarah erschauderte und sprang wie vom Blitz getroffen auf die Beine. „FASS MICH NICHT AN!!“, schrie sie Sirius ins Gesicht, wandte ihr tränenverschmiertes Gesicht ab und eilte, sich die Schulter haltend, aus dem Salon.
Sirius sah ihr wie ein begossener Pudel hinterher. Was war nur los mit ihr? So schnell er konnte setzte er ihr nach und holte sie tatsächlich kurz vor der Treppe ein.
„Sarah bitte. Was ist los mit dir? Du bist seit gestern schon so komisch. Kann ich dir helfen?“ Wieder griff er nach ihrer Hand und abermals riss sich Sarah los. „Mir kann niemand helfen, okay? Lass mich in Ruhe!“ Sirius hielt sie zurück und sah ihr in die Augen. „Wenn du jemanden zum reden brauchst, ich bin da.“ Sarahs Körper erzitterte wieder als er ihre Hüfte berührte und sie sank weinend auf den Boden. Geschockt sah Sirius sie an, als sie wieder nur da saß und schluchzte.
„Es tut mir Leid, Sarah. Ehrlich. Ich…! Das wollte ich nicht.“ Sarah reagierte nicht auf ihn und so setzte sich Sirius wieder neben sie. „Ich sehe doch wie beschissen es dir geht. Du … du bist so verschlossen. Und gleichzeitig bist so lustig. Was ist los mit dir?“ Sarah aber antwortete nicht. So hatte schon lange niemand mehr mit ihr geredet. In ihren Ohren klangen Sirius Worte fast wie ein Kompliment. Sie lächelte vorsichtig in seine Richtung, wandte sich aber sofort ab, als sie sein Lächeln sah.
Schwankend erhob sich Sarah. Sie war so schwach, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Kurzerhand hob Sirius sie auf seine Arme und wieder geriet sie in Panik. Sie strampelte wild um sich und fügte sich dabei noch mehr Verletzungen zu.
„Lass mich…ah…!“ Sirius ließ sie praktisch fallen weil er sie nicht mehr halten konnte, so heftig wehrte sie sich gegen ihn. So schnell sie konnte rannte Sarah weinend in ihr Zimmer und sank an der Tür hinunter. Ihr Körper brannte vor Schmerz. Ihr tat so ziemlich alles weh was ihr wehtun konnte, jedoch ignorierte sie diesen Schmerz.
Vorsichtig ging sie zu ihrem Bett und zog sich unter weiteren Schmerzen ihre Klamotten aus. Zum Glück war Hermine noch unten in der Küche. Hätte sie sie so gesehen, wäre alles aus gewesen.
Sie legte sich in ihr Bett, zog die Decke bis an ihr Kinn hoch und versuchte einzuschlafen. Wieder brauchte sie sehr lange dazu. Nicht ahnend, dass ein Stockwerk über ihr noch jemand schlaflos in seinem Bett lag.
Sirius machte sich große Sorgen um Sarah. Warum rastete sie so aus, sobald sie jemand anfasste? Das war ihm auch schon bei den anderen aufgefallen. Sarah achtete penibel darauf nicht von anderen in ihrem Umfeld angefasst zu werden. Außerdem duschte sie ziemlich oft. Allein heute drei Mal und jedes Mal trug sie danach wieder ihre weiten Klamotten die keinen Millimeter ihrer Haut freiließen. Selbst jetzt im Sommer trug sie einen Palästinenserschal und Sirius wettete, wäre es ihr möglich sie würde sogar ihr Gesicht und ihre Hände mit Stoff bedecken. Doch wovor schämte sie sich? Sie war viel zu dünn. Hatte dennoch sicherlich eine wunderschöne Figur. Also warum vergrub sie sich und zog sich von allem und jedem zurück? Für Sirius machte das keinen Sinn und er nahm sich vor weiterhin zu versuchen mit ihr zu reden.
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Eure Sophia
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