
von Sophia Black
Sehen wir doch mal wie die Grangers damit umgehen, dass ihre Tochter und ihre besten Freunde immer noch nicht zurück sind.
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Unruhig lief Mark in seinem Wohnzimmer hin und her. Vor einer halben Stunde hatte Jane ihn aus der Praxis gebeten, weil Sirius und Evelyn immer noch nicht zurück waren. Mittlerweile war es Nachmittag. Und die de la Croixs hätten schon vor Stunden mit den Kindern zurück sein müssen.
„Jetzt setz dich bitte hin, du machst mich wahnsinnig“, sagte Jane und deutete auf den Sessel ihr gegenüber. Mark setzte sich und starrte in den Kamin. Immer in der Hoffnung seine Tochter im nächsten Moment aussteigen zu sehen. Doch rührte sich nichts.
„Wo verdammt noch mal sind sie? Sie hätten längst hier sein müssen. Und die zwei Eulen sind auch zurückgekommen. Das darf einfach nicht wahr sein.“ Jane war den Tränen nahe und Mark nahm sie schließlich liebevoll in den Arm.
„Hey, sie werden schon auftauchen.“ „Und was wenn nicht? Was wenn ihnen was passiert ist?“ Jane stand auf. „Wo willst du hin?“ „Ich fahre nach Kings Cross. Vielleicht finden wir dort einen Anhaltspunkt. Oder in der Winkelgasse. Ach ich weiß doch auch nicht. Aber ich muss irgendetwas tun.“ „Gut, ich komme mit.“
Die beiden zogen ihre Jacken an und waren wenig später in ihrem Wagen auf dem Weg in die Innenstadt von London. Es dauerte nicht lange, bis Mark einen Parkplatz gefunden hatte.
Jane war schon aus dem Wagen gesprungen und wollte gerade in das riesige Bahnhofsgebäude rennen, als ihr ein ihr sehr bekanntes Motorrad ins Auge fiel. Mark rannte beinahe in seine Frau hinein.
„Hey, was ist…?“ Jane deutete auf die schwarze Maschine auf der anderen Straßenseite und rannte bei nächster Gelegenheit über die Straße.
Mark folgte ihr. Jane betrachtete die Maschine eingehend. „Das ist doch Evelyns Motorrad oder?“ Mark sah sich das Nummernschild an und nickte.
„Ja, das ist ihre Maschine. Sogar ihr Helm ist noch da. Merkwürdig.“ Jane inspizierte das Motorrad genauer. Als sie vor dem Vorderrad in die Hocke ging, runzelte Mark die Stirn.
„Jane, was machst du da?“ Die Zahnärztin aber ließ sich nicht beirren, sondern deutete auf den Boden. „Sieh dir das an. Hast du so etwas schon einmal gesehen?“ Mark ging neben seiner Frau in die Hocke um zu sehen was sie ihm zeigen wollte.
Auf dem Boden, fast unter dem Rad der großen schwarzen Maschine, war ein roter Fleck zu sehen. Erst bei genauerer Betrachtung konnte man ein Pentagramm erkennen. Vorsichtig strich Mark darüber und starrte seine Frau sprachlos an. „Das ist Blut. Getrocknetes Blut.“
„Ihnen ist was passiert. Ich wusste es.“ Jane begann wieder zu schluchzen und Mark nahm sie liebevoll in den Arm. „Hey, wir finden sie. Komm, gehen wir rein.“ Er zog Jane hinter sich her in den Bahnhof und steuerte zielgerichtet sofort das Gleis 9 ¾ an. Natürlich konnte er nicht mehr durch die Absperrung. Aber vielleicht fanden sie ja doch noch einen Hinweis auf den Verbleib ihrer Tochter und ihrer Freunde.
Schon von weitem sahen die beiden mehrere Auroren über den Bahnsteig laufen. Sie waren vielleicht wie Muggel gekleidet, doch ihre Art und Weise sich zu bewegen, zeugte von ihrer Zugehörigkeit zur magischen Welt.
Das Ehepaar Granger steuerte zielstrebig auf einen jungen dunkelhäutigen Mann zu, der gerade unauffällig den Eingang zum Gleis untersuchte.
„Entschuldigen sie?“, fragte Jane und der Mann drehte sich um. „Ja, bitte?“ Jane lächelte. „Wir sind auf der Suche nach unserer Tochter.“ Der Mann nickte, sein Gesicht aber war unergründlich. „Haben sie schon bei der Bahnhofsmission nachgefragt?“ „Sie kam heute Morgen aus Hogwarts“, sagte nun Mark und sah den Mann durchdringend an. Der lächelte sofort und bedeutete den beiden ihm in eine ruhigere Ecke des Gleises zu folgen.
„Wie ist der Name ihrer Tochter?“ „Hermine Granger. Freunde von uns wollten sie zusammen mit ihrem Sohn abholen. Aber sie kamen nicht zurück.“
„Wer sind die Freunde die ihre Tochter abholen sollte?“ „Sirius und Evelyn Black. Sie wollten ihren Sohn Harry Potter und Hermine zusammen abholen. Wir warten schon den ganzen Tag und sind jetzt hergekommen.“ Der Mann war ziemlich verstört als er den Namen des Ehepaares hörte das die Kinder hatte abholen sollen.
„Mr. Black wurde nachweislich auf dem Bahnsteig gesehen. Und er soll mit einem braunhaarigen Mädchen, seinem Sohn und der gesamten Familie Weasley nach einem Zwischenfall heute morgen einfach verschwunden sein.“
„Verschwunden? Aber…?“ „Bitte beruhigen sie sich Ma’m. Es wird alles in Ordnung kommen.“
„Aber was ist heute morgen passiert? Wo sind Sirius und die anderen?“ „Wir wissen es selbst nicht. Nachdem der Hogwartsexpress heute morgen ganz normal hier einlief war plötzlich das Eingangstor zum Gleis gesperrt. Wir mussten mit mehreren Fluchbrechern hier auflaufen um es wieder zu öffnen. Aber wir sind nicht in der Lage zu sagen was es für ein Fluch war, geschweige denn wer ihn ausgesprochen hat. Eines aber steht fest. Mr. Black ist zusammen mit den genannten Personen direkt vom Bahnsteig aus verschwunden.“
„Moment mal. Man kann doch auf dem Gleis gar nicht apparieren. Oder bin ich da falsch informiert?“ „Nein, da haben sie völlig recht. Deshalb ist das ganze ja so mysteriös. Sie kannten die Blacks also?“ Mark nickte und wunderte sich, dass Jane so ruhig blieb.
„Ja, wir kennen sie. Sie sind gute Freunde von uns. Harry ist fast wie ein eigener Sohn für uns. Er ist mit unserer Tochter Hermine zusammen aufgewachsen. Und als vor vier Jahren Sirius’ Frau zu ihm zurückkam war das Glück der drei perfekt. Ich verstehe nicht was jetzt los ist.“
„Wir auch nicht Mr. Granger. Sind sie sich sicher, dass das Mädchen das dabei war ihre Tochter ist?“ Jane nickte. „Ja, davon bin ich felsenfest überzeugt. Und ich sage ihnen noch etwas. Ich bin mir sicher, dass sie alle in Gefahr schwebten. Ansonsten wäre Sirius niemals ohne etwas zu sagen einfach mit unserer Tochter und den Weasleys abgehauen.“
Der Auror nickte. „Gut, wenn sie das so sagen glaube ich es ihnen mal. Allerdings müssen wir ihre Aussage noch aufnehmen. Und natürlich werden wir sie überprüfen.“ „Und was unternehmen sie jetzt? Sie müssen doch irgendetwas machen um unser Kind zu finden.“
„Bitte, das Ministerium hat jeden Auror auf die Sache angesetzt. Wir werden ihre Tochter und die anderen finden.“
Mark wurde langsam ungeduldig. „Ach ja? Sie haben doch nicht mal angefangen. Ansonsten wüssten sie, dass Evelyn Black ein Motorrad fuhr und es draußen seelenruhig geparkt steht. Und uns darüber zu informieren dass unsere Tochter ihrer Meinung nach von Sirius Black entführt wurde, hielten sie auch nicht für nötig. Ich frage sie: Was machen sie überhaupt hier?“
Der Auror schluckte schwer. „Mr. Granger. Seien sie versichert dass alles getan wird um die Vermissten zu finden. Im Moment aber macht uns noch etwas anderes Sorgen. Vielleicht können sie uns dabei auch helfen wenn sie Mr. Black gut kennen.“
Mark nickte und folgte mit Jane zusammen dem Auror wieder zur Absperrung, die die drei ohne Probleme durchquerten. „Warum kommen wir aufs Gleis?“ „Wir haben die Sicherheitszauber aufgehoben. Das Tor ist für unbestimmte Zeit geöffnet. Bitte, treten sie näher.“ Der Auror hatte sich wieder zum Tor umgedreht und die Grangers trauten ihren Augen nicht. Sie standen nicht vor einem goldenen Tor, sie standen vor einer massiven Backsteinmauer. Doch was das unheimlichste daran war, war das Pentagramm das ihnen entgegenleuchtete.
„Das Pentagramm“, flüsterte Jane und der dunkelhäutige Auror sah sie fragend an. „Sie haben dieses Zeichen schon einmal gesehen?“
Die Zahnärztin nickte und berichtete den Auror von ihrer Entdeckung unter Evelyns Motorrad. „Das ist kein Zufall. Glauben sie es hat etwas mit dem Verschwinden zutun?“
„Möglich wäre es. Schließlich wurde Evelyn Black auf dem Gleis nicht gesehen. Nur Sirius Black. Und laut der Zeugenaussage von Lucius Malfoy hat Sirius Black ausdrücklich gesagt, dass Evelyn draußen auf ihre Familie warte.“
Jane und Mark nickten nur. Hätten sie geahnt, dass Lucius Malfoy mehr, viel mehr mit dieser Sache verband, hätten sie vermutlich jetzt schon gezweifelt. Doch in ihrer Situation nahmen sie eben alles so hin wie es ihnen vom Ministerium erzählt wurde.
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Was hat wohl Malfoy mit allem zutun. Bitte nicht abschrecken lassen. Auflösung kommt in Kürze!
Eure Sophia
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