von ron0903
Kapitel 52 comming home:
Der nächste Morgen kam wieder mal viel zu früh und Ron beschwerte sich noch zehn Minuten später, dass sie Molly bereits um halb Neun aus den Betten geschmissen hatte.
„ Wir wohnen doch schon in London Mum, zu Fuß bräuchten wir gerade mal ne halbe Stunde bis Kings Cross.“
„ Sei nicht albern Ronald, natürlich nehmen wir eine Eskorte mit und wir gehen ganz bestimmt nicht zu Fuß.“
Bei dem Wort 'Eskorte' verdüsterte sich Harrys Gesicht unwillkürlich, brauchten sie selbst nach Hogwarts einen Begleitzug? Sie waren nicht wehrlos, selbst Sirius hatte das zugegeben also warum führte sich Molly immer noch so auf?
Der Frühstückstisch war bereits dicht besetzt, gut ein dutzend Ordenskämpfer, unter ihnen Hestia, Kingsley sowie die Professoren Sprout und Snape, Remus und Sirius trugen bereits Muggelklamotten.
„ Das nicht euer Ernst oder? Gibt es jetzt schon ein Todesser-Frühwarnsystem oder was soll dieser Auflauf?“ Kam es grummelig von Ron.
„ Stellt euch nicht so an, die Route nach Kings Cross ist die gefährlichste Strecke der gesamten Reise und...“
„ Ist das eigentlich mit Dumbledore abgesprochen?“ Unterbrach sie Sirius ernst.
„ Nun ja, er ist nach dem Essen ziemlich schnell verschwunden und... Aber er wird es bestimmt begrüßen!“
„ Natürlich, er wird es gutheißen, dass fast zwei Dutzend Zauberer die Busse der Muggel füllen.“ Grinste Sirius.
„ Das ist nicht komisch! Die Todesser haben es auf Harry und Neville abgesehen und in London sitzen sie wie auf dem Präsentierteller!“
„ Da muss ich dir Recht geben Molly, allerdings ist es nicht deine Aufgabe einen Geleitschutz zusammen zu stellen.“ Kam es vergnügt von der Haustür. Alle Köpfe wandten sich um als Albus Dumbledore den Raum betrat.
„ Du musst wirklich ganze Arbeit geleistet haben so schnell eine Eskorte zusammen zu trommeln ist nicht einfach aber ich kann dich beruhigen, sie werden mit Portschlüsseln nach Kings Cross reisen, das ist ein Teil des neuen Sicherheitssystems. Der Zugang zum Muggelteil wurde verschlossen.“
„ Hab ich richtig gehört? Sie haben den alten Zugang verschlossen?“ Fred und George betraten die Küche.
„ Eine Maßnahme die schon im letzten Krieg getroffen wurde, alle wichtigen Plätze werden besonders geschützt. Dazu gehört auch eine Brigade die denn Hogwarts Express schützt. Fudge ist nicht so dumm aus seinen Fehlern nicht zu lernen, nicht aus denn Presse wirksamen jedenfalls.“ Erklärte Dumbledore.
Harry fühlte schon jetzt Unbehagen bei dem Gedanken Auroren im Zug zu haben, er misstraute denn Ordnungskräften spätestens seit dem de Gaule ihm unfreiwillig zum Lockvogel gemacht hatte.
Die sechs zogen also schon im Grimmauld Place ihre Hogwarts Uniformen an und holten ihre Koffer.
Schließlich einigte sich der Orden wie auch schon in der Winkelgasse nur die Weasleys zum Gleis 9 ¾ zu schicken, alles andere wäre zu auffällig. Damit war schließlich auch Molly zufrieden und um viertel vor 11 beschwor ihnen Dumbledore einen Portschlüssel zum Gleis.
Sie erschienen nicht direkt auf dem Gleis sondern in einer Art Bunker und ein dutzend Stäbe wurde auf sie gerichtet.
„ Namen?“ Bellte der älteste der Auroren.
„ Hermine Jane Granger 5te Klasse, Neville Longbottom 5te Klasse, Harry James Potter 5te Klasse, Ronald Weasley 5te Klasse, Fred und George Weasley 6te Klasse, Ginerva Molly Weasley 4te Klasse. Begleitung Molly Weasley, Billius Weasley, Charles Weasley, Percival Ignotus Weasley und Arthur Weasley Leiter der Abteilung für Muggelartefakte.“ Gab Arthur prompt zurück.
Der Auror entrollte ein großes Pergament, hackte einige Namen ab und nickte.
„ Sie können passieren.“ Meinte er noch aber keiner der Auroren senkte seinen Stab.
Gleis 9 ¾ hatte sich verändert, das Gleis war weniger ein Bahnsteig als eine Festung. Gut drei dutzend Auroren hatten sich hinter Sandsäcken verschanzt oder patroulierten über den Gang, noch einmal mindestens 50 Auroren überwachten den Zug.
Der Zug selbst war die wohl gravierendste Änderung. Nichts erinnerte mehr an den fröhlichen roten Lack, an die unbeschwerten Zugfahrten der Vergangenheit. Gezogen von einer schweren schwarzen Lok waren die Wagen nun so schwarz wie die Stimmung die sie verkündeten, die Fenster waren vergittert und auf den Dächern waren Geschütze montiert.
Zu Harrys Überraschung waren es Muggelkonstruktionen, antiquierte Stellungen zwar aber eindeutig Muggelkonstruktionen.
„ Diese Züge wurden ewig nicht mehr eingesetzt, Relikte aus dem kleinen Krieg gegen Grindelwald, die Kanonen sind allerdings Nachbauten, die Orginale würden nicht in der magischen Umgebung funktionieren. Eine Einmalige Fusion aus Muggeltechnik und Magie zum Schutz gegen fliegende Ziele. 10 cm Geschütze, damit kommt man durch jede Panzerung. Hat ewig gedauert die Auroren dafür umzulernen.“ Raunte Arthur.
Die Fenster waren vergittert und als Harry näher trat erkannte er, dass die Wagen aus schwerem Stahl bestanden.
Kaum eine Familie blieb lange auf dem Gleis, zumal die Auroren ständig zum Einsteigen drängten. Man hätte meinen können der Krieg wäre bereits in der Hochphase so nervös waren sie.
Als die sechs den Zug betraten bemerkten sie, dass es keine Abteile mehr gab. Vielmehr waren es nun Großraumwagen mit ziemlich unbequemen achter Reihen und verdunkelten Fenster. Nirgends gab es Lichter.
„ Vermutlich zur Verdunkelung, früher durfte zum Schutz gegen Flugzeug kein Licht mehr angemacht werden.“ Erklärte Hermine bedrückt. Sie stellten ihre Sachen ab und sprangen noch einmal heraus um sich von den Weasleys zu verabschieden.
„ Macht dieses Jahr keinen Unsinn hört ihr? Es reicht schon wenn vier Weasleys ihr Leben riskieren.“ Molly flehte schon fast und in diesem Moment hatte Harry tatsächlich Mitleid mit ihr, obwohl sie die sechs die ganzen Ferien gegängelt und bevormundet hatte.
„ Mum wir sind nur in der Schule, was soll uns da schon passieren?“ Versuchte Fred sie zu beschwichtigen.
„ Wir werden alle wiederkommen Molly, ich hab was besseres vor als mein Leben zu riskieren.“ Kam es grinsend von Harry. Das sorgte tatsächlich für ein leichtes Grinsen auf Mollys Gesicht.
Danach umarmte sie jeden von ihnen schmerzhaft, Bill, Arthur und Charlie verabschiedeten sich mit einem Schulterklopfen und selbst Percy schloss sich ihnen nach wenigen Sekunden an.
Ein Auror schob die sechs schließlich zurück in den Zug, die Auroren auf dem Bahnsteig hatten sich inzwischen erhoben und stellten sich jeweils zu zweit vor jeden Eingang. Kaum das der letzte Schüler den Zug betreten hatte schlugen die Türen zu und die Auroren verschlossen sie magisch. Erst jetzt fiel ihnen auf, dass es keine Durchgänge zwischen den Wagen gab, nur über die Dächer war es möglich denn Zug noch zu betreten aber dann musste man erstmal an den Kanonen vorbei. Insgesamt wirkten die Schüler zwar beunruhigt aber nicht Ängstlich angesichts dieser Maßnahmen.
„ Tja eins muss man dem Ministerium lassen, sie wissen wie man einen sicheren Eindruck erweckt, diesen Kasten kann man so schnell nicht knacken.“ Bemerkte Ron sarkastisch.
„ Kein Zug ist absolut sicher, ich würde mir die Lok vornehmen und dann mit einem Großaufgebot den Zug von vorne aufrollen, 5 Auroren pro Wagen sind nicht viel.“ Widersprach ihm Harry.
„ Ach komm dafür brauchste schon mehr als nen Sprengzauber. Das ist Muggelstahl Kumpel.“
„ Sie müssen nur Muggelwaffen verwenden aber ich denke darauf werden sie nicht kommen. Ihre Raketen knacken so ne Lok ohne Probleme. Aber Fudge hat an so ziemlich alles gedacht.“
„ Es wird schon nichts passieren, diesmal nicht. Voldemort hat das letzte mal fast seine ganze Armee verloren, das wird er nicht nochmal riskieren.“ Bemerkte Hermine.
„ Nein, er wird denn Zug nicht direkt angreifen, nicht wie das letzte Mal.“ Bestätigte Harry kryptisch.
Kaum das sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte füllten sich die letzten beiden Sitze. Harry erkannte die beiden sofort. Es waren zwei Huffelpuffs mit denen er im letzten Jahr denn Tisch geteilt hatte.
„ Justin, Susan, schön das ihr kommen konntet, wir haben einiges zu bereden.“ Begrüßte sie Neville lächelnd.
„ Wie konntest du dich so schnell mit denen kurzschließen?“ Kam es überrascht von Ron.
„ Ganz einfach, ich hab ihnen Briefe geschrieben. Hermine und Ron kennt ihr ja schon, das sind Fred und George Weasley, Ginny Weasley und Harry Potter.“
„ Wir kennen uns schon Nev.“ Entgegnete Harry lächelnd.
„ Also, das wüsste ich aber, schließlich warst du 14 Jahre lang verschwunden.“
„ Sie kennen die ganze Geschichte noch gar nicht.“ Half Ginny aus.
„ Also, ich war bereits letztes Jahr in Hogwarts, in der Delegation von Beauxbatons. Klingelt da was?“
„ Vert ? Vert Black? Merlin wenn ich das gewusst hätte!“ Entfuhr es Susan.
„ Jedenfalls Harry hatte die Idee eine Kampfgruppe gegen Voldemort zu gründen, eine Gruppe ohne Mithilfe des Ministeriums und ohne deren Kontrolle.“ Unterbrach Neville die Diskussion.
Nun hingen den beiden tatsächlich die Kinnläden herunter.
„ Das ist doch Wahnsinn, wir sollen gegen Todesser kämpfen? Welcher Hippogreif hat euch denn geritten?“ Fuhr Justin auf.
„ Also ich find die Idee gar nicht schlecht, nur brauchen wir ziemlich viel Training, nen Plan und so was.“ Meldete sich Susan zögerlich zu Wort.
„ Susan, du kannst das doch nicht ernst meinen!“
„ Ach nein? Justin du verstehst das einfach nicht, du kommst aus einer Muggelfamilie, du hast keine Ahnung was damals los war. Wie viele damals gestorben sind. Ich find die Idee jedenfalls gut.“
„ Und wer soll uns ausbilden? Wie stellt ihr euch das überhaupt vor?“
„ Nun es war eigentlich geplant das ich euch trainiere, Neville kann durch sein Training auch einiges beisteuern und nein wir wollen euch nicht direkt in den Krieg führen. Geplant war eher ein kleines Team hinter den Linien.“
„ Wie ein Spezialkommando?“ Fragte Justin überrascht.
„ So kann man es sich vorstellen. Natürlich müssen wir erstmal genug Leute finden. Ich denke davon wird es in Hogwarts genug geben. Jetzt wo ER wieder da ist.“
„ Schön ich bin dabei, aber wenn wir erwischt werden, es war eure Idee.“ Stimmte der Huffelpuff schließlich zu.
Stundenlang diskutierten sie daraufhin die Ereignisse des Sommers, die Zeitungsartikel und die Maßnahmen des Ministeriums. Susan erwies sich dabei als Goldgrube weil sie bei ihrer Tante Amelia wohnte, der Leiterin der Magischen Strafbehörde.
So erfuhren sie von einem Konflikt innerhalb des Ministeriums, auf der einen Seite standen die Fudge getreuen Abteilungsleiter und auf der anderen Seite Dumbledore nahestehende Ministeriums Zauberer die einen härteren Weg anschlagen wollten. Unter ihnen natürlich Arthur aber auch Amelia und Rufus Scrimegour, der Leiter des Aurorenbüros.
Dieser 'Bürgerkrieg' wie ihn Susan nannte war die Ursache für die bösen Artikel des Propheten und auch für die Entmachtung Dumbledores.
Fudge hatte wohl auch versucht Neville unter einer zusammengeschusterten Anklage vor Gericht zu bringen, war dabei an Amelia gescheitert, ebenso leisteten ihm die Auroren nur noch Gefolgschaft weil Fudge zugeben hatte das Voldemort überhaupt wieder da war.
Maßnahmen wie dieser besondere Zug gingen auf Initiativen von Scrimegour und Amelia zurück und waren oft auch gegen Fudges ausdrückliche Meinung durchgesetzt worden.
Als es schließlich dunkel wurde merkte man die fehlende Lampen deutlich. Es war unheimlich nur noch das Wummern der Kolben zu hören, die Schwärze war so dick, dass nicht einmal der Nachbar zu sehen war. Die einzige Lichtquelle ging von den Zauberstäben der Auroren aus die an den Türen postiert waren.
Nach wenigen Minuten spürte Harry wie sich etwas an seine Schulter lehnte, eine Sekunde später realisierte er, dass sich Ginny lautlos an ihn gekuschelt hatte. Grinsend fuhr er ihr durchs Haar und legte einen Arm um sie, plötzlich kamen ihm die Sitze viel bequemer vor.
Der Zug donnerte immer weiter gen Norden, es war eine Mondlose Nacht und schon bald verloren alle ein Gefühl für Zeit. Das wummern der Kolben wurde zu einem Monotonen Rhythmus und schließlich nickte auch Harry ein.
Er erwachte fast automatisch als der Zug langsamer wurde, in der Nähe waren bereits Lichtflecken auszumachen, das musste bereits Hogsmeade sein. Mit lautem Knacken sprang die Sprechanlage an.
„ In wenigen Minuten erreichen wir denn Bahnhof Hogsmead, bitte lassen sie ihr Gepäck im Zug, es wird für sie in ihre Zimmer gebracht. Verzeihen sie die Unannehmlichkeiten aber diese Maßnahmen wurden zu ihrem Schutz getroffen.“
Der Bahnhof war durch die Auroren noch voller als sonst. Sie wurden zu einer Station gescheucht in der gut hundert schwarze Kutschen warteten. Jede von ihnen gezogen von zwei furchterregenden, geflügelten Pferde.
„ Ich wusste gar nicht, dass es hier in England noch Thestrale gibt.“ Bemerkte Harry grinsend.
Ron wirbelte schreckensbleich herum. „ Diese Kutschen werden durch irgendeinen Zauber angetrieben oder?“
Zur Antwort tätschelte Ginny einem der Pferde den Kopf bevor sie die Kutsche hinter Harry betrat. Fred und George quetschten sich noch auf die andere Seite der Kutsche während Neville, Hermine und Ron die nächste Kutsche nehmen mussten.
Als sie sich dem Schloss näherten fiel auf, dass die Mauern des Schlosses besetzt waren, das Tor war durch schwere Sandsäcke befestigt worden und dahinter noch einmal ein halbes dutzend Auroren. Auch auf dem Gelände patroulierten noch einmal die feuerroten Roben der Auroren.
Es war unglaublich, alleine für Hogwarts hatte das Ministerium alles in allem gut 100 Auroren abgestellt, woher zum Teufel kamen diese ganzen Truppen?
Doch darüber konnte er sich auch später Gedanken machen. Die Kutschen brachten sie bis zum Portal wo sie wieder von zwei Auroren durchsucht wurden.
Danach endlich erwartete sie die große Halle, das Schloss selbst schien nicht verändert worden zu sein aber es war als altes Schloss auch so schon sehr wehrhaft.
An der Tür fing Professor Mc Gonagall Harry ab und bedeutete ihm in einem Nebenraum zu warten.
„ Sie müssen zusammen mit den Erstklässlern einem Haus zugeordnet werden. Reine Formsache also keine Panik.“ Meinte sie noch aufmunternd, es war das erste mal das Harry sie wirklich lächeln sah.
Keine fünf Minuten später wurden sie hereingewunken, die Tische waren bereits vollbesetzt und hunderte magische Kerzen erleuchteten den Raum.
Vor dem Lehrertisch stand bereits ein dreibeiniger Stuhl auf dem ein zerschlissener Hut lag. Kaum das der letzte eingetreten war begann der Hut zu singen.
„ Tausend Jahr und mehr ist’s her da hat mich genäht ein Schneiderer.
Zwanzig Jahr ist’s her da begann ein Krieg in dieser Welt hier.
Die Zeit zieht vorbei doch eins bleibt immer bei.
Der alte Hut teilt die Schüler ein und studiert sein Liedchen ein.
Von den mutigen Gryfindors und miesen Slytherins, von den klugen Ravenclaws und den treuen Huffelpuffs.
Ihr wolltet hören wofür die Häuser stehen doch ich muss euch sagen das ist jetzt ziemlich egal.
Krieg herrscht im Land und wir müssen zusammenstehen wollt ihr nicht untergehen. Löwe, Schlange, Adler und Dachs müssen Brüder gleich kämpfen gegen die Dunkelheit.
Nur so könnt ihr dies Jahrzehnt überstehen und Frieden einkehren in diesem Lande. Der Held ist heimgekehrt und die Zeit des Endes naht. Enden wird dieser Krieg für alle Zeit.
Ich hab euch gesagt, ich hab gewarnt, lasst nun die Wahl beginnen.“
Kein Applaus erklang, nicht einmal ein getuschel erhob wie noch nach der ersten Ankündigung durch Trewlaney. Diesmal wusste jeder was gemeint war, diesmal wusste jeder welcher Krieg gemeint war.
Professor Mc Gonagall raffte sich nach einer Minute auf und entrollte eine Pergamentliste.
Es waren wenige Namen in diesem Jahr, 4 Gryffindors, 7 Huffelpuffs, 6 Ravenclaws und nur 2 Slytherins.
Schließlich ließ Mc Gonagall die Liste zusammen schnurren und rief Harry auf.
Augenblicklich kam es zum getuschel aber das war Harry inzwischen gewöhnt. Der Hut rutschte ihm wie bei allen erstklässlern über den Kopf und er hörte eine piepsige Stimme in seinem Kopf.
„ Ah, wird allmählich Zeit für dich heh? Ich sehe viel Macht in dir, viel Begabung, einen hellen Kopf und einen Drang sich zu rächen oh ja. Hm wo stecken wir dich hin? Das ist schwierig, sehr schwierig. Slytherin ist nichts für dich oh nein, du bist viel zu loyal für eine Schlange, du würdest dort nicht lange überleben. Ravenclaw ist auch nicht das richtige für dich, du bist intelligent ja aber viel zu emotional. Nein du bist ein Gryffindor, eindeutig wie deine Eltern. Mutig und loyal zu deinen Freunden. Ja du gehörst zum Haus der Löwen. Deswegen stecken wir dich wohl nach GRYFFINDOR!“
Das letzte Haus hatte er in die Halle gebrüllt und grinsend ließ er sich neben Neville und Ginny die ihm einen Platz freigehalten hatte.
Der Applaus für ihn war ohrenbetäubend und erstarb erst als sich Dumbledore erhob.
„ Willkommen, willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts. Was für ein Jahr liegt hinter uns. Wie viele von euch bemerkt haben gibt es ab diesem Jahr einige Einschränkungen. Die Erklärung dafür ist wohl genauso bekannt auch wenn ich vom Ministerium dazu angehalten wurde keine Panik auszulösen.
Lord Voldemort ist zurückgekehrt und mit ihm der Schrecken des letzten Krieges. Wir werden uns mit allem was wir haben zur Wehr setzen aber bedenkt das dieser Krieg nicht nur mit Stäben geführt wird, das dies nicht nur ein Krieg zwischen Todessern und Auroren ist. Lord Voldemort hat die Fähigkeit Zwietracht zwischen seine Feinde zu streuen. Dies können wir nur verhindern in dem wir zusammenstehen, in dem wir denn dunklen Kräften zusammen und entschlossen entgegentreten. Es werden harte Zeiten auf uns zukommen, düstere Zeiten und blutige Zeiten aber diese Mauern werden nicht fallen, nicht solange wir zusammenstehen, nicht solange dieses Schloss auf seinen vier Säulen steht!
Zu eurer eigenen Sicherheit solltet ihr außerdem beachten das der verbotene Wald für alle Schüler verboten ist und das Dorf Hogsmeade nur von Schülern über der dritten Klasse besucht werden kann. Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass das Ministerium eine Brigade Auroren zum Schutz des Schlosses abgestellt hat und diese denn Auftrag haben sämtlichen Verkehr von und nach Hogwarts zu blockieren. Denkt also am besten gar nicht daran irgendwelche Ausflüge zu unternehmen. Danke das wäre alles.“
Verhaltener Applaus ertönte und legte sich fast sogleich wieder als sich eine Frau in einer rosa Strickjacke erhob die stark einer Kröte ähnelte.
Einen Moment war Harry wie erstarrt, das konnte nicht sein, das konnte einfach nicht sein. Nichteinmal Fudge konnte so bescheuert sein.
„ Meine Lieben Schüler,“ Begann Dolores Jane Umbridge mit ihrer Rede, eine Sekunde wunderte sich die Halle darüber warum kein Quaken zu hören war.
„ Es ist eine uralte Ehre an dieser Schule unterrichten zu dürfen. Das Wissen an die nächste Generation weiterzugeben, die Traditionen zu lehren die seit urewigen Zeiten unsere Gesellschaft ausmachen aber auch denn Fortschritt zu leiten.
Dem Ministerium war es schon immer wichtig sich dieser Aufgabe anzunehmen, bedeuten doch die Schüler die Zauberer von Morgen. Die seltene Gabe die sie besitzen muss gewahrt und Ausgebaut werden. Tradition und Fortschritt.
Fortschritt in die richtigen Bahnen zu leiten und Traditionen zu wahren die bewahrenswert sind. Manchmal bedeutet Fortschritt auch einen Rückschritt. Dies ist die Aufgabe derer die in das Amt des Lehrers berufen wurden.
Aus diesem Grund übernehme ich ab diesem Jahr das Fach 'Verteidigung gegen die dunklen Künste'. Damit der Fortschritt endlich in Hogwarts Einzug halten kann.
Jeder Schulleiter und jeder Lehrer hat etwas zu dieser ehrenvollen Aufgabe beigetragen und das ist auch gut so denn ohne Fortschritt tritt Verfall ein. Doch in den letzten Jahren hat der Fortschritt überhand genommen so dass ein Labyrinth aus Fortschritt und Rückschritt entstand. Ein Labyrinth dem sich das Ministerium und so hoffe ich auch das Kollegium entgegenstellen wird. Zum Wohle der Schüler. Ich bin mir sicher wir alle werden gute Freunde werden.“
Bereits nach den ersten Worten waren viele Schüler eingeschlafen oder unterhielten sich unüberhörbar, Professor Umbridge indes ließ sich davon nicht aus der Fassung bringen, vermutlich hätte auch ein ausgewachsener Aufstand losbrechen können und sie hätte ihre Rede fortgesetzt.
Nur das Lehrerkollegium, einige Ravenclaws, Hermine und Harry verfolgten die Rede aufmerksam.
Keiner von ihnen applaudierte, vielmehr wirkten ihre Gesichter entsetzt.
„ Tja jetzt ist es wohl unbestreitbar, Fudge ist ein Idiot.“ Kommentierte Harry die Rede.
„ Wieso, hat se was über Fudge gesagt?“ Murmelte Ron der sich mit Neville eine Runde Zauberschnippschnapp lieferte.
„ Nein aber das Ministerium hat Umbridge geschickt um für Ordnung in Hogwarts zu sorgen. Wir bekommen einen Maulkorb.“ Meldete sich Hermine zu Wort.
„ Dann können wir mit der DA nicht schnell genug anfangen. Wir hören uns im Gemeinschaftsraum um, Susan und Justin machen das ja schon bei den Huffelpuffs. Wir bräuchten noch einen Ansprechpartner bei den Ravenclaws.“
„ Ernie Mc Millan, alte Familie die ziemlich viele Tote unter Voldemort hatte und der Typ führt sich auf wie ein Politiker.“ Schlug Ron vor.
„ Ich wäre für jemanden unauffälligen, jemanden der bestimmt nicht verdächtigt wird wenn wir Auffliegen.“ Meldete sich Hermine.
„ Du meinst doch nicht, das kannst du nicht ernst meinen. Nicht Loony!“
„ Nenn sie nicht so Ron und ich find die Idee gar nicht schlecht. Wir können sie ja mal Fragen.“ Fuhr Ginny auf.
Nach dem Festessen schafften sie es dann auch relativ schnell Luna abzufangen.
Luna musterte die Gruppe mit ihrem träumerischen Blick und wartete einige Sekunden.
„ Ich weiß zwar nicht warum ihr auf mich kommt aber ich bin dabei, schickt mir eine Eule wenn das erste Treffen stattfindet und lasst euch nicht von den Schlickschlupfen beißen.“ Meinte sie nur.
„ Du hältst es wirklich für eine gute Idee Luna mit einzuspannen? Sie ist doch etwas verrückt.“ Meldete sich Harry zu Wort kaum dass sie sich in den Schwung der Gryffindors eingereiht hatten.
„ Sie ist vielleicht verrückt aber sie läuft nicht gleich zu Umbridge um uns zu verpfeifen, das wird unser größtes Problem mit den Ravenclaws sein.“ Erwiderte Ginny leicht gereizt.
„ Wenn du meinst, ich hoffe mal wir fliegen nicht auf bevor auch nur ein Treffen stattgefunden hat. Neville, Ron, Hermine ihr kennt euch hier besser aus, irgendwelche potentielle Kandidaten?“
„ Die Patils auf jeden Fall, dann wäre da Seamus Finnegan, Dean Thomas, Katie Bell und Angelina Johnson, Lavender...“
„ DIE FRAGEN WIR BESTIMMT NICHT!“ Murrte Hermine.
„ Geht das schon wieder los, Ron, Hermine ihr reißt euch zusammen klar? Das letzte was wir brauchen können ist ein offenes Duell von euch in aller Öffentlichkeit.“ Knurrte Neville.
Natürlich kam es anders, kaum das Ron durchs Porträt geklettert war hörte man nur noch einen lauten Ruf und Ron wurde fast umgeschmissen.
„ Warum hast du nicht auf mich gewartet Won-Won? Ich dachte wir wollten uns ein Abteil suchen und was hast du mit DENEN zu tun?“ Grimmig musterte sie Neville, Harry und besonders Hermine.
„ Entschuldige mal, wir sind seine Freunde. Du bist doch bloß sauer weil Ginny mich letztes Jahr zuerst gefragt hat!“ Meldete sich Harry zu Wort.
„ Als ob das IRGENDWAS damit zu tun hätte. Komm Ron wir gehen!“
Ron schien einen Moment zu zögern dann verschwand er hinter Lavender.
„ Oh dieser verdammte Idiot! Gut also Lavender lassen wir außen vor, erstmal jedenfalls. Kommt schon wir haben noch genug zu erledigen!“ Meinte sie geladen.
„ Verstehe einer dieser Mädchen also los wir haben einiges vor uns.“
Die vier verteilten sich, jeder mit einem Pergament bewaffnet und als sie nach gefühlten Stunden wieder aufeinander trafen war jedes Pergament gut gefüllt.
„ Allein 40 Gryffindors, Leute wenn das in den anderen Häusern auch so gut läuft kriegen wir vielleicht doch noch eine kleine Armee zusammen.“ Grinste Neville als er die Listen überflog.
Am nächsten Morgen war die gute Stimmung jedoch verflogen. Zwischen Ron und Hermine herrschte mal wieder Eiszeit und die Patils hatten natürlich mit Lavender geredet.
So fing die brünette Neville noch im Gemeinschaftsraum ab.
„ Irgendwie müsst ihr mich vergessen haben, keine Ahnung warum.“
„ Das wird kein Spaziergang, ich glaube du solltest dir das nochmal überlegen:“
„ Was ist so falsch an einer Studiengruppe?“
„ Studiengruppe? Lavender das ist alles aber mit Sicherheit keine Studiengruppe, jedenfalls ich muss zum Frühstück.“
„ Das hat mit Granger zu tun? NATÜRLICH alles hat mit Granger zu tun!“ Kreischte sie während Neville resigniert seufzte.
Am Frühstückstisch setzte sich Ron schließlich demonstrativ auf die andere Seite des Tisches, zusammen mit Lavender und ihrer Clique. Hermine rauchte denn ganzen Tag vor Zorn und zerquetschte im Verwandlungsunterricht fast ihre Maus.
Der Alptraum schlechthin war jedoch ihre erste Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Nach der Rede hatte Harry das schlimmste erwartet doch es kam noch schlimmer. Professor Umbridge erwartete sie bereits im Klassenraum und blickte jeden von ihnen prüfend an.
„ Guten Morgen Klasse!“ Ihre Stimme war hauchzart aber trotzdem hatte sie den Effekt eines Peitschenhiebes.
Vereinzelt kam ein 'Guten Morgen' zurück. Das nahm Umbridge nicht gut auf.
„ Noch einmal, wenn sie die Klasse betreten stellen sie sich hinter ihren Stuhl und sie antworten ALLE mit GUTEN MORGEN PROFESSOR UMBRIDGE! Wer etwas zum Unterricht beitragen will meldet sich und wartet bis er aufgerufen wird VERSTANDEN?“
„ JA PROFESSOR UMBRIDGE!“ Schallte es durch die Klasse.
„ Schon besser, nächstes mal gibt es Einträge. Nun ich bin Professor Dolores Umbridge, vom Ministerium empfohlene Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Dieses Fach wurde in den letzten Jahren sehr stümperhaft angegangen, ihnen wurden Flüche gezeigt die nicht für ihre Altersgruppe geeignet sind und keiner von ihnen hat sich an den Rahmenplan des Ministeriums gehalten. Das werden wir in diesem Jahr ändern. Wir werden in diesem Jahr einen theorielastigen Aufbaukurs durchführen um ihnen die Grundlagen der Verteidigung zu vermitteln.“
Sofort meldete sich Hermine.
„ Ja Miss?“
„ Granger Professor, heißt das wir werden keine praktische Verteidigung lernen?“
„ Praktische Verteidigung? Miss Granger glauben sie WIRKLICH in diesen Mauern könnte sie jemand angreifen?“
Harrys Hand schoss nach oben.
„ Mister Potter?“
„ Hat Minister Fudge nicht zugegeben das Lord Voldemort zurückgekehrt ist, wäre das allein nicht schon ein Grund uns praktische Verteidigung beizubringen?“
„ 50 Punkte Abzug von Gryffindor Mister Potter, es ist wahr, dass er dessen Name nicht genannt werden darf mit einigen getreuen zurück ist aber dafür hat Minister Fudge eine ganze Brigade zum Schutz von Hogwarts abgestellt. Ich wiederhole, in Hogwarts wird ihnen nichts geschehen.“ Fauchte Umbridge.
„ Und was ist mit den Ferien? Mit der Zeit nach Hogwarts? SIE KÖNNEN UNS DOCH NICHT UNVORBEREITET LASSEN!“ Kreischte Parvati ohne sich zu melden.
„ 50 Punkte Abzug dafür Miss Patil und nächstes mal sind es 100. Das Ministerium garantiert jedem von ihnen absolute Sicherheit, wenn wir nun zum eigentlichen Unterricht kommen könnten.“
Die Stunde wurde sterbens langweilig und am Ende der Stunde bereute es keiner im Kurs der DA beigetreten zu sein. Tatsächlich hatte sich die Gruppe am Abend bereits im ganzen Schloss herumgesprochen, nun überall außer in Slytherin und Harry konnte sich vor Anfragen kaum retten.
„ Erklär mir mal wo du knapp hundert Leute unterbringen willst, kein Raum in Hogwarts wäre dafür groß genug.“ Seufzte Neville als er die Listen von Susan, Justin und Luna studierte.
„ Kein normaler Raum stimmt Neville aber ich glaube ich habe das richtige. Ich hab Percy vor 3 Jahren erwischt als er einen besonderen Raum genutzt hat. Der Raum passt sich ganz deinen Vorstellungen an.“
„ Das ist genial, absolut genial. Gut Vorbereitungen, Hermine du übernimmst die Logistik. Wichtigste Fragen wie kommen wir aus Hogwarts heraus und wie kontaktieren wir unsere Mitglieder sicher und unauffällig? Neville du organisierst nach Aurorenvorbild, kleine Gruppen die schlagkräftig sind. Such Schüler die gut zueinander passen. Ginny du begleitest mich morgen zu diesem Raum, wir bereiten dann alles vor.“ Bestimmte Harry und winkte die Zwillinge heran.
„ Jungs, wie weit seit ihr mit eurer Technik?“
„ Läuft den Umständen entsprechend gut, ein paar neue Gimmicks dürften bald fertig sein. Natürlich würden wir mit Werkstatt schneller vorankommen.“
„ Morgen 10 Uhr, 7ter Stock. Ich denke wir können euch nen Raum besorgen.“ Grinste Ginny.
Der nächste Tag war ein Samstag, deswegen fiel es nicht auf als sich Hermine, Neville, Harry, Ginny und die Zwillinge absetzten.
Ginny erhob sich und schritt dreimal vor der kahlen Wand, vor der sie sich getroffen hatten, auf und ab.
Fünf Kinnläden klappten herunter als plötzlich eine schwarze Stahltür aus dem nichts erschien.
„ Hab ich schon mal gesagt wie sehr ich Zauberei liebe. Kommt schon Leute!“ Der Raum war riesig, vergleichbar mit der großen Halle nur fehlten die Tische, es gab keine Fenster und die Decke war nicht verzaubert. An den Wänden reihten sich Meter um Meter Regale, in der Mitte stand eine Art Hindernisparcour inklussive Todesserattrappen und im hinteren Teil stand ein großer Schrank voller Kissen.
„ Wahnsinn, ist der Raum unaufspürbar?“
„ Jetzt ist er es, er reagiert auf Gedanken.“ Grinste Ginny eine Sekunde später.
Aus dem Nichts tauchten plötzlich 4 neue Türen auf.
„ Was soll das denn jetzt?“ Fragte Harry.
„ Anscheinend ist der Raum der Wünsche nicht auf einen Raum begrenzt, ich hab mir ein Badezimmer gewünscht weil wir nach dem Training wahrscheinlich alle ziemlich durchgeschwitzt sind.“ Meldete sich wieder Ginny zu Wort.
„ Ich hab mir einen Gemeinschaftsraum gewünscht wo man diese Bücher lesen kann.“ Gab Hermine wenige Sekunden später zu und lief leicht Rot an.
„ Meine Idee war ein eigener Schlafsaal, falls die Einsätze mal spät werden und wir draußen nicht erwischt werden dürfen.“ Antwortete Neville.
„ Tja und ich hab mir ne Werkstatt gewünscht, ihr wisst gar nicht wie schwer es ist diese Muggeldinger im Schlafsaal auseinander zu nehmen.“ Schloss Fred.
Danach besuchten sie die jeweiligen Räume oder eher Hallen. Der Schlafsaal wirkte ähnlich wie der Trainingsraum nur das nun überall Hängematten hingen die äußerst bequem wirkten.
Das 'Badezimmer' war weiß gefließt und beinhaltete fast 50 Kabinen von denen jede jeweils ein komplettes Badezimmer beinhaltete.
Der Lesesaal wirkte wie eine Mischung aus großer Halle und Gemeinschaftsraum. Die Decke war mit einem riesigen Fresko geschmückt, gut 30 Sessel waren um einen großen Kamin gruppiert, daneben gab es noch viele Tische und genug Pergament für alle.
Die Werkstatt schließlich beinhaltete unter anderem auch einen Lagerraum und sogar einen Raum für 'gefährliche Experimente'.
Alles in allem war der Raum nun vermutlich größer als ein Stockwerk in Hogwarts. Die Zwillinge blieben in der Werkstatt zurück aber die anderen setzten sich an den Kamin.
„ Was besseres können wir gar nicht finden. Die werden Augen machen wenn die das sehen.“ Jubilierte Neville nach der Besichtigung.
„ Es ist ein Anfang, Hermine was hast du rausbekommen?“
„ Nun dieses Schloss ist gegen Apparieren, Portschlüssel und Flohpulver geschützt, bis auf die Lehrerbüros jedenfalls. Allerdings gibt es eine Möglichkeit die du beherrschen dürftest Harry, Portale.“
„ Koboldportale? Das ist genial, absolut genial. Unaufspürbar und dauerhaft. Man kann sie auf jedes Ziel fokussieren.“ Erklärte Harry auf die verdutzten Gesichter.
„ Exakt, Gryffindor hat diese Klausel eingebaut damit er 1037 eine Kobolddelegation hier in Hogwarts treffen konnte. Er hatte diese Änderung nie rückgängig gemacht. Was die Kommunikation angeht. Es gibt mehrere Möglichkeiten, Amulette die warm werden, Handys, speziell verzauberte Spiegel aber das wäre alles zu auffällig. Nein ich denke wir brauchen einen Alltagsgegenstand der nicht auffällig ist. Sprich wir brauchen Galeonen.“
„ Du willst Geld verschenken?“ Kam es fassungslos von Neville.
„ Nein, wir vervielfachen eine Galeone mit dem Duplicate und verzaubern sie dann mit dem Proteus. Wenn es einen Einsatz gibt müssen du oder ein anderes Mitglied nur die Galeone berühren. Daneben wird das jeweils nächste Treffen mit der Signatur der Münze angezeigt.“ Sie deutete auf einen Zifferncode am unteren Rand der Münze.
„ Das ist genial, absolut genial Mine. Gut ich geb ne Meldung rum das unser erstes Treffen nächste Woche stattfindet. Neville deine Idee?“
„ Fünfer Teams, schnell und schlagkräftig. Bei den Auroren werden meist zwei Erfahrene und drei Neulinge zusammen gestellt. Außer dem würde ich Großformationen trainieren. Mit hundert Mann können wir schon einiges anrichten.“
„ Gut, die Teams werden beim ersten Treffen zusammengestellt. Gibt es sonst noch etwas?“
„ Lavender weiß von unserer kleinen Gruppe und ich würde es ihr zutrauen, dass sie zu Umbridge rennt nur um uns zu sabotieren wenn wir sie nicht aufnehmen.“ Berichtete Neville.
Harry fluchte und Hermine sah aus als ob sie gerade einen Schlag ins Gesicht bekommen hätte.
„ Was meint ihr, ist sie zuverlässig?“
„ Sie ist auf jeden Fall nicht auf Voldemorts Seite und sie wird dichthalten wenn wir sie nicht verarschen.“ Meinte Ginny.
„ Die gleiche Erfahrung, sie ist zwar eine ziemliche Tratschtante aber sie kann dicht halten. Außer dem ist sie ziemlich gut in Verteidigung.“ Bestätigte Neville.
„ Schön wenn ich hier die einzige die was dagegen hat einverstanden!“ Fauchte Hermine.
„ Gut, wir setzen sie auf die Liste, ach ja Ginny, wandle denn Fidelius ab. Ich will sicher gehen.“ Seufzte Harry, Ginny nickte aber die anderen sahen ihn seltsam an.
„ Wenn ich eins gelernt habe dann das man niemanden vertrauen kann. Ich werd die DA mit einem alten Zauber schützen der verhindert, dass jemand von euch etwas ausplaudert. Das gilt für alle die diese Dokumente unterzeichnet haben.“
„ Du bist eindeutig im falschen Haus Harry aber ich seh ein das es einige Probleme vermeiden könnte.“ Stimmte Neville lächelnd zu. Auch Hermine schien einigermaßen befriedigt zu sein und ihre schlechte Laune verflog.
Sie blieben bis zum späten Nachmittag im Raum, nach kurzer Zeit kamen auch die Zwillinge aus ihrer Werkstatt und es wurde noch ein ziemlich witziger Tag.
Als sie denn schließlich verließen achteten sie kaum auf ihren Weg und stießen so fast mit Professor Umbridge zusammen die ihnen im zweiten Stock den Weg versperrte.
„ Longbottom, Granger, Potter, Weasley, wo kommen sie her? Ich habe sie gesehen das sie nicht beim Mittagessen waren.“
„ Und seit wann ist das Verboten?“ Fragte Harry aufrichtig interessiert.
„ Strafarbeit für sie Potter, sie sprechen mich gefälligst mit Professor an Potter! Wo waren sie?“
„ Wir waren in unserem Gemeinschaftsraum Professor und wir wollten uns noch etwas die Beine vertreten.“
„ Denn ganzen Tag im Geimeinschaftsraum? Bei diesem schönen Wetter? Sie glauben doch nicht, dass ihnen das irgendjemand abkauft Granger! Strafarbeit für sie alle! Taschen leeren.“
„ Ich bin mir nicht sicher ob eine Lehrerin die Befugnis dafür hat Professor, dies obliegt meines Wissens der Hauslehrerin und...“ begann Neville.
„ 100 Punkte Abzug für Gryffindor und jetzt Taschen leeren!“ Keifte Umbridge.
„ 100 Punkte für Gryffindor für diese richtige Annahme und Dolores bitte unterlassen sie diese Wutanfälle, sie wecken noch das ganze Schloss auf.“ Dumbledore kam aus der großen Halle und musterte die Situation amüsiert.
„ Direktor, das Ministerium hat mich gebeten expizit jedes...“
„ Das kann ich mir denken aber Mister Fudge hat vergessen, dass dies Hogwarts ist und nicht das Ministerium. Nach den Verträgen von 1452 hat das Ministerium hier weder Befehlgewalt noch sonst irgendein Recht außer es geschieht im Einvernehmen des Schulleiters oder es besteht ein Haftbefehl!“ Informierte der Direktor Umbridge kühl.
„ Nachsitzen für sie alle, sechs Uhr mein Büro!“ Damit entschwand sie.
„ Nun sie sollten sich beeilen wenn sie noch etwas essen wollen, ich werde wohl keine Antwort wenn ich Frage weshalb sie bereits an ihrem zweiten Tag Nachsitzen provozieren. Einen schönen Tag noch.“ Meinte Dumbledore vergnügt.
Harry schüttelte denn Kopf, irgendwie wurde er nie schlau aus diesem alten Direktor. Das Essen in der großen Halle kam ihnen vor wie eine Henkersmahlzeit, Umbridge würde alles daran setzen das Geheimnis aus ihnen heraus zu bekommen aber jedem war klar das sie nichts ausplaudern würden, sie könnten es nicht einmal wenn sie es wollten.
Pünktlich um sechs Uhr betraten sie einer nach dem anderen das Büro von Umbridge und Harry war einen Moment im Begriff wieder heraus zu rennen. Das Zimmer war tapeziert mit kitschigen Kätzchen die eklig süße rosa Bändchen trugen, selbst auf dem Schreibtisch tummelten sie sich.
„ Ah ja, ich nehme nicht an, dass sie ihre Meinung geändert haben?“ Begrüßte Umbridge die sechs forsch, keiner von ihnen sagte ein Wort.
„ Nun denn nehmen sie Platz, ich möchte das sie etwas für mich schreiben.“
Das verdutzte Harry nun wirklich, warum um alles in der Welt beließ es eine Ministeriumstreue alte Sabberhexe wie Umbridge beim schlichten Sätzeschreiben?
Als er die Federn bemerkte begann er zu verstehen.
„ Professor, ich möchte sie darauf hinweisen, dass diese Federn seit 1632 nicht mehr zur Bestrafung eingesetzt werden dürfen.“
Umbridge schwieg und setzte sich genüsslich hinter ihren Schreibtisch. Vermutlich hatte sie sowieso irgendwo eine Ausnahmegenehmigung dafür, eine Genehmigung die Fudge nur zu gerne unterschreiben würde.
„ Was sollen wir schreiben Professor?“ Meldete sich George zu Wort.
„ Ich soll keine Lügen erzählen, ich denke sie werden wissen wann sich die Botschaft eingeprägt hat.“ Umbridges zuckersüße Stimme lies die acht wie auch schon im Verteidigungsunterricht zusammen zucken.
Wie Harry befürchtet hatte spürte er einen scharfen Schmerz, kaum das er die Feder in die Hand genommen hatte und mit jedem Satz nahm der Schmerz zu. Fred, George und Hermine schnappten nach Luft aber niemand sagte etwas.
Blutfedern waren ein Relikt des düsteren Mittelalters, noch vor der Zeit als alles was mit Blut zu tun hatte Schwarzmagisch wurde. Ursprünglich entwickelt um wichtige Dokumente zu unterschreiben entwickelte es sich zunehmend zum Folterinstrument.
Schon nach einem halben dutzend Sätze brannte seine Hand wie Feuer, dunkelrote Flüssigkeit tropfte aus der Feder und Harry spürte wie sich die Feder zu seiner Unterarm vorarbeitete. Dies war ein weiterer Grund es als Folterinstrument zu verwenden, die Feder verursachte langfristige Mahnungen in der Haut.
Es dauerte nicht lange da waren die Worte in seinen Unterarm eingeritzt, verheilten jedoch nach seinem Satz sofort nur um sofort mit dem nächsten Satz wieder aufzubrechen.
Es kam ihm vor als würden sie schon Stunden schreiben als sich Umbridge endlich erhob.
„ Hände!“ Zischte sie gefährlich.
Die Wunde hatte sich nicht mehr geschlossen doch noch war sie nicht tief, sie würde vermutlich wieder verheilen aber das würde Tage wenn nicht sogar Wochen dauern.
„ Schön schön schön, ich hoffe das war ihnen eine Lektion, nächstes mal werde ich nicht so nachsichtig sein, sie können gehen.“
Fred und George erhoben sich schwerfällig, Hermine taumelte und musste von Neville und Ginny gestützt werden, auch Harry spürte jetzt jeden einzelnen Knochen seines Körpers.
„ Sollen wir in den Krankenflügel? Pomfrey wird das wieder hinkriegen.“ Schlug Neville keuchend vor.
„ Damit Umbridge gleich weiß das wir klein bei geben? Nein Raum der Wünsche, sieht so aus als ob wir noch ein Hospital anbauen müssen. Morgen geben wir die Nachricht herum, das war der Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hat wie die Muggel sagen würden.“ Meinte Harry grimmig.
Die sechs entschlossen sich schließlich im Raum der Wünsche zu übernachten da es Aufsehen erregen würde wenn sie von Auroren aufgegriffen würden. Außerdem waren die Hängematten noch bequemer als sie erwartet hatten.
Es war ein unnatürliches weiches und glattes Material das sich nach wenigen Sekunden der Statur des Benutzers anpasste, so schliefen sie auch relativ schnell ein und bemerkten nichts von dem schweren Sturm der eine Stunde später aufzog und auch am nächsten Morgen noch wütete.
Blitze zuckten über der großen Halle und das Donnern des Sturms ließ jedes Gespräch untergehen.
Die Posteulen kamen an diesem Morgen verspätet und brachten eine Sonderausgabe des Tagespropheten. Bevor jedoch auch nur einer in die Zeitung sehen konnte flogen die Flügeltüren auf...
tbc :)
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