von ron0903
Kapitel 35 Durmstrang:
In den nächsten Tagen normalisierte sich das Leben in Beauxbatons so gut es ging. Vert stürzte sich in die Arbeit und vor allem ins Quidditchtraining um sich abzulenken. Unglücklicherweise schien ihm eine bestimmte rothaarige Hexe überallhin zu verfolgen. Sie war fast so oft in der Bibliothek wie er und oft trainierte sie bis tief in die Nacht im Quidditchstadion. Die Wochen zogen sich zäh wie Kaugummi und nur sein großes Vorwissen verhinderte, dass seine Noten allzu sehr absackten.
Am ersten Samstag im Oktober kam schließlich Nathalie mit seltsam entschlossenem Gesichtsausdruck zu den vieren hinüber.
„ Wir sind jetzt fast einen Monat wieder hier, ich dachte du wolltest mit uns trainieren? Ich meine in Durmstrang wird das doch schwieriger werden oder?“
„ Nicht unbedingt, in Durmstrang wird es sogar einfacher weil uns da kaum jemand kennt. Wenn ihr unbedingt schon diesen Monat anfangen wollt von mir aus, heute Abend im freien Duellraum? Ich meine der ist doch nie abgeschlossen.“
Die anderen fünf nickten zufrieden und Vert wollte sich gerade erheben als ihn Nathalie aufhielt. „ Um das nochmal klar zu stellen, wir werden das zu Ende bringen, bis zum bitteren Ende. Also versuch gar nicht erst dieses Training rauszuzögern.“
„ Ich habs nicht rausgezögert, ich hatte nur andere Sachen im Kopf okay? Ich halt mich an mein Versprechen, wir werden alle bis zum Ende weitermachen.“
Tatsächlich hatte er erfolglos alles daran gesetzt Ginny aus seinen Gedanken zu verbannen und das Training schlussendlich vergessen.
Der Raum war noch weiter verbessert worden seit ihn Vert vor zwei Jahren das letzte mal betreten hatte. Er erinnerte inzwischen an eine Mischung aus Fitnesstudio, Dojo und Militärgelände. Den größten Teil nahm ein Kampffeld ein auf dem Dummys lebensecht Gegner modellierten und dutzende von Steinformationen Deckung boten. Daneben wurde der Raum von einer kleinen aber qualitativ hochwertigen Ausrüstung zum Steigern von Kondition und Ausdauer ergänzt. Der Juwel jedoch war die Mitte des Raums. Mitten über dem Kampffeld schwebte ein Raum der geradewegs einem Samuraifilm entsprungen schien. Dort konnte man gezielt den Schwertkampf und das Duell trainieren. Beleuchtet wurde die Szenerie von blauen Kristallen die an der Decke und an den Wänden befestigt waren.
„ Wow, wo haben sie denn das Geld für dieses Schmuckstück her? Als ich das letzte mal hier war standen wir doch in einer besseren Turnhalle.“ Stellte Fleur beeindruckt fest.
„ Das hat das Turnier ermöglicht, Beauxbatons bekam danach wesentlich mehr Förderung durch die Regierung und ein großes Preisgeld obendrein. Das meiste ist in die Schutzzauber geflossen aber es blieb noch einiges übrig.“ Klärte Nathalie die Gruppe grinsend auf.
„ Nun, das erleichtert das ganze um einiges. Ich denke die spezialisierten Zauber können wir uns schenken oder? Ihr wollt die coolen Sachen lernen die mir Remus nie beigebracht hätte. Koboldmagie, reflektierende Schutzschilde und das ganze Zeug. Nun solange ihr die hohen Magie noch nicht beherrscht würde ich sagen Angriff ist die beste Verteidigung. Lasst euren Gegner gar nicht erst dazu kommen euch anzugreifen.“
„ Was soll das werden? Eine Stunde Taktik?“ Maulte Nathalie.
„ Natürlich, was hast du erwartet? 90 % des Erfolgs im Duell basiert auf Taktik. Jedenfalls durch den Angriff erspart ihr euch kraftraubende Schutzschilde, allerdings müsst ihr euer ganz eigenes Tempo finden, nicht zu schnell und nicht zu langsam. Wenn ihr es schafft länger als fünf Minuten ohne Pause auf ein Schild einzuhauen können wir über die Koboldmagie reden.“ Kam es grinsend von Vert.
„ Und wenn wir es vorher kaputt kriegen?“
„ Das werdet ihr nicht schaffen aber wenn es einem gelingt seit ihr bereit für die alte Magie. Vor allem Ägyptisch und Keltisch.“
Ohne einen weiteren Kommentar begab sich Vert eine Etage höher und beschwor den Schild, dem schon Bill solche Probleme gemacht hatte.
Nathalie war die schnellste und hatte die Treppe bereits erklommen bevor die anderen auch nur die halbe Strecke geschafft hatten. Mit einem entschlossenen Lächeln begann sie Flüche gegen das Schild zu werfen.
Diese Taktik hatte sie sich auf jeden Fall von den Auroren abgeschaut und genau das hatte Vert auch erwartet, Nathalie staunte nicht schlecht als jeder ihrer Blitze zurückkam und sie plötzlich in der Defensive war während Vert sich einen Stuhl aus der Luft beschwor.
Fast drei Minuten schaffte sie es den Flüchen auszuweichen, auch wenn ihr Tempo jetzt meilenweit von der 'Alpha Strike' Taktik der Auroren entfernt war. Dann katapultierte sie ihr eigener Entwaffnungsfluch aus dem Dojo.
„ Sehr effiziente Technik wenn man einen bestimmten Bereich verteidigen muss oder einfach mal ne Auszeit braucht. Die Energie daraus wird aus den Flüchen gewonnen die darauf geworfen werden.“ Stellte Vert sachlich fest bevor Louis an der Reihe war.
Man sah augenblicklich, dass der Vampir bereits Kampferfahrung gesammelt hatte. Seine Taktik hätte nicht unterschiedlicher zu der von Nathalie sein können. Seine Flüche kamen schnell, gut gezielt und vor allem gut kalkuliert. Sie trafen fast immer die Stellen an denen der Schild verwoben war aber sie brachten das Schild nicht einmal zum Flackern. Trotzdem machte sich Vert keine Illusionen, der Vampir war verdammt gut geworden und in einem richtigen Duell hätte er vermutlich die Nase vorn. Die Art wie der Vampir den Flüchen auswich bestätigte ihn stark in dieser Annahme. Er erkannte mindestens 2 Kampfsportarten der Muggel darunter wie sie die Auroren im Kampf ohne Zauberstab einsetzten. Er hatte nicht beabsichtigt diese Techniken jemals zu lernen, bis er sah wie leicht Louis sie kombinierte und wie ein Derwisch durch den Raum fegte. Die Flüche schlugen kreuz und quer im Raum ein und erst nach 4 Minuten traf ein Fluch den Vampir in den Rücken.
„ Nicht übel Eckzähnchen, unsere kleine Fledermaus bekommt langsam Zähne. Mal Ernsthaft, diese Technik ist hervorragend wenn du alleine agierst aber in einer Schlacht knockst du mindestens so viele Freunde wie Feinde aus. Du hast gesehen wozu Querschläger führen können. Ansonsten gibt es nichts zu bemängeln, vielleicht solltest du dich mal mit Fluchbrechern beschäftigen, dann kriegst du diesen Schild auch klein.“ Kam es anerkennend von Vert. Er hatte inzwischen seinen Stuhl verschwinden lassen und wirkte wachsam, nun kam der erste wirkliche Test.
Ginny begann ganz anders als die ersten beiden, sie fing nicht einfach an mit Flüchen um sich zu werfen und zu hoffen, dass die Schilde brachen sondern schickte sie erst einen weißen Lichtblitz gegen das Schild der mit einem lauten Dröhnen absorbiert wurde. Das schien die Rothaarige erwartet zu haben und begann nun wie Louis gezielt auf die Nahtstellen im Schutzschild zu fluchen. Hier viel das erstemal wirklich auf, dass sie einen Fluchbrecher zum Bruder hatte. Die meisten der Lichtblitze die nun auf den Schild einprasselten kannte Vert nicht, war sich aber ziemlich sicher das es verschiedene Arten von Fluchbrechern waren. Allerdings schien diese Art der Magie noch ihr Potential zu übersteigen oder sie verausgabte sich einfach zu schnell, jedenfalls gab sie nach fast 4 Minuten keuchend auf und setzte sich erstmal auf die Treppe.
„ Das war der bisher beste Versuch, Ginny du musst versuchen deine Kräfte besser zu verteilen, es nützt dir nichts wenn du nach einer halben Minute mit deinem Gegner fertig bist du aber völlig ausgelaugt bist. Ich denke das kommt aber mit dem Training, diese Fluchbrecher sind halt anstrengender als normale Flüche.“ Kam es aufmunternd von Vert.
„ Und wie lange soll das dauern? Wie lange müsste ich trainieren?“
„ Einige Wochen mit Sicherheit aber auf Durmstrang wirst du genug Gelegenheit haben. Ein normaler Schild wäre wahrscheinlich schon nach dem ersten Fluch zusammengebrochen und du hättest nur einen Schocker hinterher jagen müssen.“
„ Nicht ganz, das waren Kombinationsflüche. Die sind Schildbrecher mit zweiter Wirkung, die meisten sind irgendwelche Schocker oder Lähmzauber damit der Gegner den Schild nicht wieder aufbauen kann. Bill hat mir letztes Jahr ein Buch drüber gegeben. Natürlich weiß Mum nichts davon, sie würde vermutlich einen Herzinfarkt bekommen wenn sie das wüsste.“ Bei diesem Gedanken schlich sich wieder ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht.
Nun war Vert tatsächlich platt, er hatte nicht einmal gewusst das solche Flüche existierten. Er musste sich Bill mal zur Brust nehmen.
„ Hey, reden könnt ihr später noch, dieses Schild steht immer noch oder?“ Kam es belustigt von Fleur. Damit riss sie Vert zurück in die Gegenwart.
Fleur war die einzige, die er wirklich nicht einschätzen konnte. Sie hatte so gut wie nie mit den anderen gekämpft und hatte auch nicht an dem Turnier im ersten Jahr teilgenommen. Andererseits würde ihr Vater schon dafür gesorgt haben, dass sie sich verteidigen konnte, spätestens nach der Entführung vor 4 Jahren.
Die halb-Veela rollte die Ärmel zurück und begann Flüche auf den inzwischen etwas geschwächten Schild zu werfen. Allerdings waren es keine Lichtblitze wie bei den anderen. Stattdessen waren materielle Objekte, vor allem brennende Kugeln flogen durch die Luft. Innerlich dankte Vert den alten Kelten, dass sie ihre Schilde auch gegen Materielle Objekte geschützt hatten sonst wäre er sehr schnell zu einer menschlichen Fackel geworden. Nach knapp 5 Minuten war der Schild zwar arg lädiert aber er hielt stand und vier fassungslose Augenpaare richteten sich auf Fleur.
„ Du hast uns nie erzählt, das du die Talente deiner Mutter geerbst hast.“ Fand Vert nach einigen Minuten als erster die Sprache wieder.
„ Ich hab einige Talente geerbt, nicht alle aber einige. So gut man bei mir nie sehen wann ich wirklich wütend bin und meine 'Reize' sind nicht mal halb so stark ausgeprägt wie bei meiner Mutter aber abgesehen davon habe ich das meiste geerbt ja. Ihr habt mich ja nie danach gefragt.“ In ihrer Stimme lag leichte Verachtung als könnte sie nichts dafür, diese Fähigkeiten geerbt zu haben.
„ Wenn du diese Feuerbälle schmeißen kannst müsstest du doch eigentlich...“
Kommentarlos ließ Fleur eine brennende Lanze erscheinen, das Feuer verbrannte sie nicht, vielmehr schien sie sich mit dieser Waffe sichtlich wohl zu fühlen.
„ Davon weiß meine Mutter nichts, wenn sie es wüsste würde der Haussegen ziemlich schief hängen. Es gibt nur wenige Veela die diese Technik kennen und noch weniger die sie beherrschen. Dieser Speer war früher die wichtigste Waffe meines Stammes, bis Riddle kam.“ Beantwortete sie Verts Frage bevor er fragen konnte.
„ Damit haben wir noch eine weitere Überraschung für die Todesser parat, Todesser hassen alle Arten von Halbwesen und sie verachten deren Magie. Sie kämen nie auf die Idee sich mit Veela Magie abzusichern.“ Nathalie lächelte alleine bei dem Gedanken wie die Todesser reagieren würden wenn ihnen plötzlich Feuerbälle um die Ohren fliegen würden.
Angespornt durch diese Entdeckung trainierten sie bis weit nach Mitternacht, Vert brachte ihnen zu Beginn 'nur' die Magie der höheren Stufen bei um sie auf ein Level zu heben. Dabei zeigte sich, dass er diese Zauber fast besser beherrschte als Fleur und Nathalie.
Als sie sich dann kurz vor 1 trennten hatten sie alle ein gutes Gefühl, sie taten etwas, wenn der Krieg losbrechen würde konnten sie Widerstand leisten. Sie würden verhindern, dass diese Welt aus den Fugen brach.
Die nächsten Wochen verbesserten sich die Leistungen der fünf erheblich, kein Tag verging an dem sie sich nicht in die Bücherei zurückzogen, kaum ein Abend an dem sie nicht trainierten. Nathalies Ausbruch hatte Vert eins klar gemacht, sie würden mit ihm ziehen ob er wollte oder nicht, also konnte er sie auch gleich richtig trainieren.
So verflogen die Tagen und bevor sie sich versahen verloren die Bäume ihre Blätter. Die Halle war wie jedes Jahr festlich geschmückt, im Kontrast dazu waren die Fenster schwarz verhangen, nur einige Fackeln warfen ihr flackerndes Licht auf die versammelten. Samhain hatte in der magischen Welt immer schon eine große Rolle gespielt aber selten wurde es so zelebriert wie hier auf Beaxbautons.
Die Stille in der Halle war endgültig, es war keine gedrückte stille wie im letzten Jahr als so viele Angehörige verloren hatte, es war eine feierliche Stille, mehr ein Ritual als eine Pflicht an die sich jedoch alle hielten. Madame Maxime erhob sich mit einem leisen Rascheln, dass in der Halle jedoch zehnfach verstärkt wurde.
„ Wieder einmal begehen wir die Nacht von Samhain, begründet von Merlin um den Toten zu gedenken. 'Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt, gehört zu einem ewigen Kreislauf. Doch der Tod ist nichts weiter als ein kleiner Schritt, eine neue Stufe auf der Wanderung der Seele. Das sollten wir nie vergessen, mögen sie auch nicht mehr unter uns weilen so sind doch weiterhin ein Teil von uns solange wir ihnen gedenken.' So heißt es im ersten Buch Merlins und so halten wir es auch zweitausend Jahre später. Deswegen bedauert den Toten nicht, eines Tages werden wir ihnen folgen. Gedenkt ihnen, ehrt sie und haltet sie in euren Herzen. So wie es die Tradition gebietet. So wie es in so vielen Kulturen verbreitet ist, mögen es nun Muggel oder Zauberer sein. Auf die Seelen der Verstorbenen!“
Ausnahmslos alle Kelche erhoben sich im stillen Einverständnis, es war immer ein erhebendes Schauspiel Samhain an dieser Schule zu erleben. Die ganze Nacht würde niemand mehr sprechen, diese Nacht gehörte den Gedanken, den Gedanken an die Toten.
Wie jede Nacht kehrte seine Gedanken zu dem wenigen zurück, was er über die Nacht wusste in der seine Eltern gestorben waren. Es war nicht viel doch an dieses wenige würde er sich immer erinnern. Es gab keine Bilder, nur Geräusche. Hastiges Fußgetrappel, das aufreißen der Tür, eine leichte Berührung wie zum Abschied. Ein freudloses Lachen wenige Sekunden später, ein Sirren und der Aufschlag eines Körpers. Ein weiteres freudloses Lachen und dann ein grüner Blitz, begleitet mit dem gleichen Sirren. Diese Erinnerungen würde er niemals vergessen. Machten sie doch einiges klar, Lily hatte gewusst, dass sie sterben würde. Sie hatte nicht einmal versucht zu fliehen, aus irgendeinem Grund war er sich in diesem Fakt immer sicher gewesen war, so unumstößlich wie der Fakt das Voldemort böse war. Seit er sprechen konnte hatte er seine Paten mit der Frage gelöchert warum seine Eltern gestorben waren und mit acht Jahren hatte er zumindest das wichtigste erfahren.
Flashback:
Remus saß angespannt im Wohnzimmer und Vert fragte sich allmählich warum ihn der alte Werwolf noch so spät sprechen wollte.
Als sich dann auch noch Sirius in den zweiten Sessel fallen ließ und Vert bedeutete sich ebenfalls niederzulassen verstand er gar nichts mehr.
„ Harry, sicher hast du dich schon gefragt warum wir dich bereits heute Ausbilden. Es ist der gleiche Grund warum deine Eltern gestorben sind. Du erinnerst dich vermutlich nicht mehr daran aber ein böser Zauberer hat sie umgebracht. Deine Eltern waren große Helden, Auroren wie ich und Sirius. Er hatte Angst, dass sie ihn eines Tages besiegen würden. Genauer, dass du ihn eines Tages besiegen würdest. Deswegen wollte er dich in dieser Nacht umbringen.“
„ Und Mum wollte nicht zur Seite treten, ich erinnere mich an die Geräusche Remus. Aber warum ich?“
„ Eine Kette von Zufällen machte dich berühmt. Alle dachten du wärst ein 'Auserwählter', alle dachten du würdest den Krieg eines Tages beenden. Deswegen mussten deine Eltern sterben.“ Schaltete sich Sirius ein.
„ Und deswegen bildet ihr mich aus? Weil ich ein Auserwählter bin?“
„ Nein, weil du in der Lage bist Voldemort zu besiegen und weil du dich nie dem Mörder deiner Eltern anschließen würdest.“
„ Deswegen die Geheimnistuerei? Deswegen dürfen die Weasleys nicht wissen wer ich bin?“
„ Genau, ich wünschte es würde anders funktionieren aber es gibt keine andere Möglichkeit, wenn sie herausfinden wer du bist würden böse Menschen kommen und dich nach England mitnehmen. Du würdest den Kampf mit Voldemort nicht überleben und wir würden ins Gefängnis kommen. Deswegen müssen wir hier bleiben...“
„ Bis Voldemort zurückkommt ja ich weiß Onkel Remus.“ Vert konnte die Bitterkeit in seiner Stimme nicht verbergen aber spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte er sich damit abgefunden.
Flashback Ende
Es hatte weitere 2 Jahre gedauert bis ihm Sirius und Remus erzählt hatten was es mit diesen 'Zufällen' auf sich hatte, kurz nach dem Überraschungsbesuch von Dumbledore hatte sie es ihm erzählt. Seit diesem Zeitpunkt hatte er mehr denn je trainiert, nun wo er sein Ziel kannte, nun wo er sein Schicksal kannte.
Gegen Mitternacht löste sich die Gruppe auf und Vert bereitete sich auf eine kurze Nacht vor, schließlich würde es schon morgen nach Durmstrang gehen.
Schon seit Tagen hatte er seinen Koffer gepackt und griffbereit positioniert. Er hatte auch versucht Informationen über Durmstrang zu bekommen aber das war ein Ding der Unmöglichkeit. Alles was er wusste war, dass das Schloss irgendwo im Norden Europas gelegen war und reinblütige Schüler aus der ganzen Welt aufnahm. Vor allem die zweite Information hatte ihn die Stirn runzeln lassen. Wenn die Schulpolitik derart rassistisch war, dass Muggelstämmige gar nicht erst aufgenommen wurden war es nur noch ein kleiner Schritt zum schwarzen Magier.
Trotzdem würde er sein finales Urteil erst fällen wenn er das Schloss erlebt hatte. Es wunderte ihn auch, warum Durmstrang überhaupt dieses Turnier ausrichten wollte wenn sie doch so viel Wert auf Tarnung legten.
Zumindest brauchte er dank seines Drachenhautumhangs keinen dicken Pelzmantel, der Thermozauber würde mehr als ausreichend sein.
Wie er erwartet hatte war die Nacht sehr kurz, bereits kurz vor sechs Uhr wurde er durch einen lauten Gong geweckt.
„ Die Teilnehmer des Quidditchturniers und die Mitreisenden Fans treffen sich in einer Stunde am Schultor. Frühstück gibt es unterwegs.“ Die Ansage von Madame Maxime war ungewohnt knapp gefasst worden und man merkte der Halb-Riesin die Müdigkeit durchaus an.
Murrend schlüpfte Vert ins Bad und stand eine knappe halbe Stunde vor dem Tor. Über Nacht war ein beißender Wind vom Meer aufgekommen und er war froh seinen Umhang bereits zu tragen. Stufenlos und Automatisch passte sich die Temperatur im Umhang an und sorgte für eine angenehme Temperatur, andere Schüler froren da schon stärker, die meisten hatten einfach Reiseumhänge über ihre normalen Schuluniformen geworfen, nur Nathalie und Fleur waren so umsichtig gewesen wärmere Klamotten anzuziehen. Erstaunlich der Versammelten kamen aus der vierten Klasse der Phönixe, angeführt von einem blonden Mädchen, welches auf ihrem Reiseumhang ein großes Abzeichen, mit dem Motiv eines goldenen Phönixs der einen Adler zerfetzte, trug. Er brauchte nicht nach dem Namen zu fragen um zu wissen wer sie war. Stefanie Vilian hatte sich in den letzten 2 Jahren kaum verändert und ihr Fanclub war seit dem Turniersieg noch immens gewachsen. Tatsächlich fiel Vert erst jetzt auf, dass die meisten der Mädchen das gleiche Abzeichen trugen und in kleinen Gruppen standen um sich gegenseitig zu wärmen. Einen Moment später kam ein neuer Schwung Schüler aus dem Portal, angeführt von Ginny die anscheinend den selben Drachenhautumhang trug, sich aber außerdem noch für unauffällige Muggelkleidung entschieden hatte.
„ Weiß gar nicht was die haben, so kalt ist es nun auch nicht.“ Meinte sie grinsend als sie Vert erreicht hatte.
„ Kein Vergleich mit Durmstrang, die müssen auf jeden Fall irgendwo im Norden sein. Von den Schulleitern die ich gefunden habe kamen alle aus Osteuropa, die meisten aus Russland also denke ich mal, dass es da oben wirklich kalt ist.“ Erwiderte Vert nicht weniger grinsend.
Sie haben kaum noch ins Gespräch, keine fünf Minuten später erschien Madame Maxime am Portal und öffnete das Schultor. Dahinter erwartete sie nicht der Weg zum Luftschiff denn Vert erwartet hatte sondern sie blickten auf eine große Koppel auf der eine Herde riesiger geflügelter Palominos graste. In der Mitte der Koppel stand eine gewaltige Kutsche die locker alle 50 Schüler und die Halbriesin aufnehmen konnte. Optisch schien sie einem Märchen der Muggel entsprungen zu sein. Sie war in reinem Weiß gehalten, die Räder strahlten golden im Sonnenlicht und die Fenster schienen aus Kristallglas geschliffen worden zu sein, so klar waren die Scheiben.
Das innere raubte dann selbst Vert denn Atem, der Innenraum war auch noch magisch vergrößert worden und vom Flur führten 6 Türen zu großen Räumen.
„ Die Tür ganz hinten führt in den Speisesaal, die anderen Türen führen zu den Aufenthaltsräumen der einzelnen Schüler, von vorne nach hinten: Drachen, Adler, Phönixe, das Quartier der Quidditchmannschaft und mein Privatquartier. Jeder Aufenthaltsräume ist mit den gleichen Annehmlichkeiten wie im Schloss ausgestattet. Hier werden sie die nächsten 6 Monate wohnen, da Durmstrang zu klein ist um allen Schülern Quartiere bieten zu können.“ Kam es erklärend von Madame Maxime. Nun klappte der ganzen Quidditchsmannschaft der Mund auf. „ Wir bekommen unsere eigenen Räume?“ Fassungslos musterte Mur die Schulleiterin.
„ Natürlich, sonst hätten sie bei Taktikbesprechungen doch ein ziemliches Problem oder? Wenn sie wollen können sie natürlich auch bei anderen Mitgliedern ihres Hauses schlafen.“ Ein lauter Jubel der vierzehn Quidditchspieler war der Schulleiterin allerdings Antwort genug.
Das Quartier verschlug endgültig allen den Atem. Der Raum war gemütlich eingerichtet, ein Kamin sorgte für eine ausreichende Wärme, allerdings fragte sich Vert wohin der Rauch verschwand, kuschlige Sessel und Sofas luden zum Faulenzen ein und mehrere Türen führten zum Bad, einer kleinen Bibliothek und dem Schlafsaal. Dominiert wurde der Raum jedoch von einer riesigen Panoramascheibe die fast die ganze Westseite einnahm. Von hier bot sich ein atemberaubender Blick über den Atlantik.
Die Zimmer befanden sich auf nur 3 Etagen, da man hier nur 14 Schüler unterbringen musste. Nathalie, Ginny, Louis und Vert belegten die erste Etage als erste bevor sich die anderen vom Schock erholt hatten.
„ Also daran könnte ich mich gewöhnen.“ Meinte Vert zehn Minuten später als sie sich auf den Weg zum Frühstück machten.
„ Was an die Aussicht oder an den Umstand, dass Ginny endlich ein Zimmer auf deiner Etage hat?“ Kam es grinsend von Louis. Er, Nathalie und Fleur hatten es sich angewöhnt bei jeder Gelegenheit Witze über die 'besondere' Beziehung zwischen Vert und Ginny zu machen.
„ Beides, aber vor allem weil das Bad morgens fast immer leer ist könnte ich mich an die Kutsche hier gewöhnen.“ Erwiderte Vert lächelnd.
Bevor jemand etwas erwidern konnte öffnete sich die Tür und Fleur schwebte herein.
„ Da seid ihr ja, man wenn ich gewusst hätte mit wem ich mir den Gemeinschaftsraum teile hätte ich mich auch für die Mannschaft gemeldet. Stefanie wird echt immer schlimmer. Stellt euch vor sie hat dieses Jahr Urlaub in Amerika gemacht und sie hat diese blöden Puscheldinger gekauft.“
„ Zumindest bekommen wir lautstarke Unterstützung. Vielleicht vertreibt der Lärm ja die andere Mannschaften.“ Louis hatte wirklich mühe ein Lachen zu ersticken.
„ Das ist nicht witzig, wie soll man bei dem Krach denn noch schlafen? Ehrlich mal.“
„ Wie sieht bei euch eigentlich der Raum aus? Ich meine habt ihr irgendwelche Besonderheiten?“ Wechselte Nathalie so schnell wie möglich das Thema.
„ Sieht eigentlich wie im Schloss aus, nur haben wir keinen Trainingsraum und wir haben keinen Kamin. Das wird in Durmstrang bitter kalt werden sag ich euch.“
„ Benutz doch einen Thermalzauber, der müsste euch warmhalten. Außerdem, die meiste Zeit werden wir eh Unterricht im Schloss haben denke ich mal.“ Kam es aufmunternd von Nathalie.
„ Ganz toll, ich glaube nicht, dass die einen Kamin in jeden Klassenraum stellen. Aber egal, wie siehts bei euch aus?“
„ Eigentlich wie bei dir, nur das wir ein ziemlich großes Fenster haben. Allerdings keinen Balkon.“ Antwortete Vert zurückhaltend.
„ Denn haben wir natürlich auch nicht, viel zu viel Wind wenn wir Fliegen und da oben im Norden wäre der ziemlich fehl am Platz. Schade eigentlich.“
Einen Moment später kam auch die Schulleiterin in den Raum und ließ sich am Kopf der Tafel nieder.
„ Wir starten in einer Stunde, bis dahin sollten sie sich ihr Zimmer ausgesucht und ausgepackt haben, der Start kann etwas rabiat werden. Die Palominos durften seit 5 Jahren nicht mehr die Kutsche fliegen.“
„Wieso nutzt die Schule diese Kutsche eigentlich nicht um die Schüler abzuholen?“ Kam es interessiert von Louis.
„ Muggelabwehr, was würde das Ministerium ihrer Meinung nach sagen wenn wir mit einer riesigen fliegenden Kutsche durchs halbe Land fliegen? Außerdem würden wir nicht alle Schüler unter bekommen. Diese Kutsche nutzen wir nur für besondere Anlässe, etwa für Besuche an anderen Schulen oder zu offiziellen Anlässen und die sind in den letzten Jahren leider spärlich geworden.“
Danach gab es wenig zu reden und die sechs begannen zu frühstücken. Das Frühstück unterschied sich kaum von dem in Beauxbatons, allerdings gab es weniger verderbliches wie Fleisch oder Fisch sondern eher vegetarische Kost. Das störte jedoch nicht einmal Louis, der als Vampir eigentlich Fleisch bevorzugte.
Nach und nach trudelten die anderen Schüler ein und eine knappe Stunde später ging die Quidditchmannschaft geschlossen zurück um sich den Start anzusehen.
Wie es Madame Maxime prophezeit war der Start sehenswert. Die Palominos beschleuigten die Kutsche zuerst auf eine so rasante Geschwindigkeit, dass die Landschaft nur noch als Schatten vorbeizogen. Dann erreichten sie die Klippe des Plateaus und unter heftigem Rumpeln hob die Kutsche in den Himmel ab. Durch das Panoramafenster hatte die Gruppe einen fantastischen Blick auf den Palast von Beauxbatons bevor sie in eine sturmgraue Wolke eintauchten.
Der Flug war unspektakulärer als es Vert erwartet hatte, die meiste Zeit flogen sie über den Wolken und schnell verteilte sich die Gruppe. Louis und Nathalie begannen eine Partie Zaubererschach, Vert streckte sich am Kamin aus und blätterte in einem der letzten Bücher, dass er noch nicht kannte. Knapp zehn Minuten später gesellte sich Ginny zu ihm.
Zuerst bemerkte Vert sie gar nicht aber nach einigen Minuten ließ er das Buch sinken. Sie wirkte ernst, ganz anders als heute Morgen, ganz anders als er sie eigentlich kannte.
„ Wir müssen reden, seit du mich diesen Sommer vor dem Basilisken gerettet hast frage ich mich warum du das getan hast. Seien wir ehrlich, du hättest das nicht für jeden deiner Freunde getan oder? Ich will endlich wissen wieso du das getan hast.“
„ Hätte ich dich etwa sterben lassen sollen? Hätte ich dich da einfach liegen lassen sollen? Hätte ich Fudge gestatten sollen dich nach Askaban zu bringen? Nein, dass hätte ich nie zugelassen. Für Louis, Fleur, Nathalie und Stephan hätte ich vermutlich das selbe getan aber aus einem anderen Grund. Die Vier und mich verbindet etwas, wir alle haben unsere Familie im Kampf gegen Schwarzmagier verloren, wir sind gleichgesinnte, wir verstehen uns blind und wir haben das gleiche Ziel. Bei dir ist es etwas anderes, etwas tieferes. Seit dem letzten Jahr weiß ich, dass du etwas besonderes bist, etwas ganz besonderes. Deswegen hab ich dich gerettet. Deswegen hab ich dir letztes Jahr das alles beigebracht. Deswegen habe ich dich nie wie deine Brüder angegriffen.“
„ Und wie kommst du darauf? Wie kommst du darauf, dass ich etwas besonderes bin?“
„ Dein Wesen, du weißt noch, dass ich letztes deine Aura gesehen habe? Normalerweise herrschen Töne zwischen weiß und schwarz vor. Deine war anders, das hat meine Neugier geweckt. Goldene Auren kommen sehr selten vor, wirklich sehr selten. Deswegen wusste ich, dass du etwas besonderes bist.“
„ Das ist nicht alles? Du hast mich nicht nur gerettet weil du dachtest ich wäre etwas besonderes oder?“
„ Nein, anfangs hat mich nur diese Aura fasziniert aber je mehr ich über dich heraus fand, je besser ich dich kennen lernte desto sicherer wurde ich mir. Dieser Stab hat mich endgültig in meiner Theorie bestätigt, dass du mehr bist als eine normale Hexe, viel mehr.“
„ Was soll das schon wieder heißen?“
„ Jeder Stab hat einen Zwilling, einen Stab aus den gleichen Materialien die aber eine ganz andere Wirkung haben. Es gab immer nur zwei Stäbe aus Elder. Ein legendärer 'Stab des Todes' der seinem Besitzer die Macht gab in jedem Duell zu gewinnen. Der zweite Stab verschwand schon vor Jahrhunderten, ein Stab der seinen Besitzer vor allen Flüchen schützen konnte. Verstehst du worauf ich hinaus will? Dieser Stab ist das Gegenstück zum Stab des Todes. Ich denke nicht, dass Molly wusste wie mächtig dieser Stab ist sonst hätte sie versucht ihn selbst einzusetzen nein er funktioniert wohl nur mit dem richtigen Besitzer.“
„ Was ist mit deinem Stab?“
„ Mein Stab? Nun der Hauptbestandteil besteht aus einer Phönixfeder, ich denke ich weiß wer denn Zwilling hatte aber das kann ich ihn wohl schlecht fragen. Olivander weiß es vielleicht aber denn kann auch schlecht fragen. Ich denke dieser Stab wird mir gute Dienste leisten. Du bist übrigens die erste der ich erzähle woraus dieser Stab besteht. Nicht einmal Remus kennt ihn. Ich werd es auch keinem der anderen erzählen, nicht bevor ich es muss. Deswegen behalt das bitte für dich ja? Wenn die Todesser rausbekommen, dass ich einen Phönixstab habe bin ich ein toter Zauberer.“
„ Natürlich, dafür sind wir doch Freunde oder?“
„ Mehr als Freunde Gin, beste Freunde. Manchmal denke ich du verstehst mich besser als die anderen. Sonst hätte ich es dir auch nicht erzählt.“
Ginnys Augen glänzten verräterisch als sie verstand worauf er hinauswollte.
„ Die allerbesten Freunde, nichts wird je zwischen uns kommen.“ Sinnierte Ginny mehr zu sich selbst. Sie konnte nichts wissen, dass in Vert wieder einmal der alte Kampf ausgebrochen war, härter als jemals zuvor. Allerdings ging sie auch nicht weiter darauf ein. Sie blieben einfach nebeneinander sitzen, versunken in Gedanken merkten sie nicht wie die Zeit verflog. Erst als es dunkler wurde raffte sich Vert als erster auf, die meisten hatten sich inzwischen in ihre Zimmer verzogen und so war Vert einer von wenigen der bemerkte, dass die Kutsche durch die Wolkendecke brach. So fiel sein Blick auch das erste mal auf Durmstrang.
Er wusste nicht was er erwartet hatte, ein Schloss oder einen Palast wie in Beauxbatons? Ein kleines Dorf wie Hogsmeade? Egal was er erwartet hatte, das war es garantiert nicht. Im Dämmerlicht der untergehenden Sonne wirkte die Festung, anders konnte man dieses Gebäude einfach nicht bezeichnen, noch bedrohlicher. Die Festung lag auf dem südlichen Ausläufer einer ziemlich großen Insel und war aus schwarzem Marmor gebaut worden. Das alleine hätte schon bedrohlich wirken könnte aber der Umstand, dass diese Mauern gut zwanzig Meter hoch waren verstärkte die Bedrohlichkeit immens. Aus dieser Höhe waren außer den Mauern nur ein Gebäude aus dem schwarzen Block der Festung zu erkennen. Ein riesiger Turm mit Überblick über die ganze Insel dominierte die Festung. Dieser Turm war es vermutlich, der dem Ort die Bedrohlichkeit verlieh. Er war höher als jedes Gebäude das er bisher gesehen hatte. Es musste mindestens 300 Hoch sein und thronte schwarz über der Szenerie. Als sie tiefer sanken wurden immer Details sichtbar. Der Turm war über und über mit Wasserspeiern bestückt worden, Vornehmlich Adler, Drachen und andere große Vögel und Flugechsen. Der Turm bildete anscheinend den Abschluss des Hauptgebäudes der wie bei einer Kathedrale im Kreuzgang angelegt war. Regelmäßige Erhebungen auf der Mauer, die Vert bisher noch nicht aufgefallen waren stellten sich als Kanonentürme heraus, Relikte aus einer längst vergessenen Zeit in der sich solche Orte noch verteidigen mussten.
Als die Kutsche mit einem lauten Krachen aufschlug war sich Vert zumindest in einem Punkt sicher, sein erster Eindruck von dieser Schule war richtig gewesen. Sie strahlte bewusst eine Aura der Bedrohung aus.
Das Begrüßungskommando ließ Vert schlucken, er hatte eine kleine Delegation erwartet, vielleicht auch den Schulleiter oder ein paar Lehrer aber dieses Aufgebot übertraf alles. Die ganze Schule schien vor der Festung aufmarschiert zu sein,die Landebahn wurde von gut drei dutzend Fackelträgern beleuchtet welche die Szenerie in ein flackerndes Licht tauchten, die Schüler trugen allesamt dunkelrote Pelzumhänge mit dazu gehörigen Mützen und vor den versammelten Schülern standen die Lehrer, Igor Karkaroff in einem Hermelinmantel und der Standarte von Durmstrang an der Spitze.
„ Olympe, es ist immer eine Ehre sie in den Hallen des Nordens willkommen zu heißen.“ Seine Stimme hatte einen starken Akzent und war so hart wie seine Eisblauen Augen. Die Schüler überging er komplett. Gebieterisch winkte er einen Schüler aus der sechsten Reihe heran der ein schwarzes Abzeichen mit einem silbernen V trug.
„ Poliakoff wird ihre Schüler herumführen bis es Zeit zum Mittagessen ist. Sie haben großes Glück, dass sie noch vor der Nacht angekommen sind.“
Der Schüler namens Poliakoff nickte ergeben und übernahm die Führung.
„ Das Institut von Durmstrang wurde 1243 gegründet, allerdings wurde es im großen Krieg von den Nordischen Ländern fast vollkommen zerstört. Direktor Karkaroff ließ die Ruine abreißen und baute eine ganz neue Festung auf, nur die Mauer stammten aus der alten Zeit.“ Das erklärte einiges, Karkaroff war ein bekannter Todesser und nach allem was Vert wusste auch ziemlich paranoid, deswegen hatte er vermutlich diesen mächtigen Turm bauen lassen um Angreifer schon von weitem erblicken zu können.
„ Die Wohnquartiere der Schüler befinden sich in den Kellern. Die Philosophie von Durmstrang besteht in der Auslese der starken. So ist es verboten sich an Kaminen zu wärmen oder außerhalb der Kerker zu schlafen. Im Mittelbau befinden sich der Speisesaal, der Duellraum und die Büros des Lehrkörpers. Außerdem gibt es hier die Waffenkammern, ein Gewächshaus um die Pflanzen vor der Witterung zu schützen und einen kleinen Hafen falls wir zu einer anderen Schule aufbrechen müssen. Oben im Turm befinden sich die Klassenräume, das Büro des Schulleiters und ganz oben einen Ausguck um die Schule vor Gefahren zu warnen. Die Stufen ab der dritten Klasse müssen alle 3 Monate dort eine Schicht übernehmen, außerdem kann eine Schicht dort oben auch als Strafmaßnahme verwendet werden, dann natürlich ohne Pelzmantel. Das Quidditchfeld befindet sich etwa einen Kilometer nördlich von hier, auf der ganzen Insel liegt ein Unaufspürbarkeitszauber und Muggelabwehr um zu verhindern, dass wir unangemeldeten Besuch bekommen...“
So ging es fast eine halbe Stunde weiter. Vert konnte nicht fassen, dass dieses Institut immer noch als 'Schule' galt, die Strafen hier waren oftmals einfach nur drakonisch, die Lebensbedingungen teilweise schlimmer als auf der Ile de Salut und der einzige mit wirklichem Luxus war der Direktor und seine Günstlinge. Jeder Schüler strebte danach einer von 3 Günstlingen im Jahrgang zu werden um dem Kerker zu entkommen.
Er war heilfroh, dass sie weiterhin in der Kutsche schliefen und selbst Fleur schien jetzt nichts mehr gegen den Fanclub zu haben.
Als sie schließlich zum Abendessen in den Speisesaal kamen waren die meisten Mannschaften bereits anwesend. Die Lehrer waren an eine neue Tafel verbannt worden um den Schulleitern der anderen Schulen zu weichen, die Schüler waren auf verschiedene Tische verteilt worden, die Mannschaften speisten jedoch alle an einem Tisch an dem nur wenige Durmstrangs saßen. Vert ließ sich neben Ginny an einem Ende der Gruppe nieder und starrte einen Moment irritiert auf seinen anderen Nachbarn, dieses Profil würde er überall erkennen.
Tbc :)
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