von ron0903
Kapitel 25 Siege und Briefe:
Nach Samhain hielt allmählich der Winter Einzug, auch wenn es wegen der klimatischen Lage immer noch warm blieb. In der Halle stieg eine fiebrige Anspannung, trotz der neuen Solidarität gab es einen Punkt in dem sich die Häuser immer noch uneinig waren und immer uneinig bleiben würden. Der Quidditchpokal stand an. Die Drachen hatten als Champion im ersten Spiel das Freilos, so dass sie sich auf die Taktik beider Gegner einstellen konnten. Die Adler und Phönixe trainierten wie die verrückten um die Drachen endlich vom Thron zu stürzen und nie war die Ausgangssituation so gut. Fünf Tage nach Samhain begann das erste Spiel der Saison. An diesem Morgen stürzte sich eine entkräftete Eule zum Tisch der Phönixe und warf einem Brief vor Vert ab. Er entschied sich dafür den Brief später zu lesen, da Quidditch nun erstmal wichtiger war.
Das Stadion summte bereits vor Anspannung, selbst in den abgeschirmten Kabinen konnte man die Schlachtrufe hören.
„ Ok Leute, das ist es, das große, auf dass wir so lange gewartet haben. Wir haben mehr trainiert als alle andere, wir haben die besseren Spieler und es wird endlich Zeit das wir diesen verdammten Drachen die Trophäe abnehmen. Das ist unsere, meine letzte Chance den Pokal zu gewinnen also erwarte ich von jedem das beste und jetzt raus mit euch!“ Jaque schien bei den letzten Worten tatsächlich zu glühen und drohte zu explodieren. Diese Intensität schien auf die anderen Mitglieder des Teams abzufärben denn sie nickten allesamt entschlossen und strahlten vor Siegesgewissheit.
Das Stadion war inzwischen ein Hexenkessel, jeder Platz war besetzt, jeder SchĂĽler aus Beauxbatons schien sich auf den TribĂĽnen eingefunden zu haben.
„ Guten Morgen Beauxbatons, willkommen zur ersten Partie dieser fünfhundertsten Quidditchsaison hier im Stadion der Lüfte. Die Phönixe um Jaque Disol empfangen heute die Adler um Kapitänin Nathalie de Soleil. Sie können sich auf eine packende Partie freuen, so spannend war der Dreikampf um die Quidditchkrone von Beauxbatons noch nie!“ Schalte es durch das Stadion. Professor Tedesco leitete diese Partie und lächelte beiden Mannschaften kurz zu bevor sie die Kapitäne nach vorne bat. Nach dem obligatorischen Händedruck und den Worten „ ich will ein schönes und faires Spiel sehen!“ wurden die Bälle freigegeben und 14 Spieler stiegen in die Lüfte. Jaque eroberte den Quaffel und es begann ein Spiel der Jäger wie es Vert noch nie beobachtet hatte. Alle sechs Jäger waren auf neuesten Nimbusbesen unterwegs und flogen so schnell in Formationen, dass man nur noch Schleier erkennen konnte, nur der Kommentator konnte darin offenbar Figuren erkennen und kommentierte unbeeindruckt weiter. Die Treiber hieben mit ihren Hölzern auf die Klatscher als wäre es ihnen egal ob Mensch oder Ball getroffen wurde und die Hüter glänzten mit brillanten Paraden die den Hexenkessel ein ums andere mal zum Kochen brachten. Nur Nathalie und Vert bekamen wenig zu tun, Vert versuchte mehrmals seinen bewährten Wronskibluff doch diesmal biss er auf Granit.
„ Da musst du dir schon was besseres einfallen lassen um mich auszutricksen Kumpel.“ Kam es nach dem dritten Versuch grinsend von Nathalie.
So verfolgten sie sich fast eine Stunde gegenseitig ums Feld während die Jäger immer wieder punkteten. „ Und wieder einmal ein perfekter Falkenkopfangriff, bei Merlin diesmal haben die Phönixe wirklich gute Arbeit geleistet es steht damit 120 zu 80 für die Phönixe in dieser hochklassigen Partie. Ich sage nur eins, die Drachen müssen sich in dieser Saison wirklich anstrengen.“ Dröhnte der neue Spielstand durch das Stadion als Vert ein verräterisches goldenes Blitzen erkannte. Er zog davon und blendete alles andere aus, Nathalie war nicht wichtig, der Spielstand war nicht wichtig, es zählte nur der Sieg. Nathalie kam gerade von einer weiteren Schleife zurück und erkannte den Schnatz viel zu spät, sie beschleunigte ihren Nimbus 2000 zwar auf Topspeed und holte rasch auf aber der Abstand war einfach zu groß, Verts Hand schloss sich sicher um den kleinen, wendigen Ball und das Triumphgeschrei in der Kurve der Phönixe gab ihm Recht. „ Und Black fängt den Schnatz, 270 zu 80 für die Phönixe! Oh das ist bitter für die nun gerupften Adler, dabei hatten sie dieses Jahr gute Chancen, ihr einzige Möglichkeit den Cup noch zu gewinnen wäre ein Sieg mit 200 Punkten Vorsprung gegen die Drachen und eine Niederlage der Phönixe gegen die Drachen. Aber die Phönixe haben hier heute verdient gewonnen, beide Seiten hätten den Sieg verdient aber es kann am Ende nur einen Sieger geben. Das war es für heute vom Quidditch und ich denke die Phönixe werden heute Abend kräftig feiern.“
Kaum das Verts Besen den Boden berührte wurde er auch schon von seiner Mannschaft in eine Massenumarmung gezogen während die Phönixe das Spielfeld stürmten und das Oval zu einer blauen Masse verschmolzen. Den ganzen Tag über war der Gemeinschaftsraum im Ausnahmezustand, einige Phönixe hatten eine Stereoanlage der Muggel umgebaut und nun liefen Titel der Muggel- und Zaubererwelt von Queens ‚we are the champions’, über eine Gruppe namens ‚Schwestern des Schicksals’ die eine schnulzige Ballade anstimmten. Nach einigen Stunden zog sich Vert in die Bibliothek zurück, auch weil er endlich den Brief lesen wollte nachdem er den Absender erkannt hatte.
„ Hey Kumpel,
irgendwie ist dieses Schuljahr seltsam. Ich und Neville kamen nicht zum Zug nach Hogwarts weil irgendwas die Barriere blockiert hatte. Danach hat er mir irgendwas von einem verrückten Elfen namens Dobby erzählt der verhindern will, dass Neville nach Hogwarts geht. Jedenfalls wir mussten Dads Auto ausborgen um nach Hogwarts zu kommen und natürlich mussten wir genau in die Peitschende Weide knallen! Das hätte ja Pech sein können aber an Hallowen wurde das ganze noch seltsamer, irgendwer hat die Katze unseres Hausmeisters versteinert, selbst Dumbledore wirkt besorgt. Naja, ich muss Schlussmachen, auf jeden Fall beginnt dieses Jahr nicht langweilig. Schönen Gruß von allen und ich hoffe wir sehen uns im Sommer wieder.
Ron“
Das war wirklich interessant, wenn selbst Dumbledore besorgt war konnte das nur eins bedeuten, er wusste selbst nicht was die Katze versteinert hatte. Selbst ihm fielen dafür nur wenige Möglichkeiten ein und die meisten waren einfach aberwitzig. Am wahrscheinlichsten war noch ein Schüler der schwarze Hexereien ausprobiert hatte aber Vert bezweifelte wirklich ob es in Hogwarts auch nur ein Buch gab der diese Magie beschrieb. Auf jeden Fall würde das Jahr in Hogwarts wieder interessanter werden als hier in Beauxbatons. Kopfschüttelnd schloss er sich wieder der Feier an, vielleicht würde er irgendwann hinter dieses Geheimnis kommen.
Die nächsten Tage ging er immer wieder die bizarre Situation in Hogwarts durch, was um Himmels willen tötete nicht sondern versteinerte nur ohne seine Beute zu töten? Da fielen ihm nur einige Mythen ein, die Medusen von Griechenland waren ausgerottet worden, Paralysezauber schienen genauso aus und auch Zaubereien wären für Dumbledore zu offensichtlich. Schließlich musste er wirklich aufgeben, zum ersten Mal ließen ihn beide Bibliotheken im Stich, nicht ein Hinweis auf irgendein Monster.
Doch das war nicht das einzige Thema, dass Vert beschäftigte. Seit Samhain schien Louis wie ausgewechselt. Er erschien kaum noch zu den Mahlzeiten, er antwortete meist nur einsilbig und trainierte wie ein Berserker. Natürlich versuchte Vert zu ihm durchzudringen doch der Vampir wollte oder konnte ihn nicht hören. Natürlich wusste Vert was ihm so zusetzte. Am liebsten wären die beiden nach Spanien marschiert und hätten im Alleingang die Regierung gestürzt doch das war Selbstmord und das wurmte sie beide. Am meisten traf es Fleur, obwohl sie keine Schuld hatte benahm sie sich so als wäre es alle ihre Schuld. Auch Stephan und Nathalie verbrachten immer mehr Zeit miteinander, zwar entfremdeten sie sich nicht so wie Louis aber ihr Fehlen war durchaus zu bemerken.
Der Dezember brachte noch mehr Ernüchterung, Remus und Sirius waren auf einer geheimen Mission unterwegs, das hieß über Weihnachten ging es nicht nach Hause. „ Ach komm schon, das wird trotzdem ein schönes Weihnachtsfest, Beauxbatons legt sich da richtig ins Zeug.“ Versuchte Fleur ihn aufzumuntern. Tatsächlich schienen viele in Beauxbatons zu bleiben, vor allem unter den Adlern.
So stellte sich Vert auf das erste Weihnachten ohne Familie ein.
Allmählich überkam das Schloss wieder die vorweihnachtliche Stimmung. Die Eingangshalle verwandelte sich nach und nach in eine gefrorene Höhle, übersät mit nie schmelzenden Eisstatuen, von der Decke hingen riesige Eiszapfen, selbst der Boden wurde gefroren und es kam zu mehreren Unfällen durch ausgerutschte Schüler. Doch all diese Weihnachtliche Stimmung wurde für Vert eine Woche nach dem ersten Angriff zur Nebensache. Hedwig brachte ihm einen Brief aus England zurück, diesmal war es jedoch nicht Rons schludrige Handschrift sondern eine unbekannte Handschrift.
„ Vert, irgendwas geht hier im Schloss vor. Ich habe keine Ahnung was in der Hallowen-Nacht passiert ist, ich weiß überhaupt nicht mehr was ich denken soll. Neville hat sich nicht im mindesten geändert, er schikaniert die Slytherins wo es nur geht und Ron hilft ihm dabei so gut er kann anstatt ihn aufzuhalten.
Aber deswegen schreibe ich dir nicht, es gab schon wieder einen Angriff, Colin Crevey. Wie Mrs. Noris wurde er versteinert und wieder kann ich mich an nichts erinnern! Das passiert mir immer öfter, mal habe ich Vogelfedern auf dem Umhang, mal habe ich rote Farbe an den Händen. Ich weiß nicht mehr weiter, hast du eine Ahnung was das sein könnte? Du bist vermutlich der einzige der mir glauben würde.
Ginny.“
Vert fluchte innerlich, schon zwei Angriffe? Das war ein Serientäter und offenbar schreckte er auch nicht vor Angriffen auf Schüler zurück. Irgendetwas klingelte bei ihm als er die Federn bemerkte. Das war vielleicht noch seltsamer. Katzen und Menschen in Ordnung aber wieso Vögel? Das wurde immer seltsamer. Schließlich, war das mit Ginny? Gedächtnisverlust? Gedächtnisverlust unter seltsamen Umständen? Was wenn das gar kein Gedächtnisverlust war? Ihm vielen zwei Möglichkeiten dafür ein, der Imperius Fluch und seine Abwandlungen oder Gedächtniszauber. Das zweitere konnte er ausschließen, so gezielt konnte kein Gedächtniszauber arbeiten. Aber wer würde ihr einen Imperius aufhalsen und vor allem warum? Auf jeden Fall musste er sie warnen.
Hastig suchte er nach einem Blatt Pergament und spitzte seine Feder.
„ Ich weiß nicht genau was den Gedächtnisverlust verursacht aber ich vermute einen mächtigen Zauber, genauer gesagt den Imperiuszauber. Irgendwer scheint dich damit regelmäßig zu belegen. Du solltest vorsichtig sein, vor allem die Slytherins angeht aber lasse dir ansonsten nichts anmerken. Was waren das für Vögel? Das könnte wichtig sein um eine Vermutung von mir zu stützen. Das Neville sich nicht geändert wundert mich nicht, Dumbledore hat ihm seit seiner Geburt klargemacht, dass er besser ist als alle anderen. Deswegen hält er sich auch für etwas besseres. Mach dir keine Vorwürfe deswegen, viele sind von ihm deswegen enttäuscht. Schreib mir bitte sobald sich etwas wichtiges ereignet.
Vert.“
Hedwig hatte anscheinend schon darauf gewartet, dass Vert eine Antwort schrieb. Irgendwie war ihm seine Eule wirklich unheimlich. Sie schien schon fast so intelligent wie ein Mensch zu sein. „ Flieg schnell Mädchen, das ist wirklich wichtig.“ Murmelte er ihr zu während er den Brief anband. Die Eule kniff ihm kurz in den Finger und verschwand gen England.
„ Was ist denn mit dir los? Du siehst aus als hättest du nen Geist gesehen?“ Fragte ihn Fleur keine fünf Minuten später. „ Es gab zwei Angriffe in Hogwarts, die Opfer sind zwar nicht Tod aber sie wurden versteinert.“
„ Versteinert? Wer um Himmels Willen versteinert Menschen?“ „ Hauptsächlich Monster, Drachen, Medusen, Basilisken. Daneben gibt es nur noch eine handvoll Zauber die in Hogwarts garantiert nicht gelehrt werden.“
„ Und du machst dir jetzt Sorgen um jemand bestimmten?“ Kam es grinsend von Fleur.
„Ich weiß nicht was du meinst.“
„ Oh das weißt du ganz genau, du willst es nur nicht zugeben. Komm schon ich hab gesehen wie du die Rothaarige an Weihnachten gemustert hast.“ Ihr grinsen wurde noch breiter.
„ Sie ist nur eine gute Freundin, nichts weiter.“ Wehrte Vert sofort ab.
‚Das stimmt nicht oder? Wenn selbst Fleur das herausgefunden hat, wieso wehrst du dich dann dagegen?’
‚ Sie ist in Neville verschossen und sie ist Rons Schwester, außerdem ist sie in England’
‚ Sie wird nicht mehr lange in Neville verschossen sein so wie er sich aufführt und was interessiert dich Weasley? Lass ihn ruhig wütend sein.’
‚ Die Weasleys waren immer gut zu mir und haben das Geheimnis bewahrt.’
‚ Weil sie dazu gezwungen wurden, was hindert dich also daran?’
‚ Sie geht nach Hogwarts und ich nach Beauxbatons…’
‚ Aber auch nicht für immer oder? Wenn du dich offenbarst wirst du nach Hogwarts kommen.’
‚ Nein, sie ist nur eine gute Freundin nicht mehr und nicht weniger.’
„ Wenn du meinst.“ Meinte Fleur immer noch breit grinsend.
In dieser Nacht lag Vert noch lange wach. ‚Willst du wirklich bleiben? Für alle Zeit ein niemand bleiben? Du wirst Voldemort herausfordern müssen und spätestens dann wird allen klar sein wer du wirklich bist. Sie werden dich hassen weil du sie im unklaren gelassen hast, weil du sie Jahrelang angelogen hast. Sag es ihnen sonst werden sie sich von dir distanzieren.’
‚ Dann wird es nie wieder Frieden geben, sie werden mich jagen, notfalls bis ans Ende der Welt. Sie werden mich und alle meine Freunde jagen.’
‚ Das wollen sie doch oder? Sie wollen gegen die Todesser kämpfen also kannst du sie nicht für immer beschützen.’
‚ Sie werden die Weasleys jagen.’
‚ Das werden sie so auch wenn der Krieg erneut ausbricht, als ihr Freund könntest du Ginny beschützen.’
‚ Nein, sie würden uns beide erledigen, das kann ich nicht tun.’
‚ Du wirst nicht immer der kleine Vert Black bleiben können. Du bist kein Schwarzmagier Harry, du bist mehr. Du bist Harry James Potter. Sag es ihr nächsten Sommer sonst wird sie es herausfinden, früher oder später.’
‚ Ich werde sie nächsten Sommer einweihen aber die Identität bleibt vorerst bestehen.’ Mit dem Gedanken an Ginny fiel er in einen unruhigen Schlaf.
Drei Tage später kam Hedwig bereits zurück, mit einer neuen Nachricht am Bein.
„ Ich verstehe es nicht mehr, heute haben sie zwei neue Opfer gefunden. Wieder ein Muggelstämmiger und ein Geist. Wer um Himmels Willen kann einen Geist töten? Diese Federn stammen von einem Hahn, unser Wildhüter hat schon sechs von ihnen dieses Jahr verloren. Du meinst jemand hat mich verflucht? Das kann nicht sein, ich habe aufgepasst aber trotzdem passierte es schon wieder. Ich weiß einfach nicht weiter. Selbst Tom scheint mir nicht mehr zu verstehen. Er wird so anders. Ich…“ Hier brach der Brief plötzlich ab und war hastig zusammengerollt worden.
Tote Hähne? Nein das konnte nicht sein, das war unmöglich! Wie hätte er nach Hogwarts kommen sollen? Und wer war eigentlich Tom? Sie hatte ihn nie erwähnt, es schien eine Art Freund zu sein aber denn hätte sie doch irgendwann erwähnt oder? Er hastete zurück zum Schlafsaal und rollte die Karte von Hogwarts aus. Er inspizierte sie genau aber da war kein Tom, wer auch immer Tom war, ein Mensch war er jedenfalls nicht. Aber wenn sie niemand verflucht hatte dann… Innerlich schlug er sich mit der Hand gegen den Kopf. Sie hatte doch dieses Tagebuch gehabt, sie hatte ab und zu nach dem Training hineingeschrieben. Wie hatte er nur so dumm sein können. Tom war der Besitzer des Buches gewesen! Aber ein Buch das anfing zu agieren? Nein das war mit Sicherheit kein normales Buch. Als er fünf Minuten später mit Feder und Pergament in die Halle gestürmt kam kreiste Hedwig in Warteposition über den Tisch und schoss auf ihn zu kaum, dass er die Feder in Tinte getaucht hatte.
„ Ginny, ich lag falsch, es ist kein Buch wie ich zuerst dachte, es ist das Buch, es ist das Tagebuch. Wem hat es vor dir gehört? Wann wurde es gedruckt? Wenn mich nicht alles täuscht ist das kein normales Buch. Werde es so schnell wie möglich los, bitte das ist sehr wichtig. Schreib mir so schnell wie möglich zurück.
Vert.“
Geduldig nahm Hedwig den Brief entgegen und schoss zurück. „ Ziemlich reger Eulenverkehr oder?“ Kam es grinsend von Fleur. „ Ja, allerdings keine Herzchenbotschaften wenn du das meinst, es gab schon wieder zwei Angriffe und ich habe immer noch keine Ahnung was die Versteinerung verursacht.“
Fleur nickte nur knapp und entfernte sich wieder, innerlich wand sich Vert. Allmählich konnte er sich denken was diese Versteinerung auslöste aber das war unmöglich. Technisch jedenfalls, eine bestimmte Basiliskenrasse erhielt nach etwa 100 Jahren die Fähigkeit seinen Blick zu kontrollieren. Das wäre zumindest eine Erklärung für die Versteinerung aber diese Basilisken wurden über 20 Meter lang und hörten nie auf zu wachsen. Wie sollte diese Riesenschlange nach Hogwarts gelangen? Er konnte sich keinen Reim darauf machen.
Als fast zwei Wochen keine neue Briefe gab entspannte er sich langsam, vermutlich war es falscher Alarm gewesen aber trotzdem konnte man die drei Angriffe nicht verschweigen. Schließlich gab es Vert endgültig auf, vermutlich war es einfach ein verrückter Siebtklässler denn Dumbledore bald erwischen würde, er mochte Dumbledore Methoden zwar nicht aber zumindest waren sie effektiv. Als Nachfolger für Domain wurde ein unbekannter Aktivist gewählt, eine Marionette der liberalen Kräfte denen auch schon Domain angehört hatte. Es würde zwar keine großen Reformen bis zu den Neuwahlen geben aber zumindest würde es kein Rollback geben wie ihn die Konservativen unter Norman anstrebten, zumindest das war eine gute Neuigkeit.
Inzwischen konnte man die Vorweihnachtliche Stimmung einfach nicht mehr ignorieren, Die Eingangshalle hatte sich inzwischen in einen Palast aus Eis verwandelt, vor dem Lehrertisch hatte man inzwischen eine Bühne aufgebaut auf der vor allem zu den Essenszeiten eine Gruppe Nymphen Weihnachtslieder sangen. Es war wie ein seltsamer Mix aus Eis und Wärme wenn das gleißende Sonnenlicht auf das Eis traf. In der Mitte der Halle wurde eine riesige Fichte aufgestellt die fast die Decke streifte und die Gänge wurden kräftig mit Misteln geschmückt, in jedem Fenster hingen immergrüne Zweige und das ganze Schloss schien in neuem Glanz zu erstrahlen. Schließlich ließ sich sogar Vert von der Weihnachtsstimmung anstecken, einzig Louis schien dagegen resistent zu sein. Am Vorabend des Weihnachtstages wurde es Vert damit zu dumm und er folgte Louis mit seinem Tarnumhang zu einer seiner Trainingseinheiten. Was er dort sah ließ ihm den Atem stocken. Louis hatte sich ein ganzes Schlachtfeld aufgebaut und er wütete durch die Reihen seiner Feinde als wäre es ihm egal ob er Freund oder Feind treffen würde. Vampire hatten zwar naturgemäß weniger Hemmungen zu töten doch das hier war einfach nur noch blutrünstig. Innerhalb von wenigen Sekunden lagen gut 100 Puppen am Boden, die meisten von ihnen enthauptet.
„ Du hättest nicht herkommen sollen Vert.“ Kam es plötzlich von dem geborenen Vampir. Geschockt streifte sich Vert den Umhang ab und fokussierte den Vampir. „ Du lässt ja nicht mehr mit dir reden und wenn ich mir das hier ansehe…“
„ Ja, die Trainingsbedingungen hier in Beauxbatons sind miserabel. Ich schätz mal zu Hause schaffe ich doppelt so viele.“ Unterbrach ihn Louis schnell.
„ Das war es nicht was ich meine, wenn Nathalie das sehen würde, ich wäre in ihren Augen nicht mehr als ein unschuldiges Lämmchen im Vergleich zu dir. Seit wann machst du keine Gefangenen mehr?“
„ Seit diesen Sommer, harte Zeiten verlangen harte Maßnahmen. Deine Gegner werden dich auch nicht verschonen also warum solltest du es tun?“
„ Weil du besser bist als deine Gegner, was sagst du denn 100 Familien wenn du sie triffst? Tut mir leid aber ihr Mann hätte versucht mich umzubringen. Was tust du wenn sich jemand ergibt? Ist er nicht genauso dein Gegner? Du darfst dir nie deinen Rachegefühlen hingeben. Ich verdamme dich nicht dafür, dass du sie ermordest hast aber der Tod ist nur der letzte Ausweg.“ Kam es ernst von Vert.
„ Das führt zu nichts fürchte ich, wir haben wohl verschiedene Ansichten und das wird sich nicht ändern.“
„ Dann rede zumindest wieder mit uns, Fleur ist am Boden zerstört weil du dich selbst ausgrenzt. Du kannst deine Eltern nicht alleine rächen, niemand kann das.“
„ Du hast also nie darüber nachgedacht?“
„ Natürlich habe ich das, bis letztes Jahr war ich überzeugt das nur ich Voldemort erledigen könnte. Bis ich euch getroffen habe. Deswegen weiß ich ja genau was du denkst.“
„ Du weißt gar nichts, du hast versucht mich zu überzeugen aber ich brauche Zeit, richte das auch den anderen aus.“ Kam es abweisend von Louis. Vert seufzte und verschwand durch die Tür. Stephan und Nathalie hatten sich ausnahmsweise zu Fleur gesellt. „ Was erreicht?“ Kam es knapp von Fleur. „Er ist so was von Dickköpfig, er muss selbst verstehen was er falsch gemacht hat. Ich hab versucht mit ihm zu reden aber es war unmöglich seine Meinung zu ändern. Er ist nicht mehr der süße Vampir der er noch letztes Jahr war.“
„ Das war ja auch ein Witz, hat er Eckzähnchen wirklich ernst genommen?“ Kam es lachend von Fleur. „ Hat er und glaub mir du musst dir nen neuen Spitznamen ausdenken. Was er beim Training geleistet hat, das war unglaublich.“
„ Und das aus deinem Munde, wie schlimm war es?“ Kam es überrascht von Nathalie.
„ Er hat sich ein kleines Schlachtfeld aufgebaut, mit etwa hundert Gegnern und er mäht sie reihenweise um. In nicht mal einer Minute hat er 100 Gegner getötet.“
„ Kein Zauberspruch ist so schnell…“
„ Er hat nicht einen Zauber benutzt, er kämpft mit dem Schwert.“
„ Das ist barbarisch ehrlich mal, mit dem Schwert kämpfen nur blutrünstige Söldner und…“
„ Vampire richtig, ich sag ja er sich verändert.“ Vollendete Vert für sie.
„ Aber wieso ist er so geworden? Ich meine schön und gut Spanien ist von den Radikalen überrannt worden na und?“
„ Das ist schwierig zu erklären, Fleur hat er dir je seine Geschichte erzählt?“
„ Nein, dir etwa?“
„ Letztes Jahr an Samhain, als ich mich geweigert habe zum Fest zu gehen. Ich fürchte er muss euch alles erzählen. Es reicht wenn ihr wisst, dass seine Eltern tot sind. Ermordet von den Radikalen. Louis hat es sich in den Kopf gesetzt sie zu rächen.“ Die drei nickten verstehend und Schweigen senkte sich über sie.
„ Wir sollten langsam ins Bett, schließlich wird Weihnachten morgen anstrengend werden denke ich.“ Kam es schließlich von Vert und die vier erhoben sich synchron.
Vert erwachte am nächsten Morgen noch früher als sonst und dass sollte schon einiges heißen. Die Geschenke waren noch nicht aufgebaut und innerhalb weniger Minuten war er in seine Trainingssachen geschlüpft. Die Joggingstrecke um Beauxbatons hatte im letzten Glanz des Mondes etwas mystisches an sich, erhellt vom silbernen Zwielicht wirkten die Bäume ganz anders, das Schloss erstrahlte in ganz anderen Farben und das Quidditchstadion wirkte wie ein seltsam geformtes Raumschiff. Es war seltsam und doch vertraut wie er da eine Runde nach der anderen drehte, an den Klippen kämpfte er gegen einige Schatten und testete einige neue Zauber. Als er schließlich nach zwei Stunden doch ins Schwitzen kam verschwand er unter die Dusche. Als er in sein Zimmer zurück kam fiel sein Blick sofort auf einen großen Berg Geschenke der ein Lächeln auf Verts Züge zauberte. Von Bill gab es dieses Jahr über die Ägypter sondern ein Buch über die fortgeschrittene Magie der Kobolde, von Remus gab es eine Gesamtausgabe der Verteidigungslehrbücher von Hogwarts, Sirius Geschenk bestand aus einem Spiegel. Ein schneller Aurenblick ließ ihn vor Schock fast umfallen, das war ein seltener Zweiwege Spiegel, mit diesen Spiegeln konnte man sich über beliebige Distanz unterhalten. Von der Gendarmerie gab es in diesem Jahr eine Kette mit eingebautem Schutzschild der die Magie eines mittelschweren Schutzschildes aufsaugen kann. Nathalie und Stephan hatten für ein besonders dickes Buch zusammengelegt „ Graue Magie und ihre Grenzen zur Illegalität, ein Wegweiser für Grenzgänger“: Anscheinend hatten sie sich endlich damit abgefunden, dass er sich nicht ändern würde. Von Arthur und Molly bekam er das wohl seltsamste Geschenk, eine Armbanduhr. Zuerst schob er es auf Arthurs Hang zu Muggelartefakten aber dann musterte er die Uhr genauer und staunte nicht schlecht. Es war eine kleine Ausgabe der Wanduhr die er im Fuchsbau gesehen hatte. Grinsend belegte er die Uhr mit einem Tarnzauber und streifte sie sich über, es würde schon komisch aussehen wenn er plötzlich mit 2 Armbanduhren herumlaufen würde.
Im Gemeinschaftsraum erwarteten ihn schon Fleur, Nathalie und Stephan, Louis schien schon wieder im Trainingsraum zu sein. Fleur trug wie selbstverständlich einen neuen Umhang, nur mit geübtem Auge war zu erkennen, dass er nicht aus Seide bestand sondern aus feiner Drachenhaut gewebt war. „ Von Dad, er meinte es wäre sicher wenn ich von hinten angegriffen werde.“ Fleurs Lächeln wurde auf Verts fragenden Blick noch breiter. Nun bemerkte er die Umhänge auch bei Nathalie und Stephan, er selbst verwendete den Umhang von Charlie schon seit 3 Jahren und das hatte ihn schon mehrmals das Leben gerettet. „ Übrigens danke für das Buch, seit vier Jahren will ich wissen wie du das mit dem Steinschild machst.“ Riss ihn Fleur von diesen Beobachtungen los. „Was für ein Steinschild?“ Kam es irritiert von Nathalie.
„ Meine Koboldmagie, nützlich wenn man sich bei einem Gegneransturm verschanzen muss oder einen Gegner effektiv außer Gefecht setzen will ohne ihn gleich umzubringen.“ Erklärte Vert sachlich.
„ Du beherrscht Koboldmagie?“
„ Unter anderem, daneben hab ich mich mit antiker Magie beschäftigt, speziell Ägyptische und Keltische Magie und ein bisschen griechisch ist auch noch dabei aber die letzten sind im Kampf nicht zu gebrauchen.“ Ergänzte Vert beiläufig.
„ Und ich dachte ich kenne alle deine Tricks nach unserem kleinen Showkampf. Kannst du mir das beibringen?“
„ Das musst du schon selbst lernen, eine Ausbildung würde Jahre dauern. Du musst die Materie selbst verstehen und auch die Sprache meistern. Wirf mal einen Blick auf dein Weihnachtsgeschenk Kapitel zehn bis vierzehn, Stephan bei dir sind es die Kapitel acht bis sechzehn.“ Verts grinsen wurde noch breiter als die beiden ihre Bücher aufschlugen „ fortgeschrittene Angriffsmagie und ihr erfolgreicher Einsatz im Duell“ und „ fortgeschrittene Verteidigungsmagie und ihr erfolgreicher Einsatz im Duell“. Nach endlosen Sekunden ergriff Fleur das Wort. „ Wenn es zum Krieg kommt sind wir bereit.“
„ Wenn es zum Krieg kommt werden wir zusammen kämpfen, komme was wolle. Dieses blöde Schlangengesicht wird gar nicht wissen was ihn da überrollt hat.“ Pflichtete Stephan ihr ernst zu.
„ Wenn es zum Krieg kommt werden wir Voldemort töten oder bei dem Versuch sterben, wir alle.“ Schloss sich Vert der Meinung an. Er wusste das dieser Krieg kommen würde, vielleicht in einem Monat, vielleicht auch erst in Jahren aber er würde kommen…
tbc :)
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