von ron0903
Kapitel 17 Enthüllungen:
Mit der ersten Runde im Rücken brach die Weihnachtsfreude in Beauxbatons aus wie es Vert noch nie erlebt hatte. Wo auch immer er in der nächsten Woche hinsah überall war plötzlich Weihnachtsstimmung, die Wände und Rüstungen wurden geschmückt, auf den Gängen wurden laut Weihnachtslieder angestimmt, selbst der Himmel schien Weihnachten mit einem plötzlichen Kälte und Schneeeinbruch vorzubereiten. Selbst Vert lies sich von der guten Laune anstecken, obwohl er vom Fest selbst wenig sehen würde. Diesmal würden die Schüler nicht mit dem Zeppelin fliegen, die Winterstürme waren einfach zu unvorhersehbar. Diesmal reisten sie per Portschlüsseln nach Paris zurück. Endlich wieder zurück nach Black Manor, für volle zwei Wochen. Beauxbatons war zwar gut und schön aber das Schloss würde immer nur sein zweitliebster Ort auf der Welt bleiben. Keine Pracht und kein Prunk konnte mit den Erinnerungen an dieses Haus konkurrieren, kein noch so weiches Bett konnte verhindern, dass er sich nach seinem Zimmer sehnte. Erst jetzt merkte er, wie sehr ihm das Haus wirklich fehlte. Wie sehr er Sirius und Remus vermisst hatte.
Die letzte Woche verging wie im Flug, die Aussicht endlich nach Hause zu kommen ließ selbst die Geschichtsstunde zu einem kleinen Zeitfenster zusammenschrumpfen.
Die Portschlüssel lagen am dreiundzwanzigsten Dezember neben den Frühstückstellern. Anders als die normalen Objekte, welche keine Aufmerksamkeit unter den Muggeln erregen durften waren diese Portschlüssel kleine Figuren die das jeweilige Wappentier des Hauses darstellten. „ Dies sind mehrfach verwendbare Portschlüssel, jeweils am zwanzigsten Dezember, 8 Januar, dem Freitag vor der Osterwoche und dem Sonntag nach der Osterwoche aktivieren sich diese Portschlüssel mit dem Kommando ‚Beauxbatons’. Wie immer gilt, Zaubern außerhalb der Schulzeit ist ein strafbares Delikt, besonders in Gegenden die stark von Muggeln bewohnt werden. Jeder Zauber, auch der Versuch eines solchen führt zum sofortigen Schulverweis. Ausgenommen sind Situationen bei denen das eigene Leben, das Leben eines Zauberers oder das Leben eines Muggels gefährdet sind. Ich wünsche ihnen angenehme Ferien.“ Kam es von Maxime kaum das der letzte Krümel verschwunden war.
Verts Phönix war auf jeden Fall magisch gefertigt worden, sie bestanden aus einem normalen grauen Stein, vermutlich Schiefer, aber kein Steinmetz hätte die Steine so behauen können. Jedes Detail war erkennbar, von den Muskeln an den Flügeln bis hin zu den azurblauen Augen, diese Statur war nicht einfach ein Portschlüssel, sie war ein Kunstwerk. Als Vert die Statur umfasste korrigierte er sich, das war kein Schiefer sondern wirklich nur normales Gestein wie man im Sommer oft an der Küste fand. Doch für weitere Untersuchungen blieb ihm kaum Zeit denn schon spürte er wieder den Ruck durch seinen Körper gehen.
Er landete nicht auf dem Flughafen sondern in einem Raum von 4x4 Quadratmetern, der Raum bestand tatsächlich nur aus den grauen Wänden und einer schlichten schwarzen Tür. Dahinter erstreckte sich ein breiter, scheinbar unendlich langer Flur mit tausenden dieser Räume. Hier gab es alle hundert Meter Leseecken, Zeitungslektüre in einem halben dutzend Sprachen und selbst Fernseher hatten hier Eingang gefunden, anscheinend handelte es sich dabei um eine riesige Ankunftshalle für Portschlüssel. „ Beeindruckend nicht wahr ? Diese Halle wurde während des zweiten Weltkrieg gebaut, nur durch ihn konnten wir die Auroren aus England und Übersee in Regimentsstärke nach Frankreich bringen. Die meisten Zellen werden nie benutzt aber zu großen Veranstaltungen herrscht schon ziemlicher Betrieb.“ Kam es lächelnd von Sirius, er, Remus und noch einige hundert andere Familienangehörige schienen auf ihre Kinder zu warten.
„ Wie viele Leute können hier gleichzeitig ankommen?“ Kam es staunend von Vert, er hatte gewusst, dass das Französische Ministerium gerne Eindruck schindete aber diese Halle war tatsächlich riesig und man hatte nicht am Luxus gespart, die Decke schien mit einem einzigen Fresko bemalt worden zu sein und von weitem hörte er einen Brunnen plätschern.
„ Zu Spitzenzeiten kommen hier vielleicht 4000 – 5000 Zauberer gleichzeitig an, den Rekord haben sie glaube ich im Indochina Krieg aufgestellt als hier mit einem Schlag 7000 Auroren raus geportet wurden aber da geht mit Sicherheit noch mehr. Bei nicht genehmigten Portschlüsseln werden sofort alle Kabinen geschlossen und ein Betäubungsgas eingefüllt, spätestens 10 Minuten nach dem Alarm sind 5 Notfallregimenter vor Ort. Glaub mir, das Ministerium ist besser befestigt als jede Burg.“ Kam es grinsend von Sirius während sie sich auf den Weg zum Ausgang machten. Sie waren relativ weit vorne angekommen, nur um die 100 Mitreisende kamen aus ihren Kabinen und setzten sich zielstrebig in Richtung Ausgang in Bewegung. „ Jetzt siehst du das erste Mal das Französische Ministerium für Magie, dieses Gebäude ist wesentlich älter als das Ministerium in England und nicht ganz so zweckmäßig.“ Kam es nun lächelnd von Remus, bei der Geschichte des Ministeriums war er wieder in seinem Element. Als die Türen aufgingen sah Vert sofort was der alte Werwolf meinte. Sie standen in einem kreisrunden Raum mit einem Durchmesser von mindestens 3 Kilometern, auf dem Boden war ein weißes Pentagramm eingezeichnet, jede Spitze zeigte auf ein Wort. Liberté, égalité, fraternité, fÃdelité, amité. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Treue und Freundschaft. Beeindruckender jedoch war die Decke oder der Ort wo eigentlich die Decke hätte sein müssen. Das Gebäude zog sich hunderte Meter in die Höhe und schloss in einer Kuppel die mit einem Loch für genug Lichteinfall sorgte. Der Begriff Ministerium war eigentlich falsch, vielmehr wirkte dieser Ort wie ein Mix aus Regierungsgebäude, Bahnhof und Einkaufszentrum. Die unteren Etagen wurden von gewaltigen Läden in den Dimensionen von Muggel-Supermärkten eingenommen, darüber befanden sich kleinere Behörden und Anlaufstellen wie etwa das Bürgeramt und die Meldestelle für Ausländische Besucher. Weiter oben befand sich der Teil welcher nicht der breiten Öffentlichkeit zugänglich war, hier befanden sich die Büros und die unterschiedlichen Abteilungen des Französischen Ministeriums.
„ Früher waren hier unten die Kasernen für die Auroren aber nach dem ersten Weltkrieg erkannte man, dass diese Truppe mobiler sein musste. Also baute man geheime Baracken wo die verschiedenen Regimenter stationiert sind. Einzig die Gendarmerie hat hier noch einen kleinen Stützpunkt ähnlich dem Aurorenbüro in London. Dieses Pentagramm, das ‚Symbol der Verfassung’, stellt die Prinzipien des Ministeriums für Magie da. Freiheit für alle Bürger Frankreichs, Gleichheit für alle Menschen, Halbwesen und magische Geschöpfe, Brüderlichkeit aller Franzosen, jeder Franzose ist in Krisenzeiten verpflichtet seinen Mitmenschen zu helfen wenn diese in einer Notlage sind, Treue gegenüber der Verfassung, Freundschaft gegenüber allen Staaten dieser Welt. Dieses Pentagramm stellt mehr dar als nur die reinen Prinzipien, die Prinzipien ‚sind’ das Pentagramm, es wurde nach der teilweisen Zerstörung durch deutsche Bomber hinzugefügt um für alle Zeiten an die Prinzipien zu gemahnen an die sich der französische Staat und alle Staaten dieser Welt halten sollten. Wenn dieses Pentagramm zerstört werden würde wäre nicht nur ein Symbol verloren gegangen, dieses Pentagramm ist die einzige Kopie dieser Grundsätze die heute noch existiert.“ Kam es ehrfürchtig von Sirius. Er steuerte auf eine weitere schwarze Tür zu, keine 100 Meter von der Portschlüsselzentrale entfernt. Diesmal standen sie in einer großen, Turnhallenähnlichen Konstruktion die absolut schmucklos war. „ Entschuldigen sie meine Herren aber bevor sie das Ministerium verlassen müssen sie kontrolliert werden.“ Kam es eilfertig von einem jungen Beamten der die Insignien der magischen Brigade trug. Er führte einen antennenartigen Gegenstand an jedem der drei entlang und die Antenne spuckte einen kleinen Papierfetzen aus. Schlagartig erbleichte der Junge Gesetzeshüter. „ Monsieur Black, sie… ich hatte keine Ahnung, wenn ich gewusst hätte, dass…“ Der junge Mann kam aus dem Stottern nicht mehr heraus.
Daraufhin lachte Sirius laut los. Remus warf ihm einen merkwürdigen Blick und riss sich schließlich zusammen. „ Sie konnten nicht wissen wer wir sind und haben nur ihre Pflicht getan.“ Kam es ruhig und freundlich von dem alten Werwolf. Danach zog er Sirius weiter und die drei apparierten schließlich aus dem Ministerium. „ Habt ihr das Gesicht gesehen? Ich hätte eine Kamera mitnehmen sollen!“ Platzte es aus dem Schwarzhaarigen heraus. „ Sirius, reiß dich zusammen. Der Mann hat nur seine Arbeit getan…“
„ Ach komm schon Moony, ich erinnere mich noch gut an Franks…“
„ Das war etwas anderes, wir waren 15! Wir dachten die ganze Welt würde uns offen stehen. Ich dachte du hättest inzwischen gelernt, dass das nicht so ist.“ Kam es neutral von Remus.
„ Schon gut, es war nur ein Witz Moony, nichts weiter. Eine kleine Erinnerung an unsere Wurzeln.“ Kam es beleidigt von Sirius.
„ Die Rumtreiber haben sich ihre Opfer immer bewusst ausgesucht und das aus gutem Grund Tatze, dass solltest gerade du am besten wissen. Was wäre passiert wenn der Junge damals tatsächlich in die Heulende Hütte gelangt wäre und plötzlich einem ausgewachsenen Werwolf gegenüberstünde?“
„ Das steht hier nicht…“
„ Lass es gut sein Tatze, die Rumtreiber sind Vergangenheit, einer hat uns verraten, einer ist Tod und ihr zwei habt das Erbe der Rumtreiber angenommen.“ Kam es ernst von Vert.
Damit war die Sache abgehakt und die drei wandten sich endlich dem Manor zu, Vert würde es nie vergessen, die abblätternde Farbe an der Fassade, der immergrüne Garten, die alten Möbel, selbst in zwanzig Jahren würde er nichts davon vergessen haben und er würde sich immer mit Freude daran zurückerinnern.
Das Haus war bereits festlich geschmückt und in der Mitte des Wohnzimmers stand ein riesiger Tannenbaum der fast die Decke streifte.
„ Kein Politikerauflauf diesmal oder Tatze ?“ Kam es verschmitzt von Remus als er sah wie Sirius begann die Fenster auszuschmücken.
„ Bei Merlin, ich glaub noch so ein Schaulaufen würd ich nicht erleben Moony, immer so verdammt freundlich und zuvorkommend bleiben, immer die Contenance wahren, das hab ich schon immer gehasst. Diesmal wird es eine kleine Party.“
Von Vert kam ein unterdrücktes Husten und Remus grinste breit. „ Wie viele sind es diesmal Tatze?“
„ Die Weasleys und die de la Cours, selbst Charlie hat freigekriegt. Nur Bill muss mal wieder in Ägypten Dienst schieben. Ich sag dir arbeite nie für einen Kobold wenn du mal Urlaub willst.“ Kam es schließlich von Sirius. Das verbreiterte Verts lächeln noch weiter, zumindest würde Fleur wohl bald erfahren was es mit seiner Vergangenheit auf sich hatte.
Den ganzen Tag über dekorierten sie weiter, es war erstaunlich was Sirius inzwischen an Weihnachtsschmuck gesammelt hatte. Es waren natürlich keine schlichten Girlanden wie sie die Muggel benutzen, dieser Schmuck hatte meistens irgendwelche Spezialkräfte die durch starke Ewigzauber Jahrhunderte halten konnten. Schon bald schalten Weihnachtslieder durch den Raum und von der Decke rieselten falsche Schneeflocken. Nach Remus Auskunft hatte es der Werwolf gerade noch geschafft zu verhindern, dass Sirius einen riesigen Weihnachtsmann mit Soundeffekt in einem Weihnachtsgeschäft gekauft hatte.
Gegen Abend ließen sich alle drei erschöpft in ihre Sessel fallen. „ Für ein kleines Fest war das ein ziemlicher Aufwand Tatze.“ Kam es nach einigen Minuten von Remus. „ Ach komm schon, dafür wird’s morgen mal wieder ein entspanntes Weihnachtsfest. Außerdem erinnert mich das immer an die alten Tage, weißt du noch Weihnachten 1981?“
„ Lass mich mal kurz nachdenken, Lily hat fast einen Tobsuchtsanfall bekommen weil du auf die glorreiche Idee kamst Harry einen Spielzeugbesen zu schenken? Du hast zusammen mit James Godrics Hollow in deiner Animagus-Gestalt unsicher gemacht und ihr seid gerade noch rechtzeitig zum Pudding zurückgekommen?“ Kam es grinsend vom Werwolf.
„ Jep und das war eines der besten Weihnachtsfeste aller Zeiten, ich hatte davor und danach nie wieder so viel Spaß.“ Kam es unter bellendem Lachen von Sirius.
„ Ja, die guten alten Rumtreiberzeiten.“ Kam es fast schon sehnsüchtig von Remus.
„ Wartet mal, ihr redet immer von den Rumtreibern aber was war das eigentlich? Ihr wollt es mir ja nie erzählen!“ Kam es leicht säuerlich von Vert.
Remus und Sirius stöhnten synchron auf. „ Sirius wollte es dir schon vor ein paar Jahren erzählen aber ich wollte dich nicht auf falsche Gedanken bringen. Du weißt ja, dass ich ein Werwolf bin. Nun Sirius, James und Peter Pettigrew brauchten wenige Monate um das herauszufinden.“ Bei der Erwähnung von Peter verkrampfte sich Vert. „ Jedenfalls, sie beschlossen mir zu Helfen. Sie brauchten drei Jahre bis sie herausbekamen wie sie es anstellen mussten aber sie wurden Animagi. Wir vier bildeten die Gruppe der Rumtreiber. Jeder von uns benannte sich nach seiner Tiergestalt. Sirius war Tatze, James war Krone, Peter war Wurmschwanz und ich war Moony.“ Wieder legte der alte Werwolf eine Kunstpause ein während Vert die Informationen realisierte, daher kamen also die Spitznamen. „ Doch das war nicht alles, vor allem James und Sirius entdeckten schnell was mit ihren Animagus-Gestalten möglich war und wir blieben nicht lange in unserem Versteck. Es gibt vermutlich niemanden der das Gelände von Hogwarts so gut kennt wie wir. Wir waren jung, naiv und wir kannten keine Grenzen. Wir dachten mit unseren Fähigkeiten könnten wir alles erreichen. Schon bald begannen wir uns einen Ruf aufzubauen. Wenn ich unsere Hausleiterin bei der Abschlusszeremonie richtig verstanden habe waren wir die schlimmsten Scherzbolde die Hogwarts je erlebt hat. Später weihten wir auch Lily ein aber sie hat nie einen Spitznamen bekommen und wollte auch nie eine Animagusgestalt. Allerdings haben wir es in unserer fünften fast zu weit getrieben. Eines unserer Lieblingsopfer war Serverus Snape, heute Professor Snape. Sirius hielt es für witzig ihm zu erzählen wie er in unserer Versteck gelangen könnte und natürlich erzählte er ihm das an einem Vollmond. Es ist deinem Vater zu verdanken das es damals keinen Toten gab.“
„ Der Schleimbeutel hätte es verdient.“ Mischte sich nun auch Sirius ein.
„ Tatze, niemand der dich nicht umbringen will verdient den Tod. Harmlose Streiche ja aber das war viel zu drastisch. Für James war es eine besondere Überwindung weil Snape damals einer der besten Freunde von Lily war. Fast schon ein zu guter Freund in James Augen. Um deine Frage vorweg zu nehmen. Ich habe dir das nie erzählt weil ich dachte du würdest in unsere Fußstapfen treten, würdest die gleichen Fehler machen. Die Ära der Rumtreiber gehörte zu den glücklichsten Zeiten die ich je erlebt habe aber trotzdem haben wir Fehler gemacht. Der größte war im Nachhinein vermutlich Peter zu vertrauen. Harry du musst mir versprechen nicht in die Fußstapfen der Rumtreiber zu treten. Das darfst du dir nicht erlauben, nicht in diesen unsicheren Zeiten.“
„ Ach komm schon Moony, gönn dem Jungen doch auch ein bisschen Spaß.“ Maulte Sirius schon wieder.
„ Ich hab sicher was besseres zu tun als pausenlos Streiche zu spielen ‚Moony’. Außerdem gibt es da ja noch das Turnier.“ Kam es ausweichend von Vert. Remus nickte zufrieden und entspannte sich wieder.
„ Gibt es von den Rumtreibern eigentlich noch mehr Erbe als der Tarnumhang? Ich meine wenn ihr soviel über Hogwarts rausbekommen habt gibt es sicher doch so was wie ein Tagebuch oder?“ Kam es nach einigen Minuten von Vert.
„ Nun ja, da gibt es schon noch etwas aber das bekommst du erst später. Ich brauch ja auch noch Überraschungen für die Sommerferien.“ Kam es grinsend von Remus. Sirius fiel nach wenigen Sekunden in das Grinsen ein und schließlich gab es Vert auf die beiden mit Fragen zu löchern.
Es war fast 11 als die drei in ihre Betten verschwanden.
Der nächste Morgen kam mit gleißendem Sonnenlicht und einer weißen Schneedecke von mindestens fünf Zentimetern dicke. Innerlich jubilierte er, wenn dieses Fest so gut wurde wie es begann würde es das beste Weihnachten seit langem werden.
Laut vor sich hin pfeifend machte er sich auf den Weg in die Küche wo Dobbs bereits ein Frühstück bereitstellte, sowohl Remus als auch Sirius schienen noch bis in die Puppen zu schlafen. Während er so über seinem kleinen Frühstück saß glitten seine Gedanken zum letzten Abend zurück. Einerseits war er erleichtert mehr über seine Eltern zu erfahren, über ihre Vergangenheit, wie sich die vier Freunde gefunden hatten. Über ihre Zeit in Hogwarts hatten Remus und Sirius ja immer geschwiegen. Andererseits war da immer dieser Konflikt, James war zwar nicht der reine Weißmagier wie er bisher gedacht hatte aber trotzdem hatte er Dumbledore immer zu nahe gestanden. Das machte seine Entscheidung nur noch schwieriger. Er war so versunken in die Grübeleien, dass er nicht einmal aufschreckte als Sirius unter großem Getöse die Küche betrat.
„ Hey kleiner, ich sagte fröhliche Weihnachten!“ kam es schon etwas gedämpft von dem Schwarzhaarigen.
„ Hm ? Fröhliche Weihnachten Sirius, sorry aber nach gestern Abend…“
„ Brauchst du erst einmal ein paar Tage ruhe ich weiß aber heute ist Weihnachten und das ist nun mal nur einmal im Jahr.“ Kam es fast schon beleidigt von Sirius. Das ließ Verts Mundwinkel nach oben zucken. Als dann wenige Minuten später auch Remus nach unten kam war die Laune wieder auf dem Hochpunkt angekommen. „ In einer Stunde kommen die de la Cours an, die Weasleys schaffen es wegen Charlie erst heute Nachmittag.“ Kam es von Sirius als alle pappsatt waren und Dobbs die Überreste verschwinden ließ. Vert nickte erleichtert, das gab ihm genug Zeit um Fleur zumindest in die Grundzüge seiner wahren Identität einzuweihen. Seit er ihre Geschichte kannte wusste er, dass er ihr vertrauen konnte.
Die Zeit schien nur so davonzufliegen, gerade hatte er es mit Hilfe von diversen Zaubern endlich Ordnung in seine Bücherregale zu bringen, was eigentlich schon wegen der schieren Zahl von Büchern unmöglich gewesen wäre, als auch der obligatorische Flohalarm ertönte. Sirius hatte darauf bestanden den Alarm trotz der Personalisierung beizubehalten da man dadurch „vor unliebsamen Überraschungen bestmöglich geschützt ist.“ Nacheinander flogen die de la Cours aus dem Kamin, Gabrielle schien durch den Alarm doch etwas eingeschüchtert worden zu sein und versteckte sich hinter ihrer Mutter während Remus den Alarm hastig abstellte, Philip und Sirius sich mit Handschlag begrüßten und sich Fleur zu Vert gesellte. Es dauerte fast 2 Minuten bis Remus den Alarm abstellen konnte und alle Anwesenden waren durch den hohen Ton gezeichnet. „ Vielleicht sollten wir mal über einen neuen Alarmton nachdenken, lange halte ich das nicht mehr aus.“ Kam es trocken vom Werwolf. „ Ach Moony jetzt reg dich nicht auf, du weißt ganz genau, dass schon jemand versucht hat dieses Haus zu finden.“ Kam es von Sirius zurück.
„ Und wurden gleich von einem ganzen Trupp Auroren begrüßt, ich denke das hat schon Eindruck geschunden.“ Entgegnete der Werwolf leicht lächelnd.
„ Ihr beide wisst schon das de Gaule ein ganzes Batallion zum Schutz dieses Hauses abgestellt hat oder?“ Kam es nun todernst von Philipe.
Nun klappte allen beiden der Mund auf. „ Ein ganzes Batallion ? Was erwartet er denn? Das alle Todesser dieser Welt gegen dieses Haus anrennen werden?“
„ Genau dass, ohne den Fidelius hättet ihr hier schon längst eine ausgewachsene Todesser Armee vor der Tür. Orion ist inzwischen eine Legende bei Freund und Feind.“ Kam es lächelnd von Philipe.
„ Schön wenn das so ist können wir den Floh Alarm zumindest abändern. Aber er bleibt auf dem Haus liegen, mir ist wohler dabei wenn hier nicht jeder der irgendwie die Koordinaten rausbekommen hat unangemeldet auftauchen kann. Wer weiß wer alles Zugang zum Fuchsbau hat.“ Kam es von Sirius.
„ In Ordnung aber nächstes mal BITTE keinen so durchdringenden Ton, mir klingeln jetzt noch die Ohren.“ Kam es gespielt ernst von Vert.
„ Was ist hier eigentlich los? Warum steht ein Batallion Auroren vor dem Haus und wieso ist dieses Haus besser gesichert als eine Festung?“ Kam es nun leicht wütend und irritiert von Fleur.
„ Ich denke das erklärte ich dir am besten oben, ist ne verdammt lange Geschichte.“
„ VERT BLACK! Was hab ich zum Thema Fluchen gesagt?“ Rief ihm Remus noch hinterher aber er reagierte nicht einmal darauf.
Kaum war die Tür hinter den beiden ins Schoss gefallen wollte Fleur schon mit ihrem Fragensturm beginnen aber Vert hob nur abwehrend die Hand. „ Ich denke ich erzählt dir am besten alles von Anfang an, danach kannst du mich mit so vielen Fragen löchern wie du willst in Ordnung? Gut zuallererst, wie du weißt bin ich nicht aus Frankreich. Genau genommen bin ich nicht mal ein Black. Hinter der Tarnidentität von Orion Black steckt Sirius Black. Angeblichem Mörder von Harry Potter und meistgesuchter Verbrecher in Großbritannien. Ich sage angeblicher Mörder weil Harry Potter vor dir steht. Dieser Trick war notwendig um zu verhindern, dass ich zu früh in den Krieg geschickt werde. Deswegen bin ich auch nach Beauxbatons und nicht nach Hogwarts…“
Harry redete sich alles von der Seele, von seiner Vergangenheit, der Problematik seiner Identität, die plötzliche Enthüllung über seinen Vater, er wusste nicht wie lange er geredet hatte als er sich schließlich ein Glas Wasser beschwor und sich aufs Bett fallen lies. Die Pause nutzte Fleur die bis dahin einfach nur auf ihrem Platz gesessen hatte, überwältigt von der Informationsflut die auf sie einprasselte. „ Damit ich das richtig verstehe, du bist DER Harry James Potter, der schwarzhaarige der uns damals das Leben gerettet hat ist ein Verbrecher der nie etwas verbrochen hat und Lupin ist ein Werwolf?“
„ Das trifft es in etwa, ich sagte ja das ganze ist kompliziert.“
„ Aber warum ? Warum habt ihr aller Welt glauben gemacht das Harry Potter damals gestorben ist?“
„ Ist das nicht offensichtlich? Würde es auch nur einen Verdacht geben, dass der Auserwählte einen Angriff des dunklen Lords überlebt hätte würde mich zum berühmtesten Menschen der Welt machen. Ich hätte nie die Gelegenheit mich vernünftig auf den Kampf gegen Voldemort vorzubereiten. Man würde mich gleich nach der Schule ins kalte Wasser werfen, zur Galleonsfigur des Widerstandes. Ich wäre nicht mehr als eine Marionette, die Marionette die Longbottom geworden ist. Verstehst du, hätte Sirius mich nicht mitgenommen wäre mein Schicksal besiegelt worden bevor es richtig begonnen hätte.“
„ Aber Voldemort ist verschwunden!“
„ Verschwunden ja aber ich dachte wir wären uns einig, dass er wiederkommen wird? Und er wird wiederkommen, da geb ich dir Brief und Siegel.“ Kam es lächelnd von Harry zurück.
„ Ok, das erklärt einiges, zumindest warum dieses Haus ein eigenes Wachschutzbatallion hat. Aber nehmen wir an das Voldemort würde wirklich zurückkommen, was würdest du tun?“
„ Mich meinem Schicksal stellen. Seit Remus vor vier Jahren hier eingezogen ist trainieren er und Sirius mich für den Kampf. Auf jeden Fall könnte ich dann meine Tarnung nicht mehr aufrechterhalten. Voldemort weiß, dass er es damals nicht geschafft hat mich umzubringen also würde er mich jagen. Er würde innerhalb weniger Wochen herausbekommen, wo Sirius steckt und so würde er auch mich finden. In diesem Fall müsstet ihr mich natürlich nicht begleiten wenn ihr erst eure…“
„ Soll das ein Witz sein? Ich lasse doch nicht zu dass dieses Monster frei herumläuft und meinen besten Freund umbringt! Natürlich würde ich dich begleiten und ich bin mir sicher, dass Louis genauso denkt. Wir halten zusammen, egal was kommt.“
Als Harry darauf nichts erwiderte und sich erheben wollte hielt ihn Fleur noch einmal zurück. „ Dir ist schon klar, dass du das ganze noch mit Louis durchstehen musst oder?“
„ Natürlich, wenn er soweit ist werde ich es ihm erzählen aber ich muss sicher gehen, dass er das nicht ausposaunt, egal was die Todesser mit ihm anstellen.“
„ Und woher hattest du bei mir die Gewissheit?“
„ Ganz einfach, nach dem was Riddle getan hast würdest du lieber sterben als ihm auch nur irgendetwas zu erzählen, deswegen hatte ich Gewissheit.“ Kam es schlicht von Harry, ein zorniges Funkeln in Fleurs Augen bestätigte das gesagte umgehend.
Alles in allem hatte das Gespräch mehr als eine Stunde gedauert und als sich die beiden wieder zu den Erwachsenen gesellten richteten sich schlagartig alle Augenpaare auf sie.
„ Was in Merlins Namen habt ihr da oben getrieben? In der Zeit hätte ich eine ganze Hausführung machen können.“ Kam es nicht unfreundlich aber ernst von Sirius bevor einer der anderen auch nur den Mund aufmachen konnte.
„ Es ist kompliziert, ich erzähl es euch beiden später.“ Kam es von Vert auf Englisch.
„ Was ist kompliziert? Orion was ist…“ Kam es nun neugierig von Philipe.
„ Das hättest du nicht tun sollen kleiner, wir können nicht wissen…“ Fiel ihm sofort Sirius ins Wort wurde aber gleich wieder von Vert unterbrochen.
„ Sie sind vertrauenswürdig glaub mir, ich wollte es ihr schon eine ganze Weile erzählen seit sie mir ihre Geschichte erzählt hat. Du weist genau wie gut ich Lügengeschichten aufdecken kann und Fleur ist zu hundert Prozent vertrauenswürdig.“ Kam es mit erhöhter Stimme wieder auf Französisch von dem 11-Jährigen.
„ Was ist hier eigentlich los? Orion was?“
„ Ich denke die Codenamen können wir weglassen Philipe, es gab da noch ein paar Geheimnisse, ich bin nicht glücklich drüber aber wenn Vert meint das ihr Vertrauenswürdig seid können wir es euch nicht vorenthalten…“
So wiederholte Sirius die ganze Geschichte noch mal, kürzte sie jedoch beträchtlich und lies zum Beispiel die Geschichte der Rumtreiber außen vor. Allein das reichte um den De la Cours fast die Augen überquellen zu lassen.
„ Das ist nie im Leben Harry Potter, Sirius selbst wenn der Rest stimmt, das KANN nicht James Kind sein, er hat keinerlei Ähnlichkeit.“
„ Das ist gewollt, glaubst du wir lassen so nach Beauxbatons rennen wo ihn jeder erkennen könnte?“ Mit einem leichten Schnippen lies Sirius die Illusionszauber verschwinden, zum ersten mal seit fast 3 Jahren sah man Harry in seiner ursprünglichen Gestalt. Die Haare waren kurz gehalten und standen, wie bei den Potters üblich, wild vom Kopf ab, der Körper schrumpfte um fast 10 Zentimeter und die Ergebnisse des jahrelangen Trainings, durch die Illusionen noch halbwegs kaschiert, traten nun in voller Stärke auf, die letzten Zweifel wurden durch die Smaragdgrünen Augen hinweggefegt.
„ Ich hätte es nicht für möglich gehalten, nach all den Jahren, niemand hätte das.“ Kam es matt von Philipe während Sirius den Zauber erneuerte. „ Damit seid ihr außer de Gaule die ersten die die ganze Geschichte kennen. Es war verdammt schwer das geheim zu halten glaub mir. Jahrelang mussten sie in England gegen die Todesser kämpfen, mehr als einmal gab es da die Versuchung alles aufzulösen, zurück zu kehren und gegen diese Mistkerle zu kämpfen aber schließlich war es besser, vor allem für Harry. So hatten wir genug Zeit für die Ausbildung damit er Voldemort später zur Strecke bringen kann. So nun kennt ihr die ganze Geschichte, wieso ich aus England fliehen musste, wieso ich dem Aurorenkorp beigetreten bin und wieso dieses Haus tatsächlich so gut bewacht ist.“
„ Es wird unter uns bleiben, auch wenn ich befürchte, dass es nicht mehr lange dauern wird bis Voldemort wieder zurückkommt.“ Kam es ernst von Philipe.
„ Woher ?“
„ Woher ich das wissen will? Ganz einfach, seit Monaten häufen sich die Berichte über Todesseraktivitäten. Oh nicht nur in England sondern vor allem in Afrika. Anscheinend hat sie unser kleiner Einsatz in Ägypten zurückgeworfen aber jetzt haben sie offenbar den Durchbruch geschafft. Dazu kommt, dass sie sich nicht so offen zeigen würden wenn sie nicht wüssten, dass es jemanden gibt der über sie wacht. Noch ist er nicht zurück aber es ist nur noch eine Frage der Zeit.“
„ Diese Information, wieso weiß die Gendarmerie nichts davon?“ Kam es fassungslos von Sirius.
„ Ganz einfach, zwischen den verschiedenen Behörden gab es schon immer Konflikte. Bevor der Auslandsdienst der Gendarmerie diese Informationen schickt begeht Voldemort Selbstmord.“ Kam es schlicht von Philipe zurück.
Sowohl die de la Cours als auch Remus und Vert starten ihn darauf fragend an.
„ Ich dachte ich kenne jede Behörde aber von einem Auslandsdienst habe ich noch nie gehört.“ Kam es stirnrunzelnd von Irina.
„ Dass solltest du auch nicht, der AD ist, verschwiegen könnte man sagen. Hast du dich nie gefragt wieso ich so gute Kontakte zu allen wichtigen Leuten im Ministerium habe? Das liegt daran, dass ich Sekretär im AD bin. Wir berichten über jede noch so kleine Aktivität der Todesser. Jede der gezielte Aktionen der Gendarmerie ging auf unsere Vorarbeit zurück.“ Kam es zögernd von ihm.
„ Verschwiegen ist gut, über euch gibt es nirgends eine Akte, ich hab fast ein Jahr gebraucht um überhaupt von euch zu erfahren. Ich wusste zwar, dass die Gendarmerie gute Informationsgeber hat aber so was?“
„ Unsere Informationen beruhen vor allem auf Insidern, gut 3 dutzend Todesser arbeiten in Wirklichkeit als Doppelagenten. Dadurch sind wir ständig über ihre Aktionen und Ziele informiert.“
„ Und natürlich wissen die Todesser nichts davon?“ Kam es sarkastisch von Sirius.
„ Natürlich wissen sie es, allerdings ist es uns gelungen denn Todesser auszutauschen der für die Spionagebekämpfung eingesetzt wurde. Das heißt es werden zwar Todesser hingerichtet aber es handelt sich dabei nie um unsere Spione.“ Kam es sachlich von Philipe zurück. Daraufhin konnte Sirius einfach nur respektvoll nicken, dieses System war absolut genial und vor allem effizient.
„ Und was wollen die Todesser jetzt in Afrika?“ Kam es schließlich immer noch leicht geschockt von Remus.
„ Tja, wenn wir das wüssten wären wir einen guten Schritt weiter. Anscheinend bauen die Todesser eine neue Armee auf, allerdings lassen sie sich ziemlich viel Zeit damit, sie entführen niemanden und zwingen ihn unter den Imperius, sie benutzen Methoden der Muggel. Sie gehen in die Dörfer, suchen sich die größten und ärmsten Familien aus und kaufen ihnen die Kinder ab. Diesen Kindern wird das Serum verabreicht und sie werden brutal trainiert. Das Ergebnis ist bereits jetzt beeindruckend, es sind zwar erst knapp 100 Kinder aber jedes von ihnen ist bereits so stark wie ein normaler Todesser. Anscheinend war das Mittel in das Harry gefallen ist nur eine Zwischenstufe. Wozu sie diese Armee brauchen kann ich allerdings nicht sagen. Sie scheinen auf irgendein Signal zu warten.“
„ Die Wiederauferstehung Voldemorts?“
„ Unwahrscheinlich, wenn sie sich darauf vorbereiten würden wüssten wir es, wir vermuten, dass sie auf einen günstigen Moment warten um England zu erobern und einen neuen Lord wählen.“
„ Aber wer kommandiert sie? Wer wäre mächtig genug Voldemorts Truppen nach seinem Fall zusammenzuhalten?“
„ Das ist die Preisfrage, wir wissen, dass die Todesser aus England ihre Befehle erhalten aber wer es ist wissen wir nicht.“ Kam es niedergeschlagen von Philipe.
Einen Moment später ertönte wieder einmal der Flohalarm.
„ Verdammt sie wollten doch erst in zwei Stunden kommen, Vert, Remus auf eure Posten, Philipe wenn du uns mal kurz helfen könntest, ich glaube nämlich nicht, dass das die Weasleys sind.“
Tbc…
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