von Sophia Black
Am nächsten Morgen beim Frühstück sprachen weder Harry noch Sirius über das Gespräch der Nacht. Alles lief seinen gewohnten Gang. Sirius machte sich für die Arbeit fertig und verabschiedete sich wie jeden Morgen mit einem Kuss von seinem Patensohn. Ohne zu ahnen was der plante.
„Pass auf dich auf. Und falls etwas ist, läufst du rüber in die Praxis.“ Harry nickte. „Und schicke dir eine Eule. Schon klar. Jetzt hau ab, ansonsten kommst du spät.“ Sirius lachte und gab Harry noch einen Kuss. „Was täte ich nur ohne dich?“ Mit diesen Worten apparierte Sirius ins Ministerium.
Harry hingegen rannte ins Wohnzimmer ihres Hauses und griff nach Feder und Pergament. Schreiben konnte er noch nicht so gut wie er sich verbal ausdrĂĽcken konnte, doch fĂĽr seinen Plan sollte es reichen.
Er setzte sich und begann zu schreiben.
Liebe Evelyn,
es tut mir Leid dass ich dich abgewiesen habe. Bitte gib mir noch eine Chance. Komm heute um fĂĽnf Uhr bei mir vorbei.
Ich erwarte dich,
Sirius
Zufrieden las Harry noch einmal den kurzen Brief, versiegelte ihn und band ihn Sirius’ Eule ans Bein.
Statt ihr aber nachzusehen, zog er seine Jacke an und rannte ĂĽber die StraĂźe in die Praxis der Grangers, die an diesem Vormittag gut besucht war.
Kaum war er eingetreten, kam ihm auch schon Scarlett, die Sprechstundenhilfe der Grangers entgegen.
„Hallo Harry, was kann ich für dich tun?“ „Ist Jane da?“ Scarlett schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht. Tut mir Leid.“ Harry aber lächelte. „Aber Martin ist da, oder?“ Scarlett grinste. „Klar, ich sag ihm …“ In dem Moment kam Hermines Vater mit einer Akte in der Hand auf die Rezeption der Praxis zu. „Wer will was von mir?“, fragte er und entdeckte Harry.
„Oh, hallo Harry. Ist was passiert?“ „Nein, nicht direkt. Hast du kurz Zeit für mich?“ Martin nickte und legte seinen Arm um Harrys Schulter. „Natürlich komm mit.“
Er führte den Jungen in sein Büro und sah ihn dann aufmerksam an. „Was liegt dir denn auf der Seele?“ „Das dauert ein bisschen um es zu erklären“, fing Harry an. Martin aber nickte. „Erzähl.“ „Hat Sirius dir und Jane gesagt wer er wirklich ist?“ Martin starrte Harry sprachlos an. „Er… er hat dir also erzählt dass er…?“ Harry nickte. „Ja, er hat mir gesagt dass er ein Vampir ist. Wir hatten vor zwei Tagen Besuch von einer jungen Frau. Sie heißt Evelyn und…!“ Martin unterbrach Harry unwirsch. „Moment mal. Sirius Partnerin ist hier aufgetaucht? Aber ich dachte sie …?“ „Ja, sie war hier. Genau wie Moony. Sirius hat erzählt er sei sein bester Freund und wolle ihn überreden zu Evelyn zurückzukommen.“ Martin atmete aus.
„Wow, das überrascht mich wirklich. Ich weiß nicht viel über Vampire. Nur das bisschen das Sirius uns gezwungener Maßen erzählen musste. Aber dass seine Partnerin hier auftaucht ist doch ein gutes Zeichen.“
„Ja eben. Das finde ich nämlich auch. Und deshalb brauche ich eure Hilfe.“ Harrys Augen leuchten verschwörerisch und Martin zog eine Augenbraue hoch.
„Was hast du gemacht?“ „Ich habe Evelyn einen Brief geschrieben und sie für heute eingeladen herzukommen.“ „Harry? Da ist noch mehr oder?“ Harry nickte leicht errötend. „Naja, ich hab den Brief in Sirius Namen geschrieben. … Du hättest ihn sehen sollen als er mir von Evelyn erzählt hat. Er hängt an ihr. Das ist unübersehbar. Und er braucht sie. Deshalb war er die ganze Zeit so komisch. So unruhig und immer zu einem Scherz aufgelegt. Er hat sich eine perfekte Fassade zugelegt. Aber seit Evelyn aufgetaucht ist bröckelt sie und sie wird ganz fallen wenn die beiden sich wieder versöhnt haben.“
„Stell dir das bitte nicht so einfach vor wie es sich anhört Harry. So viel ich weiß hat Evelyn Sirius damals sehr verletzt. Ich sehe mal ganz davon ab, was du mit deinem Brief angerichtet hast. Aber die beiden werden sich nicht versöhnen nur weil du es dir wünschst.“ „Das müssen sie aber. Ich kann Sirius nicht mehr ertragen. Er ist völlig verändert. Er hat die alte Truhe ausgepackt die ich nie auch nur ansehen durfte. Darin sind Fotos von Evelyn und Maya. Und…!“
Martin schloss Harry in die Arme. „Hey, das wird schon irgendwie. Aber du solltest Sirius einweihen. Er wird völlig ausrasten sobald er Evelyn wieder sieht.“ „Ja, das wird er. Aber manchmal muss man Leute eben zu ihrem Glück zwingen.“
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