von Sophia Black
Leah saß neben ihren Freunden am Gryffindortisch und schaute bei der Auswahl der neuen Schüler zu. Kaum zu glauben, dass das hier ihr letztes Jahr in Hogwarts werden würde. Bald würde sie sich überlegen müssen was sie nach der Schule machen wollte. Obwohl das für sie schon lange fest stand. Sie träumte von einer Musikkarriere und die strebte sie mit allen Mitteln an.
Ihre Freunde ahnten nicht, wie gut sie wirklich sang und Gitarre spielte. Nur dass sie Klavier spielte wussten ihre Freunde, denn sie hatte schon mehrfach in der Bibliothek von Hogwarts am Klavier gesessen und für Hermine und andere gespielt.
Verträumt saß sie da und bekam kaum noch etwas mit. Ihre Gedanken wanderten zu einer ganz bestimmten Person. Jemandem, den sie erst einmal wirklich gesehen hatte. Und doch hatte sie ihr Herz an ihn verloren. Es war immer noch so unglaublich, dass sich Leah mehrfach zwicken musste um festzustellen, dass die Ereignisse am Ende des letzten Schuljahres kein Traum gewesen waren. Es war Realität. Sie hatte tatsächlich Harrys Paten Sirius Black das Leben gerettet und sich gleichzeitig unsterblich in ihn verliebt. Ihr Herz machte jedes Mal einen Luftsprung wenn sie an ihn dachte.
Ein Räuspern neben sich holte Leah fürs erste zurück in die Realität. Grinsend sah sie zu Hermine herüber. Die 15 jährige war ihre beste Freundin. Ihre Vertraute. Und doch hatte sie keine Ahnung, dass Leah sich in Sirius verliebt hatte.
„Sag mal, träumst du?“ Leah grinste nur weiterhin, sagte aber nichts. „Oh man, deine Ferien müssen ja wirklich wunderschön gewesen sein. Gibt es da etwas dass ich wissen sollte?“ „Wie kommst du denn darauf?“ „Naja, du hast schon seit Kings Cross so ein Grinsen im Gesicht.“ Hermine betrachtete ihre Freundin prüfend. „Sag mal, kann es sein dass du…?“ Hermine fing an zu lachen und schlug sich mit vor Verwunderung vorquellenden Augen die Hand vor den Mund. „Nein, sag nicht du hast dich verliebt!“ Leahs Blick wurde sofort ernst. „Ach quatsch. Wie kommst du denn darauf? Ich bin einfach nur froh wieder hier zu sein. Das ist alles.“
Die Zeremonie war beendet und zum Glück erschien genau in dem Moment das Essen auf dem Tisch. So musste sich Leah nicht weiter vor Hermine rechtfertigen. Natürlich wusste sie, dass Hermine sie nicht mit ihrer Vermutung in Ruhe lassen würde. Doch sie wusste auch, dass sie ihr nichts sagen würde. Hermine würde sie vermutlich für komplett bescheuert erklären, wenn sie ihr erzählte, dass sie sich in einen 16 Jahre älteren Mann verliebt hatte, der noch dazu ein entflohener Sträfling war.
Während des Essens beteiligte sich Leah nicht an den Gesprächen der anderen. Ab und zu gab sie gezwungener Maßen einen Kommentar ab, doch meistens aß sie stumm und dachte an Sirius. Was er wohl gerade macht? Wo war er? Ging es ihm gut? All diese Fragen spukten Leah im Kopf herum. Der letzte Brief von Sirius war schon zwei Wochen alt und Leahs Eule Zoe war mehrfach mit den Briefen an ihn zurückgekommen. Klar, dass sich Leah Sorgen machte. Doch traute sie sich auch nicht Harry zu fragen ob er was von Sirius gehört hatte. Denn das würde nur den Verdacht nahe legen, dass Leah sich mehr Sorgen um ihn machte als angebracht war.
Natürlich konnte sie sich Sorgen um ihn machen. Keine Frage. Dennoch musste sie vorsichtig sein. Sie durfte sich nicht verraten. Denn das machte sie zu einer Gefahr für Sirius. Sobald sie seinen aktuellen Aufenthaltsort kannte, könnte es passieren, dass die falschen Leute Informationen erhielten die sie nichts angingen. Also hieß es: Klappe halten und abwarten.
Das Essen war beendet und Dumbledore erhob sich. Freundlich strahlend sah er in die Runde seiner Schüler ehe er die Stimme erhob.
„Liebe Schüler. Herzlich willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts. Ich freue mich sehr darauf und…“
Leah hörte nicht mehr zu. Sie dachte wieder an Sirius und an den Brief den sie ihm schreiben würde sobald sie oben in ihrem Bett lag. Seit diesem Jahr war sie Schulsprecherin. Zusammen mit George Weasley und sie bezogen gemeinsam die Schulsprecherräume in siebten Stock. Nicht weit vom Gryffindorturm entfernt. Als Leah das gelesen hatte, hatte sie ihren Augen kaum trauen können. Das war ihre Chance ihre Beziehung zu Sirius geheim zu halten.
Dumbledore entließ sie und Leah ging zu George. „Hey, kommst du mit hoch oder pennst du im Turm?“ „Ich wollte im Turm übernachten. Du hast unsere Räume für dich.“ Leah nickte. „Danke. Steht heute noch was an?“
„Fred und ich haben eine kleine Party vorbereitet. Also wenn du Lust hast?“ „Aber immer. Ich ziehe mich bei uns um und komme dann.“ George nickte und machte sich mit seinem Bruder auf den Weg nach oben.
Leah kehrte zu ihren Freunden zurück die an der Tür gewartet hatten. „Ich gehe noch kurz ins Büro um mich umzuziehen. Meine ganzen Sachen sind da.“ „Gut, dann erwarten wir dich zur Party“, sagte Hermine nur und sie verabschiedeten sich an der Tür zu den Schulsprecherräumen.
Leah betrat das gemütliche Wohnzimmer der kleinen Wohnung und setzte sich aufs Sofa. Einmal kurz durchatmen. Mit dem Zauberstab zitierte sie eine Tasse Tee und Pergament herbei. Nach einem Schluck fing sie an zu schreiben.
Pad,
wie geht es dir? Ich mache mir Sorgen. Ich habe so lange nichts von dir gehört. Bitte melde dich. Ich vermisse dich schrecklich. Es war so einsam seit wir uns nicht gesehen haben und nur deine Briefe und die Aussicht nach Hogwarts zurückzukehren haben mich in den Ferien bei meiner Familie aufgebaut.
Wie ich dir schon geschrieben habe, bin ich Schulsprecherin. Daher habe ich auch die Erlaubnis das Schloss wann immer ich will zu verlassen. Sag mir bitte wann wir uns treffen können. Ich halte es vor Sehnsucht nach dir kaum noch aus. Ich muss einfach wissen ob es dir gut geht.
In Liebe, Leah
Leah legte die Feder nieder, faltete das Pergament zusammen und legte es auf den Couchtisch.
Nach einer kurzen Dusche und neuen Klamotten, schnappte sie sich den Brief und ging zur Eulerei, wo Zoe schon auf die wartete.
„Hallo meine Schöne. Bring den hier zu Padfoot.“ Zoe zwickte ihrer Besitzerin zutraulich ins Ohr und erhob sich in die Lüfte. Leah aber hatte keine Zeit dem Tier nachzusehen. Sie musste in den Gryffindorturm.
Als sie dort ankam war die Party in vollem Gange und so war es kein Wunder, dass Leah erst sehr spät ins Bett kam.
Am nächsten Morgen wurde sie von einem Klopfen am Fenster geweckt. Verschlafen drehte sie sich um und kaum hatte sie ihre Eule erkannt, war sie auch schon aus dem Bett gesprungen. So schnell sie konnte ließ sie Zoe hinein und riss ihr den Brief förmlich vom Bein.
Der Zettel war verschmiert und dreckig, dennoch konnte Leah ihn lesen.
Leah,
mach dir keine Sorgen. Es geht mir soweit ganz gut. Sorge heute Abend dafür, dass du in deinem Büro alleine bist.
Sirius
Sprachlos starrte Leah auf den Brief. War das wirklich sein Ernst? Offenbar schon. Plötzlich fühlte sich Leah einfach nur glücklich. Sie würde Sirius wieder sehen. Heute Abend.
War es da verwunderlich, dass sie dem Unterricht nur halbherzig folgte? Wohl kaum. In Zaubertränke legte sie sich beinahe mit Snape an und auch bei McGonagall verlor sie Punkte, weil sie einen einfachen Zauber nicht wie gewünscht ausführen konnte.
Leah aber war es völlig egal. Sie fieberte dem Abend entgegen. Beim Abendessen war sie nur, um George zu bitten das Schulsprecherbüro heute Nacht zu meiden.
Bittend sah sie ihren Freund und Kollegen an. „Du hast ein Date, wie?“ Leah grinste schief. „Hey, kein Ding. Aber warum fragst du mich überhaupt? Ich penn immer im Turm. Solltest du langsam wissen.“ „Ja schon. Aber ich will nicht gestört werden.“ George nickte. „Alles klar. Keine Störungen bis morgen zum Frühstück.“ Leah sah ihn noch einmal durchdringend an. „Okay, und ich verrate es auch niemandem. Keine Angst. Kann ich sonst noch was für dich tun? Brauchst du vielleicht was aus der Küche?“ Leah überlegte. „Den Weg finde ich auch alleine. Aber danke, du bringst mich hier gerade auf echt gute Ideen.“
Mit den Worten rauschte sie auch schon davon in Richtung Küche. Kaum hatte sie die Birne gekitzelt und die Tür geöffnet, wuselten schon unzählige Hauselfen auf sie zu.
„Oh, die Schulsprecherin höchstpersönlich“, quiekte ein Elf, den Leah sofort erkannte. „Guten Abend Dobby. Hättest du kurz Zeit für mich?“ „Aber immer“, grinste der kleine Elf, der Leah genau wie alle anderen von Harrys Freunden jederzeit gerne half.
„Nicht hier.“ Dobby führte Leah in einen kleinen Nebenraum und sah sie mit seinen tennisballgroßen Augen an. „Was kann ich für sie tun?“ „Könntest du mir ein deftiges Abendessen ins Schulsprecherbüro bringen? Und du musst mir schwören, dass egal wem du dort begegnest du niemandem davon erzählst.“ Dobby nickte eifrig. „Meine Lippen sind versiegelt Leah. Ich helfe ihnen gerne.“ „Danke Dobby.“
Leah kehrte nach oben zurück und hielt es vor Spannung beinahe nicht mehr aus. Stundenlang wie es ihr schien, starrte sie auf den Kamin. Dobby war gerade mit dem gewünschten Essen gekommen, als es im Kamin rauschte.
Mit einem Hechtsprung stand Leah vor dem Kamin und fing den Mann auf, der ihr praktisch vor die Füße fiel.
„Sirius!“ Der schwarzhaarige sah schrecklich aus. Sein Gesicht war zerkratzt, sein Gesicht noch eingefallener als beim letzten Mal vor wenigen Monaten und die Knochen stachen hervor. Er war kaum mehr in der Lage alleine zu stehen, geschweige denn zu laufen.
Er sah Leah ins Gesicht und entblößte eine Reihe schmutziger Zähne. Doch seine grauen Augen blitzten. „Leah“, krächzte er und ließ sich von ihr in die Arme schließen.
„Gott sei Dank. Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Lass uns auf die Couch setzen.“ Sirius ließ sich von Leah auf die Couch helfen und lehnte sich zurück. Für ihn war es ein komisches Gefühl wieder auf einem Sofa zu sitzen. Monatelang hatte er auf Stein gesessen und geschlafen. Da war selbst diese an sich unbequeme Couch eine Wohltat für seine müden Knochen.
„Dobby wäre dann fertig. Oder brauchen sie noch Hilfe Leah?“ Das Mädchen sah auf. Sie hatte den Hauselfen völlig vergessen. Dennoch nickte sie. „Ja, ich könnte deine Hilfe noch brauchen. Könntest du versuchen ein paar Klamotten für Sirius zu besorgen?“ Dobby nickte eifrig und bemerkte erst jetzt den entsetzten Blick des Ex Sträflings.
„Was… was macht der Hauself hier? Leah?“ Diese hob beschwichtigend die Hand. „Mach dir keine Sorgen. Dobby wird uns nicht verraten. Oder Dobby?“ „Nein, bitte Sir. Ich helfe ihnen wann immer sie Hilfe brauchen. Dobby ist ein freier Elf, Sir.“ Sirius grinste breit. Dobby verschwand mit einem Plopp.
Leah betrachtete Sirius liebevoll aber auch etwas ängstlich. Was würde jetzt passieren? Jetzt wo sie endlich etwas Zeit für sich hatten?
„Komm mal her.“ Leah kam der Bitte nach und Sirius schloss sie liebevoll in die Arme. „Ich habe dich so sehr vermisst. So sehr.“ Leah richtete sich wieder auf. „Ich hab dich auch vermisst. Und ich hatte Angst ich würde dich nie wieder sehen.“ Sirius legte ihr den Finger auf die Lippen. „Ssscht. Jetzt bin ich doch da.“ „Ja.“ Leah schmiegte sich wieder an ihn und so bekamen die beiden gar nicht mit, dass Dobby mittlerweile mit Klamotten für Sirius zurückgekehrt war.
„Ich habe hier ein paar Klamotten für sie Sir.“ Leah drehte sich um und auch Sirius lächelte. Er schob Leah von seinem Schoß und ging auf Dobby zu, um sich die Klamotten die er mitgebracht hatte anzusehen.
„Das ist wirklich lieb von dir. Vielen Dank.“ „Ich bin ein Hauself Sir. Es ist meine Aufgabe für jemanden zu sorgen. Und für sie und für Leah mache ich es genauso gern wie für Master Harry.“ „Du kennst Harry?“ „Ja Sir. Harry hat mich befreit. Er hat mir die Freiheit geschenkt.“ Sirius lächelte. Die Geschichte musste er sich mal irgendwann von Harry erzählen lassen.
Dobby hatte mehrere Hosen, Hemden und sogar einen Pullover und eine dicke Jacke mitgebracht. All das konnte Sirius mehr als gut gebrauchen.
„Dobby kehrt dann in die Küche zurück. Soll ich sie morgen früh wecken, damit niemandem etwas auffällt?“ „Nein Dobby. Das wird nicht nötig sein.“
Der Hauself apparierte und Sirius wollte gerade zu Leah zurückkehren, als die zu ihm kam. „Was hältst du von einer Dusche?“ Sirius sah an sich hinunter und grinste. „Keine schlechte Idee, was?“ Leah schüttelte den Kopf und küsste Sirius sachte auf den Mund. „So, ab mit dir unter die Dusche. Ich warte hier.“ Sirius lächelte und zog sich noch im Wohnzimmer sein Sträflingsoutfit aus. Leah erschrak als sie ihn jetzt fast nackt vor sich stehen sah. Er war nur noch Haut und Knochen und dieser Anblick trieb ihr die Tränen in die Augen. Sie sank auf die Couch zurück und rollte sich dort ein.
„Was ist denn los?“ Sirius kniete sich vor sie und zwang sie ihn anzusehen. „Ich… wie können sie dir das antun? Wie…? Ich verstehe es nicht. Du bist nur noch Haut und Knochen.“ Sirius setzte zum Sprechen an, doch Leah schüttelte den Kopf. „Nein Schatz. Es ist völlig egal ob in Freiheit oder in Askaban. Du warst schon so dünn als wir uns das erste Mal gesehen haben.“ Traurig nickte Sirius. „Mach dir keine Sorgen. Ich bin es gewohnt wenig zu essen.“ „Ja aber…“ „Nichts aber Leah. Ich habe dich. Mehr brauche ich nicht. Leah, du bist es die mich am Leben erhält. Sonst niemand. Ich… ich liebe dich“, flüsterte Sirius und seine Stimme wurde immer leiser.
Leah sah ihn an und umarmte ihn so heftig, dass beide auf den Boden knallten. Sie lagen aufeinander und ihre Gesichter waren einander so nah, dass sich ihre Lippen beinahe berührten. Schnell überbrückte Sirius den Millimeter und küsste Leah. Liebevoll und zärtlich. Seine Arme schlossen sich um Leahs Körper und er presste sie an sich.
„Ich liebe dich auch“, hauchte Leah Sirius ins Ohr, bevor sie sich aufrichtete und ihren Freund auf die Beine zog. „Komm, du gehst jetzt duschen. Hinterher entzünden sich die Wunden noch.“ Sirius grinste, gab Leah noch einen Kuss und verschwand im Bad.
Während sie wartete bereitete Leah das Essen richtig vor. Dobby hatte so ziemlich alles aufgetischt. Sogar Teller und Besteck hatte er mitgebracht, obwohl Leah und George eine komplett eingerichtete Wohnung bewohnten. Mit ihrem Zauberstab beschwor Leah ein paar Kerzen herauf, die überall im Zimmer schwebten und den Raum in romantisches Licht tauchten. Auch wenn Leah nicht die Absicht hatte Sirius diese Nacht zu verführen, so wollte sie ihren gemeinsamen Abend doch so schön wie nur irgend möglich gestalten. Sirius sollte sich von der Flucht erholen können.
Nach einer halben Stunde kam Sirius, seinen schmalen Körper in ein großes Handtuch gewickelt, aus dem Bad. Sein erster Blick fiel auf den reich gedeckten Tisch und er strahlte. „Wow, das hast du alles für mich organisiert?“ Leah kam zu ihm, ließ sich von Sirius in die Arme schließen und lehnte sich mit dem Rücken an seinen Körper. „Na, irgendwie muss ich dich ja wieder hochpäppeln oder?“ Sirius lachte bellend und küsste Leah auf den Kopf. „Danke.“
Sirius griff nach den Klamotten die Dobby ihm gebracht hatte und zog die Hose, ein Hemd und einen Pullover an. Leah saß schon am Tisch und wartete, dass Sirius ihr gegenüber Platz nahm. Schweigend begannen sie zu essen und Sirius hatte endlich Gelegenheit sich seine Leah etwas genauer anzusehen.
Sie war etwas blass und sie aß auch wenig. Aber er schob es auf die Aufregung und das Abendessen an dem sie ja teilgenommen haben musste.
Nach dem Essen machten sie es sich mit einer Flasche Wein auf der Couch vor dem Kamin bequem. „Möchtest du?“, fragte Sirius und Leah nickte. „Gerne.“ Er gab ihr das Glas und stieß mit ihr an. „Worauf trinken wir?“ Sirius überlegte kurz. „Darauf, dass wir uns gefunden haben.“ Leah nickte und nahm einen Schluck. Doch kaum hatte sie geschluckt, schlug sie sich schon die Hand vor den Mund und stürzte auf die Toilette.
„Leah?“ Sirius setzte ihr nach und sah gerade noch wie sie sich erbrach. Vorsichtig strich er ihre langen schwarzen Locken nach hinten und erleichterte Leah es ein wenig.
Kreidebleich drehte sie sich zu ihm um. Tränen traten ihr in die Augen. „Geht’s wieder?“ Leah nickte und nahm das Taschentuch das Sirius ihr gab. „Danke, es geht schon. Eigentlich wollte ich mich um dich kümmern und nicht umgekehrt.“ Sirius lachte. „Ist doch nicht schlimm. Du hast schon so viel für mich getan. Das war das beste Essen seit mindestens 13 Jahren. Ich hab neue Klamotten und dich an meiner Seite. Was will ich mehr?“ Leah musste lachen und ließ sich von Sirius auf helfen.
Sie kehrten aufs Sofa zurück, wo sie sich aneinander kuschelten und einige Zeit ins Feuer schauten, ehe Sirius die Stimme erhob. Seine Hand umfasste Leahs’ ganz fest.
„Erzähl mir von dir“ „Was willst du wissen?“ „Alles“, flüsterte Sirius ihr ins Ohr und Leah begann zu erzählen.
„Also, ich bin 1977 in London geboren. Stamme aus einer alten Zaubererfamilie. Mein Vater war sogar mit deiner Familie verwandt wenn ich mich nicht täusche. Geschwister hab ich keine und seit meine Mutter vor einem Jahr gestorben ist habe ich auch kein wirkliches Verhältnis mehr zu meinem Vater. Unser Verhältnis war noch nie gut. Aber meine Mutter war die jenige die die Familie zusammengehalten hat. Sie war der beste, liebste Mensch den ich je kennen gelernt habe.“ Sirius drückte die leicht zitternde Leah an sich. Er glaubte es sei wegen der Erinnerungen an ihre Mutter. Dass es dafür einen anderen Grund gab, sollte er erst viel später erfahren.
„Und wie hast du Harry und die anderen kennen gelernt?“ Leah musste lachen. „Das war eigentlich ganz lustig. Ich war Vertrauensschülerin von Gryffindor als die drei auf die Schule kamen. Der berühmte Harry Potter war nach Gryffindor gekommen und wurde von allen immer und überall belagert. Dabei wusste er fast gar nichts. Nur das bisschen das Hagrid ihm über seine Eltern erzählt hat. Eben das was alle Kinder kennen.
Eines Abends kam er zu mir und bat mich ihm zu helfen mehr über seine Eltern zu erfahren. Ich tat ihm den Gefallen. So haben wir uns kennen gelernt. Seit Halloween des ersten Jahres gehörte auch Hermine zu uns. Oder besser zu Harry und Ron. Ich gehöre zwar zu ihrer Clique dazu, aber da ich drei Jahre älter bin…!“ Sirius musste grinsen und gab Leah einen Kuss.
„Ich kann von Glück reden dass du dabei bist. Ansonsten hätte ich dich nie kennen gelernt.“ „Da hast du natürlich Recht.“ Wieder küssten sie sich leidenschaftlich.
„Was willst du noch wissen?“ „Hast du Träume?“ Leah musste lachen und nickte sofort. „Einen Traum hab ich. Oh ja.“ „Und der wäre?“ „Ich möchte Musik machen. Am liebsten natürlich erfolgreich. Ja, mit der eigenen Band erfolgreich sein. Mit Musik mein Geld verdienen. Das wär’s. Und was ist mit dir?“
Sirius senkte den Blick. „Tut mir Leid.“ Sirius sah ihr ins Gesicht. „Ist schon gut.“ Er ließ sich von Leah sachte küssen und beantwortete dann ihre Frage.
„Ich wünsche mir eine Familie. Freiheit. Kinder mit denen ich im Garten toben kann. Denen ich die Werte vermitteln kann die mir wichtig sind. Die mir vertrauen und denen ich vertrauen kann. Ja, einfach eine völlig normale Familie.“ Leah schloss Sirius in die Arme und drückte ihn fest an sich. Er würde diese Familie von der er träumte niemals haben. Er war auf der Flucht. Wie sollte er da das Leben führen können das er sich so sehr wünschte?
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Hoffe sehr, dass ich nicht so lange auf Kommis warten muss! Freu mich drauf.
Falls ihr Widersprüche zu den Folgegeschichten finden solltet, sagt mir bitte bescheid!
Eure Sophia
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