von Roya
Danke danke für eure Reviews :)
An Maelly und Mrs Black jedenfalls ;)
ist es so schwer, ein Review zu hinterlassen?
Ich mein, fast 30 Leute haben die BN an... naja freu mich über alles ^^
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10. Ein Schicksalsschlag
Mit immer noch schneller klopfenden Herzen trat May aus dem Kamin heraus. Peter sprang vom Sofa auf und umarmte seine Verlobte. Sie setzten sich zusammen auf die Couch.
„Und? Was sagt die Fledermaus?“
„Ich mag ihn einfach nicht.“
„Kann ich vollkommen verstehen.“
Er grinste und nahm sie in den Arm.
„Mich schauderts, wenn ich an ihn denke. Er war schon immer so kalt, aber er hat mich behandelt wie ein kleines Kind.“
Peter nickte.
„Macht er es denn?“
„Du meinst, ob er mir hilft?“
Sie schnaubte.
„Er macht es natürlich ganz alleine. Als ob er sich dabei helfen lassen würde.“
„Aber wenigstens macht er es.“
„Ja, weil Dumbledore ihn gebeten hat.“
„Das kann uns doch egal sein, aus welchem Grund er es macht. Hauptsache er macht es.“
Peter gab seiner Verlobten einen Kuss und drückte sie aufs Sofa.
„Jetzt entspann dich doch erst einmal wieder.“
„Geht nicht, ich muss gleich auf die Arbeit.“
Sein Gesicht zeigte Besorgnis und auch Trauer.
„Aber May! Wir haben Samstag und wollten uns doch einen schönen Tag machen! Schließlich muss ich am Montag wieder in den Laden.“
„Musst du wirklich? Die Winkelgasse ist auch nicht mehr sicher und viele Läden haben schon geschlossen. Warum lässt du den Laden nicht zu?“
„Das weißt du doch. Wir brauchen den kleinen Umsatz. Ich möchte dir schließlich eine Traumhochzeitsreise bieten können.“
Sie musste lächeln und dachte an ihre bevorstehende Hochzeit. In zwei Wochen sollte es soweit sein. Endlich.
„So siehst du direkt tausend Mal hübscher aus.“
Sie blickte verwirrt zu ihrem beinahe-Mann. Dieser lächelte verschmitzt.
„Wenn unendlich Mal überhaupt noch zu toppen sind.“
Wärme breitete sich in ihr aus und glücklich gab sie Peter einen Kuss auf den Mund. Die beiden kuschelten sich zusammen und blieben lange Zeit einfach so da liegen. Das Feuer verbreitete eine angenehme Wärme in dem Zimmer. Schließlich schlummerte May ein.
Sie wachte auf, als Peter mit einem Tablett aus der Küche geschlichen kam und versehentlich an die Tür aneckte.
„Tut mir Leid, ich wollte dich nicht aufwecken.“
Da der süße Duft nach Honigtee an ihre Nase drang, lächelte May nur.
„Kein Problem. Das riecht wunderbar.“
Zusammen setzten sie sich bequem hin und genossen noch die letzten Stunden des Abends.
„Sirius? Bist du da?“
Stille. May seufzte, dabei war sie so gespannt auf seien Reaktion gewesen. Es war Montagmorgen. Peter war zur Arbeit gegangen und sie hatten ausgemacht, dass sie ihn später abholte, weil sie die Bücher noch zurückgeben wollte. Gähnend und mit einer Tasse dampfenden Kaffee in der Hand saß die junge Frau vor dem Schleier und wartete seit drei Stunden. Doch bisher hatte sich nichts getan. Um sie herum lagen wieder ihre Unterlagen. Sie hatte einige Dinge aufgeschrieben, die sie mit dem Trank testen wollte. Natürlich waren zuerst die armen Mäuse dran. Wenn das klappte, würde sie sich weiter vorarbeiten und immer größere Tiere nehmen. Auch wenn sie ihr Leid taten, wollte sie kein Risiko eingehen. Denn laut Sirius war es in der Nähe des Schleiers sehr heiß und er konnte sich ihm nur auf etwa zwei Meter Entfernung nähern, weil es ihn sonst verbrennen würde.
„Hallo?“
Sie schreckte hoch und verschüttete etwas von ihrem heißen Getränk. Sie fluchte, als es ihr über die nackten Beine floss.
„Was ist denn da los?“
„Hallo, Sirius.“
„Hey, May. Na gibt es was Neues?“
„Allerdings.“
Sie war aufgeregt.
„Es hat allerdings etwas mit unserem Hasslehrer zu tun.“
Sie hatten sich über ihre jeweilige Hogwartszeit unterhalten in den Stunden ihrer Experimente.
„Der olle Schniefelus?“
Seine Stimme hatte einen schneidenden Ton angenommen. So sehr sie ihn nicht mochte, Sirius konnte Snape noch viel weniger leiden.
„Genau der. Ich fand es genauso doof wie du, aber es war am Sichersten.“
„Und was?“
Er hatte eine maulige Stimme angenommen.
„Stell dich nicht so an. Er ist nun mal der Beste in seinem Fach. Und ich meine nicht Verteidigung gegen die dunklen Künste. Er braut mir einen Trank. Hast du schon einmal etwas vom Trank der inneren Stärke gehört?“
„Nein.“
„Er ist vielleicht genau das Richtige.“
Sie nahm sich das aufgeschlagene Buch mit dem Trank und las die Textstelle vor.
„Hört sich doch gut an. Wie geht’s Harry?“
Auch wenn der Satz sie aus der Fassung brachte, denn schließlich hatte sie ihm gerade eine unglaubliche Entdeckung vorgetragen, fasste sie sich schnell wieder und rieb sich stattdessen die Schläfe gegen die aufkommenden Kopfschmerzen. Sie war es mittlerweile nicht anders gewohnt.
„Gut. Ich habe ihm am Samstag gesehen. Er sieht gut aus.“
„Wann war Samstag?“
„Oh. Ich vergas. Tschuldigung. Vor zwei Tagen bei uns.“
Er grummelte etwas Unverständliches. May konnte nur die Worte „Klar… vergisst… tot…“ heraus hören und musste unwillkürlich grinsen. Typisch Sirius. Manchmal war er wie ein kleines Kind. May fiel in diesem Moment auf, dass sie diesen fremden Mann schon fast so gut kannte wie Peter. Es erschreckte sie ein wenig, aber es war verständlich, schließlich verbrachte sie auch fast mehr Zeit mit ihm, wenn er denn mal da war. Sie schüttelte den Kopf.
„Und wann ist dieser Trank fertig?“
„Oh. Etwa in einem Monat. Er muss zwischenzeitlich lange reifen.“
„Ah.“
Seine Stimme schien etwas traurig und enttäuscht.
„Du willst endlich wieder da raus, oder?“
„Ich will Harry eine gute Zukunft bieten. Und das kann ich von hier aus nicht.“
May nickte traurig. Er war ein unglaublicher Mann. Das musste sie sich eingestehen. Es war ihm egal, ob er lebte oder nicht, aber Harry sollte es gut gehen.
Sie redeten noch eine Weile, bis Sirius wieder weg musste.
„Es zieht mich schon wieder weg. Tut mir Leid. Es fühlt sich an wie ein Sog, in dem ich gefangen bin. Bis bald!“
Die letzten zwei Worte rief er laut, denn seine Stimme klang schon von weit her.
May fing an, ihre Habseligkeiten zusammen zu packen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es schon spät war. In einer halben Stunde war sie mit Peter verabredet. Also säuberte sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabes die leere Kaffeetasse und verstaute ihre Sachen im Büro. In Gedanken versunken ging sie durch die dunklen Gänge in die hell erleuchtete Eingangshalle hinauf.
Hier herrschte noch reges Treiben und May hörte die Stimme erst, als der Mann hinter ihr stand.
„Hallo, May.“
Arthur stand hinter ihr und strahlte.
„Wie geht es dir?“
„Hallo Arthur. Ganz gut, etwas müde. Und dir?“
„Bestens bestens. Sag mal.“
Seine Stimme wurde leiser und sie beugte ihren Kopf etwas zu ihm, um ihn zu verstehen.
„Bist du weiter gekommen mit deiner Suche?“
„Ja.“
Sie strahlte jetzt übers ganze Gesicht.
„Ja. Wir haben vielleicht etwas gefunden. Aber es dauert noch ein wenig.“
Arthur nickte. Gemeinsam gingen sie zu den Apparierplätzen.
„Es wäre so schön für Harry, wenn es klappen würde.“
May nickte.
„Er braucht einen Vater. Auch wenn Molly ihm gerne eine Mutter sein würde, einen Vater braucht der Junge trotzdem. Und Sirius war genau so eine Vaterrolle. Die beiden haben sich wunderbar vertragen.“
May nickte wieder und wieder. Dann waren sie angekommen.
„So, dann grüß mal Peter von mir.“
„Mach ich. Und du auch deine Frau und alle anderen, die im Moment da sind.“
Sie grinsten und nacheinander apparierten sie.
Die Winkelgasse war verlassen. Kaum ein Zauberer oder eine Hexe waren zu sehen. Alle hatten Angst. Viele Geschäfte hatten geschlossen und May fröstelte es. Es war eine kalte Atmosphäre. Sie zog ihre Jacke enger um sich herum. Der März war dieses Jahr besonders kalt. Schnell eilte sie durch die Straßen und blickte sich dabei um. Als sie um die nächste Ecke bog, stockte sie. Ein bunter Laden mit hunderten von verschiedenen Schildern und Bildern war vor ihr aufgetaucht. Auf dem Eingangsschild stand: Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. May musste grinsen. Die beiden würden sich ihre gute Laune nicht verderben lassen. Doch sie hatte keine Zeit mehr, um in das Schaufenster zu schauen. Schnell eilte sie an dem Laden vorbei, in dem reger Betrieb herrschte, und bog in die nächste Straße ein. Da war der Buchladen von Peter. Ein kleiner, süßer Familienbetrieb. Peter war der letzte aus seiner Familie, alle anderen wurden damals im ersten Kampf gegen Du-Weißt-Schon-Wen getötet. Die kleine Klingel über der Tür ertönte, als sie die Tür öffnete und in das warme Vorzimmer trat. Kein Kunde war zu sehen, man konnte es im hinteren Bereich rumoren hören. May ging in das zweite Zimmer und sah ihren Peter auf einer Leiter stehen und Bücher einsortieren. Er schaute zu ihr und strahlte.
„Hallo, mein Schatz! Ich bin sofort bei dir.“
Sie nickte und ging zu dem Fenster hin. Man konnte die Straße sehen, doch niemand eilte vorbei. Peter war von hinten an sie herangetreten und sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken. Sie schloss die Augen und genoss seine Küsse. Dann drehte sie sich um und umarmte ihn.
„Hier sind die Bücher.“
Aus ihrer Tasche holte sie die drei Bücher hervor, die sie noch mit auf der Arbeit gehabt hatte. Er nahm sie entgegen und sortierte sie ein.
„Florean Fortescue ist verschwunden.“
„Echt? Oh nein, der Arme.“
„Na, das heißt ja nicht, dass etwas geschehen sein muss. Vielleicht wurde es ihm einfach nur zu gefährlich.“
Gemeinsam traten sie ein paar Minuten später auf die leere Straße hinaus und Peter schloss die Tür ab. Sie gingen Hand in Hand durch die Gassen und kamen schließlich auf die Hauptstraße. Drei weitere Menschen waren zu sehen. Eine alte, gebückte Hexe, die grummelnd einen Laden zu suchen schien. Und ein weiteres Pärchen, in den Sechzigern, die bedauernd durch die Gasse schlenderten. Man konnte ein paar Gesprächsfetzen von ihnen aufschnappen.
„Schade, dass Ollivander weg ist…“
„…keine gute Zeit…“
„…unheimlich…“
Schweigend gingen die beiden Verlobten die Straße entlang. May musste an den vorigen Abend denken. Peter hatte sie mit einem Candle Light Dinner überrascht. Sie hatten ein wunderschönes Essen gehabt und danach die innigsten Zärtlichkeiten seit langem ausgetauscht. Sie träumte noch vor sich hin, als Peter abrupt stehen blieb.
„Was ist los, Schatz?“
Dann hörte sie es selber. Knallende Geräusche zeugten von apparierenden Zauberern. Dann schien ein Inferno loszugehen. Schreie ertönten. Das Pärchen rannte schreiend davon, doch die Frau stürzte kurz darauf zu Boden. Ein grüner Lichtstrahl hatte sie getroffen. Der Mann schrie auf und schmiss sich über seine Frau. Peter und May standen da wie vom Blitz getroffen. Scheiben wurden zerschlagen, Türen eingetreten. Überall war Lärm. Dann kamen drei Todesser um die Ecke gestürmt. Mit erhobenen Zauberstäben und irrem Gesichtsausdruck fingen sie an, den armen Mann zu foltern. Er wand sich schreiend auf dem Boden. May war nicht imstande, sich zu bewegen. Peter gab sich schließlich einen Ruck und zog sie mit sich. Sie rannten zu einem Hauseingang und duckten sich hinein. Die Todesser hatten sie bemerkt.
„Da sind noch welche!“
Irres Lachen ertönte und zwei der Todesser, eine Frau und ein Mann, kamen auf sie zugeeilt. Peter nahm Mays Kopf zwischen die Hände.
„Du kannst besser Apparieren. Bring uns hier raus.“
Sie nickte und nahm seine Hand. Angst hatte sie gepackt und wollte sie nicht mehr loslassen. Schnell fokussierte sie ihre Gedanken auf den einzigen Ort, der ihr auf die Schnelle einfiel. Dann drehte sich alles um sie herum. Im letzten Moment spürte sie noch, dass der Druck von Peters Hand in ihrer etwas nachließ. Dann wurde alles schwarz.
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