von rodriquez
„Mo … Mo … Mom“, stotterte ich und knallte direkt in ihre Arme.
Dabei fühlte ich mich eigentlich Bewegungsunfähig.
Ja, diese Frau ist meine Mom.
Es gibt keinen Zweifel, wie sonst könnte ich ein solch spontanes Gefühl erleben und entgegengebracht bekommen
Mom
„Mine, Liebes“, schluchzte Mom, breitete ihre Arme aus, und empfing mich unter einer herzlichen Umarmung, mir standen die Tränen in den Augen. „Du wunderbares, großartiges Kind!“
In Bächen flossen Tränen über unsere beiden Gesichter.
„Ich bin so stolz auf dich“, stammelte sie gerührt. „So stolz“, erneut rutschte ein Schluchzer über ihre Lippen.
„Ich beobachte euch schon eine ganze Weile … zunächst glaubte ich meine alten Augen würden mir einen Streich spielen. Ich habe euch gleich erkannt, und ich wusste sofort, dass du noch einen Moment benötigst. Meine großartige Tochter.“
Ihr Blick richtete sich auf Harry, der immer noch verlegen hinter mir stand. „Und du hast es auch gewusst, und ihr die Zeit gegeben.“
Harry lächelte verlegen, und trat aus meinem Schatten heraus, die Hände zum Schutz vor unbedachten Handlungen hinter dem Rücken verkreuzt.
„Ihr habt es also tatsächlich geschafft … ihr könnt stolz auf euch sein, ihr Rumtreiber“, ihr Lächeln wurde breiter. „Willst du Harry etwa alleine da stehen lassen“, grinste sie, den Blick wieder auf mich gerichtet.
„Frohe Weihnachten, Mrs. Granger“, stammelte Harry verlegen.
Schmunzelnd ergriff ich seine Hand und zog den armen Jungen ganz dicht an meine Seite.
„Wie kommst du darauf, dass ich ihn da alleine stehen lassen könnte?“
„Du bist James wie aus dem Gesicht geschnitten … und du hast die Augen von Lily. Meiner besten Freundin … Lily.“
Mom breitete ihre Arme aus. „Herzlich willkommen zuhause, Harry“.
„Dad!“ schrie ich auf.
Wie Harry zuvor, stand er etwas verlegen hinter Mom.
Vorsichtig und unsicher schritt er durch die Tür.
Unnötige Verunsicherung, genau wie bei Harry.
Auch er bekam eine herzliche Umarmung.
„Ich wusste nicht, ob du mich jetzt mit anderen Augen siehst“, schluchzte er.
„Du bist mein Dad, und du hast mir nie das Gefühl gegeben, es nicht zu sein. Du wirst immer mein Dad sein.“
„Paul hat endlich auch die Wahrheit erfahren, auch wenn er sie eigentlich nicht wissen wollte“, klärte uns Mom auf, „aber jetzt kommt erst einmal herein.“
Meine Mom redete gar nicht lange herum, sie kam sofort zum Punkt, und lieferte und noch beim Einschenken einer kühlen Erfrischung die ersten Details um ein Puzzle zusammenzufügen.
Doch ich unterbrach das Dauerfeuer aus ihrem Mund, stattdessen erklärten wir in kurzen Zügen, was wir schon wussten, oder glaubten zu wissen. „…Mary kam ums Leben und Sirius sank weinend zu Boden und wiegte sie in seinen Armen, ich wäre dann einige Zeit bei den Potters untergekommen, bei Harry“, beendete ich mein Wissen.
Mom hatte aufmerksam zu gehört. „Das ist schon eine ganze Menge“, keuchte sie. „Trägt ihr dieses Wissen schon sehr lange mit euch herum?“
„Manche Dinge schon“, antwortete Harry an meiner Stelle.
„Man hat mich für tot erklärt, aber, wie ihr seht, bin ich wohl auf, nur Sirius, James und Lily waren involviert…“, begann Mom ihre Erklärung.
„…und Dumbledore“, murmelte Harry.
„Unnötig zu erwähnen“, erwiderte Mom, und beide grinsten um die Wette.
„Könnten wir dann mal wieder zum Thema kommen“, drängelte ich ungeduldig.
„Also hast du den Angriff überlebt?“, resümierte ich. „Wenn ich der Geschichte, die man uns im Fuchsbau erzählt hatte, Glauben schenken kann, dann hat dich sogar Sirius für tot gehalten, und war die Gefahr nicht groß, dass dich jemand hätte erkennen können?“
Das erste fehlende, große Puzzelstück.
Ich war gespannt auf ihre Antwort.
„Nicht unbedingt, ein paar kleine Korrekturen wurden vorgenommen, eine magisch verkleinerte Nase, eine Brille, veränderte Augenbrauen, geschrumpfte Vorderzähne…“, antwortete Mom.
„Geschrumpfte Vorderzähne?“ empört blickte ich sie an.
Mom zuckte unschuldig mit ihren Schultern.
„Dass ich noch am Leben war, sollte vertuscht werden, zu meinem und vor allem deinem Schutz.“
„Also war es kein Todesfluch?“
„Ich weiß nicht was es war, als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem geheimen, magisch geschützten Zimmer im Krankenflügel von Hogwarts.“
„Magisch geschützt? Geheim?“
„Sirius hatte heimliche meinen leblosen Körper zu Poppy gebracht. Poppy hatte mich aber nur mit der Zustimmung Dumbledores vor Ort behandelt. Er belegte mein Zimmer mit einer Art Fidelius, erspare mir bitte die Details“, winkte sie meinen Einwand ab, „nur Poppy und Sirius war der Zutritt erlaubt. Sirius wollte sogar aus Angst darauf verzichten, aber irgendwie konnte ihn Dumbledore überreden, aus gutem Grund, wohl einer seiner eigentümlichen Vorahnungen, wie sich noch herausstellen sollte.“
„Und ich? Was geschah mit mir?“
„Godrics Hollow. Bei den einzigen Menschen, denen er blind vertrauen konnte.“
„James und Lily“, ich nickte mit Tränen in den Augen. „Trotzdem verstehe ich sein Handeln nicht so ganz. Wo…“
„Sirius hatte für uns ein kleines Appartement im London der Muggel angemietet. So waren wir in der Nähe der magischen Welt, wie der Winkelgasse, oder später dem Treffpunkt des Ordens.“
„Wo war ich an diesem Abend, wer war bei mir?“
„Du warst mit Harry in diesem Appartement. Ein Babysitter, ein Muggelmädchen aus der Nachbarschaft passte auf euch auf.“
„Was geschah nachdem Sirius dich zu Poppy gebracht hatte?“
Mom zuckte nachdenklich mit ihrem Gesicht. „Es fehlen mir vier Monate, in denen ich in einer Art Wachkoma lag. Poppy pflegte mich in aller Heimlichkeit, mein Leben hing an einem seidenen Faden. Was wirklich geschehen war, habe ich selber erst Monate später erfahren. James und Lily haben euch beide aus der Wohnung geholt, und nach Godrics Hollow gebracht. Später als ich wieder bei Kräften war, traf Dumbledore die schwierige Entscheidung uns beide in Sicherheit zu bringen. Poppy nahm die Veränderungen an meiner Person vor, die Feinarbeiten machte ich selbst. Ich ging mit einer neuen Identität, als Muggel, an die Universität nach Kent, machte mein Studium und lernte Paul kennen und lieben, er hat uns beide ohne zu überlegen akzeptiert. Er hat nie nach meiner Vergangenheit gefragt, hat sich nie gewundert, auch nicht als wir deine magischen Fähigkeiten erkannten, und dafür liebe ich ihn.“
Zärtlich streichelte Mom über Dad’s Hände. „Ich war es ihm schuldig. Direkt als wir hier ankamen, habe ich ihm alles erklärt.“
„Und Sirius?“ hakte ich nach.
„Wir waren nicht verheiratet, trotz eines Kindes. Er hat sich an den Plan gehalten, wir haben uns nie mehr gesehen, du kennst das Prinzip der Rumtreiber?“
„Sie verlassen das was sie lieben, um sie zu beschützen.“
Dabei blickte ich bestätigend zu Harry.
„Die magische Welt war für mich zur Fiktion geworden. Ich hatte alle Erinnerungen in einen kleinen Karton im Keller verstaut, und erst in der Gegenwart wieder angerührt. Auch ich habe mich an den Plan gehalten. Es war nicht einfach alles hinter sich lassen, aber ich tat es für dich. Ich wusste von der Inhaftierung Sirius nach Askaban, aber nicht, was mit Lily und James wirklich geschehen war, sie waren tot, den Rest konnte ich nur ahnen. Ich wusste nicht einmal, was mit Harry weiter geschehen war. Erst als du nach Hogwarts gehen solltest habe ich auf eigenen Wunsch die schreckliche Wahrheit erfahren. Unmittelbar nachdem die erste Eule unser Fenster durchquerte, habe ich mich mit Dumbledore in Verbindung gesetzt, ich wollte mich vergewissern, dass du nicht in Gefahr kommen würdest. Von da an wurde ich in regelmäßigen Abständen über meine alte Welt informiert. Sirius setzte sich unmittelbar nach seiner Flucht mit mir in Verbindung, er versicherte mir, dass er nichts unternehmen würde, was dich gefährden würde.“
„Und das muss ihm sehr schwer gefallen sein…“
„Unbeschreiblich schwer, er schwärmte davon, wie sehr du ihn doch an mich erinnerst, wie gerne er dich als seine Tochter umarmen würde. Aber er blieb stark, unglaublich stark. Kein unnötiger Kontakt zu mir, nur im Notfall, und er wollte dir aus dem Weg gehen.“
„Und ich habe es ihm unnötig schwer gemacht“, traurig drückte ich Harrys Hand. „Weil ich noch zu unerfahren war, weil ich es nicht verstanden hatte. So wie ich dich immer mit meinen Fragen in Verlegenheit brachte. Sirius konnte mir nicht aus dem Weg gehen. Ich war immer an Harrys Seite, es war unmöglich.“
„Sogar sein Testament musste er zu meinen Gunsten ändern, wie schwer muss ihm das gefallen sein?“, Harry zitterte am ganzen Körper.
„Nein, Harry, du irrst dich“, sagte Mom. „Das ist ihm ganz und gar nicht schwer gefallen…“
„Weil er immer wusste, wie du reagieren würdest, wenn wir die Wahrheit kennen“, unterbrach ich. „Du hast nach mir keine Kinder mehr bekommen, wäre es nicht fair gegenüber Paul … Dad gewesen?“, fragte ich wieder an Mom gewandt.
„Das war nicht mehr möglich, die Wunden meiner Verletzung … ich konnte keine Kinder mehr bekommen.“
„Aber eines verstehe ich immer noch nicht, warum in aller Welt wolltet ihr alles auch vor mir verheimlichen?“
Mom sah nachdenklich und traurig zu Boden.
Harry erstarrte und legte beruhigend seine Hand auf meinen Arm.
„Verstehst du es denn nicht?“
„Du hast verstanden?“ ich starrte ihn fassungslos an. „Seit wann kannst du schneller denken als ich?“ Mit einem kurzen Blick zu Mom holte sich Harry die Bestätigung, sie nickte ihm aufmunternd zu.
„Deine Mom hat dir nicht gesagt, wann Sirius dich zu ihr brachte...“
„O, Nein!“ entfuhr es mir.
Völlig außer mir, schlug ich erschrocken meine Hand vor meinen Mund. Mein Herz pochte, und wollte aus meinem Körper springen.
„O, doch“, bestätigte Harry meine Befürchtung.
„Lily hat nicht nur ihren eigenen Sohn beschützt“, mischte sich Mom wieder ein.
„Ich war im Haus als es geschah!“
Mom nickte, indem sie nur ihre Augen auf und ab bewegte.
„Niemand, nicht einmal du selbst durftest wissen, dass du in diesem Moment da warst.“
„Verstehst du denn nicht?“, tröstete mich Harry, der mein Zittern mit Sorge bedachte. „Wenn Voldemort davon erfahren hätte, du…“
„Die Narbe hätte also auch meine Stirn zieren können?“
„Sirius hat die tödliche Gefahr gespürt. Auf dem Weg zu den Potters traf er auf Hagrid, der Harry schon aus dem Haus gerettet hatte. Sirius litt Todesqualen, wollte keine Zeit verlieren.“
Die Worte knallten wie eine Bombe gegen meinen Kopf, ich konnte nicht mehr klar denken.
„Sirius hat Hagrid das Motorrad überlassen, um Harry in Sicherheit zu bringen. Wegen dir, Hermine, war Sirius noch einmal im Haus, und musste über die Leichen seiner besten Freunde steigen, immer mit der Angst auch dich tot aufzufinden, doch Lily hatte dich vor dem dunklen Lord unter dem Bett versteckt, wo dich auch Hagrid übersehen hatte, als er Harry rausholte. Lily hatte dich mit einem Lähmzauber belegt, du konntest dich nicht rühren. Er brachte dich auf direktem Weg nach Hogwarts, zu mir, so hatte Dumbledores Plan, Sirius den Zutritt in mein Krankenzimmer aufrecht zu halten, seine Erfüllung gefunden. Er brachte dich zu mir, war außer sich vor Zorn, redete immer nur von tödlicher Gefahr, und Verrat durch einen Freund. Er verabschiedete er sich für immer von uns, und machte sich auf die Jagd. Nach Wurmschwanz, wie ich später erfuhr.“
Mom sah mir in die Augen, „die Augen eines zweijährigen Mädchens mussten mit ansehen, wie Lily starb und wie Harry überlebte, auch wenn du noch zu klein warst um das zu verstehen oder dich zu erinnern. Wenn Voldemort das gewusst hätte, dass ein kleines Mädchen, eigentlich noch ein Baby, das alles beobachtet hatte ... verstehst du jetzt?“
Ich konnte es mir nur zu gut vorstellen.
„Ich war immer von Sirius Unschuld überzeugt, konnte und durfte aber nichts tun ... verstehst du? Ich wusste, dass er unschuldig nach Askaban kam, ich wusste es und habe nichts getan. Es war auch für mich nicht leicht, Schatz. Meine Liebe zu verlieren … aber da warst dann du, und du warst wichtiger, als eine alte zerstörte Seele, wie sich Sirius betitelte. Seine Abschiedsworte klingeln noch heute in meinen Ohren, so als wäre es gerade erst geschehen. Völlig verdreckt mit rot unterlaufenen Augen kam er mit dir auf dem Arm in den Krankenflügel gestürmt.“
Moms nachdenklicher Blick erschreckte mich.
„Ich habe Sirius nie weinen gesehen ... James und Lily sind tot. Mein Patenkind lebt. Ich begreife es nicht, Mary, er hat den Avada Kedavra überlebt, ein Baby! Und unsere Kleine musste alles mit ansehen, ich fand sie unter dem Bett, ich vermute Lily hatte sie darunter versteckt, und mit einem Lähmzauber belegt. Lily hat beide Kinder mit ihrem Leben beschützt ... Kümmere dich nicht um mich, fang ein neues Leben an, schütze unsere tapfere Kleine. Dumbledore soll euch eine neue Identität verpassen, schildere ihm was geschehen ist, er wird wissen was zu tun ist, ich jage den Verräter, und damit den eigentlichen Mörder unserer besten Freunde! Meine alte zerstörte Seele ist nichts mehr wert, aber ihr, ihr werdet leben. Bitte versprich mir, dass du nicht versuchen wirst, nichts tun wirst, um mich aufzuhalten.“
„Bist du okay?“ fragte Harry besorgt, legte seinen Arm um meine Schulter, und küsste ohne Scham eine Träne, die über meiner Wange kullerte.
Ich fühlte mich hundeelend, und hatte das Gefühl Sirius würde wahrhaftig vor mir stehen, und diese Worte wiederholen.
„Also war ich ein weiterer Grund, warum Sirius nicht der Geheimniswahrer sein wollte“.
„Hermine, du hast um es direkt auszudrücken, Harrys Hand gehalten, als es geschah. Wir hatten keine andere Wahl, es gab nur diese eine Lösung, für uns alle…“
„Bis auf Sirius…“
„Wir mussten dich schützen.“
„Schon gut, Mom. Ich verstehe dich, nur zu gut“, in Gedanken stellte ich mir ein kleines Mädchen vor, dass die kleine Babyhand des kleinen Harry ganz fest drückt, während ein grüner Lichtstrahl von seiner Stirn abprallt.
Der Fluch hätte auch auf mich zurückprallen können…
Hätte ich den Weg zu ihm antreten müssen?
Hätte ich Parsel gekonnt?
Okklumentik?
Hätte ich meinen Geist verschließen können?
„Aber dann“, überlegte ich, um die Unruhe, die mich befiel abzuwenden, „wenn Sirius und Hagrid das Haus betreten konnten, dann … war der Fidelius gebrochen? Wir haben das Haus deswegen gesehen und nicht weil…“
„Mit Lily und James Tod war der Fidelius gebrochen, und das Haus nur noch für Muggel nicht sichtbar.“
Aber auch ich musste Geheimniswahrer sein, ich war im Haus, und Harry natürlich.
„Du musst es gesehen haben, Schatz“, unterbrach Mom meine Gedanken.
Ich sah sie fragend an.
„Natürlich habe ich das Haus gesehen, ich bin kein Muggel“
Mom überging meine Antwort, sie hatte etwas völlig anderes gemeint.
„Du hattest als Kind große Angst vor Gewittern, und bist oft schweißgebadet aufgewacht, du hast von Blitzen geträumt.“
Ich lachte gequält. „Und gleich an meinem ersten Schultag berichtete ich stolz, dass endlich Freunde gefunden habe, einen Harry Potter...“
„Ja ... das war ein kein Schock, das war ein K.O. Schlag, deswegen hatte ich Kontakt zu Dumbledore aufgenommen, doch er hatte sich schon eigene Gedanken gemacht, und eine Entscheidung getroffen.“
„Das Band war schon zu fest“, bemerkte Harry. „Selbst der große Albus Dumbledore hätte es nicht durchtrennen können.“
„Wie gelang es Sirius ihn zu informieren, und zu bekehren. Dumbledore war doch anfänglich von seiner Schuld überzeugt?“
„Sirius hatte keinen Kontakt aufgenommen. Dumbledore wurde von einer anderen Person informiert.“
„Mom?“, keuchte ich erschrocken.
„Es war nicht Sirius, sondern ich“, bestätigte Mom Harrys Theorie. „Nachdem mir Dumbledore die offizielle Nachricht überbrachte, dass James und Lily tot seien, und der kleine Harry an einem sicheren Ort untergebracht wäre, druckste er kurzzeitig herum, dann blickte er mich nachdenklich an und schüttelte ratlos seinen Kopf. Er konnte nicht verstehen, dass Sirius der Verräter sei und sich bereits auf dem Weg nach Askaban befinden würde. Ich stellte ihm Hermine vor und schilderte ihm meine Sicht der Dinge. Dass Sirius und ich ein Kind hatten war ihm neu, und als er auch noch erfuhr, dass die Kleine und Harry eigentlich sehr eng miteinander verbunden sind, waren seine letzten Zweifel ausgeräumt. Die Folge war unser Beider neue Identität, und die Erkenntnis, dass Sirius auf diese Art nicht freikommen kann, es wäre nicht in seinem Sinne, weil dadurch alles offenbart werden müsste, seine Schutzmaßnahmen wären umsonst gewesen.“
Mittlerweile war es Abend geworden, mir fielen vor Erschöpfung die Augen zu.
Harry und ich hatten das Gespräch übernommen. Wir schilderten die Geschehnisse bis zu dem Zeitpunkt da Voldemort im Staub der großen Halle lag.
„Ich denke es reicht für heute“, reagierte Mom auf mein neuerliches Gähnen. „Ich hatte immer Angst vor diesem Gespräch, aber jetzt seid ihr hier und ich kann mein Glück kaum fassen.“
„Warum hat mein Zauber nicht gewirkt?“
Eine Frage die ich an diesem Abend noch geklärt haben wollte, und die mich brennend interessierte.
Wie hatte Mom es geschafft meinem Zauber zu trotzen?
„Ich wusste schon sehr, sehr lange, dass du Dad und mich auf irgend eine Art beschützen würdest, und in den Tagen bevor du es schließlich umgesetzt hast, spürte ich deine Unruhe und wusste was du tun würdest. Zum ersten Mal seit achtzehn Jahren holte ich meinen Zauberstab in voller Absicht hervor, und wandte ihn auch an, indem ich Paul und mich mit einem vorausschauenden Gegenzauber belegte, wir mussten dich aber im Glauben lassen, dass dein Zauber wirken würde. Tut mir leid Schatz, aber ich musste mir die einzige Möglichkeit offen halten, dir notfalls helfen zu können, und zusammen mit deinem Dad hatten wir den Ausweg Australien schon von langer Hand vorbereitet.“
„Wir sollten ins Bett“, erwähnte Harry gähnend. „Die Zeitumstellung, der Jetlag, ich kann nicht mehr, und bin hundemüde.“
Seine Hand lag wieder einmal unter dem Tisch auf meinem Schenkel. Ich zuckte leicht zusammen und stoppte die Finger, die sich langsam und unauffällig nach oben arbeiteten. Harry hatte wohl nicht bedacht, dass meine Mom ihre Augen überall haben konnte, und so konnte sie sehr wohl den Vorgang entdecken. Das hieß aber nicht, dass ich mich über Harrys Aktion ärgerte, im Gegenteil, als ich Moms schmunzelndes Gesicht sah, konnte ich nicht anders, als in ihr Grinsen zu erwidern.
Ich wollte ja sogar seine Fantasie noch anfeuern, als ich ihm auf dem Entspannungsspaziergang am Strand entlang zuraunte: „Ich trage etwas Neues an meinem Körper.“
Das Leuchten, das diese Ankündigung in seinen Augen aufblitzen ließ, erhitzte mein Gemüt, jetzt noch mehr, als bei meinen wirren Gedanken am Nachmittag.
Kurz vor dem Abflug hatte ich am Flughafen Heathrow noch den Duty-free Shop aufgesucht, genauer gesagt die Bekleidungsabteilung. Ich wollte schließlich auf einer so wichtigen Reise, die auch eine Reise in unsere Liebe werden sollte, nicht mit einem Schlabber - Shirt im Bett neben ihm liegen. Also kaufte ich mir zum ersten Mal in meinem Leben ein raffiniertes Nichts von Nachthemd, und weil ich dabei auf den Geschmack gekommen war, gleich noch einen sündig schönen BH mit dazu passendem String. Und ein knallenges, rotes Bustier.
„Ich glaube wirklich wir sollten es damit für heute belassen, morgen ist auch noch ein Tag ... ihr werdet doch nicht gleich wieder abreisen, oder?“ fragte Mom besorgt.
„Am ersten Februar erwartet man uns in Hogwarts zurück, also ein paar Tage werden wir schon bleiben, wenn ihr ein Bett für uns habt“, plapperte ich ohne Nachzudenken, genauso, wie ich beim Kauf dieser Dessous nicht lange überlegen musste.
„E-i-n Bett?“, wiederholte Mom betont langsam, grinste aber über beide Ohren.
Oh Schreck, peinlich berührt rutschte ich nervös auf meinem Sitz hin und her.
„Wir sind nicht anspruchsvoll, e-i-n Bett würde uns genügen“, antwortete Harry schlagfertig.
Ich muss nicht erwähnen, dass ich ihm dabei fast die Hand gebrochen hätte.
„Also gut, dann haben wir wohl das ultimative Thema für Morgen“, antwortete Mom, und zuckte mehrfach mit ihren Augenbrauen.
Harry stand mutig auf und zog mich an der Hand mit in die Höhe, „wir gehören zusammen, und man hätte uns niemals trennen dürfen“, sagte er vorwurfsvoll, aber verträumt, dabei sah er in meine Augen, bevor er mich vor den Augen meiner Eltern auf die Lippen küsste.
Das erste Mal, offiziell vor meinen Eltern.
Der Kuss löste alle Anspannung in mir, tonnenschwere Steine plumpsten zu Boden.
Es war vollbracht. Und Mom’s Antwort ließ nicht lange auf sich warten, und sie machte mich unendlich glücklich.
„Ich hatte nie etwas anderes erwartet“. Mom standen Tränen in den Augen, „aber ich wusste auch, dass ihr Zeit benötigt, um das Richtige zu erkennen, es ist nicht einfach Gewohnheitsdinge richtig zu deuten.“
Sie führte uns in ein Zimmer im ersten Stock, indem ein französisches Bett vorbereitet war, und scheinbar nur auf uns wartete. Das Zimmer hatte einen direkten Zugang zum einem kleinen Badezimmer.
„Ihr wart darauf vorbereitet?“ staunte ich.
Mom zuckte genießerisch mit ihren Schultern, „scheint so...“.
„Frisch bezogen“, stellte Harry bei einer ersten Inspektion fest. „Ihr habt mit unserem Erscheinen gerechnet?!“
„Ich erwähnte bereits, dass mir klar war, dass ihr Zeit benötigt, und ja, Harry, wir haben mit euch gerechnet. Weihnachten wäre eine ideale Gelegenheit um alle Sorgen über Bord zu werfen. Geh ich recht in der Annahme, dass ihr euch fast ein halbes Jahr nicht gesehen habt?“
Alle Anspannungen waren ausgebrochen. Nur eine fehlte noch. „Morgen“, lächelte ich, und ohne nachzudenken, tränten meine Augen, und ich rannte direkt in Moms ausgebreitete Arme.
„Danke!“ schluchzte ich.
„Morgen früh könnt ihr erst einmal ausschlafen, macht euch einen schönen Tag am Strand, oder was immer ihr sonst tun wollt. Weihnachten ist vorbei, Dad und ich haben morgen Vormittag Praxisnotdienst, aber auch sonst arbeiten wir nur noch halbtags, das reicht vollkommen, so gegen zwei Uhr sollten wir zurück sein.“
Obwohl ich viel zu müde war, zog ich mir im Bad das Nichts von einem Nachthemd über die Dessous, und als ich in meinem edel fließenden Negligé aus dem Bad zurückkam, sah mich Harry genau so an, wie ich es mir immer erträumt hatte: voller Begehren und Staunen.
Er kam auf mich zu, bis er etwa eine Armlänge von mir entfernt stand, und hob langsam seine Hand.
Mein Körper reagierte, trotz der Müdigkeit, noch bevor er berührt wurde.
Ich spürte, wie sich die Knospen meiner Brüste leicht aufrichteten. Sanft fuhr Harry an eben dieser Stelle über den dünnen Stoff. Eine sanfte Berührung, die mir den Boden unter den Füßen wegzog. Von da ließ er seine Finger tiefer gleiten, hinweg über den glatten Stoff zu meinem Hintern. Dann kam er näher und legte seine Lippen auf meinen Mund. Dieser Kuss wurde so atemberaubend, dass ich beinahe den Boden ohnmächtig wurde – wären Harrys starke Arme nicht dagewesen. Er hielt mich. Er hob mich sogar hoch und trug mich zum Bett.
In dieser Nacht war nicht nur kuscheln angesagt…
„Was machen wir mit dem angebrochenen Tag?“ fragte ich Harry am Frühstückstisch, mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen.
Mom hatte uns frische Brötchen auf den Tisch gestellt, und ich hatte einen Bärenhunger.
Ich schmierte mir gerade mein drittes Brötchen.
„Hungrig?“ fragte Harry grinsend.
„Warum, du bist auch schon bei Nummer Drei?“
„Du hast aber genau mitgezählt“, registrierte Harry.
„Du bist heute Nacht doch sehr blass geworden, mein Lieber…“
Ich fühlte mich wirklich entspannter, und war regelrecht unternehmungslustig.
„Da fehlt noch die Marmelade“, schmatzte Harry.
„Du willst dich doch nicht etwa bei mir einschmeicheln?“ fragte ich mit funkelnden Augen.
„Warum nicht?“ grinste er.
„Das solltest du vielleicht auch tun, wenn ich genauer darüber nachdenke.“
Fragend sah mich Harry an.
„Nachdem du kurz vor dem entscheidenden Moment seelenruhig geschnarcht hast.“
Harry lächelte verlegen, und zuckte unschuldig mit der Schulter. „Ich sagte doch, dass ich müde bin…“, enttäuscht sah er mich an. „Ich bin wirklich eingeschlafen?“
„Schau nicht so traurig“, beschwichtigend legte ich meine Hand auf seinen Arm. „es war wunderschön bist zu diesem Moment, und ich befürchte wir sind gleichzeitig eingeschlafen.“
„Also? Was machen wir heute?“, Harry wirkte erheblich erleichtert. „Ich dachte, wir könnten etwas im Meer baden gehen, ich habe so was noch nie gemacht.“
„Da gibt es aber ein kleines Problem, ich habe keine Badesachen mit“, antwortete ich traurig.
„Tja, dann musst du eben nackt baden“, Harry lachte schallend, „das wäre bestimmt aufreizend.“
„Ja, aber nur für dich“, funkelte ich ihn durchdringend an.
„Du hast wahrscheinlich zig Bücher eingesteckt, aber keinen Badeanzug?“ Harry tat so, als würde er überlegen, die Stirn gerunzelt, die Mundwinkel verzogen. „Lass mich überlegen. Hmmm ... du könntest natürlich auch testen, ob du eines deiner Bücher anziehen kannst … Aua!“ ein kräftiger Tritt, traf ihn am Bein.
Ich konnte mir nicht erklären, wie sich mein Bein selbständig machen konnte...
„Wer hat denn unsere Sachen gepackt?“
Er kratzte sich nachdenklich an der Stirn, dann stand er auf, reichte mir die Hand und sagte, „komm mit“.
Verdutzt sah ich ihn an.
Was hat er denn jetzt vor?
Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, erschrocken blickten wir beide in Richtung Eingangstür. Ein seltsames Wimmern und ein schwaches Scharren drangen von außerhalb an uns heran.
„Harry!“ flüsterte ich ängstlich, und griff nach seinem Arm.
Doch Harry hatte es natürlich ebenso bemerkt, und seinen Zauberstab längst aus der Tasche gezogen.
Einen kurzen Moment starrte er mir besorgt in die Augen, während es erneut an der Tür scharrte.
Harry fasste an meine Oberarme, drehte mich zur Seite, und presste seinen Zeigefinger auf die Lippen. Das Wimmern schien intensiver, aber gleichzeitig erbärmlicher zu werden
Was zur Hölle ist das?
„Was ist das?“ formte ich mit meinem Mund.
Schweigend gab mir Harry die Anweisung, Position am Fenster zu beziehen, gleichzeitig deutete er auf seine eigene Person und dann zur Tür.
Ich nickte ihm zu, dass ich verstanden hätte, näherte mich vorsichtig dem Fenster und starrte mit griffbereitem Zauberstab hinter dem Vorhang ins Freie.
Immer noch war ein seltsames Kratzen zu hören, aber erkennen konnte ich nichts und Niemanden.
Ein seltsames, undefinierbares Geräusch, das eigentlich nicht wirklich grausig oder furchterregend wirkte, doch anbetracht unserer Vergangenheit, Grund genug, Vorsicht walten zu lassen.
Ich blickte hinüber zu Harry und schüttelte meinen Kopf, auf leisen Sohlen näherte er sich der Tür, nahm die Klinke in die Hand, drückte sie aber noch nicht nach unten. Urplötzlich hatte das Wimmern aufgehört. Aufmerksam versuchte er zu lauschen, und scheinbar ließ auch der Türspion keine weiteren Schlüsse zu.
Meinen Herzschlag konnte ich am Hals spüren.
Was ist das?
Was um alles in der Welt könnte das sein?
Müssen wir denn immer mit dieser Angst leben?
Ich spähte erneut versteckt hinter dem Vorhang hinaus ins Freie, außer der bereits gleißenden und flimmernden Sonne konnte ich aber nichts entdecken.
Nichts auffälliges, niemand der sich dem Haus nähert, oder der sich vom Haus entfernt.
Helllichter Tag, das wäre doch zu auffällig?
Enttäuscht schüttelte ich erneut meinen Kopf, und zuckte im gleichen Augenblick erschrocken zusammen. Etwas kratzte unstetig an der Tür, und hinterließ ein quietschendes Geräusch, das in den Ohren schmerzte.
Schmerzhaft wurde ich an mein erstes Jahr erinnert:
Traurig und enttäuscht von meinen Freunden, hatte ich mich in einer Toilette verkrochen, als ähnliche Geräusche mich aufschreckten, damals war es ein Troll.
Aber ein Troll, hier in Australien?
Nein, das kann nicht sein.
Und dann kam mein Held, und hatte mich mutig gerettet.
Und mein geliebter Held stand jetzt wahrhaftig vor mir, und zeigte mir mit drei Fingern an, dass er auf Drei die Tür öffnen würde.
Der Daumen ging nach oben, die Anspannung stieg, und erneut drang ein Wimmern an meine Ohren.
Was ist das?
Ich konnte mir keinen Reim darauf machen.
Es ergab keinen Sinn.
Harry fügte den Zeigefinger zu seinem Daumen hinzu.
Gleich wäre es soweit.
Müssen wir immer noch in Angst leben?
Es war ein völlig fremdes, unbekanntes Geräusch, das keiner von uns zuordnen konnte.
Der dritte Finger ging nach oben, mein Herz hörte einen Moment auf zu schlagen, und ich hielt den Atem an, dann riss Harry mit einem Rück die Tür auf, und ich starrte aufmerksam, mit erhobenem Zauberstab in seine Richtung.
Einen kurzen Moment herrschte Stille, eine schreckliche, furchtbare Stille, die nie zu enden schien.
„Hermine!“
Hat Harry etwa gerade meinen Namen gerufen?
Hörte ich da etwa ein Lachen heraus?
„Das musst du dir ansehen!“
Definitiv: Aufgeregt, aber lachend.
Ich lief mit langsamen Schritten hinüber zur Tür, und bemerkte schon nach dem ersten Schritt, dass sich Harry zum Boden neigte, und sich schließlich sogar kniete. Irgendetwas, das vor ihm auf dem Boden liegen könnte, schien er zu berühren.
In Nullkommanichts war ich neben ihm, und traute meinen Augen nicht.
Ein paar unwahrscheinlich aufreizende Augen fixierten mich, und diese Augen gehörten einem kleinen, süßen, aber sehr struppigen, schwarzen Hundewelpen.
„Sirius – Schnuffel“, stammelte ich aufgeregt, mit Tränen der Rührung in den Augen.
Die Augen des Welpen begannen zu leuchten, und er wedelte glücklich mit dem Schwanz, er hechelte mit seiner Zunge, und schleckte über Harrys Hand.
„Was ist uns denn da zugelaufen?“ lächelte Harry und streichelte über sein struppiges Fell.
„Und mit seinem Namen ist er auch schon einverstanden, oder Schnuffel?“
Ganz aufgeregt richtete der Welpe sich auf und sprang bellend, mehrfach im Kreis.
„Du musst jetzt nur noch Hermine überzeugen, dann kannst du bei uns bleiben“, lächelte Harry glücklich in meine Richtung.
Welch eine Frage?
Mich würde nichts in der Welt davon abbringen, diesen kleinen Kerl jemals wieder herzugeben
Mit einem kleinen Hund auf dem Arm folgten wir einige Meter dem Verlauf der Hauptstraße, plötzlich sagte Harry, „Hier“.
Ich sah mich fragend um, und entdeckte ein Sportartikelgeschäft, „was wollen wir hier?“
„Du gehst jetzt da rein, und kaufst dir einen Badeanzug, dann gehen wir an den Strand.“
„Ein Bikini würde aber nicht soviel von meiner Haut verstecken“, grinste ich.
Harry kratzte sich am Kopf. „Wie gesagt, mich würde es auch nicht stören, wenn du gar nichts…“
So verbrachten wir anschließend, ein paar unbeschwerte Stunden an Strand und Meer.
Harry war sehr frech zu mir!
Unverschämt frech!
„Der Bikini sitzt aber äußerst knapp, gab es den nicht zwei Nummern größer?“ Harry zog dabei lachend an meinem Bikinioberteil.
„Du bist gemein ... ich sage ja auch nichts gegen deine so genannte Badehose, die Ähnlichkeiten mit Kreachers alten Socken aufweist.“
„Na warte!“ Harry warf sich zu mir hinüber und begann, mich am ganzen Körper durchzukitzeln.
Ich stöhnte und juchzte in hohen Tönen, mit schnellen Körperwindungen konnte ich mich schließlich befreien, und wollte zum Gegenschlag ausholen, doch Harry rannte schon Richtung Wasser.
„Warte bis ich dich kriege“, rief ich ihm hinterher.
Erst am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg, doch vor dem Sportgeschäft hielt Harry nochmals an, und zog mich mit hinein.
„Hilf mir bitte eine Badehose zu finden, ich habe so was noch nie…“
„Das war ein Spaß, Harry“, lachte ich.
„Trotzdem, mir gefallen sie nämlich auch nicht, wenn ich die Anderen Leute so sehe.“
Der erste, ganze Tag von zwei unbeschwerten Wochen näherte sich dem Ende.
Es gab noch soviel zu erzählen....
Das letzte Wort musste natürlich Mom haben, „wenn ihr zwei hier nicht mehr gemeinsam auftaucht, hole ich meinen Zauberstab wieder raus!“
„Der in der Cavendish Ave. im Keller versteckt ist?“, ergänzte ich mit herausgestreckter Zunge, „aber keine Sorge, das wird nicht geschehen“, liebevoll strich ich Harry über die Wange.
Er wirkte abwesend.
„Was ist los?“ fragte ich ihn.
„Schade, dass wir wieder nach Hause müssen“, murmelte er, „nur wo ist, zuhause?“
„Bis Juni seit ihr ja wohl offensichtlich in Hogwarts“, mischte sich Mom ein, „die übrige Zeit habt ihr die Cavendish Ave., Warum schaut ihr nicht mal, ob ihr Godrics Hollow für euch herrichten könnt, das war so eine wunderbare Umgebung, ein tolles Haus, ein riesiger Garten auf dem James einen Quidditchwurf errichten wollte. Ihr habt keine finanziellen Sorgen, und zur Not könnt ihr den Grimmauldplatz auch noch verkaufen.“
„Klingt gut“, überlegte Harry, „ist auf Jedenfall eine Überlegung wert.“
„Vor allem, das mit dem Quidditch“, verdrehte ich meine Augen und hätte Mom für dieses Bemerkung verfluchen können.
Welch ein krasser Gegensatz!
Das eiskalte, verschneite London wieder zusehen, war nicht gerade erbauend.
Harry entfachte erst einmal den Kamin, und schaffte eine wohlige, romantische Atmosphäre.
Fast vierundzwanzig Stunden hatten wir am Stück geschlafen, alle Knochen schmerzten nach dem langen Flug und dem anschließenden Jetlag.
In Decken eingemummelt saßen wir auf der Couch im Wohnzimmer, gewärmt vom Feuer des Kamins und einer mittlerweile lauwarmen Pizza vom Pizzalieferdienst auf dem Schoß.
Harry räumte die Kartons weg und legte Holz im Kamin nach.
Die Flammen züngelten nach oben.
Es knisterte.
Im Feuer und im Wohnzimmer!
Harry musste meine Signale empfangen haben, sie waren von höchst erotischer Natur.
Vor dem Kamin blieb er stehen, und funkelte mich an.
Ganz langsam in rhythmischen Bewegungen, entblößte er sich vor meinen Augen, beginnend mit seinem T-Shirt, dann streifte er seine Hose nach unten, während er mich die ganze Zeit aufreizend fixierte.
Ich schmolz dahin, meine Innereien flogen wild durcheinander, immer näher kam er auf mich zu.
Schon im nächsten Augenblick befanden wir uns mitten in einem atemlosen Liebesspiel.
Es reichte ein Handgriff, um mich hoch in seine Arme zu ziehen.
Wir lagen uns in den Armen und liebkosten uns.
Ich kannte mich selbst nicht mehr, fühlte mich wie ein wildes Raubtier, es war als würde ich schweben.
Wildes Verlangen stand in Harrys Gesicht geschrieben, er kniete sich vor mich auf den Boden und seine Augen funkelten lustvoll.
Ich wusste was ich wollte, und ich wusste was er wollte.
Heute würde es geschehen, hier und jetzt!
Völlige Hingabe!
Mein Gesicht glühte, alles vibrierte, Schmetterlinge kreisten überall kreuz und quer durch meinen Körper, ich wusste nicht mehr wer ich war.
Ich wusste gar nichts mehr, nur eins zählte in diesem Augenblick, und der stand Oberkörperfrei vor mir: Harry.
Ganz langsam öffnete er Knopf für Knopf meiner Bluse, mein Herz raste im Eiltempo, pochend durch alle Körperteile.
Problemlos meisterte er das Hindernis BH und war schon dabei, meine Jeans nach unten ab zu streifen.
Wie unter Trance himmelte ich ihn an, bewunderte seine Muskeln am Oberarm, die sich anspannten, meine Finger glitten wie von selbst über seinen Brustkorb, die Fingernägel nur einen Hauch von seiner Haut entfernt, eine Gänsehaut lief über seinen nackten Oberkörper.
Wir beide hatten uns nicht mehr unter Kontrolle.
Ich hatte meine Augen nur noch auf Harry, und spürte seine tausend Hände, die über meinen Körper wanderten.
Schließlich hatte er fast gleichberechtigte Bedingungen geschaffen, und begab sich auf eine küssende Entdeckungsreise über meinen ganzen Körper.
Seine Lippen streiften hauchzart über meinen Hals, seine Hände griffen nach meinen Brüsten. Zielstrebig, gierig, leidenschaftlich.
Mein ganzer Körper prickelte, ich räkelte mich vergnügt unter seinen Liebkosungen.
Er macht mich Wahnsinnig, das überstehe ich nicht!
Auf dieselbe Weise machte ich mich an seinen Shorts zu schaffen. Ich konnte es kaum erwarten, seine pulsierende Männlichkeit zu befreien. Ich wollte ihn spüren.
Als ich meine Hand um seine pralle Erektion legte, stöhnte er auf, und wir fielen atemlos übereinander auf die Couch.
Blitzschnell richtete ich mich in eine sitzende Position auf, griff mit beiden Armen um seinen Oberkörper und schulterte ihn gekonnt in die liegende Position bäuchlings auf die Couch.
Sitzend ließ ich mich auf seinem Hinterteil nieder und neigte meinen Oberkörper nach vorne, indem ich gleichzeitig mit beiden Händen über seinen Rücken nach oben massierte.
Meine Haare fielen nach vorne, und bedeckten seinen Kopf, er zuckte zusammen als meine Brüste ganz leicht seinen Rücken berührten, unaufhaltsam, aber ganz langsam drückte ich die weichen Rundungen fester in seinen Rücken.
Erneut stöhnte er erregt.. „Wa ... Wahn ... Wahnsinn“.
Meine Lippen wanderten ganz zärtlich hauchend über seine Schultern und verharrten an seinem Hals.
Harry begann sich zu räkeln und versuchte mehrfach sich umzudrehen.
„Ich kann nicht mehr, du machst mich wahnsinnig, lass mich mitmachen, ich will dich verwöhnen.“
Er schaffte die Drehung auf den Rücken, ohne Gegenwehr ließ ich es geschehen.
Nun saß ich auf seinem Bauch und schaute entzückt und erregt auf ihn herab, mit verliebten Augen und stöhnendem offenstehendem Mund … meine eigenen Zähne krallten sich in meine Unterlippe.
Seine Augen funkelten mich an, langsam erhob er seinen Oberkörper und brachte sich auf Augenhöhe mit mir, dabei rutschte ich nach unten, auf seine Beine, und sein Glied wäre fast von meiner glühend heißen und feuchten Schambehaarung verschluckt worden.
Ich schluckte tief und schloss entzückt die Augen, als sich seine Hände an meinen Oberschenkeln zu schaffen machten.
Zärtlich und langsam streichelte er über meinen Rücken nach oben.
Ich konnte es kaum erwarten und schon im nächsten Augenblick spürte ich seine Hände, ganz vorsichtig auf meinen Brüsten, „sie sind wunderschön“, hörte ich ihn noch flüstern, bevor seine Hände meine Brüste komplett umschlossen und sie zärtlich massierten.
Es war, wie in einem Traum, ich fiel in eine Trance, in meinem Kopf begann sich alles zu drehen.
Mit beiden Händen griff er um meinen Oberkörper und legte mich sanft auf meinen Rücken.
Er konnte in diesem Moment alles mit mir tun, ich war ihm absolut hörig, und wartete nur noch sehnsüchtig ab, was ihm als Nächstes einfallen würde.
Mit seinen Lippen küsste und saugte er zärtlich an meinen Brüsten, mein Körper erzitterte.
Gleich explodiere ich!
Ungesagte Zauber blitzten aus Harrys smaragdgrünen Pupillen, und sie trafen mich mit voller Wucht.
Das selten um Worte verlegene Mädchen rang nach Atem, nur die fünf Konsonanten und ein Name fanden noch den Weg über meine Lippen.
„Harrrrry, o Harrrrrry“, stöhnte ich lustvoll. „A – O – U – I – A – A – U!“
Ich spürte nur noch Leidenschaft und Hingabe, von meiner Umgebung bekam ich nichts mehr mit, alles war verschwommen, ich war zurück in meinem Glashaus, aus dem ich dieses Mal nie mehr zurückkehren wollte, und ich stöhnte vor Verlangen.
Verlangen nach der Vereinigung, die ich nicht mehr erwarten konnte.
Verlangen, dass mich Harry endlich vollständig ausfüllen würde.
Verlangen, dass Harry endlich in meinen Körper eindringen würde.
Harry führte mich an den Rand des Wahnsinns.
Behutsam zog ich sein Gesicht in Richtung meiner Lippen, und krallte meine Hände in seine Haare. Ganz dicht presste er sich an mich.
Unsere Lippen vereinigten sich, der Kuss war pure Leidenschaft, er entfachte ein Feuerwerk in mir…
„Mein Gott, was geschieht mit mir?“ soll ich wieder einmal gestöhnt haben.
Nie gekannte Emotionen brachen hervor, ich kannte mich selbst nicht mehr.
Aber das war mir in diesem Augenblick, so was von egal.
Ich will ihn spüren – jetzt, sofort!
Harry hielt kurz inne, sah mich an und raunte mir zu, „du machst mich wahnsinnig, ich will dich ... jetzt ... sofort“.
„Wenn du aufhörst, dann Gnade dir Gott“, lächelte ich ihn an, „o Gott, Harry, und wie ich es will...“
Noch einmal bedeckte er mich mit Küssen, stoppte ein weiteres Mal an meinen Brüsten, umspielte sanft meine Brustwarzen mit seiner Zunge, und lächelte, als sie sich ihm neuerlich entgegenreckten. Ein zärtlicher Biss, der mich vor Lust himmelhoch jauchzen ließ, und mich völlig außer Kontrolle brachte. Als hätte ich nie etwas Anders getan, räkelte ich mich unter ihm hin und her, tastete mit meiner Hand an seinem Körper nach unten, bis ich etwas sehr fester zu greifen bekam. Seine Atmung wurde immer heftiger und schneller. Ich fand meine Erfüllung ohne Umwege.
Ein tiefes Seufzen entwich seinem Mund, als ich sein Glied fest mit meiner Hand umschlossen hatte.
Für einen kurzen Moment hielt ich es ganz fest umklammert, und spürte seine pulsierende Männlichkeit, dann begann ich mit leichten Auf und Ab, Vor und Zurückbewegungen. An meinem Arm spürte ich seinen rasenden Herzschlag.
„Auf was wartest du, Harry, ich will dich in mir spüren, ich vergehe!“
Er bewegte seine Lippen weiter, über meinen Bauch nach unten, dann spreizte er schließlich mit seiner Hand ganz leicht meine Beine. Zärtlich streichelte er die Innenseiten meiner Schenkel entlang. Ich wurde immer erregter, und der Schuft tastete sich immer weiter vor, ließ mich Höllenqualen leiden.
Vorsichtig streichelte er über meine intimste Stelle und begann sie langsam und sanft zu massieren.
Ich stöhnte. Ich keuchte. Ich schrie, ein Schauder nach dem anderen durchflutete meinen Körper.
„Harry, ich ... ich ... explo ... Harry ... bitte ... WAAAHHHNSINN!“
Ich schrie so laut, wie nie zuvor in meinem Leben, dann sackte ich keuchend und schnell atmend zusammen.
„Harry ... o mein Gott ... was war denn das?“
Völlig atemlos lag ich auf dem Rücken, einen Arm auf meiner heißen, pulsierenden Stirn und schnappte nach Luft, mein Puls bewegte sich in außerirdischen Sphären.
Ich presste mich ganz dich an Harry heran, meine Atmung normalisierte sich nur ganz langsam wieder, unsere Zungen begannen ein neues herausforderndes Spiel, das immer wilder wurde.
Meine linke Hand hatte immer seine Männlichkeit fest im Griff, ich begann sie wieder zu streicheln, und langsam auf und ab zu bewegen, mit den Fingernägeln meiner rechten Hand fuhr ich über seinen Rücken, jetzt war es an Harry sich zu winden, er biss leicht in meine Schulter, um einen Aufstöhnen zu unterdrücken.
Mein Entschluss stand fest, hier und jetzt würde ich an Harry meine Unschuld verlieren.
„Bitte Harry, jetzt“, flüsterte ich in sein Ohr.
Mit seiner Hand schob er meine Beine leicht auseinander, während ich mich vollständig unter seinen Körper schob. Er bedeckte mich und sah mir in die Augen. Ich sah wildes Verlangen, und er hat nichts anders in Meinen vorgefunden.
Mit den Armen stützte er sich neben meinem Kopf ab, und blickte mir dabei unentwegt, tief in die Augen.
„Willst du es wirklich?“
„Und wie“, raunte ich ihm zu und schloss die Augen.
Kurz danach stöhnten wir beide heftig auf.
Ich verspürte einen kleinen stechenden Schmerz und zuckte kurz zusammen.
Harry spürte den kurzen unangenehmen Moment und verharrte, während sein Glied in mir pulsierte und immer kräftiger wurde.
Meine Fingernägel krallten sich in seinen Rücken.
Meine Augen schlossen sich voller Lust.
Langsam gewöhnte ich mich an die ungewohnte Dehnung, die mich komplett ausfüllte. Ganz zärtlich küsste er meinen Hals, verharrte aber immer noch bewegungslos und vollständig in mir, dann hob ich mein Becken leicht an.
Ich war bereit, und unser rhythmisches Spiel begann...
Es war Leidenschaftlich und intensiv, das kann ich euch versichern.
Bitte habt Verständnis, dass dieser Moment nur mir und Harry gehört, ich habe sowieso schon viel zu viele Details verraten.
Aber der Augenblick war einfach unglaublich.
Ich erinnere mich immer wieder gerne daran zurück.
Er war unwahrscheinlich liebevoll und zunächst überängstlich, weil ich diesen ersten kleinen Schmerz verspürt hatte, aber diesen Unsinn habe ich ihm sofort ausgetrieben, indem ich anfänglich die Initiative übernahm, um seine Verunsicherung zu lösen. Nach wenigen Augenblicken hatte ich ihn da, wo ich ihn beim ersten Mal haben wollte, und er gab den Takt und den Rhythmus vor, dem ich mich anpasste und mit einstimmte.
Es hätte nicht schöner werden können.
Und ich kann euch versichern, an dieser Leidenschaft hat sich bis heute nichts geändert.
Wir waren beide wie in einer Trance, wie in einem Rausch, mitgerissen von einem nie gekannten Erlebnis.
Als sich der Höhepunkt näherte begann mein Körper zu zittern, ich glaubte zu schweben, bäumte mich ihm noch einmal entgegen, dann hörte ich einen Schrei aus meiner Kehle: „HARRY!“.
Irgendwo, irgendwie, drang auch mein Name „HERMINE“, an mein Ohr.
Ich hielt den verkrampften, feuchten Körper von Harry in meinen Händen, dann flog ich durch die Lüfte, den Wolken entgegen.
Atemlos lagen wir nebeneinander, die Körper von Schweiß durchtränkt.
Der Atem ging schwer, ich vergrub meinen Kopf zwischen seiner Schulter und seinem Hals, und sog den salzig riechenden Duft seines Schweißes ein.
„Ich liebe dich“, seufzte ich in sein Ohr.
„Unbeschreiblich schön“, ergänzte Harry, dessen Puls sich überhaupt nicht beruhigen wollte.
Ich beugte mich mit einem hämischen Grinsen über ihn, „ich bin noch nicht fertig mit dir Harry Potter“.
Fast erschrocken sah er in mein Gesicht, es war aber nur gespielt.
„Bist du bereit für die nächste Runde, oder sind deine Kräfte schon am Ende?“
Harry lächelte, aber nur ein hastiges Keuchen entrann seinen Lippen. „Na warte, dir wird das Grinsen schon noch vergehen.“
„Unsere Liebe, ist die Lösung aller Rätsel“.
„Was?“ fragte Harry überrascht, „was hast du gerade gesagt?“
„Unsere Liebe, ist die Lösung aller Rätsel“, überrascht schaute ich ihn an, „ich überlege gerade, ob wir daraus etwas schließen können.“
„Du meinst…?“ fragte Harry.
„Es könnte doch sein, und würde absolut zu Dumbledore passen.“
„Godrics Hollow?“
„Wäre eine Möglichkeit.“
„Dann sollten wir uns anziehen und schauen was uns dort erwartet, vielleicht finden wir ja gemeinsam etwas, das ich entweder übersehen habe, oder das sich nur uns beiden erschließt.“
„Das würde dir so passen mein Lieber. Morgen ist auch noch ein Tag, heute bewege ich mich nicht mehr von dir weg, ein ganzer Tag im Bett war abgesprochen. “
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