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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Weihnachten, das Fest der Liebe

von rodriquez

„Warum gehst du Ron aus dem Weg, was los mit euch?“ fragte mich Ginny eines Abends im Gemeinschaftsraum.
Das neue Schuljahr konnte planmäßig am ersten September beginnen, obwohl nach der großen Schlacht um Hogwarts, dem Tag als Harry Potter, Lord Voldemort in die ewigen Jagdgründe schicken konnte, noch immer nicht alles restauriert werden konnte.
Aber die Einschränkungen, die immer noch zerstörten Gewächshäuser, kein Quidditch, störte den schulischen Ablauf in keinster Weise.
Die Klassen rückten enger zusammen, so wurde der Unterricht in vielen Fächern auf mehrere Schuljahre gleichzeitig verteilt.
„Ich muss wohl endlich mit ihm sprechen“, antwortete ich bestürzt, „mir geht es wohl ähnlich wie Harry, nichts ist mehr wie es war.“
Meine Gedanken wanderten tief bewegt durch die letzten Tage und Wochen.
Unmittelbar nach Harrys Abschied sank ich in ein tiefes Loch, vor meinen Augen wurde alles schwarz, ich sah grüne Sterne, alles begann sich zu drehen, nachdem ich von draußen das fast unmöglich hörbare Plopp des Disapperierens hören konnte.
Als ich meine Augen wieder öffnete, war Ron gerade dabei sich einen Kaffee einzuschenken.
Eine weitere Tasse, die er mir anbot, lehnte ich dankend ab, stattdessen machte ich mich, sehr zu Rons Bedauern auf den Weg nach Hause. Seine Hilfe lehnte ich ab.
„Ich könnte dir doch helfen?“ fragte er erwartungsvoll, dich ich schüttelte meinen Kopf.
„Du hast im Scherzartikelladen sicher genug zu tun“, wiegelte ich ab, und versuchte ihn mit einem leichten Wisch über seine Wange zu besänftigen. „Ich brauche etwas Zeit für mich, um abzuschalten zur Ruhe zu kommen. Die letzten Monate waren nicht gerade einfach.“
Noch beäugte mich Ron misstrauisch, ich musste mir was einfallen lassen, denn seine Gegenwart, und vor allem seine Zuneigungsversuche, konnte ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen.
Es wäre mir zu wider gewesen.
„Ich muss in aller Ruhe Dinge meiner Eltern durchsuchen, damit ich sie wieder zurückholen kann, außerdem stehen Termine in beiden Ministerien an“, schwindelte ich, aber wie schon gesagt, ich konnte noch nie gut lügen.
„Am Wochenende?“ fragte Ron ungläubig.
„Kingsley werde ich heute noch treffen. Im Muggelministerium gleich am Montagmorgen“, konnte ich die Notlüge gerade noch standhaft halten.
Eigentlich war es gar keine LĂĽge, nicht einmal eine NotlĂĽge, denn ich bin unmittelbar nach meiner Abreise aus dem Fuchsbau zu Kingsley ins Ministerium appariert.
Und im Grunde genommen, habe ich das Gleiche, wie Harry getan. Ich bin geflĂĽchtet, auch wenn ich geblieben war.
Mit Kingsleys Einverständnis konnte ich sofort in meinen künftigen Job einstiegen, in der magischen Strafverfolgung, zunächst, auf eigenen Wunsch täglich und mit Beginn des Schuljahres, stundenweise an zwei, drei Abenden die Woche.
Kingsley sah mir dabei wissend ins Gesicht, sagte aber nichts weiter, und erfĂĽllte meinen Wunsch.
Nach Ende der Schule könnte ich so problemlos die Leitung dieser Abteilung übernehmen.
Auch der geschwindelte Besuch im Ministerium der Muggel fand statt, allerdings nur mit der Bitte um Nachforschungen.
Noch in der gleichen Woche erschien ich ein weiteres Mal in Kingsleys BĂĽro, um ihm mitzuteilen, dass ich meine Arbeit sofort beginnen werde. Nach nur einem Tag und einer Nacht fiel mir in meinem Elternhaus die Decke auf den Kopf.
Am Ende meines ersten Arbeitstages stattete ich dem Fuchsbau nochmals einen Besuch ab, und teilte ihnen meinen Entschluss mit. Ich tat es unmittelbar nach Dienstende, weil ich mir sicher war, zu dieser Zeit, Ron nicht ĂĽber den Weg zu laufen. Niemand hatte sich gewundert, Mrs. Weasley sah es als eine sehr gute Idee und wĂĽnschte mir viel Erfolg, und klagte, wenn nur Ron doch auch diesen Weg einschlagen wĂĽrde. Und da war mir klar, dass Ron ebenso, wie Harry nicht nach Hogwarts zurĂĽckkehren wĂĽrde.
Ron versuchte an mehreren Abenden, an denen er Sturm an meiner Tür klopfte, mir näher zu kommen.
Ich habe ihm nie geöffnet, nach ein paar Tagen hatte er wohl aufgegeben.
Ein einziges Mal habe ich ihn noch gesehen, offenbar hatte er nach den vergeblichen Versuchen mich in meinem Elternhaus anzutreffen, die Taktik geändert. Doch auch im Ministerium schaffte er es nicht mir näher, als hinter eine verschlossene Tür zu kommen.
Gewiss war es feige, doch ich wollte ihm nicht weh tun, und spielte auf Zeit.
Vielleicht wĂĽrde sie mir die Karten spielen, und Ron zur Aufgabe bewegen.
Ich liebte ihn nicht, und es wäre bei gelegentlichen unwillkommenen Liebkosungen schmerzhafter gewesen, es irgendwann ganz zu beenden, so redete ich mir zumindest ein.
Noch bevor er in Stellung gehen konnte hatte ich seine roten Haare erkannt, und mich in meinem BĂĽro verschanzt. Erst zu einer Zeit, als unter meiner TĂĽr kein Licht mehr hereindrang machte ich mich auf den Heimweg.

„Harry fehlt dir?“ unterbrach Ginny neuerlich meine Gedanken, wirkte aber nicht erstaunt bei dieser Feststellung.
„Mehr als Ron, wenn ich ehrlich bin“, antwortete ich aufrichtig, „ich habe aber dafür keine Erklärung parat, weil ich es noch nicht hinterfragt habe.“
Ginny fixierte mich mit einem Kennerblick.
„Ich schon … es liegt daran, dass du ihn liebst.“
Erschrocken starrte ich sie an.
„Nein“, lachte ich künstlich und winkte ab. „Das bildest du dir ein...“
„Und Harry liebt dich, das war schon immer so, und das wird immer so sein. Ihr habt euch beide nur etwas vorgemacht“, beharrte Ginny. „Ich bin nicht blind, Hermine.“
Ich schüttelte energisch meinen Kopf. „Nein, Ginny!“
„Du bist eigentlich mit Ron zusammen, aber vermisst Harry, wie würdest du das sonst nennen?“
„Freundschaft.“
Ginny kicherte.
„Sei ehrlich zu dir, und vor allem zu Ron, er hat das nicht verdient, wenigstens eine Erklärung solltest du ihm geben.“
„Wie geht es Ron?“, fragte ich kleinlaut.
„Eigentlich ist er ziemlich gefasst, was mich schon ein bisschen wundert … obwohl … ich denke die Arbeit macht ihm Spaß, und er vergisst dabei fast alles“, erneut kicherte Ginny. „Manchmal vergisst er sogar seinen Kopf.“
„Er hat eine Lebensaufgabe gefunden?“
„Sprich mit ihm“, forderte sie mich erneut auf. „Bitte sprich mit ihm, er hat das nicht verdient, auch wenn deine Gefühle einem Anderen gehören“.
„Ich sagte doch, ich hatte noch keine Zeit darüber nachzudenken…“
„Weil es nicht nachzudenken gibt“, erwiderte Ginny. „Hast du etwas von Harry gehört?“
„Seit er weg ist hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihm, wenn du das meinst.“
„Aber du bist trotzdem über jeden seiner Schritte informiert!“
„Er hatte ein Zimmer in Beauxbatons…“
„Hatte?“ sie sah mich überrascht an, und runzelte ihre Stirn, ihre Augenbrauen zuckten kurz auf.
„Die Todesserjagd ist zu Ende, erfolgreich versteht sich. Angeblich hat er sich ein kleines Häuschen in den französischen Alpen gekauft.“
„Seltsam...“, Ginnys Gesicht verfinsterte sich. „Gekauft?“, murmelte sie, „so einsam, zurückgezogen, in den Bergen?“
„Schau mich nicht so an, ich weiß es auch nicht ... eine kleine Berghütte, laut Kingsley.“
„Dann hat er wohl wirklich nicht vor zurückzukommen, das hört sich nicht gut an“, Ginny blickte sehr nachdenklich durch den Gemeinschaftsraum.
„Was meinst du damit?“ fragte ich sie besorgt.
„Er isoliert sich, zieht sich zurück, wohnt jetzt alleine, abseits von Gut und Böse, und das obwohl seine eigentliche Arbeit beendet ist, und er zurückkehren könnte.“
Könnte Ginny damit Recht haben?
Einsamkeit? – So habe ich das noch gar nicht gesehen.
Und wenn er sich selber dazu entschlossen hat, dann wĂĽrde er diesen Weg ohne Nachhilfe nicht verlassen.
Aber warum?

„So habe ich das noch gar nicht gesehen“, murmelte ich nachdenklich vor mich hin. Ginnys Feststellung machte mir Angst.
„Er versteckt sich“, spann Ginny den Faden weiter. „Warum kehrt er nicht zurück, und nimmt die Renovierung seines Elternhauses oder des Grimmauldplatzes in Angriff?“
Aufmerksam studierte sie dabei meine Gesichtszüge, doch ich versuchte mir meine innere Unruhe nicht anmerken zu lassen.“
„Ich könnte es verstehen, wenn er dem Trubel in Beauxbatons, wo ihn sicher jeder begafft, aus dem Weg gehen will. Und du bist sicher, dass Kingsley gesagt hat, dass er die Hütte gekauft hat?“
Ich nickte und lieĂź keine Zweifel zu.
„Wir haben bald Weihnachten“, erwähnte Ginny.
„Und?“
„Du wirst doch wohl nicht behaupten wollen, dass du das Fest der Liebe hier verbringen möchtest, wo du doch eigentlich mit Jemandem anderem feiern möchtest.“
„Ich verstehe nicht…“
„Stell dich nicht so blöd an“, schimpfte Ginny. „Du weißt sehr wohl, was ich meine.“
„Aber ich weiß doch gar nicht, ob er Weihnachten mit irgendjemand verbringen möchte…“
„Nicht irgendjemand“, unterbrach Ginny.
„Vielleicht will er auch alleine sein, immerhin hat er sich zurückgezogen, und wollte fern von uns sein.“
„Warum findest du es einfach nicht heraus?“
Gedanken, die ich längst selber hegte, mich aber nie getraut hatte weiter zu verfolgen.
„Außerdem bist du die einzige Person, die ihn zur Rückkehr bewegen kann“, Ginnys Blicke änderten sich in fordernd. „Du solltest ihn besuchen.“
„Ich?“, erstaunt sah ich sie an.
„Wer sonst?“, lächelte sie, „wir hatten doch gerade etwas festgestellt.“
„Du hast etwas festgestellt!“
„Was du nicht korrigiert hast“, unterbrach sie mich. „Und dein nervös Zucken mit den Beinen und dein sehr starrer Blick bekräftigen meinen Verdacht.“
„Ich kann hier aber nicht weg“, versuchte ich mich herauszureden.
„Weihnachten ist nicht mehr weit, und wie es aussieht hast du deine Eltern noch nicht wieder zurückgeholt…“, spann Ginny weiter, und blickte mich sehr unschuldig an, indem sie ein Auge zudrückte.
Ich hätte da eine Idee, signalisierte sie mir. Eine reizvolle Aufgabe für Harry, wenn nicht sogar ein neues Abenteuer, dem er nicht widerstehen könnte.
Wenn du wüsstest, dachte ich. Ginny war schon immer eine kluge Hexe, aber in manchen Dingen leider etwas zu naiv. Nicht einfältig, das meinte ich nicht damit, sondern sie erwartete sich etwas zuviel, vielleicht war das mein Glück.

„Und du?“, ich schluckte, als ich ihr diese Frage stellte. „Was ist mit dir?“
„Ich bin über Harry hinweg, du erinnerst dich?“, lächelte sie. „Nein im Ernst, Hermine. Ich habe eine neue, eine bereits geplante Zukunft vor mir, und in dieser Zukunft spielt Harry keine Rolle mehr. Es wäre kein Platz für ihn, weil er das Abenteuer sucht, und ich kann nicht ewig warten.“
„Aber du liebst ihn noch immer?“
„Ich weiß, dass er auch mich noch liebt, aber ich weiß auch, dass er uns Beide immer geliebt hat, uns Beide in gleichem Maßen – Ja, ich liebe ihn immer noch, aber nicht mehr so, wie ich ihn als kleines Mädchen verehrt habe. Ich werde ihn immer lieben, und ich werde immer für ihn da sein, aber mehr als eine Freundschaft wäre für uns beide nicht gut, wir haben unterschiedliche Ideale, bei dir ist er besser aufgehoben.“
„Aber, er wird nicht immer auf der Jagd sein, auch er wird ruhiger werden. Es hat doch schon angefangen, mit seiner Einsamkeit?“
Ginny lachte laut auf. „Ich frage mich gerade, wer von uns Beiden die Naive ist. Mensch Hermine. Warum hat sich Harry das angetan?“
„Weil er dich liebt“, gab sie sich selbst die Antwort. „Weil er Angst davor hat seine besten Freunde zu hintergehen, der alte idiotische Edelmann. Zwischen uns kann es nicht gut gehen, ich spiele im Norden Quidditch, und er ist, wer weiß wo. Ich weiß, ihr beide werdet glücklich werden, ihr passt zusammen, das wurde euch in die Wiege gelegt. Die Zeit mit ihm war schön, keine Frage, ich werde sie auch nie vergessen, und ich weiß, dass es eine ehrliche Zeit war, ehrlicher als alles was ich vorher hatte, aber es wäre nicht mehr ehrlich, jetzt weiterzumachen.“
„Sirius war mein Vater, du wusstest es?“ Ihre Bemerkung mit der Wiege brachte mich darauf.
„Ich habe es geahnt, es war…“, sie schien nach den richtigen Worten zu suchen, „wie, wie … wie ihr euch untereinander verhalten habt, sowohl Harry zu dir, als auch Sirius zu dir. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Harry es wusste?“
„Was heißt gewusst? Offiziell, weiß ich es selbst erst seit … ein paar Tagen. Aber, du hast Recht, wir haben darüber gesprochen.“
„Deine Eltern?“
„Meine Mom war eine Hexe, und die beste Freundin von Lily, das wusste ich aber schon seit Sirius in unser Leben trat.“

***

Vor seiner Tür stand der Weihnachtsmann höchstpersönlich.
Mit diesem Ausdruck auf seinem Gesicht starrte er mich jedenfalls an, aber ich war auch schwer zu erkennen, so dick eingepackt, in dieser eisigen Kälte, die Kapuze mit einer dichten, weißen Schneeschicht überzogen, tief ins Gesicht gerückt, einen Schal über Mund und Nase, um mich vor der Kälte zu schützen.
Nur leider war meine Mantelfarbe nicht rot, sondern dunkelbraun, so wie meine Augen, und diese braunen Augen verschmolzen mit den Smaragden gegenĂĽber. Sie waren fĂĽr ewig vereint.
In diesem Augenblick spĂĽrte ich es, in diesem Augenblick wusste ich es, in diesem Augenblick waren wir beide fĂĽr immer gefangen.
Meine Innereien wechselten die Plätze.
Sie tanzten wild durcheinander.
Ganz dick eingepackt, stand ich vor ihm, und mir war heiĂź und kalt zugleich.
Die Kapuze verdeckte fast vollständig mein Gesicht, einen Schal hatte ich schützend bis über die Nase hochgezogen.
Diese Augen!
Sie leuchteten mir mit einer unglaublichen Intensität entgegen.
Nach unendlichen Momenten des Schweigens, leuchteten sie in einem verwischten, wässrigen Grün.
„Willst du mich nicht herein bitten … es ist fürchterlich kalt.“, unterbrach ich das Schweigen.
„Ja … natürlich … komm rein“, stotterte der Junge.
Fassungslos und erstarrt, sah er zu, wie ich an ihm vorbei ging, meine Kapuze nach hinten abzog, den Schal entwirrte und meine Haare ausschĂĽttelte.
Alles wie in einer Zeitlupe, absichtlich verlangsamte ich die Bewegung, seine faszinierten Blicke reizten mich das zu tun.
Er sollte ein klein wenig leiden, fĂĽr das was er mir mit seiner unsinnigen Flucht angetan hatte.
Ich schĂĽttelte meine Haare aus, der Schnee, der sich trotz Kapuze darin verirrt hatte, rieselte zu Boden.
Hör nicht auf!
Hör bitte nicht auf damit!
Ich sah das Verlangen in seinen Augen – Hör nicht auf!

„Was?“ schmunzelte ich, „hast du etwa geglaubt, ich lasse dich Weihnachten alleine feiern?“
Immer noch kam kein einziges Wort ĂĽber seine Lippen.
Etwas, das mein Strahlen immer größer werden ließ.
Er gehört mir und ich werde ihm gehören.
FĂĽr immer.

„Darf ich dir einen Tee zum aufwärmen anbieten?“ waren seine ersten Worte.
Mein Grinsen wurde immer breiter, ich genoss die Überraschung und spürte seine Freude, denn nach wie vor lagen seine Blicke gebannt auf meinem Körper und keineswegs verlegen auf irgendeinem x-beliebigen Gegenstand.
„Frohe Weihnachten, Harry“, seine Frage übergehend ging ich einfach auf ihn zu, umarmte ihn ganz innig und ... küsste ihn.
Ein kurzer, freundschaftlicher Kuss, ohne Vorwarnung, der nicht nur mir alles abverlangte.
Ein unglaubliches Knistern lag in der Luft, und es kam nicht von dem Feuer aus dem offenen Kamin.
Ich hatte meine Augen geschlossen, hob mein Gesicht zu ihm empor und öffnete die Lippen.
Harry verstand sofort.
Seine Lippen berührten die Meinigen, zunächst zaghaft, dann intensiver, bis sie schließlich miteinander verschmolzen.
Unter einem tiefen Seufzen fiel ich in den Körper meines sehnsüchtig gewünschten Freundes, und konnte ihn mit allen Sinnen fühlen.
Er schlang die Arme um meine Schultern und wiederholte den Kuss.
Ungefragt.
Es sollte nie enden.
Ein Kuss der alles ausdrĂĽckte, alles was sich in vielen Jahren angestaut hatte.
„Kirsche … du schmeckst nach Kirsche“, lächelte ich.
Der Kuss löste seine Anspannung.
Auch sein Gesicht eroberte jetzt ein Lächeln.
„Dir auch, Frohe Weihnachten.“
„Das ist ein ganz schön beschwerlicher Weg hierher, ich denke ein Tee zum aufzuwärmen wäre wirklich nicht schlecht, obwohl mir gerade schon warm geworden ist…“.
Nachdem er mir aus dem Mantel geholfen hatte, ging er in die KĂĽche um goss mir einen Tee auf.
Kirsche mit Vanille.
„Du hast es schön hier“, erwähnte ich beiläufig, während ich mich in dem kleinen Haus umschaute.
„Es ist nichts Besonderes, aber für mich reicht es.“
Harry kam mit einer Tasse zurĂĽck und reichte sie mir entgegen.
„Danke“, antwortete ich, und schaute mich während ich den ersten Schluck zu mir nahm, weiter um.
„Ich habe mich direkt in das Haus verliebt, ich musste es einfach kaufen.“
„Aber hier, so einsam und weit weg von allem?“
Harry zuckte kurz mit der Schulter.
„Ich habe es nicht bereut.“
„Aber warum, Harry?“
„Ich konnte euch das nicht antun, nicht nachdem was wir alles gemeinsam durchgemacht haben.“
Unbedachte Worte, oder nicht?
Noch konnte ich nichts aus seiner Gestik herauslesen.
„Und was hättest du uns antun können?“
Einen kurzen Augenblick senkte er sein Gesicht, kratzte sich nervös im Genick und zeigte zum ersten Mal eine Spur Verlegenheit.
„Kannst du dir das nicht denken?“, krächzte er endlich.
„Nein, Harry“, ich sah ihn fragend an, „ich verstehe es nicht. Hilf mir es zu verstehen. Wirst du es mir heute erklären?“
Nachdenklich sah er zu Boden, „ich weiß nicht ob ich das kann, es steht soviel auf dem Spiel.“
Ich ging einen Schritt auf ihn zu, nahm seinen Kopf in meine Hände und blickte lange in seine Augen.
„Ich kann mich nicht mehr gegen meine Gefühle wehren“.
Erschrocken weiteten sich seine Augen, das Leuchten wurde noch intensiver, als ich ihn mit weiteren Erkenntnissen konfrontierte, „auch ich habe es versucht Harry … ich habe wirklich versucht es zu verdrängen, aber es funktionierte nicht, du kamst immer wieder in meine Gedanken zurück … versuche es wenigstens mir zu erklären.“
Wir standen uns wieder unmittelbar gegenĂĽber, unsere Nasenspitzen berĂĽhrten sich.
Harry schloss seine Augen und schluckte schwer, „wehre dich nicht dagegen“, kam aus meinem Mund und aus meinen Gedanken. „Spring über deinen Schatten“.
Der Atem, den meine Worte verursachten benetzte seine Lippen.
Er wehrte sich nicht dagegen.
Unsere Lippen berĂĽhrten sich ein weiteres Mal, und wir gaben uns unseren GefĂĽhlen hin.
Leidenschaftlich, innig und mit einem wilden Verlangen.
Nach unendlich langen Augenblicken, die alles ausdrückten, was auf unseren Herzen lag, lösten wir uns.
Alle Bedenken, alle Fesseln lösten sich in Nichts auf.
Es war glückseliges Versinken, und mir standen die Tränen in den Augen.
„Warum weinst du?“ fragte er, und sah mich erstaunt an.
„Es ist nur die Freude, Harry.“
Die Freude, die Enttäuschung besiegt zu haben
„Danke, dass du mich nie allein gelassen hast, immer zu mir gestanden und zu mir gehalten hast und mir auch jetzt noch hilfst.“
„Komm setzen wir uns Harry, sprich mit mir, erkläre mir was in den letzten Monaten mit dir geschehen ist … Bitte.“
„Wo soll ich anfangen?“, fragte er, während er mich zu einem kleinen alten Sofa geleitete.
„Wo immer du willst, ich werde dir zuhören.“
„So, wie du es immer getan hast?“
„Fast immer“, lächelte ich. „Nicht alle deiner Ideen ergaben einen Sinn.“
„Ich werde aber nicht ohne deine Hilfe auskommen, weil ich immer noch völlig durcheinander bin, meine Gedanken sind immer noch wirr, und ich bin immer noch viel zu aufgewühlt.“
„Ich bin mir sicher, dass nicht viel erklärt werden muss.“
„Nicht in allen Punkten, nur in diesem Einen.“
„Wir konnten unser Gespräch damals nicht weiterführen, wie wäre es, wenn du an dieser unsäglich unterbrochenen Stelle beginnen würdest?“
„Kann ich das?“
Ich nickte. „Du kannst das.“
Zu meiner Überraschung schüttelte Harry seinen Kopf. „Da bin ich mir nicht so sicher. Zum ersten Mal fällt es mir wirklich schwer offen und ehrlich ein Gespräch mit dir zu führen.“
„Ich glaube deine Bedenken mittlerweile verstanden zu haben, und bin der Lösung sehr nahe gekommen, jetzt möchte ich deine Eindrücke dazu.“
„Hast du deswegen diesen weiten Weg hierher gemacht?“
„Glaubst du das wirklich?“ ich sah ihn herausfordernd an.
Harry nahm mein Spiel an und konterte, „nun, du bist ohne Weihnachtsgeschenk gekommen“, er spielte das traurige, trotzige, kleine Kind.
„Bin ich das?“ lächelte ich verschmitzt, „wenn du kein Geschenk siehst, dann musst du vielleicht bis zur offiziellen Bescherung warten.“
„Warum bist du hier? Es ist nicht richtig, nicht fair.“
„Nicht fair?“ wiederholte ich, „Nicht fair, nach dieser Begrüßung? Wir waren zu allen fair, außer zu uns selbst. Wir sollten ehrlich sein, vor allem wegen uns.“
Jetzt war es an mir, den Kopf zu senken. Nachdenklich setzte ich mich auf die Couch.
Mit meiner linken Hand klopfte ich neben mich, und bedeutete ihm, neben mir Platz zu nehmen.
Mit einem verträumten, nachdenklichen Blick nahm er mein Angebot an.
Während er dies tat, senkte und hob sich die Couch für eine kurze Zeit.
Verkrampft saĂź Harry am Ende der Couch, angelehnt an die Armlehne, die Arme schĂĽchtern in seinem SchoĂź, seine Augen starrten in das Feuer des Kamins, als wĂĽrde er jeden Augenblick Sirius Bild darin erwarten.
Der plötzliche Abstand war unerträglich, so griff ich mit beiden Händen um seinen Oberkörper und zog ihn näher zu mir heran, ich spürte, wie sich seine Muskeln anspannten.
Harry ergab sich wehrlos seinem Schicksal.
Tränen eroberten seine Augen, er versuchte sie zu verstecken, schloss seine Augen und platzierte sein Gesicht in meinen Schoss.
Ganz vorsichtig streichelte das Mädchen über seine Haare.
„Harry, auch wir haben endlich unseren Frieden verdient, warum nimmst du immer noch Rücksicht?“, flüsterte ich. Bemüht ihn zu öffnen. „Wer nimmt Rücksicht auf uns? Was hat man UNS alles angetan? Zu uns sollte man fair sein, und nicht wir zu Anderen. Unter seelischen Schmerzen versuchen wir Beide fair zu bleiben, denkst du nicht auch, das wir das verdient hätten?“
Harrys Gesicht ging in die Höhe, bis es unmittelbar vor dem Meinigen war, traurig schaute er lange Zeit in meine Augen.
Alles verschwamm in einem Regenbogen aus Feuer und Tränen.
„Sollte ich dich meinem besten Freund wegnehmen?“
„Es wäre fair gegenüber dir, und gegenüber mir gewesen, also … Ja!“
„Hätte ich dir sagen sollen, dass ich dich liebe, und dass mir das erst nach sieben Jahren richtig bewusst wurde?“
„Es wären keine sieben, sondern achtzehn Jahre gewesen, also … Ja!“
Harry stockte und starrte mich fragend an.
„Später“, winkte ich ab.
„Hätte ich dir eine schreckliche Wahrheit über dich erzählen sollen?“
„Wenn wir fair zueinander gewesen wären … Ja! Außerdem kannte ich die Wahrheit bereits, also nochmals … Ja!“
Harry schüttelte seinen Kopf. „Du kennst sie nicht, sonst wärst du nicht hier.“
„Du solltest nicht hier sein“, korrigierte ich.
„Hätte ich…?“
„Lass es Harry, du musst nicht immer den edlen Ritter spielen, denk einmal, ein einziges Mal an dich, sonst wirst du immer auf der Flucht und nie zur Ruhe kommen.“
Noch immer schauten wir uns gegenseitig in die Augen.
„Es gibt nur noch uns Harry. Wir müssen auf Niemanden mehr Rücksicht nehmen!“
Er neigte sich nach vorne, unsere Gesichter näherten sich, vier Augen schlossen sich gleichzeitig, zwei Lippenpaare vereinigten sich.
Tonnenschwere Steine purzelten nach unten, ein Kribbeln durchströmte meinen ganzen Körper, beginnend in den Haarwurzeln, endend im kleinsten Zeh.
„Das war mein Weihnachtsgeschenk, Harry ... meine Ehrlichkeit, endlich zu unserer Liebe zu stehen, nie mehr will ich mich oder irgendetwas verstecken. Ich – bin dein Geschenk.“
„Habe ich das wirklich verdient?“ Harry Tränen flossen unaufhörlich, er weinte, wie ein kleines Kind.
„Und jetzt öffne endlich dein Herz, und gebe mir, was du für mich unter dem Baum verstecken wolltest, ich will es endlich auspacken.“
Harry stand auf, ging zu seinem Rucksack, griff hinein, und kam mit einem noch undefinierbaren Etwas zu mir zurück. Einen kurzen Moment zögerte er, dann öffnete er seine Hand, und reichte mir einen Brief entgegen.
„Dann solltest du damit anfangen.“
Erstaunt nahm ich den Brief entgegen, indem ich danach griff, aber Harrys Augen fixierte, sie zitterten vor Aufregung, und verkennbar auch vor Angst.
„Ich habe niemanden davon erzählt“, erklärte er, während unsere Hände gleichzeitig um den Brief herum fassten. „Das ist der Grund für meine verwirrten Gefühle.“
FĂĽr einen kurzen Moment hielt ich den Brief und Harrys Hand ganz fest, seine Hand war kalt und schweiĂźig, dann richtete ich meinen Augen nur noch auf den Brief.
„Er ist von deiner Mom!“ stellte ich erstaunt fest, meine Augen wurden immer größer, „ist das nicht zu privat?“
„Um zu verstehen, musst du ihn lesen.“
„Ich weiß nicht, ob ich das Vertrauen verdiene, dass du mir entgegen bringst.“
„Du wolltest Antworten und Erklärungen und sprichst von Vertrauen… lies … und du wirst verstehen.“

Liebster Harry!

Hallo mein lieber, toller, wunderbarer Sohn.
Wenn du diese Zeilen lesen wirst, dann weiĂź ich, dass du ĂĽberlebt hast und fortan in Frieden leben kannst.
Das wichtigste dabei ist die Tatsache, dass du Leben wirst!
Heute ist der 31.Oktober 1981.
Dein Vater James und ich mĂĽssen uns vor dem dunklen Lord verstecken, seit nun mehr ĂĽber eine Woche konnten wir unser Haus nicht mehr verlassen.
Das Warten auf das Ungewisse, mit der ständigen Angst, dass du in Gefahr bist, ist schlimm für uns. Es zehrt uns auf, und treibt uns in den Wahnsinn.
Seit heute Morgen ist dein Vater extrem angespannt, er spürt, dass die tödliche Gefahr sehr nahe ist, und auf sein Gefühl konnte man sich meistens verlassen.
Ich musste ihm aus dem Weg gehen, und habe mich daher entschlossen ein paar erklärende Worte an dich, unseren lieben Sohn zu richten.
Das Ende ist Nahe.
Der dunkle Lord wird uns töten, um sich selbst unsterblich zu machen.
Professor Dumbledore hat unser Haus mit einem Fideliuszauber belegt, aber ich glaube, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Zauber fällt.
Voller Angst reagieren wir auf jedes kleinste Geräusch, und wenn es nur das Rauschen der Blätter auf den Bäumen unseres Gartens ist.
Und es ist nicht die Angst um mein Leben, oder um das deines Vaters.
Unsere Angst gilt dir, unserem wunderbaren Sohn.
Wenn es soweit sein wird, werde ich dich mit meinem eigenen Tod beschĂĽtzen.
Es sollte dir niemals so ergehen, wie es unserem besten Freund ergangen ist.
Er musste seine kleine Tochter, deine kleine Freundin weggeben, um sie zu beschĂĽtzen.
Das mit anzusehen war so schwer, denn sie ist ein so wunderbares kleines Mädchen, und ihr habt euch so gut verstanden.
Sie schaffte es dich zu beruhigen, wenn du am weinen warst.
Voller Freude beobachteten wir dieses Schauspiel.
Zwei kleine Wesen schlafend in ihren Bettchen, in deinem Zimmer.
Wenn du wach geworden bist und begonnen hattest zu weinen, tapste sie mit ihren winzigen Füßchen zu dir hin, legte ihre Hand beruhigend auf deinen Kopf, und du hast ihr zugelächelt.
Noch immer ist sie in unserer Obhut, weil ihr Vater zu Unrecht geächtet wurde, und ihre Mutter noch nicht ganz genesen ist..
Ihre Mutter wurde bei einem Todesser – Angriff schwer verletzt.
Dir kann ich es ja schreiben, sie wurde für tot erklärt, um sie und ihre Tochter, die kleine Hermine zu schützen.
Nur Sirius, James und Ich wurden in diesen Plan eingeweiht, nur wir wissen von ihrer Existenz. Niemand sonst..
Schon vor Tagen hätte er sie abholen sollen, damit sie nicht weiter der tödlichen Gefahr ausgesetzt ist, die über unserer Familie schwebt.
Aber noch ist sie hier und befindet sich n der gleichen tödlichen Gefahr, wie wir alle.
Hoffentlich schafft es Sirius, sein kleines Mädchen noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Wenn nicht, werden wir sie genau wie dich mit unserem Leben beschĂĽtzen.
Wir haben sie ins Herz geschlossen, und niemals wĂĽrde ich es zulassen, dass man dem Kind unserer besten, allerbesten Freunde, Sirius und Mary, etwas antun wĂĽrde.
Vielleicht gelingt es dir irgendwann, deine kleine Freundin zu finden.
KĂĽmmere dich um sie, wenn du es kannst.
Sie hätte fast eine Schwester und eine Freundin für dich sein können.
Mit ein bisschen GlĂĽck werdet ihr zusammen nach Hogwarts kommen.
Vielleicht hast du sie ja kennengelernt, und weiĂźt nicht, dass sie Tochter deines Paten ist?
Sicherlich fragst du dich, warum du, ein Baby von einem Jahr, Geheimniswahrer geworden bist.
Es war der Wunsch deines Vaters und mir, dass du irgendwann dein Elterhaus erkunden kannst, und die Möglichkeit haben wirst, das zu tun, was wir vielleicht nicht mehr können, hier zu leben und glücklich zu werden, vielleicht mit Hermine?
Professor Dumbledore hat den Fideliuszauber verstärkt, und nachhaltig geschützt.
Nur du bist berechtigt, das Haus immer und zu jeder Zeit zu sehen.
Du und die Person, die dich so liebt, wie wir es getan hätten.
Ehrliche, wahre Liebe zu dir, wird den Fidelius brechen, und auch dieser Person sichtbar machen.
Hast du diese Person gefunden, mein toller Sohn, dann wünsche ich dir alles Glück der Welt, und sage ihr, dass ich mir keine liebere Schwiegertochter vorstellen könnte.
Nutze diese Chance, die wir dir bieten, und werde glĂĽcklich, mit deiner kĂĽnftigen Frau, und deinen eigenen Kindern.
Wie gerne hätte ich dich aufwachsen gesehen.
Wie gerne hätte ich dich zum Hogwarts - Express gebracht.
Wie gerne hätte ich deine Braut kennengelernt, und auf deiner Hochzeit getanzt.
Wie gerne hätte ich meine Enkel gesehen und liebevoll gedrückt.
Du hast soviel von deinem Vater, deine Haare, deine Hände, deine Bewegungen.
Ich befĂĽrchte du wirst sein genaues Ebenbild werden, aber du hast meine Augen geerbt.
Aber pass auf, dass du kein Hornochse wirst, dein Dad brauchte sehr lange, um dieses Image abzulegen.
Hoffentlich lernst du Tatze kennen, wie wir deinen Paten Sirius nennen.
Ein wunderbarer, toller Freund, der Beste den man sich vorstellen kann, er wĂĽrde alles fĂĽr dich tun.
Er ist die einzige Person, der du blind vertrauen kannst, egal, was man über ihn auch erzählen mag.
Er ist wirklich der beste Freund den man sich vorstellen kann, aber lasse dich nicht von seinen Flausen und Streichen beeinflussen, obwohl ich gestehen muss, dass dein Vater nicht minder schlimm war.
Mein lieber Junge es gibt soviel, dass ich dir gerne erzählen würde, und ich weiß nicht wie viel Zeit mir noch bleibt, deswegen schreibe ich einfach darauf los.
Dein Vater hatte nur Dummheiten im Kopf, und Quidditch.
Ich befĂĽrchte, du wirst einmal ein sehr guter Spieler werden, da dein Vater bereits zu deinem 1.Geburtstag nichts Besseres zu tun hatte, als dich auf einen Besen zu setzen.
Ich weiß nicht, ob du dich später daran erinnern kannst, ganz stolz kam dein Vater zu mir und behauptete, du wärst auf den Besen gestiegen, und sofort los geflogen.
Du kannst dir vorstellen, wie ich reagiert habe...
Ich war unendlich stolz, habe es mir aber nicht anmerken lassen, und drei Stunden kein Wort mit James geredet.
Das zeigt bei deinem Vater immer Wirkung, spätestens nach drei Stunden kam er dann immer ganz zärtlich angekrochen.
Nun möchte ich dir noch ein paar Erklärungen geben.
Warum sind wir in Gefahr?
Der dunkle Lord erfuhr im letzten Jahr den ersten Teil einer Prophezeiung Sibyll Trelawneys, gemäß der, Ende Juli Einer geboren werde, der ihn besiegen könne. Um seine Macht zu sichern wird er die notwendigen Schritte einleiten, und versuchen uns und vor allem dich zu töten.
Er sieht in dir, einem Baby einen ernstzunehmenden Gegner.
Dein Vater und ich sind direkt nach der Schule dem Phönixorden beigetreten.
Wir machten es uns zur Aufgabe, die magische Welt zu beschĂĽtzen.
Dein Vater schaffte es dreimal dem dunklen Lord zu entkommen, und du unser Sohn wurdest gemäß dieser Prophezeiung, am 31.Juli geboren.
Ich weiß nicht wie er von dieser Prophezeiung erfahren konnte, habe aber eine Vermutung, und ich weiß auch, dass er diese Prophezeiung nicht vollständig kennt.
Irgendjemand aus unserem engsten Bekanntenkreis bespitzelt uns, Dumbledore hatte uns gewarnt, deswegen sind wir so in Sorge.
Dein Vater war gerade bei mir, und fragte mich was ich tun wĂĽrde.
Er fand die Idee sehr gut und bat mich, dir noch ein paar wichtige Dinge zu hinterlassen, oder zu erklären.
Ich soll dich von ihm ganz lieb grĂĽĂźen.
Er fragt sich, ob du ein Gryffindor geworden bist, und Kapitän der Quidditch – Mannschaft?
Typisch dein Vater, sonst hat er keine Sorgen…
Die Holzkiste, in der du diesen Brief finden wirst, ist magisch geschützt, sie kann durch Feuer und Magie nicht zerstört werden, und nur du kannst sie öffnen.
Du findest auĂźer diesem Brief, die magischen Trauringe von James und mir.
Wir haben beschlossen, sie dir zu hinterlassen, sie sind ein jahrhunderte langes Familienerbstück der Potters, ihre Bedeutung wirst du an deiner eigenen Hochzeit spüren, wenn du bereit bist sie zu tragen, und wenn du die gleiche Liebe empfängst, die du gibst.
Zur Sicherheit, falls du es noch nicht kennst, die SchlieĂźfachnummer unseres Verlieses in Gringotts.
Hier findest du alles, was dich an uns erinnern wird, Bilder, Jahrbücher, Tagebücher, und unser ganzes Vermögen, dass dir eine sichere Zukunft beschert.
James hat das Erbe der Potters dahin bringen lassen, es handelt sich um ein ziemlich großes Vermögen.
Und nun mein wunderbarer Sohn wĂĽnsche ich dir alles Liebe, und alles GlĂĽck auf Erden.

Deine dich liebende Mom
Lily


„Harry … das…“, ich rang nach Worten, war sichtlich gerührt und fassungslos, „…ist unglaublich … wunderschön.“
„Gefunden habe ich ihn am Morgen, bevor ich zu Kingsley ins Ministerium bin“, erklärte Harry, der den Brief über meine Schulter hinweg, nochmals mitgelesen hatte. „Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, und so entschloss ich mich mit den ersten Sonnenstrahlen loszuziehen, und mein Weg führte mich nach Godrics Hollow. Warum, weiß ich bis heute nicht, eine unbekannte Hand führte mich dahin, hin zu meinen Wurzeln, ich wollte ein paar Augenblicke mit meinen Eltern. Den Brief fand ich in einer kleinen Holzschatulle im Arbeitszimmer meines Vaters.“
Immer noch fassungslos starrte ich ihn an.
„Hast du den Grund für meine Gefühlswirren erkannt?“
„Dass der Brief von deiner Mom ist, sollte wohl Grund genug sein, um die Besinnung zu verlieren, es ist eine schöne Erinnerung an Lily, aber das war es wohl nicht“, ich suchte eine Bestätigung meiner Eindrücke.
Er bedeutete mir den Faden weiter zu spinnen.
„Ich denke es ist die Passage, die den Fidelius und die Folgen betrifft.“ Ich schluckte schwer, denn erst jetzt verstand ich, was er meinte. „Ich glaube ich verstehe dich“, mir wurden langsam die Worte bewusst, „Ehrliche, wahre Liebe zu dir, wird den Fidelius brechen, und auch dieser Person sichtbar machen“, murmelte ich leise vor mich hin, „wahre Liebe!“
Harrys Augen begannen zu leuchten.
„Du hast dich gefragt, ob ich dich liebe, weil der Fidelius für mich keine Wirkung hatte?“
„Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen … Du und Ron, ich zweifelte an meinem Verstand, solltest du wirklich, sollte ich wirklich, was waren dann die ganzen Jahre? Wir waren Harry und seine große Schwester, aber Liebe? Gewisse Spannungen gab es schon immer zwischen uns, alles ging durcheinander, ich versuchte die Gedanken abzuschütteln.“
„Und dann noch die Erkenntnis, dass ich an dem bewussten Tag noch bei euch gewesen sein musste. Sirius musste mich wohl erst kurz vor knapp abgeholt haben, und vermutlich bei seiner Rückkehr…?“
Harry schüttelte sich. Der Gedanke war unerträglich, doch meine Gedankengänge waren noch nicht zu Ende: „Er brachte mich in Sicherheit zu Mom, kam nochmals zurück, und als er dann seine Freunde tot vorfand wollte er wohl auch dich zu Mary in Sicherheit bringen, und dabei ist er auf Hagrid gestoßen.“
Oh mein Gott, was wäre wohl gewesen, wenn Sirius vor Hagrid dagewesen wäre, oder ihn nicht getroffen hätte, wäre Harry als mein Bruder aufgewachsen?
Harry nickte schwach, bestätigte meine Theorie mit keinem Wort, stattdessen sagte er. „Mir schwirrt noch eine andere Möglichkeit durch den Kopf, die ich aber immer wieder qualvoll zu verstecken versuchte.“
„Was geschah, nachdem du den Brief gefunden hattest?“
„Dein Kuss fiel mir ein…“.
„Welcher Kuss?“ fragte ich erstaunt.
„Gute Frage, da gab es ja auch noch Little Whinging, aber ich meinte den, als ich auf dem Weg in den Schlafraum war, den, als du mir mit Ron nochmals über den Weg gelaufen bist“, Harry lachte kurz auf, „vier Mädchen haben mich geküsst, innerhalb kurzer Zeit, nur bei deinem spürte ich, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, Aufrichtigkeit? Ehrlichkeit? Es war etwas, dass ich nicht zuordnen konnte. Etwas sehr vertrautes lag in diesem Kuss...“
„Vier?“, wiederholte ich erstaunt.
„Vier...“, nickte Harry, „ unmittelbar nacheinander … Romilda, sie witterte wohl eine neue Chance. Cho, aber es war aus Dankbarkeit. Ginny und …Du.“
„Du alter Casanova!“ lachte ich, und fügte wieder etwas ernster hinzu, „du warst also in einer gewissen Art eifersüchtig, ohne es zu wissen?“
„Könnte man sagen, aber du und Ron … ich durfte solche Gedanken nicht haben, nicht gegenüber meinen besten Freunden, ich konnte euch das nicht antun. Ihr hattet doch gerade erst zueinander gefunden.“ Nachdenklich sah er mir in die Augen. „Was ich aber nie verstand: Was sollte der Kuss im Haus deiner Eltern?“
Die Frage bewirkte bei mir ein Abwinken. „Erst will ich deine weiteren Enthüllungen wissen!“
Harry verkrampfte, richtete seinen Körper erschrocken gerade. „Ich weiß nicht, ob du das wirklich hören willst?“
„Ich hatte dich doch schon einmal fast soweit, wenn Ron nicht gekommen wäre …, bitte lasse mich nicht betteln, mach da weiter, wo wir bei mir zuhause aufhören mussten!“
„Da wären wir aber fast beim praktischen Teil angekommen…“
Die Vorstellung dessen brachte ein nicht unerhebliches GefĂĽhl in den Vordergrund.
„Im Moment bin ich eher noch an der Theorie interessiert“, blieb ich standhaft.
„Schade“, murmelte er enttäuscht, „aber du wolltest es nicht anders.“
Noch nicht, mein Lieber…
„Es war im Büro des Schulleiters, ich war allein, McGonagall war noch nicht da…“, begann er…

„Komm herein, ich habe dich schon erwartet“, rief eine vertraute Stimme, „Minerva und Kingsley, sind noch unterwegs, sie wollen die Schäden am Gebäude aufnehmen, müssten aber bald zurück sein, sie hat mich gebeten dich in Empfang zu nehmen, und dich, Harry, etwas zu unterhalten.“
„Woher wussten sie, dass ich kommen würde, Sir?“
Dumbledore strahlte, „mein lieber Junge, so langsam solltest du mich kennen.“
„Sir, darf ich ihnen direkt eine Frage stellen?“
„Nur zu, mein Junge.“
„Ist es vorbei?“
„Ja, dank dir, Harry. Du wunderbarer Junge.“
„Aber warum fühle ich mich dann nicht befreit, warum ist mein Herz schwer, warum mache ich mir solche Vorwürfe, schuld am Tod all dieser Menschen zu sein?“
Ich sank auf die Knie, Tränen flossen.
„Warum Sir? Warum sind so viele Menschen gestorben, die ich liebe?“
„Sie haben alle für die Freiheit gekämpft, Harry. Die Freiheit aller Wesen, egal ob Mensch, Tier, Zauberer“, er schaute mir in seinem allwissenden Blick an, und fuhr dann fort, „Harry du musst dir klar machen, dass all diese Menschen, weiter gekämpft hätten, auch wenn du nicht zurückgekehrt wärst, und du erinnerst dich, du warst Tod! Und ihr Mut, ihr Kampf, wurde nur noch stärker. Du musst verstehen, dass diese Menschen nicht für dich gestorben sind.“
„Was soll ich jetzt tun, Sir?“
„Hör auf dein Herz, höre was es wirklich zu dir spricht, löse dieses letzte Rätsel, das ich schon lange gelöst habe, und höre was ich dir noch beichten muss.“
„Sir? warum tun sie immer noch so geheimnisvoll?“
„Dieses Mal nicht, Harry, diese Beichte muss ich ablegen, aber dein Herz, das musst du selbst erforschen, da kann ich dir nicht helfen.“
„Um was geht es Sir?“
„Um deine Freundin Hermine!“
Ich sah ihn fassungslos an.
„Du kannst selbst entscheiden, ob du es ihr hinterher sagen willst oder nicht, aber ich bin es dir schuldig, dieses letzte Geheimnis zu beichten, mir blieb es leider nicht mehr vergönnt, ihr es selbst beizubringen.“
„Warum quälen sie mich, Sir?“
„Hör mir bitte zu, Harry. Ich möchte wenigstens einen Teil meiner Schuld einlösen, auch wenn du mich dann verdammen wirst.“
„Sir?“ fragte ich immer erstaunter.
„Es war kein Zufall, dass sich im Hogwarts - Express ein Harry Potter und eine Hermine Granger über den Weg gelaufen sind, und sich auch sofort zusammen gerauft haben. Das lag schon lange in eurem Wesen, bis heute 18 Jahre lang. Solange kennt ihr euch beide schon.“
Ich war sprachlos, obwohl ich es wusste, und konnte nichts mehr erwidern.
„Hermine ist kein Muggel, sie ist die Tochter deines Paten, Harry, sie ist die leibliche Tochter von Sirius. Aber bitte glaube mir, es war nur zu ihrem eigenen Schutz, und natürlich zum Schutz von dir.“
„Können sie mir wenigstens jetzt ein paar Fragen diesbezüglich beantworten?“
„Ihr müsst das Rätsel gemeinsam lösen.“
„Wann haben sie davon erfahren? Wann wussten sie, wer sie ist?“
„Ich wusste es schon immer, ich hatte den Plan entwickelt“, er lächelte und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, „du kannst dir nur meine Überraschung vorstellen, als sie bereits an ihrem ersten Schultag, gemeinsam mit dir, die große Halle betrat, kurzzeitig wusste ich nicht, was ich tun sollte.“
„Kurzzeitig?“
„Ich hatte den sprechenden Hut angewiesen, um euch weiterhin Schutz zu gewährleisten, dich nach Slytherin zu stecken.“
„Sie wollten uns trennen, damit wir die Sache nicht gefährden“, sagte ich wütend.
„Ja“, antwortete er kleinlaut, „…aber noch während der Auswahl habe ich das revidiert, das freundschaftliche Band, war stärker, als ich je zu denken wagte, also ging ich das Risiko ein, was sich im Nachhinein als genial erwies, wenn wir euch aber die Wahrheit gesagt hätten, wären wir alle in großer Gefahr gewesen, ich bin mir sicher, dass du alleine losgezogen wärst, um sie zu schützen.“
„Da haben sie wohl recht, Professor … auch wenn dieser Gedanke trotzdem immer Bestand hatte. Wie haben sie das freundschaftliche Band entdeckt?“
„Frage Hermine, was sie in dem Moment gedacht hat, als du auf dem Stuhl gesessen hast. Es tut mir leid, dass ich es dir erst jetzt sagen kann, auch Sirius war klar, dass wir es auf keinen Fall, vor der Entscheidung machen dürfen.“
„Mir?“ schnaubte ich, „es mir erst jetzt sagen kann?“
„Harry, bitte…“
„Hermine sollte es wissen, nicht ich!“
Der Professor schnaufte kurz durch, „Sirius war kurz vor dem Durchdrehen, er durfte Hermine nicht einmal richtig ansehen ohne Gefahr zu laufen, dass sie etwas merken würde, schließlich wies ich ihn an ein paar Zeilen der Erklärung zu hinterlassen, und an einem sicheren Ort zu verstecken.“
„Aber was ist dann mit ihren Eltern ... die Eltern, bei denen sie aufgewachsen ist?“
„Finde Sirius Brief.“
„Sir, ich bitte sie, wissen sie welche Schuld sie mir aufbürden? Hermine ist mit Ron zusammen…“. „Ach ja, ist sie das? Bist du dir sicher?“, unterbrach er mich.
„Wie soll ich ihr erklären, dass ihre Eltern nicht ihre Eltern sind?“
„Ihr wisst es schon lange“
„Mutmaßungen“, korrigierte ich wütend. „Mehr nicht. Aber das was sie jetzt von mir verlangen könnte für immer einen Keil zwischen uns treiben!“
„Nein, Harry. Und du weißt dass das nicht so ist. Du hast nur Angst vor deinen Gefühlen. Du musste sei jetzt freilassen.“
„Ich kann das nicht. – Ich fand schon einen Brief meiner Mom“
„Harry, du kannst das, nur du, kannst das.“
„Warum sprechen sie immer in Rätseln, Sir?“
„Harry, das ist etwas dass du selbst herausfinden musst, ich kann und darf dir auch nicht mehr sagen, da, wie du selbst erkannt hast, es um Hermine geht, nicht um dich, aber ihr müsst das zusammen lösen.“
„Warum sagen sie es dann mir und nicht ihr?“
„Weil du das besser kannst, als ich es je könnte, ich würde nur meine Schuld vergrößern, du weist was und wann es zu tun wäre.“
„Würden sie es ihr sagen, wenn sie sie nochmals zu ihnen käme?“
„Ich sehe, du kennst sie sehr gut, Harry. Ja! Wenn sie mich deswegen aufsuchen würde, werde ich ihr meine Schuld offenbaren“


„Verstehst du jetzt, warum ich dir nichts sagen konnte? Dumbledore hat seine Schuld auf mich übertragen und ich konnte nicht damit umgehen.“
Es bedurfte keiner weiteren Erklärung, keiner weiteren Frage. Ich hatte das Problem erkannt.
Die Misere in die unser ehemaliger Schulleiter seinen Zögling Harry gedrängt hatte.
Ein schier unlösbares Problem.
„Weil wir kein offizielles Liebespaar waren, und ihm klar war, dass es uns nur auf diese Art zusammen bringen könnte, nur so hätte er seine Schuld begleichen können.“
Mit einem schweren Seufzer atmete Harry aus, seine Backenknochen mahlten, seine Wangen zitterten, und er stellte die Frage, die mein Herz zum Stillstand brachte.
„Sind wir das?“
„Sind wir was?“
Es ging so schnell, dass ich seine Frage gedanklich nicht verarbeiten konnte, obwohl ich wusste, was er meinte, obwohl ich die Antwort, meine Antwort schon lange kannte.
„Ein oder kein Liebespaar?“
„Dumbledore schien uns als eines zu sehen“, herausfordernd sah ich Harry an.
Hoffentlich sagt er jetzt das Richtige!
Bitte gib mir das richtige Zeichen!

„Du wirkst nicht wirklich überrascht?“ Harry ließ sich nicht beirren. „Du wusstest es?“
„Dumbledore hat nie etwas ohne Grund getan, wir wurden als Babys getrennt, und diese Schuld will er damit begleichen, dass er uns jetzt zusammenführen will. Spürst du das denn nicht?“
Etwa ungläubig schaute ich ihn, nur um zu bemerken, dass die Ungläubigkeit bei ihm lag.
„Heißt das … du liebst mich also wirklich?“
Er sah so sĂĽĂź aus in diesem Augenblick, so unschuldig, so hoffnungsvoll.
„Die letzten Zweifel verschwanden mit dem Kuss in meinem Elternhaus.“
„Du hast mich geküsst, um eine Bestätigung zu bekommen?“
Seine Augen wurden immer größer, verzweifelt sah er mich an. Harry verstand gar nichts mehr, und mein Lächeln, das immer breiter wurde, tat sein Übriges.
Harry litt Höllenqualen in Unkenntnis.
„Denkst du etwa, nur du hattest seltsame, ungeordnete Gefühle?“
„Soviel geht mir durch den Kopf, ich weiß gar nicht, wo ich weiter machen soll, was ist mit Ron?“ Harry schüttelte nachdenklich seinen Kopf. „Sirius? Du hast das gelesen, ohne … du hast dich nicht gewundert“, seine traurigen, unwissenden, smaragdgrünen Augen funkelten meine strahlenden Braunen entgegen. Es war als würde ein Blitz in ihm einschlagen. „Du wusstest es … Du wusstest Bescheid.“
„Sirius hat es mir gesagt.“
Und Harrys Verwirrung wurde eindeutig nicht geringer.
„Sirius …hat … was? … wann?“
Ich lächelte immer noch. „Du hast Recht, ich denke es ist wirklich an der Zeit, dass ich dir ein paar Dinge erkläre.“
„Das wäre wohl keine schlechte Idee, ich verstehe gar nichts mehr.“
„Es ist nicht zu übersehen, aber ich muss sagen, ich habe es genossen, deine Augen in den letzten Minuten zu beobachten.“
„Spann mich bitte nicht weiter auf die Folter, dass ist die Hölle durch die du mich treibst.“
Was denkst du, durch was für eine Hölle ich gehen musste?
„Eigentlich müsste ich viel früher anfangen, aber als Einstieg wähle ich den Moment als du aus meinem Elternhaus verschwunden bist…
Oder besser kurz zuvor, dem Ende der Schlacht: Ein seltsames Gefühl beschlich mich, indem Moment als Voldemort Untergang näher rückte.
Nichts wird mehr so sein, wie es war. Ich wusste es. In diesem Moment wurde mir das klar.
Vorbei.
Vorbei die Zeit, in der wir gemeinsam unterwegs waren.
Es wĂĽrde nie mehr so sein.
Aber warum kam dieses Gefühl gerade jetzt? fragte ich mich. Oder war das Gefühl immer schon da, und ich habe es nur verdrängt, so wie viele andere Dinge? Und in diesem Moment wurde es Realität, brutal und real.
Ron.
Klar war da noch Ron. Wir waren endlich zusammen, doch zu welchem Preis?
Harry.
Du warst der Preis, der Hauptgewinn, auf den ich verzichten musste, und mir wurde schlagartig bewusst, dieser Preis war zu hoch! Definitiv zu hoch. Ich kann und hätte dich niemals alleine gelassen.
Ich sah es in Ginnys Gesicht. Ich sah es in deinem Gesicht.
Nichts wird mehr so sein, wie es war.
Für einen kurzen Moment lies mich Ron die Gedanken verdrängen, es machte mich stolz, dass er endlich ungeniert nach meiner Hand griff. Für diesen Moment verdrängte ich die unsteten Gedanken. Bis...“

Noch einmal holte ich mir gedanklich die Situation vor Augen, Harry unterbrach mich nicht, gab mir die Zeit mich zu erinnern.
„Mein Gott, was war jetzt los, mein Herz blieb stehen, schlagartig war alles wieder da, waren die Gedanken wieder da. Denn du kamst auf uns zu gelaufen, du sahst verwirrt aus, irgendwie unglücklich.“
Leicht verunsichert beendete ich die Schilderung schlagartig, und starrte Harry mit groĂźen Augen an.
Meine Gedanken rutschten über meine Lippen. „Weißt du überhaupt von was ich spreche?“
„Der rebellierende Feigling“, nickte Harry.
„Ist es eigentlich oft vorgekommen, dass ich etwas ausgeplappert habe, was nur in meinen Gedanken sein sollte?“
Harry grunzte und lächelte geheimnisvoll. Mit einer hin und her wiegenden Hand, gab er mir den Hinweis: Gelegentlich schon.
„Ich brauchte Gewissheit mit einem Kuss. Ja! Ich wollte dich küssen – jetzt und sofort – und ohne Rücksicht auf Ron!“
„Ich wusste nicht, wie mir geschah...“, murmelte Harry.
„Ich tat es“, überging ich sein Gemurmel, und starrte ich ihm stattdessen liebevoll in die Augen, ein Zittern überrollte meinen Körper. „Mein Gott, Harry, es kribbelte im ganzen Körper, alles schmeckte nach Kirsche, und nicht weil ich zuvor ein Kirschdrops genommen hatte, um meinen trockenen Rachen aufzupeppen.“
„Es waren Erinnerungskirschen“, bemerkte Harry.
„Wilde Gedanken, fast ängstliche Gedanken erreichten mich: Ob er etwas bemerkt hat? Was er wohl in diesem Moment dachte? Immer wieder stellte ich mir diese Frage, auch heute noch, und ich fühlte mich völlig verunsichert.“
Harry blieb geduldig, nahm meine Hand in die Seinige, und streichelte sanft mit seinem Daumen ĂĽber meinen HandrĂĽcken.
„Und so suchte ich die endgültige Gewissheit mit einem letzten, sehr gewagten Test. Da war etwas, etwas nicht ganz Neues, etwas das ich ganz tief in mir versteckt hatte, in voller Absicht versteckt hatte. Meine Augen folgten dir, und glaubten ein recht erkaltetes Verhalten zu Ginny zu erkennen. Dennoch habt ihr euch geküsst, zornig über mich selbst drehte ich mich zu Ron, fasste ihn energisch am Arm und zog ihn hinter mir her, zurück in die Große Halle.“
Nachfolgend erzählte ich ihm von meinem Gespräch mit Ginny, ihrer Enttäuschung, weil er schon wieder zum nächsten Abenteuer unterwegs war, und dass sie fortan an sich selbst denken wollte.
„Warst du wach, als ich dich im Schlafsaal aufsuchte, oder hast du dich nur schlafend gestellt?“
„Warum warst du überhaupt da?“ antwortete er mit einer Gegenfrage.
„Immer noch die Ungewissheit. Ginny hatte mir Angst gemacht, und sie war sich sicher, dass du mit Kingsley gegangen wärst, seine Anwesenheit verhieß nichts Gutes. Ich hatte Angst, Angst du könntest in Gefahr sein.“
„Ich bin erst wach geworden, als deine Haare über mein Gesicht streiften“, erklärte Harry. „Das hat gekitzelt! Wie lange standest du schon da?“
„Noch nicht sehr lange ... oder doch?“
„Warum bist du mir eigentlich so nahe gekommen, du wolltest nur schauen, ob ich noch da wäre?“
„Nicht auszudenken, wenn uns Ron so gesehen hätte...“
„Erzähl weiter“, forderte er mich mit einem genüsslichen Lächeln auf den Lippen auf.
„Den ganzen nächsten Tag wartete ich vergeblich auf eine Gelegenheit mit dir zu sprechen. Du bist früh abgereist, früher als ich dachte. Und später am Abend musste ich mit Ansehen, wie dich Ginny entführte, freundschaftlich, aber nicht mehr liebevoll, ein kurzes ernstes Gespräch, noch kürzer die Umarmung, dann kam sie mit roten, verweinten Augen zurück und rannte an mir vorbei. Mir war sofort klar, was gerade geschehen war, und so verstärkte sich mein Wunsch nach der endgültigen Gewissheit.“
Ich nahm den letzten Schluck meines leckeren Tees, legte meine Hand zurück in die verlassene Position – Harrys Hand, und nahm die Erzählung wieder auf.
„Am nächsten Morgen verpasste ich die nächste Gelegenheit dich alleine anzutreffen, ich wusste, dass Ron mit George in die Winkelgasse aufbrechen wollte, und ich bemerkte, wie Ginny sehr früh das Haus verließ, doch zu meiner Enttäuschung warst auch du schon weg. So unterhielt ich mich einige Zeit belanglos mit Molly und half ihr noch einige Sachen wegzuräumen, doch als du auch gegen Mittag noch nicht zurück warst, machte ich mich auf den Weg.“
„Direkt nach Hogwarts?“
Ich schüttelte meinen Kopf. „Mrs. Weasley glaubte ich würde mein Elternhaus auf Vordermann bringen.“, bevor Harry etwas über Hermine und Lügen antworten konnte, winkte ich ab, und sprach weiter. „Es war keine Lüge. Ich hatte das wirklich vor. Nur fiel mir zuhause die Decke auf den Kopf.“
„Die sehr knapper Bikini“, lächelte Harry verschmitzt, „sah aber eher aus, als ob du schnell zugegriffen hättest, und ab die Post…“
Nach einer weiteren nachdenklichen Pause sah ich Harry tief in die Augen. „Ich wusste du wolltest fliehen. Fliehen vor deinen eigenen Gefühlen! Ich habe es dir angesehen. So blieb mir nur der Ausweg, dich in mein Elternhaus zu entführen.“
„Was hattest du ursprünglich mit mir vor?“
„Ich musste wissen, welche Streiche meine Gefühle mir spielen, und weil ich nicht wusste, wie das endet wollte ich keinen ungebetenen, zufälligen Zeugen. Du hast mir Angst gemacht. Deine Flucht, dich vielleicht nie mehr zu sehen. Ich fand die Idee, dass mir helfen solltest meine Eltern zurückzuholen genial, auch um dir eine Aufgabe zu geben.“
„Ein gefährliches Spiel, das auch nach hinten hätte losgehen können, gerade nach meinen neuen Erkenntnissen.“
„Ich hatte dich fast soweit“, erwiderte ich. „Süß wie du dich nervös im Haus meiner Eltern umgeschaut hast, und einen Moment völlig planlos vor mir standest. Ich wollte keine Zeit verlieren, und ging meinen Plan ohne Umschweife an. Dein Gesicht zuckte, ich wusste ich hatte dich soweit, genau da wo ich dich haben wollte. Doch dann brach in mir eine Welt zusammen. Mir war sofort klar, wie du dich entschieden hattest. – Mich verlassen Ich musste weitergehen, dich berühren, so riskierte ich alles.“
„Du weißt ziemlich genau, welche Stelle du bei mir berühren musst, um mich weich zu kochen, habe ich Recht?“
Ich ĂĽberging seine Zwischenfrage.
„Es wird nie mehr so sein, wie es mal war. Das war mir längst klar. Aber ich wollte von dir wissen warum, warum du diesen Weg gewählt hast, wollte wissen ob es wegen Ginny oder doch wegen etwas anderem war? ... Immer stärker pochte mein Herz, nachdem ich deine Worte über die Trennung von Ginny aufgenommen hatte, ein einziger Punkt fehlte mir noch. Die Gewissheit. Ich wusste die Antwort, doch ich wollte sie von dir haben. Du konntest offensichtlich deine Gefühle nicht weiter verstecken! Jetzt. Ich konnte nicht mehr warten. Unsere Lippen vereinigten sich. Für mich war es glückseliges Versinken...“
„Für mich war es das auch“, murmelte Harry.
„Erschrocken erwachte ich aus einem Traum und ging einen Schritt zurück. Erschrocken über mich selbst wich ich zurück. Aber ich hatte sie, ich hatte die endgültige Gewissheit. Mom hatte es mir prophezeit.“
„Eine kluge Frau deine Mom“, lächelte Harry vor sich hin. „Wie sah deine Gewissheit aus?“ fragte er unsicher. „Was hat sie dir gesagt?“
„Ich liebe Harry, und Harry liebt mich!“
„Aber es durfte nicht...“
„Und es ist definierbare Liebe, echte Liebe, richtige Liebe!“
„Ich konnte nicht...“, versuchte es Harry erneut.
„Aber die Liebe war nicht alles, was ich entdeckte. Angst, ich spürte Angst. Du warst dir immer noch unsicher, wegen unserer Freunde, und noch irgendwas anderes beschäftigte dich, und jetzt weiß ich was das war. Rons Erscheinen hat dich gerettet, und du warst verschwunden, nur noch einen schwachen Luftzug konnte ich von dir aufschnappen. Du warst weg! Und ich war wütend, traurig, glücklich, aber auch voller eigener Angst, weil ich außer Liebe deine Angst gespürt hatte. Etwas das du mir nicht sagen konntest. Am nächsten Morgen, als du es offiziell gemacht hattest kämpfte ich lange dagegen an, dir einfach hinterher zu rennen. Ich habe es letztendlich nicht getan. Stattdessen bin ich selber geflohen, zunächst ins Haus meiner Eltern, später in die Arbeit. Auch ich habe Kingsley aufgesucht und ihn gebeten, mit der Arbeit beginnen zu dürfen, er hat mir die Leitung der Abteilung für magische Strafverfolgung übertragen, zunächst ein paar Stunden pro Woche, und vollwertig nach meinem Abschluss. Ich bin sogar Ron aus dem Weg gegangen. Ich habe mich nicht einmal von ihm verabschiedet, als ich nach Hogwarts zurückkehrte. Nur über dich, Harry war ich immer informiert. Ich wusste durch meine Arbeit im Ministerium, dass du in Frankreich angekommen warst, erfolgreich einige Todesser zur Strecke brachtest, und dass du dich nebenbei in Beauxbatons, auf deinen Abschluss vorbereitest.“
„Und jetzt bist du hier!“
„Eigentlich war es Ginny, die mir den entscheidenden Kick versetzte.“
Nicht wirklich ĂĽberrascht sah mich Harry fragend an.
„Sie war es, die mir die Tür ganz weit aufstieß, indem sie mir vorschlug, ich sollte dich aufsuchen.“
„Nur wegen Ginny bist du hier?“
Ich lachte laut auf.
„Nein, nein, es war der letzte entscheidende Kick, der Freifahrtsschein so zu sagen. Die Idee mit Weihnachten keimte schon lange in mir, vor allem nachdem, was ich mittlerweile wusste. Nur gemeinsam mit dir würde ich das letzte Geheimnis um Hermine Granger lösen können, ich wusste nur nicht wie ich es anstellen könnte.“
„Welches Rätsel müssen wir noch lösen? Wo fangen wir an?“, Harrys Ehrgeiz war sofort gepackt.
Ich glaube, wenn ich sofort darauf eingegangen wäre, wäre er ohne Nachzudenken noch im gleichen Moment losgezogen.
„Der erste mysteriöse Hinweis war ein Brief, den mir Kingsley kurz nach Schulbeginn überreichte. Dumbledore hat mir aufgetragen, dir diesen Brief zu übergeben, indem Moment, wo alles vorüber wäre, und du dich auf die Suche nach deinen Eltern machen würdest. Ich schaute ihn fassungslos an, nahm den Brief aber entgegen, noch traute ich mich nicht ihn zu lesen. Ich tat es erst viel später, nach meiner Rückkehr nach Hogwarts. Ich war allein in meinem Schlafraum in Hogwarts. Als volljähriger Schüler, und Teilzeitbeschäftigter im Ministerium, erteilte mir der Minister höchstpersönlich, die Sondergenehmigung nach Unterrichtsende, Hogwarts zu verlassen. Ich nutzte diese Gelegenheit an zwei Tagen in der Woche. Jeweils zwei Stunden an diesen Tagen arbeitete ich an meinem provisorischen Job im Ministerium.“
Harry schnalzte mit der Zunge.
„Ich setzte mich auf mein Bett und öffnete mit zitternden Händen den Brief.“
Aus meiner Brusttasche zog ich den Brief hervor und überreichte ihn Harry, der ihn jetzt mit genauso zitternden Händen entgegennahm, wir ich den Seinigen, auch er drückte meine Hand und den Brief.
Dann rückte er sich seine Brille zurecht, lehnte sich gegen die Rückwand der Couch, und begann zu lesen, während ich meinen Kopf auf seine Schulter legte und einfach seine Nähe auskostete.

Liebste Hermine!
Gleich zu Beginn dieser wenigen Zeilen mĂĽssen wir uns bei dir entschuldigen, dass wir uns auf diesem Wege mit dir in Verbindung setzen.
Du solltest dir keine Sorgen machen.
Wir wissen dass du uns nur beschützen wolltest, indem du uns unter falscher Identität nach Australien verfrachten wolltest, wir sollten in Sicherheit sein, und weil ich das längst geahnt habe, hatte ich schon Vorbereitungen getroffen, und einen Gegenzauber geplant.
Du und Harry hattet eine gefährliche Aufgabe, von deren positiven Ausgang, die Zukunft von dir und Harry und von allen Wesen abhing.
Ich bin stolz auf dich.
Stolz auf euch, dass ihr es geschafft habt.
Wir haben uns so verhalten, wie du es geplant hattest, mit einigen kleinen Eingriffen meinerseits, wie diesem Brief, der dir als eine kleine Erklärung dienen soll.
Wen du diesen Brief lesen wirst, werden wir sicher in Australien sein, und uns eine neue Existenz aufgebaut haben.
Geld ist genĂĽgend vorhanden.
Wir werden nicht nach Britannien zurĂĽckkehren, du kannst uns aber jeder Zeit besuchen.
!!!…das will ich doch schwer hoffen…!!!
In der Nähe der Hafenstadt Darwin hat dein Dad schon vor Jahren, ein nettes kleines Haus ausgesucht, indem wir fortan leben wollen, und wo wir auch unserem Beruf nachgehen können, aber nicht mehr mit dem zwang, arbeiten zu müssen, sondern nach Lust und Laune.
Wir wollen unsere eigenen Herren sein, und legen die Zeiten an den wir arbeiten selber fest.
Oft genug hatte ich dir davon erzählt, und damit den Weg vorbereitet.
Unseren genauen Aufenthaltsort wirst du an einem geheimen Platz erfahren, in einem einfachen, aber bedeutungsvollen Schuhkarton, du erinnerst dich?
Wenn du schon vorab Erklärungen wünschst, dann geh zu deiner Großmutter, sie kann dir schon viele Dinge vorab erklären.
Auch in der Hoffnung, dass du das tun wirst, und dadurch nicht sofort zu sehr geneigt sein wirst und die Köpfe abzureißen.
Du bist schlau genug, um zu wissen, wer deine Großmutter ist, auch hier habe ich dir den Weg schon vorbereitet, alles Andere wäre eine Enttäuschung, und würde nicht zu dir passen.
Deine eigentliche Herkunft?
So wie ich dich kenne, wirst du bereits einige Puzzleteile zusammengesetzt haben.
Es tut mir so leid, dir das auf diesem Weg sagen zu mĂĽssen, ich hoffe du kannst mir das verzeihen.
Ja, Sirius ist dein leiblicher Vater. (ist! Ich vermeide absichtlich das Wort war, denn Sirius war ein so groĂźartiger Mann, der alles fĂĽr unser Wohl geopfert hat).
Aber ich will, dass du weiĂźt, dass auch Paul, dich immer geliebt hat, wie seine eigene Tochter.
Niemals durften wir dir davon erzählen, dein Leben wäre in größter Gefahr gewesen.
Ich hoffe du kannst uns verzeihen, und kommst uns besuchen, damit wir über alles sprechen können.
Professor Dumbledore hatte den Plan entwickelt.
Paul kannte meine Vergangenheit nicht, er hat uns beide so akzeptiert wie wir waren, und er hat nie nach unserer Herkunft, oder unserer Vergangenheit gefragt.
Du bist und bleibst fĂĽr immer unsere Tochter.
In der Hoffnung auf verzeihen, und dich wieder zu sehen.
Vielleicht bringst du Harry mit!
Deine dich liebende Mom
und dein dich liebender Dad - Paul.


„Sie waren schon eine seltsame Nummer, unsere Eltern!“ staunte Harry, und mit immer noch zitternden Händen, legte er den Brief sorgsam zusammengefaltet zurück in meinen Schoß.
„Und hast du das Ausrufezeichen bemerkt?“
„Das, ganz knapp hinter meinem Namen?“ schmunzelte Harry. „Es ist ein Befehl, keine Frage…“
„Natürlich war ich zunächst enttäuscht“, kam ich zum eigentlichen Sinn zurück, „aber ich hatte es ja schon geahnt. Ich fühlte mich nicht betrogen. Dennoch waren meine Gedanken leer. Und je weiter ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, welche Verantwortung man dir aufgeladen hatte. Eine für dich schier unlösbare Aufgabe und ich verstand dein Handeln. Du konntest nicht wissen, dass ich das meiste schon wusste. Ich war so Wütend, und mit diesem Grummeln machte ich mich auf den Weg ins Büro des Schulleiters. Du kannst mir glauben, Gonni war von meinem Auftritt schwer beeindruckt…“

„Dürfte ich ein paar Minuten – allein, mit Professor Dumbledore sprechen?“ fragte ich die neue Schulleiterin McGonagall, „es geht um meine Eltern, und nur Dumbledore und eine weitere Person, die nicht greifbar ist können mir da weiterhelfen.“
„Harry?“ nickte sie wissend. „Na gut Hermine, ich werde ihn aber erst fragen, ob er dazu bereit ist, und dir seinen Entschluss mitteilen“
Noch keine fünf Minuten später kam sie zurück und überließ mir ihr Büro. „Du kannst zu ihm, er meint, so wie er dich kennt, würdest du dich mit einem Nein oder einem Später nicht zufrieden geben“.
„Hermine! begrüßte er mich vorsichtig. Ehrfürchtig blickte er aus seinem Rahmen auf mich herab.
Ich gehe mal davon aus, dass ich wirklich furchterregend gewirkt haben musste.
„Professor!“
„Was führt dich zu mir?“
Ich schaute ihn durchdringend an, „sie wären nicht sie, wenn sie das nicht ahnen würden!“
„Dann vermute ich, du hast von deiner eigentlichen Abstammung erfahren“, sagte er lächelnd, „schön, schön…“.
„Schön?“ wiederholte ich mit einem hysterischen Unterton, „eigentlich hätte ich mir das auf eine andere, vor allem frühere Art und Weise gewünscht.“
„Es war nur zu deinem eigenen Schutz, und natürlich zum Schutz von Harry.“
„Werden sie mir wenigstens jetzt ein paar Fragen beantworten?“
„Das meiste wirst du doch schon wissen, oder?“
Ich blieb unbeeindruckt. „Wann wussten sie wirklich, wer ich bin?“
„Ich wusste es schon immer, ich hatte den Plan entwickelt, und zusammen mit deinem Vater umgesetzt“, er lächelte und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, „du kannst dir nur meine Überraschung vorstellen, als du bereits an deinem ersten Schultag, gemeinsam mit Harry, die große Halle betreten hast, kurzzeitig wusste ich nicht, was wir tun sollten, das habe ich aber auch Harry schon erklärt.“
„Sirius ist mein Vater!“ schrie ich.
Er sah mich erstarrt an, „du hast es noch nicht gewusst? Harry hat dir nicht…?“
„Nein hat er nicht!“
Ich schrie unkontrolliert“, ihr Plan ist nicht aufgegangen!“
„Aber warum? Ihr liebt euch…“
„Tun wir das?“
Zum ersten Mal sah ich meinen ehemaligen Schulleiter sprachlos.
„Harry ist weg, weil er Angst davor hatte, es mir ins Gesicht zu sagen. Wissen sie eigentlich, was für eine schwere Last, sie ihm aufgetragen haben?“
„Er ist weg?“, staunte er, als wisse er wirklich nicht, welche Entscheidung Harry getroffen hatte.
„Sie wissen das nicht?“ ich sah ihn durchdringend an.
„Nein“, antwortete er kleinlaut, „ich ging davon aus…“
„Falsch gedacht“, unterbrach ich ihn. „Sie haben ihre Schuld auf Harry übertragen, und wenn sie schon nicht damit umgehen konnten, wie sollte es Harry ... wissen sie eigentlich, was sie da von ihm verlangt haben?“
„Dann muss ich meine Schuld wohl doch sühnen“. Er wurde immer kleinlauter.
„Was haben sie von uns erwartet?“
„Aber…“
„Wir entdecken nach vielen Jahren, dass das, was zwischen uns immer existent war, doch wahre Liebe sein könnte, aber leider haben wir beide andere Partner, die auch noch langjährige Freunde von uns sind, und sie glauben wir können denen das so einfach antun?“
„Aber ich glaubte immer, dass das Band zwischen dir und Harry…“
„Das Band war unsichtbar und immer allgegenwärtig. Doch auf Grund der kleinen Aufgabe, die wir meistern mussten haben wir Beide, das was uns eigentlich wirklich verbindet, verdrängt und tief in unser Inneres zurückgeschoben. Wir sind soweit gegangen, dass wir aus Liebe und anderswertig verliebt haben.“
Unser ehemaliger Schulleiter starrte mich nur mit groĂźen Augen an.
„Die Liebe“, setzte ich fort. „Letztendlich haben sie sie doch falsch eingeschätzt. Wahre Liebe kann viel bewegen, und sie ganze Berge versetzen. Hätten wir uns unsere Liebe eingestanden, wäre es nie soweit gekommen. Harry hätte mich im entscheidenden Moment verlassen, und wäre aus Liebe ohne mich losgezogen. Und jetzt kommen sie, wo wir es uns gegenseitig vielleicht doch eingestehen könnten, und bürden ihm zu allem Glück auch noch diese Aufgabe auf. So gut müssten sie Harry eigentlich mittlerweile kennen, dass er so was nicht übers Herz bringt.“
Ich versuchte mich etwas zu beruhigen, und atmete mehrfach schwer durch.
„Er hat einen Auslandsjob angenommen, und lebt jetzt allein in einem Haus in den französischen Alpen.“
Zum ersten Mal lächelte Dumbledore wieder, und brachte mich zur Weißglut. „Aber warum bist du dann noch hier?“
„Weil ich erst vor wenigen Minuten von alledem erfahren habe, Harry konnte es mir nicht sagen, und Kingsley hat mir erst heute Abend den Brief meiner Mom übergeben.“
„Ein so kluges Mädchen wie du, hätte diesen Brief nicht gebraucht!“
„Darauf haben sie spekuliert?“
Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf, ich konnte es einfach nicht glauben. Dieser Mann war so was von naiv. „Ich würde es schon selber herausfinden, und ihnen dadurch die Last abnehmen?“ Dumbledores Bildnis sah mich zum ersten Mal ratlos an. „Da muss ich sie leider enttäuschen, ich lebte nur mit Spekulationen, und das bereits seit meinem dritten Jahr, dem Moment als Sirius die Flucht aus Askaban gelang. Ja, ich habe es gespürt, nur wurde ich damit von Allen alleine gelassen. Alleine mit der Ungewissheit!“
„Hermine…“
„Nein!“, schrie ich aufgewühlt. „Alle machten nur Andeutungen, Sie, Mom, selbst Sirius. Ihr habt mich damit alleine gelassen!“
„Hermine, das..“.
„Sirius war mein Vater, verdammt noch mal, und er ist tot, ich durfte ihn nie als meinen Vater erleben. Sie wissen nicht, wie sich das anfühlt. Sie wissen nicht, wie sich das für Harry anfühlen muss. Er hat auch nie seine Eltern kennenlernen dürfen.“
Meine Stimme wurde schwächer, trauriger, Tränen begannen zu fließen.
„Und sie verlangen von ihm, mir zu sagen, dass ich meinen richtigen Vater immer um mich herum hatte, etwas das er nicht erleben durfte? Ein bisschen sehr viel, denken sie nicht?“
„Das tut mir Leid, mein Kind, dass ich dir soviel Kummer bereitet habe, aber dann weißt du was jetzt zu tun ist, zusammen mit Harry hättest du das Problem lösen können.“
Mit erhobenen, energisch winkenden Händen brachte ich ihn zum schweigen. „Problem?“, wiederholte ich fassungslos. „Mein Problem ist, dass Sirius nicht zurückkommt, ebenso wie Lily oder James oder Remus. Sie wollten ihr Problem, ihre Schuld lösen, indem sie uns verkuppeln?“
„Ist das denn so verkehrt, mein Kind?“ Trotz meiner harten Erkenntnis, schien er seine alte Souveränität wieder gewonnen zu haben. „Warum habt ihr nicht auf euer Herz gehört? Du weißt genau was zu tun ist. Warum wehrst du dich?“
„Mein Problem ist, dass ich auf mein Herz gehört habe.“


„Es tut mir alles so leid, wenn ich gewusst hätte…“, stotterte Harry.
Er schenkte mir einen zutiefst, traurigen Blick.
„Psst“, beruhigend drückte ich ganz sanft, meinen Zeigefinger gegen seine Lippen, und mit der freien Hand streichelte ich über seine Wange.
„Es funktioniert immer noch“, lächelte ich.
Auch er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
„Du brauchst dich nicht für etwas zu entschuldigen, was du nicht verbrochen hast.“
„Wann, Hermine? Wann hat Sirius es dir gesagt?“
„Wir waren auf der Jagd nach den Horkruxen, Ron hatte uns gerade verlassen, und ich hatte eine Wache übernommen…“
Harry sah mich erwartungsvoll, mit großen Augen an, mein Finger lang noch immer auf seinen Lippen, ich konnte ihn nicht lösen. Die Berührung, die Nähe löste ein wahnsinniges Kribbeln aus, als würden Millionen von Schmetterlingen gleichzeitig in meinem Körper kreuz und quer durcheinander fliegen.
„Ich fiel durch den Schleier des Torborgens und landete in einem Haus, das vollkommen aus Glas bestand. Ein Glashaus, so wie ich mich fühlte, und das jeden Augenblick zerbrechen könnte. Ein junger Sirius erwartete mich, und er ließ mir die Wahl, zurückzukehren oder bei ihm zu bleiben. Sirius brachte mich dazu, wieder zu kämpfen, und er erklärte mir, dass auch du vor die Wahl gestellt werden würdest … Du musst sterben, um zu überleben.“
„Wir haben uns Beide entschieden, zurückzukehren.“
Keine Verwunderung, keine unwissende Nachfrage, gar nichts. Harry hatte sofort verstanden. Es war etwas das uns beide verband, etwas, von dem wir beide wussten, dass es existiert und was es bedeutet.
„Ich traf auch auf Lily.“
„Meine Mom? Meine Mom, wollte dich sehen?“ stammelte Harry.
Ich nickte mit Tränen in den Augen. „Nur mit der Einwilligung meines Vaters war ihr möglich mich zu sehen, und mit mir zu reden.“
Traurig strich ich über seine Stirn, seine Narbe, die kaum noch zu sehen war. „Sie wollte das Mädchen ihrer besten Freundin Mary sehen, das Mädchen, das auf ihren Sohn aufpasst, das Mädchen, das ihren Sohn liebt.“
„Du wusstest es schon lange, habe ich Recht?“
„Dass ich dich liebe? Ja, Harry, aber ich habe es verdrängt.“
„Ich wusste es nach deinem Besuch in Little Whinging“, ein verträumtes Lächeln durchzog Harrys Gesicht, „in einem kleinen Cafe“, hoffnungsvoll blickte er mich an.
Als ob er das hätte hinzufügen müssen.
„Was wäre wenn…“, flüsterte ich, „wir haben nie darüber gesprochen.“
„Was hätte es geändert?“, erwiderte Harry, und schüttelte seinen Kopf. „Es bestand keine Notwendigkeit darüber zu sprechen. Nicht nach dem Weihnachtsball, nicht nach Little Whinging, auch nicht nach dem entspannenden Bad, oder nach unserem Verhalten, als war die Jagd alleine fortsetzen mussten.“
„Für mich war es immer unfair nicht darüber zu sprechen.“
„Ich spürte die Anspannung, unter der du mich zurückgelassen hast, ich sah dein verängstigtes Gesicht, als du in den Bus eingestiegen bist“, lächelte Harry und wirkte verlegen, als würde er noch etwas verheimlichen. „Du sahst so süß aus.“
Harry schaute mir in die Augen, als erwarte er eine Antwort, die ich ihm nicht geben konnte.
Wenn du wüsstest, wie ich mich gefühlt habe…
„Ich…“, stammelte Harry. „ich weiß, was du durchgemacht hast, weil ich genauso dachte…“
„Dachte?“
Mir stockte der Atem.
Sollte er etwa?
„Ich habe es getan“.
„Was?“
„Das was du gerade dachtest…“, antwortete er kleinlaut.
„Bist du etwa … gerade“, ich tippte gegen meine Stirn, „… hier … drin?“
„Nein“, schüttelte Harry seinen Kopf. „Aber ich war da drin…“
„Wann? … Wie? … Wie viele male?“
Ein Zittern der Angst erfasst meinen Körper.
„Tut mir Leid, Hermine“, Harry versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen. „Ich konnte es nicht kontrollieren. Es … es … ist einfach so gekommen.“
Ich zog die Hände von seinem Gesicht und zwang ihn mir in die Augen zu sehen.
„Was wäre wenn … ich dir sagen würde, dass ich unzählige Male in deinen Gedanken verweilte, was, wenn ich dir gestehen würde, dass ich es nicht kontrollieren konnte, was, wenn ich dir sagen würde, dass ich es genossen habe, was, wenn ich dir sagen würde, dass es so einfach war?“
Fast schon flehend seine Blicke.
„Würdest du mir verzeihen?“
„Wenn du wirklich da drin warst“, ich tippte neuerlich gegen meine Stirn, „dann wüsstest du, dass du längst dort eingezogen warst.“
„Ich weiß es“, bestätigte Harry nickend. „Aber ich habe es trotzdem heimlich getan.“
„Also bin ich doch nicht verrückt?“
„Wie meinst du das?“
„Nun, ich habe mich oft gefragt, ob ich laut gedacht haben könnte?“
„Wer ist jetzt der Feigling?“
„War es wirklich so einfach?“
Kleinlaut nickte Harry.
„Ich will gar nicht wissen, was du gesehen hast“, lachte ich voller Sarkasmus.
„Ich auch nicht“, schmunzelte Harry, der offensichtliche Erleichterung an den Tag legte. „Ich konnte es wirklich nicht mehr kontrollieren. Aber ich habe dir nichts gestohlen, wenn ich spürte, dass das was ich tue eine gewisse Grenze überschreitet, dann bin ich raus aus deinem Kopf. An diesem bewussten Tag in Little Whinging, dem heißesten Tag des Jahres habe ich es zum ersten Mal getan. Snape hat es mir in diesem Jahr versucht beizubringen, mich zu verschließen, aber ich war besser im Eindringen, als im Abwehren. Der Moment des Kusses stärkte den Wunsch zu wissen, was das gerade war, was über mich kam. Wenn ich in deine Gedanken sehen könnte?“
Wieder sah er mich einige Augenblicke nur an.
„Es war nicht geplant. Es war ein Gedanke mehr nicht, und du kannst mir glauben, ich war überrascht, wie einfach es war.“
„Du hast dir vorgestellt, wie es wäre.“
„Deine Augen haben mit mir geredet, und ich wusste sie sprechen die Wahrheit. Fortan habe ich dich bewundert, du warst so stark, so mutig, das alles zu verdrängen, kein Feigling, ganz und gar nicht. Aber ich habe nie verstanden, warum du es getan hast, so blieb immer eine Unsicherheit, mit der ich nichts anfangen konnte. Manchmal konntest du nicht widerstehen, ein anderes Mal warst du so kalt. Du hast mich sogar zu Ginny hingedrängt.“
„Es durfte nicht sein, Harry…“, mitleidsvoll streichelte ich über seine Wange. „Wir wären verloren gewesen.“
„Das ist mir klar geworden, als ich mich von Ginny getrennt habe.“
„Du hättest dich auch von mir getrennt.“
Harry nickte. „Ginny … ich habe sie wirklich geliebt, die Zeit mit ihr war wunderschön, so was hatte ich bis dahin noch nie erlebt. Aber ich spürte die Veränderung nach…“
„Voldemort“.
„Nichts würde mehr so sein, wie es war.“
„Lily sah mir in die Augen, und wusste Bescheid, mit einem Lächeln sagte sie: Hier in diesem Bereich deiner Seele zählt nur das was du wirklich fühlst, alles was du sonst verdrängst, kannst du hier nicht verstecken. Nur dein Herz, dein wahres Herz, dein wahres Ich zählt hier unten. Sie hat es gesehen, Harry, sie hat es in meinem Herzen, in meiner Seele gesehen.“
„Warum hast du mir nie davon erzählt?“
„Weil sie mich darum gebeten hat, aber ich hätte es auch ohne ihre Bitte nicht getan.“
„Warum?“
„Weil ich dich liebe, deshalb habe ich mich entschlossen zurückzukehren, deine Mom warnte mich davor, nicht zu erschrecken. Sie lächelte, als sie meinte, dass du dir einiges hast einfallen lassen müssen.“
„Du bist mir nicht böse?“, wunderte sich Harry. „Kein Oppugno?“
„Versprich mir nur, dass du dich in Zukunft anmeldest“
„Versprochen“, lächelte Harry erleichtert, „ich habe immer versucht diskret zu sein, und nur Dinge die mich betreffen beachtet. Alles Andere ging mich nichts an. Das letzte Mal habe ich es im Fuchsbau getan, in der Nacht bevor wir los sind. Und wieder war es unbewusst, und du standest mir nicht unmittelbar gegenüber, sondern in sicherem Abstand in der Küche, gerade noch so, dass du Ginny und mich auf der Veranda sehen und vor allem hören konntest.“
„Schade, dass du mit deiner Neugier diesen Augenblick zerstört hast.“, sagte er nach einer kurzen Pause. „Ich hatte genau den gleichen Gedanken. Hätte ich aber die Tür geöffnet, hätte es einen unliebsamen Zusammenstoß gegeben.“
„Ich war wie gelähmt, geschockt von deiner Reaktion und konnte mich nicht rühren.“
„Wo fangen wir jetzt an zu suchen?“ fragte er nachdenklich, um das leidige Thema wohl zu beenden.
„Das ist nebensächlich, es geht nur noch um Details“, hauchte ich ihm zu, „erst einmal sollten wir den wichtigsten Punkt aufarbeiten und vor allem auskosten“.
Ich rĂĽckte ihm auf die Pelle und schwang meinen Hintern auf seinen Schoss.
Seitlich auf seinem Schoss sitzend, die Beine herunterbaumelnd, legte ich meine Arme um seinen Hals und es folgte eine innige, liebkosende Umarmung. Tränen flossen.
Atemlos mit pochendem Herzen lösten wir uns.
„Erst genießen wir unser Weihnachtsfest, unser erstes richtiges, gemeinsames Weihnachtsfest, danach entscheiden wir, wann und wie wir auch den Rest erfahren können.“
„Ich liebe dich Hermine“, flüsterte Harry. „ich kann und will es nicht mehr leugnen.“
„Und ich will es auch nicht mehr verstecken, die Zukunft gehört jetzt uns, machen wir was daraus. Wie spät ist es eigentlich, Harry?“
„Bist du müde?“
„Eigentlich ja, die Reise war beschwerlich“, ich gähnte verlegen, „ich bin direkt von Hogwarts mit einem Portschlüssel nach Beauxbatons, von dort aus musste ich erst einmal hier hoch kraxeln.“
„Zu Fuß?“ staunte Harry, „bei der Kälte und dem Schnee?“
„Der letzte Anstieg“, nahm ich Harrys Anspannung. „In der Schule hat man mir den Weg erklärt, und dann bin ich an den Fuß des Berges disappariert. Noch irgendwelche Zweifel an meiner Liebe?“ ich klimperte mit meinen Wimpern.
„Du kannst mein Bett nehmen, ich bleibe dann hier“, bot Harry an, und führte mich in das kleine Schlafzimmer, „das Bad ist hier“, fügte er noch hinzu, und zeigte auf eine geschlossene Tür, direkt neben dem kleinen Schlafzimmer, dann schnappte er sich eine Decke und ein Kissen und ließ mich alleine.
Ich will, dass er mich in seine Arme nimmt!
Nie und nimmer schläfst du da draußen, während ich hier drinnen vor Sehnsucht verschmachte, Harry! Deswegen habe ich nicht diesen schwierigen Weg hierher gemacht!

Meine Gedanken spielten verrückt, während ich aufgewühlt mit ansehen musste, wie er sich die kleine Couch im Wohnzimmer herrichtete.
Er richtet sich tatsächlich auf der Couch ein!
Ich glaube ich werde wahnsinnig,
So einfach kommst du mir nicht davon Freundchen!
Doch will er das ĂĽberhaupt?
Aber … das ist alles noch so neu.

Noch einmal kam er zurĂĽck, umarmte mich und wĂĽnschte mir eine Gute Nacht.
Harrys Herz schlug wie wild. Es hämmerte im Eiltempo gegen meinen Arm.
„Ich bin todmüde, gehe nur noch schnell duschen, dann haue ich mich hin. Gute Nacht Harry, schlaf gut“, sagte ich und versuchte mich rasch aus der Situation zu retten.
Ich machte mich auf den Weg zum Badezimmer.
Könnte ich überhaupt einschlafen mit den Gedanken, dass er der Liebst so nah…
Oh mein Gott, wie soll ich nur die Nacht ĂĽberstehen?
Ich freute mich ungemein, hatte aber auch Angst vor der Nacht, aber vor allem wollte ich nichts ĂĽberstĂĽrzen.
Das ist alles noch zu neu, wir sind erst am Anfang, was sollte er von mir denken?
Aber anderseits sehnte ich mich nach seiner Nähe.
Ich sehnte mich danach ihn endlich in meinen Armen zu halten.

Ich duschte recht lange, in der Hoffnung, dass Harry bereits auf seiner Couch wäre, um nicht in Versuchung zu kommen, oder weiter meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
Oh mein Gott!
Was ist das?

Ein gewaltiges Kribbeln, verursacht durch lauter kleine Flämmchen wanderte durch meinen Körper.
Ich drehe gleich durch.
Nur mit Shorts bekleidet stand er im Schlafzimmer, einen Schlafanzug in Händen.
Er wollte wohl gerade dabei ihn sich anzuziehen, und war noch nicht auf meine RĂĽckkehr gefasst.
Sein Blick erstarrte, als er mich sah.
Er sah eine Hermine mit einem knallroten Gesicht, eingewickelt in ein Handtuch, welches ich über meinen Oberkörper gewickelt hatte, und das knapp unter meinem Hintern endete.
„Ich ... ähm ... habe ein kleines Problem“, stammelte ich nervös, „hättest du einen Schlafanzug für mich?“
Warum macht dich sein Anblick so nervös?
Was macht diesen Augenblick so Besonders?
Wir kennen uns schon sieben Jahre, reiĂź dich zusammen!

„Du warst ganz schön lange duschen, ich habe schon alles vorbereitet“, antwortete er mit hochrotem Kopf und aufstehendem Mund. Sein Blick lag gebannt auf meinen entblößten Beinen.
Wir haben doch in dieser Konstellation schon unzählige Nächte verbracht, mit sogar noch Weniger am Körper?
ReiĂź dich zusammen!
Aber dieser Anblick, nur in Shorts.

Ich schluckte schwer.
Warum antwortet er mir nicht?
„Ähm … hättest du jetzt einen Schlafanzug?“ wiederholte, und bemerkte meine eigenen brennenden, heißen Wangen.
Mein Herz schlug wie wild.
Lange halte ich das nicht mehr durch.
Warum zieht er sich nicht an?
O – mein – Gott, wenn er sich jetzt wieder Zutritt in meine Gedanken verschaffen würde…

„Oh … ja … entschuldige“, stammelte er, sich endlich der Situation bewusst, dass wir beide fast unbekleidet waren, und dass wir dieses Mal keine Widerstände gäbe, „ich wollte meinen gerade überziehen, du kannst gerne diesen haben“, blind griff er nach einem Kleidungsstück, das auf einer Kommode lag, seine Augen lagen immer noch gebannt auf meinem Körper.
Und sein Körper macht mich verrückt!
Ich glaube ich träume.
Harry! – Gleich werde ich zur Raubkatze.

Langsam begann ich seine Verlegenheit zu genießen, „das ist zwar nur ein T-Shirt, aber das tut es auch“, schmunzelte ich.
„Dann gehe … ich … mal kurz ins Bad“, hustete Harry mehr als dass er es aussprach.
Ich konnte seine Rückkehr kaum erwarten, legte das Handtuch sorgfältig und sehr gemächlich über den Stuhl, zog mir sein T-Shirt über, und lief nervös auf und ab.
Noch einmal ging ich zu dem Handtuch und strich es glatt.
Wenn er mir nur noch einen dieser Blicke schenkt, kann ich fĂĽr nichts mehr garantieren!
Die Situation war ohne Zweifel prickelnd, ich genoss es im gleichen MaĂźe, wie ich, das GefĂĽhle hatte vor Anspannung zu vergehen. Und so beschloss ich, ihn noch ein wenig mehr zu reizen.
Böses Mädchen!
Ich bin gerne ein böses Mädchen!

Als er endlich zurück kam, früher als erwartet, stand ich ihm fast unmittelbar gegenüber, bekleidet mit einem Gryffindor T-Shirt, das in der gleichen Länge endete, wie zuvor das Badetuch.
Wortlos mit leuchtend roten Wangen, versuchte er sich an mir vorbei zu schleichen, und steuerte bereits das kleine Wohnzimmer an.
„Ich muss hier raus, sonst werde ich wahnsinnig“, murmelte er vor sich hin.
Du hast laut gedacht, mein Lieber!
SĂĽĂź!
Oder habe ich den SpieĂź umgedreht, und war meinerseits in seine Gedanken eingedrungen?

„Gute Nacht, Mine, schlaf gut“, flüsterte er im Vorbeigehen.
Er ist so sĂĽĂź!
Komm zurĂĽck!
Ich will heute Nacht in deinen Armen einschlafen.

Ich griff nach seinem Arm, erschrocken drehte er sich zu mir um.
Wir sahen uns eine ganze Weile in die Augen. Ein grĂĽnbraunes Inferno loderte auf.
„Bitte bleib heute Nacht bei mir, Harry, ich denke wir sind alt genug, und wissen was wir tun“, flüsterte ich ihm zu. „Ich brauche dich, und ich möchte nicht alleine sein … Ich habe solange auf diesen Moment gewartet“.
Harry nickte mir zu, hob die Bettdecke an und schlüpfte darunter, bevor er sie wieder senkte, schlüpfte ich ganz schnell neben ihn. – Appariertempo!
Ganz dicht kuschelte ich mich an ihn, und schob ihn mit meiner Hüfte beiseite. „Rutsch rüber“, lächelte ich dabei.
Harry bewegte sich ein wenig auf dem RĂĽcken robbend nach links.
So konnte ich mich genĂĽsslich mein Gesicht in seinen Nacken kuscheln, und fand direkt eine kleine, perfekte Nische, die wie fĂĽr mich gemacht schien.
„Boaarhhh, hast du kalte Beine“, zitterte er spielerisch als ich auch noch ganz dreist meine Beine unter die Seinigen schob.
So wie Frauen das eben instinktiv tun, wie mir Mom später irgendwann erklärte.
Durch das dĂĽnne T-Shirt hindurch spĂĽrte ich seine Rippen.
Ganz fest presste ich meinen Oberkörper gegen seine Haut.
„Halte mich einfach nur fest Harry, das ist alles was ich mir im Moment wünsche.“
Harry drehte seinen Körper zur Seite und zog mich mit, unsere Körper waren wie siamesische Zwillinge vereint.
Ich wusste was er dachte, was er eigentlich sagen wollte.
Sein Herz vibrierte gegen meine Brust, und traf sein GegenstĂĽck, das sofort den Takt gefunden hatte, und sich der rasenden Geschwindigkeit anpasste.
Liebevoll schauten wir uns in die Augen, ich strich ihm eine kleine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, er schloss unter der Berührung seine Augen. „Gute Nacht Harry“, hauchte ich und gab ihm einen kleinen, vorsichtigen Gute Nacht Kuss.
Worte wurden in dieser Nacht keine mehr gewechselt, aber ich befĂĽrchte uns Beiden gingen so manche seltsamen Gedanken durch den Kopf.
Harrys Atemzüge blieben die ganze Nacht hindurch gleichmäßig, ich war glücklich, eine unglaubliche beruhigende Wirkung ging von ihm aus. Sein Herz pochte unermüdlich.
Ich lächelte befriedigt, als ich seine geschlossenen Augen sah, und bemerkte, dass er keinen Millimeter freiwillig nachgab.
Mein Körper erregt dich wohl sehr, dachte ich genießerisch und presste meine weichen Brüste noch fester in seine Rippen.
Nicht ohne Folgen.
Auch mein Herz pochte unaufhörlich einen schnellen Takt, und es wurde noch intensiver, als ich an meinem Oberschenkel seine Erregung spürte.
Oh Gott, wenn er mich jetzt innig küssen oder mich an der richtigen Stelle streicheln würde, dann hätte ich für nichts garantieren können.
Ich wĂĽrde ihn vernaschen, nach allen Regeln der Kunst.

Die Freude, die gegen mein Bein klopfte, machte mich wahnsinnig.
Ich drehe gleich durch.
Ich werde ihn nie mehr loslassen.

Vorsichtig versuchte er seinen Unterkörper leicht zurück zu ziehen.
Da hat wohl jemand Angst, ich könnte das fehl interpretieren.
So nicht mein Lieber.

Ich zog ihn einfach wieder zurück, ich wollte alles von ihm an meinem Körper spüren.
Ich war eine tickende Zeitbombe.
Das ist einfach unbeschreiblich, was waren wir doch die ganzen Jahre fĂĽr Hornochsen.
Aber jetzt lasse ich ihn nie mehr los.
Oh mein Gott, eine einzige BerĂĽhrung, und es wĂĽrde etwas explodieren.

Endlich schaffte ich es einzuschlafen.
Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem angenehmen, wohligen Gefühl.
Vorsichtig öffnete ich meine Augen, und bemerkte dass wir beide ausgestreckt und umschlungen in der Löffelstellung in seinem Bett lagen.
Sein Arm lag ĂĽber meinem Bauch, und ich hielt mich mit meiner Hand an diesem Arm fest.
Oh mein Gott, dachte ich, und schloss genĂĽsslich meine Augen, sieben Jahre Freundschaft, und jetzt das.
Vorsichtig versuchte er seine Hand wegzuziehen.
Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper dahin schmilzt, mir war unendlich heiß.
„Du kannst deinen Arm ruhig lassen, Harry, er stört mich nicht“, flüsterte ich, und drehte verliebt lächelnd meinen Kopf in seine Richtung, „es ist gerade so schön angenehm, ich will das Gefühl der Geborgenheit, noch kurz spüren, wir tun nichts verbotenes, nichts wofür wir uns schämen oder vor irgendjemandem rechtfertigen müssten.“
„Was wirst du machen, wenn ich sage, dass ich dich nie mehr loslassen würde?“ fragte Harry.
„Nichts, rein gar nichts“, lächelte ich, „nur haben wir vorher noch einen schweren Gang vor uns.“
„An was denkst du?“
„Komm mit mir zurück nach England.“
Harry sah mich einen Moment nachdenklich an.
„Ich möchte nie mehr von dir getrennt sein“, antwortete er schließlich, „und deswegen denke ich, dass du Recht hast … Unsere Freunde sollten es von uns erfahren.“
Ich schluckte, „danke Harry, es bedeutet mir wirklich sehr viel.“
„Es wird nicht einfach werden, ehrlich gesagt habe ich sogar Angst davor, aber ich kann nicht und will nicht mehr ohne dich sein.“
„Dennoch sollten wir uns im Fuchsbau noch etwas zurückhalten…“.
„Du hast immer noch nicht mit Ron gesprochen?“ Harry wirkte nicht überrascht.
Ich schüttelte ängstlich und verlegen meinen Kopf.
„Ich weiß aber nicht, ob ich meine Finger still halten kann“, ich verzog meine Mundwinkel, „aber danach…“, verträumt rieb ich meine Hände.
„Wo gehen wir danach hin? Hierher macht wenig Sinn, zudem wir bis Neujahr etwas über unsere Vergangenheit in Erfahrung bringen sollten.“
„Mein Elternhaus steht leer und wartet auf uns, wir sollten nur rechtzeitig die Heizung andrehen.“
„Dann packe ich schon mal ein paar Sachen zusammen.“
Dick eingepackt standen wir zwei Stunden später vor Harrys kleiner Berghütte.
Harry mit einer kleinen Reisetasche und Rucksack, ich mit lediglich meiner Perlenhandtasche. Zum Glück schien an diesem Morgen die Sonne, und so konnte ich trotz der eisigen Kälte, die mir ins Gesicht schnitt, etwas von der wunderbaren Landschaft erahnen.
Während ich den Portschlüssel vorbereitete, vergewisserte sich Harry, dass wir endgültig abreisebereit wären. Ein letztes Mal rüttelte er an der Tür. Sie war felsenfest verschlossen.
„Ich werde es behalten“, sagte Harry mit Blick zurück, „wir können jederzeit hier die Ferien verbringen“, dann legte er im letzten Moment seinen Finger auf den Portschlüssel.


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