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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Auf der Jagd

von rodriquez

„Was sollte denn das gerade?“ fragte Harry überrascht und lächelte. „Wenn uns Ron so sieht, wird er mir den Avada Kedavra auf den Hals jagen.“
Erschrocken löste ich mich wieder von Harry.
Eine kurz spontane, innige Umarmung, es musste einfach sein.
Er hatte Recht.
Wieder einmal musste ich ein Wechselbad meiner GefĂĽhle ĂĽber mich ergehen lassen, und schickte ein paar Gedanken ins Nirwana.
Allerdings kann man Sehnsüchte nicht verdrängen. Sie kommen einfach über dich und du kannst nichts dagegen tun.
„Wasnhierlos?“
Tatsächlich kam er gerade angelaufen, als hätte er es gerochen.
Gerochen hatte er wohl eher den Duft der sĂĽdlichen GewĂĽrze.
Verschlafen, unrasiert, sich ästhetisch am Sack kratzend und mürrisch blickend.
Harte Worte?
Nie und nimmer, wie würdet ihr euch fühlen, wenn so schöne Träume, wie Seifenblasen platzen würden?

Außerdem entsprach es meinen tatsächlichen Wahrnehmungen.
Es war aber auch sehr verwegen, sich Ron mit strubbeligen schwarzen Haaren, und braungebrannter Haut vorzustellen.
„Ron!“ mahnte Harry.
„Wasnlos?“, wiederholte Ron.
Doch es war Harry, der mich in die Realität zurückholte.
Er streckte mir ein Exemplar des Propheten unter die Nase und wirkte plötzlich sehr beunruhigt.
„Ihr wisst was heute für ein Tag ist?“

SEVERUS SNAPE ALS SCHULLEITER
VON HOGWARTS BESTÄTIGT

Severus Snape, langjähriger Lehrer für Zaubertränke an der Hogwarts – Schule für Hexerei und Zauberei, wurde heute zum Schulleiter ernannt, als wichtigste einer ganzen Reihe von personellen Veränderungen an der altehrwürdigen Schule. Nach dem Rücktritt der früheren Muggelkundelehrerin wird Alecto Carrow den Posten übernehmen, während ihr Bruder Amycus die Stelle des Professors für Verteidigung gegen die dunklen Künste einnimmt.
„Dies ist eine willkommene Gelegenheit für mich, die großen Traditionen und Werte unserer Zaubererwelt hochzuhalten“


Ich hatte genug gelesen, wĂĽtend wandte ich mich ab.
„Zum Beispiel Leute umbringen und ihnen die Ohren abschneiden, vermute ich mal! Snape und Schulleiter! Snape in Dumbledores Büro – bei Merlins Unterhose!“
Ich sprang vom Tisch auf und rannte aus der KĂĽche, laut fluchend, laut schreiend.
„Wo will die hin?“ rief mir Ron überrascht hinterher.
Ein Mörder als Schulleiter und Todesser als Lehrer!
Vor meinem Auge sah ich die scharlachrote Dampflok, die vor wenigen Stunden den Bahnhof Kings Cross verlassen hatte, sah Ginny, und erkannte Harrys Sorge.
Unsere Freunde unter Snapes Herrschaft, nicht auszudenken.
Ginny schwebte in groĂźer Gefahr.
Und dazu brauchte es nicht Harrys Liebe, um sich Sorgen zu machen.
Ich musste wissen, was in der Schule vor sich geht, und wenn ich eine Möglichkeit finden sollte, dann hätte aber auch genauso Snape die Möglichkeit, den umgekehrten Weg zu versuchen, und hier zu spionieren.
Das Portrait vom ehemaligen Schulleiter Phineas Nigellus, dessen Ausweichportrait noch immer im Grimmauldplatz hing, - hier bei uns.
Ich hängte das aktuell leere, verlassene Bild ab, ging damit zurück in die Küche, erzählte meinen Freunden von meiner Eingebung, uns ließ das Bild in den dunklen Tiefen meiner Handtasche verschwinden.
Obwohl wir nun schon etliche Tage das Ministerium ĂĽberwachten, so bekamen wir doch nie Umbridge zu Gesicht. Sie musste einen anderen Weg ins Ministerium nehmen.
Wir brauchten eine andere Lösung, um an sie heran zu kommen.
„Ich glaube, wir sollten es morgen machen“, entschied Harry.
Mit einem mulmigen GefĂĽhl planten und richteten wir das Notwendigste.
Am frühen Morgen des zweiten September disapparierten wir zu einem der Sicherheitseingänge, die extra für gewöhnliche Zaubereiministeriums-Angestellte neu eingerichtet worden waren, um sie auf besser kontrollierbarem Weg in das unterirdische Gebäude einzuschleusen.
An einer schon lange ausgekundeten Stelle warteten wir auf unser erstes Opfer, eine kleine, vollschlanke Hexe, namens Mafalda Hopfkirch, die in der Abteilung für Magische Strafverfolgung für die Überwachung der Zauberei Minderjähriger zuständig war.
Ich schockte sie mit meinem Zauberstab, und anschließend versteckten wir sie in einem dunklen Korridor, ein Büschel ihrer Haare ließ ich ein Fläschchen mit Vielsafttrank fallen, und trank davon.
Kurze Zeit später überwältigte ich Reg Cattermole von der Zauberei-Zentralverwaltung mit der krank machenden Hälfte von Kotzpastillen, anschließend gelang es mir, als Mafalda, trotz seines anfänglichen Sträubens, ihn zu überreden, zur Behandlung ins St.-Mungo-Hospital zu gehen.
Gemeinsam mit dem mittlerweile in Reg Cattermole verwandelten Ron verschaffte ich Harry die große Gestalt eines Ministeriumsangestellten, dessen Name wir zunächst nicht in Erfahrung bringen konnten.
Über den entwürdigenden neuen Geheimzugang, auf dessen Türen Damen – Herren standen, landeten wir in offenen Kaminen des Atriums, wo wir von einem verängstigten Ministeriumsmitarbeiter begrüßt wurden, Harrys Gestalt schien ein gefürchteter Mann, namens Albert Runcorn zu sein.
Ohne weitere Probleme gelangten wir zum Fahrstuhl um zur obersten Etage zu gelangen, Ron als Reg Cattermole wurde dabei von Yaxley bedrohlich angewiesen, gefälligst sofort den Regen in seinem Büro abzustellen, falls ihm was am Ausgang des heutigen Verfahrens gegen seine muggelgeborene Frau liegen sollte.
Notgedrungen musste sich Ron von uns trennen.
Nervös drückte ich mich gegen Harrys Arm, bisher ging alles gut, aber auf Ron konnten wir jetzt nicht mehr zählen, wir waren auf uns alleine gestellt.
Und was, wenn uns plötzlich Mr. Weasley gegenüberstehen würde oder Umbridge?
Harry strahlte absolute Ruhe aus, und erwiderte heimlich meinen Druck, indem er sich zurücklehnte. „Wird schon gut alles gehen, wir müssen nur einen klaren Kopf bewahren, und das tun was wir als unsere Opfer tun würden!“, flüsterte er mir zu, doch im nächsten Augenblick war sein Spruch schon Vergangenheit.
Als wir gemeinsam das oberste Stockwerk erreichten, der Fahrtsuhl sich öffnete, standen wir niemandem anderen gegenüber, als Dolores Umbridge selbst.
Die untersetzte, krötenartige Hexe mit einer Samtschleife in ihrem kurzen Haar, die ein Klemmbrett gegen ihre Brust drückte.
Wie sehr hatte ich mir gewĂĽnscht, diese ekelerregende Gestalt, nie mehr sehen zu mĂĽssen.
Mit ihrem Erscheinen waren wir alle voneinander getrennt, und jeder auf sich selbst gestellt.
Eine schwierige, wenn nicht sogar unmöglich anmutende Mission.
Harry zuckte kurz, richtete sich gerade auf, und versuchte locker zu bleiben, aber ich spĂĽrte, wie sich alles in ihm zusammenzog, der Anblick dieser verhassten Frau weckte die alten feindseligen GefĂĽhle.
Ich musste postwendend mit Umbridge wieder nach unten fahren, in den zehnten Stock, in die Gerichtssäle, wo ich bei den Verfahren gegen Muggelstämmige Protokoll führen sollte.
So musste Harry allein im obersten Stock zurĂĽckbleiben.
Leichenblass über die Trennung lief er aus dem Fahrstuhl, und sah ängstlich zu, wie die Türen des Fahrstuhls sich wieder schlossen.
Was in den nächsten Minuten um mich herum geschah, kann ich heute vor lauter Angst und Panikattacken nicht mehr richtig nachvollziehen, irgendwie saß ich in einem Gerichtssaal und führte Protokoll, wie ich dort hinkam oder was ich eigentlich dort tun sollte, keine Ahnung, ich nahm mir einfach ein Pergament und begann um mich abzulenken, das Gehörte und Gesehene zu protokollieren.
Die Anwesenheit von Dolores Umbridge hatte mich gelähmt, wer oder was verhandelt wurde – keine Ahnung, ich starrte nur auf mein Pergament, und schrieb was meine Ohren hörten, aber an meinem Hirn vorbeiwanderte.
„Ich bin hinter dir“, flüsterte plötzlich eine Stimme in mein Ohr.
Ich kam so jäh auf den Boden der Tatsachen zurück, dass ich fast einen Herzstillstand erlitt, zusammenzuckte, und dabei mein Tintenfass umgestoßen hätte.
Endlich in Harrys Gegenwart fühlte ich mich wieder einigermaßen sicher, und schöpfte neuen Mut.
Mary Cattermole, eigentlich die Ehefrau von Rons Ebenbild war zum Anklagenstuhl gefĂĽhrt worden, und wehrte sich verzweifelt gegen die Anschuldigungen von Dolores Umbridge, die in ihrer ĂĽblichen, ĂĽberheblichen Art auftrumpfte und die arme Frau gewaltig unter Druck setzte.
Die verhasste ehemalige Direktorin lehnte sich über die Balustrade nach vorne, mit ihrem typischen, leisen, mädchenhaften Lachen um ihr Opfer besser ins Visier nehmen zu können, am liebsten wäre ich ihr an die Gurgel gesprungen.
Doch in diesem Moment sah ich es, und stieĂź ein leises Piepsen aus.
Harry hatte meinen Arm ergriffen um mich zu beruhigen, seine Augen sagten mir, dass auch er es bemerkt hatte, ich keuchte und rang nach Luft.
Ja – eindeutig, an Umbridges Hals schwang etwas Goldenes nach vorn und baumelte in die Tiefe.
Doch meine innere Unruhe hielt nur kurz an, plötzlich war unmittelbar vor meinen Augen eine ausgestreckte, kleine, pummelige Hand.
„Fragebogen … Mary Cattermole“, flüsterte mir Harry unter dem Tarnumhang zu.
Meine Hände zitterten vor Schreck, während ich die Dokumente vor mir durchwühlte.
Cattermole … Cattermole
„Mary Cattermole“, murmelte ich vor mich hin, fand endlich das entsprechende Dokument, und hielt es der Kröte entgegen.
„Das – das ist hübsch, Dolores“, stammelte ich und deutete auf das Medaillon.
„Was?“, die Kröte verschluckte sich fast, und blickte an sich hinunter, „o ja – ein altes Familienerbstück“, sagte sie und tätschelte das Medaillon auf ihrem überdimensionalen Busen. „Das S steht für Selwyn … ich bin mit den Selwyns verwandt … tatsächlich gibt es wenige reinblütige Familien, mit denen ich nicht verwandt bin…“
Mir war sofort klar, dass Harry diese LĂĽge nicht ignorieren konnte, und war auf alles gefasst, als ich hinter mir ein hartes Schnaufen und hastige Bewegungen registrierte.
Dennoch war ich über die Art und Weise geschockt, genau wie Umbridge einen Wimpernschlag später, sie sackte in sich zusammen.
„STUPOR!“
Ein roter Lichtblitz zischte an mir vorbei, Umbridge brach zusammen und schlug mit der Stirn gegen den Rand der Balustrade.
Yaxley sah sich völlig verwirrt nach dem Ursprung um, und erblickte Harrys frei schwebende Hand mit dem Zauberstab, doch es war zu spät.
„STUPOR!“
Yaxley glitt zu Boden und blieb regungslos liegen.
„Harry!“ schrie ich auf, als er den Tarnumhang ganz abschüttelte.
„Hermine, wenn du gedacht hast, ich würde hier sitzen bleiben, während die so tut, als ob…“
„Harry, Mrs. Cattermole!“ Ängstlich deutete ich hinter Harry, der sofort herumwirbelte.
Unten waren Dementoren aus ihren Ecken gekommen, und glitten auf die arme, erschreckte Frau zu, hatten sie schon am Kinn gepackt, ihre schrecklichen Angstschreie hallten durch den Saal.
„EXPECTO PATRONUM!“
Der silberne Hirsch schnellte aus der Spitze von Harrys Zauberstab hervor und trieb die Dementoren zurĂĽck.
„Nimm den Horkrux“, rief mir Harry zu, rannte die Treppe hinunter und näherte sich Mrs. Cattermole.
Ich zog Umbridge das Medaillon vom Hals, richtete meinen Zauberstab darauf und sagte. „Geminio!“
„Diffindo!“ hörte ich aus Harrys Kehle. „Hermine, wie krieg ich diese Ketten runter?“
„Warte, ich bin gerade noch beschäftigt…“
„Hermine!“ warnte Harry eindringlich, „wir sind von Dementoren umzingelt!“
In diesem Augenblick bildete sich das Medaillon nach, ein perfektes Duplikat lag vor mir, das ich Umbridge wieder um den Hals hängte.
Ich rannte die Treppen nach unten auf Harry zu. „Warte mal … Relaschio!“
Die Ketten zogen sich klirrend in die Armlehnen des Stuhls zurĂĽck.
„Das verstehe ich nicht“, flüsterte die Frau immer noch verängstigt, „sie waren es doch, der beantragt hat, dass man mich verhört?“
„Sie werden mit uns zusammen hier rausgehen“, erklärte Harry. „Gehen sie nach Hause, nehmen sie ihre Kinder und verschwinden sie, verlassen sie das Land, wenn es sein muss…“
„Harry“, rief ich ihm zu. „Wie kommen wir hier raus mit all diesen Dementoren draußen vor der Tür?“
„Patroni“, sagte Harry. „So viele wir aufbieten können, hol du deinen Hermine.“
Patroni?
O Nein!

„Expec-expecto Patronum”. Nichts geschah. „Expec-to Patron…“
Konzentriere dich! Eine schöne Erinnerung.
Als hätte es Harry gespürt, begann er zu lächeln. „Das ist der einzige Zauber, mit dem sie immer Schwierigkeiten hat“, erklärte er lächelnd der völlig verdatterten Frau. „Bisschen schade eigentlich … nun mach schon, Hermine.“
Warum lächelt er?
Jetzt, in diesem schwierigen Augenblick?
Ausgerechnet jetzt?
O mein Gott!
Dieses Lächeln, dieses Lächeln!

„EXPECTO PATRONUM!“
Mein silberner Otter brach hervor, elegant schwamm er hinĂĽber zu seinem Hirsch.
„Nun los“, sagte Harry und führte mich und Mrs. Cattermole zur Tür.
Die drauĂźen wartenden Leute schrien panisch, doch die Dementoren wichen auf beiden Seiten zurĂĽck, dank unserer beiden Patroni.
Autoritär schickte Harry als Runcorn alle Leute nach Hause, sie sollten sich verstecken und in Sicherheit bringen, indem sie einfach den Patroni nach draußen folgen sollten.
Ohne abgefangen zu werden schafften wir es die steinerne Treppe hinauf.
Knatternd stoppte der Fahrstuhl.
„Reg!“ schrie Mrs. Cattermole und warf sich Ron um den Hals, der gerade aus dem Fahrstuhl stolzierte.
„Harry, die wissen, dass Eindringlinge im Ministerium sind, wegen irgendeinem Loch in der Bürotür von Umbridge, ich schätze, wir haben noch fünf Minuten…“, stotterte Ron unter der Umarmung seiner orientierungslosen Frau.
Mit einem neuerlichen Anfall von Panik starrte ich Harry an, und mein Patroni verschwand mit einem lauten Plopp. Harry trieb uns voran, zusammen mit der panischen Meute schafften wir es zwei FahrstĂĽhle voll zu besetzen und fuhren nach oben.
„Atrium“ sagte eine Stimme, und ich wusste sofort, dass wir in Schwierigkeiten waren.
Das Atrium war voller Leute, die dabei waren, die Kamine zu versiegeln.
„Harry!“, schrie ich voller Panik. „Was sollen wir…?“
„STOPP!“ donnerte Harry und die mächtige Stimme Runcorns hallte durch das Atrium.
„Folgt mir“, flüsterte er uns zu.
Harry nutzte seine gefürchtete Gestalt aus, und brüllte in autoritärem Ton durch das Atrium, sie sollten erst noch diese Leute hier wegfliegen lassen.
Runcorn alias Harry schaffte es Eindruck zu schinden, doch kaum keimte Hoffnung auf, erfolgte der nächste Schreck, mit donnernder Stimme erschien Yaxley im Atrium.
„Hey – was geht hier vor? Was soll das? Versiegelt den Ausgang! VERSIEGELN!“
Tumulte brachen aus, die Menschen rannten panisch umher, und Ron nutzte die Gelegenheit, packte Mrs. Cattermole, zog sie durch den noch offenen Kamin und verschwand mit ihr. Verwirrt blickte Yaxley von Harry zu dem echten Cattermole, der urplötzlich neben uns stand, langsam drehte er den Kopf, und ich spürte, wie ihm allmählich ein Licht aufging.
„Komm!“ Harry ergriff meine Hand, und Hand in Hand sprangen wir in den Kamin.
Gerade noch rechtzeitig, denn Yaxleys hatte reagiert, sein Fluch zischte haarscharf an unseren Köpfen vorbei.
Einige Sekunden wirbelten wir umher, dann schossen wir aus einer ToilettenschĂĽssel heraus und landeten in einer der getarnten Ministeriumszugangskabine, menschenunwĂĽrdig so etwas, eine Toilettenkabine, als Zugang zum Ministerium.
Harry stieß die Tür auf, mit einem lauten Knall sprang die einfach gestaltete Kabinentür fast aus den Angeln, und knallte Ron in den Rücken, der an einem Waschbecken lehnte und noch immer alle Hände voll zu tun hatte, um sich Mrs. Cattermole vom Leib zu halten, die immer noch nicht verstand, dass er nicht ihr Mann war.
In der Toilettekabine war erneut Bewegung zu verspĂĽren, es begann lautstark zu rascheln.
„NICHTS WIE WEG!“ schrie Harry, als der Kopf von Yaxley in der Kabinentür erschien.
Er packte mich bei der Hand und Ron am Arm und drehte sich auf der Stelle.
Dunkelheit umgab uns, doch irgendetwas stimmte nicht, und dieses Etwas zog an meinen Beinen.
Eine schwere Last hing an mir, und ich hatte das Gefühl von Harry weggerissen zu werden. Harry verstärkte seinen Griff, er hatte auf keinen Fall vor, mich abreißen zu lassen, er musste die gefährliche Situation bemerkt haben, mein Griff lockerte sich, doch erneut packte Harry fester zu.
Mein Arm schmerzte, es war als würden Seile uns ganz fest zusammenschnüren, für einen Moment dachte ich zu ersticken, immer fester zog jemand an meinen Beinen, meine Finger begannen in Harrys Hand erneut zu rutschen, dann erkannte ich zwei Dinge gleichzeitig: Unter mir den bösartigen Kopf von Yaxley und vor mir der schlangenförmige Türklopfer von Grimmauldplatz Nummer Zwölf.
Yaxleys Griff lockerte sich, so fest ich konnte trat ich mit dem befreiten Bein in sein Gesicht, er lieĂź nicht locker, sondern schrie nur noch wĂĽtender und versuchte erneut mein Bein zu greifen, als letzten Ausweg dachte ich an einen Verekelfluch. Es funktionierte, die Hand an meinem Bein war verschwunden.
Wir können hier nicht bleiben, dachte ich panisch und konzentrierte mich auf ein anderes Ziel.
Wohin?
Der Wald in dem die Quidditch – WM stattfand!

Es war ein spontaner Einfall.
Ich schloss meine Augen und dachte ganz fest an dieses Waldgebiet.
Yaxleys Schreie konnte ich immer noch hören, aber endlich schaffte ich es, Harrys Hand wieder ganz kräftig zu greifen, ich drückte so fest zu wie ich konnte, einen kurzen Augenblick konnte ich auf Ron schauen, er hing ohnmächtig an Harrys Arm.
Hoffentlich geht das gut!
Alles wurde wieder dunkel und schwarz um mich herum.
Als ich die Augen wieder aufschlug, blendete es mich grĂĽn und Golden.
Ich sah mich für einen kurzen Moment fragend um, und fand mich auf Händen und Knien wieder, auf einem waldigen Boden, dann überkam mich Panik.
Gott sei Dank, es hat geklappt.
Aber in den Grimmauldplatz können wir nicht mehr zurück.
Wie wĂĽrde es Harry auffassen?
Hoffentlich kann er mir verzeihen.

„Hermine?“ hörte ich seine Stimme. „Was ist mit ihm passiert?“
Was ist mit ihm passiert?
Was meint er?
Ron!

Ich erkannte die Panik in seiner Stimme, irgendetwas Schreckliches musste geschehen sein.
Erschrocken suchten meine Augen nach unserem rothaarigen Freund.
Der Vielsafttrank verlor soeben seine Wirkung, Ron war halb Cattermole, halb er selbst, seine ganze linke Seite war blutüberströmt.
Ohne Nachzudenken presste ich sofort meine Hand auf die Wunde.
„Zersplintert“, erklärte ich Harry, riss Rons Jacke am Ärmel von unten nach oben auf, und mir stockte bei dem Anblick, der sich mir bot, der Atem.
„Harry, schnell, in meiner Tasche, da ist eine kleine Flasche mit der Aufschrift Diptam - Essenz…“
Danke Mom!
Ich schloss fĂĽr eine Sekunde meine Augen, und flehte dankbar zum Himmel, dann besann ich mich auf meine Aufgabe, meine Aufgabe, die mir meine Mom zugeteilt hatte.
Ein groĂźes StĂĽck Fleisch fehlte an Rons Arm, glatt weggeschnitten, wie mit einem Skalpell.
Wo bleibt denn Harry?
Schneller!
Das muss schneller gehen!

„Schnell!“
Ich kann das nicht!
Ich kann das nicht!

Immer mehr Panik mischte sich in meine Gedanken.
Ich kann ihn nicht vollständig heilen.
Ich weiß nicht … kann nur die Blutung stillen.

Harry hastete endlich zurĂĽck und hielt mir die Flasche entgegen.
Rons Augen waren halb geschlossen, sein Gesicht aschfahl, seine Pupillen drehten sich im Kreis.
„Er ist ohnmächtig geworden“, erklärte ich Harry, während ich drei Tropfen der Essenz auf die Wunde träufelte. Grünliche Rauchschwaden stiegen auf, und stoppten zumindest, wie erhofft die Blutung, neue Haut spannte sich über das eben noch nackte, rohe Fleisch.
„Wow“, staunte Harry, Balsam für meine Seele.
Aber mehr kann ich nicht für ihn tun, versuchte ich mit Blicken zu erklären.
„Das ist aber auch schon alles, bei dem ich mich sicher fühle. Es gibt Zauber, die ihn ganz gesund machen würden, aber an die traue ich mich nicht ran.“
Ich zitterte am ganzen Körper.
„Wie hat er sich verletzt?“ Harry schüttelte seinen Kopf, als würde er ein paar wirre Gedanken abschütteln wollen, legte seinen Arm um eine Schulter, und drückte tröstend meinen Kopf gegen seinen Hals.
Ich schluchzte ausgelassen, während er beruhigend über meine Wange und meine feuchten Haare streichelte.
„Warum sind wir hier? Ich dachte, wir würden zum Grimmauldplatz zurückkehren?“, fragte er, nachdem ich mich etwas beruhigt hatte.
Ich schniefte, holte tief Luft, hob meinen Kopf an und unterdrückte die Tränen.
Wie wird er reagieren, wenn er gleich erfährt, dass der Grimmauldplatz für immer verloren ist?
„Harry, ich glaube nicht, dass wir dorthin zurückgehen können.“
Bitte!
Bitte Harry, sei nicht böse.

„Was meinst du…?“
Bitte, bitte.
Was hätte ich denn tun sollen?

Um seinen Blicken auszuweichen starrte ich zu Ron, der seinen Mund schmerzverzerrt geöffnet hatte.
„Als wir disappariert sind, hat sich Yaxley an mir festgehalten, und ich konnte ihn nicht loswerden, er war zu stark, und er war immer noch da, als wir am Grimmauldplatz ankamen, und dann – also ich glaube, er muss die Tür gesehen und gedacht haben, wir würden dort anhalten, deshalb hat er seinen Griff gelockert, und ich konnte ihn abschütteln und hab uns stattdessen hierhergebracht.“
„Aber wo ist er dann? Wart mal … du meinst doch nicht etwa, dass er im Haus am Grimmauldplatz ist? Da kann er doch nicht rein?“
Ich nickte Harry tränenaufgelöst zu.
Doch kann er!
„Harry, ich glaube er kann es. Ich – ich hab ihn mit einem Verekelfluch gezwungen, loszulassen, aber da hatte ich ihn schon in den Schutz des Fidelius – Zaubers mit hineingenommen. Seit Dumbledores Tod sind wir Geheimniswahrer, also hab ich ihm das Geheimnis weitergegeben, oder?“
Nachdenklich war Harry aufgestanden und richtete sich neben mir auf.
Ob er mir böse ist?
Sag doch bitte was!
Bitte!
Sag irgendwas!

„Harry, es tut mir leid, es tut mir so leid!“
Bitte!
Sag was, tu was, schimpfe mich aus oder tröste mich.
Irgendetwas!
Bitte!

Wieder einmal überraschte mich Harry, mit seiner reinen, bewundernswerten Art, für die ich ihn so liebte … liebte?
Vor dir liegt Ron, wir mĂĽssen uns schĂĽtzen!
„Sei nicht albern, es war nicht deine Schuld! Wenn überhaupt, dann meine…“, sagte Harry und griff in seine Tasche.
Entsetzt wich ich bei dem Anblick, der sich mir bot, zurĂĽck.
Mad-Eye Moodys magisches Auge hielt er in seiner offenen Hand.
„Umbridge hatte es in ihre Tür gesteckt, um Leute auszuspionieren. Ich konnte es nicht dort lassen … aber dadurch haben sie erfahren, dass Eindringlinge da waren.“
Danke!
Danke Harry!
Kein Vorwurf, Harry!
Ich hätte es genauso getan, das waren wir Mad-Eye einfach schuldig.

Doch ehe ich ihm antworten konnte, stöhnte Ron und öffnete seine Augen.
„Wie geht’s dir?“ fragte ich mitleidsvoll.
„Mies“, krächzte er, als er seinen verletzten Arm erblickte. „Wo sind wir?“
„In den Wäldern, wo die Quidditch – Weltmeisterschaft stattgefunden hat, ich wollte etwas Geschützes, Geheimes haben und das war…“
„…der erste Ort, der dir eingefallen ist“, beendete Harry für mich.
Ob sie uns wieder gefolgt waren?
Wussten Voldemort und seine Handlanger auch jetzt, wo ich uns hingebracht hatte?

„Meinst du, wir sollten weiterziehen?“ fragte Ron, und ich spürte, dass wir alle Drei, dasselbe dachten.
„Bleiben wir erst einmal hier“, beschloss Harry mit Blick auf Rons Zustand.
Erleichtert sprang ich auf.
„Wo gehst du hin?“ fragte Ron ängstlich.
Da wollte wohl jemand betĂĽtert werden!
„Schutzzauber errichten“, ich erhob meinen Zauberstab, und murmelte alle Schutzzauber, die mir einfielen, und die mich Mom eindringlich aufforderte, sie zu erlernen.
„Salvio hexia … Protego totalum … Repello Muggeltum … Muffliato…“, bei Letzterem entlockte es Harry ein Lächeln. „Du könntest das Zelt rausholen, Harry … Protego…“, versuchte ich ihm das gehässige Lächeln auszutreiben.
„Zelt?“
„In der Tasche!“
„Ich dachte das gehört diesem Perkins vom Ministerium?“ fragte Harry und pflückte umständlich die Heringe auseinander.
„Er wollte es offenbar nicht mehr zurückhaben, sein Hexenschuss ist so schlimm“, antwortete ich, und richtete meinen Zauberstab kreisend auf das Zelt, „deshalb meinte Rons Dad, dass ich es mir ausleihen kann. Erecto! … Cave imimcum!“
Das Zelt erhob sich in die Höhe formte sich zu seiner richtigen Form, und stand perfekt vor uns.
„Mehr kann ich nicht tun. Zumindest sollten wir es mitkriegen, wenn sie kommen, ich kann nicht garantieren, dass es Vol…“
„Sag den Namen nicht!“ unterbrach mich Ron mit scharfer Stimme.
Fortan entschlossen wir uns den Namen, aus RĂĽcksicht auf Ron, nicht mehr zu verwenden.
Gemeinsam hievten wir ihn hoch und schleppten ihn ins Zelt.
Drinnen war es genauso, wie ich es in Erinnerung hatte, eine kleine Wohnung, samt Badezimmer und winziger KĂĽche.
Besorgt beobachtete ich Ron, der vor Schmerzen stöhnte, und die Augen geschlossen hielt.
In diesem Augenblick empfand ich soviel MitgefĂĽhl mit ihm.
Harry war verdächtig still geworden, als ich wieder zu ihm zurücksah, starrte er mich mit wässrigen Augen an.
„Also hast du es?“ fragte er hastig, als hätte er mich beim Knutschen mit Ron erwischt.
War es etwa das?
War es das, was du gerade gedacht hast?
Was sollte dieser Blick, Harry?

„Was denn – was soll ich haben?“ fragte ich unwissend, ohne ihn aus dem Auge zu lassen.
„Das Medaillon.“
Ich nickte ehrfurchtsvoll, und hielt es ihm entgegen.
Vergeblich versuchten wir es zu öffnen, und so baumelte es einstweilen an Harrys Hals.
„Ich glaube, wir sollten abwechselnd draußen vor dem Zelt Wache schieben“, sagte Harry und streckte sich verlegen.
Und wieder!
Harry tat es wieder, er weicht aus!

Ich ertappte mich dabei, wie meine Augen wieder sehnsĂĽchtig auf Ron lagen.
Harry stand auf und ging nach drauĂźen.
Er will alleine sein!
Er erträgt es nicht Ron und mich so eng verbunden zu sehen.

„Du bleibst hier!“ entrüstete sich Ron, als ich Richtung Küche gehen wollte.
Die Anstrengung trieb ihm sofort eine grĂĽnliche Farbe ins Gesicht, und er sank in sich zusammen.
„Ich will nur schauen, ob ich nicht etwas zu Essen finde, ich bin gleich wieder bei dir, Ron.“
Er hatte wohl Angst, ich wĂĽrde Harry folgen.
Im Zweistundenrhythmus, wechselte ich mich mit Harry ab, und ĂĽbernahm den Beobachtungsposten vor dem Zelt.
Bei meiner ersten Wache sammelte ich einige Waldpilze, damit wir wenigstens etwas zu essen hatten.
An Nahrung hatte ich nicht gedacht, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass wir nicht wieder in den Grimmauldplatz zurĂĽckkehren wĂĽrden.
Mein Pilzragout war ein Reinfall, schon nach dem ersten Bissen hatte Ron seinen Teller angewidert von sich weggeschoben.
Allerdings muss ich zugeben, dass es wirklich grausam schmeckte, umso erstaunlicher musste ich sehen, wie Harry seinen Teller vollständig hinunterwürgte, offensichtlich wollte er mich nicht kränken.
SĂĽĂź!
Unglaublich dieser Harry!

Ob er es allerdings gleich wieder ausspie, kann ich nicht sagen, jedenfalls kehrte er unmittelbar nach dem Essen auf seinen Posten zurĂĽck.
Harrys Kopf war noch nicht richtig durch die Zeltöffnung, da hörte ich Ron krächzen, „Hermine, könntest du meine Hand halten?“
Was ist los?
Hab ich mich verhört?

Fragend sah ich mich um.
Ron lag auf seinem Bett und versuchte alles, um schwerkrank zu wirken.
Wie war er denn so schnell zu seinem Bett gekommen?
Kopfschüttelnd, aber lächelnd holte ich mir die Märchen von Beedle dem Barden, griff nach einem Sessel und tat, wie geheißen.
Einige Zeit später hörte ich erneut ein Krächzen und Stöhnen, und den Hilferuf: „Nein! – bitte – BITTE!“
Erschrocken schaute ich von dem Buch hoch, doch Ron schlief seelenruhig, dann krachte und beulte sich die Zeltwand.
Harry!
Ich sprang aus dem Sessel in die Höhe, ließ Rons Hand los, das Buch krachte zu Boden und ich rannte so schnell ich konnte nach draußen.
„Wasnlos? Bleib hier!“ stöhnte Ron.
„Harry!“ schrie ich, ohne auf Ron zu achten.
Ich ignorierte Ron, es gab Wichtigeres, und fand Harry alle Viere von sich gestreckt, auf dem Boden liegend vor.
In dem Moment als ich ihn erreichte, schlug er die Augen auf, keuchend und mit dicken SchweiĂźperlen auf der Stirn.
Ich beugte mich zu ihm hinunter und tastete seine Stirn ab, sie war glĂĽhend heiĂź.
„Harry?“ wiederholte ich erschrocken seinen Namen.
„Traum“, murmelte er, und rappelte sich hoch.
Meinen finsteren Blick beantwortete er, mit, „’tschuldigung, muss eingenickt sein.“
„Ich weiß, dass es deine Narbe war! Das seh ich dir am Gesicht an! Du hast hineingeschaut, in den Geist von Vol…“.
„Sag den Namen nicht!“ ertönte Rons zornige Stimme.
„Schön! Dann eben in den Geist von du – weißt – schon – wem!“
Extra fĂĽr dich, du Schauspieler!
„Es war keine Absicht“, antwortete Harry kleinlaut. „Es war ein Traum! Kannst du steuern, wovon du träumst, Hermine?“
Nein, das kann ich leider nicht, aber ich komme auch nicht in deinen Geist!
Obwohl es mich schon reizen würde…

„Wenn du nur lernen würdest, Okklumentik einzusetzen…“
„Er hat Gregorowitch gefunden, Hermine, und ich glaube, er hat ihn umgebracht, aber bevor er ihn getötet hat, ist er in Gregorowitchs Geist eingedrungen, und ich hab gesehen…“
„Ich glaub, ich übernehme besser die Wache, wenn du so müde bist, dass du einschläfst“, erwiderte ich kühl.
Leg dich einfach zu dem Simulant im Zelt.
MĂĽrrisch ging Harry ins Zelt zurĂĽck.
Mir war klar, dass er mit Ron noch ein paar Worte wechseln wĂĽrde, und dass ich so die Informationen doch mitbekommen wĂĽrde.
Es war falsch, was er getan hatte, und das sollte er ruhig spĂĽren.
„Er ist in Gregorowitchs Geist eingedrungen, und ich hab diesen jungen Kerl gesehen, der auf einer Fensterbank hockte, und er hat einen Fluch auf Gregorowitch abgefeuert und ist dann hinausgesprungen und verschwunden. Er hat es gestohlen, er hat das gestohlen, was du – weißt – schon – wer sucht. Und ich … ich glaub, ich habe ihn schon mal irgendwo gesehen…“
Nachdem Ron sich wieder einigermaßen erholt hatte, beschlossen wir, dass es das Beste wäre, nicht allzu lange an einem Ort zu bleiben.
Doch bereits an unserem nächsten Standort stellten wir ein weiteres Problem fest: Harry, der das Horkrux - Medaillon trug, verlor dabei seine positiven Gefühle so sehr, dass er keinen Patronus mehr heraufbeschwören konnte. Damit keiner von uns zu sehr belastet würde, beschlossen wir, das Medaillon abwechselnd und nie länger als zwölf Stunden zu tragen.
Die Kraft des Medaillons war erstaunlich, sobald man es ablegte fĂĽhlte man sich sofort frei und seltsam leicht.
Die Stimmung unter uns wurde immer gereizter, je länger wir planlos durch die Gegend zogen.
Rons einziges Problem, war das unzureichende Essen, gewĂĽrzt mit seiner grenzenlosen Eifersucht.
Nur widerwillig trat er seinen Beobachtungsposten an.
Mich mit Harry allein im Zelt zurückzulassen, und der Gedanke wir könnten in dieser Zeit etwas Unsittliches tun, schien seine größte Sorge zu sein, alle fünf Minuten lugte er durch den Zelteingang herein, und überprüfte uns.
Dies und die unbefriedigte Suche gestalteten sich als unser größtes Hindernis.
Was sollten wir tun?
Wo sollten wir weitersuchen?

Harry wurde von Tag zu Tag gereizter, das Nichtstun, Rons miese Laune, sein ewiger Drang nach etwas Essbarem, und die quälende Frage nach dem wie geht es weiter? setzte uns schwer zu.
Ich war genervt, weil Harry genervt war, und ärgerte mich über Rons immer schlechter werdende Laune, und sein Kontrollgehabe.
An unseren Überlegungen nahm Ron gar nicht mehr teil, es waren nur noch Harry und ich, die überlegten wie es weitergehen sollte, was wiederum zur Folge hatte, dass Ron unsere Gespräche eifersüchtig begutachtete, und in Einzelteile zerlegte.
Aus Tagen wurden Wochen, und mich beschlich manchmal das GefĂĽhl, dass Harry und Ron sich gelegentlich ohne mich und ĂĽber mich unterhielten.
Aber tat ich nicht das Gleiche mit Ron ĂĽber Harry?
„Denkst du nicht, wir sollten endlich mal was Produktives machen?“ fragte Ron eines Abends, Harry hatte gerade Wachdienst.
„An was denkst du dabei?“
„Nun … mir kommt es so vor, als hätte er überhaupt keinen Plan.“
„Wie wär es dann, wenn du deine Ideen mal mit einbringen würdest?“
„Wie meinst du das?“
„Du sagst überhaupt nichts mehr…“
„Weil eure Überlegungen immer mit dem gleichen Resultat enden, und da will ich euch nicht stören.“
„Ach, komm Ron, was erwartest du? Von dir kommt gar nichts.“
„Wenn ihr schon nicht wisst, was wir tun sollen, was machen wir dann noch hier?“
„Was hast du dann erwartet?“
„Was ich erwartet habe? Nun, auf Jedenfall nicht, dass wir Wochenlang herumlungern, und nicht wissen, was wir tun sollen.“
„Dann sag mir, wo wir suchen sollen!“
„Was suchen wir überhaupt? Weißt du das überhaupt noch? Wir haben einen, in Worten EINEN einzigen gefunden, und den können wir nicht einmal öffnen, geschweige denn zerstören.“
„Nochmal, Ron! Mache einen Vorschlag!“
„Was treibt ihr eigentlich, wenn ich Wache stehe?“
„Was?“
„Du hast mich schon verstanden! Knutscht ihr, oder lacht ihr mich direkt aus, wenn ihr alleine seid?“
„Spinnst du jetzt?“
„Ob ich spinne? Sieh dir doch seine Blicke an, oder bemerkst du die etwa nicht?“
„Hast du schon einmal daran gedacht, was Harry von uns denken würde, wenn wir die Köpfe zusammenstecken, so wie jetzt, und er würde hereinkommen?“
„Keine Ahnung, was er denkt, es interessiert mich auch nicht, ich will hier weg, ich will was Produktives machen, lass uns doch zurück nach Hogwarts gehen, wir könnten dort suchen.“
„Und direkt unser Todesurteil unterschreiben? Ron, Snape ist in Hogwarts!“
„Wir könnten uns doch über einen der Geheimgänge reinschleichen, mit der Karte des Rumtreibers.“
„Ron, die sind alle zugeschüttet.“
„Was ist mit dem Honigtopf? So ist er doch damals auch…“
„Ron, warum denkst du nicht einmal nach, bevor du den Mund öffnest? Denkst du, damit rechnen sie nicht? Hogsmeade wird mit Sicherheit streng von Dementoren und Todessern überwacht.“
„Redest du so mit Harry auch?“
„Was soll das Ron?“
„Warum sagst du nicht gleich, dass ich blöd bin, und euch nur störe?“
„Ron?“ ich versuchte beruhigend seine Hand zu greifen, er schlug sie weg.
„Du bist nicht blöd, warum behauptest du immer wieder so etwas?“
„Warum gibst du mir dann immer das Gefühl? Warum machst du immer zweideutige Anspielungen?“
„Warum beteiligst du dich nicht einfach bei unseren Überlegungen. Du hast nie etwas erwähnt, deine Idee mit Hogwarts war nicht schlechter als unsere Überlegungen, die wir auch zerschlagen mussten.“
„Ich hatte gehofft, wir – Harry, hätte einen Plan. Die ganze Zeit hoffte ich, dass er uns seinen Geheimplan präsentieren würde.“
„Er kommt…“, unterbrach ich Ron, wir beide verfielen sofort in Schweigen, und sahen uns nur kurz mahnend an.
Harry wusste, dass wir ĂĽber ihn sprachen, sagte aber nichts.
Ich erkannte es an seiner Körperhaltung.
Der Herbst fegte ĂĽber das Land, drauĂźen wurde es schon empfindlich kalt, und noch immer hatten wir keinen richtigen Plan, wie es weitergehen wĂĽrde.
Misstrauisch beobachtete ich Harry.
Hatte Ron etwa Recht, und er präsentiert doch noch einen Geheimplan?
Aber nein, das hätte er sicher längst getan.
Was hast du erwartet?
Ich weiß es nicht…
Meine HauptgrĂĽnde waren wohl Harry zu begleiten und ihn zu beschĂĽtzen, so wie es Mom, Dumbledore und Sirius von mir erwarten.
Das, und nichts Anderes.
Ich muss aufhören herumzunörgeln, aufhören mich von der negativen Stimmung anstecken zu lassen.
Schau noch mal in die BĂĽcher!
Das Tagebuch … zerstört.
Der Ring der Gaunts … zerstört.
Slytherins Medaillon … haben wir, haben aber keine Möglichkeit es zu zerstören.
Hufflepuffs Trinkpokal… wo könnte er sein?
Etwas von Godric Gryffindor oder Rowena Ravenclaw?... ungewiss.
Nagini…
Voldemort…
Es sind doch eigentlich nur noch Zwei, die wir finden mĂĽssten!
Nagini und Voldemort kämen schon von alleine, die brauchen wir nicht zu suchen.

„Meine Mutter“, sagte Ron eines Abends, an einem Flussufer in Wales, „kann gutes Essen aus dem Nichts herbeizaubern.“
TrĂĽbsinnig und lustlos stocherte er in den Brocken von verkohltem Fisch herum.
Harry sah kurz mit bösem Blick auf, wandte sich aber wieder seinem eigenen Teller zu.
„Deine Mutter kann kein Essen aus dem Nichts holen“, erwiderte ich. „Niemand kann das. Essen ist die erste der fünf Wesentlichen Ausnahmen von Gamps Gesetz der Elementaren Transfigur…“
„Hey, kannst du nicht englisch reden?“ unterbrach mich Ron.
Ich atmete tief ein und versuchte mich zu beherrschen. „Es ist unmöglich, gutes Essen aus nichts zu machen, du kannst es aufrufen, wenn du weißt, wo es ist, du kannst es verwandeln, du kannst es mehr werden lassen…“
„…na, dann mach dir nicht die Mühe, das hier mehr werden zu lassen, es ist widerlich!“
„Harry hat den Fisch gefangen, und ich hab getan, was ich konnte! Mir fällt auf, dass ich immer diejenige bin, die sich am Ende ums Essen kümmert, weil ich ein Mädchen bin, schätze ich.“
Harry gab mir heimlich einen Hinweis: Ron trägt das Medaillon.
„Nein, weil du angeblich die Beste im Zaubern bist!“
Angeblich?
Jetzt schlägt es aber Dreizehn!
Das hat mir jetzt gerade noch zu meinem GlĂĽck gefehlt.

WĂĽtend sprang ich auf.
„Dann kannst du morgen kochen, Ron, du kannst die Zutaten zusammensuchen und probieren, sie in irgendwas Essbares zu verzaubern, und ich werd hier sitzen und Grimassen schneiden und jammern, und du kannst zusehen, wie du…“
„Sei still!“ sagte Harry und sprang auf.
Beide Hände hielt er über den Kopf, und sah abwechselnd von Ron zu mir. „Sei sofort still!“
„Wie kannst du für ihn Partei ergreifen, er kocht doch so gut wie nie?“ schrie ich empört.
Jetzt bitte nicht auch noch Harry.
„Sei leise“, sagte er erneut, und schlug mit der Faust nach unten. „Ich hör jemanden!“
Wir lauschten angestrengt, da war wirklich etwas: Heftiges Scharren und Schlurfen, sowie das Geräusch von knackenden Ästen und Stimmen, die immer deutlicher wurden.
Harry hielt die linke Hand in die Luft zeigte damit die „Fünf!“
Ich holte meine Tasche und zog ein Paar Langziehohren hervor.
Mit Hilfe der Langziehohren konnten wir die Stimmen, Ted Tonks, dem Vater von Dora, Dean Thomas, Ginnys Ex-Freund, Dirk Crasswell, der verfolgte ehemalige Leiter des KoboldverbindungsbĂĽros, und zwei Kobolde, namens Gornuk und Griphook zuordnen.
Sie waren ebenso wie wir untergetaucht, indem sie immer an einem anderen Ort ihre Zelte aufschlugen.
Aus dem belauschten Gespräch erfuhren wir:
Dass Ginny mit einigen Freunden aus Hogwarts vergeblich versucht hatte, Gryffindors Schwert aus Snapes Büro zu stehlen, man sie geschnappt und bestraft hatte, aber keine bleibenden Schäden davongetragen hätten.
Snape habe daraufhin das Schwert in eine Schatzkammer bei Gringotts bringen lassen, aber Griphook habe es dabei als Fälschung erkannt, es aber nicht verraten.
AuĂźerdem erfuhren wir, dass der Klitterer, und damit Lunas Dad, die Meldungen druckt, die der Tagesprophet aus politischen GrĂĽnden ablehnt.

Als die Gruppe in den sicheren Wald weiterzog, holte ich sofort das Porträt von Phineas Nigellus Black aus meiner Tasche, rief höflich nach ihm und verpasste ihm sobald er erschien eine magische Augenbinde, damit er nicht erkennen konnte, wo wir wären.
Zu unserer Erleichterung berichtete Nigellus, dass Ginny, Neville und Luna zur Bestrafung des versuchten Diebstahls mit Hagrid in den Verbotenen Wald geschickt worden seien.
Auf meine Nachfrage bezüglich Gryffindors Schwert, erklärte er, dass es zuletzt von Dumbledore aus seinem Glaskasten herausgenommen wurde, um einen Ring zu zerstören.
Harry und mir war sofort klar, warum Dumbledore Harry das Schwert nicht frĂĽher gegeben hatte.
„Das Schwert kann Horkruxe zerstören!“, mein Interesse war wieder geweckt, endlich hatten wir eine Spur, einen Hinweis.
Endlich!
„Koboldgearbeitete Klingen nehmen nur auf, was sie stärkt – Harry, dieses Schwert ist mit Basiliskengift getränkt!“
„Und Dumbledore hat es mir nicht gegeben, weil er es noch brauchte, und zwar für das Medaillon…“
„…und es muss ihm klar gewesen sein, dass sie es dir nicht überlassen würden, wenn er es dir in seinem Testament vermachte…“
Angestrengt überlegten wir, wo sich das echte Schwert befinden könnte, wieder einmal ohne Rons Beteiligung, er starrte uns nur missmutig an.
„…also hat er eine Kopie angefertigt…“, überlegte Harry.
„…und eine Fälschung in die Vitrine getan…“, spann ich den Faden weiter.
„Denk nach!“ flüsterte ich Harry zu. „Denk nach! Wo hat er es gelassen?“
„Nicht in Hogwarts“, murmelte Harry und ging auf und ab.
„Irgendwo in Hogsmeade?“
„In der heulenden Hütte? Da geht nie jemand rein.“
„Aber Snape weiß, wie man reinkommt, wäre das nicht ein wenig riskant?“ überlegte ich.
„Dumbledore hat Snape vertraut“, erinnerte mich Harry.
„Nicht genug, um ihm zu sagen, dass er die Schwerter vertauscht hatte.“
„Ja, du hast Recht!“ Harry lief immer noch hin und her, und ich fragte mich gerade, ob Ron immer noch nichts dazu beizutragen hätte.
Lustlos betrachtete er seine Fingernägel, und legte seine Füße überkreuzend auf sein Bett.
Warum bringt er seine Gedanken nicht mit ein?
Verärgert drehte ich mich wieder zurück zu Harry.
„Also“, sagte Harry nach einer kurzen Überlegung, „hat er das Schwert dann weit entfernt von Hogsmeade versteckt? Was meinst du, Ron? Ron?“
„Ah, jetzt fällt dir ein, dass ich auch noch da bin, ja?“
Was?
„Was?“
Ron schnaubte und starrte auf seine FĂĽĂźe.
„Macht ihr beiden nur weiter. Ich will euch den Spaß nicht verderben.“
Verdutzt blickte mich Harry an, ich konnte nur mit dem Kopf schĂĽtteln.
„Wo liegt das Problem?“ versuchte es Harry.
„Problem? Es gibt kein Problem. Wenn’s nach dir geht, jedenfalls nicht.“
Er sprang vom Bett auf und sah böse aus, draußen begann es wie aus Kübeln zu regnen, passend zur Stimmung drinnen.
„Na gut, ich spuck es aus. Erwart bloß nicht, dass ich hier Luftsprünge mache, nur weil es jetzt noch so ein verdammtes Ding gibt, das wir finden müssen. Schreib’s einfach auf die Liste mit den Sachen, die du nicht weißt.“
Harry starrte ihn fassungslos an, aber auch mir hatte es die Sprache verschlagen, ich glaubte einfach nicht, was Ron hier von sich gab.
Furcht und Angst keimte auf.
„Ich will ja nicht gerade behaupten, dass ich mich hier nicht großartig amüsiere“, sagte Ron weiter, „mit meinem verstümmelten Arm und ohne was zu essen und in dieser Saukälte jede Nacht. Ich hatte nur gehofft, dass wir nach den paar Wochen, die wir rumgerannt sind, irgendwas erreicht hätten, verstehst du?“
„Ron“, versuchte ich, aber es war nur ein ganz schwaches Krächzen.
„Ich dachte, du wüsstest, auf was du dich eingelassen hast“, sagte Harry.
„Jaah, das dachte ich auch“, antwortete Ron sarkastisch, und ich spürte, wie Harry wütend wurde.
„Also, und was daran entspricht nicht deinen Erwartungen? Hast du gedacht, wir würden in Fünfsternehotels wohnen? Alle paar Tage einen Horkrux finden? Hast du gedacht, du würdest Weihnachten wieder bei Mami sein?“
„Wir dachten, du wüsstest, was du tust!“ schrie Ron. „Wir dachten, Dumbledore hätte dir gesagt, was du tun sollst, wir dachten, du hättest einen echten Plan!“
Wir?
„Ron!“ versuchte ich es erneut, er ignorierte mich.
„Tja, tut mir leid, dass ich euch enttäuschen muss“, sagte Harry mit völlig ruhiger Stimme. „Ich war von Anfang an offen zu euch, ich hab euch alles gesagt, was Dumbledore mir erzählt hat.“
„Nimm das Medaillon ab, Ron!“, rief ich mit ungewohnt hoher Stimme. „Bitte nimm es ab. Du würdest nicht so reden, wenn du es nicht den ganzen Tag getragen hättest.“
„Doch würde er“, fauchte Harry. „Meint ihr, ich hätte nicht bemerkt, wie ihr beide hinter meinem Rücken tuschelt? Meint ihr, ich hätte mir nicht zusammengereimt, dass ihr so was denkt?“
„Harry, wir haben nicht…“
„Lüg nicht!“ schrie mich Ron an. „Du hast es auch gesagt, du hast gesagt, dass du enttäuscht wärst, dass du gedacht hättest, er hätte ein bisschen mehr in petto als…“
Das stimmt nicht!
Das hast du mir in den Mund gelegt!

„So habe ich es nicht gesagt – Harry, das stimmt nicht!“
Tränen liefen aus meinen Augen.
„Und warum bist du dann noch hier?“ fragte Harry Ron, nach einer bedrückenden Stille.
„Das möchte ich auch gern wissen“, sagte Ron gleichgültig.
„Dann geh nach Hause!“
„Hast du nicht gehört, was sie über meine Schwester gesagt haben? Aber das geht dir völlig am Arsch vorbei, oder, ist ja nur der Verbotene Wald, Harry Ich – hab – schon – Schlimmeres – erlebt Potter ist es schnuppe, was ihr dort drin zustößt, tja, mir allerdings nicht, Riesenspinnen und krankes Zeug…“
„Ich hab nur gesagt – sie war mit den anderen zusammen, Hagrid war dabei…“
„…jaah, schon kapiert, es kümmert dich nicht! Und was ist mit dem Rest meiner Familie…“.
Mir schossen die Tränen aus den Augen, konnte nicht mehr zuhören, „Ron!“ versuchte ich ein weiteres Mal, „ich glaube nicht, dass es bedeutet, dass was Neues passiert ist, irgendwas, von dem wir nichts wissen; überleg mal, Ron, Bill hat schon seine Narben, viele Leute müssen inzwischen gesehen haben, dass George ein Ohr verloren hat, und du liegst angeblich mit Grieselkrätze auf dem Sterbebett, ich bin sicher, mehr hat er nicht gemeint...“
Hilfesuchend mit einem gequälten Lächeln blickte ich zwischen Beiden hin und her.
„Oh, du bist sicher, ja? Also schön, dann mach ich mir keine Sorgen mehr um sie. Für euch beide ist es ja in Ordnung, oder, wo eure Eltern doch außer Gefahr...“
Schwerer Fehler, Ron!
Warum denkst du nicht einmal nach, bevor du den Mund aufmachst?

„Meine Eltern sind tot!“ brüllte Harry, außer sich vor Wut.
Die Situation war nicht mehr zu retten, dennoch hoffte ich auf eine glimpfliche Lösung.
„Und meine könnten das auch bald sein!“
Ich erinnerte mich daran, an Erzählungen, wie Ron schon einmal in die Enge getrieben wurde, damals von seiner Schwester, in einem kleinen geheimen Gang in Hogwarts, ich war vorbereitet.
„Dann GEH!“ Harry wandte sich enttäuscht ab. „Geh zurück zu ihnen tu so, als ob du die Grieselkrätze los wärst, und Mami kann dich aufpäppeln und...“
Beide griffen nach ihren Zauberstäben, doch ich war schneller.
„Protego!“
Ein unsichtbarer Schild breitete sich schützend zwischen uns aus, durch die Kraft des Zaubers wurden wir alle ein paar Schritte zurückgedrängt.
Etwas zwischen uns war zerbrochen.
„Lass den Horkrux hier“, sagte Harry.
Ron riss sich die Kette vom Hals und warf sie wĂĽtend in den nahen Sessel.
Dann fiel sein Blick auf mich.
Nein, Ich werde nicht mit dir gehen.
Ich lass Harry nicht im Stich.
Ich habe es geschworen.
Niemals, unter keinen Umständen würde ich gehen, selbst wenn wir verheiratet wären!

„Und was machst du?“
„Was soll das heißen?“
„Bleibst du, oder was?“
„Ich...“, traute mich nicht ihm die Wahrheit zu sagen. Harry hatte sich umgedreht, und stand mit dem Rücken zu uns. „Ja – ja, ich bleibe. Ron, wir haben gesagt, wir gehen mit Harry, wir haben gesagt, wir helfen...“
Ron ließ mich nicht ausreden, und jetzt hatten mir beide ihren Rücken zugedreht. „Ich verstehe schon. Du entscheidest dich für ihn.“
Das habe ich schon lange Ron!
Ron rannte auf den Ausgang zu, niemals hätte ich gedacht, dass er es doch tun würde.
Ich hatte gedacht, nachdem er das Medaillon abgelegt hätte, würde er sich wieder beruhigen.
Nein, Ron!
Verlass uns nicht, lass uns nicht im Stich.
Wir brauchen dich!

Mein eigener Schildzauber hinderte mich daran, ihm zu folgen.
Vergeblich versuchte ich dagegen anzukämpfen, doch es war zu spät.
Nur noch ein Plopp war zu hören, als ich mich im Eiltempo hinaus gequält hatte.
Unaufhörlich und passend zur Situation prasselte der Regen herunter, und schlug mir tiefe Kerben ins Gesicht.
Einige Minuten blieb ich stehen, und starrte den leeren Platz an, an dem gerade noch unser Freund gestanden hatte.
„Er ist w-w-weg! Disappariert!“
Stotternd, durcheinander und ohne Plan, wie es weiter gehen sollte, ging ich zurĂĽck ins Zelt, triefend nass und das GefĂĽhl am Ende der Welt angekommen zu sein.
Ron ist weg, sagte ich mir. Ron ist weg!
Ron ist weg und er kommt nicht zurĂĽck!
Er könnte nicht einmal zurück, wenn er es wollte.


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