von rodriquez
Die nächste, vorhersehbare Tragödie bahnte sich an, als Harry den Ersatzmann für Ron festlegen musste.
Das nächste Quidditchspiel stand unmittelbar bevor, und es gab nur eine mögliche Option.
Ich steh auf richtig gute Quidditchspieler!
Siedend heiĂź, fiel mir mein eigener Spruch wieder ein.
Und als ich Cormac McLaggen im Quidditchumhang erblickte, schwante mir schlimmes.
Sein angeknackstes Image aufpolieren, mit allen Mitteln.
Wie groß das Ausmaß der Trägode werden könnte, war mir am Morgen des Spiels längst nicht bewusst. Gemeinsam mit Ginny mich auf den Weg zum Wurf.
„Das mit dir und Ron scheint sich einzurenken?“ fragte Ginny neugierig.
„Er war schon komisch und seltsam in den letzten Wochen, aber so schnell geht das nun auch wieder nicht, und noch konnten wir nicht miteinander reden.“
„Dann musst du mal alleine zu ihm gehen, vielleicht abends? Aber pass auf, dass du Lavender nicht über den Weg läufst, die ist nämlich auf dreihundertsechzig, weil ihr niemand etwas über Won-Won erzählt hat, und weil mein lieber Bruder, sich jedes Mal schlafend gestellt hat, wenn sie ihn besuchen wollte.“
„Ich werde darüber nachdenken“, murmelte ich ehrlich gemeint vor mich hin.
„Wie geht es mit dir und Ron weiter?“
Ich zuckte unwissend mit den Schultern.
Sollte er erst einmal wieder ein Freund werden, denn bis dahin wäre der Weg noch weit genug.
„Die gleiche Frage könnte ich dir stellen“, versuchte ich wieder einmal dagegenzuhalten, wieder einmal ohne nachzudenken.
Warum versuche ich immer noch, dieses Thema voran zu treiben?
„Ich habe einen bestimmten Zauberer bemerkt, der dir mehr und mehr Aufmerksamkeit schenkt.“
„Wen meinst du?“ fragte Ginny unschuldig.
„Als ob du das nicht selber wüsstest, oder bemerkt hättest!“ raunte ich ihr zu.
„Keine Ahnung!“ erneut zuckte Ginny mit der Schulter, konnte aber ein Lächeln nicht unterdrücken.
„Du weißt, wen ich meine“, wiederholte ich unbeeindruckt. “Und ich wette, dass du noch viel mehr bemerkt hast, als ich.“
„Bist du okay?“ fragte ich kurze Zeit später. Ginny hatte zwar ihren Mund geöffnet, aber unterdrückte eine Antwort, und war sichtlich in Gedanken vertieft.
„Ja, ich bin okay, und ja, ich habe es bemerkt“, sagte sie schließlich.
„Und … Ja, es würde Sinn machen“, ergänzte ich. „Und dann, Ginny, ist nur eine einzige
Frage offen ... was wirst du tun?“
„Was ich tun werde? Im Falle dass du es vergessen hast, ich bin die Freundin von Dean.“
Empört blickte sie mich an.
„Du weißt ganz genau, dass du bei Dean mehr an einen Freund, als an deinen Freund denkst, mach dir nichts vor.“ Bevor sie den Mund öffnen konnte, fügte ich noch hinzu. „Es ist Harry über den wir sprechen!“
„Ich kann das Dean nicht antun“, erwiderte Ginny mutlos.
„Du bist dir nicht mehr sicher?“ staunte ich.
„Nicht mehr sicher?“ schrie Ginny, einige Leute starrten uns an.
Ginny griff an mein Handgelenk und drückte mich gegen die Wand des Umkleideraumes, den wir gerade erreicht hatten. „Wie kannst du behaupten, dass ich mir nicht sicher bin?“
„Ginny … ich … wollte nicht“, stotterte ich.
Sie schnitt mich ab, mit einer leuchtend roten Farbe im Gesicht. „Hast du dich jemals gefragt, warum die Zwillinge die Karte des Rumtreibers hergaben? Ich habe sie überzeugt, dem die Karte zu geben, der sie am meisten benötigt.“ Energisch tippte sie mit ihrem Zeigefinger auf ihre Brust. „Oder wie es dazu kam, dass Cedric, Harry den Tipp zur zweiten Aufgabe beim Trimagischen Turnier, gegeben hat?“ Erneut tippte ihr Zeigefinger wütend auf ihre Brust. „Und als Barty Crouch Jr. ihm die Karte abnahm, ich frage mich, warum sich nie jemand gewundert hatte, dass Harry, sie plötzlich wieder in seiner Jacke fand?“
Ginny redete sich in Rage.
„Und ich möchte nicht die ganze Hölle unerwähnt lassen, die ich mit Cho durchlebte, ich hatte mit ihr gesprochen, mich überwunden mit ihr über Harry zu sprechen … mit Cho, Hermine!“
„Ginny, bitte…“, flehte ich eingeschüchtert.
Unaufhaltsam rannen Tränen aus ihren Augen, doch sie wischte sie energisch weg.
„Wage es nicht mir zu sagen, dass ich mir nicht sicher bin. Das Problem besteht darin, dass ich mir zu sicher bin!“
„Wenn du das Harry erzählen würdest … ich denke dass, dann…“
„Nein!“ antwortete sie energisch, aber nicht mehr in voller Fahrt. „Ich werde mir das nicht weiter antun, Ich warte seit Jahren auf ihn, warte darauf, dass er mich bemerkt, und dass er mich irgendwie durch ein Wunder lieben würde, ich gehe daran zu Grunde.“
„Es wäre aber kein Wunder mehr, Ginny!“
Nein, wäre es wirklich nicht.
Es war der Moment, indem ich mich wohl damit abfand.
Harry und Ginny – es würde nun wirklich nicht mehr lange dauern.
Aber dachte ich das nicht schon seit einiger Zeit?
Hatten wir dieses Thema nicht schon so oft?
Redete ich mir es nur ein, und glaubte es schlieĂźlich, weil ich nicht anders konnte?
„Er wird warten müssen, nicht ich!“ sagte Ginny in ruhigerem Ton. „Wegen Harry Potter werde ich nicht mehr weinen, jetzt liegt es an ihm den entscheidenden Schritt zu tun“
Ginny legte ihre Arme um meinen Hals und umarmte mich, schluchzend. „Hermine, ich kann das mit Dean nicht beenden, nur weil Harry mich jetzt beachtet, mich anschaut, was, wenn er mich aus anderen Gründen anschaut? Ich kann das Dean nicht antun.“
„Ihr seid euch in vielen Dingen so ähnlich, hast du schon einmal daran gedacht, dass Harry ähnlich denkt? – Du bist mit Dean zusammen, und dass ihn vielleicht noch etwas Anderes daran hintern könnte, dein Bruder ... sein bester Freund?“
Entsetzt schaute sie mich an.
„Oder hast du mal daran gedacht, was du Dean antust, wenn du bei ihm bleibst? Du schleppst immer die Hoffnung auf einen Anderen mit dir herum.“
„Dean ist kein Ersatz!“, keuchte Ginny. „Er ist mehr, und ich kann doch nicht einfach, weil ich denke, dass…“
„Versprich mir bitte eines, wenn du dir sicher bist, dass du nicht von deinem Weg abweichen wirst, es würde Harry das Herz brechen, und das wäre gefährlich für uns alle.“
„Du denkst dabei nur an euch?“
„Ich denke an uns, nicht an mich und Harry, sondern es geht dabei auch um dich, um deine Geschwister, deine Eltern, und viele andere Menschen, die du vielleicht nicht einmal kennst. Das darfst du nicht verwechseln.“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Außerdem will ich, dass Harry glücklich wird!“
Und das war keine LĂĽge!
„Und das ist nicht nur ein frommer Wunsch – das ist mein Wille!“
Unsere Wege trennten sich, Ginny marschierte in die Umkleide und ich zur Tribüne, wo mich mit bösen, wütenden Blicken Lavender traktierte.
BestĂĽrzt musste ich mit ansehen, wie das Spiel zu einem Fiasko wurde.
In seiner besserwisserischen Art konzentrierte sich McLaggen nicht auf seine Aufgabe als HĂĽter, sondern versuchte sich in Szene zu setzen, indem er allen Mitspielern Anweisungen erteilte, Harry nicht ausgeschlossen.
Harry versuchte seinen Ersatzhüter zu züchtigen, doch mit Grauen musste ich mit anscheuen, wie McLaggen gerade Peakes den Schläger entrissen hatte und damit ausholte um einen Klatscher zu erwischen, genau in Richtung des heranstürmenden Harry.
Völlig fassungslos und unbeweglich sah ich Harry aus großer Höhe herunterfallen, und dabei saß er nicht mehr auf seinem Besen. Blut tropfte zu Boden.
Mit einem lauten gänsehautverursachenden Krachen schlug Harry auf dem Boden auf, nachdem sein Sturz noch von Coote und Peakes abgeschwächt werden konnte.
Ich zitterte vor Angst, so eine grausame Szene hatte ich noch nie gesehen, das Gefühl jeder meiner eigenen Knochen wäre mitgebrochen, breitete sich aus.
Auf einer Bahre trugen sie ihn vom Wurf, direkt in den KrankenflĂĽgel.
Obwohl ich nur unwesentlich später dort eintraf, verweigerte man mir den Zutritt.
„Schädelbruch“, murmelte Madam Pomfrey im Vorbeigehen, blieb aber auf Grund meines entsetzten Gesichtsausdrucks stehen und beruhigte mich. „Kein Grund zur Sorge, Morgen kann er schon wieder raus.“
Erst am späten Nachmittag gewährte man mir Zutritt, nachdenklich und besorgt stand ich zwischen den Betten meiner langjährigen Freunde, und beobachtete einen nach dem anderen.
Beide lagen mit dem Rücken in ihrem Bett, während Ron seine Augen wieder einmal geschlossen hatte, bedeckte ein dicker Verband Harrys Gesicht fast völlig.
Das haben sie wirklich nicht verdient, dachte ich, und blickte zurĂĽck zu Ron.
Überrascht musste ich feststellen, dass er mittlerweile die Decke vollständig über seinen Kopf gezogen hatte.
Stellt er sich etwa nur schlafend, der alte Feigling?
Ich erinnerte mich an Ginnys Worte, „weil mein lieber Bruder, sich jedes Mal schlafend gestellt hat, wenn sie ihn besuchen wollte.“
Ich ging das Risiko ein.
„Ron?“ sprach ich ihn leise an.
Das Schnarchen hörte schlagartig auf, aber die Decke über seinem Kopf, rührte sich keinen Millimeter.
„Ron?“ etwas lauter. „Ich bin’s Hermine.“
Ganz vorsichtig rutschte die Decke abwärts, sein nachdenkliches, nervöses Gesicht kam zum Vorschein, und er setzte sich auf, als es vollständig freigelegt war.
„Ich kann nicht lange bleiben“, begann ich behutsam. „Poppy hat mir nur ein paar Minuten zugestanden.“
„Du wolltest zu Harry?“ fragte Ron vorsichtig.
„Ich wollte zu euch“, lächelte ich gequält. „Ich hab dir was mitgebracht“, ich kramte etwas unbeholfen in meiner Tasche und hielt ihm ein Schachspiel entgegen. „Ich wollte dir nur etwas vorbeibringen. Ich dachte, dass du dich vielleicht langweilst.“
„Mit wem soll ich denn Schach spielen, Hermine?“ fragte Ron.
„Harry wird wieder aufwachen, Ron. Ich vermute, dass du dann einen Partner haben solltest. Es sei denn, dass du schlafen willst, ich hörte, dass du sehr viel geschlafen hast.“
Bedrückt beobachtete Ron seine Fingernägel.
„Ron wenn du von Lavender genug hast, solltest du es ihr sagen.“
Ich war sehr gespannt auf seine Antwort, und hoffte, dass er die Richtige geben wĂĽrde.
Er tat es.
„Das ist nicht so einfach“, murmelte er. „Sie ist sehr hartnäckig“
In mir breitete sich ein zufriedenes Lächeln aus, und ich entschloss mich zum Gehen.
Es sollte fĂĽrs Erste genĂĽgen.
Ein zaghafter Neubeginn.
„Wo gehst du hin?“ fragte er, nachdem ich umgedreht hatte.
„Ich sagte dir doch, dass ich nur kurz bleiben darf“, erklärte ich mit Blick über die Schulter zurück.
„Aber…“, begann er zu stottern. „Ich möchte noch nicht, dass du gehst.“
Hatte ich mich verhört?
Hatte das gerade wirklich Ron gesagt?
„Warum?“ hakte ich nach.
Ungeschickt mit hochrotem Kopf widmete er sich wieder seinen Fingernägeln.
„Ron, du bist hoffnungslos“, murmelte ich und marschierte los.
Ich hatte die Türklinke bereits in der Hand, als er mir hinterher rief. „Weil ich dich vermisst habe!“
Noch einmal drehte mich zu ihm um, und sah ihn an.
Sprich weiter!
„Ich dachte, du wüsstest das … und … Es tut mir leid, dass … was, ich dir angetan habe, und…“
„Und?“ fragte ich hoffnungsvoll.
„Ich habe dich wohl wirklich ziemlich übel verletzt, und ich bin ein ziemlicher Schwachkopf gewesen, und ich freue mich, dass wir wieder Freunde sind!“
Schwachkopf?
Aber sehr gelinde ausgedrückt, ich hätte eher auf einen Hornochsen getippt.
Und Freunde, sind wir das wirklich schon wieder?
Für einen längeren Moment sprach keiner von uns ein Wort, dann brach ich das Schweigen. „Ja, Ron ich freue mich auch, dass wir wieder auf einem guten Weg sind.“
Die Klinke unter meiner Hand bewegte ich nach unten, Madam Pomfrey trat ein, und mahnte mich mit Blicken zum Gehen.
Nachdenklich durchquerte ich den Korridor.
Ja, wir waren wieder auf einem guten Weg!
Mitten in meine Gedanken stieĂź ich mit einer Person zusammen, mit der ich fast schon gerechnet hatte.
„Hoppala“, murmelte Ginny grinsend.
„Du warst natürlich auch schon bei ihnen“, stellte ich fest.
Sie zuckte unschuldig mit ihren Schultern.
„Wie?“ fragte ich. „Ach, ich frag lieber nicht, ich will es gar nicht wissen, wie du es geschafft hast rein zu kommen.“
„Betriebsgeheimnis“, grinste sie. „Ich war heute Morgen schon bei ihnen. Ron hat natürlich wieder geschlafen, und ich stand an Harrys Bett und stellte mir vor, wie ich über seinem toten Körper lehne, und ihm meine unendliche Liebe gestehe, aber ich wurde aus den Gedanken gerissen. Ron hatte mich gerufen. Ich habe dich dreimal gerufen, sagte er und grinste, wie ein Idiot. Er wird wieder gesund, Ginny.“
Ihre Erinnerung scheinbar unterbrechend, richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Weißt du eigentlich, dass er fast zu spät zum Spiel gekommen wäre?“
„Was ist er?“ fragte ich überrascht.
„Ich war ja schon spät dran, du erinnerst dich? Aber Harry kam erst, als ich gerade das letzte Teil übergezogen hatte.“
„Hat er gesagt, was ihn aufgehalten hat?“
„Er war zu Beginn des Spieles sehr abgelenkt, auch zu mir, als wäre er gedanklich noch ganz woanders. Vielleicht war er auch deswegen im Spiel nicht richtig bei der Sache. Er erwähnte nur, das er auf Malfoy gestoßen wäre.“
Malfoy? Seltsam …
„Harry hat meinen Namen im Schlaf geflüstert, und noch etwas, dass ich aber vor lauter Aufregung, nicht mehr verstehen konnte.“
Oder nicht verstehen wollte?
Hermine?
Blödsinn!
„Ron hat deinen Namen gemurmelt“, sie schaute mich wissend an, als ich aber nicht darauf reagierte, erwähnte sie noch beiläufig: „Und ich hab Krach mit Dean.“
„Du hast was?“ fragte ich abwesend.
„Dean passt es nicht, dass ich mich hier herumtreibe, außerdem musste ich ihn in die Schranken weisen, er hat sich tatsächlich über Harrys schweren Sturz lustig gemacht, das konnte ich nicht gut heißen. Harry hätte auch Tod sein können!“ empörte sie sich, und ich konnte mir lebhaft, den armen Dean vorstellen.
NatĂĽrlich lieĂź ich mir die Gelegenheit nicht nehmen, die Nachricht vom Streit der Beiden, direkt am Montagmorgen noch vor dem FrĂĽhstĂĽck, Harry auf die Nase zu binden.
Ich war auf seine Reaktion gespannt, und die kam genauso, wie ich es erwartet hatte.
Ihr wundert euch, dass ich beim Frühstück anwesend und vor allem in ihrer unmittelbaren Nähe war?
Endlich war es fast wieder wie frĂĽher.
Wir gingen gemeinsam zum Frühstück, endlich wieder zu Dritt, als wäre nicht geschehen, und das Beste:
Ich konnte wieder normal mit Ron reden, was Lavender rasend machte.
Die fette Pute hat vor lauter Zorn eine Gabel verbogen. Der Dampf trat fast aus ihren Ohren.
Doch zurĂĽck zu Harry und meiner Neuigkeit.
Plötzlich hob er den Kopf und schien Morgenluft zu schnuppern.
„Worüber haben sie sich in die Haare gekriegt?“ fragte er betont lässig. Wir bogen gerade in einen Korridor im siebten Stock ab, der bis auf ein kleines Erstklässlermädchen menschenleer war, und das erschrocken und ehrfürchtig eine schwere Messingwaage fallen ließ, die sie in Händen hielt.
„Ist schon gut!“ sagte ich besänftigend und reparierte die Waage.
Das Mädchen bedankte sich nicht, sondern blieb wie angewurzelt stehen, während wir weitergingen.
„Ich schwöre, die werden immer kleiner!“ bemerkte Ron mit Blick zurück.
„Lass sie in Frieden“, sagte Harry mit einem ungeduldigen Unterton, er wollte etwas anderes hören, und stocherte nach. „Worüber haben sich Ginny und Dean gestritten, Hermine?“
„Oh, Dean hat darüber gelacht, wie McLaggen dir diesen Klatscher um die Ohren gehauen hat“, antwortete ich schmunzelnd.
„Das muss schon komisch ausgesehen haben“, erwiderte Ron, und ich fühlte mit Ginny, warum sie über Dean hergefallen sein musste.
„Es hat überhaupt nicht komisch ausgesehen“, fauchte ich, und Ron zuckte zusammen. „Es hat schrecklich ausgesehen, und wenn Coote oder Peakes Harry nicht abgefangen hätten, dann hätte er sich wirklich schwer verletzen können!“
„Na ja, deswegen hätten sich Ginny und Dean doch nicht gleich trennen müssen“, noch immer versuchte Harry lässig zu klingen, Ron bemerkte natürlich wieder einmal gar nichts, doch ich hörte seinen neugierigen Unterton, und komischerweise brannte es auf meiner Seele.
„Oder sind sie noch zusammen?“ kam vorsichtig hinterher.
„Ja schon – aber warum interessiert dich das so?“ fragte ich bewusst und sah ihn herausfordernd an.
Mit hochrotem Kopf antwortete er hastig. „Ich will nur nicht wieder so ein Durcheinander in meiner Quidditch – Mannschaft.“
Ah – JA!
Etwas zu hastig, wenn ihr mich fragt.
Zu seinem Glück konnte er meinen Blicken ausweichen, denn Luna lief uns über den Weg, mit einer Pergamentrolle in Händen.
Aber was hätten meine Blicke ihm sagen können?
Toll, Harry, ich freue mich fĂĽr dich! FĂĽr euch!
Und ich hasse mich dafĂĽr?
Ich weiß nicht, ob ich in diesem Moment, den Blick, den ich eigentlich geben wollte hinbekommen hätte.
Keinen einzigen Gedanken habe ich je daran verschwendet, wie ich mich in dem entscheidenden Moment fĂĽhlen wĂĽrde.
Zufriedenheit, wenn Harry mit Ginny glücklich wäre, aber ein eigenes Glücksgefühl fühlt sich anders an. Aber jetzt, da der Moment fast zum Greifen nahe war, spürte ich überraschende, oder doch nicht überraschende? schmerzende Stiche unter meiner Brust.
„Heute Abend“, erklärte Harry, wirkte aber zum ersten Mal nicht glücklich über die Stunde bei Dumbledore.
Heute Abend schon?
Erschrocken blickte ich zu Ron, und sah neben ihm Luna stehen.
Erst jetzt hatte ich verstanden, was er eigentlich meinte.
Heute Abend die nächste Stunde bei Dumbledore, und nicht heute Abend Harry bei Ginny…
Ron lächelte und feixte mit Luna, verstummte aber schlagartig.
Am Fuß der Marmortreppe stand Gewehr bei Fuß, die monströse Gestalt von Lavender Brown, die Hände in der Hüfte abgestützt, und vor allem mich anfunkelnd, als wäre ich für sie der Sensenmann.
An dieser Stelle sollte ich endlich einmal erwähnen, bevor viele ein falsches Bild von Lavender Brown bekommen, das sie natürlich nur in meiner Fantasie so monströs wirkte. In Wirklichkeit war sie sogar recht hübsch, rank und schlank, lediglich ihre wirklich riesigen Brüste verhunzten etwas den optischen Eindruck, was aber sicher nicht auf Jungs zutraf.
„Hi-i“, stotterte Ron, und es sogar mir ein Lächeln abringen.
„Komm“, raunte mir Harry zu, und packte nervös meinen Arm, ich ließ mich von ihm ziehen und gemeinsam drängten wir uns unter größten Schwierigkeiten an ihr vorbei.
„Warum hast du mir nicht erzählt, dass du heute entlassen wirst? Und warum warst du mit der unterwegs?“ hörte ich sie hinter mir fauchen.
„Ist schon angenehmer, oder?“, murmelte Harry. „Endlich können wir wieder zu dritt auftreten, und das mit Ron und der blöden Kuh, wird sich auch bald von selbst erledigen.“
Ich antwortete ihm nicht, dachte stattdessen: Und das mit dir und Ginny auch…
Ja, bald, bald wäre es für mich erledigt.
„Und für uns“, Harrys Zeigefinger wanderte vor und zurück, von ihm zu mir, „sieht es in Herzensangelegenheiten auch immer besser aus.“
„Ist Ginny eine Herzensangelegenheit?“ fragte ich, und schlug mir die Hand vor den Mund.
Was sollte nun das schon wieder, Hermine?
Spinnst du?
Die Schuld an dieser UnĂĽberlegtheit schob ich auf die schmerzenden Stiche unter meiner linken Brust.
Nicht so betont lässig, wie kurz zuvor sah mich Harry an. „Die gleiche wie bei dir und Ron!“ antwortete er und erwischte mich zweideutig.
Eine Antwort oder eine weitere Frage hatte ich nicht parat.
Ein weiterer Test?
Oder war es wieder nur Einbildung?
Wenn ja, dann hatte ich ihn mit meinem Schweigen endgültig an Ginny verloren…
Wie kann ich ihn verlieren? SchĂĽttelte ich meinen Kopf. Ich habe ihn in ihre Arme getrieben.
Ron erschien eine halbe Stunde später beim Frühstück, und bestätigte Harrys Eindruck, er wirkte trotzig und verärgert, und obwohl er bei dieser blonden Dummtorte saß, sah ich die beiden kein einziges Wort mehr wechseln.
Balsam für meine Seele, ich fühlte mich leicht besser, und erklärte mich sogar bereit am frühen Abend, Harrys Kräuterkundeaufsatz zu korrigieren, mit anderen Worten ihn zu Ende zu schreiben, obwohl ich wusste, dass er danach Ron abschreiben lassen würde.
„Vielen Dank, Hermine“, sagte Harry und klopfte mir flüchtig auf die Schulter, was ein seltsames Kribbeln auslöste.
Du spinnst wieder mal!
Das war nur ein kalter Luftzug, den Ginnys Blick verursachte, die uns genau im Visier hatte.
„Was war das schon wieder?“ fragte sie, nachdem sich Harry auf den Weg zu Dumbledore machte. „Und wo geht er schon wieder hin?“
„Er hat sich nur bedankt, weil ich seinen Kräuterkundeaufsatz zu Ende schreibe.“, zuckte ich unschuldig mit meiner Schulter.
„Nur?“ fragte Ginny überzogen.
„Im Übrigen geht dich das nichts an? Trenn dich erstmal von Dean, bevor du mir eine eifersüchtige Szene machst“.
Die richtige Antwort, auf ihre unbegrĂĽndete Eifersucht.
Noch hat sie nicht das Recht mir etwas zu verbieten, oder mich vorwurfsvoll anzuschauen.
Harry ist nicht ihr Eigentum.
Sie erwartet Keuschheit und hurt selber herum.
Erschrocken über meine bösen Gedanken zuckte ich zusammen.
Empört blitzte sie mich an.
„Was ist?“ fragte ich, und amüsierte mich über meine eigene Spitzfindigkeit. „Harry ist Single, ich bin Single, du bist vergeben, Ron ist – noch – vergeben, also nichts Verwerfliches.“
„Du gemeine Hexe“, prustete Ginny, was sie wohl nicht getan hatte, wenn sie ihre Lauscher und Ihre Augen nicht gelegentlich bei Dean gehabt hätte. „Wo geht er hin?“
„Dumbledore – die nächste Stunde!“
Was habe ich mir nur jetzt wieder dabei gedacht?
Nichts Verwerfliches?
Erst kurz vor Mitternacht kehrte Harry zurĂĽck, und wirkte nachdenklich.
„Du hast auf mich gewartet?“ fragte er und sah sich suchend um.
AuĂźer uns beiden, war niemand mehr im Gemeinschaftsraum.
„Ron ist schon früh in den Schlafraum geflüchtet“, verkündete ich gut gelaunt.
Die dicken Melonen haben scheinbar ihren Reiz verloren...
„Der alte Feigling“, lächelte Harry. „Nennt sich wohl die Flucht nach vorne.“
„Also erzähl, wie sind unter uns.“
„Über dich oder über Ginny?“
Entsetzt blickte ich ihn an, doch aus seinem Mund kamen Worte bezĂĽglich seiner Stunde.
Da haben mir wohl wieder meine Gedanken einen Streich gespielt…
„Voldemort hatte sich um den Posten als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste beworben“, sagte er gerade, als ich ihm wieder aufmerksamer zuhörte. „Und seit er abgelehnt wurde, liegt dieser Fluch auf dem Posten, keiner hat es bisher länger als ein Jahr ausgehalten.“
„So was habe ich mir schon gedacht, also habt ihr wieder in Erinnerungen gesucht, ich vermute nach seinen Schulabgang?“
Harry rümpfte die Nase. „Du hattest natürlich wieder einmal Recht, alles hängt von der Erinnerung Slughorns ab, ohne die können wir jetzt wirklich nicht mehr weitermachen.“
„Ich habe dir gesagt, dass es nicht einfach sein würde, wenn es Dumbledore schon nicht gelingt!“
„Jetzt mach mir bitte keine Vorwürfe, ich hab ja alles versucht, aber seid dem ersten Versuch geht er mir völlig aus dem Weg, und du siehst ja, nicht einmal Partys gibt er mehr, und selbst bei Rons Unfall ließ ich nichts unversucht.“
„Du brauchst eine günstige Gelegenheit und eine gesunde Portion Glück!“
GlĂĽck?
„Harry...“
Mit weit aufgerissenen Augen sah er mich an, „Glück wäre kein Problem, fehlt nur die günstige Gelegenheit.“
Zwei Bekloppte – ein Gedanke!
„Jetzt erzähl erst einmal weiter“, forderte ich ihn auf.
„Wie gesagt, Voldemorts Zeit nach Hogwarts: Tom hatte sich beim damaligen Schulleiter Armando Dippet beworben, als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Dippet hat ihn abgelehnt, weil er mit 18 noch zu jung für den Posten war, und so hat er kurze Zeit bei Borgin & Burkes gearbeitet. In der Erinnerungsszene einer Hauselfe von einer steinreichen alten Kunstsammlerin namens Hepzibah Smith, erlebte ich einen Besuch des jungen Tom Riddle, in seiner Funktion als Ladenassistent. Die törichte Frau führte ihm ihre wertvollsten Schätze vor, an denen Tom ein außergewöhnliches Interesse zeigte: Einen Trinkpokal von Helga Hufflepuff, und eine Medaillonkette von Salazar Slytherin.“
„Ich nehme an, die Frau hat danach nicht mehr lange gelebt?“ resümierte ich aus Harrys Blicken.
„Zwei Tage später hatte man sie vergiftet aufgefunden, und wieder fand man sofort einen Schuldigen.“
„Die Hauselfe?“
Harry nickte. „Die Elfe war völlig verwirrt, und gab zu, versehentlich Gift statt Zucker in den Schlaftrunk der Alten geschüttet zu haben.“
„Und die Schätze waren verschwunden, nehme ich an?“
„Genauso wie Tom spurlos verschwunden war. Die nächste Erinnerung war von Dumbledore selbst. Etwa zehn Jahre später, Dumbledore war bereits Schulleiter und Tom Riddle, der sich jetzt Lord Voldemort nannte, bewarb sich erneut um den Posten als Verteidigungslehrer. Allerdings sah Tom erschreckend aus, nichts war mehr von seiner einstigen Elleganz geblieben. Es war, als ob seine Züge verbrannt und verwischt worden wären, noch nicht ganz so wie heute, aber seine Erscheinung ging schon ziemlich genau in diese Richtung. Aus dem Gespräch zwischen Dumbledore und Riddle wurde ersichtlich, dass Voldemort bereits mit Hilfe von ihm ergebenen Todesser aktiv war, und Gewalttaten ausübte. Voldemort wirkte überrascht und beeindruckt, das Dumbledore den selbst gewählten Namen seiner Anhänger kannte, und sogar einige mit Namen erwähnte.“
„Noch ist mir aber nicht klar, was das alles mit Horkruxen zu tun hat“, erwähnte ich einige Tage später, nach einer erneuten, ergebnislosen Suche in der Bibliothek.
Harry brĂĽtete wieder einmal im Gemeinschaftsraum ĂĽber seinem leidlichen Zaubertrankbuch.
„Dadrin wirst du nicht fündig werden“, wieder einmal lagen mir mahnende Worte auf der Zunge.
Er schenkte meiner Mahnung wenig Aufmerksamkeit.
Bei einem kurzen Blick ĂĽber seine Schulter erkannte ich eine weitere handschriftliche Notiz des Prinzen.
Gegen Feinde! Und darunter eine Beschwörungsformel Sectumsempra!
Wir saßen am Kamin, die Einzigen, die an diesem Sonntagabend noch in unserer Nähe waren, waren einige Sechstklässler, die nervös hin und her liefen.
Die Aufregung war nach dem Abendessen entstanden, als eine AnkĂĽndigung am schwarzen Brett, das Datum unserer ApparierprĂĽfung bekannt gab.
Wer am oder vor dem ersten Prüfungstag, dem einundzwanzigsten April, siebzehn wurde, hatte die Möglichkeit, sich für zusätzliche Übungsstunden einzutragen, die unter strenger Bewachung in Hogsmeade stattfinden sollten.
Ron geriet schon beim Lesen des Aushangs in Panik, während sowohl Harry als auch ich positive Apparier – Ergebnisse vorweisen konnten , sah es bei Ron sehr schlecht aus, ihm war es bisher noch nicht einmal gelungen.
Leider war es fĂĽr Harry uninteressant, da er nicht dem vorgeschriebenen Alter entsprach.
„Wenn ich’s dir doch sage, Harry, der blöde Prinz wird dir dabei nicht helfen können!“ erneuerte ich meine Mahnung bezüglich der Suche nach einer Lösung des Slughornproblems.
„Ja, das weiß ich, vielen Dank, aber vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit, außer dem Imperiusfluch, Veritaserum wirkt nicht, laut Dumbledore, aber vielleicht ein anderer Trank oder Zauber...“
„Du gehst die Sache falsch an“, versuchte ich ihn von einer besessenen Idee abzubringen.
„Dumbledore behauptet, nur du kannst die Erinnerung beschaffen. Das muss bedeuten, dass nur du und niemand sonst Slughorn überreden kann. Es geht nicht darum, ihm heimlich einen Zaubertrank zu verabreichen, das könnte jeder...“
KopfschĂĽttelnd fiel mein Blick auf Ron, der ĂĽber seinen Hausaufgaben saĂź, die Harry und ich schon beendet hatten. Ron hatte offensichtliche Probleme mit der Rechtschreibung, ich traute meinen Augen nicht, was ich auf seinem Pergament erblickte.
„Wie schreibt man archaisch“, fragte er völlig vertieft in sein Pergament. „A – R – S – C – H kann ja wohl nicht sein?“
„Nein allerdings nicht“, lachte ich laut, und zog seinen Aufsatz näher zu mir her. „Und Orakel fängt auch nicht mit O – R – G an. Was benutzt du da eigentlich für eine Feder?“
Jedes Wort hatte Fehler, unglaublich, so was hatte ich noch nie gesehen.
„Eine von den Rechtschreibcheckern von Fred und George ... aber ich glaube der Zauber lässt so langsam nach...“
„Sieht ganz danach aus“, kicherte ich. „Wir sollen nämlich schreiben, wie wir mit Dementoren fertig werden, und nicht mit Eselsohren, und dass du dich inzwischen Runald Waschlab nennst, ist mir auch völlig neu.“
„Ah, nein, sag bloß nicht, dass ich das Ganze noch mal abschreiben muss!“
„Schon gut, das kriegen wir hin“, schmunzelte ich und zückte meinen Zauberstab.
„Ich liebe dich, Hermine!“
Schluck!
Meint er das ernst?
Von wegen, der Idiot fläzte sich gemütlich im Sessel zurück, und war sich scheinbar gar nicht bewusst, was er gerade gesagt hatte.
„Lass das bloß nicht Lavender hörten“, triezte ich zurück, ohne hochzusehen.
Meine leicht geröteten Wangen, wollte ich nicht unbedingt zur Schau stellen.
Aber Harrys Grinsen reichte von einem Ohr zum Anderen.
„Keine Sorge“, murmelte Ron niedergeschlagen. „Oder vielleicht doch ... dann gibt sie mir den Laufpass...“
Feigling!
„Warum gibst du ihr nicht den Laufpass, wenn du damit aufhören willst?“ nahm mir Harry die Worte aus dem Mund.
Mittlerweile hatte sich der Gemeinschaftsraum bis auf uns Drei geleert.
Ron konnte Harry keine Antwort mehr geben.
Wir wurden von einem lauten Knall unterbrochen.
Die beiden Hauselfen Kreacher und Dobby apparierten vor unseren Augen, mit sehr unterschiedlichen Auffassungen.
„Was soll das denn?“ fragte ich erschrocken. „Was geht da vor Harry?“
Harry zögerte einen Moment.
Das schlechte Gewissen!
„Also ... sie haben Malfoy für mich beschattet“.
„Tag und Nacht“, krächzte Kreacher.
„Dobby hat eine Woche lang nicht geschlafen, Harry Potter!“
Harry fühlte sich sehr unwohl in seiner Haut. „Dobby du darfst schlafen!“ mischte er sich rasch ein, bevor ich mich richtig empören konnte.
Es stellte sich heraus, dass Harry diese glorreiche Idee auf der Krankenstation, wohl im Fieberwahn geboren hatte.
Offensichtlich war er doch schwerer am Kopf verletzt, als anfänglich angenommen!
Während Kreacher von dem reinblütigen jungen Herrn Malfoy schwärmte, berichtete Dobby, dass Draco häufig im Raum der Wünsche verschwindet, und unterschiedliche Mitschüler würden draußen für ihn Wache stehen.
Das erklärte Dracos Verschwinden auf der Karte des Rumtreibers, der Raum ist nicht aufspürbar, und somit verschwindet Dracos Name auf der Karte, wenn er ihn betritt.
„Ist das nicht toll?“ strahlte mich Harry siegessicher an, kaum war der Raum wieder elfenlos. „Wir wissen, wo Malfoy hingeht! Jetzt haben wir ihn!“
„Ja“, murmelte ich, scheinbar hatte er wirklich Recht gehabt, aber mich beschäftigte eine andere Bemerkung von Dobby.
„Aber was soll das heißem, er geht mit verschiedenen Schülern dort hoch? Wie viele Leute machen da mit? Du glaubst doch nicht, dass er einer Unzahl von Leuten anvertraut, was er treibt?“
„Ja, da ist merkwürdig...“, grübelte Harry und starrte ins Feuer.
„Mein Gott, wie konnte ich nur so blöd sein“, sagte er leise und sah mich erwartungsvoll an.
Ich zuckte unwissend mit der Schulter.
„Es ist doch offensichtlich, oder?“ erneut sah mich Harry an.
Was meint er?
„Unten im Kerker stand ein ganzer Bottich davon rum ... er hätte in dieser Unterrichtsstunde jederzeit was klauen können...“
Klang logisch, ich hatte verstanden.
Aber eine andere Person scheinbar nicht.
„Was klauen?“ fragte der Dritte in unserem Bunde.
„Vielsaft Trank ... das sind nicht viele verschiedene Schüler, die für Malfoy Wache stehen ... es sind nur Crabbe und Goyle.“
Ich schluckte schwer. „Willst du damit etwa behaupten, dass dieses kleine Mädchen, dem ich die Waage repariert hab...?“
„Ja, natürlich!“ schrie Harry auf.
Ihr merkt es schon, ich empfand die Zeit als langweilig, nicht geschah, auĂźer, dass scheinbar ĂĽberall die Hormone verrĂĽckt spielten.
Obwohl so langweilig wohl doch nicht, denn ich war die Leidtragende.
Enttäuscht über mich selbst, strafte ich Harry wieder einmal mit Ignoranz.
Das Thema: Malfoy ein Todesser, war ab sofort wieder nervtötend und klang erneut so besessen, dass ich nicht mehr zuhören wollte.
Gelegentlich bekam ich mit, dass Harry sich in den siebten Stock begab, und trotz meiner sicheren Meinung, dass es ihm nicht gelingen wĂĽrde in den Raum zu gelangen, versuchte er es, natĂĽrlich vergeblich.
Mehrmals hoffte er darauf mich mit Blicken weich zu kochen, aber ich lieĂź mich nicht erweichen.
Aber ich kann sehr hartnäckig sein, und diese Genugtuung gönnte ich ihm nicht.
Er wollte nicht auf mich hören, also müsste er auch selbst bemerken, dass ich Recht hatte.
Seine eigentliche Aufgabe, Slughorn die Erinnerung anzuringen, vergaß er darunter fast völlig.
So schritt die Zeit energisch einer neuen Ära entgegen.
Eine Ära, die aber schneller zu Ende war, als sie begann.
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