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Fanfiction

Vertrauen - Mein Leben mit Harry Potter - Ein überflüssiger Ausflug und seine Folgen

von rodriquez

In dieser Nacht lag ich noch lange wach, an Einschlafen war nicht zu denken.
Eigentlich wollte ich meine Volljährigkeit in aller Ruhe beginnen, was auch fast gelungen wäre, jetzt jedoch fühlte ich mich aufgewühlter, als je zuvor, aber ich konnte nicht einmal behaupten, böse darüber gewesen zu sein.
Einer neuer Lebensabschnitt hatte begonnen, ich durfte mich volljährig schimpfen, dürfte nach bestandener Prüfung apparieren, durfte außerhalb von Hogwarts zaubern.
Und ich hielt einen weiteren rätselhaften, aber richtungweisenden Hinweis in meinen Händen.
Und ich wurde wieder von meinem besten Freund geküsst und angenehm überrascht.
Hallo? Winkte mir meine innere Stimme zu.
Es war ein Geburtstagskuss, nicht mehr und nicht weniger.
Geburtstagskuss? Spielschuld? Was kommt als nächstes?
Ein Testkuss? dann ein Freundschaftskuss? und zum Schluss ein Liebeskuss?
Welchem Schluss?
Der Schluss der zum Anfang werden wird!
Mach dich nicht lächerlich!
Er ist ein Freund, und er wird dir wohl noch zum Geburtstag gratulieren dürfen?
Was du dir schon wieder einbildest!
Was wollt ihr nur alle von mir?


Interessiert es euch allen Ernstes was ich zum Geburtstag geschenkt bekam?
Also gut, am nächsten Morgen nahm ich die Glückwünsche offiziell entgegen, aber der Reihe nach:
Ron suchte sich meine rechte Wange für ein klitzekleines Küsschen aus, und schenkte mir das Buch Heilers Helferlein, was wohl in enger Zusammenarbeit mit seiner Mom passiert sein dürfte.
Ginny und Harry wählten übereinstimmend meine linke Wange, wobei ich bei Harrys Ansetzen schon etwas nervös zusammenzuckte, noch immer spürte ich die Nachwirkungen und einen weichen Druck an einer anderen, viel schöneren Stelle.
Von Rons Schwester bekam ich ein Dusch und Waschset, bestehend aus Shampoo, Deodorant und Duschcreme.
„Es ist das gleiche, das ich benutze“, fügte sie hinzu.
Und ich weiß nicht ob ich das benutzen sollte, schluckte ich beschwerlich.
Von Harry bekam ich Kirschdrops in einer hübschen kleinen, verzierten Dose.
Kirschdrops?
Dazu ein gerahmtes, bewegliches Bild, dass Harry links – Sirius in der Mitte, und mich rechts zeigte, eine schöne tolle Erinnerung an einen schnüffelnden Freund. Mr. Weasley hatte es letzte Weihnachten im Grimmauldplatz aufgenommen, erst mit einer magischen Kamera, dann noch mit einer Muggelkamara, er wollte anschließend Vergleiche ziehen. Auf sein Ergebnis hatte ich dann aber verzichtet...
Von Hagrid bekam ich einen magischen Brustbeutel aus Mokeleder, indem sich alles verkleinerte was man hineinsteckte, den ich aber nur vorübergehend bei mir trug, bis zum nächsten Sommer besser gesagt, da bekam ich etwas Praktischeres.
Überrascht wurde ich von einer Eule, die einen Brief meiner Eltern brachte, mit einem beigefügten Gutschein, den ich wieder einmal erst später einlösen dürfte.
Aber keine Sorge, hierbei handelte es sich nicht um ein weiteres Geheimnis, sondern um ein sehr einleuchtendes Geschenk.
In meiner alten Welt würde ich nämlich erst mit Achtzehn volljährig werden.
Es war ein Gutschein für Fahrstunden um den Muggelführerschein zu machen, ohne den Vermerk eines Datums.
Doch genug davon, und zurück zum Wesentlichen.
„Er hat mich schon wieder angeschaut, oder nicht, Arnold?“
Ginny unterhielt sich lächelnd mit ihrem Minnimuff, musste aber gespürt haben, dass ich mich ihr genähert hatte.
Nach dem Abendessen saß ich noch ein paar Minuten mit meinen Freunden zusammen im Gemeinschaftsraum und genehmigten uns ein Butterbier zum Anlass meines Geburtstages.
„Dean schon im Bett?“ fragend schaute ich mich um.
„Hausaufgaben“, nuschelte Ginny und kitzelte Arnold über sein flauschiges Fell.
Er quiekte und räkelte sich vergnügt.
„Dann vermute ich, dass du unser Gespräch verfolgt hast?“
„Yep! …Und dabei hat mich Harry regelrecht angestarrt, eigentlich müsste ich jetzt nackt vor dir sitzen, so hat er mich mit Blicken ausgezogen.“
Wenn Jemand nackt vor ihm gestanden hatte, dann war das ich…
In Gedanken streckte ich ihr die Zunge heraus.
„Was gibt’s zu grinsen?“
„Nichts, nichts“.
„Du wirst dir doch nicht etwa vorgestellt haben, ich könnte nackt hier im Gemeinschaftsraum sitzen?“
„Wie kommst du darauf?“
„Hermine, was ist los mit dir?“
„Was soll schon los sein?“
„Du hast so EINEN Blick! Deine Augen leuchten wie ein ewiges Feuerwerk.“
„Ich bin volljährig, und habe mir einen genehmigt!“
Arnold schnurrte, seine Augen schauten erwartungsvoll in Ginnys Richtung.
Sie hatte aufgehört ihn zu streicheln und war aufgestanden, jetzt hüpfte er ungeduldig zwischen ihren Beinen hin und her, und kletterte am linken Bein nach oben, bis er es sich schließlich auf ihrer Schulter bequem machte.
„Ich bin immer noch der gleichen Meinung wie Harry“, sagte sie schließlich, und schien mit meiner Antwort zufrieden.
Wieder einmal war Harry zuvor, im Gespräch auf Malfoy angesprungen, er war immer noch in die Idee verrannt, er könne ein Todesser sein.
„Es ist nicht zu übersehen, dass mit Malfoy etwas nicht stimmt“, fuhr Ginny fort. „Er ist oft alleine unterwegs, in der Freizeit sieht man ihn kaum noch, ich behaupte sogar er hat abgenommen, auf Jedenfall ist er völlig übernächtigt und kränklich aus, und ich frage dich warum?“
Ich nickte zustimmend, weil mir diese Veränderungen auch aufgefallen waren, dennoch klang die Idee zu verwegen. „Ich kann mir das auch nicht erklären, aber ich bitte dich, ein Todesser?“
„Dann erklär es mit deinen Worten“.
„Da gibt es nichts zu erklären, Ginny. Malfoy tut nichts ungewöhnliches, wie würdest du dich fühlen, wenn dein Vater in Askaban wäre. Ich wünschte Harry, würde endlich diese Besessenheit ablegen.“
„Und ich wünschte, du würdest deine Besessenheit ablegen, alles was nicht aus deinen Ideen entspringt, oder nach deinem Kopf geht, wird miesgemacht, mit dem Buch des Prinzen ist es das Gleiche, du verkraftest nur nicht, dass Harry plötzlich besser ist als du.“
„Ginny, du findest es wirklich in Ordnung? Was, wenn er einen Fluch aus dem Buch anwendet, und jemanden damit, vielleicht sogar Ron oder dich schwer verletzen würde?“
„Das Buch ist harmlos, Hermine, du bist geblendet, und nur neidisch, warum gönnst du es Harry nicht? Er ist jetzt eben besser als du!“
„Ungerechter Weise!“
Ginny lächelte und fühlte sich wohl bestätigt. „Aber was anderes“, lenkte sie das Gespräch in eine andere Richtung. „Habe ich mich verhört, oder habe ich dich spät in der Nacht, ich glaube es war schon weit nach Mitternacht noch draußen herumgeistern gehört? Und war da nicht zufällig auch das süße Stimmchen von Harry dabei?“
Sie würde mir nicht glauben, wenn ich die Wahrheit sagen würde, also tat ich es einfach.
„Wir haben zusammen ein Mitternachtsbad genommen“, grinste ich. „Es war richtig entspannend, wir haben uns innig geküsst, uns liebevoll umarmt und eine schöne Zeit im Vertrauensschülerbad verbracht, und danach sind wir im Gemeinschaftsraum gleich noch einmal übereinander hergefallen, man waren das heiße Küsse…“
Einen kurzen Moment starrte mich Ginny an, dann schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen, „vergiss es“, begann sie, „du kannst mich nicht eifersüchtig machen. Lügen konntest du noch nie.“
Ich konnte noch nie lügen? Stimmt ja, wie konnte ich das nur vergessen…
„Die heißen Küsse waren maximal ein Geburtstagskuss und hier gehört die Umarmung mit dazu.“
„Und das gemeinsame Bad?“
„Ach das“, winkte sie ab, „weißt du, wie oft ich schon mit Ron gebadet habe? Und gib es bitte endlich auf mich zu verkuppeln, ich habe einen Freund, und der hat mich heute zum ersten Mal länger als eine Sekunde geküsst.“
Mit blitzenden, wissbegierigen Augen sah ich sie an. „Na ja“, korrigierte sie. „Es waren etwa zwei Sekunden, zählt man die vier Küsse zusammen, aber bald kommt das Hogsmeade – Wochenende, und dann ist er fällig.“
Die folgenden Wochen, bis Ende Oktober blieb es sehr ruhig.
Lediglich stellten wir uns öfters die Frage: „Wo ist Dumbledore?“
Er erschien nicht zu den Mahlzeiten, und auch Harry wartete vergeblich auf die nächste Privatstunde.
Die Vermutung lag nahe, dass Dumbledore ganze Tage lang die Schule verließ.
Ron schenkte mir auch etwas mehr Aufmerksamkeit, fast so, wie es sich ein Mädchen von einem Jungen, den sie mag, es sich wünschen sollte – zwei Sekunden, wie Ginny sagen würde.
Allerdings lag die Vermutung nahe, dass er es wohl nur tat, weil er seine Felle davon schwimmen sah.
Meine Neckereien mit Harry blieben ihm also nicht verborgen, er hatte sie bemerkt, aber dabei übersehen, dass Harry auch nach seiner Schwester Ausschau hielt, und das nicht gerade unauffällig.
Ein weiterer Grund war Cormac McLaggen, der mir des Öfteren eindeutige Avancen machte.
Eigentlich wollte ich gar nicht näher darauf eingehen, weil die Gedanken an diese Zeit es nicht wert waren, um erwähnt zu werden, aber ansonsten fällt mir nicht viel ein, um meine damalige Beziehung zu Ron zu beschreiben.
Es tat sich nicht viel in dieser Richtung, und bald sollte es noch weniger werden...
McLaggen witterte seine Chance auf drei Slughorn – Partys, die ich mit großem Unbehagen alleine besuchen musste. Harry schaffte es irgendwie immer wieder geschickt, sich um diese Partys zu drücken, entweder war gerade Quidditch Training, oder er musste zu Dumbledore (natürlich nur als Ausrede).
Ich konnte mir lebhaft die hämischen Gesichter von Harry und Ginny vorstellen, während sie zur gleichen Zeit auf dem Quidditch – Wurf trainierten.
So blieb mir nicht Anderes übrig, als mich Zabini, und eben mit McLaggen herumzuschlagen.
Slughorn war zwar auf seine Art irgendwie lustig, und er konnte interessante und erheiternde Geschichten erzählen, wenn da nur nicht das Opossum McLaggen gewesen wäre.
Sein Anblick versetzte mir ein totales Ekelgefühl mit Gänsehautgarantie, und Angstschweiß auf der Stirn.
Ich bereute mehrfach, dass ich ihm so unbedacht einen Verwechslungszauber aufgehalst hatte.
Wäre er doch nur auch beim Training.
Wieder einmal verdrehte er während dem Essen seine Augen, in der Hoffnung unwiderstehlich zu wirken, schleckte dabei genüsslich an seiner Kuchengabel, fuhr mit seiner Zunge über die Gabelspitzen entlang und ließ sie zum Abschluss mehrfach über seine Zunge gleiten.
Gänsehautfeeling mit einem Kälteschockzittern garantiert, als er dann auch noch seine Lippen spitzte, und mir einen Handkuss, mit aus dem Mund tropfenden Speichel zuwerfen wollte.
Ron sah sich zwar immer noch genießerisch den Balzversuchen Lavender Browns ausgesetzt, aber auch ich spürte eine erste gewisse Zuneigung, infolge meiner Berichte über McLaggen.
Harrys Aufmerksamkeit richtete sich immer deutlicher werdend auf Ginny, während er sehr zu meinem Unmut, immer wieder in seinem dämlichen Buch las, und unverantwortlicher Weise handschriftliche Zauber praktizierte.
Da gab es eine Verwünschung die Zehennägel sehr schnell wachsen ließ, - ich muss zugeben, dass es angewandt an Crabbe schon lustig aussah, aber ... bleib ruhig Hermine, ganz ruhig!
Ebenso ein Fluch, der die Zunge an den Gaumen klebte ... wenn das nur nicht in diesem vermaledeiten Buch gestanden hätte!
Dann überraschte er mich auch noch mit einem Zauber, der die Ohren von jedem in der Nähe mit einem undefinierbaren Brummen erfüllte.
Nie im Leben hätte ich zugegeben, den Muffliato längst zu kennen, geschweige denn, ihn schon angewandt zu haben, nah hört mal, der stand in diesem, diesem ... Buch!
Ich weigerte mich strikt den Mund zu öffnen, wenn Harry wieder einmal „Muffliato“, murmelte.
Unverantwortlich so was!
Und dann die Krönung: Ron schilderte mir fröhlich und belustigt, dass ihn Harry an den Beinen in der Luft aufhängt hatte.
Mit einem ungesagten Zauber, wo doch bisher nur ich erfolgreich einen hinbekommen hatte!
Und dieser Knallkopf, Ron freute sich auch noch darüber.
Unglaublich.
So geschehen beim Frühstück, kurz vor unserem Hogsmeade - Ausflug, der erste in diesem Schuljahr.
„Levicorpus?“ erkundigte sich Ron mit strahlendem Gesicht bei Harry, der ihm zunickte.
„Und Liberacorpus macht ihn wieder rückgängig.“
„…und dann blitzte es noch einmal und ich bin wieder auf dem Bett gelandet!“ Ron grinste und lud sich seinen Teller voll.
Jetzt reichts!
Missbilligend starrte ich Harry an. „War dieser Zauber ganz zufällig auch aus diesem Zaubertrankbuch von dir?“
„Du musst immer alles runtermachen, was?“ antwortete er erzürnt.
„War er aus dem Buch?“ beharrte ich.
„Nun … ja, schon, na und?“
„Du hast also beschlossen, eine unbekannte, handgeschriebene Zauberformel auszuprobieren um einfach mal zu sehen, was passiert?“
„Das war ein Jux“, schrie mich Ron nieder.
„Jemand kopfüber in der Luft baumeln zu lassen?“
Merken die denn gar nichts?
„Wer verwendet Zeit und Energie darauf, solche Zauber zu erfinden?“
Das sind Folterflüche, die passen eindeutig zu den Todessern!
Endlich hatte ich einen plausiblen Grund, gegen das Buch zu wettern.
Doch falsch gedacht!
„Fred und George“, antwortete Ron, zu meinem Pech nicht unplausibler, als meine Theorie.
„Mein Dad“, sagte Harry und ich erstarrte.
„Was?“ fragte ich langsam.
„Mein Dad hat diesen Zauber verwendet“, wiederholte er.
„Ich – Lupin hat es mir gesagt“.
Der letzte Teil stimmte nicht, und nur ich wusste das.
Mit großen Augen starrte mich Harry an.
Ja, ist ja schon gut, resigniert schaute ich zu Boden.
Snapes Erinnerung. Harrys Vater hatte den Zauber gegen Snape angewandt.
Aber… erinnern die sich nicht an die Quidditch - Weltmeisterschaft?

Mir fiel gerade was ein, und schaute wieder angriffslustig hoch.
„Dein Dad mag ihn vielleicht verwendet haben, aber nicht als Einziger. Wir haben eine ganze Menge Leute gesehen, die ihn eingesetzt haben, falls du das vergessen hast. Leute in der Luft baumeln lassen. Sie schweben lassen, im Schlaf, hilflos.“
„Das war was anders“, verteidigte Ron seinen Freund. „Die haben ihn missbraucht. Harry und sein Dad haben nur einen Jux gemacht. Du magst den Prinzen nicht, Hermine“, Ron zeigte streng mit einem Würstchen auf mich, „weil er in Zaubertränke besser ist als du!“
Unverschämtheit, empörend, Skandal!
Was bildet der sich ein!
Idiot, Kamel, Hornochse!
Seltendämliches Warzenschwein!
Pavian!
Den roten Arsch hast du ja schon auf dem Kopf!

Ginny riss mich aus meinen gedanklichen Verfluchungen.
„Hey, Harry, ich soll dir das hier geben!“ strahlte sie über beide Wangen.
„Danke Ginny … das ist Dumbledores nächste Stunde!“ erklärte Harry, während er rasch das Pergament durchlas. „Montagabend!“
Sein Gesicht entspannte sich sichtlich. „Wollen wir uns in Hogsmeade treffen, Ginny?“
WAS?
Nervös blickte ich von Harry zu Ginny und dann zu Ron.
Letzterer bekam überhaupt nichts mit und stopfte sich genüsslich das nächste Würstchen in den Mund.
Harry sah Ginny erwartungsvoll an, doch ihr Gesicht zuckte unglücklich. „Ich bin mit Dean dort – vielleicht sehen wir uns ja.“
Sie schaffte es gerade noch, ihr enttäuschtes Gesicht zu verstecken, indem sie sich sehr schnell abwandte, und davonlief.
Der Tag des Hogsmeade – Ausfluges war ein Tag an dem ich besser im Schloss geblieben wäre.
Es begann schon auf dem Hinweg, der bedingt durch das für die Jahreszeit ungewöhnliche Wetter zur Farce wurde.
Den ganzen Weg hinunter ins Dorf war es unmöglich auch nur ein Wort zu sprechen.
Eisige Kälte, stürmische Böen und Schneeregen veranlassten uns im dicken Mantel Handschuhen und einem Schal über dem Mund loszustapfen, schon nach kürzester Zeit fühlte sich der Teil meines Gesichtes, der dem Wetter ausgesetzt war, wund und taub an.
Mehr als einmal fragte ich mich, ob es mir im warmen Gemeinschaftsraum nicht besser gegangen wäre.
Hätte ich gewusst, was noch folgen würde, wäre das überhaupt keine Frage gewesen.
Überrascht stellten wir zunächst fest, dass Zonkos Scherzartikelladen geschlossen und vernagelt war, so schleppten wir uns mit letzter Kraft zum Aufwärmen in den Honigtopf.
Dort musste uns ausgerechnet Slughorn über den Weg laufen, mit einer neuerlichen Einladung zu einer Party, die Harry erneut, sehr zu seiner Freude ablehnen musste, aufgrund seines neuerlichen Privatunterrichts bei Dumbledore.
Qualvoll kochte die Erinnerung an die letzte Party und McLaggen wieder hoch.
Ron reagierte erneut sehr ungehalten und wütend, da er von Slughorn wieder einmal völlig missachtet wurde.
Kurze Zeit später standen wir etwas ratlos in der Kälte und wünschten uns einen Platz zum aufwärmen.
„Gehen wir in die drei Besen, da ist es sicher warm“, schlug Harry vor.
Der bitterkalte Wind schnitt messerscharf in mein Gesicht.
Auf der kleinen Dorfstraße, war kaum etwas los, so kamen wir schnellen Schrittes der Wärme näher.
Lediglich zwei Männer bildeten die Ausnahme, unweit von den drei Besen.
Beim Näherkommen erkannte ich den Wirt des Eberkopf und Mundungus Fletcher.
„Mundungus!“ rief ihm Harry zu, aber aus irgendeinem Grund, schien dieser nicht erfreut, Harry zu sehen.
Und wie sich herausstellte aus gutem Grund, denn Mundungus verhökerte einige Wertgegenstände, die wir als Besitztum der Familie Black identifizierten.
Offenbar hatte er sich direkt nach Sirius Tod im Hauptquartier bedient.
Harry tobte wie ein Berserker, als er es bemerkte.
„ER HAT SIRIUS SACHEN GEKLAUT!“ schrie er, und packte ihn am Hals.
„Harry, das darfst du nicht“, versuchte ich ihn zu beruhigen, Mundungus Gesicht, wurde unter Harrys Druck langsam bläulich.
Natürlich hieß ich es nicht gut, was Mundungus tat, aber im Grunde genommen, waren es doch nur Sachen die Sirius sowieso nicht wollte, und in Säcken zum Müll gestellt hatte.
Ein Knall ertönte und Mundungus konnte sich aus Harrys Würgegriff lösen, griff blitzschnell nach seiner Hehlertasche und mit einem weiteren Knall disapperierte er.
Harry fluchte aus Leibeskräften. „KOMM ZURÜCK, DU DIEBISCHER...!“
„Es hat keinen Sinn, Harry.“
Erst jetzt erkannten wir Tonks, die wie aus dem Nichts erschienen war.
„Er hat Sirius Sachen geklaut! GEKLAUT!“ tobte Harry.
„Ja, aber trotzdem“, blieb Tonks erstaunlich ruhig und gleichgültig, „solltest du raus aus dieser Kälte.“
Sie schob uns Drei durch die Tür in die drei Besen.
Sobald wir drinnen waren legte Harry erneut los. „Er hat Sirius Sachen geklaut!“
„Ich weiß, Harry, aber hör bitte auf zu schreien, die Leute gucken schon“, flüsterte ich ihm zu.
Ich besorgte uns drei Flaschen Butterbier, und als ich kurze Zeit später den Tisch erreichte an den sie sich gesetzt hatten, musste ich feststellen, dass Harry sich immer noch nicht beruhigt hatte.
„Schhh“, mahnte ich ihn verzweifelt, nachdem er sogar den Orden erwähnt hatte, nervös blickte ich mich um, und tatsächlich ein paar Zauberer starrten Harry mit großem Interesse an.
„Harry, ich würde mich auch ärgern, ich weiß, das sind deine Sachen, die er klaut...“
„Unsere ... AUUTSCH“, fauchte Harry zurück, was ihm einen kräftigen Schritt gegen das Scheinbein einbrachte. „Oder hast du das schon vergessen?“ mit gedämpfter Stimme.
„Jaah, das sind meine Sachen!“ fuhr er fort in einem sarkastischen Ton, der mich schwer traf.
Ron starrte uns fassungslos an, absolut ahnungslos.
Harry blickte enttäuscht zur Seite, beeinflusst von Rons ahnungslosen und meinem betroffenen Blick. „Kein Wunder , dass er sich nicht gefreut hat, mich zu sehen! Also, ich werde Dumbledore erzählen, was los ist. Er ist der Einzige, vor dem Mundungus Angst hat.“
„Gute Idee“, flüsterte ich erleichtert, denn Harry hatte sich beruhigt.
Mit einem einzigen Zug an seinem Butterbier spülte er seinen Ärger runter, und sah sich resigniert und suchend um, wohl auf der Suche nach einem seelischen Trost, den er in diesem Moment von mir nicht erwartete, aber eine andere Person wäre dazu in der Lage gewesen, was er sich wohl auch erhoffte: Ich bin mit Dean dort – vielleicht sehen wir uns ja, was wiederum mir einen Stich versetzte – selber schuld!
Enttäuscht über mich selbst, blickte ich zu Ron, und spürte, dass ich mir von ihm, wohl doch zuviel versprochen hatte.
Abwesend starrte er die unbesetzte Theke an. „Ron, wo schaust du eigentlich die ganze Zeit hin?“ war ich bemüht um eine einfache Konversation.
„Nirgends“, antwortete er gereizt und wandte hastig seinen Blick vom Tresen.
„Ich vermute mal, nirgends ist im Hinterzimmer und holt gerade Feuerwhisky–Nachschub“, antwortete ich gereizt, bezogen auf Madam Rosmerta, für die Ron schon länger eine Schwäche hatte.
An unserem Tisch herrschte eine bedrückende Stille, die Stimmung war gereizt.
Zum ersten Male hatte ich ein seltsames Gefühl in Bezug auf unsere Zukunft.
Ich fühlte mich einsam und verlassen, Harry und Ginny würden ein Paar werden, da gab es für mich überhaupt keine Zweifel mehr.
Ron?
Er machte keine Anstalten einen Schritt auf mich zu zugehen.
Was, wenn aus ihm und mir nichts werden würde?
Ich wäre allein, irgendwann würden sie mich vergessen.
Was wäre mir dann geblieben?
Wäre das die seelische Folter Wert gewesen?

Als sich nach einigen weiteren Minuten nichts an der Situation änderte, trommelte ich gelangweilt, mit meinen Fingern auf den Tisch, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
Meine Augen flackerten zwischen Ron und der Bar, Harry und seinen enttäuschten Blicken, hin und her.
Unglaublich! Der Eine starrte nach rechts zum Tresen, der Andere nach links auf der Suche nach einem Phantom.
„Wie wär’s, wollen wir’s packen und zurück in die Schule gehen?“
Gott sei Dank hatte Harry endlich ein Einsehen.
Ich konnte nicht wissen, dass dieser triste, trostlose Tag noch nicht zu Ende war.
Auf dem Rückweg zum Schloss wurden wir zu Zeugen eines schrecklichen Vorfalls:
Mit finsterer Miene senkte Harry seinen Kopf und kämpfte gegen den wirbelnden Schnee an, gerade als wir bei Madam Puddifoots Cafe vorbeikamen, als hätte er sich gedanklich Ginny und Dean, glücklich vereint darin vorgestellt.
Die Idee zum Schloss zurückzukehren hatten scheinbar auch andere, ein paar Meter vor uns liefen Katie Bell und ihre Freundin Leanne.
Die beiden Mädchen stritten sich über etwas, das Katie in der Hand hielt.
Also nicht nur bei uns, dicke Luft.
Lag wohl am Wetter…

„Das hat nichts mit dir zu tun, Leanne!“ hörte ich Katie sagen.
Wir bogen um die erste Kurve, die aus dem Dorf hinausführte, dichter Schnee blies uns heftig entgegen und verklebte meine Augen, mehrmals musste ich über meine Augen wischen.
Gerade als ich erneut mit meinem Handschuh über meine Augen wischen wollte, griff Leanne nach dem Päckchen in Katies Händen, diese zerrte es wieder zurück und es fiel, zu Boden.
Katie bückte sich danach, hob es auf, und ich konnte nur fassungslos zu sehen, wie der ganze Körper von Katie in die Höhe stieg. Anmutig und mit ausgestreckten Armen schwebte ihre Gestalt einige Meter über dem Boden, ganz so als wollte sie fliegen.
Meine innere Stimme sagte mir, da stimmt etwas nicht, es war unheimlich und roch nach schwarzer Magie. Immer wieder musste ich mir Schnee und Eis aus den Augen wischen, es schmerzte, doch ansonsten war ich reglos und konnte dem schrecklichen Schauspiel nur zuschauen.
Noch immer hing Katie in der Luft, die Arme ausgebreitet, und der Wind peitschte ihre langen Haare durcheinander, sie flatterten durch ihr Gesicht, doch ihre Augen waren geschlossen, ihr Gesicht völlig ausdruckslos.
Etwa zwei Meter über dem Boden blieb sie plötzlich stehen und stieß einen fürchterlichen Schrei aus.
Einen Schrei, der das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Ihre Augen rissen auf, und sie schrie und schrie, sie hatte offensichtlich vor etwas, dass nur sie sehen oder empfinden konnte Angst.
Auch ihre Freundin Leanne begann zu schreien, und versuchte Katie an den Füßen zu packen.
Katie stürzte zu Boden, doch Harry stand längst unter Katies Körper und gemeinsam mit Ron gelang es ihm, sie vor einem qualvollen Aufprall aufzufangen, sie sträubte sich so heftig, dass sie kaum festzuhalten war, schließlich gelang es ihnen Katie sicher auf dem Boden abzulegen.
Erschrocken musste ich mit ansehen wie Katie auf dem Boden liegend, wild um sich schlug und sich die Seele aus dem Leib schrie.
Harry blickte sich hilfesuchend um. „Ich hole Hilfe“ rief er, auf Grund des peitschenden Windes, kaum zu verstehen. Harrys Stelle einnehmend versuchte ich nun gemeinsam mit Ron beruhigend auf Katie einzuwirken.
Nur Sekunden später kam er glücklicherweise mit Hagrid zurück.
Hagrid starrte Katie eine Sekunde lang an, dann bückte er sich ohne ein Wort zu sagen, hob sie hoch, und rannte mit ihr auf den Armen, Richtung Schloss.
Ich ging hinüber zu Leanne um sie zu trösten, legte ihr einen Arm um die Schulter und versuchte sie anzusprechen. „Du heißt Leanne, nicht wahr?“
Sie nickte verängstigt.
„Ist das einfach ganz plötzlich passiert, oder?“
„Es war als das Päckchen aufriss“, schluchzte sie und deute auf das mittlerweile durchweichte Päckchen auf dem Boden.
Es war aufgeplatzt und ein grünlicher Schimmer ging von ihm aus.
Ich sah gebannt, wie Ron seine Hand ausstreckte und sich bückte, aber Harry hielt ihn energisch davon ab. „Fass das nicht an!“
Harry kauerte sich nieder, und sah sich den Gegenstand genauer an. „Das habe ich schon mal gesehen“, sagte Harry. „Es war vor einer Ewigkeit mal bei Borgin und Burkes ausgestellt. Auf dem Schild stand, dass es verflucht ist, Katie muss es berührt haben.“
Für mich war es nicht mehr, als ein reich verziertes Opalhalsband, das grün schimmerte.
„Wie hat Katie das bekommen?“ fragte Harry mit Blick zu Leanne.
„Also, deswegen haben wir uns gestritten. Als sie in den Drei Besen vom Klo zurückkam, hielt sie es in der Hand und sagte, dass es eine Überraschung für jemanden in Hogwarts ist und dass sie es überbringen muss. Sie hat ganz komisch geguckt, als sie das gesagt hat ... o nein, o nein, ich wette, sie hat den Imperius abgekriegt, und ich hab’s nicht bemerkt.“
„Am besten wir gehen rauf in die Schule“, schlug ich vor und stützte Leanne.
Harry zögerte einen Moment, dann nahm er sich den Schal vom Gesicht und wickelte mutig das Halsband darin ein.
Schon unterwegs nährte Harry seine Beschuldigungen gegenüber Malfoy.
„Malfoy weiß von dem Halsband, er hat es sich vor vier Jahren genau angesehen.“
„O Harry, nicht schon wieder, ich habe Malfoy nirgends in Hogsmeade gesehen“.
Erneut warf er mir einen giftigen Blick entgegen, unterdrückte aber eine weitere Bemerkung.
McGonagall erwartete uns bereits, und kam durch den wirbelnden Schnee die Steintreppe herunter auf uns zugeeilt.
„Hagrid sagt, Sie hätten alle vier gesehen, was Katie Bell zugestoßen ist – bitte, sofort nach oben in mein Büro! Was haben sie da in der Hand, Potter?“
„Das Ding, das sie berührt hat“, sagte Harry und reichte es ihr entgegen.
„Um Himmels willen“, sagte sie entsetzt und sah Harry dennoch bewundernd an.
Eine Eigenschaft, die ihm niemand streitig machen konnte.
Mut, oftmals übereifrigen Mut.
Professor McGonagall ließ die Kette von Snape unter die Lupe nehmen, der sich mit Schwarzer Magie am besten auskannte.
Die Befragung der Augenzeugen übernahm sie höchstpersönlich.
Zunächst wiederholte Leanne, das was sie schon uns erzählte.
Dann waren wir an der Reihe, und Harry hatte nichts Besseres zu tun, als Malfoy der Tat zu beschuldigen.
Sowohl Ron als auch ich versuchten Harry davon abzubringen, er wurde immer ungehaltener.
Zu seiner großen Niederlage, die er im Widersprechen von Ron und mir erfuhr, kam der endgültige KO hinzu.
Professor McGonagall konterte Harrys Beschuldigung mit dem Hinweis, Draco Malfoy sei heute nicht in Hogsmeade, sondern bei ihr zum Nachsitzen gewesen.
Niedergeschlagen musste sich Harry ergeben, aber wer ihn kennt, der weiß, dass das nur vorläufig so sein würde.
An seinen Blicken spürte ich unsäglichen Zorn, vor allem auf mich, weil ich mich nicht auf seine Seite geschlagen hatte. Für ihn schien das so was wie Verrat zu sein.
Aber was hätte ich tun sollen?
Nichts, absolut nichts sprach für seine Vermutung.

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum diskutierte ich mit Ron, während Harry wortlos hinterher lief.
Für wen hätte das Päckchen bestimmt sein können?
Dumbledore? Steht wohl ganz oben auf der Abschussliste.
Slughorn? Voldemort wollte ihn auf seine Seite ziehen, stand jetzt aber auf der Seite Dumbledores, oder...
Harry?

Der Gedanke daran brachte mich zur Besinnung.
Es ist doch kein Verrat an ihm, nur weil ich anderer Meinung bin, oder?
Harry musste mir die Veränderung angemerkt haben, jedenfalls griff das Thema Malfoy auf.
„Ich kann’s nicht gewesen sein“, sagte Harry, „sonst hätte Katie sich doch einfach unterwegs umgedreht und es mir gegeben ... Ich frage mich, warum Malfoy ihr gesagt hat, sie soll es ins Schloss mitnehmen.“
„Harry, Malfoy war nicht in Hogsmeade!“ erwiderte ich erneut genervt und stampfte mit dem Fuß auf.
„Dann muss er einen Komplizen gehabt haben, Crabbe oder Goyle...“
Ein seltener Moment:
Ich bekam einen verständnisvollen Blick von Ron.
Harry nervte auch die nächsten Tage mit seiner Besessenheit, und wir straften ihn mit Blicken untereinander, oder mit Schweigen, wenn er erneut auf das Thema zu sprechen kam.
Allerdings bekamen wir auch seinen Unmut zu spüren, indem er begann uns aus dem Weg zu gehen, sei es durch Schweigen, oder durch körperlich, wie geistige Abwesenheit.
Harry entfernte sich immer mehr von mir, und es schmerzte mehr als ich gedacht hatte, aber es war mein eigener Entschluss, mein eigener Wille, und mir hätte klar sein müssen, dass es irgendwann geschehen würde, nein – geschehen musste.
Nur den Anlass hatte ich mir nicht ausgesucht, ich dachte es würde erst mit Ginnys Zusammenkunft geschehen, und ich hatte nicht bedacht, dass es mir so wehtun würde.
In diesem eher noch unschuldigen Moment, und erst Recht zu einem späteren Zeitpunkt.
„Habt ihr Streit, oder täuscht mich der Eindruck, dass euch Harry aus dem Weg geht, und stattdessen mit gesenktem Kopf durch die Gänge schleicht?“
Mir war klar, dass Ginny nicht lange brauchen würde, um neugierig auf der Matte zu stehen.
„Sagen wir’s mal so, Harry ist immer noch besessen von der Idee Malfoy wäre ein Todesser, und er hätte Katie das Halsband überreicht, nur Malfoy kann es gar nicht gewesen sein, der war nämlich zeitgleich bei McGonagall zum Nachsitzen.“
„Und deswegen ist er eingeschnappt? - Hermine, da steckt doch noch mehr dahinter?“
Ich schnaufte schwer durch. „Es nervt, er ist wie besessen davon, nicht einmal klare Gegenbeweise bringen ihn davon ab...“
„Ihr ignoriert ihn?“ stellte Ginny treffend fest. „Und jetzt traut er sich nicht mehr etwas zu euch zu sagen, weil ihr ihm sowieso nicht glaubt ... ihr seid wirklich tolle Freunde...“, Ginny nickte verabscheut mit ihrem Kopf.
„Was sollen wir denn tun? Er ist besessen von dieser Idee, redet von nichts anderem mehr. Er hat sogar deinen Dad dazu angestiftet eine Hausdurchsuchung im Hause Malfoy durchzuführen.“
„Und wenn er doch Recht hat?“ starrte mich Ginny an.
„Nicht du auch noch“, verdrehte ich meine Augen.
„Siehst du, das ist dein Problem, du siehst nur das, was du sehen willst, für alles andere verschließt du dich ... wenn du so weiter machst, verliert ihr eure Ziele aus den Augen.“
Ginny hielt mir eine gehörige Standpauke. „Hermine, überlege doch mal, was, wenn wirklich etwas an seiner Theorie stimmen sollte? Ihr stellt euch gegen ihn? Wie soll er euch noch vertrauen?“
„Aber alles spricht dagegen. Malfoy hatte Nachsitzen bei McGonagall! Und daran gibt es nichts zu rütteln.“
„Es gibt andere Mittel und Wege, so was zu tun, Helfer, oder er könnte jemanden mit einem Imperius gefügig gemacht haben, verschließt euch nicht ganz, Harry braucht euch. Er kann das nicht alleine durchziehen, aber wenn er bei dir kein Vertrauen mehr spürt, wird es schwer werden.“
„Warum kümmerst du dich dann nicht um ihn? Warum kommst damit zu mir?“
„Weil ich für Harry nicht verfügbar bin, und ihr seid nun mal seine besten Freunde.“
„Er hatte gehofft dich in Hogsmeade zu sehen.“
„Wie das?“ fragte Ginny vorsichtig.
„Nun hast du nicht auf seine Frage geantwortet: Vielleicht sieht man sich?“
„Er wusste, dass ich mit Dean hingehe, wo ist das Problem?“
„Das Problem?“ ich schaute sie durchdringend an. „Das Problem ist dir auch schon aufgefallen. Harry steht auf dich, kann aber nicht auf dich zugehen, aus Angst vor Ron, und weil er weiß, dass du nicht verfügbar bist.“
„Hat er das gesagt?“
„Ich habe es gespürt. Die Art wie er dich ansieht, unaufhörlich hat er die drei Besen nach dir abgesucht, als wir bei Madam Puddifoots Cafe vorbeikamen, verfinsterte sich sein Gesicht, ihm war eindeutig im Gesicht abzulesen, wen er sich gerade darin vorstellte.“
„Da waren wir aber gar nicht“, unterbrach Ginny, „das Cafe war so voll, dass wir wieder gehen mussten. Küssen war auch nicht, es war viel zu kalt um das zu tun, wir sind schon nach kürzester Zeit wieder zurück, und haben uns vor dem Kamin im Gemeinschaftsraum aufgewärmt, bis mein Gesicht aufgetaut war, kam auch schon die Nachricht über Katie.“
Ginnys Gedanken kreisten bedenklich, nach einer kurzen Pause sagte sie. „Bitte Hermine, überlege es dir noch mal, sprich mit Harry, gib ihm wenigstens das Gefühl der Hoffnung, ein winziges Türchen, das du offen lässt, denn wenn du das nicht tust, wirst du ihn verlieren.“
Ich würde ihn verlieren? Wie war das gemeint?
Aber ich glaubte zu wissen was sie meinte, und sie hatte Recht.
Mit wem würde Harry seine Probleme besprechen, seine Befürchtungen, seine Pläne?
Es war wirklich gefährlich, ihn nicht ernst zu nehmen.
In Bezug auf Malfoy würde er nach jedem Strohhalm greifen, und wenn ich nicht daran ziehe, dann würde er, wie Ginny richtig erkannt hatte, absaufen.
Und das wäre unser Ende. Unser aller Ende. So weit durfte es nicht kommen.
Ich würde ihn verlieren? Verlieren?

Ein unmöglicher Gedanke, in jeder Hinsicht.
„Wenn du mir nur ein kleines bisschen Glauben schenken würdest“.
Harry war leise an mich herangetreten.
„Hermine, ich bin dir nicht böse, dass du mir nicht glaubst, ich möchte nur von dir wissen, ob du deinen Fehler eingestehen würdest, wenn ich doch Recht hätte?“
„Natürlich würde ich das, Harry, aber dem ist nicht so, ich kann mir das bei Malfoy einfach nicht vorstellen.“
„Er plant etwas, dessen bin ich mir sicher. Sein Name verschwindet urplötzlich im siebten Stock von der Karte des Rumtreibers.“
„Er verschwindet…?“
„Übrigens“, Harry schmunzelte etwas erleichtert, „den Muffliato, den du so verabscheust, weil er handschriftlich vom Prinzen geschrieben wurde...“
„Was ist damit?“
„Mir brummen heute noch die Ohren, von deinem ersten verunglückten Versuch, im letzten Jahr. Bist etwa du der Prinz, und deswegen so sauer, dass ich dein Buch habe?“
Mein Gesicht brannte wie Feuer. „Okay, okay, aber sein mir nicht böse, wenn ich in der Bibliothek ein paar Nachforschungen über den Prinzen anstelle.“
„Tu das, vielleicht glaubst du mir dann endlich.“
„Wie war deine zweite Stunde?“
„Morgen ... verschieben wir das bitte auf morgen. Ich möchte jetzt nur noch schlafen, es ist wieder spät geworden.“


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
Joanne K. Rowling